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Stalker!

oder : Verdammt, ich weiß es nicht! [ Zorro x Sanji. ]
von

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FREAK! - Yeah, Baby.

Stalker ! ~
 

N0. 8 – FREAK! ~ Yeah, Baby.
 

Ich esse jeden Morgen Cornflakes. Das ist ein Ritual bei mir, seitdem ich denken kann. Jeden morgen eine halbvolle Schüssel mit Cornflakes und Milch. Natürlich nur, wenn ich die Zeit finde, ist klar. Aber meistens nehme ich mir diese Zeit.

Der Geschmack der kleinen Schokokugeln erinnert mich immer an eine heile Welt ohne Probleme.

Eigentlich widersinnig. Ich hatte diese heile Welt doch auch ohne mein Elternhaus. Zumindest habe ich alles dafür getan, um sie irgendwie aufrecht zu erhalten. Wie sonst könnte man mein zwanghaftes putzen erklären?! ...

Ach verdammt, was bin ich nur so nachdenklich heute Morgen?

Ich sollte einfach meinen Kopf ausschalten und in Ruhe meine Schokoflocken essen, so wie ich es immer tue.

Nur schmecken sie heute nicht wie immer. Sie schmecken wie Dreck. Wie aufgequollener Dreck.

Die Milch hat sie weich und pampig gemacht, fast zäh. Sie knacken nicht. Sie kleben nur.

Das scheint ein echt besch... pardon... bescheidener Tag zu werden.

Ich erhebe meinen Kopf bevor er in die Schüssel sacken kann und schiele aus dem Fenster.

Wie um mich zu verhöhnen scheint die Sonne und ein Vogel singt direkt über meinem Fenster.

Schade, das ich mir nie ein Luftgewehr zugelegt habe.

Ich höre total süß irgendwo miauen. Für mich wird sie nie Mimi heißen.

Ich fühle mich müde und erschöpft, vollkommen erledigt.

Aber ich wundere mich nicht, schließlich habe ich die ganze Nacht nicht geschlafen.

Zum Einen weil ich ständig an heute denken musste.

Zum Anderen, weil ich drei Anrufe auf meinem AB hatte, gestern Abend, nachdem ich nach Hause gekommen war.

Zwei von Jeff, meinem Chef. Einen von Patty.

Beim ersten Anruf bittet mich der hochgewachsener Restaurantbesitzer eher unfreundlich, sofort bei der Arbeit zu erscheinen.

Dann mault Patty mich missmutig an, das ich sofort kommen soll und das er das Schlimmste befürchtet, wenn ich nicht schnell aufkreuze.

Dem Schlimmsten darf ich dann bei der dritten Nachricht lauschen. In der macht mein - Chef, ha! - mir unmissverständlich klar, das ich gar nicht mehr im Baratié auftauchen muss.

Weil ich nämlich gefeuert bin. So sieht's aus.

Ihr könnt euch jetzt vorstellen, was für eine genial verschissene Laune ich gerade habe?

Hat euer Chef euch am Telefon schon mal gekündigt?!
 

„MAU!“ Argh! Vor Schreck schmeiße ich fast meine Cornflakes vom Tisch und starre zum Fenster. Was war denn das jetzt bitte?

Als ich total süß erkenne, die wie eine tollwütige Minifurie an meinem Fenster klebt und sich die Krallen stumpf kratzt, muss ich doch kurz grinsen.

Eins muss man ihr lassen. Hartnäckig ist sie.

Ich stehe auf, bemerke das ich mich kaum bewegen kann, schleife mich zum Fenster und öffne es.

Das Felltier kriecht hinein, starrt mich mit ihrem bösesten Blick an der mir wohl sagen soll was für ein Arsch ich bin, das ich nicht schneller reagiert habe, dann torkelt sie ins Wohnzimmer.

Ich folge ihr nicht, weil ich mich jetzt auch von ihr ein wenig verarscht fühle.

Auch wenn es nun mal in der Natur der Katzen liegt, so zu gucken.

Soll sie doch den Blumentopf anstarren, verdammt!
 

Ich kippe die Flakes in den Mülleimer, stelle die Schüssel ohne sie zu spülen – was ich ziemlich rebellisch finde – in das Waschbecken und überlege, wie ich meine Gliederschmerzen bekämpfen kann, ohne mich mit Drogen voll zu pumpen.

