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Verjährung

Da bin ich wieder~ und es geht weiter *höhö*

In diesem Kappi geht's eigentlich fast nur um Isumi und Tyo, d.h. aber nicht, dass es langweilig wird, nein ganz im Gegenteil...

Aber lest selbst, denn werdet ihr's erfahren ^____^
 

Viel Spaß~
 


 

------------------------
 

Den Türgriff runter drückend, wunderte Ran sich, warum sie diese nicht öffnen konnte und Shinichi nutzte die Gelegenheit, um anzuklopfen, woraufhin kurz danach das Geräusch eines Schlüssels, welcher im Türschloss rumgedreht wurde, zu vernehmen war. Beide betraten wieder die Küche und mussten sich sogleich einen Kommentar von der Besitzerin des Hauses anhören:
 

„Wie war das mit der halben Stunde? Es war eine Ganze! Aber schön zu sehen, dass ihr beide nun endlich wieder lächeln könnt.“
 

„Ach, sei doch still.“, gab der angesprochene Junge von sich und bekam nur ein Schmunzeln als Antwort.

Seine Freundin merkte förmlich, dass er viel gelassener ist, wenn Kudou er selbst sein konnte, egal ob nun im Alter von 18 oder zehn Jahre jünger, solange er nur nicht immer Conan spielen musste. Man hörte es an seiner Stimme an sich, aber auch an der Art und Weise wie er sich gab; deshalb freute sich die 17-jährige, dass sie nun daran Teil haben konnte. Erst danach entdeckte sie ihren schlafenden Vater, welcher am Tisch saß:
 

„Was ist denn mit Paps los?“, in ihrer Stimme war die Verwunderung mehr als nur raus zu hören.
 

„Ach, der schläft nur.“, meinte die Schwarzhaarige kurz.
 

„Was? Wieso denn das? So spät ist es doch noch gar nicht?“, wollte seine Tochter wissen.
 

„Frag das nicht mich... immerhin hab ich ihn nicht mit meiner komischen Narkose-Uhr abgeschossen.“, erklärte sie sich, tippte mit ihrem rechten Zeigefinger auf ihren linken Arm an die Stelle, wo viele Leute sonst immer ihre Uhr tragen und schaute dabei den Detektiv grinsend an und das andere Mädchen tat es ihr gleich und ließ ihren Blick auf zu ihm rüber wandern.
 

„Das ist ein Chronometer... Aber was blieb mir auch anderes übrig? Ich konnte ja schlecht riskieren, dass er mir hinterher kommt. Wer weiß, was der mit mir angestellt hätte, wenn er das mitbekommen hätte.“, erläuterte der Kleine seine Vorgehensweise.
 

„Auch wieder wahr...“, bestätigte Tyo's Geliebte.
 

„Und wie kriegen wir den jetzt wieder wach?“, wollte der Sohn des Politikers wissen, da das Abendessen bereits fertig war und selbst auf dem Tisch schon das Geschirr bereit stand.
 

„Wie wäre es, wenn wir ihn vom Essen erzählen? Denn springt der sicher sofort auf.“, schlug der Brillenträger vor und hatte sich auf Kogorou zubewegt.
 

„Hey, so verfressen ist Paps nun auch wieder nicht.“, beschwerte sich Ran etwas, doch sie ahnte ja nicht, dass ihr Erzeuger wirklich auf die Aussage von Shinichi ansprang:
 

„Essen? Wo gibt's was zu essen?“, halb vom Stuhl kippend, wachte er endlich wieder auf, schaute jedoch perplex ums sich, da ihn die anderen Anwesenden alle anstarrten und darauf komisch reagierten.
 

„Na, was hab ich gesagt?“, Conan fühlte sich bestätigt und grinste breit, während die anderen beiden lachen mussten und selbst seine Sandkastenfreundin sich ein Kichern nicht verkneifen konnte.
 

Danach nahmen sie das Abendmahl zu sich, welches liebevoll zubereitet wurde – mit der guten Laune, die durch den Raum floss, schmeckte alles gleich viel besser. Ansonsten geschah nicht mehr viel an dem Abend: Sie plauderten noch fröhlich miteinander und genossen ihre gemeinsame Zeit, da es am nächsten Tag für die Besucher leider schon wieder hieß, Abschied zu nehmen.
 

Die Sachen packend und in den Wagen tragend, standen die drei nun beim Auto und wurden von Isumi und ihrem festen Freund verabschiedet, nur ihr großer Bruder schien zu fehlen, was der Braunhaarige sofort bemerkte:
 

„Saburo will uns wohl nicht verabschieden, wie mir scheint.“
 

„Der ist eh nicht mehr da. Ganz früh ist der heute schon weggegangen, aber frag mich nicht wohin.“, erklärte seine Schwester kurz, da sie selbst darüber auch etwas verwundert war, weil es sonst nicht so seine Art war, Gäste nicht zu verabschieden, wenn sie wieder abreisten. Aber ihr war auch bewusst, dass er dafür einen triftigen Grund haben musste, weshalb die 17-jährige ihn auch nicht weiter darüber ausfragte bzw. später genauer nachfragen würde.
 

„Ach so...“, kam es nur resignierend vom Gesprächspartner, mit einem kleinen Hauch von Enttäuschung.
 

„Es war auf jeden Fall schön, hier gewesen zu sein.“, bedankte sich Ran und ihr Vater tat es ihr gleich.
 

„Ja, vielen Dank für die nette Gastfreundschaft.“
 

„Keine Ursache, ihr dürft gerne immer, wann ihr wollt, vorbei schauen.“, sagte die Eigentümerin mit einem Lächeln, welches sich in ihrem Gesicht breit machte.
 

