Zum Inhalt der Seite

Rising Sun - Bis(s) das Licht der Sonne erstrahlt

Fortsetzung von Bis(s) zum Ende der Nacht
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Dies wäre absolut nicht notwendig gewesen...

Disclaimer:

=> Ich verdiene kein Geld mit meiner Fanfiction.

=> Alle Charaktere gehören Stephenie Meyer mit Ausnahme einiger Schüler und Lehrer, die ich selbst erfunden habe.
 

Weitere Infos zur FF, Trailer, Cover & mehr

http://renesmee-und-jacob.de.vu/
 

Widmung

Dieses Kapitel ist einer ganz besonderen Person gewidmet: meinem Bruder.

Die "Lachsbrötchen"-Stelle ist eine Homage an ihn (ihr werdet wissen welche Stelle ich meine). Der Macht seit einiger Zeit Krafttraining und futtert dafür diese Proteine- und Eiweßshakes und es kommt auch nicht selten vor, dass er morgens vor meinem Bett steht, mich aufweckt und ein Lachsbrötchen in der Hand hat. Meistens bekomme ich dazu noch direkt gesagt wie toll der Lachs ist, dass der ordentlich "Power für die Pumpe" gibt (Anm.: Pumpe = Herz xD) und das der auch nicht dick macht. Blah Blubb.. achja mein großer Bruder xD
 

Und wieder mal Dankeschön an alle Kommischreiber.

Auch dieses Kapitel ist deutlich länger als Kapitel 1 - 7 und hoffentlich ein guter Trost für die vergleichsweise lange Wartezeit ^^
 

---------
 

Kapitel 09:

Dies wäre absolut nicht notwendig gewesen
 

Am folgenden Tag saß ich mit einem mulmigen Gefühl am Frühstückstisch.

Die Sonne schien heute nicht mehr und so war für uns alle klar, das wir den Tag nicht drinnen verbringen würden.

Ich war nah dran gewesen das Angebot meiner Mutter, heute noch einmal zu Hause zu bleiben, anzunehmen. Doch letzten Endes erkannte ich, dass es absolut nichts brachte, außer das ich alles noch länger vor mir herschob.

Und wenn ich David nicht bald eine Erklärung gab, würde er sicher von selbst hier herkommen und das war mehr als ungesund für ihn.

Jake wusste auch ohne das ich es ihm zu erzählen brauchte, dass mir ganz schlecht bei dem Gedanken war in die Schule gehen zu müssen.

„Soll ich mitkommen?“, hatte er gefragt und mich dabei erwartungsvoll angesehen.

Ich hatte allerdings nur ein Kopfschütteln für ihn parat.

„Es ist besser wenn ich allein gehe, Jake.“

Sofort hatte sich sein Mund zu einem leichten Schmollmund verzogen.

„Ach komm schon Jake.. am ersten Schultag war mir auch nicht wohl und da warst du auch nicht dabei.“

„Ja, da war ich nicht dabei, da hast du Recht.

Aber ich war nur nicht dabei, weil ich mich an dem Tag um dein Valentinstagsgeschenk kümmern musste.“

Mit einer erhobenen Augenbraue hatte ich ihn angeschaut. „Und das wäre nicht auch wann anders gegangen?“

„Nein.“

Und damit war die Sache dann gegessen gewesen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn dann waren wir auch schon aufgestanden und ich hatte mich mehr oder weniger zum Auto hingezwungen und war widerwillig eingestiegen.

Ein Teil von mir wollte zurück zu Jake, der jetzt mit verschränkten Armen kurz vor der Haustür darauf wartete mir zum Abschied zu winken oder ein Küsschen durch die Luft zu pusten.

Der Andere Teil indes, stand mit erhobenem Zeigefinger vor mir.

Mein Mund formte sich dennoch zu einem Lächeln, als Jacob mir wie ich schon erwartet hatte, einen Luftkuss zuschweben lies, den ich erwiderte.

Was allerdings danach kam hatte ich nicht erwartet. Er zog sich sein Shirt und die Schuhe aus, machte einen Satz zur Seite und verwandelte sich im Sprung.

Der rostrote Wolf spurtete nun zügig auf meinen Wagen zu und sprang einfach drüber hinweg.

Im Rückspiegel sah ich wie er hinten wieder auf vier Pfoten landete und mir schwanzwedelnd entgegen hechelte.

Ich musste kichern und das dumpfe Gefühl von eben war verschwunden.

Rasch legte ich den Rückwärtsgang ein und wendete mein schneeweißes Auto, dann fuhr ich aus dem Hof hinaus und auf die Landstraße.

Neben mir hielt Jacob mühelos schritt und erfasste mich im Spurt mit seinen schwarzen Augen. „Wenn du meinst!“, rief ich ihm zu, legte den fünften Gang ein und trat das Gaspedal durch.

Ich nahm rasch an Tempo zu. Von Null auf 100 in 4,4 Sekunden.

Noch immer sah ich Jake neben mir.

Ich ließ die Scheibe der Beifahrertür mit leichtem Druck auf ein Knöpfchen zu meiner Rechten hinab. „Das ist unfair, Jake!“, rief ich ihm zu. „Du weisst genau, dass das Auto dir nicht das Wasser reichen kann, außerdem muss ich zur Schule!“

Er antwortete mit einem freudigen Bellen.

„Bis später, Jake!“

Dann bog ich bei der nächsten Möglichkeit links ab und machte mich auf den Weg zur Schule.

Als ich mich wenigen Minuten später im Rückspiegel erblickte und mein Gesicht immernoch lachend strahlte, musste ich sofort an Hannah denken. Als mein Vater in meiner ersten Schulwoche zum ersten Mal mit ihr geredet hatte, hatte sie ihr Lächeln den ganzen restlichen Tag über nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Sie hatte gewirkt als hätte sie gerade irgendwas genommen und ihre Statue vollkommen versaut.