Richtig – ich halte reichlich wenig von Medikamenten. Mein Körper reagiert seltsam darauf.

Fragt einfach nicht.

Ich gehe doch ins Wohnzimmer, weil ich nicht weiß wo ich sonst hin soll, setze mich neben total süß und schalte den Fernseher ein.

Da läuft eine Reportage über Alkoholiker.

Apropos! Der Grund wieso ich mich ursprünglich so vor diesem Tag gefürchtet hatte war ja der gewesen, das ich heute Abend mit Lorenor verabredet war.

Urgh. Sobald ich darüber nachdenke bildet sich ein dicker Klumpen in meinem Magen.

Ich überlege, ob ich gestern nicht ein wenig unfreundlich gewesen bin.

Na ja, eigentlich nicht. Schließlich gibt es einen Unterschied zwischen dem was man sagt und dem was man denkt. Und er scheint mich ja ganz nett gefunden zu haben.

Das allerdings lässt ein leichtes Kribbeln an meiner Hirnhaut entstehen.

Er mag mich. Seltsames Gefühl bei der Tatsache, das ich einen Monat damit verbracht habe ihm hinterher zu rennen wie ein Wahnsinniger.

Moment. Ich bin ein Wahnsinniger.

Komischerweise trifft mich das jetzt kein bisschen. Eigentlich finde ich das sogar ein wenig amüsant.

„Mau?“ Können Katzen reden? Oder vielleicht auch Gesichtsausdrücke deuten?

Dieses Miauen hat jedenfalls wie eine Frage geklungen. Fast wie „wieso grinst du so blöd, Zweibeiner?“

Nur um sie glücklich zu machen antworte ich.

„Kann ich nicht erklären, Kleine. Eigentlich geht es mir beschissen.“

„Mau.“ Das allerdings klang eher nach „Hab Hunger.“ oder sowas.

War wohl doch nichts mit der Kommunikation.

Trotzdem tut es gut, das sie da ist. Sie ist weich und flauschig und wenn ich mit der Hand durch ihr Fell fahre dann schnurrt sie.
 

Wieso tun Menschen das eigentlich nie? Einfach da sein, das können sie nicht. Sie müssen immer reden, oder dumm glotzen, oder irgendwas durch einander bringen.

Und schnurren können sie auch nicht. Sie müssen immer über ihre Gefühle reden. Pah!

Schnurren würde doch vollkommen ausreichen. Und wenns ihnen nicht gefällt sollen sie eben fauchen. Dann wüsste ich wenigstens immer wo ich dran bin.

Bei so Aussagen wie „was denkst du gerade?“ kann ich das zum einen nicht wissen und zum anderen möchte ich nicht antworten!

Denn die ehrliche Antwort - „An nichts bestimmtes“ oder vielleicht auch „an Sex“ - würde für beide Seiten nur Nachteile bringen.
 

Der Fernseher zählt gerade verschiedene Punkte auf, an denen man sehen kann ob man Alkoholiker ist oder nicht.
 

Punkt 1 - Sie trinken jeden Tag.
 

Ob man die Punkte auch aufs stalken anwenden kann?

Wenn ja, dann liegt Punkt eins bei mir vollkommen richtig. Jeden Tag, mehrere Stunden.
 

Punkt 2 – Wenn sie nicht trinken, werden sie aggressiv.
 

Aber hallo! Meine Möbel können ein Lied davon singen.
 

Punkt 3 - Sie geben Unsummen für den Alkohol aus.
 

Musste ich bis jetzt noch nicht; doch ich glaube, ich würde es tun, wenn ich es müsste.

Hey! Eigentlich keine schlechte Idee, sich so eine richtige Spionageausrüstung zuzulegen!
 

Punkt 4 – Wenn man sie auf ihr Problem anspricht, rasten sie aus.
 

Patty hatte ja schon das Vergnügen. Ich bin zwar nicht direkt aus gerastet, aber meinen Zorn hat er schon zu spüren bekommen. Ich hab eben Stil. Ich brülle nicht, ich gucke nur.
 

Punkt 5 (der Letzte) – Sie wissen das sie ein Problem haben, kriegen es aber allein nicht in den Griff.
 

Meine Güte. Scheint bei mir ja höchste Abhängigkeit zu sein. Auch der Punkt stimmt. Ich weiß, was ich tue, aber ändern kann ichs nicht.