„Dem kommen wir gerne nochmal entgegen.“, sprach Ran freudig und verabschiedete sich mit einer Umarmung von ihrer neu gewonnenen Freundin und fügte noch etwas hinzu:

„Danke für alles, Isumi.“
 

„Hab ich doch gern gemacht.“
 

Auch die beiden werten Herren verabschiedeten sich und so stiegen sie ins Auto: Kogorou ließ den Motor laufen und fuhr danach langsam los, da immer noch etwas Schnee liegen geblieben war, obwohl es allmälich wieder wärmer wurde. Den Abreisenden wurde noch hinterher gewunken und die Oberschülerin winkte zurück, schaute im Anschluss ihren kleinen Freund an und teilte ihm etwas mit:
 

„Ich hab dir doch von Anfang gesagt, dass sie sehr nett ist.“, die Gewinnerin des Karateturniers brauchte in Hinsicht dessen einfach eine Bestätigung von ihm und so blieb dem Schülerdetektiv nichts anderes übrig als ihr widerwillig zu Antworten:
 

„Ist ja schon gut, hast ja Recht gehabt. Ich hätte gleich auf dich hören soll.“, wovon er den letzten Teil leiser aussprach als den ersten – Ran kicherte still vor sich hin, während der Fahrer sich eher auf seine Umgebung konzentrierte, anstatt auf die beiden.
 

Aber innerlich wusste er, dass sie wirklich damit Recht hatte, denn durch die Aktionen der Braunäugigen, hatte der Sohn der Schriftstellers ihr viel zu verdanken und das war ihm auch bewusst. Denn durch ihre Taten wurde ihm erst richtig klar, dass er etwas in Bezug auf Mouri's Tochter unternehmen musste und nicht weiter handlungsunfähig rum sitzen durfte.

Wer weiß, was das alles noch für ein Ende genommen hätte, wenn sie Isumi nicht getroffen hätten? Sicherlich wäre es ihnen denn so wie immer ergangen: Ran wäre fast, vor Kummer und Sorge um Shinichi, zusammen gebrochen und er selbst hätte mit ihr gelitten, weil er immerhin daran Schuld war, dass es ihr so ging. Doch durch ihr Zusammentreffen hat sich das alles schlagartig geändert: Das Schicksal hatte dem ehemaligen Fußballer doch endlich mal wieder gut zugespielt.

Das Mädchen mit den schwarzen Haaren hatte ihm die Augen öffnen können und die bittere Wahrheit vor seine Füße gelegt – und es war gut so. Denn nur so konnte er der Realität mal wieder standhaft entgegen blicken und sein eigentliches Ziel verfestigen.
 

Er wusste nicht, wie lange es nun wirklich noch dauern würde: Wann die Organisation in Schwarz nun endlich überführt werden würde und vorallem wann der Brillenträger wieder sein wahres Ich annehmen würde und ob es denn wirklich auf Ewig sei.

Scheinbar war er auch in der Hinsicht zu Dank verpflichtet, weil Saburo, der Wissenschaftler, den er eigentlich überhaupt nicht kannte, versuchte ein Gegenmittel für ihn zu finden. Bisher sah alles recht positiv aus, da dieser schon eine Testversion für ein Gegengift hatte. Und durch wen lernte Conan diesen Chemiker kennen? Richtig, durch Isumi!

Nach draußen schauend und die Landschaft musternd, schwirrten ihm diese Gedanken im Schädel umher, bis er seine Augen wieder in den Wagen gucken ließ. Nur noch etwas Letztes kam hinzu:
 

Vielen Dank, Detektivin des Nordens., drang es durch seinen Kopf, während auch sein Gesicht einen zufriedenen Blick preis gab.
 

Es tat dem Jungen gut, zu sehen, dass es seiner Freundin nun endlich wieder besser ging – Reue deshalb, weil er ihr von seinem Geheimnis erzählt hatte, spürte er nicht. Shinichi wusste zwar, dass es riskant war, aber da das Resultat besser ist, als er es sich hätte denken können, ist er sehr glücklich darüber.

Außerdem ist auch Ran bisher sehr begabt darin gewesen, vor ihrem Dad so zu tun, als ob immer noch alles beim Alten wäre, obwohl ja eine Veränderung eingetroffen war. Ein bisschen stolz war der jetzige Grundschüler deshalb schon auf sie, immerhin tat seine Jugendliebe das alles nur für ihn und das wusste er wirklich zu schätzen. Er hätte wohl schon viel früher darauf kommen müssen, dass er ihr eigentlich blindlings vertrauen konnte – aber besser später als nie.
 

Wer weiß schon, wie es jetzt nun weitergehen wird..., dachte sich der Kleine und driftete wieder mit seinen Gedanken davon.
 

Sie hatten noch einen langen Weg vor sich, wodurch der Tag auch wieder viel zu schnell für die drei rum ging. Da für die Tokyoer eh nichts weiter anstand, genossen sie noch die restlichen Stunden des Samstages und auch die beiden besonderen Bewohner Sendais taten nichts anderes, außer aufräumen und entspannen.
 

Erst am nächsten Tag, dem 11. März, standen für Isumi und ihrem Freund wieder ein voller Tagesablauf auf dem Plan, und das obwohl Sonntag war. Aber es war nicht irgendein Sonntag, sondern ein ganz besonderer: Heute waren sie nun schon genau ein Jahr zusammen und den wollten sie natürlich gemeinsam verbringen, mit einem Restaurantbesuch und allem was dazu gehörte, doch zuvor musste das Liebespaar noch etwas anderes erledigen.

Denn dieser Tag symbolisierte zugleich auch den Todestag von Mikuru Tanichi; es waren bereits zwei Jahre vergangen, nachdem die Sängerin gestorben war, aber den Hinterbliebenen schmerzte es immer noch sehr. Vorallem aber der Tochter, da sie dieser Frau am nahesten gestanden hatte und weil sie auch etwas traurig darüber war, dass ihr Vater selbst heute keine Zeit hatte und sich lieber mit seinem Politikkram auseinander setzte, anstatt an seine verstorbene Frau zu denken. Die Schwarzhaarige wäre gerne zusammen mit dem Vertreter des Staatsoberhaupts zum Friedhof gefahren, doch war ihr Drachenprinz der einzige, der sie dorthin begleitete.
 

„Irgendwie enttäuscht er mich immer mehr...“, klangen die Worte des Mädchens traurig aus ihrem Munde.
 

„Wen meinst du?“, fragte ihr Angebeteter zaghaft nach.
 

