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Die Abenteuer von Mr. Bär und Mr. Baguette

von

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Die Flucht nach vorn

So standen sie da, und das letzte „NEIN“ von Mr. Bär hing in der Luft wie ein kleiner Vogel... kurz bevor er feststellt, dass zum Fliegen auch das Bewegen der Flügel gehört. Mit einem dumpfen, aber in Wirklichkeit natürlich unhörbaren Aufprall, landete das Nein auf dem Boden der Tatsachen.

„Nun sei doch nischt so.“ meinte Mr. Baguette und tätschelte nebenbei Stanley die pelzigen Ohren. Stanley wedelte fröhlich mit dem noch pelzigeren Schweif. Er hätte wirklich ein Hund werden können, aber die Natur hatte ihn als Werwolf vorgesehen. Noch dazu als Vampirwerwolf... auch wenn das sicher nicht vorgesehen war.

„Wir sollten ihn auch mitnehmen, nischt?“ fragte Mr. Baguette und deutete auf Stanley der nun mit den Pfoten im Dreck scharrte und sabbernd aufblickte. Er hatte gehofft, sie würden ihn mitnehmen. Mr. Bär verschlug es für eine zehntelsekunde die Sprache. Aber nicht länger. „Wie soll das werden? Wenn er ein Vampir ist, dann kann er am Tag nicht in die Sonne gehen. Und wir rudern über’s offene Meer. In einem RUDERBOOT. Ohne Deckel drüber, klar soweit?“ Mr. Bär war kurz davor wütenden Schaum vor’m Mund zu kriegen. Er hatte keinen Bock darauf Stanley mit sich rumzuschleppen. Ebenso wenig wie er Bock auf den Hamster, das Heimchen, den Seestern, den Nerd und den falschen Franzosen hatte. Sein Leben war mal so gut gewesen. So normal wie es einem als menschengroßer Teddybär eben ergehen konnte. Und dann war alles aus den Fugen geraten. Das ganze entwickelte sich in die Parodie einer Parodie. Ein Plagiat eines Plagiats. Mit Käse. Es war ein Alptraum.

„Ganz ruisch mon freré, wir finden da schon eine Lösung. Ist aber nett, dass du dir Gedanken gemacht hAst, ouwie.“ Mr. Baguette legte sein bestes Perlweislächeln an den Tag und es strahlte förmlich in die Runde.

„Ich mach mir keine GEDANKEN!!“ keifte Mr. Bär zurück und hielt kurz inne „... Moment, das war jetzt so nicht ganz richtig.“ Zu spät

„Ich wusste schon immer, dass du nicht denkst!!“ lachte Blaah! und ignorierte die rotglühenden Bärenaugen, die ihn gnadenlos fixierten. Stanley warf sich auf den Rücken und strampelte mit seinen Wolfsbeinen in der Luft herum. Dabei machte produzierte seine Schnauze einige Laute, die schwer nach wieherdem Pferd klangen. Mr. Baguette hingegen verstand diesen plötzlichen Ausbruch an Heiterkeit nicht. Mr. Bär sprang los, packte Blaah! am Hals und versuchte ihn zu erwürgen. Zu seinem Pech kamen da gleich zwei ungünstige Faktoren zusammen. 1. Der Vampirnerd war unsterblich. 2. Plüsch ist keine ernstzunehmende Bedrohung. Trotzdem dauerte der Spaß rund 15 Minuten.
 

2.
 

„Mal im Ernst, das ist wirklich ein Problem. Wir können Stanley nicht mitnehmen. Nicht in diesem Boot.“ sagte Blaah! und musterte Kieselstein ausgiebig... als ob es da viel zu sehen gegeben hätte.