Und es jemand anderem erzählen werde ich das ganz sicher auch nicht! Wäre ja noch schöner.

Hallo, ich bin der Sanji, und ich habe ein Problem.

Hallo Sanji!

„Mau?“ Katze, du machst mir Angst. Hör auf mir Fragen in dieser fremden Sprache zu stellen.

„Nichts.“, sage ich, nur damit sie die Klappe hält.

Denn Stumm gefällt sie mir viel besser. Dankenswerterweise hält sie die Klappe.

Ich streichle sie dafür. Bis die Reportage vorbei ist und die Wiederholung von „Nur die Liebe zählt“ anläuft.

In der Hoffnung ein paar Tränen verdrücken zu können lasse ich es laufen.

„Auch heute haben wir wieder tolle Liebespaare eingeladen!“

Schön. Toll. Freut mich.

Wieso sind eigentlich immer alle glücklich, nur ich nicht?

„Also Tammy, was ist los?“ - „Mein Freund lebt momentan in Amerika...“

Ach nein, wie traurig. Sei froh, das du überhaupt nen Freund hast!

„Und hier ist dein Freund, Tammy! Hier ist John aus Amerika!“

... wo sind die Taschentücher...?!
 

Ich schaue es bis zum Ende, die Sendung. Vielleicht, weil ich ein kleiner Masochist bin.

Ich weiß es nicht. Jedes Lachen dieser Menschen und jede Glücksträne macht mich schrecklich unzufrieden.

Irgendwie sind sie alle um mich herum glücklich. Haben tolle Wohnungen, tolle Partner, tolle Freunde, viel Zeit, nen tollen Job.

Und was hab ich? Ne schicke Bude, die ich bald nicht mehr zahlen kann.

Keinen Partner. Freunde, die mich nur stressen.

Viel Zeit – aber auch nur, weil ich keinen Job mehr habe.

... und was soll das bitte jetzt für ein Leben sein?

In was für einem Kartenhaus habe ich eigentlich die ganze Zeit gelebt?!
 

Total Süß beginnt an meinen Fingern zu lecken und ich kraule sie dafür, das sie da ist.

Auch wenn ich gerade das Gefühl habe das alles um mich zusammen bricht – es tut gut, einen warmen Körper bei sich zu haben. Der einen zumindest kurz lächeln lässt.

Die Kleine ist aber auch unverschämt süß.

„Und das wars dann auch für heute mit 'Nur die Liebe zählt!'“

Nicht so dramatisch. Es gibt genug Liebesschnulzen im Fernsehen und wenn ich keine finde, hab ich ja noch meine DVD's. Sissi. Schicksalsjahre einer Kaiserin. Autsch. Damit schick ich mich jedes Mal ins Land der Tränen.
 

Ich finde aber doch eine Schnulze, zu der ich mich wunderbar ausheulen kann.

Total Süß weicht nicht von meiner Seite, liegt einfach bei mir, atmet, hält die Klappe und genau dafür Liebe ich sie. Für einfach mal die Klappe halten.

Ich erschrecke mich, als das Klingeln des Telefons mich aus dem Film reißt.

Das Felltier hebt den Kopf und sieht zu, wie ich zum Hörer gehe, mir die Tränen wegwische und auf den grünen Knopf drücke.

„... ja?“

„Huch?! Ich hab ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dich zu erreichen.“

Mein Herz beginnt unregelmäßig zu schlagen, ich keuche kurz.

„Nami!“, entweicht es mir nun doch.

Das war ein absolut ungünstiger Moment. Wenn sie jetzt beginnen sollte, mir von ihrem neuen Lover zu erzählen, leg ich auf. Einfach so.

Und normalerweise tue ich das bei Nami nicht. Ich kannte die Konsequenzen.

„Wer denn sonst?“ fragt sie zurück und ich gebe ihr recht. Um so eine Uhrzeit ruft nur sie an. Schließlich ist sie die einzige meiner Clique, die nicht arbeiten muss.

„Eigentlich wollte ich dir auf den AB sprechen, aber wenn du jetzt da bist, ist das ja auch gut. Ich wollte fragen, was du heute Abend machst.“

Und Plumps. Schon saß ich in der Grube.

So schnell konnte das gehen.

Während ich total süß beim putzen beobachte, denke ich mir eine Ausrede aus.