Achja richtig.. die Statue

Ich nahm mir fest vor das gute Stück am Abend aus dem Handschuhfach meines Vaters zu holen und die Fehler darauf zu beseitigen.
 

Als ich letztlich auf dem Schulparkplatz nach einigen Minuten endlich einen freien Platz gefunden und mein Auto dort abgestellt hatte, grinste ich noch immer vor mich hin.

Jetzt war ich diejenige die total benebelt war und nicht mehr Hannah.

Es machte mir nichtmal was aus total zu spät gekommen zu sein, weil ich unbedingt noch ein Rennen gegen Jake hatte machen müssen, das von vorneherein nur er gewinnen konnte.

Ohne groß nachzudenken klopfte ich an, dann öffnete ich die Tür zum Klassenzimmer. Wir hatten gerade Geschichte.

Jetzt waren alle Blicke auf mich gerichtet. Der Lehrer sah nicht gerade begeistert aus – und dennoch bewegten sich meine Mundwinkel kein Stück nach unten.

„Tut mir Leid.“, entschuldigte ich mich. Ich meinte es ja irgendwo doch ehrlich, aber es klang alles andere als das. Ich musste mich anstrengen nicht loszukichern und für alle Anderen musste es so wirken, als würde ich mich über ihre Gesichter lustig machen. Ganz so als ginge es mir sonstwo vorbei, dass ich zu spät gekommen war. Als fände ich das auch noch toll.

„Haben Sie eine Erklärung dafür, Fräulein Cullen?“, fragte er höflich aber bestimmt.

Ich hatte eben ein Rennen mit meinem Freund, der ein Werwolf ist

„Uhm... verschlafen.“, antwortete ich kurz. Was besseres war mir auf die Schnelle nicht eingefallen.

„Aha.“ War die Antwort. Meine Entschuldigung schien nicht zufriedenstellend gewesen zu sein.

Dennoch zeigte er jetzt nach hinten auf meinen Platz.

„Ich hoffe einfach mal, das bleibt eine einmalige Sache und bitte Sie Platz zu nehmen und dem Unterricht so gut es geht zu folgen. Den verpassten Stoff müssen Sie sich von Ihren Mitschülern besorgen.“

Jetzt musste ich mir eine Hand vor den Mund halten, damit mir bei dem Wort „Stoff“ kein Lachen entfleuchte. Meine Mitschüler sahen mich verwirrt an, der Lehrer hatte es anscheinend nicht bemerkt.

Nein, meinen Stoff konnte mir hier niemand geben. Das konnte nur einer.
 

Dann wanderten meine Augen endlich zu meinem Platz. Hannah funkelte mich finster an.

Mein Lächeln verflüchtigte sich langsam und ich wagte es ganz vorsichtig meine Augen durch den Raum wandern zu lassen. David würdigte mich keines Blickes.
 

Ich machte mir nicht die Mühe mir von Hannah Infos über das Verpasste zu holen. Ich hielt es nichtmal für notwendig dem Unterricht jetzt zu folgen.

Viel wichtiger als das Vergangene war für mich jetzt das was noch kommen würde.

Ich würde nie wieder allein sein, würde mein Leben zusammen mit Jacob verbringen. Wir würden unseren Weg gemeinsam gehen. Ich hatte keinerlei Zweifel, dass es so sein musste.
 

Doch nun galt es erstmal, die letzten Steine aus dem Weg zu räumen und einer davon saß wenige Meter von mir entfernt...
 

Bis ich mich mit meinem Tablett in der Cafeteria niedergelassen hatte, hatte Hannah ihren Mund nicht aufgemacht. Als ich aber nun einen Schluck Wasser getrunken hatte und gerade schluckte, ergriff sie endlich das Wort.

„Was sollte das denn?“

Fragend sah ich sie an. „Was? Darf ich nicht auch mal verschlafen, Hannah?“

Sie verdrehte die Augen.

„Quatsch, du weisst genau was ich meine.

Ich rede von vorgestern. Warum hast du ihn abblitzen lassen?“

„Ist das nicht meine Sache?“, antwortete ich monoton.

„Schon, aber ich begreife es nicht. Es will mir nicht in den Kopf wie man ihm einen Korb geben kann. Ihr habt euch doch so gut verstanden.“

Ich nickte. „Richtig. Die Betonung liegt auf der Vergangenheitsform.“

„Was hat er dir denn getan?“

„Es spielt keine Rolle was er getan hat. Was er von mir will, kann ich ihm nicht geben.

Ich liebe ihn ganz einfach nicht. Ich kann doch mit niemandem zusammen sein nur weil dieser Jemand es will.“

Langsam wurde Hannahs Miene wieder weicher. Eine Weile sagte sie nichts mehr und nahm ab und zu eine Gabel von ihrem Salat, während ich etwas schneller aß.

Dann schien ihr Blick auf die Kette um meinen Hals zu fallen.

„So.. und wer ist es dann?“

„Mh?“, fragte ich ungläubig.

„Ich nehme mal an du hast dir den Anhänger nicht selbst gekauft.“

„Achso.“

Langsam wanderte meine Hand an meinen Hals und meine Finger streichelten das Glas.

„Du wirst es schon noch erfahren.. irgendwann.“

Jetzt sah sie belämmert drein. „Komm schon, Ren. Du musst doch kein Geheimnis draus machen. Ist doch nur eine Beziehung.“

„Nein.“, antwortete ich. Meine Stimme klang wie aus weiter ferne. „Er ist die aufgehende Sonne in meinem Leben. Ohne ihn würde ich in der Dunkelheit umherirren.“

Schlagartig prustete Hannah los und kam aus dem Lachen gar nicht mehr heraus.

