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The Meaning of Life

Kakashi X Sakura
von

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...Bring Back What Ones Was Mine

"O-too-san, warum hast du ein Mädchen geheiratet? Mädchen sind doch doof.", sagte der Vier-jährige Kakashi zu seinem Vater, der daraufhin laut anfangen musste zu husten und seinen Sohn verwirrt ansah. Sicher waren das die Einflüsse des Kindergartens. Jungs und Mädchen verstanden sich in diesem Alter nie.
 

Doch Sakumo belustigte die Naivität seines Sprößlings auch ein wenig. Gütig lächelnd sah er zu dem Kleinen hinunter und antwortete: "Weißt du, mein Sohn, deine Mama ist etwas ganz Besonderes für mich. Sie ist die Frau, die ich über alles auf der Welt liebe und, die das Leben für mich lebenswert macht. Findest du denn deine Mama auch doof?"
 

"Nein überhaupt nicht! Ich hab O-kaa-san ganz doll lieb genau wie O-too-san!", brach es aus dem Kleinen heraus und während er seinen Vater mit seinen roten Bäckchen und den großen Augen überzeugend ansah, drückte er die Hand seines Vaters unwillkürlich etwas stärker.
 

Er sah so goldig aus, dass sein Vater nun noch mehr grinsen musste und weiter erzählte: "Ich hab dich auch sehr sehr lieb, Kakashi-kun, vergiss das nie. Und, wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich nichts mehr wollen als, dass du später auch so ein tolles Mädchen kennen lernst, wie deine Mama. Ein Mädchen, das du liebst und, das dir immer Trost und Kraft schenken wird. Ich wünsche mir, dass sie dich in Liebe einhüllt, damit du alle Sorgen vergisst und den Sinn für das Wesentliche nie verlierst."
 

Nun war es der kleine Kakashi, der seinen Vater verwirrt ansah, weil er seine Worte nicht verstand. Doch im selben Moment kamen sie nach Hause. Sein Vater ließ seine Hand los und ging mit einem zärtlichen Lächeln auf seine Mutter zu.
 

"Wir sind wieder da, Liebste.", begrüßte er das schöne Weißhaarige Mädchen mit den funkelnden blauen Augen, beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen Kuss, "Weißt du schon das Neueste? Alle Mädchen sind doof!"
 

Kakashi erinnerte sich an den Duft von frisch gebackenen Dango. Seine wunderschöne, immer zu lächelnde Mutter, die das Dango-Lied sang und sein Vater, der seine Geliebte stets mit diesem liebevollen Blick beschützte. Damals war er glücklich und er hätte nie gedacht, das dieses Gefühl je zurückkehren würde.
 

"Gute Arbeit, Kakashi.", die kraftvolle und gleichzeitig ernste Stimme der Hokage, holte den silberhaarigen Shinobi wieder in die Realität zurück. Er fand sich direkt vor ihrem Schreibtisch in ihrem Büro im Hauptgebäude wieder.
 

"Ich bin froh, dass Sakura wieder ins Leben zurück gefunden hat. Sie scheint Narutos Tod soweit verkraftet zu haben, dass sie im Krankenhaus normal weiter arbeiten kann. Sie wirkt sogar wieder richtig fröhlich.", die blondhaarige junge Frau war mittlerweile aufgestanden und zum Fenster gegangen, "Und da ja alles wieder seinen gewohnten Gang geht, kannst du wieder in deine eigene Wohnung ziehen. Die anderen Shinobi zerreißen sich schon den Mund über euch."
 

Kakashi hörte die Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme und wusste, dass sie einerseits wirklich das Geschwätz der Leute fürchtete, dass auf ihren besten Ninja zurückfallen könnte. Andererseits wurde sie das ungute Gefühl nicht los, dass die Gerüchte einen wahren Kern beinhalteten. Und diese Sorge konnte Kakashi sehr gut verstehen. Doch er konnte nicht leugnen, dass ihr Verhältnis zueinander schlechter geworden war. Und das seit er zu Sakura gezogen war. Sie hatte es von Anfang gespürt, dass sich zwischen ihm und ihrem Schützling etwas entwickeln könnte.
 

