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Es kommt immer anders wie du denkst.

boyslove
von

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Böse Überraschungen

Hallo Leute, ich wünsch euch viel spass mit dem ersten Kapitel. Ich hoffe euch gefällt die Idee! Ich will jetzt garnicht viel erzählen, ließt einfach selber ;] have fun
 

Wie ich den Frühling doch hasste. Überall wo man nur hinsah, fing es an zu sprießen und zu blühen. Die Tage wurden länger und die Madame Sonne beehrte uns nun länger mit ihren warmen Sonnenstrahlen, okay dagegen hatte ich wirklich nichts einzuwenden aber MUSSTEN denn die Leute ihre aufkeimende Frühlingsgefühle so offen zur Schau stellen? Die Straßen waren voll…voll von diesen...diesen…verliebten Pärchen!

Sie gingen eng umschlungen die Straßen entlang, küssten sich vor allen anderen und schämten sich nicht mal dafür.

Ich war auch froh dass dieser verdammte (sinnlose) Winter vorüber war. Die ‚alles heile Welt’ Stimmung an Weihnachten war sogar ein Tick schlimmer als das was jetzt passierte. Überall roch es nach Mandarinen, Zimt, frisch gebackenen Plätzchen (von denen ich hätte kotzen können, meine Ma war gut im schön reden aber backen war wirklich nicht ihre stärkste Begabung von den dröfltausend Anderen die sie besaß) und! im Fernseher – Radio – auf den Weihnachtsmärkten – überall, lief diese endlos nervende Weihnachtsmusik, die mich in den Wahnsinn getrieben hatte.

Doch zum Glück hatte alles mal sein Ende und ich war mal wieder ein Jahr verschont von diesen dicken langbärtigen Männern im Rot-weißen Anzügen und dem ständigen Gebimmel von irgendwelchen Glöckchen.

Für meine Schwester war die Weihnachtszeit die beste Zeit des ganzen Jahres. Vielleicht lag es auch einfach daran weil sie gerade erst 4 Jahre alt war und tolle Geschenke zu Weihnachten bekam. Jeder weiß doch, dass Kinder Geschenke liebten, wer tat das nicht.

Ich hatte nur Geld bekommen.

„Du bist schon alt genug, kauf dir selber das was du willst“ meinte meine Mutter nur und drückte mir 100 Euro in die Hand.

Hey ich hab wahrlich nichts gegen Geld, ich bin siebzehn und kann jeden Cent gut gebrauchen und doch hätte ich mich über ein kleines Geschenk mehr gefreut…

Aber zurück zum Thema.

Winter war schon vorbei, Frühling stand als nächstes auf dem Kalender und somit neue Probleme die auf mich warteten.

Meine Mutter war seit ein paar Tagen schon ziemlich merkwürdig drauf. Jedes Mal wenn ich ihr über den Weg lief, senkte sie ihren Blick und flüchtete schnell in ein anderes Zimmer bevor ich sie überhaupt fragen konnte was mit ihr los sei.

Meiner kleinen Schwester, Marie ist es ebenso aufgefallen. Für ihr jungen Jahre hatte sie wirklich ein helles Köpfchen. Das lag wohl eindeutig an den guten Genen die in der Familie lag.

Gutes Aussehen,'nen klugen Kopf, redegewandt und ein Perfektionist bei jeglicher Art und Dingen. Weswegen meine kleine Sis schon in jungen Jahren Markenklamotten trug die sie sich fast selbstständig aussuchte. Wie der Bruder – so die Tochter. Haha. Aber weiter…

Unsere Familie bestand nur aus drei Personen.

Mir, meiner Mutter und meiner Schwester. Mein Vater war damals als ich gerade Mal 1 Jahr alt war abgehauen. Also kannte ich ihn gar nicht und wie es schon rauszuhören war, sind ich und Marie lediglich halb Geschwister. Meine Mutter war schon eine gut aussehende Frau.