„Oh mein Gott, Ren. Du laberst vielleicht einen Mist. Hast du das aus irgendeinem Buch geklaut? Meine Güte wie kitschig.“

Meine Hände griffen mein Tablett. „Wenn du meinst.“, antwortete ich kurz, dann schritt ich davon, schob es in den Wagen und verließ zügig die Cafeteria.

Als ich die schwere Tür hinter mir schloss und mich umdrehte, hätte ich die Person die plötzlich vor mir stand, beinahe umgerannt.

Überrascht stieß ich mit meinem Kopf gegen Daves Brust und sah ihn erschrocken an.

„Oh.. tut mir leid.“

„Was?“, antwortete er bissig. „Das gerade eben oder das vorgestern?“

Noch immer konnte ich meinen Mund nicht schließen und obwohl er offen stand drang keines der Worte die ich sagen wollte nach draußen.

„Weisst du wie weh das tut?“

Seine Augen funkelten mich zornig an und ich machte einige Schritte zurück, bis ich wieder mit dem Rücken gegen die Tür stieß.

„Ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Du hast mir auch absolut nie das Gefühl gegeben, dass ich nur ein Freund für dich bin.“

Jetzt sah ich ihn mit einem Anflug von Wut an. „Wenn du das falsch deutest, kann ich nichts dafür.“

„Falsch deuten?“, schoss es aus ihm heraus. Er schien immer lauter zu werden.

„Was kann ich denn dafür, wenn du falsche Signale sendest“

„Hab ich nicht“

„HAST DU WOHL!“

Erschrocken stieß ich einen spitzen Schrei aus.

Im Grunde brauchte ich keine Furcht vor ihm zu haben, er konnte mir ohnehin nichts anhaben.

Dennoch fühlte ich mich von ihm bedroht und in die Ecke gedrängt und wenn er mich schlagen würde, würde ich mich wahrscheinlich nicht mal wehren.

Aber das würde er doch nicht, oder?

„Dave.. bitte hör auf zu schreien.“

Er ignorierte meine Bitte einfach.

„Aber als deine Familie dich genervt hat, da war ich gutgenug für dich, oder?

Da bist du mit mir mitgekommen.“

„Ja.“, antwortete ich leise und starrte auf den Boden.

„Ich fand den Tag mit dir auch sehr schön und.. und es hat mir auch geholfen-“

-“Aber?“, unterbrach er mich zornig.

„Aber...“

Ich suchte nach den richtigen Worten, wühlte in meinem Wortschatz und fand doch nichts. Mein Atem ging immer schneller und ich musterte den Asphalt unter mir mit immer größeren Augen, bis ich letztlich den Kopf hob und David unverwandt anblickte.

„Ich muss mich nicht rechtfertigen, David.“

Meine Worte kamen klar und deutlich aus meinem Mund.

„Mag sein, dass du bisher noch jede gekriegt hast, die du wolltest, aber alles muss einmal ein Ende haben und ich will nunmal nichts von dir.“

Jetzt war es an ihm erschrocken zu gucken. Doch sein Gesicht verzog sich bald wieder zu einer wütenden Fratze und ich glaubte wirklich noch, er würde mir gleich eine klatschen.

Dann wanderten auch seine Augen zu meinem Hals und blieben am Anhänger meiner Kette kleben wie Fliegen in der Venusfliegenfalle.

Langsam langte seine Hand nach meinem Anhänger. Da ich unfähig war ihn aufzuhalten, umschlossen seine Finger bald das kühle Glas.

Ich fürchtete schon er würde es zerdrücken.

„Bitte nimm deine Hände da weg, David.“

Er machte keine anstalten meiner Bitte nachzukommen.

„David, bitte.“, bat ich noch einmal.

Sein Blick wurde wahnsinnig, als er weiterhin mit dem Fingern über das Herz strich.

„Wolf..“

Er flüsterte es kaum hörbar, aber meinem Gehör war es nicht entgangen.

Abermals wünschte ich mir die Fähigkeit meines Vaters in anderer Leute Köpfe schauen zu können. Ich wollte wissen was Dave dachte. Wie brachte er die Wolfsgestalt in Verbindung mit mir? Oder hielt er es für einen Zufall, dass ich im Kunstunterricht die Wolfsform gewählt hatte, auf der Lichtung von einem Wolf geredet hatte und nun auch noch ein Abbild dieses Tieres am Hals trug? Ich hoffte er würde einfach zu dem Entschluss kommen, dass ich ganz einfach fasziniert von diesen Tieren war, so wie andere Mädchen Pferde oder Delfine mochten.

Sein Blick ließ mich jedoch nicht darauf schließen, dass er an sowas harmloses glaubte.

Sein Brustkorb hob und senkte sich rasch und seine Augen waren geweitet. Es hätte mich nicht gewundert wenn Dampf aus seiner Nase gekommen war, denn sein Gesicht lief schon rosa an.

„Dave?“, fragte ich unsicher. „Bitte beruhig dich doch wieder,“

Wie konnte ich nur annehmen, er könnte jemals auf das was ich sagte reagieren?

Jetzt umfasste ich seine Hand mit meinen beiden Händen.

„Lass los.“, sagte ich noch einmal in normalem Ton.

Als ich meine Hände fester um seine Finger schloss um sie zu öffnen und mein Herz zu befreien, wurde sein Griff noch fester. „Dave!“, fauchte ich ihn an.
 

„Nimm deine Griffel da weg!“

Die Worte kamen nicht aus meinem Mund. Die raue Stimme war hinter David ertönt.