"Das hatte ich ohnehin vor, Tsunade-sama. Aber ich bin nicht nur hergekommen um Bericht zu erstatten. Ich wollte nach einer Mission fragen.", sagte Kakashi mit fester Stimme und Tsunade glaubte sich im ersten Moment verhört zu haben. Sie drehte sich um und sah den Kopierninja ungläubig an.
 

Dann sprach er weiter: "Ehrlich gesagt ist mir in letzter Zeit etwas langweilig geworden. So langsam bekomme ich das Gefühl, ich komme aus der Übung."
 

"Ja, das kann ich verstehen.", meinte Tsunade mit einem Grinsen und hatte sich wieder an ihren Schreibtisch gesetzt, "Allerdings brauche ich dich schon für eine andere Mission in zwei Wochen. Ich möchte, dass du bis dahin wieder in Form kommst. Es ist eine Rang S Mission und von unglaublicher Wichtigkeit für Konoha."
 

"Wie Ihr wünscht.", sagte Kakashi kurz und verschwand damit in einem Wirbelsturm.
 

Als Kakashi die lange Straße vom Hauptgebäude der Hokage zurück zu Sakuras Wohnung entlang spazierte, gingen ihm viele Dinge durch den Kopf. Nicht einmal in seinen wildesten Träumen hätte er früher gedacht, dass er sich mal in seine ehemalige Schülerin verlieben könnte. Gewiss, sie war mit ihren 16 Jahren kein Kind mehr, aber Tsunade-sama hatte Recht. Ihr "besonderes" Verhältnis zueinander machte es ihnen eigentlich unmöglich, dass sie so nahe zueinander stehen. Andererseits konnte er sich auch noch nicht sicher sein, ob es wirklich Liebe war oder ob sein Körper ihm da nur einen Streich spielte.
 

Erstens musste er zugeben noch nie verliebt gewesen zu sein. Er hatte zwar schon viele Beziehungen, aber ehrlich gesagt, hatte ihm keine der Frauen je etwas bedeutet. Meistens waren es irgendwelche Mädchen, die ihn in einer Bar angesprochen hatte, weil sie ihn attraktiv fanden. Allerdings lief die Ganze Sache meistens auf Sex hinaus, ohne, dass irgendwelche Gefühle im Spiel waren. Ab und dann kam es vor, dass er nach diesem One-night-stand die Mädchen öfter traf und er mit ihnen ausging. Allerdings ging das niemals von ihm aus. Er konnte ziemlich genau sagen, dass er noch keine Frau in seinem Leben aktiv verführt hatte. Alle waren ihm bisher nachgelaufen. Deshalb wusste er nicht wie es war verliebt zu sein.
 

Zweitens wusste er auch nicht, ob es wirklich Liebe war. Er hatte sich jetzt ein halbes Jahr um seinen Schützling gekümmert und mittlerweile war ihm die kleine Kirschblüte sehr ans Herz gewachsen. Sie waren nicht mehr nur Schüler und Lehrer. Es war mehr. Aber ob es Liebe war wusste er nicht. Vielleicht fühlte ein Vater für seine Tochter das gleiche? Oder war es das Gefühl, das ein Bruder für seine Schwester hatte?
 

Wenn er ehrlich war, konnte er wirklich nicht mit Bestimmtheit sagen was er fühlte. Er wusste nur, dass er sie manchmal in Sakuras Nähe unglaublich wohl fühlte. Dass anfing zu klopfen, wenn sie ihn anlächelte und, dass er sie dann am liebsten in seine Arme schließen wollte. Wenn er ihre Wohnung betrat, hatte er das Gefühl nach Hause zu kommen. Und jedes Mal hatte Sakura ihn mit einem Lächeln begrüßt und ihn willkommen geheißen. Obwohl er seit sechs Monaten nur auf ihrer Couch nächtigte, musste er zugeben noch nie so gut geschlafen zu haben. Sie hatte ihm wieder das Gefühl gegeben etwas wert zu sein. Dass es gut war, was er tat und, dass er stolz auf seinen Vater sein konnte. All das hatte sie ihm zurück geben.
 

Aber das war nicht gut. Er war ganze 15 Jahre älter als sie und sie war kaum aus dem Kindesalter raus. Außerdem war er ein Lehrer und sie seine ehemalige Schülerin. Würde er sich ernsthaft verlieben, wäre das höchst unprofessionell. Egal wie man es drehte und wendete, es ging einfach nicht. Außerdem fühlte sich sicher nicht dasselbe für ihn. Das war wohl der absurdeste Gedanke, der ihm je gekommen war.
 