Langes blondes Haar, schlanke Figur und sie besaß wahrlich ein sehr hübsches Gesicht!

Ihr liefen die Männer nur so hinterher.

Weswegen sie wohl auch so oft Affären hatte. Ich hatte schlichtweg aus Neugierde angefangen ihre Männer zu zählen aber irgendwann vor Jahren hab ich damit aufgehört, es gab ja doch eh niemals ein Ende.

Natürlich stellte sie mir ihre Macker nie vor aber so dumm war ich nicht als das ich diese ‚leisen’ Stöhngeräusche direkt nebenan nicht zuordnen konnte. Und irgendwann geschah das Missgeschick und meine Mutter wurde schwanger. Tja wer zu dumm ist um zu verhüten…

Nichts desto trotz lieb ich meine Mutter und sie liebt uns. Sie ist nun mal wie sie ist und eine gute Hausfrau/Mutter wird sie niemals werden. Doch dafür gibt sie sich ziemliche Mühe und das schätze ich an ihr sehr.
 

„Pepeeee! Kannst du mal bitte kommen! Ich brauche deine Hilfe!“

schrie die Stimme am Treppengeländer hoch und riss mich aus meinen Gedanken die eigentlich zunächst dem blöden Frühling galten. Wo zunächst einfache Gedanken am Ende landeten, konnte man ja nicht ahnen. Ich hätte so noch wohl ewig meine Zeit verbringen können, als nächstes hätte ich wohl über meinen nicht vorhandenen Vater nachgedacht. Der sich bisher, nach all den ganzen Jahren, nicht ein einziges Mal gemeldet hatte.

„Peeeepee!“ doch meine schon fast hysterische Mutter ließ es nicht länger zu und seufzend gab ich mich geschlagen. Ich schlug mein Tagebuch zusammen, in dem fast alles stand was ich in den letzten 5 Jahren erlebt hatte, und legte es zur Seite.

„Peepee..!“ erklang es erneut und jetzt eine spur wehleidiger.

Das musste ja wirklich ein dringender Notfall sein.

Ich erhob mich vom Bett und ging die Treppe hinunter direkt in die Küche hinein und traute meinen Augen nicht. Meine Mutter kochte! Sie kochte tatsächlich!

Ich näherte mich mit langsamen Schritten der brodelnden Kochtöpfe und lugte unauffällig hinein. Es sah nicht lebensbedrohlich aus aber ich musste nur an die Plätzchen von Weihnachten denken, dann wurd mir schon wieder schlecht.

Damals saß ich noch Stunden auf dem Klo. Keine schöne Erinnerung.

Als meine Mutter wieder zurück in die Küche kam und mich sah, atmete sie erleichtert auf.

„Da bist du ja! Könntest du mir einen großen Gefallen tun?“ fragte sie mit einem verzweifelten Ausdruck in ihren Augen und umfasste meine Handgelenke.

„Lass mich raten, ich soll das Essen zu Ende kochen?“

„Also..mh…wenn du es schon so sagst…ja. Natürlich kriegst du dann auch etwas Schönes, versprochen! Nur ich bin wirklich in Zeitdruck!“ jammerte meine ‚ach so arme’ Mutter und blickte hastig zur Wanduhr.

„In einer knappen halben Stunde muss ich zur Maniküre und bin immer noch nicht fertig. Das Essen will auch nicht fertig werden!“ brummte sie böse und schob natürlich die Schuld auf das arme arme Essen, welchem ich jetzt wieder einen Blick schenkte. Den Grund weshalb das Essen nicht fertig werden wollte, sah ich sofort auf den ersten (okay zweiten) Blick.

„Maaaa, du musst auch schon die richtige Herdplatte anschalten damit du den Topf auch erhitzt bekommst und somit das Essen darin anfangen kann zu kochen.“

Ich ging eilig hin und schob den einen Topf einfach rüber zu der angeschalteten Herdplatte. So konnte es schon eher was werden.