Wie aus dem Nichts stand Jacob plötzlich hinter ihm, nur mit Shorts bekleidet.

Verblüfft starrte ich ihn an. David hatte sich nun zu ihm umgedreht und seinen wahnsinnigen Blick auf ihn gerichtet. Ich konnte jetzt sein Gesicht nicht mehr sehen, spürte aber wie die Hand um meinen Anhänger herum anfing zu zittern und mit ihr der Rest seines Körpers.

Jake war deutlich größer als David und fast doppelt so breit. Er musste sehr einschüchternd auf Dave wirken wie er da so vor ihm stand.

„Bist du taub, Milchbubi?“

Dave antwortete nichts, starrte ihn einfach weiter an. Langsam lösten sich seine Finger von meinem Glasanhänger, bis seine Hände letztlich schlaff neben ihm baumelten und er sich nun komplett zu Jake gewandt hatte.

„Na also.. geht doch...

Nessie?“

Seine Augen erfassten mich und sein Mund verzog sich zu einem leichten wenn auch triumphierenden Lächeln. Ich nickte kurz und ging an Dave vorbei hinüber zu Jake, der sofort einen Arm um meine Taille legte und mich dann langsam und ohne zu drängen zu sich zog.

Ich konnte gar nicht so schnell gucken, da lag meine bleiche Hand schon auf der rostroten warmen Haut seiner nackten Brust und mein Kopf war an seine Seite gelehnt.

Seine Gestik sprach unmissverständliche Worte. Irgendwo hatten wir eben doch alle noch ein

paar Urinstinkte. Jake wahrscheinlich noch mehr als Andere.

Ich war froh, dass er gekommen war, doch gleichzeitig wünschte ich mir, er wäre fern geblieben. Im Moment konnte ich nur hoffen, dass er davon absah Dave an die Gurgel zu gehen.

Wie in den meisten Fällen musste ich meinen Wunsch auch diesmal nicht laut aussprechen, da spürte Jacob ihn scheinbar schon.

Er warf Dave noch einen finsteren Blick zu, dann nahm er mich auf den Arm und war rasch mit mir im Wald, der hinter der Schule angrenzte verschwunden.
 

Wir waren kaum aus Sicht- und Hörweite jeglicher Leute als ich mich aus seinen Armen wand.

Rasch aber sanft setzte mich mein „Retter“ ab und grinste mich verschmitzt an. Als er aber meinen Blick sah verschwand das Grinsen direkt wieder.

„Bist du noch bei Trost?!“, fuhr ich ihn an.

„Unsere Familie hat es jahrelang geschafft nicht aufzufallen und jetzt machen wir das alles innerhalb weniger Tage zunichte! Erst ich, jetzt du!“

Beschwichtigend hob er die Arme.

„Nessie, Nessie.. bitte beruhig dich doch wieder.“

Ich ignorierte gekonnt seine Bitte, begann wütend auf und ab zu laufen und gestikulierte wild herum. „Die werden alle stinksauer sein! Wir haben alles kaputt gemacht!

Wahrscheinlich müssen wir umziehen.. oder schlimmer! Wahrscheinlich können wir gar nichts mehr dagegen machen und haben nirgendwo mehr unsere Ruhe!“

„Nessie..“ Sein Tonfall hatte einen mahnenden Hauch angenommen. „Jetzt mal doch nicht gleich den Teufel an die Wand.“

„Tu ich aber!

Denkst du etwa David schöpft keinen Verdacht?!“

Er verdrehte die Augen.

„Nein, natürlich nicht, aber es muss ja nicht jeder direkt an Vampire und Werwölfe denken.

Ich hab es schließlich auch nie geglaubt und deine Mutter ist erst durch mich so richtig drauf gekommen.“

„Okay.“, gab ich zurück. „Was sonst denkt er nun deiner Meinung nach?“

„Ich kann nicht sagen was in seinem Hirn vorgeht. Ich will es auch gar nicht wissen. Aber wenn du mal versuchst mich durch die Augen eines normalen Sterblichen zu betrachten, wird dir nichts unnatürliches an mir auffallen, Nessie.“

Wieder grinste er mich an. Im Gegenzug musterte ich ihn mit müdem Blick und kam letztlich zu einem anderen Entschluss als er erhofft hatte. „Aha..“

Wieder ein Augenverdreher. „Ach komm schon, Nessie. So gesehen müsste jeder Bodybuilder ein Werwolf sein.“

Ich hielt inne und dachte nach. Eigentlich hatte er ja recht. Zumindest optisch könnte man noch denken, dass Jake einfach groß gewachsen war und zudem noch mächtig Sport trieb.

„Also gut. Haken wir das ab und kommen zum nächsten Punkt.“

Fragend sah Jake mich an, schien aber fest entschlossen mir auch diesmal den Wind aus den Segeln zu nehmen.

„Du musstest ja unbedingt in übernatürlicher Geschwindigkeit zwischen den Büschen verschwinden.. was soll er denn da denken? Das Anabolika auch noch erhöhte Bewegungsgeschwindigkeit zur Folge hat?“

Diesmal hatte er nicht sofort eine Antwort parat und fing schon an sich am Kopf zu kratzen.

Ich seufzte und trat näher an ihn heran. „Jake... wir müssen mit den Anderen darüber reden, vielleicht finden sie einen Ausweg.“

Er nickte stumm.
 

***
 

Am Abend bat ich Carlisle eine „Familienversammlung“ einzuberufen. Als er kurzerhand alle in unsere große saubere Küche mit dem schönen Marmortisch rief, hatte ich ihm noch keinen Grund für meine Bitte genannt. Dennoch kam er ihr ohne Umschweife sofort nach.