Aber all das Grübeln und Rätseln half nichts und brachte ihn nicht weiter. Die Hokage hatte Recht behalten. Dadurch, dass er sich bei Sakura einquartiert hatte und einen Millimeter mehr von ihrer Seite gewichen war, redeten die Leute jetzt dummes Zeug über sie. Und, wenn er das nicht bald beendete, würde auch Sakura darunter leiden. Deshalb gab es keine andere Wahl für ihn. Er würde noch in der selben Woche ausziehen.
 

Kaum hatte er den Entschluss gefasst, war er auch schon vor Sakuras Haustür angekommen. Mit seinem Zweitschlüssel öffnete er sie und betrat die Wohnung. Es strömte ihm ein süßer, lieblicher Geruch in die Nase. Ein Geruch, der ihm sehr vertraut war, den er aber nicht zuordnen konnte. Es roch nach Gebäck, fast so wie es in der Vorweihnachtszeit nach Plätzchen roch, die die Mütter für ihre Kinder backten. Und während er seine Schuhe im Flur auszog und sie ordentlich in den Schuhschrank stellte vernahm er die liebliche Stimme der kleinen Kirschblüte. Zuerst war es nur ein Summen bevor sie dann einen Liedtext sang, den er aber durch die geschlossenen Türen nicht genau hören konnte.
 

Das Baby-Dango ist immer inmitten des Glücks

Der alte Dango verrengt die Augen

Alle zusammen formen sie einen großen Kreis
 

Seltsam melancholisch lief er durch die Wohnung und sah sich noch mal genau um. Es würde einer seiner letzten Tage in ihrer Wohnung sein. Überall roch es nach Sakura. Im Wohnzimmer standen ihre Möbel, auf den Schränken, Kerzen und andere Dekosachen. Aber alles roch nach ihr. Ihm war als würde er einzig und allein von ihrem Duft eingehüllt werden. Doch es war ein schönes Gefühl und er genoß es sichtlich so von ihr umgeben zu sein.
 

Und wie er das Wohnzimmer durchschritt und sich der Küche näherte, hörte er auch den Liedtext genauer heraus. Auch dieser war ihm seltsam vertraut und er kannte ihn ganz genau. Den Refrain konnte er sogar mitsingen.
 

Die freundlichen Dangos halten sich alle an den Händen und formen einen großen runden Kreis

Sie lachen alle und bauen Städte auf dem großen Dango-Planeten

Auch das Häschen winkt vom großen Mond im Himmel aus

Es nimmt all die schönen und traurigen Dinge und rundet sie ab

Lalalalala~
 

Schließlich öffnete er die Tür und vor ihm sah er Sakura, wie er sie noch nie gesehen hatte. Sie trug eine rosa Schürze, passend zu ihrer Haarfarbe, stand an der Küchenzeile und formte kleine Teigbällchen, während sie das Lied sang. Dabei hatte sie so einen sanften Blick in den Augen und ließ den Teig mit solcher Vorsicht durch ihre Hände gleiten, dass er die Liebe förmlich sehen konnte, mit der sie das Gebäck fertigte.
 

Und jetzt fiel es ihm auch wie Schuppen von den Augen. Sakura erinnerte ihn an seine Mutter, die damals, obwohl sie nie gut kochen oder backen konnte, jedes Mal an seinem Geburtstag Dangos machte und dabei das Dango-Lied sang. Die Kirschblüte ähnelte seiner Mutter nicht im Geringsten, aber beim Backen sah das Mädchen so unglaublich süß und bezaubernd aus, dass sein Herz wieder schneller anfing zu klopfen. Es raste förmlich geradezu. So als würde er sich gerade wieder ein bisschen mehr in sie...
 

Plötzlich schien Sakura ihn bemerkt zu haben, drehte sich um und begrüßte ihn mit dem schönsten Lächeln auf den Lippen, das sie ihm je geschenkt hatte: "Willkommen zurück, Kakashi-Sensei!"

Dabei löste sie sich von ihrer Arbeit, kam auf ihn zugelaufen und sprang ihm um den Hals: "Und herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!"
 

