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Broken Darkness

von

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Hätte ich es etwa wissen können?

>>Jacob!«, rief sie erregt durch den Hörer. Ich brachte erstmal kein Wort über die Lippen, dann riss ich mich zusammen. »Renesmee.«, es kam nicht so abweisend rüber wie es sollte. Ihre Stimme zu hören, tat mir weh und gleichzeitig wurde mein Kopf taub. »Warum hast du angerufen? Willst du vorbeikommen?«, fragte sie aufgeregt. Zu gerne wäre ich dem nachgekommen. Doch ich musste mich beherrschen: »Nein. Ich wollte nur wissen..gehts dir gut?« »Körperlich ja...aber du fehlst mir sosehr, Jake! Wieso..hälst du dich fern von mir?«, sie begann zu weinen. »Nessie..nicht weinen. Bitte.«, versuchte ich sie zu trösten. »Das sagst du so leicht!«, war ihre vorwurfsvolle Antwort. Im Hintergrund hörte ich jemanden etwas murmeln und sie antwortete mit einem „Ist schon okay“ darauf. »Du hast dich erst an mein Leben gebunden, all die Jahre lang! Und dann verschwindest du plötzlich! Findest du das fair?«, fragte sie und unterdrückte ein weiteres Schluchzen. Ich atmete ganz tief durch, ich stand selbst knapp davor, den Tränen nachzugeben. Dann fuhr ich in sanftem Tonfall fort: »Ich war lange selbstsüchtig und habe mich in deiner Nähe aufgehalten, weil es mir gut tat. Aber ich habe dabei nie daran gedacht, wie es dir dabei geht. Das war falsch und ich hab dich oft in Gefahr gebracht.« »Ich hab dir schon einmal gesagt, dass das nicht stimmt! In deiner Nähe war ich immer glücklich!«, erwiderte sie trotzig. »Weil du nichts anderes kanntest. Ich wollte mich lediglich nach deinem Befinden erkundigen und werde dich nun nicht weiter belästigen.« »Jake, bitte, bitte, tu das nicht!«, rief Nessie panisch. »Es tut mir so leid, dass ich dir wehtue. Aber eines Tages wirst du es verstehen und mir dankbar sein. Pass auf dich auf, kleine Nessie.«, mit großer Anstrengung legte ich auf.

Eine Weile starrte ich den Hörer noch an, dann rappelte ich mich benommen auf. Ich schleppte mich zurück zum Bett und nahm meine Beschäftigung, an die Decke zu starren, wieder auf. Ich zwang meine Gedanken dazu, sich um die Neugeborenen zu drehen. Dieser Rubeo war auf allen Seiten merkwürdig, für einen Neugeborenen erstaunlich gefasst. Ich setzte mich abrupt auf. Was, wenn er gar kein Neugeborener war? Daran war ganz schön was faul, oder nicht? Vor acht Jahren war eine Gruppe von Neugeborenen unter der Führung einer Verrückten, in Forks aufgetaucht. Vorrangig um Bella zu töten, da Edward ihren Gefährten umgebracht hatte. Rubeo verhielt sich ähnlich wie Victoria, nur..noch um einiges ruhiger. Ich runzelte die Stirn. Ob die Volturi schon auf sie aufmerksam geworden waren? Und dann war da noch der andere Zirkel. Ich fragte mich, was aus denen geworden war. Was, wenn der Zirkel und die Neugeborenen zusammenarbeiteten? Wäre das nicht logisch? Ich schüttelte den Kopf. Warum machte ich mir Gedanken darüber, es ging mich ja nichts mehr an. >Du bist ja echt ein Trottel. Es wird dich immer etwas angehen, es geht um sie.<, schalte mich meine innere Stimme. Ich zwang eine Erinnerung hervor. Ich wusste nichteinmal, ob sie echt war, jedenfalls bereitete sie mir weitere Schmerzen. Doch ich nahm sie gerne in Kauf.

Nur das Gefühl wieder heraufzubeschwören, wie sie sich in meinen Armen anfühlte..das allein war schon so lebhaft, dass ich die Augen öffnen musste, um mich dessen zu versichern, dass es nur Einbildung war. Ich konnte ihren Duft genau wahrnehmen, ihre Stimme wenn sie wieder fröhlich vor sich hinsummte. Ihr weiches Haar, dass hin und wieder mein Gesicht streifte, wenn sie sich beim Erzählen bewegte. Ihre dunklen Augen schauten mich vorwurfsvoll an, als wollte sie sagen: »Hey, hör mir zu!« Ich seufzte leise. Es war definitiv eine schlechte Idee gewesen, sie anzurufen.

