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Grüner Drache und Roter Tiger

Lee und Gaara
von

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Grüner Drache und roter Tiger...

Am später Nachmittag…
 

Als die Sonne langsam von ihrem Höchststand sinkt, erreichen sie endlich die Tore des Dorfes. Sie sind müde und erschöpft, gleichzeitig aber unheimlich glücklich, es endlich geschafft zu haben. Im Dorf hat man sie schon erwartet, was sie ein wenig verwirrt. Schließlich dachten sie, dass die Mission – allein schon wegen Umo – geheim zu halten ist. Als sie zum Oberhaupt des Dorfes gebracht werden, erfahren sie, dass sie von Umo hier nichts wissen. Das Dorf hat zwar schon gehört, dass ein Spion Suna und Konoha heimsucht, aber dass er sich ausgerechnet hier aufhalten soll, davon wissen sie nichts.
 

Es gibt hier auch niemanden, der diesen Namen trägt. Aber als Spion wird Umo sich wohl auch eher unter falschem Namen ins Dorf geschlichen haben – immer vorausgesetzt, er ist wirklich hier… Doch als sie den Ältesten das Fahndungsfoto zeigen, können sie auch damit nichts anfangen. Vielleicht hat er aber auch nur sein Erscheinungsbild geändert. Das frustriert das Ninjateam doch etwas, aber da kann man wohl nichts machen. Doch zu ihrer größten Überraschung, weiß das Oberhaupt von den Schriftrollen und genau deswegen wussten sie hier auch, dass ein Ninjatrupp kommen würde, um sie abzuholen. Zumindest das Problem wäre damit gelöst! Nachdem sie nun die wichtigen Schriften in ihren Händen halten, müssen sie nur noch die Ratte finden und in die Falle locken.
 

Doch wo anfangen, wenn ihn niemand zu kennen scheint? Eine gute Frage, doch ihr denken wird durch die Stimme des Ältesten unterbrochen, der meint, sie sollten doch erst mal eine Nacht darüber schlafen, besonders nach ihrer langen Reise. Nach einem Moment willigen sie ein und man bringt sie in die beste Pension des Dorfes. Mehr oder weniger glücklich mit der Tatsache, ein ganzes Zimmer für sich allein zu haben, stellen sie ihre Taschen ab und denken darüber nach, wie es weiter gehen soll. Gai sendet eine Nachricht an Tsunade und erläutert ihr den bisherigen Stand der Dinge. Immerhin sind sie alle wohlbehalten am Zielort angekommen – von den Komplikationen auf dem Weg dahin, will hier niemand sprechen.
 

Etwa eine halbe Stunde später liegen fast alle auf ihren Betten und starren nachdenklich zur Decke empor, als auf einmal Lärm von Draußen seine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Man hört zwei Männer wild miteinander diskutieren, Waffen klirren kurz, dann wieder die lauten Stimmen der Kontrahenten. Es scheint aus dem Hinterhof der Pension zu kommen…

Ziemlich genervt von alledem, steht Gaara auf und öffnet das Fenster, das zum Hinterhof hinaus führt. Mit finsterer Mine blickt er nach draußen und muss schnell feststellen, dass auch alle anderen die Köpfe aus ihren Fenstern stecken, um zu sehen, was dort los ist. Einige andere Gäste der Pension tun es ihnen gleich. Wilde Beschimpfungen dringen zu ihnen nach oben – anscheinend geht es um Geld, das der eine dem anderen wohl noch schuldet.
 

Wieder ziehen sie ihre Waffen und gehen auf einander los. Zumindest einer der beiden scheint ein Ninja zu sein. Seine Bewegungen sind viel zielstrebiger und leichter, als die des anderen, dennoch erwischt er den anderen nicht mit seiner Waffe. Nach einer Weile scheint es den meisten Pensionsgästen zu langweilig zu werden und sie schließen ihre Fenster wieder.
 

Doch die geschulten Augen der Ninjas sehen mehr in dieser Auseinandersetzung. Irgendetwas ist dort faul! Vorsichtig blicken sie sich an und nicken einander dann zu. Leise schließen sie die Fenster und treffen sich dann kurz darauf auf dem flachen Dach der Pension. Unauffällig beobachten sie die Streitenden. Nun können sie auch das Gesicht des Ninjas erkennen, der den anderen mit seinem Schwert bedroht. Sie brauchen nicht mal den Bruchteil einer Sekunde, um zu realisieren, dass dieser Ninja ihr gesuchter Spion ist! Dieser Zufall erscheint schon fast unnormal, aber er wird das Dorf wohl erst vor Kurzem betreten haben oder er hat seine Verwandlung für sein Gegenüber aufgegeben…
 

Das werden wahrscheinlich aber noch die leichtesten Fragen sein, die Umo in seinem baldigen Verhör zu beantworten hat. Doch gerade als der Ninjatrupp sich sicher ist, ihn bald zu erwischen, dreht der Spion den Kopf zu ihnen herum. Er hat sie bemerkt – vielleicht weiß er sogar schon die ganze Zeit, dass sie ihn beobachten und vielleicht hat er sogar gesehen, wie sie das Dorf betreten haben. Er wirft ihnen einen finsteren Blick zu. Sein Gesprächspartner blickt nun auch zum Dach der Pension hinauf. Er sieht die Ninjas und hebt verwundert die Augenbraue – wahrscheinlich weil sie nicht von hier kommen und nur selten andere Ninjas hier im Dorf sind.
 

Umo hingegen steckt sein Schwert weg und versucht abzuhauen. Er stößt seinen Gesprächspartner grob zur Seite und will in einer Nebenstraße verschwinden. Doch die Ninjas reagieren schnell und nehmen die Verfolgung auf. Keine zwanzig Minuten später ist das Doppelteam wieder beim Dorfältesten, diesmal mit dem Spion im Schlepptau. Lautstark versucht er alles abzustreiten. Aber er hat noch genug Zeit sich abzureagieren, bis sie wieder in Konoha sind. Sicher verstaut in einer Kuppel aus Sand, kann er ihnen nicht entwischen und wenn er aufmuckt, wird er ja sehen, was er davon hat…
 

Da sie nun alles haben, was sie zur Erfüllung der Mission benötigen, machen sie sich am nächsten Tag auch schon wieder auf den Weg nach Hause. Sie versuchen sich zu beeilen, um schnellstmöglich wieder in Konoha zu sein. Doch mit dem Spion unter ihnen, müssen sie genauso vorsichtig sein, wie am Anfang. Man weiß ja nie, ob er nicht doch irgendwo Verbündete hat, die sie angreifen könnten. Unter Berücksichtigung aller möglichen Vorkommnisse, brauchen sie insgesamt aber nur vier Tage, bis sie wieder vor den Toren Konohas stehen. Erschöpft und erleichtert, wieder auf sicherem Boden zu sein, betreten sie das Dorf, das versteckt hinter den Blättern liegt und begeben sich auch so gleich zur Hokage.
 

Tsunade hat mit Freude und Stolz die Nachricht über die erfolgreiche Mission erhalten, auch wenn es ihr nicht so sonderlich gefällt, dass das Team schon so schnell wieder zurück ist. Aber wenn Gai und Lee in einem Team sind, dann steht das Tempo immer an erster Stelle, wie es scheint. Auch wenn alle anderen darunter leiden müssen. Dennoch war die Mission erfolgreich und alle sind gesund und munter wieder zu Hause angekommen und das ist doch die Hauptsache.
 