Was? Konnte das wirklich sein? Hatte er tatsächlich seinen eigenen Geburtstag vergessen? Sein Blick schweifte zur Seite. An der Wand hing eine Uhr, die auch das Datum anzeigte. Es war der 15. September. Vorhin im Hauptgebäude war er vielen Kollegen begegnet mit denen er auch näher befreundet war. Azuma, Kotetsu, Izumo und auch die Hokage. Keiner hatte ihm gratuliert, kein Wunder also, dass er es vergessen hatte. Alle hatten es vergessen. Außer sie. Sie hatte ihm gratuliert, obwohl er nicht gedacht hätte, dass sie seinen Geburtstag wusste.
 

"Danke, das ist lieb von dir.", flüsterte er und wollte sie noch stärker an sie heran drücken. Allerdings schrie sie darauf hin mit einem kurzen "Nicht, Kakashi-Sensei!" auf und schubste sich von ihm weg, "Tut mir Leid, ich bin doch noch voller Teig an den Händen."
 

"Ach so, natürlich.", antwortete Kakashi nachsichtig und musste über die Überstürztheit seines Schützlings gütig lächeln. Sie war so süß. Und wenn dieses wunderschöne Gefühl, das er empfand, dieses Herzklopfen, Liebe war, dann liebte er es verliebt zu sein. Doch schon im nächsten Moment wurde seine Miene wieder betrübt und er musste sich daran erinnern, dass er dieses Gefühl nicht zulassen durfte.
 

Sakura verschwand wieder entschuldigend in der Küche und machte die Tür hinter sich zu. Die Dangos seien noch nicht fertig und eigentlich war es eine Überraschung für ihn gewesen, hatte sie gesagt. Doch obwohl er sich freuen sollte, verdunkelte sich seine Stimmung mit dem Moment in dem Sakura die Tür zu gemacht hatte.
 

Es würden die letzten Tage hier sein und mit trübsinnigen Gedanken ging er auch in das Wohnzimmer und suchte seine Sachen zusammen, die aus seiner Wohnung zu Sakura geholt hatte. Seine Klamotten, die alle auf einem Kleiderbügel in Sakuras Kleiderschrank hingen, nahm er mit ins Wohnzimmer und legte sie mehr oder weniger fein säuberlich zusammen (natürlich hätte Sakura das als Frau besser gekonnt).
 

Und während er Falten glatt strich und Pullover und T-Shirts zusammen legte, dachte er daran wie schnell doch dieses halbe Jahr vergangen war. Im verregneten März hatte er von der Hokage den Auftrag bekommen, sich um seine ehemalige Schülerin zu kümmern, die, durch Narutos Tod, total in sich gekehrt hatte. Nach einem kleinen Besuch bei Sakura hatte er noch am selben Tag beschlossen bei ihr einzuziehen.
 

Seitdem war ein halbes Jahr vergangen. Anfangs zogen sich die Tage noch sehr hin und es gab Zeiten, da wusste er nicht wie er Sakura von Naruto lösen könnte. Manchmal schien es ihm auch, dass sie gar nicht mehr leben wollte. Und schließlich war sie nach einer Schicht im Krankenhaus gänzlich zusammen gebrochen. Damals hatte er Angst gehabt sie zu verlieren und wäre das passiert, hätte er seinen Job als Ninja und Lehrer an den Nagel gehängt, wahrscheinlich hätte er auch angefangen an seiner Person zu zweifeln. Doch nachdem Sakura wieder aufgewacht war, ging es nur noch bergauf. Ihr neugewonnener Lebenswille war bewunderswert. Doch je mehr sie strahlte, desto mehr fingen bei ihm die Selbstzweifel an.
 

Jetzt war eigentlich alles wieder gut. Es könnte nicht besser laufen. Und trotzdem hatte er den Entschluss gefasst, seinem Schützling erst einmal für sehr lange Zeit den Rücken zu kehren. Irgendwie tat es weh in seiner Brust. Eigentlich wollte er nicht weg. Er wollte nicht wieder alleine in seine Wohnung. Sicher könnte er die Nächte gar nicht mehr richtig schlafen, ohne etwas schweres auf seinem Schoß.
 

Sein Herz fühlte sich so schwer an, dass er am liebsten angefangen hätte zu weinen, als plötzlich die Küchentür aufschoss und Sakura mit ihrem gewohnten Elan energisch aus der Küche heraus sprang: "Ich hab die Dangos jetzt in den Ofen getan. Möchten Sie nicht die ersten fertigen probieren?"
 

