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Contrasts

The difference between us
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Eskalation und Eifersucht

„Dieser Vollidiot", schimpfte Daisuke und sah mich mitfühlend an, „Soll ich ihm mal auf den Zahn fühlen?"

Ich schüttelte meinen Kopf.

„Bist du sicher?", fragte der Erbe der Elektrizität.

„Ich will jetzt nicht darüber reden", antwortete ich.

Daisuke seufzte. „Wenn du meinst..."

Schweigend gingen wir zurück in die Disco. Ich ließ meinen Blick kurz über die tanzenden Paare schweifen, bevor ich mich zu Yayoi, die unsere Sachen bewachte, an den Tisch stellte. Mir war die Lust auf Tanzen vergangen.

Isamu klopfte mir noch einmal auf die Schulter, bevor er zur Bar verschwand. Wenig später kam er mit zwei Gläsern Cola zurück, von denen er mir eins überreichte. „Hier, trink erst einmal etwas."

Ich nickte ihm dankbar zu und zwang mich zu einem Lächeln. Doch genau an diesem Moment beschloss Akira, gemeinsam mit Azarni an unseren Tisch zu treten.

„Alles in Ordnung?", fragte mich der Erbe des Wassers, „Di siehst so blass aus."

Ich warf ihm einen bösen Blick zu, bevor ich mich zwang, nett zu lächeln und ihm antwortete: „Klar, was sollte den sein?"

Isamu wich einige Schritte zurück. Ich hörte ihn ein „Wow, jetzt ist sie richtig wütend." zu Naoki und Daisuke murmeln, worauf die beiden sofort nickten.

Akira jedoch schien das nicht zu bemerken. Er legte Azarni seinen Arm um die Hüfte und zog sie an sich heran. „Dann ist ja alles gut."

Ich nickte. „Wenn du uns jetzt bitte wieder allein lassen würdest? Du bist hier nicht erwünscht."

Er betrachtete mich mit einem musternden Blick. „Ach, und seit wann ist das so?"

Jetzt konnte ich mich nicht mehr zurückhalten. Ich stellte mein noch fast volles Glas Cola ruhig auf dem Tisch ab, ehe ich ihm in die Augen starrte. „Du warst nie erwünscht. Ich habe dich bis jetzt nur geduldet, weil du Daisukes bester Freund bist und ich mich nicht mit ihm streiten wollte! Und jetzt verschwinde!"

Yayoi sog scharf Luft ein, sagte aber nichts. Auch Naoki, der überraschenderweise immer noch wach war, und Isamu schnappten nach Luft. Nur Daisuke blieb ruhig. Er legte mir seine Hand auf die Schulter und sagte leise: „Beruhige dich, Ren. Es ist keinem geholfen, wenn ihr euch jetzt hier prügelt."

„Als ob sie auch nur den Hauch einer Chance hätte", schnaubte Akira.

„Geh einfach", erwiderte ich.

Doch Akira ignorierte es einfach. „Was soll so ein schwaches Mädchen wie Seira schon gegen mich ausrichten können!", spottete er weiter.

Arzani kicherte und das brachte das Fass zum Überlaufen.

Ich holte aus und schlug ihn kräftig mit meiner flachen Hand auf die Wange. „Jetzt halt endlich mal die Luft an, du Westentaschen-Napoleon. Seit du aufgetaucht bist, stellt du nur Ansprüche, erwartest, dass alle nach deiner Pfeife tanzen und wenn sie es nicht tun, fängst du an, herum zu zicken!"

Akira wollte zum Sprechen ansetzen, aber ich brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen.

„Ich habe keine Lust mehr auf dein Getue also tu mir einen Gefallen und zieh Leine!" Nicht alles, was ich ihm in meiner Wut an den Kopf warf, stimmte. Aber ich dachte mir auch keine Lügen aus.

„So lasse ich nicht mit mir reden, und schon gar nicht von einer Frau!" Akira schlug mit der Faust auf den Tisch.