„Na, meinen Dad oder eher den Mann, der es zu sein scheint... Wieso kann er denn nicht mal heute nach Hause kommen?“, sie war den Tränen nahe.
 

„Er hat seine Gründe dafür... sicher würde er jetzt auch sehr gerne hier sein.“, versuchte er sie zu beruhigen und nahm sie leicht in den Arm, während die beiden langsam weiter in Richtung des Grabes gingen, welches sie besuchen wollten.
 

„Das weiß ich doch auch, aber dennoch ist es gemein von ihm... dieser Tag heute ist doch nur einmal im Jahr... da wird es ihm doch wohl mal möglich sein, wenigstens für ein paar Stunden frei zu nehmen... mal ganz davon abgesehen, dass heute Sonntag ist.“, die 17-jährige erreichte schon fast ihre Grenzen und stützte sich nun komplett durch den Menschen, welchen sie über alles liebte. Das Salzwasser nicht mehr unterdrückend, ließ sie ihren Tränen nun freien Lauf und Tyoryuu drückte sie noch etwas fester an sich.
 

Er kannte diese Situationen, hatte er sie nun schon so oft erlebt, denn immerhin kannte der Junge seine Freundin wohl noch mit am besten: Äußerlich war sie immer sehr fröhlich, aufgeschlossen und versuchte jedem zu helfen, aber innerlich war sie sehr zart und leicht angreifbar, besonders wenn es um ihre Familie ging und sich selbst konnte sie meistens nicht helfen. Deshalb blieb er immer auf ihrer Seite und versuchte Saburo's Schwester so gut er es konnte zu unterstützen und das wusste sie auch.
 

Allmälich erreichten sie das Grab der Verstorbenen und die Braunäugige wischte sich erst mal ihre Tränen weg. Wenn sie schon ihre Mutter besuchte, denn wollte sie wenigstens versuchen zu lächeln. Dabei musterten die beiden die Blumen und die Räucherstäbchen, welche dort bereits standen und letzteres angezündet war.
 

„Saburo-kun schien wohl schon hier gewesen zu sein.“, meinte der Orangehaarige nur kurz.
 

„Ja, du hast Recht... ich frag mich echt, was er wohl den ganzen Tag über macht... er war bisher noch kein einziges Mal wieder zuhause gewesen.“
 

„Sicher hat das was mit seinem Wissenschaftskram zu tun, immerhin sucht er doch immer noch nach einem Gegenmittel.“, versuchte Tyo zu erklären und seine Geliebte stimmte ihm nickend zu:
 

„Denk ich auch. Nur komisch, dass er das nicht in seinem Labor tut.“
 

„Auch wieder wahr. Aber er wird wohl seine Gründe haben.“
 

„Hm hm...“, nicht weiter redend, legte das Mädchen behutsam ihren Kopf an die Schulter ihres Partners – genoss trotz ihrer Traurigkeit die traute Zweisamkeit mit ihm. Auch der Sohn des Politikers tat es ihr gleich: Berührte ihren Kopf mit dem Seinigen und hielt weiterhin seinen rechten Arm um sie, bis ein paar Einzelheiten hochkamen, die er ansprechen wollte:
 

„Erinnerst du dich noch an letztes Jahr?“
 

„Ja, noch ganz genau, als wäre es gestern gewesen.“, antwortete die Detektivin kurz und dachte zurück an den Tag, an dem die beiden zusammen gekommen waren.
 

Es war genauso ein Tag wie heute, aber dennoch anders: Viel wärmer, aber auch viel bedrückender und die Trauer stand viel höher als sonst irgendwann, außer vielleicht noch ein weiteres Jahr zuvor. Das Ende des Winters stand schon kurz vor der Tür, aber es schien schon die ganze Zeit so, als wäre der Frühling ausgebrochen, oder war es nur eine kleine Übergangsphase?

Zu diesem Zeitpunkt standen die beiden Klassenkameraden genau am selben Fleck wie jetzt auch gerade, nur halt in einer anderen Position – aufrecht stehend neben einander. Zuvor waren auch Herr Tanichi und sein Sohn da gewesen, dort hatten sie noch alle gemeinsam das Grab besucht. Da die Tochter aber noch etwas länger bleiben wollte, gingen die beiden Männer voran und nur der Oberschüler blieb bei ihr – wollte sie in diesem Moment nicht allein lassen.
 

„Warum Tyo-kun, warum...?“, drang es leise aus der noch damals 16-jährigen hervor.

„Wieso gerade sie? Es ist zwar schon ein Jahr her... aber ich sehe immer noch alles vor mir... und vorallem sehe ich sie... ich konnte einfach nichts dagegen tun... ich konnte es nicht verhindern, dass sie... dass sie...“, man hörte nur noch ein Schluchzen, welches von einem weiteren verfolgt wurde, jeder Blinde konnte spüren, dass sie ihre innersten Gefühle unterdrückte.
 

Der Grünäugige merkte das so oder so, da er ja bisher immer auf sie geachtet hatte und gerade wieder tat sie ihm furchtbar leid, vorallem, weil er nur neben ihr stand und nicht wirklich etwas unternehmen konnte – er wollte, aber er wusste nicht genau wie. Ihr sanft eine Antwort gebend, versuchte der Drachenprinz wenigstens überhaupt was tun zu können:
 

„Niemand konnte es verhindern, also mach dich nicht selbst dafür verantwortlich... du trägst keine Schuld dafür...“
 

„Aber... wenn ich an dem Tag zuhause geblieben wäre... denn wäre das sicher nicht passiert...“
 

„Vielleicht... vielleicht aber auch nicht... Was geschehen ist, ist geschehen und leider nicht mehr rückgängig zu machen, so ist das nun mal...“
 

Seine Zuhörerin lauschte ihm nur, sagte aber nichts weiter, war viel zu sehr damit beschäftigt, die Augen davon abzuhalten zu überfluten und so redete er weiter, wollte sie noch mehr beruhigen.
 

„Du solltest lieber nach vorne sehen und die Wünsche deiner Mutter versuchen zu erfüllen, oder etwa nicht?“, und das waren genau die Worte, die im Inneren von Isumi alles brachen.
 