Doch kaum hatte sie gesehen welche Szene sich ihr bot, hielt sie auch schon inne und ihre Miene verdüsterte sich.

"Sie packen?", fragte das Mädchen immer noch apathisch und wusste nicht was sie damit anfangen sollte.
 

"Ja.", antwortete Kakashi monoton und sein Blick haftete dabei auf seinen Hemden. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen.

"Es wird Zeit, dass alles wieder seinen gewohnten Gang geht. Ich ziehe aus, damit du wieder dein Leben führen kannst und ich das meine. Außerdem ist das auch der Wunsch der Hokage." Den letzten Satz hatte er hinzugefügt, damit Sakura nicht auf den Gedanken kommen konnte, dass sie ihm auf die Nerven ging und sich schuldig fühlte.
 

Doch es versetzte Sakura ungewollt einen Stich ins Herz. Sie wollte das nicht. Aber sie sah natürlich ein, dass das eine unnormale Beziehung war, wie ihr Lehrer und sie sie führten. Aber trotzdem. Sie hatte sich schon so daran gewöhnt und empfand es als schön jeden Morgen aufzuwachen und ihrem Sensei einen Guten Morgen zu wünschen. Seine Gegenwart in der Wohnung zu spüren, war unglaublich beruhigend und sie fühlte sich nicht mehr so allein.
 

"Na ja, wenn das auch Tsunade-sama so möchte dann kann man wohl nichts dagegen machen.",

fügte sich Sakura schwerfällig und konnte ihre Traurigkeit darüber nicht verbergen. Sie versuchte es nicht einmal, denn ihr Herz schlug mittlerweile kräftiger als sonst, doch auch schmerzvoller.
 

"Sei nicht traurig.", versuchte Kakashi sie aufzumuntern und legte ihr mitfühlend seine Hand auf die Schulter, "Ich bin immer für dich da und wir können uns ja immer noch jeden Tag treffen, wenn du möchtest."
 

Doch sie musste jetzt stark bleiben. Es gab überhaupt keinen Grund zu weinen und außerdem brachte sie das jetzt nicht im geringsten weiter. Und auch, wenn es ihr schwer viel ihre Tränen unter Kontrolle zu halten, wollte sie die letzten Stunden ein Lächeln bewarhren und mit ihrem Sensei noch ein paar schöne Momente genießen.
 

"Dann möchte ich noch gerne einen Ausflug machen." Kakashi starrte sie nur fragend an, weil er nicht wusste, wo sie jetzt noch hingehen wollte. "Ich würde gerne in die Kirche gehen."
 

Daraufhin starrte er noch unglaubwürdiger, doch er wollte ihr gerne den Gefallen tun und so zogen sie sich Schuhe und Jacke an und machten sich in der angenehm warmen Herbstsonne auf in die Stadt.
 

"Glauben Sie an Gott, Sensei", fragte Sakura ihn, während sie die Straße entlang liefen, blickte ihn dabei aber nicht an. Kakashi wunderte ihn die Frage etwas, doch er ließ es sich sorgsam durch den Kopf gehen. Das Thema "Gott und Glaube" schien der Kirschblüte wichtig zu sein, weshalb er es auch mit dem nötigen Ernst behandeln wollte.
 

Deshalb brauchte er eine Weile bis er ihr endlich antworten konnte: "Ich glaube nicht, dass ich ein besonders gläubiger Mensch bin, Sakura-chan. Ich sehe tagtäglich Menschen auf Missionen sterben, wahrscheinlich kann ich deshalb nicht glauben, dass es wirklich einen Gott gibt. Denn, wenn es ihn gäbe, würde er Krieg und Gewalt unter den Menschen sicher verhindern."
 

Auch Sakura ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen. Sie wollte nicht unüberlegt antworten. Sie wusste, dass ihr Lehrer schon viel Schmerz und Leid erfahren hatte. Er kannte mehr von der Welt als sie. Sie wollte nicht wie ein naives Mädchen klingen, die alles Schlechte abschirmte und nur das Gute in der Welt sah.
 