„Danke Schatz! Ich schulde dir was, bis später!“ mit einem Knutscher auf meiner Wange, verabschiedete sie sich schnell und ließ mich mit den ganzen Kochtöpfen und schmutzigem Geschirr alleine.

Ich drehte mich wieder zu dem Chaos um und entschied mich erstmal fürs aufräumen und ließ das Essen einfach in Ruhe weiter köcheln.

Was sie wohl geplant hatte?

Das ähnelte mal so gar nicht meiner Mutter. Sie kochte sehr selten, nur in den äußersten Fällen, wenn sie ein schlechtes Gewissen gegenüber mir und Marie hatte. Irgendetwas war Faul an dieser Sache und mich würde es nicht wundern wenn sie nach der Maniküre mit einem neuem Kerl im Schlepptau auftauchen würde und ihn als ihren Verlobten vorstellte.

Ich nahm mir einen Putzlappen und ließ warmes Wasser ins Waschbecken laufen.

Mit ein wenig Spülmittel ließ sich der ganze Dreck umso leichter von den Tellern und Besteck abkratzen.

Was könnte es sonst sein?

Ginge es diesmal hier vielleicht nicht um einen Mann?

Tja es war Frühlingsanfang und die Hormone spielten verrückt, vielleicht wurde ja meine Mutter lesbisch und brachte eine Frau zum Abendessen mit!

Dieser Gedanke ließ mich kurz stocken und nachdenklich blickte ich in das schaumige Spülwasser, in dem ich meine Hände hinein hielt.

Der Gedanke war irgendwie …seltsam und vielleicht gar nicht mal so abwegig. Es gab bestimmt genug Frauen die auf meine Mutter standen und so offen wie sie ich präsentierte, könnte das irgendwann mal gut möglich sein. Mm

Also an mir sollte es nicht liegen, sie konnte machen was sie wollte.

Schweigend spülte ich noch den Rest des dreckigen Geschirrs bevor ich das Wasser wieder ablaufen ließ und anfing abzutrocknen.

Aber wie Marie wohl darauf reagieren würde… Sie war schließlich noch ein Kind und würde es wohl nicht verstehen können wenn unsere Mutter mit einer Frau zusammen kommen würde.
 

„Was hab ich da eigentlich für absurde Gedanken…vielleicht ist es auch was ganz harmloses…vielleicht…wollte sie uns einfach mal überraschen…“ versuchte ich mir hartnäckig einzureden was irgendwie nicht klappen wollte.

Ich glaub ich kannte sie inzwischen viel zu gut als das ich mir was vormachen konnte.

Da war was hinterm Busch, was wohl bald hervorkommen würde.

Es hieß lediglich abwarten und Tee trinken.

„Pepe!“ erklang plötzlich die piepsige leise Stimme meiner kleinen Schwester neben mir und ich sah an meinem Hosenbein zu ihr hinunter.

„Was denn Marie?“

„Ist Mama sich wieder hübsch machen gegangen?“

„eh…ja ist sie, hast du Hunger? Das Essen ist gleich fertig.“ Doch sie schüttelte den Kopf.

„ich muss dir was zeigen…aber sag Mama nichts…sie wird bestimmt ganz bös zu mir…“

verwundert hob ich zunächst eine Augenbraue und runzelte danach fragend die Stirn.

„Hast du ihre Schminksachen wieder durcheinander gebracht?“

Ich bekam jedoch nur ein leichtes Kopfschütteln als Antwort. Doch ehe ich noch Weiteres fragen konnte, schnappte sie sich meine Hand und zog mich hinter ihr her hinein ins Schlafzimmer.

Mein Blick fiel auf den zerbrochenen Handspiegel der vor offener Kommodenschublade lag.

„Ich wollte doch nur ein paar Ketten holen und dabei ist mir der Spiegel aus den Händen gefallen…“

brabbelte sie leise. Sie wusste nur zu gut dass sie hier nichts zu suchen hatte und das Mama’s Sachen tabu waren.