„Ach, ist es jetzt auch noch geschlechtsabhängig?", fuhr ich auf, „Ich habe es dir schon einmal gesagt und ich widerhole es kein zweites Mal. Hör auf, mich wie eine deiner hirnlosen Tussies zu behandeln! Ich lasse mich von dir nicht herumkommandieren!"

„Daisuke, jetzt bring endlich dein Mädchen wieder unter Kontrolle!", schimpfte der Erbe des Wassers.

Am Tisch wurde es still. Alle starrten ihn erschrocken an.

„B- Bitte was?", brachte ich, nachdem ich den ersten Schreck verdaut hatte, hervor.

Auch Daisuke war geschockt von dieser Aussage.

„Ihr seid doch zusammen", fuhr Akira fort.

Ich wusste nicht, über was ich ärgerlicher sein sollte: Die Anschuldigung, mit Daisuke, der ganz nebenbei in Ayaka verliebt war, zusammen zu sein, oder dass Akira Frauen anscheinend für nicht gleichberechtigt hielt. Aber wenn ich genauer darüber nachdachte, passte es irgendwie. Er hatte mich schon immer wie jemanden behandelt, der nicht für sich selbst denken konnte.

Das machte mich wütend. Ich griff nach meiner Cola, ging ruhig auf ihn zu, bis ich direkt vor ihm stand und schüttete ihm dann das Getränk über den Kopf.

„Jetzt hör mir mal gut zu: Du bist ein respektloser, vorlauter Rotzbengel, ohne einen Hauch Taktgefühl. Du hast dich einfach bei mir eingenistet und durchfüttern lassen, warst dir aber zu fein, im Haushalt mit zu helfen oder dich sonst irgendwie erkenntlich zu zeigen! Statt dessen hast du an allem etwas auszusetzen gehabt. Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Der Kaiser von China? Newsflash: Die Monarchie wurde vor Jahren abgeschafft! Von Emanzipation scheinst du auch noch nichts gehört zu haben. Oder wolltest du es nicht hören? Ich weiß nicht, unter welcher Brücke du bis jetzt vor dich hinvegetiert bist, aber du kannst dich gern dorthin zurückziehen!"

Ich drehte mich um und ging zu meinen Freunden zurück. „Lasst uns rausgehen. Die Luft hier stinkt mir."

Isamu klopfte mir auf die Schulter. Ob seine Geste anerkennend oder tröstend gemeint war, wusste ich nicht. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regungen. Ähnlich sah es mit Daisuke und Naoki aus. Nur Yayoi starrte Akira wütend an.

Geschlossen ging unsere kleine Gruppe am Erben des Wassers vorbei. etwa zwei Schritte hinter ihm blieb ich stehen. „Nur, um die Sache richtig zu stellen. Daisuke und ich sind nicht zusammen. Wir sind nur Freunde." Ich sprach laut und deutlich, damit er mich trotz der lauten Musik auch verstehen konnte. Dann folgte ich den anderen, die bereits zum Ausgang der Disco vorgegangen waren.

Draußen ließ ich mich auf den Boden sinken. Dass ich meinen weißen Rock damit dreckig machte, interessierte mich nicht. Es war mich auch egal, dass ich mir meine Strumpfhose zerriss. Isamu gab mir meine Jacke, die ich mir, ihn dankbar anlächelnd, überzog.

„Wie soll es jetzt weitergehen?", fragte Daisuke und ich wusste, dass er nicht nur meine Beziehung zu Akira meinte, sondern auch, wie sich unser Streit auf unseren Plan bezüglich Nakuni auswirkte.

„Keine Sorge", antwortete ich deshalb, „Ich werde euch weiterhin helfen. Erwarte nur nicht, dass ich weiter nett zu diesem Idiot bin."

Der Kaiser der Elektrizität atmete erleichtert aus.

„Du hast doch nicht etwa gedacht, ich setze unseren Plan aufs Spiel, nur weil ich mit einem unserer Verbündeten nicht klarkomme", warf ich ihm gespielt beleidigt an den Kopf.

Er schüttelte seinen Kopf. „Nein, aber ich wollte sicher gehen, dass du noch hinter deinem Wort stehst."

