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Wie sieht dein Himmel aus?

von

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Unerwarteter Gast

Emmet würde wirklich kommen. Nach Forks. Und das nahm er auf sich wegen dieser blöden Sache mit Rosalie? Verwundert hob ich die Augenbrauen und grübelte weiter über seinen plötzlichen Meinungswechsel. Schließlich gab ich es auf und zog mich nach dem Essen in mein Zimmer zurück. Ich musste unbedingt noch weiter recherchieren, damit ich nicht allzu viel verpasste. Während meiner Arbeit am Computer verging die Zeit wie im Flug, erst ein leises klopfen an meiner nicht geschlossenen Tür ließ mich aufblicken. „Dad, komm rein“, sagte ich und drehte mich ihm zu. Ich musterte ihn in seiner Dienstuniform, die sich so wie vieles andere auch nicht verändert hatte. „Ich wollte dir nur eben Bescheid sagen, dass ich jetzt los muss.“ „Okay, pass auf dich auf.“ „Na klar, ach und Bella… - Schön, dass du da bist!“ Langsam stand ich auf und ging auf meinen Vater zu, liebevoll streckte ich die Arme aus und umarmte ihn. Er erwiderte meine Geste mit einem sanften Lächeln auf den Lippen, legte die Arme um mich und drückte mich behutsam an sich. „Ich finde es auch schön hier zu sein.“ Einen Augenblick standen wir einfach nur da und genossen den Augenblick, dann räusperte sich mein Dad leise und löste seine Arme von meinem Rücken. Auch ich zog mich zurück und strich mir die Haare aus dem Gesicht. „Bis morgen früh, Dad“, sagte ich Lächelnd. „Ja.“ Kaum hörte ich wie die Haustür ins Schloss fiel, da klingelte mein Handy. Ich blickte auf das Display und wieder schlug mein Herz schneller. „Hallo!“, sagte ich sanft und ließ mich auf das Bett sinken. „Hey, ich wollte deine Stimme noch mal hören!“, sagte Edward am anderen Ende. Wir sprachen eine ganze Zeit über seinen Tagesablauf, wie es in der Klinik war, der Geburtstag seines Vaters und eine unschöne Anhörung in der Uni zu dem Vorfall mit Jacob.
 

Ich erzählte ihm in aller kürze meinen verregneten Tag in Forks – er lachte. „Bleibt es dabei, dass du in anderthalb Wochen wieder kommst?“, fragte er dann und seine Stimme hatte einen eigenartigen Klang angenommen. „Ich weiß nicht, mein Bruder kommt her, vielleicht muss ich zwischen den Beiden vermitteln, ein wenig für Ruhe sorgen – du weißt schon!“, erklärte ich ihm und verzog das Gesicht bei dem Gedanken ihn noch länger nicht zu sehen. „Aber du könntest mich doch besuchen kommen?“, schlug ich vor und sofort klopfte meine Herz lauter vor Aufregung. Er schwieg eine Weile bevor er mir antwortete. „Nein… das… tut mir leid Bella, das geht nicht. Ich kann nicht nach Forks kommen.“ Er nannte mir zwar keinen Grund dafür, doch ich konnte ihn mir sofort denken. Emilia. Wie dumm von mir, wie hatte ich nur glauben können, er würde hierher kommen. „Ja, ich verstehe“, murmelte ich niederschlagen von meiner eigenen unsensiblen Idee. „Edward, es tut mir leid, ich wollte nicht…!“, versuchte ich mich zu entschuldigen, doch er schnitt mir das Wort ab. „Ach Bella, schon gut, mach dir mal keine Sorgen, ja?“ wieder klang seine Stimme weich und verständnisvoll. Ich brachte ein Nicken zustande und flüsterte dann ein „Ja“, als mir klar wurde das er mein Nicken nicht sehen konnte, ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen bei dem Gedanken an meine Schusseligkeit. „Übrigens“, sagte er und wollte auf ein anderes Thema ablenken „Alice veranstaltet eine Party hier bei uns, es wäre schön wenn du bis dahin zurück sein könntest. Ich hätte dich wirklich gern dabei. Dann könntest du auch meinen Vater und meine Mutter, naja Stiefmutter kennenlernen“, sagte er freudig und ich konnte wieder mein Lieblingslächeln an seiner Stimme erkennen. „Für wann hat sie die Party denn geplant?“, fragte ich neugierig und lies mich von ihm mitreißen. „Erst in drei Wochen“, sagte Edward und seufzte. „Ich weiß gar nicht wie ich so lange ohne dich sein soll.“ „Jeder Tag der verstreicht bringt uns wieder ein Stück näher zusammen!“, sagte ich leise und schloss die Augen um mir sein Bild vor Augen zu führen. Wir redeten noch ein halbe Stunde über alles Mögliche, immer wieder brachte er mich zum Lachen. Doch dann endete unser Gespräch und wieder überflutete mich das starke Gefühl das ich für ihn empfand und wie schwer es war jetzt noch hier zu bleiben. Ich atmete tief durch und blieb noch eine Weile auf der weichen Tagesdecke meines Bettes liegen.
 