Sie wusste die ganze Zeit, dass er recht hatte, mit dem was er sagte, aber erst jetzt verstand sie den wirklichen Sinn hinter allem. Sie war doch sonst auch nie so dumm, immerhin ist sie doch Detektivin, aber wenn's um ihre Gefühle ging, konnte sie echt keine Lösungswege finden.

Alles in ihr überschlug sich, sie drohte fast vollkommen unter ihren seelischen Schmerzen zusammen zu brechen, wenn sie diese nicht endlich mal zeigen würde und so tat die Schülerin den entscheidenen Schritt: Sie konnte nicht anders und fiel demjenigen, der neben ihr stand, in die Arme und begann lauthals zu weinen, ließ einfach alles aus sich raus, egal, wie schlimm es sich vielleicht in diesem Moment anhören mochte. Es war ihr vollkommen egal, was er nun von ihr denken würde oder was andere, die zufällig vorbei kamen, denken würden – es war ihr gerade alles komplett gleichgültig, da sie einfach nur weinte.

Doch es kam für die Tochter des Politikers anders, als sie es erwartet hatte: Anstatt sie vielleicht wegzustoßen oder über sie zu lachen, legte ihr Gegenüber seine Arme vorsichtig um sie und streichelte mit seiner rechten Hand behutsam ihren Kopf, versuchte sie so zu beruhigen und sie zu stärken.

Die Weinende krallte sich unbewusst in seine Jacke und konnte einfach nicht aufhören, ihre Tränen nicht stoppen – was wohl daran lag, dass sie diese bisher seit einem Jahr noch nie so extrem zugelassen hatte, wie jetzt gerade. Sich förmlich an ihm klammernd, wollte sie ihn nicht loslassen, wollte einfach nur ihren Gefühlen freien Lauf lassen und sie bewusst zeigen. Allerdings war die Schwarzhaarigen innerlich sehr glücklich darüber, dass sie jemanden hatte, an den sie sich anlehnen konnte, jemanden, dem sie zeigen konnte, wie es ihr aus tiefstem Herzen wirklich ging.
 

Es dauerte eine Weile, bis der Junge nur noch ein leises Schluchzen wahrnahm; die Person in seinen Armen hatte nun aufgehört, ihre Tränen zu vergießen und versuchte wieder in einen neutralen Atemrhythmus hinein zu kommen. Die Hände des Mädchens lockerten sich, krallten sich nicht mehr in die Jacke und sie löste sich langsam von ihm, um anschließend mit erhobenen Kopf in seine Augen schauen zu können.
 

„Danke, Tyo-kun.“, sagte sie fast flüsternd und versuchte dabei zu lächeln, während das Salzwasser, welches noch in ihren Augen fest hing, anfing durch die sanften Sonnenstrahlen zu glitzern.
 

„Keine Ursache...“, meinte der Angesprochene nur kurz, hob seine rechte Hand und nahm ihr mit seinem Zeigefinger eine Träne vom Gesicht, wobei die Kleinere dabei ihr Auge leicht zusammen kniff.
 

„Ich... ähm- ...“, fing sie an zu stottern, kam aber nicht dazu, ihre Aussage zu beenden, da der Größere ihr den selben Finger daraufhin vorsichtig auf ihre Lippen legte und selbst sprach – und dabei die Tiefe ihrer braunen Augen erforschte:
 

„Man muss schweigen, wenn man nichts sagen kann...“, die Worte des Drachenprinzens klangen für sie, wie ein Rätsel – wieder eines der Rätsel, welches sie nicht so einfach lösen konnte.
 

Doch konnte die Tochter der Verstorbenen auch nicht länger darüber nachdenken, da sie plötzlich einen anderen Atem vor ihrem eigenen Mund wahr nahm und ihr Schulfreund sie aus heiterem Himmel küsste, zwar noch sehr zaghaft, aber dennoch sanft und behutsam drückte er seine Lippen auf die Ihrigen, nachdem er ihr Kinn mit seiner rechten Hand leicht angehoben hatte, und seine linke Hand langsam an ihre Taille legte, um sie wieder etwas an sich zu ziehen.

Isumi wusste erst gar nicht, wie ihr geschah, aber sie schloss die Augen und erwiderte seinen Kuss – und war wahrscheinlich glücklicher als jemals zuvor.

Kurz darauf ließ er wieder von ihr ab, wollte sehen, was ihr Gesicht ausstrahlte, auch wenn der Sohn des Politikers gemerkt hatte, dass es scheinbar kein Fehler gewesen war, so vorzugehen. Und so wurde es auch bestätigt, als er sie musterte und den Rotschimmer auf ihrer zarten Haut sah, welche sicher auch bei ihm sichtbar zu sein schien, wusste Tyoryuu, dass er nun nicht einfach abbrechen konnte, sondern das Angefangene auch zu Ende bringen musste.
 

„Weißt du... das wollte ich eigentlich schon die ganze Zeit mal tun... ähh, also dich nicht nur einfach küssen, sondern all das hier... Für dich da zu sein, wenn du mal 'ne Schulter zum Anlehnen brauchst oder einfach nur jemanden zum Reden benötigst, egal wegen was. Du kannst mir wirklich alles anvertrauen... weißt du...“, zuerst geriet der Oberschüler noch leicht ins Verhaspeln, aber es war ihm möglich, sich noch zu fangen und ihr seine Meinung zu schildern. Doch unverhofft, kam das, was er ihr eigentlich mitteilen wollte, sogleich überstürzt von ihrer Seite:
 

„Tyo, ich liebe dich...“, puterrot schaute sie ihm direkt in die Augen, unterbrach ihn einfach und eröffnete ihm ihre innersten Gefühle.
 