Die Mittagssonne beginnt schon langsam ihren Abstieg am klarblauen Himmel, als Lee und Gaara sich auf den Weg zu ihrer Wohnung machen. Die Sunanin werden sich morgen schon wieder auf die Heimreise machen, auch wenn die zwei sich ungern jetzt schon trennen wollen. Wer weiß schon, wann sie sich das nächste Mal wieder sehen werden? Doch noch wollen sie keine Gedanken an den Abschied verschwenden, sondern noch die wenige Zeit genießen, die ihnen bleibt.
 

Langsam und müde von der langen Reise, schlendern sie durch die Straßen. Schweigend laufen sie nebeneinander her, als plötzlich eine aufkommende Staubwolke am Straßenende ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. Verwundert blickt Lee in diese Richtung. Als er Gaara gerade um Rat fragen will, sieht er, dass dieser mit einem leichten Lächeln auf die Wolke schaut. Dies verwundert Lee nur noch mehr. Die Wolke kommt ziemlich schnell näher und nun schauen auch die anderen Leute auf der Straße in diese Richtung. Nur Gaara scheint zu wissen, um was es sich handelt…
 

Ein paar Sekunden später überrollt die Staubwolke die beiden Ninjas und alle anderen Leute in der Straße. Es dauert einen Moment, bis sich der Stab wieder legt. Aber noch ehe Lee wieder etwas sehen kann, hört er Gaara doch tatsächlich lachen und es hört sich so ausgelassen und fröhlich an, wie man es dem Sandninja in hundert Jahren nicht zutrauen würde. Einen Augenblick später verzieht sich auch der restliche Staub und die Sicht ist wieder frei. Ungläubig schaut Lee zu seinem rothaarigen Freund, bis es endlich ‚Klick‘ macht und er Ryoujiroe entdeckt.
 

Die Hündin hat schon lange gespürt, dass die zwei Ninjas wieder da sind und hat nur auf den richtigen Moment gewartet, um sich von der Wohnung entfernen zu können. Sie hat so lange auf ihr Herrchen verzichten müssen, da ist die Freude natürlich riesig und sie hat es einfach nicht mehr ausgehalten, als sie gespürt hat, dass die beiden schon so nahe sind. Überrumpelt von der überschwänglichen Freude des Vierbeiners, sitzt Gaara auf der Straße und versucht sich lachend von ihrer Freude zu befreien. Aufgeregt springt der schwarze Hund um ihn herum und leckt ihm immer wieder das Gesicht ab. Sie klettert immer wieder auf seinen Schoß und würde ihn wohl am liebsten ganz auf den Boden drücken, damit er auch ja nicht wieder geht ohne sie mitzunehmen.
 

Ein sanftes Lächeln legt sich auf Lee´s Lippen – Gaara scheint so glücklich zu sein. Verständlich – wer außer diesem Hund würde sich auch schon so ehrlich darüber freuen, dass Gaara wieder da ist? Wo Lee jetzt so darüber nachdenkt, er selbst würde sie bestimmt genauso doll freuen, Gaara wieder zu sehen – fragt sich nur, ob Gaara sich auch darüber freuen würde? Winselnd und fiepend hüpft der Hund um den Rothaarigen herum, der sie immer wieder streichelt und knuddelt und ihr sagt, wie sehr er sie vermisst hat. Wie gern würde Lee diese Worte auch einmal hören, doch er freut sich noch viel mehr darüber, dass Gaara ihm seine Liebe gestanden hat. Denn noch haben sie ein bisschen Zeit, bevor es heißt Abschied nehmen.
 

Lächelnd betrachtet Lee die beiden, während die Leute auf der Straße sich auch wieder beruhigt haben und ihren Tätigkeiten nachgehen. Langsam beruhigt sich der schwarze Hund wieder, während ihre großen Kulleraugen so sehr leuchten, als würde sie gleich anfangen zu weinen. Doch auf einmal verschwinden all das Leuchten und all die Freude aus den treudoofen braunen Augen. Eiskalt und voller Hass blickt der Hund nun zu Lee – so als hätte Gaara ihr lautlos alles erzählt, was während der Mission vorgefallen ist. Schwer schluckt Lee, als er in die zorndurchfluteten Augen sieht. Es ist ja auch schon eine Weile her, dass sie ihn das letzte Mal so angesehen hat.
 

Vorsichtig erhebt sich der Hund von Gaara´s Schoß und fletscht die Zähne. Knurrend setzt sie eine Pfote vor die andere und nähert sich langsam dem Tai-Ninja, der sich mit vorsichtigen Schritten versucht zu entfernen. Gaara betrachte das Schauspiel mit seiner üblichen, ausdruckslosen Gelassenheit, während die Leute auf der Straße den Atem anzuhalten versuchen. Das Fell im Nacken des Hundes stellt sich auf und lässt sie noch bedrohlicher erscheinen, als es die Zähne allein schon tun. Die langen scharfen Krallen hinterlassen tiefe Rinnen auf dem festen Sand der Straße, während sie die Lefzen noch weiter nach oben zieht und ihre weißen Zähne in der Sonne bedrohlich glänzen.
 

Geschockt weiten sich Lee´s Augen. Was ist nur los mit dem Hund? Hat sie ihn in der kurzen Zeit etwa schon aus ihrem Gedächnis verbannt? Oder ihn gar vergessen? Hat Gaara ihr vielleicht doch eine lautlose Nachricht zukommen lassen, die sie jetzt so in Rasche versetzt? Lee kann diese Fragen nicht beantworten, zu groß scheint die neuaufkommende Angst vor dieser Bestie zu sein. Er ist fast wie versteinert, während er angesträngt versucht einen Fuß hinter den anderen zu setzen. Hilfesuchend blickt er zu Gaara, doch der schenkt ihm nur einen ausdruckslosen Blick, als hätte er sich mit ihr gegen ihn verschworen…
 

Langsam duckt sich der Hund etwas nach unten, während er noch ein paar Schritte auf den verängstigten Lotuskrieger zu macht. Noch ehe Lee aus seiner Starre erwachen kann, setzt das Tier zum Sprung an. Kaum eine Sekunde später schlägt Lee unsanft auf dem Boden auf und spürt das Gewicht des Tieres auf seiner Brust ruhen. ‚Jetzt wird sie mich beißen und Gaara wird nichts dagegen unternehmen! Es war alles nur gespielt…‘, geht es Lee noch traurig durch den Kopf, bevor…
 

…bevor die heiße, nasse Zunge des Hundes über sein Gesicht leckt. Einen Moment lang ist Lee davon überzeugt, dass es sein eigenes warmes Blut ist, das er dort auf seinen Wangen spürt – doch wo bleibt der Schmerz? Einen Augenblick später öffnet er die Augen und blickt direkt in den Rachen des Hundes, als dieser ihm wieder übers Gesicht leckt. Der Schwarzhaarige zuckt zusammen und dann hört er Gaara leise lachen. „Hattest du etwa Angst vor ihr?“, fragt Gaara ihn mit einem unglaublich sarkastischen Unterton. Ungläubig sieht Lee zu ihm auf, in sein lächelndes Gesicht. Für einen Moment versteht er die Welt nicht mehr. Dann spürt er, wie sich der Hund an ihn schmiegt und mit der Pfote nach seiner Hand greift, damit Lee sie krault.
 