„Wir sind keine Selbsthilfegruppe für Untote, um das mal klarzustellen.“ wandte sich Mr. Bär an Mr. Baguette. „Warum nischt?“ bekam er als Antwort. Mr. Bär drehte sich in die andere Richtung und starrte die kleine Cremé Brühlee an, die neben Dr. Seestern saß und seine kleinen Hubbel zählte, die den Körper des Seesterns bedeckten. Da sie noch zu keinem Ergebnis gekommen war, sah sie ganz ruhig aus. Mr. Bär dachte kurz daran, dass ihm nur noch die Möglichkeit blieb einen Hamster und ein Meeresgetier von seinem Standpunkt zu überzeugen. Von Erdpferd wusste er ja nichts. Und selbst wenn, meint ihr, das hätte einen Unterschied gemacht? Nein, das war alles zu schrecklich, zu unerträglich zu... seltsam. Mr. Bär beschloss die Insel zu verlassen. Ganz alleine.

„Ich hab da so ne Idee. Hm... ach nein, vielleicht ist sie doof...“ erklärte er und wartete theatralisch auf den Moment in dem die anderen „Oh nein, die ist sicher ganz toll, erzähl mal“ sagen würden. Nach 10 Minuten schweigen war dieser Moment immer noch nicht gekommen. Eigentlich hätte er es wissen müssen. „... wir bauen ein neues Boot. Schnell schnell, wir sollten Holz sammeln, solange es noch Nacht ist... sonst müssen wir auf die Hilfe von den zwei Vollpfost... ähm, von Blaah! und Stanley verzichten. Na los, geht in den Wald und sammelt Holz. Ich nehme Kieselstein auseinander, die Bretter werden wir brauchen.“

......

.....

.....

... Nichts passierte. Ein Schnurrbart zuckte leise vor sich hin. Eine Strohballen rollte vorbei (um das Klischee zu bedienen.) „WAS DENN?“

„Die Sache kommt mir faul vor.“ meinte Blaah! und musterte Mr. Bärs steinerne... plüschweiche Miene.

„Wisst ihr wie Bretter entstehen? Das passiert wenn ein Baum auf die Autobahn läuft...“

*243 Iiiiiiiiiks... ungerade ungerade... 244... puh *fiep**

„Wuff?“

“Mon amiiiéee, das ist wundervOll...“

„HAUT JETZT AB UND SAMMELT HOLZ; HIMMEL UND HÖLLE NOCHMAL!!!“

Mr. Bär sah mit seinen rotglühenden Augen aus wie eine besonders böse Version eines Horrorfilm-Püppchens... ähm, Verzeihung, eines Teddybärs. „Chuckys Teddy“, Teil 345 der Reihe. Seine Arme hoben sich wie die eines berühmten Cartoon-Seemannes auf Landgang und niemand hätte sich gewundert, wenn plötzlich ein riesiger Holzhammer in seinen Pfoten aufgetaucht wäre. Wer bei klarem Verstand war machte sich auf in den Wald. Mr. Baguette sowie Cremé Brühlee blieben wo sie waren. Mr. Bärs Stimme nahm eine gefährliche Tonlage an. Süßlich.

„Wartet ihr auf eine Extraeinladung?“ säuselte er und klimperte mit seinen buschigen Augenbrauen. Wimpern hatte er ja keine.

„Oh, mon diööö, du hAst gemeint, wir sollen Holz sammeln?“

„Aber nein, wie kommst du darauf? Bleib doch hier und ruh dich aus. Soll ich dir ne Limo holen?“ *süßlich*

„Also wenn du...“

„GEEEEEEEEHHHHH HOLZ SAMMELN!!!“

„Ach so, verstehe. Isch bin schon weg, isch sammle so viel HOlz, das ich einen Baum bauen könnte.“ Er verabschiede sich ins Unterholz.
 

Mr. Bär erholte sich von seinem inneren Vulkan. Er brodelte noch, aber das konnte warten. Bald war er auf hoher See und dort würde er einfach ersatzweise ein paar Fische ersticken. Das sollte doch möglich sein. Er ging zum Ufer und schob Kieselstein vorsichtig ins Wasser. Das Boot schaukelte leicht in der Strömung, aber es sollte nicht zu schwer sein allein von der Insel zu kommen. Er stieg vorsichtig ein, setze sich in die Mitte und nahm beide Ruder zur Hand. Dann paddelte er langsam drauf los. Möglichst geräuschlos, schließlich sollten sie keinen Verdacht schöpfen. Aus dem Wald hörte man es laut knacken.
 