Die Woche verging wie so schnell, dass ich es gar nicht glauben konnte. Nun stand ich schon am Flughafen und wartete auf meinen Bruder. Irgendwie durchströmten mich gemischte Gefühle einerseits war da die Freude ihn zu sehen und natürlich, dass er überhaupt hier her kam und unserem Dad eine riesige Freude machte. Aber andererseits fühlte ich mich immer noch ein wenig hinters Licht geführt und betrogen. Vielleicht war es Unsinn so zu denken, doch in meinem Kopf spulten sich immer wieder die gleichen Bilder ab, die ich an jenem Tag in seiner Wohnung gespeichert hatte. Allerdings war die Wut, die ich an diesem Tag verspürt hatte komplett verschwunden, es war reine Enttäuschung die sich in mir befand. Die Stimme der Ansage ließ mich aufblicken, der Flug aus Phoenix war gerade eben gelandet jetzt musste er gleich kommen. Während ich dastand kam mir ein weiterer Gedanke, was wenn er sie mitbrachte? Rosalie… die blonde Schönheit und Schwester meines Freundes und gleichzeitig mein persönlicher Teufel. Wie verhielt man sich da? Sollte man vielleicht alles noch einmal auf null stellen und von vorn beginnen? Konnte man das so einfach? Sie hatte mich tief getroffen mit ihren Worten, aber wenn Edward und ich wirklich zusammen bleiben sollten würde ich mit ihr auskommen müssen – oder nicht? Verhielt man sich dann richtig? Immerhin waren wir keine Pubertierenden Schulkinder mehr. Es dauerte noch eine weitere halbe Stunde bis ich den blonden Schopf meines Bruders ausmachen konnte. Ich merkte wie sich mir ein zaghaftes Lächeln auf die Lippen schlich. Er erwiderte es scheu und kam schnell näher. Dann stellte er seine Taschen ab und schloss mich in die Arme. Dicht an meinem Ohr flüsterte er ein „Tut mir leid!“ und drückte mich noch fester an sich. „Schon okay“, murmelte ich leichthin, obwohl ich spürte, dass es das nicht war. Immer noch rumorte es in meinem inneren, doch ich schwieg. So leicht würde er mir nicht davon kommen, doch jetzt war nicht der richtige Moment um das mit ihm auszudiskutieren. „Komm fahren wir nach Hause!“, sagte ich stattdessen und löste mich von ihm.
 