Perplex schaut der Tai-Ninja den Hund an und dann wieder Gaara. Es dauert noch einen Augenblick, bis Lee endlich verstanden hat, was hier los ist. „Ihr habt mich reingelegt! – Du wolltest, dass sie mir Angst macht! Du…“ „Nein.“, kommt es knapp von Gaara. „Da ist sie ganz von allein drauf gekommen. – Ich schätze, sie wollte sehen, ob du ihr noch vertraust…“, erklärt der Rothaarige, während er dem Hund über den Kopf streicht. Wütend blickt Lee zu dem Hund, der so scheinheilig dasitzt und sich den Streicheleinheiten ihres Herrn hingibt. „Du kleines…“, setzt Lee an, um den Hund zu beschimpfen. Doch bevor er den Satz zu Ende sprechen kann, gleitet wieder die feuchtwarme Zunge über sein Gesicht und die treudoofen Augen schauen ihn an und irgendwie kann er ihr jetzt nicht mehr böse sein. Aber wie kann ein so dämliches Tier nur so hinterhältig sein – Lee versteht es nicht. Aber es sind immer die, von denen man es am Wenigsten erwartet…
 

Nach einem Moment hat sich Lee wieder beruhigt, auch wenn er immer noch der Meinung ist, dass Gaara auch etwas damit zu tun hat. Ryoujiroe sitzt derweilen immer noch auf seinem Schoß und grapscht energisch mit ihrer Pfote nach Lee´s Hand. Erst als die scharfen Kallen seine Haut zu reizen beginnen, bemerkt der Tai-Ninja es und blickt den Hund schon fast verständnislos an. Als Ryoujiroe den finsteren Blick des Schwarzhaarigen sieht, schmiegt sie sich an seine Brust und versucht ihn damit zu beschwichtigen, wie sie es bei Gaara immer macht. Aufmerksam beobachtet der Rothaarige diese Gesten – kennt er sie doch zu gut. Lee hingegen versteht erst nicht so ganz, was sie damit bezwecken will und dann rollt er mit den Augen, als sie wieder nach seiner Hand greift.
 

Die Leute auf der Straße haben inzwischen den kleinen Schock überwunden, den der Hund ihnen eingejagt hat und beachten die drei nicht weiter. Und nun endlich fängt Lee an, Ryoujiroe zu kraulen, die sich daraufhin mit halbgeschlossenen Augen an ihn lehnt und es sichtlich zu genießen scheint. Als Lee dann nach ein paar Minuten aufhört zu kraulen, drückt sich der Hund so fest gegen ihn, dass sie den Tai-Ninja wieder zu Boden befördert. Ein erschrockener Laut verlässt Lee´s Kehle, doch er wird mittendrin unterbrochen, als der Hund wieder sein Gesicht ableckt. Gaara schmunzelt, bevor er sich leicht räuspert: „Wir sollten langsam weiter gehen…“
 

Schwanzwedelnd blickt der Hund zu ihm auf und geht dann endlich, gnädiger Weise, von Lee herunter. Noch etwas überrumpelt setzt sich der Schwarzhaarige auf und ist doch ziemlich erstaunt über die Kraft, die in diesem Tier zu ruhen scheint. Kopfschüttelt erhebt er sich nun endlich und klopft sich den Staub von den Sachen. Langsam gehen die drei nun gemeinsam zu Lee´s Wohnung zurück, um den Rest des Tages friedlich ausklingen zu lassen, bevor der Abschied naht.
 

Doch lange wehrt der Frieden nicht. Sie sind kaum zwei Stunden daheim und wollen gerade in Ruhe eine Tasse Tee trinken, da klopft es auch schon hecktisch an der Tür. Verwundert über die plötzliche, viel zu ungestüme, Ruhestörung, blicken beide zur Tür. Aus dem Schlaf gerissen, knurrt Ryoujiroe leise. Stirnrunzelnd steht Lee auf und geht zur Tür. Davor steht Kotetsu, der ziemlich aufgebracht zu seinen scheint. „Na endlich! Ich dachte schon, es wäre keiner da…“, keucht er etwas atemlos. „Gaara soll sofort zur Hokage kommen – es ist eine wichtige Nachricht aus Suna angekommen!“ Kaum hat Kotetsu seinen Satz beendet, steht Gaara auch schon in der Tür, neben ihm der große schwarze Hund, der den Gast kritisch beobachtet.
 

„Ich komme sofort!“, kommt es ruhig von dem Rothaarigen, doch Lee kann in seinen Augen sehen, dass er sich Sorgen zu machen scheint. Was mag wohl passiert sein? Doch ehe Lee das fragen kann, verschwindet Kotetsu wieder. Gaara ist schon halb durch die Tür, als Lee ihn am Ärmel packt. Mit finsterer Mine dreht sich Gaara um. „Darf ich mitkommen?“, fragt Lee vorsichtig und setzt dabei einen ziemlich besorgten Blick auf. Der Sunanin scheint einen Augenblick zu überlegen, bevor er schließlich stumm nickt und sie sich dann mit Ryoujiroe auf den Weg machen.
 

Es dauert auch nicht lange, bis sie am Hokageturm ankommen. Wie von wilden Tieren gehetzt, rennen sie die Gänge und Stufen entlang, bis sie schließlich an Tsunade´s Büro ankommen. Als sie eintreten, werden sie schon sehnsüchtig erwartet. Kankuro und Temari sind auch da, ebenso Baki und alle haben denselben sorgenvollen Blick, wie Gaara, aufgesetzt. Ernst blickt Tsunade sie an und ist ein bisschen verwundert darüber, dass Gaara gleich Lee und den Hund mitgebracht hat – doch sie sagt nichts dagegen. Lee kann ruhig hören, was passiert ist, da es auch Konoha in einer Art und Weise betrifft.
 

Temari und Kankuro werfen Lee einen ausdrucklosen Blick zu. Sie wissen zwar, dass er Gaara gut tut, doch so ganz können sie sich noch nicht mit diesem Gedanken anfreunden. Und muss er denn immer an Gaara kleben, wie eine Klette? Lee entgehen die Blicke der Sunageschwister nicht. Wahrscheinlich akzeptieren sie ihn nur, weil es Gaara ist, mit dem er zusammen ist. Das macht ihn traurig. Am liebsten wäre er jetzt wieder in seiner Wohnung. Langsam dreht er sich um und will gehen. Doch er kommt nicht mal einen Schritt weit, da legt sich eine warme Hand in seine.
 

Etwas verwundert blickt er sich um. Es ist Gaara, der ihn mit flehentlichem Blick ansieht. ‚Will er etwa nicht, dass ich gehe?‘, drängt es sich durch Lee´s Kopf. Einen Augenblick später, spürt er, wie sich Ryoujiroe neben ihn setzt und sich fest gegen sein Bein lehnt, als wolle sie auch nicht, dass er geht. Ein kleines Lächeln huscht über Lee´s Gesicht und er dreht sich wieder zur Hokage um. Leicht verwundert hat Tsunade diesen Moment beobachtet und noch ist sie sich nicht ganz sicher, was es zu bedeuten hat. Doch sie ist sich sicher, es früher oder später noch herauszufinden…
 

Langsam wird ihr Blick wieder ernster und sie holt eine Schriftrolle hervor. Deutlich ist darauf das Siegel des Kazekage zu erkennen. Doch es ist bereits zerbrochen, vermutlich, weil Tsunade die Nachricht gelesen hat und ihnen nun mitteilen will, was darin steht. Erwartungsvoll betrachten die jungen Ninjas das Oberhaupt des Dorfes, doch Tsunade schweigt. „Diese Nachricht ist für eure Augen genauso bestimmt, wie für meine. Darum würde ich sagen, dass ihr sie euch einfach durchlest. Es ist schlimm genug, deswegen muss ich es nicht auch noch laut aussprechen…“, kommt es dann schließlich doch, mit einen leicht belegten Tonfall, von Tsunade.
 