Grinsend schaute er sie an, konnte nicht anders, als das Mädchen, welches er über alles liebte, wieder fest in seine Arme zu schließen und weiter zu reden:
 

„Das du mir aber auch immer ins Wort fallen musst... das wollte ich dir doch gerade sagen...“, wovon der letzte Abschnitt nur wie ein leichtes Hauchen an ihrem Ohr zu vernehmen war. Kurz danach küssten die beiden sich erneut, doch diesmal war der Kuss viel intensiver und länger andauernd, somit waren beiden wohl jetzt diejenigen, die die meiste Zufriedenheit ausstrahlten als niemand sonst gerade. Auch an so einem traurigen Tag wie diesem, konnten sich zwei Herzen glücklich vereinen und ihn zu einem Fröhlichen umwandeln.
 

„Wenigstens hast du es dir abgewöhnt, mich immer zu unterbrechen.“, gab Tyo schmunzelnd von sich, nachdem auch er sich zurück erinnert hatte.
 

„Bist du dir da wirklich sicher, Schatz?“, musste sie, breit grinsend, fragen.
 

„Halbwegs...“, nach dieser Antwort lachte das glückliche Liebespaar erst einmal, zu diesem Zeitpunkt war es wieder sehr harmonisch.
 

„Komm, lass uns beten.“, schlug die Detektivin des Nordens vor, richtete sich zum Grab ihrer Mutter, faltete ihre Hände zusammen und überkreuzte dabei ihre Finger. Der Junge neben ihr tat es seiner Freundin gleich und so beteten die beiden und genossen den ruhigen Moment.
 

Isumi hielt, nachdem sie fertig war, noch etwas inne und richtete ihre Gedanken speziell an die verstorbene Sängerin, als wüsste sie, dass ihre Seele sie trotz allem noch hören würde, auch wenn ihr menschlicher Körper nicht mehr lebte.
 

Mama, ich bin der Erfüllung deines Wunsches in den letzten Tagen wieder ein Stückchen näher gekommen: Ich habe ihn endlich gefunden, den Schlüssel für den Untergang der Organisation, Shinichi Kudou.

Die Harfenspielerin lächelte, mit geschlossenen Augen, still vor sich hin und dachte weiter.

Ich weiß zwar noch nicht, wann genau wir es schaffen werden, aber es wird auf jeden Fall nicht mehr lange dauern, da bin ich mir ziemlich sicher. Meine Nachforschungen ergaben, dass es einen Weg gibt sie aufzuhalten, allerdings habe ich auch immer mehr Mitglieder gefunden und es wird noch sehr schwer werden. Aber ich habe schon eine Idee. Doch das sag ich dir, wenn's soweit ist.
 

Der Sohn des Politikers beobachtete das Mädchen neben sich und sah, dass sie noch in ihren Gedanken vertieft war und störte sie deshalb auch nicht. Als diese sich jedoch plötzlich, aus allem rausgerissen, hektisch umdrehte, schaute er die Oberschülerin nur verwundert an.
 

„Was ist los, Isumi?“
 

„Verdammt, ich könnte schwören, dass wir gerade beobachtet wurden...“, die Umgebung musternd, entdeckte sie nichts Verdächtiges und ließ ihren Blick deshalb wieder zu ihrem Freund wandern.
 

„Vielleicht hast du dich geirrt?“
 

„Wahrscheinlich...“, sie seufzte leise.

„Egal, lass uns jetzt was unternehmen, ich hab schon richtig Lust.“, ließ die 17-jährige ihre Laune umschlagen, griff die Hand ihres Gesprächspartners und verließ mit ihn den Friedhof. Zu diesem Zeitpunkt konnte sie noch nicht wissen, dass ihr Gefühl sie nicht getäuscht hatte und die beiden wirklich ausspioniert wurden.
 

Den Tag an sich verbrachte das Paar mit vielerlei Dinge, was unter anderem einen Kinobesuch und einen längeren Spaziergang für das Mädchen beinhaltete; nun war schon der Abend angebrochen und die beiden saßen in einem relativ noblen Restaurant und wollten eine Mahlzeit zu sich nehmen, während sie anbei ins Plaudern gerieten und die Atmosphäre einfach genossen. Und etwas ganz Unverhofftes geschah: Die beiden hatten sich jeweils ihre Geschenke überreicht, wobei der Junge seines zuerst bekam, es öffnete und eine Art Fotoalbum bekam. Ein kleines Büchlein, in dem all die Erinnerungsstücke eingeklebt waren, von Dingen, welche die beiden gemeinsam das ganze vergangene Jahr unternommen und erlebt hatten – es steckte eine Menge Aufwand und Mühe darin, das sah man auf den ersten Blick. Als die Detektivin an der Reihe war, nahm sie das kleine verpackte Geschenk entgegen – es war vielleicht maximal 7 x 7 cm groß, und öffnete es vorsichtig. Darin war eine kleine Schatulle, die sie behutsam auf den Tisch stellte, anschließend den Deckel abnahm und ihren Augen nicht trauen konnte.
 

„Das ist doch nicht etwa...?“, brachte sie nur stockend hervor und schaute ihren Freund perplex an, da das Mädchen mit so was überhaupt nicht gerechnet hätte.
 

„Doch ist es.“, meinte er nur schmunzelnd. Tyoryuu war einfach niemand, der etwas direkt sagen konnte; da er sich gut genug kannte, wusste der Orangehaarige selbst, wenn er mit irgendwelchen Reden anfangen würde, eh nicht zum Punkt käme, sondern nur drum herum erzählt hätte, deshalb war das für ihn die beste und direkteste Lösung.
 

„Wann hast du ihn besorgt?“, wollte die Neugierige wissen und bekam auch eine Antwort:
 

„Schon vor einiger Zeit.“

Diese nahm die Braunäugige resignierend wahr und betrachtete weiterhin das silberne Etwas, welches vor ihr her glänzte. Der kleine rote Stein, welcher darauf angebracht war und besonders hell funkelte, musste wohl ein Rubin sein.
 

„Und...?“, hakte ihr Gegenüber nach, langsam doch ziemlich nervös werdend.

Sie hingegen nahm den Ring nun endlich in die Hand, schwenkte ihn im Licht, in dem sie ihn zwischen Daumen und Zeigefinger klemmte und schaute ihn nachdenklich an, schien die Frage ihres Freundes wohl überhört zu haben. Woraufhin dieser sie nur anschaute, auf ihre Reaktion wartete, während in ihm die Gefühle Achtbahn fuhren und rum wirbelten.
 