Als mein Vater den Raum betrat musterte er mich eindringlich. Ich hatte meine Gedanken nicht gut genug verbergen können und so wusste er jetzt bescheid. Dies wurde umso deutlicher als er Jake böse anfunkelte, der sich schon an seinen Platz gesetzt hatte.

Nach und nach kamen sie alle herein und so nahm ich am oberen Ende des Tisches platz.

Carlisle ließ sich mir gegenüber auf dem ledernen Stuhl nieder, alle anderen nahmen zwischen uns zu beiden Seiten Platz, wobei meine Eltern und Jake mir am nächsten waren.

Als sie mich alle schließlich erwartungsvoll ansahen musste ich schlucken und Jacob reichte mir unter dem Tisch seine Hand.

„Also Renesmee.“, sprach mein Großvater sanft. „Du hast das Wort.“

Ich nickte stumm und kramte in meinem Kopf nach den richtigen Worten. Ich versuchte nicht in die Gesichter der Anderen zu schauen und betrachtete einfach das Muster der Tischplatte, als aber nach drei Minuten geduldigem Warten immernoch nichts von mir kam, ausser das mein Mund leicht offen stand, jedoch kein Wort aus ihm ertönte, wollte Jake mir zur Hilfe kommen. „Soll ich?“, fragte er ruhig und drückte meine Hand, doch ich schüttelte rasch den Kopf. „Nein, es ist meine Schuld. Wäre ich nicht gewesen, wäre das nie passiert. Ich mache das schon.“

Er verdehte die Augen und stöhnte kurz auf. „Nessie... du brauchst nicht alles auf dich zu nehmen, es ist nicht deine Schuld. Bitte mach nicht die gleichen Fehler wie deine Mutter und laste dir Dinge auf, die du nicht zu verantworten hast.“

Sofort hob meine Mutter aufmerksam den Kopf. „Was?“, fragte sie mit ihrer Glockenstimme. „Was soll das denn jetzt wieder heißen?“

„Du weisst genau was ich meine, Bella.“, konterte Jake rasch.

Ehe meine Mutter aber antworten konnte, wurden sie von Großvater unterbrochen.

„Bella, Jacob. Bitte. Es geht jetzt nicht um eure Vergangenheit. Wir sind hier weil uns Renesmee etwas mitzuteilen hat.“

Kurz funkelten sich meine Mutter und Jake noch an, dann lehnten sie sich wieder im Stuhl zurück. Jeder auf seine Art. Meine Mutter graziös und ohne einen Ton, bei Jake hingegen hörte man deutlich wie sein Rücken gegen die Stuhllehne knallte.

„Gut.“, meinte Carlisle, eher er sich wieder mir zuwandte. „Renesmee?“
 

Abermals versuchte ich die richtigen Worte zu finden. Warum war ich eigentlich so nervös?

Was konnte schon groß passieren? Sie würden mir mit Sicherheit nicht den Kopf abreißen, etwas anderes als eine Lösung mit mir zu suchen blieb ihnen gar nicht übrig. Und David aus dem Weg räumen würden sie schätzungsweise auch nicht, das sprach absolut gegen ihre Prinzipien. Im Grunde wusste Dave ja auch gar nichts, es war meine reine Vermutung gewesen das er im Begriff war eine etwaige Ahnung zu schöpfen, dass mit uns was nicht stimmte oder aber, dass er diese Ahnung schon hatte.
 

„Renesmee?“

Die Stimme Carlisle´s riss mich aus meinen Gedanken.

„Ja.“, gab ich zurück. „Also..“

Ich atmete noch einmal kurz durch.
 

„Ich glaube, dass David dabei ist unsere „Tarnung“ zu durchschauen, bin mir aber nicht hundertprozentig sicher.“

Kaum hatte ich geendet seufzte ich direkt noch einmal und musterte wieder die Tischplatte.

Eine ganze Weile sagte niemand etwas, da ergriff Carlisle wieder das Wort.

„David ist jemand aus deiner Schule nehme ich an?“

Verwundert blickte ich auf. Erst jetzt bemerkte ich, dass er offenbar von meinem Date wusste, doch ich hatte zu wenig vom Geschehenen preisgegeben, als das groß über meinen Verehrer geredet worden wäre.

„David war ihr Date, Carlisle.“, berichtigte ihn Rose freundlich.

„Ah..

Und wie kommst du zu deiner Annahme? Hast du dich auf deiner Verabredung nicht ordnungsgemäß verhalten?“

Noch immer war sein Ton ruhig und freundlich, trotzdem redete ich nicht gern darüber.

„Nein, ich habe alles so gemacht wie ihr es mir beigebracht hattet. Ich habe mich so „menschlich“ wie möglich verhalten und ich hatte auch danach nicht das Gefühl, dass er mich irgendwie „unnormal“ fand.. das Gefühl kam erst heute auf und ich glaube auch nicht, dass er wirklich direkt mich für nicht normal hält, sondern Jake.“

Carlisle nickte kurz, dann wand er sich zu Jacob. Doch ehe er ein Wort sagen konnte, hatte meine Mutter schon den Mund aufgemacht.

„Was hast du angestellt? Ist es wieder wie damals bei Charlie? Hast du wieder so leichtfertig alles aufs Spiel gesetzt?!“

Jake warf ihr einen empörten Blick zu. „Nein.. welchen Grund hätte ich denn?“

Darauf verstummte meine Mutter, verschränkte ihre Arme, lehnte sich wieder zurück in den Stuhl und wartete auf die Fortführung unserer bisher nicht sehr hilfreichen Unterhaltung.