Verwundert blicken sich die Ninjas an. Was kann denn das nur für eine Nachricht sein? Während die anderen noch zu überlegen scheinen, tritt Gaara vor und nimmt die Schriftrolle entgegen. Die anderen sehen ihn an. Langsam versammeln sie sich um ihn und der Rothaarigen rollt langsam die Rolle auseinander. Mit jeder freigelegten Zeile, werden die Augen der Ninjas immer größer. Das kann doch einfach nicht war sein! „Nein, Vater…“, kommt es flüsternd von Temari. Geschockt legt sie sich die Hand auf den Mund, Kankuro hingegen knirscht mit den Zähnen. Nur Gaara schaut so ausdrucklos wie immer auf das Papier und scheint keinerlei Gefühle bei diesen Zeilen zu haben. Baki hingegen hält sich vollkommen raus. Er war gerade bei Tsunade gewesen, als die Schriftrolle eintraf und weiß bereits was darin steht.
 

Lee hingegen weiß nicht, was er dazu sagen soll. Es ist furchtbar und doch scheint es Gaara nichts auszumachen, oder er kann es sehr gut verbergen. Temari hat inzwischen leise angefangen zu weinen. Der Kazekage ist tot! Während ihrer Mission wurde das Dorf angegriffen. Die Eindringlinge fühlten sich nicht sonderlich bedroht, da das Sandmonster nicht im Dorf war. Bei dem Versuch, dass Dorf zu beschützen, wurde der Kazekage schwer verwundet. Dem Dorf geht es gut, doch der Kazekage ist gestern Abend seinen schweren Verletzungen erlegen. Man konnte ihm nicht mehr helfen und nun bitten die Ratsmitglieder darum, dass das Team seine Mission unterbricht und nach Suna zurückkehrt.
 

Insbesondere Gaara soll heim kommen, um dem Dorf etwas Sicherheit wiederzugeben. So schnell traut sich niemand ins Dorf, wenn das Sandmonster dort ist! Tsunade beobachtet die verschiedenen Reaktionen der Ninjas eine Weile. So unterschiedlich wie ihre Charakterzüge sind, so unterschiedlich scheinen sie auch diese Nachricht aufzunehmen. Nach ein paar Augenblicken unterbricht sie dann doch die betroffene Stimmung in ihrem Büro. „Ich weiß, es ist schwer für euch, dass zu akzeptieren, aber wir müssen jetzt dafür sorgen, dass Suna nicht noch mehr passiert! Ihr drei werdet euch morgen Früh um 10Uhr am Haupttor treffen und dann die Heimreise antreten. Bis dahin freundet euch mehr oder weniger mit dieser neuen Situation an.“ Betroffen sehen sich die Ninjas in die Augen, nur Gaara hat immer noch diesen undefinierbaren Blick drauf, der aber ganz sicher nichts mit Trauer zu tun hat.
 

Gaara hat seinen Vater immer gehasst, weil er Shuukaku in ihm versiegelt hat und alle Dorfbewohner ihn deswegen bis heute fürchten. Nein, er empfindet keine Trauer für seinen Vater – es ist eher so eine Art Genugtuung, dass er endlich das bekommen hat, was er schon so lange verdiente und was Gaara bis jetzt nicht gelungen war. Zugegeben hat er sich in dieser Hinsicht auch etwas zurückgehalten, seiner Geschwister wegen, denn schließlich ist er auch ihr Vater gewesen. Wäre er ein Einzelkind gewesen, hätte er ihn schon viel früher kaltgemacht!
 

Einen Moment herrscht noch Schweigen auf beiden Seiten – nur Temari´s leises Schluchzen ist zu vernehmen. „Ihr könnt dann gehen! Ich erwarte euch morgen pünktlich und ausgeruht!“, kommt es noch mal in einem etwas scharfen Ton von der Hokage. Langsam geht ein Nicken durch die Runde und schweren Schrittes verlassen sie das Büro. Auf dem langen Flur und den vielen Stufen sprechen sie kein Wort miteinander. Temari und Kankuro wissen ganz genau, was Gaara von ihrem Vater gehalten hat und sie können sich gut vorstellen, dass er sich tief im Innern wahnsinnig darüber freut. Aber Gaara kann ja auch nur Schlechtes mit ihrem Vater in Verbindung bringen. Die beiden hingegen haben auch schöne und friedliche Momente mit ihm erlebt, was ihnen ein gewisses Maß an Zuneigung ihm gegenüber gebracht hat.
 

Als sie schließlich den Ausgang erreichen, zerstreuen sie sich recht schnell. Kankuro begleitet Temari zu ihrer Bleibe und geht dann selbst zum Anwesen der Hyuga´s zurück. Gaara und Lee hingegen machen sich mit Ryoujiroe wieder auf den Weg. Schweigend gehen sie nebeneinander her, während der Hund leicht besorgt zu Gaara´s nachdenklichem Gesicht aufschaut. Lee weiß noch nicht so ganz, wie er mit dieser Situation umgehen soll.
 

Er weiß, was Gaara unter diesem Mann erleiden musste. Doch immerhin war er ja sein Vater, da muss es doch auch so etwas wie Zuneigung geben? Den Rest des Tages haben sie sich nur angeschwiegen. Lee hat zwar öfters versucht ein Gespräch zu beginnen, doch Gaara hat ihn gekonnt ignoriert. Das hat Lee doch etwas traurig gestimmt, da es ihm so vor kam, wie ganz am Anfang und Gaara wäre gerade erst zu ihm gekommen. Irgendwann hat er dann aber aufgegeben. Gaara war zwar nicht wütend auf ihn, aber er hatte so ein seltsames Glänzen in den Augen, das Lee noch nie gesehen hat. Ob er doch trauert?
 

Nun liegen sie hier in Lee´s Bett und die Nacht ist hereingebrochen. Morgen früh wird er das letzte Mal neben Gaara aufwachen und dann wird der Rothaarige gehen und vielleicht nie wiederkommen. Diese Erkenntnis macht Lee wahnsinnig traurig. Der Sunanin liegt schweigend neben ihm und starrt auf die gegenüberliegende Wand, während Lee mit den Tränen kämpft. Er will Gaara nicht verlieren, nicht jetzt, wo es so schön ist! Langsam dreht er sich zu Gaara um und zieht den Kleineren in seine Arme. Leicht überrumpelt schreckt Gaara zusammen, bevor er sich gegen Lee kuschelt. „Sag mal, weinst du?“, fragt Gaara ihn etwas irritiert. Doch Lee antwortet nicht, stumm laufen nur die Tränen über seine Wangen. Aber Gaara braucht auch keine Antwort von ihm, denn er spürt die heißen Tränen in seinem Nacken.
 