„Isumi?“, fragte er nochmals vorsichtig nach und schluckte.

Erst jetzt bemerkte sie ihn wieder, grinste von einem Ohr zum anderen und gab ihm endlich eine Antwort:
 

„Natürlich will ich, was denkst du denn?“, sich das Zeichen ihrer eben vollzogenen Verlobung an den linken Ringfinger steckend, schaute sie ihm wieder in die Augen und sah, wie erleichtert er war, da sie ihm endlich ihre Meinung mitgeteilt hatte.
 

Später, als selbst ihr Aufenthalt beim Restaurant beendet war, fuhren sie zum Anwesen der Tanichis zurück, weil die frisch Verlobten es sich noch so ein bisschen gemütlich machen wollten, als Ausklang dieses – doch eigentlich – wundervollen Tages. Der 18-jährige parkte gerade seinen Wagen, stieg mit Isumi aus und ging mit ihr zum Eingang, als er jedoch noch etwas realisierte:
 

„Schatz, ich muss noch mal los, ich habe was vergessen.“, gab er von sich und seine Freundin schaute ihn nur verdutzt an.
 

„Huh? Was denn?“, sie schloss anbei die Haustür auf.
 

„Ich hol es schnell, bin gleich wieder da!“, ihre Frage nicht beantwortend, lief er zum Auto zurück und fuhr zu sich nach Hause, während die Schwarzhaarige ihm nur verwirrt hinterher schaute und danach in die Wohnung ging.
 

Was er wohl meint?, drang es durch ihren Kopf, störte sie aber nicht weiter.

Da ihr Angebeteter sie soeben verlassen hatte, beschloss sie, schon mal alles alleine vorzubereiten und begab sich deshalb in die Küche; doch niemand ahnte zu diesem Zeitpunkt, welches Unheil sich anzubahnen drohte.
 

Ein wenig betrübt schaute das Mädchen auf die Uhr, welche neben dem Kühlschrank hing: 21:30 Uhr und noch kein Zeichen von ihrem Vater oder Saburo. Was machten die beide nur so lange an einem Sonntag? Für den Vertreter des Staatsoberhauptes konnte sie sich eine Lösung denken, aber nicht für ihren Bruder. Wo war er nur? Und vorallem: Was macht er dort, wo er sich momentan aufhielt? Bändprobe oder ähnliches konnte es nicht sein, weil er für so was nicht zwei volle Tage wegbleiben würde und er die außerdem hätte hier veranstalten können, da die besten Bedingungen hier waren und die anderen ja sonst auch immer bei ihnen zuhause übernachten haben. Also was tat der Wissenschaftler gerade?
 

Zur selben Zeit, ein Stockwerk höher, trieben zwei verdächtig gekleidete Personen ihr Unwesen und durchforsteten jedes Zimmer was sich dort befand, versuchten dabei so leise wie möglich zu sein, da sie mitbekommen hatten, dass die Besitzerin zurück gekehrt war.
 

„Und, schon was gefunden?“, hörte man eine finstere Frauenstimme, die sehr viel Kälte ausstrahlte und ihren Blick zu ihrem Komplizen warf.
 

„Nein, wieder nichts.“, antwortete ein noch recht junger Mann im Alter von 21 Jahren.
 

„Also auch nicht in diesem Zimmer... Verflucht, wo kann der Scheiß nur sein?“, klang sie nun ziemlich aggressiv.
 

„Ist Cognac sich sicher, dass er gesehen hat, wie sie in ein Zimmer gegangen waren und plötzlich wieder weg waren?“, fragte er nach, nur um sicher zu gehen, doch seine Gegenüber wurde dadurch nur noch wütender:
 

„Natürlich! Mein Bruder irrt sich nie! Da bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als den ganzen Schuppen hier nieder zu brennen.“, erläuterte sie kurz und hielt ihrem Partner den Benzinkanister entgegen.
 

„Geht klar!“, diesen nahm der Junge mit den blauen Haaren entgegen und verteilte den Inhalt im Gästezimmer. Da der Behälter im Nachhinein leer war, warf er ihn zu Boden, wodurch ein dumpfes Geräusch entstand.
 

„Du Idiot! Sei gefälligst vorsichtiger, oder soll die Göre uns noch hören?“, zischte die Frau und wischte sich eine ihrer schwarzen Strähnen aus dem Gesicht.
 

„Wird sie nicht so oder so mit dem Haus verbrennen?“, entgegnete der Neuling ihr.
 

„Das auf Garantie, mein Guter. Los! Das letzte Zimmer!“, befahl die Ältere und ging mit dem anderen Mitglied zum Arbeitsraum von Mikuru Tanichi und gingen genauso vor, wie in den Zimmern zuvor auch schon: Durchsuchten alles nach einem möglichen Geheimgang, der sie zum Labor führen sollte.
 

Zur selben Zeit wieder unten in der Küche, schreckte das Mädchen kurz auf, als sie ein leises Poltern von oben vernahm und hinauf schaute.

Was war das?

Forschend lauschte sie, falls vielleicht ein weiteres Geräusch ihr Ohr erreichen würde, doch es kam nichts und so stempelte sie diese Tatsache damit ab, sich einfach nur verhört zu haben und fing an ein Lied leise vor sich her zu summen.
 

Oben fluchte die 29-jährige nur wie wild umher, da sie wieder leer ausgegangen waren, und das gerade in dem Raum, wo ihr Bruder doch meinte, dass da auf jeden Fall was sein würde. Aber sie fanden nichts, zumindest nichts Brauchbares, außer vielleicht ein paar Foto's von Ex-Mitgliedern, die aber sowieso schon längst tot waren.

Auch in diesem Zimmer verteilten die beiden Unmengen von Benzin und waren nun auch mit dem kompletten Obergeschoss fertig – angefangen hatten sie beim Keller und wollten die erste Etage zum Schluss durchsuchen, da sie ja nicht alleine waren. Somit waren auch der Flur und die Treppe mit der leicht entzündlichen Flüssigkeit getränkt und sie widmeten sich zunächst der Wohnstube.