Auch während der Fahrt nach Forks schwiegen wir. Ich hatte ihm nichts zusagen, nein, ich wartete – und ich würde noch länger warten… irgendwann würde er mir schon eine Erklärung liefern, das wusste ich – denn mein Bruder bekam ebenso schnell wie ich ein schlechtes Gewissen und dieses eine Mal würde ich es ausnutzen – ihn schmoren lassen. „Wie geht es Charlie denn so?“, fragte er nebenbei und blickte von dem Fenster zu mir. „Ganz gut, er freut sich das du kommst. Aber er hat zurzeit Nachtdienst, er wird also erst heute Mittag auf sein“, sagte ich knapp. Er hielt den Blick auf mein Gesicht gerichtet und suchte etwas das er anscheinend nicht fand. Nach einiger Zeit sah auch er wieder durch das Fenster nach draußen. Erst als ich vor dem Haus meines Vaters hielt blickte er mich wieder an und hinderte mich daran auszusteigen. „Bella, es tut mir leid. Ich wollte dir das nicht verheimlichen. Aber du warst so unglaublich wütend auf Rose. Und ich wollte… ich hatte Angst davor mit dir zu sprechen. Aber jetzt wo du es so erfahren hast, bereue ich es dir nichts gesagt zu haben. Ich wollte dich nicht verletzten und du solltest auch nicht das Gefühl bekommen das ich dich hintergehe. Bella, es tut mir wirklich leid.“ Seine Augen funkelten mir wehmütig entgegen und mein letzter Widerstand bröckelte bereits unaufhaltsam. „Gib mir einfach etwas Zeit in Ordnung. Du bist mein Bruder und ich werde dich immer lieb haben, aber bei dieser Sache brauche ich einfach Zeit.“ Ich wandte den Blick ab und schaute auf das Haus meines Vaters. „Und du liebst diese blonde Ziege?“, fragte ich ihn nach einer Weile einem schiefen Grinsen. Dann sah ich ihn wieder an, auch er grinste. Er nickte „Ja, das tue ich Bella. Sie ist das Beste was mir in letzter Zeit passiert ist. Sie ist überhaupt nicht wie die anderen Frauen, die ich bisher kennengelernt habe“, schwärmte er. Ich zog die Augenbrauen hoch und musterte ihn ungläubig. „Na hast du was anderes erwartet? Sie ist eine Cullen. Na ja nicht ganz, aber sie gehört zu dieser Familie. Wie auch immer. Gegen diese Familie ist kein Kraut gewachsen“, sagte ich lachend und duckte mich unter Emmets Hand weg die mir durch die Haare strubbeln wollte. Ich hob die Hand und deutete mit dem Zeigefinger auf ihn. „Hey…!“, knurrte ich mahnend und unterdrückte ein Lachen. Er stimmte ein und zog die Hand zurück. Dann stiegen wir aus und gingen auf das Haus zu.
 

Emmet brachte seine Tasche in sein altes Zimmer, welches zum Arbeitszimmer umfunktioniert worden war, allerdings befand sich auch eine Gästeschlafcouch darin. Stirn runzelnd betrachte Emmet seine Unterkunft. „Was?“, fragte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Hast du gedacht, dein altes Zimmer würde hier noch stehen?“ „Nein, ehrlich gesagt ich bin überrascht… angenehm überrascht“, sagte er nur und stellte seine Tasche auf den Boden. „Jede Veränderung bedeutet einen Schritt nach vorn für Charlie, ich freu mich ehrlich!“, murmelte Emmet, doch ich blieb skeptisch. „Werdet ihr euch vertragen? Euch wie … Erwachsene benehmen?“, fragte ich leise und lehnte mich gegen den Schreibtisch. Emmet setzte sich auf die Couch und stützte die Ellenbogen auf seine Oberschenkel. „Bella!“, stöhnte er und blickte mich mit einem merkwürdig verzogenen Gesicht an. War das ein Ja? Oder mehr ein Nein… fragend sah ich ihn an. „Also?“, fragte ich unbeteiligt und verschränkte die Arme vor der Brust. Er seufzte „Ich werde mir alle Mühe geben.“ „Gut“, sagte ich, „Ich wollte nämlich in den nächsten Tagen zurück nach Phoenix“, erklärte ich und ließ die Arme sinken. „Bella bitte bleib noch eine Woche, mir zu liebe, bitte!“, flehte er und sah mich bittend an. Er wollte noch etwas sagen, doch dann verstummte er… „Es ist wegen ihm oder? Du hältst es nicht länger aus?“, sagte er dann und grinste verschwörerisch. Ich verdrehte die Augen und stieß mich vom Schreibtisch ab um das Zimmer zu verlassen.
 

„Ha!“, rief er mir nach und war mit zwei langen Schritten hinter mir. „Ich habe recht“, sagte er triumphierend. „Scchht“, machte ich und hatte mich ruckartig umgedreht. „Nicht so laut, Charlie muss schlafen“, flüsterte ich und drückte meine Hand auf seinen Mund. Böse funkelte ich ihn, während in seinen Augen der pure Schalk glitzerte. Er nickte, grinste aber immer noch. Langsam löste ich meine Hand von seinem Gesicht und ging zur Treppe. „Ich hab recht, ich hab recht!“, trällerte er leise hinter mir, jetzt konnte auch ich mir ein gestehendes Lächeln nicht verkneifen. In der Küche angekommen grinste er immer noch, doch es wirkte erfreut und herzlich. „Bella, ich finde es schön, dass du endlich wieder jemanden gefunden hast mit dem du zusammen sein willst. Es ist ja schon eine ganze Weile her … na ja… ich meine die Sache mit Jacob und…“ „Schon gut!“, unterbrach ich ihn immer noch Lächelnd, „ich bin darüber hinweg und Edward ist vollkommen anders.“
 