"Ich glaube nicht, dass das in Gottes Hand liegt. Meiner Meinung nach hat Gott den Menschen die Vernunft gegeben. Sie sollten in der Lage sein sie zu gebrauchen. Manchmal verstehe ich nicht, was in den Köpfen großer Herrscher vor sich geht, dass es so gewaltsam zwischen manchen Dörfern zu sich geht."
 

"Und wie sieht es mit dir aus, Sakura-chan?", fragte Kakashi und sah sie sah zu ihm hoch. Er lächelte sie gütig fragend an, was ihr einen leichten Rotschimmer auf die Wangen trieb. Plötzlich war es ihr peinlich darüber zu sprechen.

Sie brachte nur ein leichtes Stammeln heraus: "Also...ich glaube schon, dass es ihn gibt."
 

"Möchtest du beten?", im ersten Moment verstand Sakura nicht was die Frage sollte, doch als sie aufblickte, sah sie, dass sie bereits bei der Kirche angekommen waren. Eigentich schade, sie hatte sich den Weg länger vorgestellt. Außerdem wollte sie den Weg zusammen genießen. Doch sie war so in Gedanken versunken, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist. Die wenige Zeit, die sie noch zusammen hatten.
 

Plötzlich schlug Sakuras Herz wie wild. Sie war nicht hergekommen um zu beten. Sie war hergekommen, weil sie dem Silberhaarigen noch etwas Wichtiges sagen wollte. Zu Hause hätte sie nie den Mut aufbringen können, deshalb dachte sie, dass es ihr an so einem besonderen Ort vielleicht leichter fallen würde.
 

Noch ein Mal schluckte sie, ging dann auf die Kirche zu und öffnete die überdimensional große Tür. Als sie eintraten strömte ihnen ein leichter Weihrauchgeruch in die Nase. Nicht so penetrant wie in anderen Kirchen oder Tempeln. Vielleicht lag es daran, dass die Kirche noch sehr neu war. Sie war in hellen Pastelfarben gestrichen und bis auf das Kreuz in der Mitte hatte es auch keine Jesus-Bildnisse. Eine moderne Kirche, aber Sakura mochte sie.
 

Obwohl keine Leute drin waren gingen sie leise rein und versuchten sich auch ansonsten still zu verhalten. Jetzt nahm Sakura all ihren Mut zusammen, griff ihren Sensei an der Hand und ging mit ihm zusammen zum Altar und dem großen hözernen Kreuz vor.
 

Kakashi wusste in dem Moment nicht wie ihm geschah. Sie hatte seine Hand genommen und lief mit ihm zu Altar vor. Hatte das etwa etwas zu bedeuten? Sein Herz schlug so schnell und so laut, dass er Angst hatte es könnte in der großen leere widerhallen. Und obwohl er sich etwas darauf einbildete, dass sie seine Hand genommen hatte, fürchtete er sich davor sie auch zu drücken. Deshalb ließ er sich mit ziehen.
 

Als sie weiter vorne angekommen waren, drehte sich Sakura nicht um. Sie blieb mit dem Rücken zu ihm stehen und druckste unsicher vor sich herum.
 

"Kakashi-Sensei, ich wollte hier nicht beten, ich wollte Ihnen nur etwas sagen.", die Kirschblüte hatte sich endlich zu ihm umgedreht und starrte ihn mit großen Augen und purpurroten Wangen entsetzlich aufgeregt an.
 

"Ich wollte Ihnen sagen, dass...", sie stockte. Plötzlich hatte sie ihre Stimme verlassen. Doch Kakashi starrte sie nur weiter hoffnungsvoll an.
 

"Ja?"
 

"Ich wollte nur sagen, dass Sie ein total lieber Mensch sind!" Jetzt war es endlich raus. Sie hatte es fast geschrieen und griff sich keuchend an die Brust. Ihr Herz drohte fast aus dem Brustkorb zu springen.
 

"Bitte lassen Sie sich nicht von dem Gerede der Leute beirren. Ich weiß nicht wie Ihr Vater war, aber ich glaube, dass er und ihre Mutter sich wirklich geliebt haben. Und er wollte sicher auch immer, dass Sie an die Liebe glauben und den Glauben daran nicht verlieren. Deshalb hat er Sie so liebevoll erzogen. Deshalb ist Kakashi-Sensei jetzt immer noch so liebevoll."
 