Yayoi schaute uns leicht verwirrt an, was ihr keiner übel nahm. Sie wusste immerhin nicht, wovon wir sprachen.

„Willst du sie einweihen?", fragte Naoki nach einer Weile. „Können wir ihr vertrauen?"

Ich nickte. „Sie hat bis jetzt jedes meiner Geheimnisse für sich behalten."

Der Anführer des Widerstands ließ sich neben mir auf den Boden sinken. „Glaubst du an parallele Welten?", fragte er Yayoi.

Das rot-blond-haarige Mädchen sah ihn an, als ob sie nicht wisse, ob sie ihn ernst nehmen sollte.

„Ich komme aus einer solchen Welt, Daisuke und Akira auch. Ren und Isamu sind hier geboren, aber ihre Vorfahren stammen aus Nakuni, so heißt diese Welt."

Yayoi blickte zu mir, ich sah ihr ihre Unsicherheit an.

„Er sagt die Wahrheit", antwortete ich ihrer unausgesprochenen Frage, „Aber da ist nicht mehr. Versprich mir, dass du keinem davon erzählst."

Sie nickte. „Ich verspreche es."

„Nakuni ist in fünf Herrschaftsbereiche unterteilt, die nach den Elementen benannt sind, die die jeweils herrschende Familie beherrscht: Feuer, Wasser, Wind, Erde und Elektrizität.", fuhr Isamu fort, „Die Familienoberhäupter nennen wir die fünf Kaiser."

„Ich bin der Kaiser der Elektrizität", sagte Daisuke und auf Yayois ungläubigen Blick hin ließ er kleine Blitze über seinen Händen erscheinen. „Akiras Vater ist der Kaiser des Wassers", fügte er noch hinzu.

„Erinnerst du dich noch an Kaito?", fragte ich.

Yayoi nickte. „Er war ein Arschloch."

„Sein Vater ist der Kaiser des Windes. Dann gibt es da noch einen Morau, den Sohn des Kaisers der Erde und Yuuki, den Sohn des Kaisers des Feuers, Sayas Freund."

„Freund?", fragte sie verwundert, „Freund wie in Kumpel-Freund oder Freund-Freund?"

Ich lachte. „Deine Beschreibung gefällt mir. Ich meinte Freund wie in Freund-Freund. Sie sind schon eine Weile zusammen."

„Wohin gehörst du? Und Isamu und Naoki?", wollte sie wissen.

„Ich bin der Anführer des Widerstands und Isamu ist so etwas wie meine rechte Hand", erklärte Naoki, „Wie bekämpfen die Kaiser."

Jetzt war Yayoi endgültig verwirrt. „Aber ihr versteht euch doch..."

„Um dir das zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen", fuhr Naoki fort, „Bevor Nakuni in fünf Teile geteilt wurde, wurde es von einer Herrscherfamilie regiert. Sie trugen keine gewöhnliche Krone, sondern wurden an einem bestimmten Edelstein, den sie um den Hals trugen, erkannt. Wir nennen ihn das Auge der Katze. Woher der Name kommt, weiß ich nicht. Vielleicht, weil der Stein den gleichen Farbton hat, wie die Augen von Katzen in Nakuni. Hier haben sie ja nicht nur grüne Augen. Der Legende nach verschwand das Auge, sobald der Herrscher starb und erschien beim nächsten Herrscher, sobald dieser Volljährig war. Das war nicht immer der direkte Erbe. Das Auge suchte sich die Person aus, die am besten geeignet war, das Land zu führen. Aber vor langer Zeit verschwand die Herrscherfamilie und mit ihr das Auge. Das Land wurde unter den fünf mächtigsten Adelsfamilien aufgeteilt. Lange Zeit herrschten sie gerecht. Doch je mehr Zeit verging, desto unwahrscheinlicher war es, dass das Auge zurückkehren würde und sie begannen, ihre Macht auszunutzen und das Land ins Verderben zu stürzen. Nakuni steht kurz vor einem Krieg, der einen großen Teil der Bevölkerung auslöschen könnte. Die Familien der Kaiser, die seit Generationen verfeindet waren, haben vor kurzem Beschlossen, untereinander Bündnisse zu schließen und gemeinsam gegen einen Feind vorzugehen. Intrigen werden gesponnen und ungewollte Personen heimlich aus dem Weg geschafft." Er sah zu Daisuke. Auf dessen Nicken hin, fuhr er fort: „Daisuke ist so einer Intrige zum Opfer gefallen. Sein Onkel hat seinen Vater ermordet und wollte ihn ebenfalls töten. Er war gezwungen, Nakuni zu verlassen, gemeinsam mit seiner Mutter. Seitdem gilt er als tot und regiert sein Onkel das Reich der Elektrizität, was eigentlich Daisuke gehört. Er hat sich mit Wind und Erde verbündet. Sie planen, Wasser und Feuer auszulöschen. Mein Vater stammt aus dem Reich des Windes. Er war ein guter Freund des Kaisers. Als er von dem Bündnis und den Plänen mitbekam, gründete er den Widerstand. Er stellte eine Waffe her, mit der er den Kaisern ebenbürtig war und begann, sie zu bekämpfen. Sie haben ihn gefangen und öffentlich hingerichtet, aber nie seine Waffe gefunden. Die hatte er vorher mir übergeben. Seitdem leite ich an seiner Stelle den Widerstand."