Ich hatte mir ja vorgenommen mit meiner Familie einen Ausweg aus der Situation zu finden, also musste ich auch alles sagen was für eine Entscheidung an Wissen nötig war.

„Das hat er nicht getan.. er hat mich in Wolfgestalt zur Schule begleitet.“

Als ich nach diesen Worten große geweitete Augen erblickte hob ich kurz beschwichtigend die Hände. „Nein, nicht direkt bis zur Schule wir haben uns rechtzeitig getrennt. David hat Jake nicht als Wolf gesehen, niemand hat das.“

Ihre Gesichter entspannten sich wieder und so fuhr ich leise fort.

„Nunja.. jedenfalls.. ich hab David am Valentinstag einen Korb gegeben. Das hat ihm natürlich ganz und gar nicht gefallen, aber er scheint nicht der Typ zu sein, der das einfach hinnimmt, also hat er mich nach dem Mittagessen zur Rede gestellt. Er war mächtig sauer.“

Wieder spürte ich die Anspannung einiger hier im Raum. Nur mein Vater saß reglos in seinem Stuhl und schien zu warten bis ich mit meiner Erklärung fertig war.

„Hat er dir etwas getan oder dich bedroht?“, fragte Carlisle und musterte mich dabei aufmerksam.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein.. und selbst wenn.. was könnte ein Mensch mir schon anhaben?“

Meine Stimme klang bitter, manchmal wünschte ich mir ein normales Leben auch wenn das bedeuten würde irgendwann zu sterben und nicht allem menschlichen überlegen zu sein.

Das Leben meiner Klassenkameraden schien so viel einfacher zu sein als meines.

Sie mussten nicht darauf achten aufzufallen, sie waren ja auch alle „normal“. Ich hingegen musste tagtäglich schauspielern und ich war noch nicht so gut darin wie meine Familie, schließlich hatte ich weniger Praxiserfahrung. Man hatte mir trotzdem immer wieder versichert, dass ich ein außerordentlich talentiertes Mädchen war in jedweder Hinsicht.

„Es spielt keine Rolle ob er dir wirklich was tun kann oder nicht. Es reicht schon das er dich bedroht hat. Er wusste ja nicht, dass du stärker bist als er, hätte er dir also wirklich was getan, dann mit der Absicht dich wirklich zu verletzen.“, kam es nun von links.

Ich seufzte. „Jake... trotzdem hättest du dir deinen Auftritt sparen können, ich wäre zurecht gekommen. Du musst mich nicht vor allem und jedem beschützen. Ich komme zurecht.“

Er sah mich unverwandt an, sagte aber nichts. Offenbar viel es ihm schwer zu akzeptieren, dass ich auf seine Hilfe nicht angewiesen war.

„Ich versteh ihn schon.“

Verwundert blickte ich schlagartig nach rechts. Mein Vater hatte zum ersten Mal seit wir heimgekommen waren etwas gesagt. „Ich kenne das Gefühl jemanden um jeden Preis beschützen zu wollen auch.“

Kurz warf mein Vater meiner Mutter einen verschmitzten Blick zu. Ich sah meine Eltern seltener so „verliebt“. Entweder versuchten sie vor mir einfach Mutter und Vater zu sein anstelle eines Pärchens oder aber ich bekam es einfach nur nicht wirklich mit, weil ich zu sehr mit meinem eigenen Kram beschäftigt war.

„Trotzdem..“, fügte er, nun den Blick auf Jake gewandt, hinzu. „Ist es kein Grund so unüberlegt zu handeln und halbnackt auf dem Schulgelände aufzutauchen.“

„Also hätte ich deiner Meinung nach erstmal schnell nach Haus rennen sollen um mich umzuziehen?“

„Unsinn.“, kam es plötzlich von Rose. „Nessie war zu keiner Zeit in Gefahr, du hättest dich einfach zurückhalten können.“

Er beugte sich ein wenig vor, wohl um sie besser ankeifen zu können. „Das weiß ich inzwischen auch, Blondie. Aber in dem Moment hab ich einfach nicht nachgedacht.“

„Ach du denkst mal na-“

-“Es reicht.“ Carlisile schnitt ihr ruhig aber bestimmt das Wort ab und weder Jake noch Rose sagten noch etwas.

„Es ist jetzt erstmal wichtig, dass wir herausfinden wie ernst die Lage ist. Es besteht noch immer die Möglichkeit, dass Renesmee falsch liegt und der junge Mann denkt sich einfach nichts weiter dabei.“

Zustimmendes nicken von allen Seiten war die Antwort, doch mit einem Mal kicherte mein Vater leise in sich hinein und alle warfen ihm verwunderte Blicke zu. Nur Jake funkelte ihn finster an und seine Augen verengten sich zu Schlitzen.

„Kannst du dich nicht einmal aus den Gedanken Anderer fernhalten?“

„Tut mir Leid.“, gab mein Vater zurück. „Aber selbst wenn er dich für einfach nur gut gebaut hält, erklärt das noch lange nicht warum du um diese Jahreszeit so rumrennst.“

„Nun gut.“, sagte Carlisle. „Im Moment können wir nicht mehr tun als abzuwarten und ihm nicht noch mehr Möglichkeiten zu geben sich über uns Gedanken zu machen, wenn sich zum Bestehenden nichts mehr addiert wird es für uns nicht weiter gefährlich.“

Er nickte mir kurz aufmunternd zu und schenkte mir sein freundliches warmes Lächeln, ehe er sich erhob und zusammen mit Esme den Raum verließ.

Rose warf mir ebenfalls noch ein Lächeln zu, ehe sie mit Emmett durch den Türrahmen trat.

„Nessie.“, sagte Alice mit ihrem zarten Stimmchen. Sie trat an mich heran und umarmte mich.