Komischerweise fing sie an zu weinen. Als hätte sie die Schmerzen in seinem Herzen immer gespürt und müsste jetzt die Tränen vergießen, die er nie zeigen konnte. Sie weinte hemmungslos und wischte sich ab und zu ihre Tränen mit dem Handrücken vom Gesicht. Trotzdem wollte sie nicht aufhören.
 

"Sakura-chan...", Kakashi war in dem Moment einfach nur überwältigt und wusste nicht, was er sagen sollte. Ob er überhaupt etwas sagen sollte.
 

"Ich glaube daran, dass die Menschen, die wir lieben und die uns geliebt haben, immer bei uns sein werden. Auch nach dem Tod. Sie sind immer bei uns und beschützen uns. Ich bin mir sicher, dass das bei Kakashi-Sensei auch so ist."
 

Erst jetzt konnte sie sich wieder zusammen nehmen, wischte sich die letzten Tränen weg und sah ihn nun wieder lächelnd an: "Ich weiß, dass die Menschen, die Kakashi-Sensei geliebt hat, immer bei ihm sein werden."
 

Kakashi entfernte sich einen Schritt von seiner Schülerin. Das war ein Irrglaube. Die Menschen, die ihm wichtig und teuer waren, sind alle tot. Ihre Seelen sind verschwunden. Die Vorstellung, dass sie immer noch um einen herum waren, war völlig absurd.
 

"Ein nettes Mädchen hast du dir da ausgesucht, Kakashi-kun. Ich bin stolz auf dich."
 

Jemand hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt und als er sich umgedreht hatte, stand niemand hinter ihm. Außerdem konnte da auch niemand stehen, diese Stimme, war ihm so unheimlich vertraut gewesen. Er hatte sie schon eine Ewigkeit nicht mehr gehört, weshalb er sie schon fast vergessen hatte. Doch jetzt erinnerte er sich wieder. Es war die Stimme seines Vaters.
 

Das war absolut lächerlich und einen Moment musste er über sich selbst schmunzeln, da er das gerade wirklich geglaubt hatte. Doch dann drehte er sich um und konnte nicht glauben, was er vor seinen Augen sah.
 

"Bitte glauben Sie daran, Kakashi-Sensei.", sagte Sakura noch und lächelte ihn an. Und trotzdem konnte er es nicht glauben.
 

Denn neben ihr standen all die Menschen, die eigentlich schon lange tot waren. Sein Vater und seine Mutter, die selbst noch im Himmel glücklich zu sein schienen und Händchen hielten. Und auch Minato-Sensei und Obito waren da.
 

"Wir sind beide sehr stolz auf dich, Kakashi-kun." sagten seine Eltern und lächelten ihm bestärkend entgegen.
 

"Keine Sorge, wir sind immer bei dir, geh einfach immer nur deinen Weg. Wir unterstützen dich." auch Minato, der vierte Hokage war bei ihnen. Sein Sensei, den er immer für seine Stärke bewundert hatte.
 

Und schließlich war da auch Obito, der ihn frech angrinste und rief: "Worauf wartest du noch? Sag ihr endlich, dass du sie liebst!"
 

Und plötzlich kamen seine ganzen Gefühle über ihn. Es war Liebe. Hundert- Tausendprozentig Liebe. Und er wollte es ihr sagen. Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich! Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr ich dich liebe! Wie sehr ich mich jeden Tag und jede Nacht nach dir gesehnt habe. Ich liebe dich!!!
 

Doch die Worte kamen nicht über seine Lippen. All seine Bedenken waren über den Haufen geworfen. Das Gerede, die Leute, die Hokage - ihm waren alle egal. Was in diesem Moment zählte war Sakura. Und sie stand vor ihm, bezaubernder denn je. In ihren Augen glitzerten immer noch kleine Tränen und ihre Wangen waren vom vielen Weinen etwas gerötet.
 

Etwas weinerlich und trotzdem unglaublich stark. So kannte er sie, so liebte er sie.
 