„Ich will nicht, dass du gehst…“, kommt es ganz leise von dem Lotuskrieger – die Traurigkeit in seiner Stimme ist nicht zu überhören, auch wenn es nur ein Flüstern ist, das von ihm kommt. Gaara hat dieser Gedanke auch schon geplagt. Er ist hin und hergerissen zwischen dem, was in Suna passiert ist und Lee. Er will auch nicht gehen. Sie hatten beide gehofft, noch ein paar schöne Tage miteinander verbringen zu können, bevor das Team wieder abreisen muss. Es tut Gaara in der Seele weh, Lee so traurig zu sehen, doch irgendwie hat er auch keine andere Wahl – sein Dorf braucht ihn, auch wenn es nur deshalb ist, weil sich niemand in die Nähe traut, wenn Shuukaku im Dorf ist.
 

Gaara findet es furchtbar, dass die Dorfbewohner ihn nur deswegen in ihrer Nähe wollen und dennoch wollen sie gar nicht, dass er ihnen nahe kommt. Das macht ihn schrecklich wütend. Aber gibt es nicht vielleicht doch einen Weg, durch den die Dorfbewohner ihn seiner Selbst akzeptieren und nicht weil sie auf einen Schutz angewiesen sind, der ihnen gleichzeitig den Tod bringt? Gaara hat sich schon den ganzen Tag mit dieser Frage beschäftigt. Da sein Vater jetzt tot ist, ist er nicht mehr die Waffe, das Monster, das alles vernichtet.
 

Shuukaku ist zwar in ihm und kontrolliert ihn noch immer, aber inzwischen hat er ja einen Weg gefunden, diese Kontrolle auf ein Minimum zu reduzieren und sogar die Leitung zu kappen, mit der es sich seine Energie holt. Doch nun soll er Lee hier zurücklassen. Wie wird es sein ohne ihn? Wird er beim nächsten Vollmond wieder das Dorf zerstören, wie damals, als er noch ein Kind war? Oder reicht es schon, wenn er nur an Lee denkt, um Shuukaku zu vertreiben? Immer noch spürt er die Tränen des Schwarzhaarigen in seinem Nacken, doch nun hat er einen Entschluss gefasst! „Lee, ich hab mich entschieden! Ich will versuchen der nächste Kazekage zu werden!“. Lee antwortet nichts darauf. Nach dem Tod des Kazekage ist Gaara der Stärkste im ganzen Dorf, das können noch nicht einmal die Dorfbewohner abstreiten. Aber werden sie es zulassen, dass ein wahnsinniges Monster die Führung über das Dorf bekommt? Das ist eine Frage, die sich auch Gaara schon den ganzen Tag gestellt hat und er findet einfach keine Antwort.
 

Er hat sich in den letzten Wochen und Monaten sehr verändert, doch das wissen die Dorfbewohner nicht und sie werden es ihm bestimmt auch nicht glauben, da Shuukaku ihn ja auch jetzt noch etwas beeinflusst. Doch er will alles wieder gut machen, was er in der Vergangenheit zerstört hat. Er will den Leuten zeigen, dass hinter diesem Monster ein ganz normaler Mensch steckt, der sogar Gefühle hat. Langsam beruhigt sich Lee wieder und sie reden über das, was Gaara gesagt hat. Lee ist der festen Überzeugung, dass Gaara es schaffen kann – vorausgesetzt das Shuukaku nicht dazwischen funkt. Wenn die Dorfbewohner ihn akzeptiert haben, was allein schon viele Jahre dauern wird, egal wie oft er sie in der Zeit beschützen wird, darf er sich keinen Fehltritt mehr leisten. Wenn Shuukaku auch nur einmal die Kontrolle über ihn erlangt, dann ist alles dahin und die Dorfbewohner werden ihm niemals wieder vertrauen. Sie wissen ja auch nicht, wie schwer das ganze ist…
 

Doch egal wie aussichtslos das Ganze auch sein mag, Lee macht ihm immer wieder Mut. Wenn er eins von seinem Sensei Gai gelernt hat, dann ist es dass, das man niemals aufgeben darf, egal wie schlecht es auch um einen steht. Das hat ihm sehr oft geholfen und nun hofft er, dass es auch Gaara hilft. Doch Gaara macht ihm schnell klar, dass es nicht das Selbe ist, wenn man kein Gen oder Ninjutsu kann und die Leute einen dann auslachen, wie wenn man einem ganzen Dorf Angst macht. Wenn man trotz seines Nichtkönnens etwas Großartiges leistet, sehen die Leute schnell ein, dass sie sich geirrt haben. Doch wenn die Leute nur Tod und Zerstörung mit einem in Verbindung bringen, sobald sie einen sehen, dann hilft da auch keine noch so tolle Tat.
 

Sie werden dann eher denken, dass er sich mit ihnen gut stellen will, um sie dann mit einem Schlag zu vernichten. Die Leute sind ja schließlich nicht dumm! Das sind schwierige Argumente, dennoch versteht Gaara natürlich, was Lee ihm damit sagen will.
 

Eine Weile herrscht Schweigen zwischen den beiden. Lee hält ihn immer noch im Arm, doch seine Tränen sind längst vergessen. Beide scheinen nachzudenken und denken dabei an ganz ähnliche Dinge, doch schließlich bricht Lee das Schweigen wieder. Er war noch nie gut im lange ruhigsein oder stillsitzen, was er wohl mit Naruto gemeinsam hat – doch in Gaara´s nähe zwingt er sich oft dazu still zu sein, weil Gaara diese Stille braucht und er braucht Gaara.
 

„Gaara, ich will mit dir nach Suna kommen!“, kommt es plötzlich ganz unerwartet von dem Lotuskämpfer. Gaara´s Augen weiten sich und er blickt ihn leicht irritiert an. „Was soll das denn bedeuten?“, die Verwirrung liegt in seiner Stimme, dass kann doch nicht Lee´s Ernst sein! „Naja – ich will dich nicht verlieren! Wenn ihr euch morgen am Tor trefft und geht, sehen wir uns vielleicht nie wieder! Ich will nicht hier ganz allein und verlassen sitzen und jeden Tag auf eine Nachricht aus Suna warten, in der steht, dass du das Dorf zerstört hast oder dir etwas Schlimmes passiert ist! – Ich will bei dir sein und dir helfen, Shuukaku unter Kontrolle zu halten und ich will dir helfen Kazekage zu werden!“, es sprudelt nur so aus Lee heraus, doch schon während des Sprechens hat er das Gefühl, dass Gaara auf jeden Fall nein sagen wird…
 

Nachdem er geendet hat, blickt Lee ihm hoffnungsvoll ins Gesicht und Gaara erwidert seinen Blick ohne Auszuweichen, dennoch schweigt er. Sie starren sich eine ganze Weile an, bis Gaara einen tiefen Seufzer ausstößt. Er hat die ganze Zeit versucht rauszufinden, ob Lee es wirklich ernst meint, doch in seinen dunklen sanften Augen konnte er nicht einen kleinen Funken Zweifel finden. Er erstaunt ihn immer wieder. Lee´s Willensstärke und sein Durchhaltevermögen sind einfach unglaublich – das hat ihn schon bei Naruto furchtbar beeindruckt und wie auch bei dem Uzumaki, kann er sich dessen nicht entziehen.
 