„Das will ich für ihn hoffen“, grummelte Emmet und zwinkerte mir zu. Ich knuffte ihm mit dem Ellenbogen in die Seite und schob in dann zum Kühlschrank. „Würdest du mir bitte die Tomaten rausgeben?“ „Du willst, dass ich dir… - beim Kochen helfe?“, fragte er mit verzogenem Gesicht. „Ja!“, sagte ich nur und holte einen der großen Töpfe und eine Pfanne hervor. Er murmelte noch irgendwas, dass ich nicht verstehen konnte, aber schließlich nahm er die Tüte mit den Tomaten aus dem Kühlschrank. Während ich Wasser in den Topf füllte und in der Pfanne bereits die Butter schmolz. Kurz darauf brutzelten bereits die Zwiebeln darin. „Guten Morgen ihr zwei!“, hörte ich meinen Vater in meinem Rücken murmeln. Ich wandte mich ihm zu und ließ meinen Blick zwischen ihm und meinem Bruder hin und her wandern. Mein Körper schien eingefroren, ich konnte nicht anders als die Beiden anzustarren. Eine solch negative Anspannung hatte ich schon lange nicht mehr verspürt. „Hi Charlie!“, sagte Emmet freundlich und ging ein Stück auf ihn zu. Charlie tat es ihm gleich und sie umarmten sich kurz. Es war nicht ganz so wie ich es mir gewünscht hatte, aber immer hin ein Anfang. Erst als mein Handy klingelte schrak ich aus meiner starre. Ich ging an ihnen vorbei und trat auf die Veranda, natürlich war es wie immer grau in Forks, aber wenigstens regnete es nicht. „Hallo?“, sagte ich leicht abgelenkt und versuchte immer wieder ins Küchenfenster zu schielen. Die Beiden schienen sich zu unterhalten, wie ein Streit sah es nicht aus.
 

Als ich seine weiche und berauschende Stimme hörte blendete ich alles andere aus. „Hallo Bella!“ „Edward, ich dachte wir wollten heute Abend telefonieren?“ „Soll ich wieder auflegen?“, fragte er lachend. „Nein, nein!“, platzte es aus mir heraus „ich bin nur überrascht, hast du keinen Dienst im Krankenhaus?“ „Hmmm, nein… heute nicht.“ „Ach so…“ „Diese blaue Bluse steht dir wirklich gut“, sagte er plötzlich. Ich richtete mich auf und spannte die Schultern. Verwirrt überprüfte mein Verstand, ob er gerade wirklich das richtige gehört hatte. „Aber… woher…?“ Erst jetzt drehte ich mich um und blickte in Richtung Straße - da stand er, auf der anderen Straßenseite. In einer blauen Jeans, weißen Hemd und einer gefütterten Jacke. Ich ließ das Handy sinken und starrte in seine Richtung. Es dauerte einen Augenblick bis mein Gehirn meinen Beinen vermitteln konnte loszulaufen. Doch als ich einmal in Bewegung war, wurde ich immer schneller. Auch Edward kam mir entgegen und fing mich auf, als ich etwas zu schwungvoll in seinen Armen landete. Er drückte mich an sich und küsste mich dann stürmisch. Solche Wiedersehen kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen. Doch heute, hier im diesigen Forks spielten wir die Hauptrolle. Dann löste er sich ein Stück von mir um mir in die Augen sehen zu können. Er hielt mein Gesicht in den Händen. Sein Blick war so eindringlich und fest das ich ihm nicht entkommen konnte, nicht entkommen wollte.
 