Ein lautes Poltern riss mich aus meiner Erinnerung und einen Augenblick später wurde die Tür mit voller Wucht aufgestoßen. Ich setzte mich auf, um genervt nach der Ursache zu schauen, schreckte aber sofort zurück, als ich Seths Gesicht sah. Er war kreidebleich: »Jake, sie ist weg! Cat ist verschwunden!« »Wie..verschwunden?«, fragte ich irritiert. »Sie ist kurz nach uns zu Hause angekommen, Mum hat nichts dagegen, dass sie bei uns wohnt. Cat meinte, sie wolle noch ein bisschen im Garten bleiben und ich hatte noch etwas mit Leah zu besprechen, also ließen wir sie allein. Meine Mutter traut Cat noch nicht so ganz, vorallem hat sie aber Angst, dass es Probleme gibt, also hat sie hin und wieder aus dem Küchenfenster geschaut und plötzlich war sie nicht mehr da. Mum sagt, das letzte Mal hatte Cathleen auf der Schaukel gesessen.«, erzählte Seth bedrückt. »Vielleicht ist sie nur in die Stadt gegangen.«, meinte ich. Er schüttelte den Kopf: »Das würde sie uns sagen. Zudem hat ihr Handy nicht reagiert.« Man sah ihm seine Besorgnis an. Ich schwang mich vom Bett und schnappte meine Klamotten: »Also gut, dann suchen wir sie mal.« »Ach, das wollte ich jetzt eigentlich nicht. Ich wollte dir eigentlich sagen, dass ich weg sein werde um sie zu suchen.«, erwiderte Seth überrascht. Ich schüttelte den Kopf: »Cat gehört zu unserem Rudel, also werden wir sie gemeinsam suchen.« »Danke, Jake. Ich weiß, du hast im Moment genug eigenes um die Ohren.« »Ich bitte dich..«, schnaubte ich argwöhnisch. Er zuckte die Schultern. »Kommt Leah auch mit?« »Neee, Leah hat ne Beschäftigung.«, gab er ausweichend zurück. Ich war erstaunt, sagte aber nichts dazu. Nachdem ich meine Sachen in der Sporttasche verstaut hatte, ging ich aus der Tür. Ich spürte Seth's misstrauische Blicke im Nacken. Sobald wir im Wald und verwandelt waren, fragte er auch schon: >Du bist noch bedrückter als vorhin. Ist etwas passiert?< Ich zögerte mit der Antwort. Ach, scheiß drauf. >Ich habe mit Nessie telefoniert.< Er hielt den Atem an. Er wagte es kaum zu fragen: >Und..?< >Es war eine Scheißidee.<, sagte ich nur. >Kann ich mir vorstellen..<, stöhnte Seth mitleidsvoll. Dann liefen wir eine Weile schweigend nebeneinander her. Ich hatte keine Ahnung, wo wir sie suchen sollten. Wenn sie von sich aus gegangen war, könnte sie in der Stadt oder am Strand sein. War sie nun wirklich verschwunden, bestand die Möglichkeit, dass sie entführt worden war. Von den Neugeborenen, dem zweiten Zirkel, oder- was am schlimmsten war- vielleicht von den Volturi.>Bloß nicht!<, rief Seth alarmiert. Ich zuckte zusammen. Ich hatte vergessen, dass er meine Gedanken lesen konnte. >Tur mir leid, Kleiner. Wir müssen alles in Erwägung ziehen.<, sagte ich entschuldigend. >Aber wir hätten es wissen müssen! Wir hätten es bemerkt, wenn sie in unserer Gegend sind!<, erwiderte er ungehalten. Ich wollte ihm gerne zustimmen, aber ich musste ihm die Augen öffnen: >Seth, du darfst nicht vergessen, dass wir nicht die ganze Zeit da waren, sie hätten also jederzeit auftauchen können. Und Sam kann auch nicht immer die Augen offenhalten. Und ganz im Ernst, sollte sie wirklich entführt worden sein, so hoffe ich doch noch eher, dass es nur die Neugeborenen waren. Denn gegen sie wird sich Cathleen zur Wehr setzen können.< Ich sprang über einen umgestoßenen Ast und versuchte einen Geruch aufzunehmen, der mir bekannt vorkam. Und es war keiner da. Das machte mich rasend. >Diese scheiß Vampire können mich verdammt noch mal am Arsch lecken!<, dachte ich nach einer Weile wütend. >Jake, krieg dich wieder ein. Sollte ich nicht derjenige sein, der austickt?<, fragte Seth vorwurfsvoll. >Tut mir leid. Ich hab nur so die Schnauze voll..«, knurrte ich, schloss jedoch schuldbewusst die Augen. >Kann ich nachvollziehen, aber das hilft uns jetzt leider gar nicht. Jake, ich weiß es ist sicher schwer für dich, aber bitte, vergiss für einen Moment die Cullens und richte deine Aufmerksamkeit auf unser jetziges Problem. Cathleen.<, drängte er. Ich biss die Zähne zusammen. Er hatte recht und das war mir klar. Ich nickte knapp und bevor ich etwas erwidern konnte, sprang etwas aus dem Gebüsch. Fast im selben Augenblick war Seth an meiner Seite, die Augen wachsam nach vorne gerichtet. »Oh, tut mir leid. Ich wollte nicht stören.