Er seufzt noch einmal schwer und blickt Lee dann wieder tief in die Augen, doch auch jetzt halten sie seiner Prüfung stand und das überzeugt Gaara dann doch. „Na gut, versuchen wir es!“, gibt er sich schließlich geschlagen. Lee zieht ihn wieder heftig in seine Arme und drückt ihn ganz fest an sich. „Danke Gaara! Ich versprech dir, dass wirst du nicht bereuen!!“, schießt es freudestrahlend aus dem Lotuskrieger heraus.
 

‚Ich hoffe es…‘, geht es Gaara im selben Moment durch den Kopf, doch er verdrängt den Gedanken schnell wieder. Wenn irgendetwas ist, kann Lee ja auch jederzeit wieder nach Hause zurückkehren. Aber was wird Tsunade dazu sagen? Sie wird doch einen so guten Ninja nicht freiwillig gehen lassen…
 

Noch ehe Gaara dies aussprechen kann, legen sich Lee´s weiche Lippen auf die seinigen und ziehen ihn in einen innigen Kuss. Überrumpelt erwidert Gaara das Ganze und vergisst dabei ganz schnell, was er eigentlich noch sagen wollte. Wenig später schlafen die beiden friedlich aneinander gekuschelt ein und denken noch lange nicht an Morgen.
 

Am nächsten Morgen – bei Gaara…
 

Verschlafen dreht sich Gaara auf die andere Seite und will sich gerade wieder an den warmen Körper neben sich kuscheln, als er merkt, dass es dort nur das kalte Lacken gibt. Irritiert öffnet er die Augen und blickt auf den leeren Platz neben sich. Wann ist Lee denn aufgestanden? Er hat es gar nicht mitbekommen, so tief scheint er in seiner Nähe doch tatsächlich schlafen zu können. Doch da das Lacken schon ganz kalt ist, schließt Gaara daraus, dass Lee wohl schon eine Weile länger nicht mehr neben ihm liegt. Langsam setzt er sich auf und lauscht in die Wohnung hinein. Nichts. Noch verwunderter steht er auf und geht zur Balkontür. Er blickt hinaus auf einen strahlenden Morgen und die warmen Sonnenstrahlen gleiten über seine Haut, nicht eine Wolke am Himmel – ein perfekter Tag für eine Heimreise.
 

Leise öffnet er die gläserne Tür und schaut hinaus. Schwach dringen die Geräusche des erwachenden Dorfes an seine Ohren. Doch als er sich auf dem Balkon umschaut, sieht er nichts. Ryoujiroe ist ebenfalls weg. Aber vielleicht hat Lee sie ja auch in die Wohnung gelassen, als er aufgestanden ist. Leicht fröstelt er, als die noch kühle Morgenbriese über seinen fast nackten Körper hinweg streicht. Auch nicht schlauer als vorher, geht er wieder ins Zimmer zurück. Er sieht sich einen Moment um, bevor er durch die anderen Zimmer streift. Doch Lee ist nirgendwo zu finden. Ein Seufzen entkommt ihm, als er ratlos im Flur steht. Aber dann hört er plötzlich ein pochendes Geräusch und wendet sich zur Wohnungstür.
 

Vor dieser liegt Ryoujiroe, als wolle sie auf jemanden warten. Als sie Gaara bemerkt hat, ist sie aufgewacht und hat angefangen mit dem Schwanz zu wedeln, der dabei immer wieder auf den Holzboden geschlagen ist.
 

Ein sanftes Lächeln legt sich auf Gaara´s Lippen – er ist doch nicht ganz allein hier zurückgelassen worden! Langsam geht er in die Hocke und der Hund kommt auf ihn zugelaufen. Freudig leckt sie ihn ab und hüpft um ihn herum. „Ich hab dich schon gesucht.“, erklärt er ihr, während sie ihn schon fast umgeworfen hat, um auf seinen Schoß zu krabbeln. „Weiß du wo Lee ist? Er hat es dir nicht zufällig verraten…“, versucht er sein Glück, während er durch das weiche Fell streichelt.
 

Ryoujiroe blickt ihn fragend an und dreht den Kopf. „Schade…“, Gaara seufzt wieder. Doch dann springt der Hund auf und stupst ihn in die Seite. Was ist denn nun los? Mit fragendem Blick steht Gaara auf und folgt dem davonlaufenden Hund. Sie führt den Rothaarigen ins Wohnzimmer. Auf dem niedrigen Tisch liegt ein Zettel, den er vorhin gar nicht bemerkt hat. Der Hund legt den Kopf auf den Tisch, sodass seine Schnauze genau auf den Zettel zeigt. Langsam hebt Gaara den Zettel auf und liest die kurze Nachricht.
 

„Mach dir keine Sorgen. Ich bin nachher rechtzeitig am Tor… Lee“
 

Es sind nur zwei Zeilen, doch Gaara ist noch verwirrter als vorher. Was in aller Welt macht Lee und wo ist er? Fragend blickt er auf den schwarzen Hund hinunter, der ihn genauso fragend ansieht. Na gut. Langsam fährt sich der Sandbändiger durch sein zottiges rotes Haar, bevor er ins Schlafzimmer zurückgeht und sich anzieht. Es gibt noch so einiges zu tun, bevor sie sich wieder auf den Weg machen müssen…
 

Eine Stunde vorher - bei Lee…
 

Langsam schlägt Lee die Augen auf. Er hat Glück, Gaara schläft noch tief und fest. Doch der Rothaarige liegt auf seiner Brust. Lee legt die Stirn in Falten – irgendwie muss er aus dem Bett kommen, ohne das Gaara aufwacht. Vorsichtig versucht er sich hinzusetzen. Ein tiefes Seufzen ertönt von dem schlafenden Jungen und einen Moment fürchtet Lee, dass er ihn geweckt hat. Doch dann kuschelt sich Gaara wieder etwas enger an ihn und schläft einfach weiter. Geräuschlos stößt Lee die Luft wieder aus, die er bis eben angehalten hat. Ok, zweiter Versuch. Diesmal schafft er es sich hinzusetzen, doch jetzt liegt der Sandbändiger auf seinem Schoß. Unter anderen Umständen wäre das echt schön, doch Lee hat keine Zeit an sowas zu denken.
 

Ganz vorsichtig windet er sich unter seinem Freund hinweg. Leise hört er Gaara etwas im Schlaf murmeln, doch er versteht leider nichts. Dann dreht sich Gaara auf die andere Seite und schläft weiter. Erleichterung macht sich in dem Tai-Ninja breit. Doch noch ist es nicht geschafft. Behutsam zieht er die Decke über Gaara´s freien Oberkörper und entfernt sich dann leise vom Bett. Schnell zieht er sich an. Doch als er sein Stirnband von der Kommode neben dem Balkon nehmen will, sieht er direkt in die Augen des schwarzen Hundes. Fast hätte er vor Schreck aufgeschrien. Im letzten Augenblick legt er sich selbst die Hände auf den Mund, bis er sich wieder beruhigt hat. Hart schluckt er. Nun lebt er schon so lange mit diesem Tier unter einem Dach, doch er erschreckt sich immer noch, wenn sie so plötzlich vor ihm steht. Irgendetwas tief in ihm wehrt sich dagegen, ihr vollkommen zu vertrauen.
 