„Bin verabredet.“ murmle ich schließlich.

Eine Halblüge. Dafür kann sie mich nicht köpfen.

„Und mit wem?“

Eine berechtigte Frage!

„Mit ein paar Arbeitskollegen.“ Das allerdings ist eine komplette Volllüge und wird mir sicher bald den Kopf kosten. Denn Nami findet bekanntlich alles raus.

Aber vorerst hab ich meinen Hals aus der Schlinge gezogen. Passt also irgendwie.

„Ach so - schade. Ich dachte, wir zwei machen mal wieder was mit einander.“
 

... das darf es doch nicht geben, oder?!

Da renne ich meiner Traumfrau jahrelang hinterher, schenke ihr jede Woche Blumen, trage ihre Taschen, gehe mit ihr einkaufen, lade sie ständig zu mir ein, mache ihr eine Liebeserklärung nach der Anderen – und wenn ich mich mit Lorenor Zorro verabrede, da ruft sie mal selbstständig an und will sich mit mir treffen!

Meine Organe teilen mir unmissverständlich mit, das mir gerade eine Riesenchance durch die Lappen geht. Und ich weiß das ja auch. Dieser Abend könnte zwischen ihr und mir alles verändern.

Aber sofort schießen mir Lorenor Zorros Worte wieder in den Kopf.

'Hey! Das war echt nett.' Das war echt nett.

„Tut mir Leid, Nami. Ich kann wirklich nicht. Vielleicht ein anderes Mal?“

Ich höre die empörte Wut in ihrer Stimme.

„Mal sehen. Ich ruf dich an.“ Mit diesen Worten hatte sie aufgelegt.

War ja klar. Ich darf das nicht, aber sie darf ohne Tschüss zu sagen auflegen.

Typisch Frauen.

Ich lege ebenfalls auf, schleife mich zum Sofa und beschließe, bis zum Abend gar nichts mehr zu machen. Und schon mal gar nicht ans Telefon zu gehen.

Und so vergeht der Nachmittag doch ganz schnell.

Ich sitze vor dem Fernseher, ab und an weine ich ein bisschen, bis ich den Blick von Total Süß auf mir spüre und glaube zu wissen, was sie denkt - „was für ne Schwuchtel“ denkt sie und das kränkt mich.

Ich schaue mir also noch einen Actionfilm an, erfreue mich an den Spezialeffekten wie ein echter Mann und grinse, wenn irgendwer stirbt.

Auch wenn das nur Show ist. Ich fühle mich männlicher dabei. Und total Süß guckt auch nicht mehr.

Ich schalte gerade auf die Sechs – Uhr – Nachrichten, als es an der Tür klingelt.

Ich sehe an mir hinunter.

„Gehst du, Kleine?“, frage ich die Katze, weil sie wenigstens ein Fell trägt, ich aber immer noch meinen Schlafanzug.

Da sie nicht reagiert, gehe ich zur Tür.

„Wer da?“ rufe ich, während ich versuche durch den Spion etwas zu erkennen, der aber hoffnungslos verdreckt ist. Komisch. Da hab ich noch nie sauber gemacht.

Information gespeichert.
 

„Ähm, hey, ich bins, Lorenor Zorro. Von nebenan.“

Ich bleibe wie angewurzelt stehen, starre die Tür an.

Ich hab doch gewusst, das er heute Abend kommt. Wieso bin ich dann also so geschockt?

Vielleicht weil ich gerade mal nicht dran gedacht hab.

Wieder sehe ich an mir hinunter. Mein Herz wummert gegen meine Brust und ich bekomme Schweißausbrüche.

Verdammt!

„Moment!“, quietsche ich, drehe mich auf dem Absatz um, stürme ins Schlafzimmer, reiße meinen Kleiderschrank auf und befördere den gesamten Inhalt auf mein Bett.

Ich wühle eine schicke Jeans hinaus, ein weißes Hemd und noch so eine Art Weste.

Allerdings in cool. So in schwarz. Mit Knöpfen.

Ich ziehe sie eher notdürftig an, zupfe sie zurecht, mache mir den Hosenstall zu und sprinte zurück in den Flur.

Vor der Tür stoppe ich um mir schnell die Haare zu richten.

Dann greife ich mit zitternden Fingern zum Türgriff und drücke ihn hinunter.
 