Überrascht sah ich ihn an. So viel hatte ich bis jetzt nicht über ihn gewusst.

„Akira kam hierher, um nach Verbündeten zu suchen, damit er den Krieg verhindern konnte", setzte Daisuke Naokis Erklärung fort, „Ich schloss mich ihm an, weil es meine Pflicht als Kaiser ist, mein Land zu beschützen. Wenig später kam Ren dazu, die im Besitz des Auges ist, und somit die rechtmäßige Herrscherin, auch wenn sie sich nicht so verhält. Ich habe sie in Politik und Kampf ausgebildet, ohne Akira etwas von dem Auge zu erzählen. Er weiß es bis heute nicht. Ein wenig später schlossen wir ein Bündnis mit dem Widerstand. Seitdem versuchen wir, Feuer ebenfalls zum Beitritt bewegen zu können, und planen, wie wir in Nakuni am besten vorgehen. Der Plan ist fast fertig und die Widerständler reisen zwischen den Welten hin und her, und haben mit der Umsetzung der ersten Phase begonnen. Sobald das Schuljahr beendet ist, geht es los."

Yayoi warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu. „Das erklärt einiges, auch, warum du seit Neuestem kaum noch Zeit für mich hast. Auch, wenn ich nicht verstehen kann, warum ihr mich jetzt doch eingeweiht habt."

„Du siehst Dinge, die normale Menschen nicht sehen", antwortete wieder Naoki, „Dinge, die nur Menschen aus Nakuni sehen können."

Sowohl Yayoi als auch ich sahen ihn erschrocken an.

„Wenn du willst, kann ich dich trainieren", bot Naoki an, „Dann kannst du dich uns anschließen. Oder du lässt es bleiben. Dann musst du aber versprechen, dass du niemandem davon erzählst."

„Ich würde mich euch gern anschließen", sagte Yayoi, ohne zu Zögern.

„Hast du irgendwelche Stärken? Kampfsport? Umgang mit besonderen Waffen?", wollte jetzt Daisuke wissen.

Yayoi überlegte. „Ich habe mal ein paar Jahre Bogenschießen gemacht..."

Naoki nickte. „Sobald wir wieder zu Hause sind, schau ich mir das mal an und dann trainieren wir dich, damit du mit uns kämpfen kannst."

In diesem Augenblick trat Akira aus dem Eingang der Disco. Er sah sich kurz um, bevor er wütend auf uns zu stapfte und direkt vor mir stehen blieb. Seine Haare waren von der Cola verklebt und seine Kleidung hatte bräunliche Flecken.

„Ich habe mit Azarni Schluss gemacht", sagte er.

Ich hob meine Augenbraue. „Und? Was hat das mit mir zu tun?"

Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar, bevor er eine Grimasse schnitt und sie sich an der Hose abwischte. „Ich wollte dir das nur sagen."

„Das hast du jetzt, dann kannst du auch wieder gehen!", antwortete ich, da ich keine Lust hatte, mich noch weiter mit ihm zu unterhalten.

Akira sah mich an, als hätte er eine andere Antwort erwartet. Aber was hätte ich sonst sagen sollen? Ich war vielleicht in ihn verliebt, aber das hieß noch lange nicht, dass ich mich so von ihm behandeln ließ. Und ohne eine Entschuldigung würde ich kein normales Gespräch mehr mit ihm führen.

Doch er ging nicht. Statt dessen blieb er stehen und fragte nach einer Weile: „Bist du wirklich nicht mit Daisuke zusammen?"

Ich antwortete ihm nicht. Dazu war ich noch zu wütend.

Der Kaiser der Elektrizität seufzte. „Manchmal bist du echt blöd. Warum hast du mich nicht einfach gefragt? Aber dazu warst du dir wohl zu stolz. Lieber schiebst du die Eifersuchtsnummer!"

Akira schnappte nach Luft und wollte gerade etwas erwidern, als Daisuke ihn unterbrach: „Ich bin nicht blöd! Ich kenne dich und ich weiß, dass du schon länger an Ren interessiert bist. Wie du allerdings auf die Idee kamst, ich wäre mit ihr zusammen, kann ich nicht nachvollziehen. Erklärst du es mir? Denn ich habe Ren weder geküsst, noch mit ihr Händchen gehalten, noch sonst etwas getan, was Pärchen normalerweise tun. Ich bin noch nicht mal in sie verliebt!"

Der Erbe des Wassers ließ sich neben seinem besten Freund auf den Boden fallen. „Ich habe echt Mist gebaut, oder?"

Isamu schnaubte. „Fällt dir das erst jetzt auf?"

„Das geht dich nichts an", zischte Akira in seine Richtung, woraufhin er von Daisuke am Kragen gepackt und gegen die nächste Wand gestoßen wurde.

„Komm endlich von deinem hohen Ross runter und fang an, dich wie ein normaler Mensch zu benehmen!", schrie er wütend, „Siehst du nicht, was du mit deiner arroganten Art alles anrichtest? Wie lange willst du noch auf den Gefühlen anderer Menschen herumtrampeln? Fang ja nicht an, hier das Opfer zu spielen! Du musst endlich lernen, dass es neben dir noch andere Menschen auf der Welt gibt!" Er ließ ihn wieder los.

Akira rutschte an der Wand herunter und blieb regungslos am Boden sitzen. Lange war er still, bis er irgendwann leise „Es tut mir leid." murmelte.

Wäre es nicht so still gewesen, hätte ich ihn nicht verstanden.

„Was tut dir leid?", bohrte Daisuke leise nach, „Dass du deine Wut an deinen Freunden ausgelassen hast? Dass du mir nicht vertraut hast? Dass du deine eigenen Schlüsse gezogen hast, ohne zu überprüfen, ob sie überhaupt der Wahrheit entsprachen? Dass du Ren wie den letzten Dreck behandelt hast?"

„Alles", flüsterte Akira und als er aufsah, bemerkte ich, dass ihm Tränen über das Gesicht liefen. Er weinte.

auch Daisuke schien das bemerkt zu haben, denn er kniete sich neben seinen besten Freund und legte ihm tröstend die Hand auf die Schulter.

Akira schluchzte: „Es tut mir leid, dass ich nicht sofort zu dir gestanden habe als mein Vater dich verletzte. Es tut mir leid, dass ich dir nicht genug vertraut habe, dass ich nicht mit dir über meine Ängste gesprochen habe. Es tut mir leid, dass ich so gemein zu Ren war. Sie ist ein gutes Mädchen. Das hatte sie nicht verdient."

Ich schluckte. Er hatte mich gerade zum ersten Mal 'Ren' genannt und nicht mehr 'Seira'. Irgendwie machte es mich glücklich.