Für ein so anhängliches und aufmerksamkeitshungriges Tier, ist sie verdammt gut im Anschleichen und Lee hat so den Verdacht, dass sie das manchmal auch mit Absicht macht. Manchmal ist ihm sogar so, als könnte er die Schadenfreude in ihren treudoofen Augen sehen. Doch nun blickt sie ihn fragend an. Wahrscheinlich hat sie gesehen, wie er sich aus dem Bett geschlichen hat – wer weiß schon, wie lange sie einem bei irgendwas beobachtet. Sie ist wie ein Schatten – man wird sie niemals los, doch im Dunkeln ist sie unsichtbar, aber dennoch immer da. Eine gruselige Vorstellung.
 

Langsam dreht sie den Kopf und blickt ihn weiterhin fragend an. Dann zieht sie die Stirn kraus und öffnet das Maul. Lee zuckt zusammen, er kennt diese Bewegungsfolge mittlerweile. Schnell und dennoch leise macht er die Balkontür auf und hält ihr vorsichtig die Schnauze zu. Überrascht weiten sich ihre Augen, doch sie wehrt sich nicht gegen den kräftigen Griff des Schwarzhaarigen. Lee legt sich einen Finger an die Lippen, um ihr klar zu machen, dass sie ruhig sein muss. Dann flüstert er ihr ins Ohr: „Kein Mucks, verstanden? Ich will nicht, dass Gaara aufwacht. Er darf nicht merken, dass ich jetzt gehe. Aber ich leg ihm einen Zettel auf den Tisch. Okay?“ Ein merkwürdiges Gefühl, so mit einem Tier zu reden, aber Kiba macht das ja andauernd, so schlimm kann es also nicht sein. Obwohl er das Gefühl hat, das Akamaru Kiba besser versteht als Ryoujiroe ihn eben.
 

Langsam nimmt er die Hand von ihrer Schnauze und sie sieht ihn einen Moment prüfend an, dann wedelt sie mit dem Schwanz. Lee hofft nur, dass sie ihn verstanden hat. Leise erhebt sich Lee wieder und schleicht auf Zehenspitzen aus dem Zimmer. Als er zurückblickt, sieht er, wie sich Ryoujiroe duckt und sich am Bett vorbeischleicht, so als wollte sie nicht, dass Gaara sie sieht. Als sie bei Lee im Flur ankommt, richtet sie sich wieder auf und wedelt mit dem Schwanz. Lee ist etwas überfragt, was er jetzt mit ihr machen soll, da sie ihm ja anscheinend folgt. Leise geht er in die Küche und hört, wie sie ihm wieder folgt.
 

‚Mist!‘, denkt er und schaut sich in der Küche um. Nach kurzer Zeit erblickt er eine kleine Büchse, in der Gaara ein paar Leckerchen für den Hund aufbewahrt. Schnell huscht er zu der Büchse und nimmt zwei, drei Stück hinaus. Aufmerksam beobachtet der Hund ihn, während sie leise zu schmatzen beginnt und damit andeutet, wie gern sie die Leckerchen hätte. Mit einem undefinierbaren Grinsen zeigt Lee ihr die Leckerchen und lockt sie ins Wohnzimmer. Schwanzwedelnd folgt sie ihm und setzt sich vor den Tisch. Schnell schreibt Lee den Zettel für Gaara und zeigt ihn ihr, damit ihr einfällt, was er ihr gesagt hat. Dann gibt er ihr ein Leckerchen, das sie schnell hinunterschlingt.
 

Leise schleicht Lee zur Wohnungstür und zieht seine Schuhe an, während Ryoujiroe ihm wieder folgt – diesmal aber eher, weil er noch ein Leckerchen in der Hand hat. Fordernd setzt sie sich vor ihm hin und schmatzt. Lee sieht sie ernst an und hofft, dass sie auf ihn hören wird. Nur Gaara scheint es zu schaffen, sie nur mit Handzeichen dirigieren zu können. Beim Lee hat das bisher noch nie funktioniert – wenn sie überhaupt das gemacht hat, was er von ihr wollte. Der Lotuskrieger atmet tief ein und deutet ihr an, dass sie sich hinlegen soll. Er traut seinen Augen kaum, als sie sich tatsächlich zu seinen Füßen hinlegt und schwanzwedelnd zu ihm aufblickt. Vor lauter Überraschung hätte Lee fast vergessen ihr das Lecker zu geben.
 

Doch es fällt ihm gerade wieder ein, als sie schon ermahnend die Schnauze öffnet, um zu bellen. Freudig stürzt sie sich auf das Leckerli und verschlingt es schmatzend. Dann beugt sie Lee wieder zu ihr hinunter. „Ok, ich gehe jetzt! Bleib schön hier und sei ja leise!“, ermahnt er sie, bevor er die Tür öffnet und schnell verschwindet. Zurück bleibt der Hund, der stumm auf die verschlossene Tür starrt und sich dann zum Schlafen zusammenrollt.
 

Es ist noch früh und nicht viele Leute begegnen Lee auf seinem Weg zum Hokageturm. Als er ankommt, empfängt ihn eine noch ziemlich verschlafene Tsunade. Doch als sie hört, was er zu sagen hat, ist sie hell wach. Lee will das Dorf verlassen und mit Gaara gehen! Es fällt dem Schwarzhaarigen nicht leicht, vor ihr zuzugeben, dass er Gaara liebt und mit ihm nach Suna gehen will.

Es ist auch nicht leicht, ihr zu beschreiben, was für einen Einfluss er auf Shuukaku zu haben scheint, ohne peinlich ins Detail zu gehen. Rot bis über beide Ohren erzählt er ihr außerdem noch, was während der Mission alles passiert ist. Das erstaunt sie doch alles ziemlich, da von insbesondere einem Zwischenfall nichts in den Berichten steht. Dennoch kann sie sich nicht vorstellen, dass Lee lügen könnte – wieso auch.
 

Es wäre verrückt, dass alles zuzugeben, wenn es nicht stimmen würde und daher glaubt sie ihm, auch wenn sie sich nicht vorstellen kann, dass Gaara mit seinem Sand Wunden heilen kann, oder der ernste Sandninja gar um ihn geweint hat. Doch immerhin steht Lee vollkommen unversehrt vor ihr. Nachdenklich lauscht sie seiner Geschichte, bevor sie eine Entscheidung trifft…
 

Bei Gaara…
 

Missmutig sammelt Gaara alle seine Sachen zusammen. Langsam geht er durch jedes Zimmer und sieht sich um, ob er auch nichts vergessen hat. Tief seufzt er – wenn Lee doch nur hier wäre…
 

Unschlüssig steht er im Türrahmen zum Wohnzimmer, doch der leere Raum gibt ihm keine Antworten. Er hat Lee´s Zettel bestimmt schon hunderttausend Mal gelesen, doch schlauer ist er immer noch nicht. Wo kann er nur stecken? Winselnd blickt der Hund zu ihm auf, doch sie kann ihm auch nicht sagen, wo Lee ist. Sanft streicht er ihr über den Kopf. „Es wird Zeit zu Gehen, fürchte ich…“, kommt es seufzend von dem Rothaarigen. Der Hund dreht fragend den Kopf, obwohl sie genau weiß, was Gaara meint. Noch einmal blickt sich der Sandbändiger in der kleinen Wohnung um, bevor er seine Sachen nimmt.
 