3.
 

„Ich hab bloß die paar Zweige gefunden. Für einen so krank aussehenden Wald sind die Bäume scheinbar erstaunlich gesund.“ Blaah! warf seine Ausbeute auf den Boden. Ein paar dünne Äste rollten über den Boden.

„Mmm mmm mmmmm’m mmmm mmmmm mmmmmm mmm.“ erklärte Stanley mit einem dicken Ast im Maul. Das Ding war fast doppelt so lang wie er selbst und offenbar hatte er ihn nicht genau in der Mitte gepackt. Sein Kopf tendierte nach links unten. Mit einem *plchwf* lies er ihn los. „Bei mir sieht’s auch nicht besser aus. Das reicht wohl nicht?“

„Daraus könnten wir nicht mal ein Mobile bauen...“ meinte Blaah! und schaute zum Ufer. Dort sah er weit weniger als da sein müsste. „Bei STAR TREK!! Kieselstein ist weg!!“

„Belle, ein schöner Reim mon amiee.“ rief Mr. Baguette der mit einem Arm voll Zweige zurückkam. Das würde nicht für einen Baum reichen.

„Ich mein’s aber ernst, unser Boot ist weg... und der dämliche Bär auch.“ Blaah! kniete am Ufer und inspizierte die Fußabdrücke. Oder wenigstens tat er so als ob. Davon hatte er nämlich keine Ahnung.

„Oh noo, was ist wenn Mr. Bär und das Boot entführt wurden??“ Mr. Baguettes Schnurrbart stand gerade ab und surrte wie zwei Antennen unter Strom. Stanley schnüffelte über Blaah!s Finger, die immer noch über den Boden tasteten hinweg und trat ihm auf die Hand. „HEY!!“

„Oh, *hihi* tschuldige. Ist eindeutig der Bär gewesen. Sonst war niemand hier.“

„Das ist ja wohl offensichtlich gewesen.“ meinte Blaah! und betrachtete die nicht sehr hübschen kleinen Krallenabdrücke auf seinem Handrücken.

„Aber warum ist er weggefahren? Er wollte doch das Boot zerlegen.“ Mr. Baguette kratze sich ratlos am Kopf.

„Er HASST uns. Ist dir das noch nicht aufgefallen?“ Blaah! stand auf und klopfte sich den Staub von den Knien. Dabei stellt er einen möglichst grimmigen Ausdruck zur Schau.

„Oh nononoo, mon amie, du missverstehst ihn. Isch glaube nischt, dass er uns nischt leiden kann, er ist doch freiwillig... ehm, er ist doch hier.“

„Nein, ist er eben nicht. Er ist weggefahren und hat uns in Transblubbien sitzen lassen. Was wenn Onkel Dave uns findet? Ich will keinen Hausarrest kriegen!!“

„Oh mon diööö...“ Mr. Baguette legt einen recht verzweifelten Gesichtsausdruck an den Tag und schüttelte den Kopf. „Isch auch nischt.“

„Och keine Angst, du wirst bloß gefressen.“ meinte Stanley aufmunternd. „Nun guck doch nicht so entsetzt. Pass auf, ich könnte ja schon mal anfangen, das ist gar nicht so schlimm...“ Er meinte das echt ernst. Und nett. Mr. Baguette lehnte dankend ab.
 

4.
 