Der Blauhaarige musste die ganze Zeit darauf achten, nicht anzufangen zu reden, da er wusste, dass Isumi sie sonst hätte hören können und er wollte seinen ersten Einsatz nicht versauen, weil der junge Mann als Neuling sowieso die schlechtesten Chancen hatte. Aber dennoch konnte er die Denkweise der Organisation noch nicht ganz nachvollziehen: Sie hatten doch den ganzen Tag schon die Zeit dazu gehabt, die Villa niederzubrennen, aber nein, sie bestanden darauf, dass die Tochter des Politikers mit in diesem Hause untergehen sollte. Sie setzten ein Spitzel auf die Detektivin an, der sie den ganzen Tag beobachten sollte und Bericht darüber erstattete, was sie tat und wo sie sich aufhielt und sagen sollte, wann sie zurückkehren würde, wodurch sie natürlich erst jetzt ihre Mission vollziehen konnten.
 

Die Schwarzhaarige, mit gleichfarbigem Outfit, deutete darauf an, dass sie sich nun die Küche vornehmen mussten, wo die Braunäugige, immer noch nichts ahnend, war und Popcorn machte. Auch hier hatten sie nichts gefunden, aber wie auch, denn den Raum, wo der eigentliche Zugang war, hatten sie ja bereits mit Benzin getränkt und aufgegeben. Leise schlichen sie sich an, überfluteten nebenbei auch noch alle anderen Bereiche, die sie schon inspiziert hatten und gingen auf Fräulein Tanichi zu.
 

Die hingegen stand fröhlich in der Küche, mit dem Rücken dem Ausgang zugewandt und streckte ihren linken Armen entgegen des Lichtes, sodass ihr Ring durch die Strahlen funkelte. Es entlockte ihr ein Kichern, wodurch die Harfenspielerin wieder an ihren Verlobten dachte und langsam begann, ungeduldig zu werden und sich Sorgen zu machen.
 

Wo bleibt Tyo nur? Er sollte doch eigentlich schon längst wieder da sein..., schweifte es in ihrem Kopf umher und plötzlich, ganz unerwartet, bekam sie ein Stechen in ihrer Brust, welches das selbe war, wie zwei Jahre zuvor.

Die 17-jährige konnte nicht zuordnen, warum sie es gerade jetzt auf einmal wieder fühlte, aber einem war sie sich ziemlich sicher: Irgendetwas stimmte hier ganz gewaltig nicht, das wusste das Mädchen. Ihre Magengegend drehte sich und eine Erklärung dafür fand sie nicht. Was ging hier nur vor sich? Nicht länger wartend, wollte das Mädchen gerade zur Stube gehen, weil dort das Telefon stand – sie hatte ihr Handy zwar dabei, aber das Geld reichte vielleicht maximal noch für eine SMS –, deshalb drehte sie sich um, war denn aber starr vor Entsetzen, da ihr die beiden Verbrecher direkt gegenüber standen, wovon die Ältere ziemlich fies grinste.
 

„Schlaf gut, du Göre!“, sagte sie und schlug sie sogleich mit einem Metallstab nieder, den das Mitglied schon die ganze Zeit bei sich trug, wodurch Isumi ohnmächtig wurde und auf den Fußboden hinab stürzte.
 

„Los! Such schon, wir haben nicht mehr viel Zeit!“, befehligte sie den Neuling wieder und dieser tat wie geheißen, doch auch in der Küche gingen sie leer aus, wodurch die Frau nur noch wutentbrannt rum fluchte und einige Utensilien durch die Gegend warf.
 

„Das ist doch nicht möglich! Wir haben dieses ganze gottverdammte Haus durchsucht und nichts gefunden. Mir reichts, brennen wir den Schuppen entgültig nieder. Falls hier dennoch irgendwas sein sollte, denn wird es das schon bald nicht mehr.“, gab das weibliche Mitglied von sich und der Junge wollte gerade das Feuer entzünden, als er jedoch nochmals von seiner Komplizin aufgehalten wurde.
 

„Warte noch! Erst will ich sicher gehen, dass dieses Miststück auch wirklich verreckt.“
 

„Aber wird sie nicht so oder so verbrennen?“, entgegnete der ein wenig Verwirrte.
 

„KLAPPE CURAÇAO! Du hast wohl noch sehr viel zu lernen. Glaubst du allen Ernstes, dass so ein hinterlistiges Biest sich durch ein einfaches Feuerchen umbringen lässt? Wohl kaum!“, anfänglich schrie sie ihn förmlich an, teilte ihm dann aber trotzdem ihren Gedanken mit.
 

„Also willst du sie erschießen, Cubita?“, hakte er vorsichtig nach.
 

„NEIN, DU IDIOT! Das würde doch zu sehr auffallen und den eigentlichen Plan zu nichte machen. Ich werde das Zelltod-Gift nehmen. Du weißt doch, was passiert, wenn man dieses einnimmt, oder?“
 

„Ja, den sofortigen Tod, welcher im Nachhinein auch nicht nachweisbar ist.“, der Blauhaarige traute sich nicht mehr, ihr in die Augen zu schauen.
 

„Fast richtig! Es kann auch dazu führen, dass sie wieder zehn Jahre jünger wird, zumindest ist es eine Vermutung. Aber egal, testen wir's! Sie wird so oder so sterben: Entweder an dem Gift an sich, wodurch die Ärzte im Nachhinein vermuten würden, dass sie beim Brand ums Leben gekommen ist, oder als Kind. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass sie dem Ganzen hier irgendwie entkommt und sollte das der Fall sein, denn wird sie wieder die Grundschule besuchen und die Theorie wäre bestätigt.“, erklärte sie lang und breit, und nahm nebenbei, nicht länger zögernd, eine Schatulle hervor, in der sich das Gift befand und entfernte eine Kapsel des Apoptoxin 4869.

Diese führte sie in den Mund ihres Opfers und spülte noch etwas Wasser hinterher, sodass die Verbrecherin sicher gehen konnte, dass es auch in den Magen gelangte.
 