Doch weiter als bis zur Wohnungstür kommt er nicht. Traurig blickt er das Holz der Tür an. Der Türgriff scheint furchtbar kalt in seiner Hand zu sein. Noch einmal blickt er in die Wohnung zurück, in der er soviel erlebt hat. Ryoujiroe schmiegt sich an sein Bein, auch ihr scheint der Abschied schwer zu fallen, vor allem, da Lee nicht da ist. Sanft streichelt er ihr wieder über den Kopf, bevor er tief durchatmet und die Tür öffnet. Dumpf und leer fällt sie hinter den beiden ins Schloss. Helles Sonnenlicht kommt ihnen auf der Straße entgegen – zumindest scheint es ein guter Tag für eine Abreise zu werden.
 

Ein letztes Mal drehen sich die beiden um und blicken zum Balkon hinauf. Die Sonne bricht sich in der gläsernen Tür und jagt bunte Flecken über Gaara´s Sichtfeld. Er schließt für einen Moment die Augen, um wieder klar sehen zu können. Dann setzt er langsam einen Fuß vor den anderen und Ryoujiroe folgt ihm. Seine Geschwister werden bestimmt schon am Tor sein und auf sie warten. Gaara wollte so lange wie möglich in der Wohnung bleiben, in der Hoffnung, dass Lee doch noch auftauchen würde. Ob er noch rechtzeitig ankommen wird, bevor die Suna´s sich auf den Weg machen werden? Schließlich weiß niemand, dass Lee ja eigentlich mitkommen wollte…
 

Bei Lee…
 

Erschöpft verlässt er den Hokageturm. Die Sonne blendet ihn, doch sie kann ihm nicht sein Lächeln nehmen. Er hält eine versiegelte Schriftrolle in Händen. In ihr befindet sich die Erlaubnis nach Suna reisen zu dürfen und dort so lange zu bleiben, wie er möchte. Tsunade hat eingesehen, dass es keinen Sinn machen würde, es Lee zu verbieten. In diesem Fall ist er genau wie Naruto – hartnäckig und unbelehrbar! Nach langem Hin und Her hat auch Gai gestattet, seinen Schüler gehen zu lassen. Tsunade hat ihn extra holen lassen, weil sie doch weiß, wie sehr er an Lee hängt. Gai hat einen riesen Aufstand gemacht, doch am Ende haben sich die beiden geschlagen gegeben und lassen Lee nun endlich ziehen.
 

Schnell macht er sich nun auf den Weg zu seiner Wohnung, um seine Sachen zu holen und hoffentlich kommt er noch rechtzeitig am Tor an, nicht das sie noch ohne ihn gehen. Derweilen steht Gai noch immer in Tsunade´s Büro und kann sich kaum beruhigen – sein kleiner Lee wird nun wohl endgültig erwachsen…
 

Am Tor…
 

Ungeduldig tippt Temari mit den Fingern auf ihrem Fächer herum. Wo bleibt ihr kleiner Bruder nur? Es passt doch sonst nicht zu ihm, zu spät zu kommen. Gelangweilt gähnt Kankuro, während Baki mit verschränkten Armen da steht und immer nur die Straße hinabsieht. Langsam taucht ein Schatten in der Menschenmenge auf, der auf das Tor zu steuert. Erwartungsvoll richten sich alle Blicke darauf. Langsam teilt sich der Schatten und ein kleinerer neben ihm erscheint. Allmählig kommen sie näher und schon bald erkennen die Sunageschwister ihren Bruder und seinen Hund. „Na endlich…“, entkommt es Temari.
 

Ein paar Minuten später steht Gaara vor ihnen und weicht dem strengen Blick seiner Schwester aus. Gerade als sie ihn ausschimpfen will, hält Kankuro sie zurück. „Sieh doch nur, wie traurig er ausschaut…“, haucht er ihr ins Ohr. Und jetzt fällt es auch ihr auf und alles nur wegen diesem Lee. Nun tut es ihr leid, dass sie ihn ausschimpfen wollte – immerhin ist Gaara doch verliebt…
 

„Da wir nun endlich vollzählig sind, können wir ja gehen!“, unterbricht Baki die eingetretene Stille. Erschrocken blickt Gaara zu ihm auf. „Nein!“, platzt es aus ihm heraus. Verwundert blickt Baki ihn an. Eine leichte Röte legt sich auf die Wangen des Sandbändigers. „… können wir noch einen Augenblick warten, bitte?“ Baki blickt ihn verwirrt an. Doch bevor Baki nach dem ‚Warum?‘ fragen kann, zerschneidet eine Stimme den stummen Morgen. „GAARA!“ Mit leuchtenden Augen dreht sich Gaara danach um und kurz darauf sieht man Lee aus der Menge hinauslaufen.
 

Ryoujiroe bellt ihm entgegen und läuft dann schwanzwedelnd auf ihn zu. Lee kann gerade noch verhindern, von ihr umgeworfen zu werden. ‚Er hat es doch noch geschafft‘, geht es Gaara durch den Kopf, während sich ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen ausbreitet. Grinsend kommt Lee auf die kleine Gruppe zugelaufen, während der Hund um seine Füße herum wuselt. „Was will er den hier?“, fragt Temari leise. Doch Gaara bekommt es gar nicht mit, zu froh ist er, seinen Freund wiederzusehen.
 

„Ich schätze mal, er will sich verabschieden oder so…“, beantwortet Kankuro ihre Frage schließlich. „Wo warst du denn nur, Lee?“, kommt es mit besorgtem Unterton von Gaara. „Ich war bei Tsunade…“, antwortet Lee etwas außer Atem. Weiter braucht er auch gar nicht zu reden, denn Gaara hat schon längst die Schriftrolle in seiner Hand gesehen.
 

Vorsichtig nimmt er Lee die Rolle ab und betrachtet das Siegel der Hokage. „Ist das…“ „Ja!“, unterbricht Lee seine Frage, weil er genau weiß, was Gaara fragen wollte. Ein glückliches Lächeln legt sich auf Gaara´s Züge, er scheint den Blick gar nicht von der Rolle nehmen zu können. Erst als Lee ihn eine Hand auf die Wange legt, sieht Gaara zu ihm auf. Der Rothaarige kann gar nicht sagen, wie froh er ist. Aber das ist auch nicht nötig, Lee sieht es an dem Ausdruck in seinen Augen – ein Ausdruck, der nur für Lee bestimmt zu seien scheint.
 

Verwundert betrachten die Geschwister die Szene, doch schlau werden sie daraus nicht. Es dauert eine Weile, bis die beiden Ninjas ihnen erklärt haben, dass Lee mit ihnen kommen will und Gaara versuchen wird, Kazekage zu werden. Die drei Sunanin sind doch ziemlich überrumpelt, sowohl von dem einen als auch von dem anderen. Aber da die Hokage anscheinend zugestimmt hat, soll es wohl so sein.
 

Wenig später machen sich die fünf Ninjas und der Ninken auf den Weg in den Wald, der langsam zur Wüste werden wird. In etwa drei Tagen werden sie ihre Heimat erreichen und Konoha für eine ganze Weile hinter sich lassen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jadelady
2010-02-22T17:24:56+00:00 22.02.2010 18:24
Hey^^
Wie toll ist das denn?
Super toll!
Ich fand es aber irgendwie ein wenig Schade, dass die Rückreise nicht noch ein wenig beschönigt worden ist^^
Aber naja^^
Aber das mit dem Hund^^Jeah^^ Hat Lee total ausgetrixt^^
Fand ich total toll!
Also, super Kapitel!
Lg
Jade


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