Als ich ihn sehe muss ich lächeln.

Nicht weil er lustig aussieht. Sondern weil er eine wahre Augenweide ist.

Auch er trägt eine Jeans, allerdings ist sie ausgebleicht und wirkt lässiger als meine. Darauf trägt er ein schwarzes leicht aufgeknöpftes Hemd und schwarze Schuhe.

Er hat sie rasiert, das sieht man, seine Haut ist schön glatt und seine Haare wirken wie immer lässig verstubbelt und doch gestylt.

„Stör ich?“

JA!
 

„Nein, gar nicht.“ Ich trete bei Seite und spüre meine Beine zittern. Mein Kiefer will auf einander schlagen, als wäre mir kalt, doch mir ist nicht kalt, ganz im Gegenteil. Meine Wagen glühen richtig.

Er tritt ein und sieht sich mit seinen neugierigen Saphiraugen um.

Ich gehe vor, ein wenig eilig, da ich die Schlafzimmertür aufgelassen habe.

„Wow. Das nenn ich mal Stilsicher.“, höre ich ihn hinter mir sagen und ich grinse stolz.

„Danke. Hat mich auch viel Mühe und Zeit gekostet.“

Ich schließe die Tür – und sehe Total Süß, die jetzt neugierig den Kopf gehoben hat.

OH MEIN GOTT – NEIN!

„... Mimi...?“

Ich will sterben. Sofort.

Sanji – angeklagt wegen Katzenentführung von seinem gut aussehenden Nachbarn.

„Was machst du denn hier?“

Wieso lacht er denn? Ist das irgendwie lustig, wenn man die Katze klaut und bei sich einquartiert?

Er dreht den Kopf und sieht mich an.

Ich lehne geschockt an der Schlafzimmertür. Ich glaube, ich bin kreidebleich.

„Tut mir Leid, Mimi ist manchmal echt aufdringlich. Da, wo ich früher gewohnt habe, war das immer ein Problem. Sie wollte immer in die Wohnungen der Nachbarn.“

Ich schaffe es nicht zu lächeln.

„Nein, es war meine Schuld, ich hab sie rein gelassen...!“, nuschle ich, doch er schüttelt den Kopf.

„Schon okay. Sie kann ja hier bleiben. Irgendwann kommt sie immer zu mir zurück. Stimmts, Mimi?“

Er streichelt sie und Total Süß reckt ihm ihren Kopf entgegen.

Würde ich wohl auch machen, wenn er mich am Kopf ... - Moment, WAS?

Ich hab zu wenig geschlafen. Das ist es.

„Also, wollen wir los? Oder ist das irgendwie doch ungünstig?“

Ich bekomme endlich wieder Luft und keuche ein „Nein, gar nicht“ in den Raum, bevor ich ins Schlafzimmer husche und die Tür hinter mir schließe.

Ich brauche eine Auszeit, setze mich kurz aufs Bett und atme tief durch.

Hilfe. Das kann doch nicht gut sein, sowas.

Ich sollte mich beeilen.

Ich flitze ins Bad, wo ich mich eher schlecht als recht fertig mache, schlüpfe in Socken und Schuhe und komme wieder heraus.

Er sitzt auf meinem Sofa und kuschelt die Katze.

Ich muss mir dringend eine Digitalkamera anschaffen.

„Fertig.“, murmle ich schließlich, nachdem ich wieder reden kann.

Er sieht auf, lächelt und erhebt sich.

„Weißt du schon, wo wir hingehen? Ich kenn mich hier ja nicht so aus.“

Green Peach. Green Peach. Green Peach.

„Wie wärs mit dem Green Peach..?“

„Hört sich gut an. Nehmen wir meinen Wagen?“ - „In Ordnung.“
 

Wieso das Green Peach?

Einfache Frage, einfache Antwort. Der einzige Ort, an den meine Freunde niemals gehen würden.

Weil das viel zu stilvoll für die ist. Ha.

Denn das Letzte was ich will ist, das meine Freunde mich im glücklichen Gespräch mit der Marmorstatur Lorenor Zorro sehen.

Vor allem Nami soll ihm kein zweites Mal über den Weg laufen.
 

Ich schlüpfe in die Jacke, er geht schon hinaus, ich folge ihm und schließe die Tür hinter mir ab, dann schlendern wir neben einander den Weg die Straße hinauf.