Jetzt schaute er mich an. „Ich werde mich bessern, das verspreche ich. Ich werde dich nie wieder 'Seira' nennen. Ich werde dich ab jetzt mit mehr Respekt behandeln. Aber bitte, gib mir noch eine Chance."

Mein Herz stockte. Meinte er gerade das, was ich dachte, dass er meinte?

Er schien meinen fragenden Blick bemerkt zu haben, denn er nickte. „Ich liebe dich, Ren, schon seit einer Weile."

Mein Herz setzte einen Schlag aus, bevor er begann, mit neuer Intensität zu schlagen. Doch so schnell, wie die Euphorie über sein inzwischen zweites Liebesgeständnis gekommen war, so schnell verging sie auch wieder. „Ich liebe dich auch", sagte ich mit festerer Stimme als ich mir zugetraut hatte und sah in sein hoffnungsvolles Gesicht, was mich gleich wieder enttäuscht ansehen würde, „Aber ich will eine gleichberechtigte Beziehung. Ich habe gesehen, was du von Frauen hältst. Das ist nicht das, was ich will. Ich kann und werde mich dir nicht so unterordnen. Davon würde ich nicht glücklich werden. Solange du Frauen nicht als gleichberechtigt akzeptierst, kann ich nicht mit dir zusammen sein. Es tut mir leid."
 

AN:

Ich habe ewig gebraucht, bis ich mit diesem Kapitel zufrieden war. Viermal habe ich es gelöscht und wieder von vorne begonnen. Es war schwer, den Streit glaubhaft herüberzubringen. Ich hoffe, ihr seid auch mit meinem Liebesgeständnis zufrieden. Ich wollte es nicht so klischeehaft machen, weil ich das nicht mag.
 

Vergesst nicht, bei meiner Nebengeschichtevorbeizuschauen. (Es hat einen Grund, warum ich sie an genau dieser Stelle hochgeladen habe)

Animexx [link href="http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/389611/320112/"]http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/389611/320112/[/link]

FF.de [link href="http://www.fanfiktion.de/s/5265739500011fb637b4bdad/1/Bis-zum-letzten-Schnee-Saya-x-Yuuki-"]http://www.fanfiktion.de/s/5265739500011fb637b4bdad/1/Bis-zum-letzten-Schnee-Saya-x-Yuuki-[/link]

In Bis zum letzten Schnee erfahrt ihr, wie Saya und Yuuki zusammengekommen hat. Außerdem erfahrt ihr auch noch etwas mehr über Yuuki, da er in Contrasts bis jetzt nur wenige kurze Gastauftritte hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2013-11-17T10:43:16+00:00 17.11.2013 11:43
Blödmann, Idiot.... Nichtsnutz.... Wenn mir noch mehr Wörter einfallen die Akira beschreiben, würde ich sie sofort auflisten. Wo hat der Kerl seinen Kopf gelassen? Ist es nicht normal, unter Freunden, dass man den Geliebten/die Geliebte des Anderen in Ruhe lässt?
Gut, jetzt hat ich mich abreagiert und kann mich auf das Wesentliche konzentrieren. Hat Akira nun zugehört was Daisuke und die anderen Yayoi erklärt haben oder nicht? Ich meine, vom Timing her müsste er zumindest den letzten Rest mitbekommen haben, aber er hat nichts großartig gesagt was mich glauben lässt, dass er eine Ahnung hat.
Persönlich finde ich es gut, dass Ren Akira endlich mal Feuer unter dem Hintern gemacht hat und klar zeigt wer das sagen hat. XD
Antwort von:  Seira-sempai
26.11.2013 21:15
Hey,
Ja, das hatte Akira bitter nötig. Bis jetzt hat er ja versucht, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.
Aber da er jetzt weiß, was Ren von ihm will, wird er versuchen, sich zu ändern.
Wie gesagt, zwischen Ren und Daisuke lief nichts (immerhin ist Daisuke in Ayaka, Sayas beste Freundin, verknallt).
Das nächste Kapitel wird noch einmal etwas niedlich, da Akira jetzt sein bestes versucht, Ren von sich zu überzeugen, und dann geht es so richtig los. :-)


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