Mr. Bär war schon ein gutes Stück vorangekommen. Die Strömung machte ihm zwar mehr zu schaffen als es vom Ufer aus den Anschein gehabt hatte, aber es ging. Er legte sich ordentlich ins Zeug und ruderte kräftig. Er blickte auf zum Sternenhimmel über dem Meer. Diese Ruhe, dieser Frieden. Niemand störte ihn, niemand konnte ihn zurückhalten. Er war auf dem besten Weg zurück nach Hause. Der Gedanke an seine langweilige Bude mit der spärlichen Einrichtung ließ ihn noch mal einen ordentlichen Zacken schneller werden. Dann fiepte es plötzlich hinter ihm. Mr. Bär erstarrte mitten in der Bewegung. Hätte er Haut wäre es ihm jetzt kalt den Rücken runter gelaufen. Langsam drehte er sich um. Dann starrte er ins Gesicht einer kleinen Hamsterdame. Sie schien ihn anzugrinsen. Zwischen ihren Zähnen hockte ein kleines grünes Viech. Es mochte in Heimchen sein, aber Mr. Bär war nie gut in Biologie gewesen. Es schien in ihrem Mund auf und ab zu hüpfen und der Hamster machte allerlei Maulverrenkungen, wohl um es hinunterzuschlucken. Aber es gelang ihr nicht. Währendessen glotze sie den Bären immer noch mit strahlenden Nagetieraugen an. Mr. Bär starrte stumm zurück. Dann gewann er seine Fassung wieder. Es war nur der dämliche Hamster. Kein Problem. Er packte Cremé Brühlee am Nacken und hielt sie sich vors Gesicht. „Kannst du schwimmen?“ fragte er und schwenkte sie über den Rand des Bootes. Cremé Brühlee fiepte unsicher.

„Irgendwelche letzten Worte?“
 

5.

„Da bin ich wieder!“ rief Dr. Seestern, als er aus dem Wald spazierte. Er schleppte ein kleines Stück Wurzel hinter sich her. Er sah einen geknickten Franzosen, einen ratlosen Werwolfvampir und einen Nerd der vor sich hinschimpfte. „Soll ich euch erklären was hier los ist?“ fragte er und blickte nach oben.

„Aber das weißt du doch gar nisch.“ meinte Mr. Baguette sanftmütig, als ob er mit einem kleinen Kind sprechen würde. Er war nicht in der Stimmung für solche Dinge. Dr. Seestern warf sich in die Brust und atmete tief ein.... und wieder aus. Ihm fiel nichts ein, was er hätte sagen können. Er blickte sich um. „Wo ist denn Cremé Brühlee?“ fragte er schließlich. Leute die auf gleicher Augenhöhe sind wie man selbst, die vermisst man wohl leichter.

„Meine Hamsterdame?“ Mr. Baguette blickte sich suchend um. „Cremé Brühlee?? Wo bist duuu?“

„Vielleicht hat der Bär sie mitgenommen? So ein leckeres kleines Ding...“ mutmaßte Stanley. Mr. Baguette starrte ihn an, als ob der Werwolfvampir das personifizierte Ende der Welt wäre. Stanley fühlte sich plötzlich sehr unbehaglich. „Hab ich was Falsches gesagt?“

„Wir sollten aufbrechen, meint ihr nicht?“ sagte Blaah!.

„Und wie bitte?“ Stanley ließ die Ohren hängen.

„Wir bauen uns ein Boot.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Snu
2010-02-02T22:36:55+00:00 02.02.2010 23:36
"„Oh, *hihi* tschuldige. Ist eindeutig der Bär gewesen. Sonst war niemand hier.“"
Schade, dass sonst niemand hier war. So ein Onkel Dave zum Beispiel (natürlich zwei Minuten nach MR. Bärs Abfahrt.) Es wäre nämlich sehr interessant geworden, auf welche Gedanken sie gekommen wären. Kann sich da jemand verrochen haben??
Von:  Snu
2010-02-02T22:29:50+00:00 02.02.2010 23:29
"So standen sie da, und das letzte „NEIN“ von Mr. Bär hing in der Luft wie ein kleiner Vogel... kurz bevor er feststellt, dass zum Fliegen auch das Bewegen der Flügel gehört."

Du wechselst in den Zeiten; erst standen und dann feststellt ...

"Das ganze entwickelte sich in die Parodie einer Parodie. Ein Plagiat eines Plagiats. Mit Käse. "
*lol* mit Käse. Plagiatkäse? XD

"„Bei STAR TREK!! Kieselstein ist weg!!“"
Weißt du, was ich anstatt STAR TREK gelesen habe? STAR DRECK. XDDD




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