„Es tut mir Leid, ich würde dir so gern helfen, aber ich kann absolut nichts sehen.“

„Schon okay. Ich weiß ja, wie das mit Jake und mir bei dir ist.“

Sie lächelte zögerlich und das Bedauern stand ihr wahrlich ins Gesicht geschrieben.

„Ich wünsche dir eine Gute Nacht.“, fügte sie dann noch hinzu, ehe sie Jasper bei der Hand nahm und ging.

Müde fasste ich mir an die Stirn, fuhr mir mit der Hand durch die Haare und seufzte.

„Es war richtig von dir uns bescheid zu sagen.“, meinte mein Vater. „Ich werde in Zukunft besonders auf seine Gedanken achten, wenn ich etwas bemerke, was für uns von Bedeutung ist, werde ich es merken. Bitte mach dir nicht zuviele Sorgen.“

„Danke, Dad.“ Dies war alles was ich raus bekam und abermals war ich froh, dass mein Vater diese Gabe besaß.

Meine Mutter trat an mich heran und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Du schaffst das schon, mein Kind.“

„Ich gebe mein bestes.“, gab ich zurück und winkte meine Eltern kurz zu als sie sich umwandten und dem Rest der Cullens folgte. Jetzt saß ich mit Jake allein am Eßtisch.

Eine Weile sagte niemand etwas, dann erhob sich Jake plötzlich und ich sah ihm verwundert nach, als er zum Kühlschrank ging und mit einem heiteren „Hunger?“ die Tür öffnete.

Verwundert blickte ich ihn an und runzelte die Stirn. „Was?“, fragte ich fast schon empört.

„Jacob es ist fast Mitternacht.“

„Na und?“, gab er zurück. „Wenn man Hunger hat soll man Essen; ich richte mich nach meinem Magen, nicht nach der Uhrzeit.“

Ich sah noch wie er begann den Inhalt des Kühlschranks zu durchforsten, dann erhob ich mich und schritt zügig aus dem Zimmer.

Auf dem Weg zur Treppe zur ersten Etage sah ich einen Teil meiner Familie im Wohnzimmer fernseh schaun. Meine Eltern waren allem Anschein nach nicht dabei.
 

Oben machte ich mich rasch bettfertig. Als ich nach dem Zähnputzen und Haarebürsten aus dem Bad kam und meine rote Haarbürste auf meinen Schreibtisch legen wollte viel mein Blick auf Davids Pralinenschachtel. Ohne Zögern ließ ich sie im Papierkorb verschwinden und warf noch ein wenig Papiermüll hinterher, dann legte ich mich in mein Bett, kuschelte mich in meine Bettdecke und schloss die Augen.
 

Ich wusste nicht wie lange ich geschlafen hatte und ob ich überhaupt wirklich ins Land der Träume hinabgesunken war, doch eine leichte Erschütterung veranlasste mich irgendwann wieder die Augen zu öffnen. Ein Blick zum Fenster verriet mir, dass es noch immer Mitten in der Nacht oder zumindest sehr früh am Morgen sein musste. Verwundert drehte ich mich herum und erblickte Jake der auf meinem Bettrand saß.

„Tut mir Leid.“, flüsterte er fast und lächelte dabei warm. „Ich wusste nicht das du schon schläfst. Ich wollte nur nochmal nach dir schaun.“

Langsam fiel mein Blick auf die rote Anzeige der Digitaluhr auf meinem Nachttischchen. Sie zeigte gerademal 30 Minuten nach Mitternacht an, ich musste also sehr schnell geschlummert haben. „Schon okay.“, antwortete ich und setzte mich langsam im Bett auf.

Dann bemerkte ich, dass Jake noch am Kauen war. „Immernoch beim Essen?“

„Klar.“, antwortete er heiter. „Auch was?“

Nun hob er mir ein Brötchen mit rötlich-orangenem Belag hin. Ich hätte keinen übernatürlichen Geruchssinn gebraucht um herauszufinden, dass es sich um ein Lachsbrötchen handelte.

„Du isst also um halb eins Lachs?“

„Ja.. Fisch ist toll. Massig Proteine. Sehr Gesund. Und er schmeckt.“

Immernoch hob er mir das Brötchen hin. Langsam beugte ich mich vor, öffnete den Mund und nahm einen Bissen. Ich war eigentlich kein Fischfan. Wenn es denn schon ein Tier sein musste, dann ein Säugetier, aber in diesem Moment fand ich es einfach nur schön hier im Halbdunkel zu sitzen und mich von Jake quasi füttern zu lassen. Ich genoss seine Nähe immerzu auch wenn ich manchmal grob zu ihm war. Eine Welt ohne Jacob war für mich unvorstellbar.

Irgendwann war dann sein Brötchen in unseren Mägen verschwunden gewesen.

„Siehst du, war doch ganz lecker.“

Ich lächelte ihn sanft an, sagte aber nichts. Ich wusste wie sehr es Jake freute, wenn ich „normal“ aß und erst recht wenn ich mit ihm zusammen aß.

Langsam zog er eine Flasche hervor und trank daraus. Die einzige Lichtquelle war momentan der Türspalt, denn Jake hatte sie einige Zentimeter offen gelassen, doch ich erkannte deutlich das es sich um stilles Mineralwasser handelte.

„Darf ich?“, fragte ich, als er die Flasche wieder schließen wollte und langte nach der Flasche, die er mir überließ. Ich nahm einige Schlücke um den Fischgeschmack wieder aus dem Mund zu bekommen.

Anschließend nahm er die Flasche wieder an sich und machte anstallten aufzustehen, doch ich hielt ihm am Arm fest. „Nein. Bitte geh nicht.“

Er schenkte mir ein süßes Lächeln als er zu mir herab sah, ging aber dann doch zur Tür.