Und da waren sie wieder, diese unglaublich schönen grünen Smaragde, die selbst hier in diesem traurigen Ort so wunderschön schimmerten. Ich weiß nicht wie lange wir bewegungslos dastanden und uns einfach nur ansahen, doch dann zog er mein Gesicht langsam zu seinem und küsste mich ganz behutsam. Als er mich das nächste Mal freigab hielt ich die Augen noch einen kurzen Moment geschlossen und ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Die Gefühle, die mich in diesem Moment durchströmten waren unglaublich. Edward war hier, hier in Forks. Er war wirklich hier. Hier bei mir. Er ist für mich hier hergekommen. Als ich ihn wieder ansah lag ein zärtlicher Ausdruck auf seinem Gesicht. „Du… ich…!“, begann ich und deutete auf das Haus meines Vaters. „Ich verstehe nicht, ich dachte du…?“ Erneut verstummte ich und blickte ihn einfach nur an. „Ich wollte dich einfach sehen, das war mir am wichtigsten“, sagte er langsam und strich mir über die Wange. Dieser eine Satz ließ mein Herz noch schneller schlagen und das unaufhörliche Kribbeln in meinem Bauch stieg weiter an. Der einsetzende Nieselregen störte mich zum ersten Mal in dieser Woche überhaupt nicht. Und endlich nach beinahe vierzehn Tagen konnte ich mein heißgeliebtes Lieblingslächeln wieder sehen und es war natürlich noch schöner als es meine Erinnerung behalten hatte. Seine Hände ruhten immer noch an meiner Taille. „Ich freue mich so, dass du da bist. Ich kann es gar nicht glauben“, japste ich und meine Stimme überschlug sich vor Glück. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich an ihn. Er lachte leise und schloss mich fester in die Arme. „Wie lange kannst du bleiben?“, fragte ich ihn leise und küsste ihn sanft auf den Hals. „Hmm… ich bleibe das Wochenende, Sonntagabend geht mein Rückflug.“ Ich beugte mich ein Stück von ihm fort um ihn erneut ansehen zu können.
 

Als er mein Gesicht sah lachte er erneut. Meine Augen mussten funken sprühen und glitzern wie bei kleinen Kindern zu Weihnachten… so kam es mir zumindest vor. „Bella?“, rief eine andere vertraute Stimme. Ich blicke zum Haus und blinzelte. Es regnete stärker als mir bewusst gewesen war. „Ja?“, antwortete ich halb lachend, halb wütend weil er uns gestört hatte. Emmet stand auf der Veranda, dicht hinter ihm mein Vater. „Kommt rein, ihr erkältet euch noch. Edward löste sich ebenso widerwillig von mir wie ich mich von ihm. Er griff meine Hand und unsere Finger schlangen sich wie von selbst ineinander. Mit der anderen trug er seine Tasche. Ohne große Eile gingen wir zu den anderen Beiden hinüber. „Emmet.“ Begrüßte Edward meinen Bruder und reichte ihm freundschaftlich die Hand. Mit einem breiten grinsen ergriff mein Bruder sie. Danach wandte sich Edward meinem Vater zu „Mr. Swan ich freue mich Sie kennenzulernen. Ich bin Edward Cullen.“ „Ja, sehr erfreut Edward“, sagte mein Vater steif. Ich ließ Edward nicht von meiner Seite, ich wusste wie mein Vater im Bezug auf seine kleine Tochter sein konnte. Doch ein Schmunzeln konnte ich nicht verbergen. „Ich habe gehört du studierst jetzt in Phoenix?“, fragte mein Vater beiläufig. Er gab sich wirklich mühe, doch so locker wie er beim letzten Telefonat noch reagiert hat, so war er jetzt regelrecht unter Strom. „Ja, Mr. Swan, ich wollte meine Familie in der Nähe haben.“ „Ja, das verstehe ich natürlich“, sagte mein Vater nachdenklich. Bedenklich blickte ich zwischen meinem Vater und Edward hin und her, ich wartete darauf, dass mein Dad ihn ausquetschen würde. Doch… er tat es nicht. Er lächelte freundlich und deutete dann auf die Küche. „Wir kochen gerade… oder viel mehr Bella, kocht gerade.“ „Oh“, sagte Edward und schaute mich überrascht an. „Was denn? Hast du gedacht ich kann das nicht?“, spaßte ich und zwickte ihn leicht in die Rippen. Und dann tat mein Vater es doch, ich ahnte es bereits als er Edward weiterhin fixierte. Es sah so aus als würde er sich die Fragen nur zurechtlegen um ihn gleich bombardieren zu können. Kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht da ging es auch schon los. „Wo sind sie denn untergebracht während ihres Aufenthalts in Forks?“, fragte mein Dad immer noch freundlich. Ich war empört. „Dad?“, schnaufte ich aufgebracht und trat einen schritt vor. Ich hörte Emmet hinter mir leise Lachen. Mein Vater ignorierte mich einfach und blickte weiterhin Edward an. Es war unhöflich und einfach… ach… Väter, dachte ich finster. „Wir haben noch unser Haus hier in Forks. Dort werde ich übernachten können“, antwortete Edward, wie gewohnt, höflich während ich wutschnaubend neben ihm stand. „Und…?“ begann mein Dad erneut, doch jetzt reichte es mir. „Wir gehen jetzt!“, sagte ich und stellte mich vor Edward und sah ihn bittend an. Danach funkelte ich meinen Vater böse an. „Genug mit deinem Kreuzverhör“, murmelte ich in seine Richtung. „Bis heute Abend“, knurrte ich und fügte noch hinzu „- … vielleicht!“
 