„Genieße die letzten Minuten deines ach so tollen Lebens, du Göre!“, waren die letzten Worte, welche Cubita an Isumi richtete und wand sich wieder von ihr ab, schaute zu ihrem Partner, der dem ganzen Geschehen folgte. Von der Vorgehensweise ziemlich geschockt, versuchte er aber, es sich nicht anmerken zu lassen, starrte nur zu Boden, wo sie lag und langsam begann sich vor Schmerzen zu rekeln, ihr Bewusstsein war also zurück gekehrt und der zierliche Körper kämpfte ums Überleben.
 

„Wo rauf wartest du noch?!“, rauschte es aggressiv durch die Ohren von Curaçao, bis er verstand, was von ihm verlangt wurde.

Das Streichholz in seiner Hand anzündend, begaben sich die beiden zum Ausgang und bevor die beiden das Haus verließen, warf er dieses nieder, sodass alles zu lodern begann. Sie selbst konnten unerkannt entkommen.
 

Die Augen vorsichtig öffnend, versuchte die Angeschlagene ihre Umgebung zu mustern, doch sie musste nicht erst sehen, dass es brannte, da man dies auch an der enormen Hitze spüren konnte. Doch wusste die Schwarzhaarige nicht, welche Hitze gewaltiger war: Die der Umgebung oder ihre Innere. Sie stöhnte und schrie vor Schmerzen, kauerte auf den kalten Fliesen der Küche, die allmälich auch warm wurden, und merkte wie sich ihr Leben dem Ende näherte.
 

Scheinbar muss ich jetzt wohl sterben... welch Ironie des Schicksals, dass es gerade heute ist., dachte sie sich voller Zynismus und war schon dabei aufzugeben. Isumi blickte erneut den Ring an ihrer Hand an, konnte sich aber nicht aufrichten, dafür waren ihre Schmerzen einfach zu gewaltig. Ihr Körper hingegen wurde immer heißer, wodurch sie weitere Schreie nicht unterdrücken konnte, als dem Mädchen plötzlich der Notausgang der Küche auffiel.
 

Vielleicht hab' ich ja doch noch 'ne Chance. Aber erstmal sollte ich...
 

Bevor ihre Gedanken fort fuhren, handelte sie sogleich, unwissend darüber, wie viel Zeit ihr wohl noch blieb, da das Feuer immer mehr und mehr anwuchs. Langsam zog sie ihr Handy hervor, wollte ihrem Bruder eine Nachricht schreiben, denn falls sie es überleben sollte, musste die Tochter der Sängerin so schnell wie möglich fort von diesem Ort, außerdem wollte sie die Wahrheit ans Licht bringen, falls sie sterben würde. Sorgfältig tippte sie die SMS, selbstverständlich alles in Großbuchstaben, damit Saburo sie ernst nahm:
 

HILFE! ZUHAUSE FEUER DIE ORGANISATION! WERDE STERBEN! KOMM SCHNELL! NOTAUSGANG KÜCHE!
 

Ihr Daumen drückte auf abschicken und Tyo's Freundin atmete erleichtert aus, als das 'senden erfolgreich' angezeigt wurde. Die Detektivin schob ihr Mobiltelefon zurück in ihre Tasche und zerrte sich langsam Richtung Ausgang, musste aber manchmal einfach stoppen, weil sie nicht konnte und laute Töne ihren Mund verließen. Die Schmerzen ihres Körpers wurden immer größer, sodass sie es kaum aushielt.

In der Küche war die Oberschülerin fast vom Feuer eingekreist, ihr blieb wirklich nicht mehr viel Zeit, das war ihr klar, deshalb nahm sie all ihre restliche Kraft zusammen, die noch übrig blieb und versuchte zum rettenden Ziel zu gelangen. Anbei merkte Isumi, wie ihr das Blut den Kopf hinunter lief, Cubita hatte wohl doch härter zugeschlagen, als sie es vermutete und so verlor sie schlussendlich wieder das Bewusstsein. Da die Schwärze, die sich vor ihren Augen bildete, nicht verriet, ob sie nun draußen war oder nicht, blieb es zunächst unklar, ob die 17-jährige lebend davon gekommen war, oder wie ihre Mutter in diesem Haus sterben musste.
 

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Böses Ende, wa? Was haltet ihr von dem Kappi? Ich musste mich mal wieder überwinden, bei einer gewissen Stelle nicht selbst loszuheulen aufgrund meiner Emphatie, aber sonst x3
 

Ansonsten habe ich wie immer die Charakterübersicht etwas bearbeitet (das werd ich auch noch weiter tun), zumindest gibt's nun ein paar Bilder mehr x3 und Text folgt zu vielen Personen auch noch ;3
 

Hoffe, wir sehen uns im nächsten Fall wieder~ denn wird sich zeigen, was aus Isumi geworden ist

nyahahaha~
 

Eure Mietze ^.^v



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Deathhound
2009-03-09T13:59:31+00:00 09.03.2009 14:59
Ich hab noch was vergessen! **
Ich find das mit der Verlobung so ultra niedlich X///DDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Ahwww, Tyos Verhalten dabei XD
*hihi* Schnuffüüüsch <33
Von:  Deathhound
2009-03-09T13:36:47+00:00 09.03.2009 14:36
WAAAAAH >____________________________<
Seit diesem Kappüüü hab ich Isumi gleich noch viel lieber gewonnen und dann passiert auch noch sowas Schlimmes QQ
Ich hoffe sie kommt da raus, aber ich denke schon X3333
Sie ist nicht der Typ, der so schnell weg ist >//////////////////////////<
Bin schon total gespannt auf das nächste Kappü
Und mir gefiel das total, wie die beiden zusammen kamen *_____________________________*
OMG, ist Tyo niedlich *lol*
Sorry, aber das ist der wirklich *________________________*
Die beiden sind mir echt sympathisch geworden! <33333333333333

Und die beiden Knallköpfe von der Organisation sind irgendwie auch lustig drauf, frag net wieso, ist irgendwie so for me XDDDDDDDDDDDD


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