„Siehst müde aus, Nachbar. Nicht gut geschlafen?“

Na toll. Wir gehen feiern und ich seh müde aus. Da gehen die Frauen ja nur aus Mitleid mit mir mit.
 

Auch wenn ich gerade irgendwie bezweifle, das ich überhaupt eine Frau abschleppen werde.

Irgendwie... bin ich mir da sogar ganz sicher.

„Nein. Ehrlich gesagt gar nicht.“ „Oh. Wieso?“

Also so gut kennen wir uns dann auch noch nicht, Freundchen!

Ich zucke also mit den Schultern.

Er lächelt, dann tritt er an einen schwarzen Mercedes heran.

Sofortiger Hass bestätigt mir, das ich der Besitzer dieses Autos sein will.

Ich – will!

„Einsteigen!“, flötet er und ich folge seinem Ruf, schleiche um das Auto herum und lasse mich auf den Beifahrersitz gleiten.

Meine Finger zittern, als ich mir durch die Haare fahre. Ich bekomme kaum Luft, mein Magen überschlägt sich.

Ich glaube, ich bin noch nie im Leben so aufgeregt gewesen.

Er steckt den Zündschlüssel ins Schloss und der Wagen beginnt zu schnurren wie eine glückliche Katze. Ein Geräusch, das jeden Mann glücklich machen würde – wäre er nicht in so einer Stresssituation wie ich.

Ich muss ein Gespräch in Gang bringen!

Doch er übernimmt das für mich.
 

„Also wenn du zu müde bist, können wir auch schon früh wieder gehen. Ich versteh das. Wir müssen ja alle arbeiten.“

Falsch. Ich darf nicht mehr. Haha. Super.

Da kann ich heute auch mal richtig auf die Kacke hauen, verdammt!

Mit dem Beschluss heute die Sause des Jahrhunderts zu feiern schüttle ich den Kopf.

„Nein, es geht. Heute lass ich die Puppen tanzen.“

Er lacht und ein Schauer läuft meinen Nacken hinunter.

„So mag ich das.“

Ja, ich auch. Ich hoffe, wir sind nicht allzu bald da.

Seine Hand auf dem Schaltknüppel macht mich nervös. Aber das ist gut. Echt gut.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Janina
2013-03-16T00:01:30+00:00 16.03.2013 01:01
*grad ihren alten Kommi gelesen hat*
Hmmm... Ô__Ò Also diesmal fand ichs gar nicht so komisch dass er so viele Schnulzen angeschaut und geheult hat, im Gegenteil ich fands total niedlich! XDDD <3 Und ich kann mir total gut vorstellen wie frustriert er sich wohl fühlen muss!!
:D HACH aber die Katze... xDDDD hahahaha zu genial! <3
Von:  Janina
2010-11-12T15:27:18+00:00 12.11.2010 16:27
>>Ich kippe die Flakes in den Mülleimer, stelle die Schüssel ohne sie zu spülen – was ich ziemlich rebellisch finde – <<
Lol das ist also rebellisch? XD gegen sich selbst? *lach*
Oh man Sanji ist so gruselig in deiner Story!!!!x3

>>„Mau?“ Katze, du machst mir Angst. Hör auf mir Fragen in dieser fremden Sprache zu stellen.
„Nichts.“, sage ich, nur damit sie die Klappe hält.<<
WAHAHAHAXD Das ist SO FREAKIG!XD *sich weglacht*
Also... wenn das immer klappt muss ich mir das merken!!
*meinen kleinen Bruder böse anschaut* "NICHTS!"
XD DU BIST GENIAL~~

es ist so schrecklich dass Jeff Sanji gekündigt hat! T.T Aber irgendwire kann ich mir das noch nicht so vorstellen...!

>>Total Süß auf mir spüre und glaube zu wissen, was sie denkt - „was für ne Schwuchtel“ denkt sie und das kränkt mich.<<
Genau das gleiche hab ich auch gedacht!!! Hahahaha XD Omg das ist aber doch echt mal... abartig Oo wieso heult er so viel herum?

Sanji ist soo weird XD Also echt.. ich bin so was von gespannt wie du darauß noch ne Liebeszene machen willst! XD Sanji kommt mir gerade nämlich irgendwie gar nicht so zum verlieben vor XXD er ist so verrückt!
*lach*
oh man... XD
*weiter lesen tut *


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