Dann griff ich Edwards Hand und zog ihn hinter mir zur Tür hinaus. Wieder im kalten Nieselregen beruhigte ich mich recht schnell. „Das war doch nicht so wild Bella“, sagte Edward schmunzelnd und brachte mich nach ein paar Metern zum stehen. „Ich hasse es wenn er das tut. Ich bin kein Kind mehr und ich möchte nicht das er mit dir so redet“, brummte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Er macht sich Sorgen um dich und er will dich nur beschützen“, versuchte Edward einzulenken. „Pffff!“, machte ich und starrte auf die Pflastersteine unter uns. Wieder lachte Edward leise. Ein leichtes Zittern durchfuhr erst meine Schultern, dann den Rest meines Körpers. Edward schälte sich aus seiner Jacke und legte sie mir über die Schultern. „Zieh sie an“, flüsterte Edward an meinem Ohr. Ein sanfter Schauer rieselte über meinen Rücken und das hatte rein gar nichts mit dem Wetter zu tun. Ich blickte in seine Augen und schlüpfte dann in die Jacke, sie war angenehm warm und roch wunderbar nach ihm. Dann griff ich seine Hand und sah ihn eindringlich an. „Du musst nicht in eurem Haus übernachten… ich meine… es… es!“ weiter kam ich nicht. Er verschloss meinen Mund mit seinen weichen Lippen und brachte mich so zum schweigen. Dann spürte ich wie er mich ein Stück zu sich hochzog und ganz festhielt. Wir küssten uns solange, dass mir schwindelig war als er mich freigab. „Du machst dir zu viele Sorgen um mich, Bella“, sagte er mit leichtem Tadel. „Natürlich mach ich mir Sorgen, ich liebe dich, da macht man sich Sorgen“, flüsterte ich und hielt seinem Blick stand. Die verschiedensten Emotionen konnte ich in seinem Gesicht ablesen. Überraschung, Freude und Liebe, ja ich war mir sicher er empfand ebenso wie ich. Ich lächelte legte meine Hände auf seine Brust, das weiße Hemd wurde durch den Regen immer durchsichtiger… wo ich natürlich nichts gegen hatte. Ich spürte die Wärme seines Körpers unter meinen Fingern und natürlich seinen Herzschlag, der jetzt ebenso wie meiner, schneller schlug. „Ich liebe dich auch, weißt du das?“, raunte er mir zu und seine Stimme war ein wenig rau. Ich versank erneut in seinen grünen Augen. Noch einmal küsste er mich sanft und löste sich dann von mir. Prüfend sah er mir in die Augen. Schließlich brach er den Blickkontakt ab und blickte in den Himmel „Wir müssen aus diesem Regen raus“, murmelte er und griff meine Hand, die noch auf seiner Brust lag. „Zeigst du es mir?“, fragte ich, immer noch flüsternd. Er nickte, dann gingen wir zügig durch den Regen.
 

Es dauerte eine Weile, dann wurde Edward etwas langsamer und bog in einen schmalen Waldweg ein. Der Boden war vom ständigen Regen aufgeweicht und quatschte unter unseren Schritten.
 