«, sagte eine Mädchenstimme. Sie klang recht beherrscht und doch irgendwie ungeduldig. Ihre Kleider raschelten leise, als sie sich nach unten bückte. Nun war sie auf Augenhöhe und ich wich überrascht zurück. Es war Lizzie! Und sie war so ruhig, so kontrolliert und jetzt konnte ich auch sehen, warum. Ihre Augen waren von gesättigtem rot. »Du bist es, oder Jacob?«, fragte sie. Ich wechselte einen Blick mit Seth. >Wer ist das?<, fragte er. >Ich habe sie damals getroffen..als es Bella so schlecht ging. Sie ist nett. Oder besser gesagt, war. Jetzt ist sie ja ein Vampir.<, erklärte ich kurz und knapp. Er richtete seinen Blick wieder auf sie und ich tat es ihm gleich. »Du bist mir böse, weil ich nicht mehr bin, was ich ehemals war. Und ich hätte auch nie gedacht, dass ich dich wiedersehen würde. Und noch weniger, dass ich in dieser und du in jener Gestalt..aber ich rede wirr.«, beendete sie ihren Monolog. >Seth, bleib hier. Ich werde mich verwandeln, zumindest für einen Moment. Ich muss mit ihr sprechen.<, ich wartete seine Antwort gar nicht erst ab, sondern sprang in den Busch. Ich zog mir meine Jeans an und kehrte wieder zurück: »Lizzie.« Sie lächelte: »Wusste ich doch, dass du es bist.« »Was machst du hier?«, fragte ich. »Ich bin zufällig hier vorbeigekommen. Du siehst ganz schön fertig aus. Fast wie damals...« »Schlimmer. Aber eigentlich geht's dich nichts an. Du gehörst zum fremden Zirkel, was macht ihr verdammt nochmal hier?«, fragte ich unwirsch. Neben mir lief Seth unruhig auf und ab. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, wandte sich aber fast sofort wieder mir zu: »Wir haben nur einen Ort gesucht, an dem wir eine Weile bleiben können. Wir wussten nicht, dass hier andere Vampire und Gestaltwandler sind. Und ich habe nicht vor euch etwas zu tun. Keiner aus unserem Zirkel ist daran interessiert.« Wieder knurrte Seth neben mir. Ich verstand: »Habt ihr eine Wölfin geschnappt? Ihr Name ist Cathleen.« »Ich weiß nichts davon. In unsere Nähe wagen sich ohnehin keine Wölfe.«, gab sie gelassen zurück. »Und wer versichert uns, dass das stimmt?«, fragte Seth forsch. Ohne dass ich es merkte, hatte auch er menschliche Gestalt angenommen. Lizzie funkelte ihn an: »Ich lüge nicht.« »Mag sein, aber vielleicht deine „Kollegen“.«, erwiderte er. »Oh, verstehe. Sie bedeutet dir was. Aber ich schwöre, wir haben sie nicht. Wenn du mir nicht glaubst, kannst du gerne mitkommen.«, bot sie ihm an. »Nein danke, ich verzichte.«, gab er zurück. Ich beobachtete das Gespräch nur amüsiert. »Gut, dann ist das dein Pech. Ich hab nichts zu verbergen.«, grinste Lizzie. »Puh!«, machte Seth und drehte sich dann zu mir. Ich schaute ihn fragend an. »Jake, lass uns weiter nach Cat suchen! Ich mache mir Sorgen.«, brummte er. Ich nickte. »Lizzie, war interessant dich zu sehen. Wer weiß, man sieht sich bestimmt wieder. Komm Seth.«, ich nickte dem Mädchen kurz zu und machte mich dann auf den Weg. »Hey, wartet! Ich kann euch helfen!«, rief sie. »Ach und wie?«, diesmal klang Seth neugierig. »Ich kann..Spuren sehen. Egal ob am Land, in der Luft oder im Wasser. Ich kann sie überall sehen.«, erläuterte Lizzie und ein bisschen Stolz schwang in ihrer Stimme mit. »Eine Gabe?«, fragte ich verblüfft. »Die anderen nennen es so.«, nickte sie. Ich war beeindruckt: »Das ist ziemlich cool. Ich denke, wir könnten deine Hilfe wirklich gut gebrauchen. Was meinst du, Seth?« Er kämpfte einen Moment mit sich: »Wenns uns wirklich hilft..« Ich verstand ihn nicht. Mit den Cullens hatte er sich gleich verstanden, wieso hatte er solche Probleme mit Lizzie? Sie hatte ihm nichts getan. Dann sah ich es in seinem Blick. Es widerstrebte ihm, dass sie ein typischer Vampir war. Und doch zwang er sich mit ihr zu arbeiten. Um Cat's Willen. Ich konnte es verstehen. Es ging ihm fast gleich wie mir und darum tat er das. Um ehrlich zu sein, war ich ein bisschen neidisch. Lizzie streckte voller Tatendrang die Faust in die Luft: »Let's go!«



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-06-18T17:41:03+00:00 18.06.2009 19:41
Wow, du warst ja echt fleißig während meiner Abwesenheit^^ hihi, jetzt hab ich voll viel zu lesen, ach ist das schön^^
ach ja, tolles Kapi^^ bin schon gespannt, wie Lizzi den beiden helfen kann und wo Cat steckt!?!
lg


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