Und schließlich konnte er es nicht mehr aushalten. Er machte einen Schritt auf sie zu, zog sie an der Hand näher an sich heran, nahm ihr zärtliches Gesicht in seine großen Hände --- und legte sanft seine Lippen auf die ihrigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  blabla_9
2012-01-21T21:12:54+00:00 21.01.2012 22:12
*heul* TT.TT

Einfach super tolles Kapitel , ich liebe es einfach ^^
Onegai schreib weiter bitte
Du bringst mich immer zum heulen mit deinen emotionalen Schreibstil
*heul* Wie kannst du nur bei der besten Stelle aufhören es war doch so schön......<---------und wie es schön war echt jetzt xD

Also bitte mach weiter *Träne runterkuller*
O.N.E.G.A.I. <3
Von:  tigerlilli
2011-10-23T10:59:51+00:00 23.10.2011 12:59
boah is das sweet <3
zu anfang fand ich etwas übertrieben mit den erscheinungen muss ich gestehen, aber sie haben die wirkung von kakashis tat nur noch verstärkt, ich hoffe das deine ff jetzt kein ende nimt sondern erst richtig los geht :O
Von: abgemeldet
2011-10-11T18:57:19+00:00 11.10.2011 20:57
omg!
wie niedlich >/////<
Kakashi hat Sakura geküsst <3 eeeendlich :D yay
die idee mit den dangos is echt toll, ich kann mir Saku bildlich vorstellen, wie sie da in der Küche steht :D
aber...gibts das lied, dass sie da singt wirklich? es klingt so...........eigenartig........ich mags :D
ich mag das pitel einfach total :D
schreib schnell weiter ich will wissen, was Sakura jetzt macht *gespannt da sitzt*

hdl
Cookie

ps: Der Titel von dem Kapitel erinnert mich an Tangeld xD

Von: abgemeldet
2011-09-28T15:45:13+00:00 28.09.2011 17:45
Was kann ich den anderen Kommis noch hinzufügen?! Es war... war einfach... einfach wunderschön T.T So richtig zum mitschmachten!!!
Die Idee mit der Kirche war ungewöhnlich aber genial, einfach mal was anderes und vor allem superromantisch ^///^
Und die Einleitung könnte auch nicht besser sein!
Wirklich ein Lesegenuss vom Feinsten!

glg, MC
Von:  fahnm
2011-09-26T20:07:12+00:00 26.09.2011 22:07
Klasse Kapi^^
Freue mich schon aufs nächste.^^
Von:  neighbours_kid
2011-09-26T18:30:55+00:00 26.09.2011 20:30
*zuck* .///////. Nicht weinen. Nicht weinen. *sich ermahn* Nicht... *schnief* ~<3 hach.. es ist absolut wundervoll...
Ein Traum von einem Kapitel *schmelz*
Absolut genial geschrieben *weiter schnief* Und der Kuss *///* *seufz*
ach und klein Kakashi.. aawwww ^w^
Das ganze Szenario in der Kirche ist absoluter wahnsinn, einfach awesome o///o ... ich liebe dich dafür <3
schreib schnell weiter

*umwerf*
*///*

Hidanchen *enzückt rumhüpf*
Von:  Vas
2011-09-26T17:15:07+00:00 26.09.2011 19:15
Ich wusste es ist eine gute Idee das Kapitel in mein iBooks zu
ziehen um es zu lesen, wenn ich Pause mache.
Kakashi als kleiner Junge am Anfang war so niedlich und war
Sakumo sagte war sooo schön.
Da ist nur eines was ich mal nach fragen muss, sind die Dangos noch
im Ofen? Wenn ja dann renne ich schnell hin und hole sie mir hehe
Kyaaaaaaaaaa der erste Kuss der Beiden und das auch noch in der Kirche,
wie romantisch <3
lg Hachi
Von:  sakugirl
2011-09-26T15:41:55+00:00 26.09.2011 17:41
Juhu der erste Kuss *_*
hoffentlich gehts bald weiter!
Will wissen wie sie reagiert und wies weitergeht :D
Von:  JustCookie
2011-09-26T15:18:47+00:00 26.09.2011 17:18
*seufz*
*schnief*

du hast mich doch mal gefragt was meine Lieblingsszene ist aus deinen ganzen FFs…
nun … ich denke heute hab ich sie gefunden ^w^*schief*
*Träne weg wisch*
dieses Bild … beide in der Kirche …
einfach nur toll :3


Traumhaft schönes Kapitel ^w^
ih bitte dich wirklich seeeeeehr doll …
SCHREIB GAAANZ SCHNELL WEITER !
Bitte~!
*umknuddel*
*knuff*
hab dich lieb~^^


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