„Jacob..“, flüsterte ich ihm nach.

Doch offenbar hatte er gar nicht vorgehabt zu gehen. Leise schloss er meine Zimmertür. Im nun stockfinsteren Zimmer, stellte er die Flasche auf den Boden und legte sich zu mir ins Bett.

Ich kuschelte mich an seinen Körper, der für mich fast die gleiche Temperatur hatte wie mein Eigener und legte meine Lippen auf Seine. Unser Kuss war innig und sanft und ich hätte mit Sicherheit noch ewig so weitergeküsst, wenn mir nicht irgendwann die Luft fast abhanden gekommen wäre. Trotz der Finsternis erkannte ich alles recht gut. Ich sah seine schwarzen Augen, sein herrliches Lächeln, sein ganzes Gesicht, dass mich sanft anstrahlte.

Langsam wanderte seine Hand zu meinen Haaren und er kräuselte eine lockige Strähne um seinen Finger.

„Nessie?“, flüsterte er mir zu.

„Mhm?“

„Ich liebe dich.“

„Das beruht auf Gegenseitigkeit.“, antwortete ich ohne zögern. Dann küssten wir uns abermals, ehe wir eng aneinander ins Land der Träume sanken....
 

- Ende Kapitel 09 -



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (20)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jennalynn
2011-08-16T12:31:37+00:00 16.08.2011 14:31
Da hat JAcob aber sein Revier mackiert. Find ich gut, dieser Dave der spinnt wohl Nessi so anzugehen. Schönes Kapitel.

LG
Von:  LucyCameronWeasley
2010-03-13T10:19:05+00:00 13.03.2010 11:19
wieder mal ein tolles kapi geworden x3.
Dave hätte ich am liebsten eine reingehauen, aber ich fands klasse, als Jake plötzlich da war XD. Nur, dass Ness ihn dann so angezickt hat, fand ich iwie..naja nicht so gut.
Das Gespräch mit der Familie könnte direkt aus den Büchern stammen, hat mir gut gefallen ^^
Und dann die Szene mitm Lachsbrötchen XDDDDDD

Von:  Acey_mewo
2009-11-28T13:00:53+00:00 28.11.2009 14:00
Eh, was ist mit Nessie los?! Die benimmt sich total daneben irgendwie >_> Klar, kann ich verstehen, dass sie angespannt ist wegen der Sache mit Dave aber ich glaub sie hätte einfach nur froh sein sollen, dass Jake ihr zur Hilfe kam. Danach zickt sie den ja auch noch an O_o Unmögliche Sache û_u Und üerhaupt zickt jeder jeden an |D" Ich hoffe das lässt noch nach!
Von:  Jaki
2009-11-06T11:23:49+00:00 06.11.2009 12:23
;D suppper kapiii wow!!
ohhhhhhh jake darf retter spieeelen!!!
xD hach fand ich tolll!!!
=) haha xD Bella und Jake zicken sich an
voll tolles kapiii1!
und dave ist zu aufdringlich!! -.-

das ende war klasse x333
lg narus-engelchen
Von: abgemeldet
2009-07-06T18:31:53+00:00 06.07.2009 20:31
Jake und Bells können sich auch nicht entscheiden oder?
xDDD
Im letzten Kapi sind sie noch die besten Freunde und jetzt zicken se wieder nur rum...
Aber erstmal danke dass man gemerkt hat dass Bells und jake doch noch Freunde sind...
Und endlich wurde auch was gesagt von der Beziehung zwischen Edward und Bells, hat mir auch gefehlt!!!
Ich fands richtig süß wie Jake kam um Nessie zu retten!
Ich frag mich grad echt was Dave denkt wergen "Wolf" !!!
Von: abgemeldet
2009-04-19T09:52:53+00:00 19.04.2009 11:52
Natürlich wieder ein super Kapitel! Bin mal gespannt ob Nessie das mit der Prägung noch erfährt und was aus der Wolfstatue wird.

LG
Maria_happy
Von: abgemeldet
2009-04-16T22:51:11+00:00 17.04.2009 00:51
ich bin SOWAS von begeistert von deiner FF , ich habe etliche male geweint, vor schönheit, tiefgründigkeit und...mir fehlen die worte
die art wie du schreibst ist wunderbar, fließend, ohne hänger und leicht zu verstehen. Und die Gefühle drückst du PERFEKT aus, 1 zu 1 aus einem kopf übernommen habe ich gedacht.
Es würde mich sehr freuen, wenn ich eine ENS bekommen würde, wenn es weitergeht, danke schonmal
liebe grüße und aufrichtige bewunderung bella
Von:  bella-swan1
2009-04-16T08:22:25+00:00 16.04.2009 10:22
Hi super Kapi.
freu mich schon drauf wie es weiter geht.
lg.^^
Danke für die ENS^^
Von:  SamanthaGallin
2009-04-16T00:19:59+00:00 16.04.2009 02:19
Himmel war as süß zwischen den beiden, ich finde es toll das Jake auch mal der große Retter sein durfte ^^
ist doch egal falls sie jetzt deswegen umziehen müssen, hauptsache die beiden sind glücklich *g*
Also das war ein wirklich schönes Kapitel, ich freu mich schon auf dein nächstes
lg Sam
Von: abgemeldet
2009-04-13T21:58:46+00:00 13.04.2009 23:58
Dave ist ein Vollhorst.
Aber zwischen Jake und Nessie wird es immer süßer. War klar, dass Carlisle sowas sagt, hoffentlich behält er auch Recht. :S

Mach weiter so!
Lg Lois


Zurück