Einige Tannenzweige reichten in den Weg, doch Edward hielt sie soweit von uns weg, dass ich so neben ihm hergehen konnte. Und dann als er einen weiteren Ast beiseite schob konnte ich es bereits sehen. Ein großes weißes Haus, mit dunklen Dachpfannen und schwarzen Fensterrahmen. Es sah gigantisch aus. „Wow!“, murmelte ich und trat zwei weitere Schritte vor, wo ich natürlich prompt stolperte. Doch bevor ich das Gras unter mir mit den Händen berühren konnte, hatte Edward mich bereits aufgefangen. „Danke!“, brummte ich zerknirscht und wütend darüber, dass ich wieder nicht aufgepasst hatte. „Nichts zu danken!“, hauchte er mir zu, ließ mich aber nicht los. Ein Arm blieb um meine Hüfte geschlungen. Dicht neben ihm gingen wir um das Haus herum. Auf der hinteren Seite war eine riesige Terrasse aus Natursteinen und ein kleiner Teich. Als wir weiter rum waren konnte ich den Eingang bereits sehen. Auf dem Boden waren dieselben Natursteine wie im Garten. Die Tür bestand aus einer schlichten grauen Holztür mit verschnörkelten Schnitzereien. Er zog ein Schlüsselbund aus der Tasche und steckte einen länglichen silberenen Schlüssel in die Tür.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Rani
2009-06-06T16:53:03+00:00 06.06.2009 18:53
Ich finde das Kap ist dir gut gelungen sehr detairt, man kann sich die einzelnen Szenen gut vorstellen, du wirst bei dem Bereich wirklich immer besser mach weiter so.

LG
Von: abgemeldet
2009-05-31T21:09:01+00:00 31.05.2009 23:09
Ich wusste es doch! *thihi* Edward hält es einfach nich lange ohne Bella aus und muss einfach trotz allem nach Forks kommen!!! Ich hätte jetzt gedacht, dass Emmett ihn mitbringt als "Überraschung", aber so ist es viel cooler...einfach TOP!! Und die stürmische Begrüßung mit den Küssen, wow, da kann man wirklich neidisch werden! Und dann auch noch der Regen dazu, spitzenklasse!
Oh Charlie!!!*kopfschüttel* Jetzt hat er Bella sauer gemacht und sie in Edwards Arme getrieben (im Sinne von, sie bleibt über Nacht bei ihm)...hey, eigentlich sollte man ihn loben! XD
Oh mein Gott, sie haben ICH LIEBE DICH gesagt, das ist so schöööön! *haaaaach*
Es ist total gemein, dass du ausgerechnet JETZT aufhörst!!! Will, dass es sofort weitergeht! XD
Das Kapi war wieder total supiiiii und endlich sind die Zwei wieder vereint! War schon ziemlich hart, dass sie nur telefonieren konnten. Bin wirklich gespannt, wie Bella das mit Emilia erzählen wird und vor allem wann! Verspricht interessant zu werden!
Uhhh, da fällt mir doch noch was ein...es ist total gemeeeeeeein, dass Bella nicht sagt oder sagen lässt, was damals mit Jake passiert ist und jetzt ist, soweit ich das richtig verstanden haben noch ein dritter involviert...ich frag mich echt, was da passiert ist! *grübel*
Meine Neugierde steigt und steigt!!! XD
Ganz liebe Grüße und freu mich tierisch auf das nächste Kapi! =)
Von:  Renesmee-Bella
2009-05-29T17:39:27+00:00 29.05.2009 19:39
Was für ein schönes Kapitel! Irgendwie hätte ich gedacht das Rosalie Emmett begleidet, aber das Edward kommt hätte ich nicht gedacht...was es war eine tolle Überraschung.
Bin schon gespannt wie es weiter geht.

cu SSJBra
Von: abgemeldet
2009-05-29T17:03:32+00:00 29.05.2009 19:03
Einfach toll. Besonders das Edward Bella überrascht. Freu mich schon auf das nächste Kapitel.
glg
Ami
Von:  Twilight-Nicki
2009-05-29T16:17:27+00:00 29.05.2009 18:17
Hihi, ich habs gewusst, ich habs gewusst!! Zwar dachte ich das Edward mit Emmett kommt, aber so ist es noch schöner!! *dance* Einfach herrlich die Zwei! Und ich wette das war geplant, das war gezielt gelogen beim Telefonat als Bella ihn gefragt ob er sie nicht besuchen kommt! ;-)
Ich fands wie immer toll! Echt genial! Ich freu mich schon wenns weiter geht! Du schreibst echt genial!!
Liebe Grüsse
*knuddel*
Nicki


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