Aber wie so ein Kind nun mal war, der Versuchung zu widerstehen war einfach viel zu groß.

„Ist schon gut Marie, ich räum das weg und Mama wird nichts von der Sache mitbekommen“

ich blickte in ein erleichtertes Kindergesicht

„Aaaber beim nächsten Mal werde ich dir nicht helfen, also pass auf, dass du nicht noch mal was kaputt machst.“

Sie nickte nur hastig und tapste zurück in ihr Kinderzimmer.

Kopfschüttelnd blickte ich wieder auf das Szenario und unglücklicherweise zog plötzlich etwas Anderes meine volle Aufmerksamkeit auf sich und ich konnte wie Marie zuvor nicht einfach widerstehen.

In der Schublade der Kommode befand sich ein weißer Briefumschlag aus dem ein paar Fotos hervorlugten.

Ich sah mich kurz um und schloss sachte die Schlafzimmertür hinter mir zu, damit Marie mich nicht auf frischer Tat ertappte. Ich wusste doch genau, das kleine Kinder nur schwer was für sich behalten konnten.

Und somit hätte meine Mutter früher oder später von dem Vorfall erfahren worüber sie wohl sehr stinksauer werden würde.

Doch diese Gedanken schob ich einfach mal links zur Seite und schnappte mir den weißen Briefumschlag. Die Neugierde siegte mal wieder.

Bestimmt waren das Fotos von den Männern mit denen sie sich heimlich traf, von denen wir ja nichts wissen durften.

Auf der Vorderseite stand Sommer 2008

Also noch gar nicht so lange her.

Ich entnahm die Fotos aus dem Briefumschlag und erstarrte als ich gleich auf das erste Bild Blickte.

Was zur Hölle…nein…Wer zur Hölle verdammt war das?

Auf dem Foto war ein Junge zu sehen, ein Junge der ungefähr in meinem Alter sein müsste, wenn nicht gar noch jünger. Helles blondes Haar das leicht gelockt ihm fast bis zur Schulter reichte, umkreiste ein zart wirkendes Gesicht. Omg…

Mein Blick fiel als nächstes auf diese strahlenden eisblauen Augen. Sie erinnerten mich an…an Winter…an Eiszapfen und Schnee aber auf eine warme Art und Weise. Ich konnte es nicht wirklich beschreiben, zu sehr wurde ich von dem Bild gefesselt.

Wer zum Kuckuck war ER?

Wer war diese zierliche Gestalt auf dem Bild das, welche ‚fast schon’ einem Mädchen glich.

Mit den passenden Klamotten und Schminke wäre die Verwandlung komplett.

Wer war er? Wer war er? Wer war er?

Ich sah mir auch noch schnell die paar anderen Bilder durch und überall war nur er zu sehen.

Mir schwirrten drölftausend Gedanken durch den Kopf, die unmöglich waren zu ordnen.

War meine Mutter am Ende eine Pädophile?!

Stand sie etwa auf kleine süße Jungen und vernaschte sie am ende auch noch?

O M G.

Ein Plötzliches -

„Peeepeee, das Essen kocht über“ riss mich wieder zurück in die Realität und ich steckte so schnell, wie es mir nur möglich war die Bilder zurück in den Briefumschlag und eilte hastig in die Küche.

Marie stand am Türrahmen und sah mich besorgt an.

„Ist schon gut, bin ja da“

hastig nahm ich den Kochtopf vom Herd damit noch Schlimmeres verhindert werden konnte und stellte ihn danach ganz ab.

„Du kannst ruhig wieder spielen gehen…ich komm damit alleine zurecht“

„wirklich?“

„natürlich, nun geh“

„okay…“

Seufzend nahm ich einen Lappen zur Hand und wischte den Boden erstmal sauber.

Ein weiteres -

„Pepe!“ ließ mich fast wahnsinnig werden. Ich hatte verdammt noch mal auch noch andere Dinge zu erledigen und nur murrend blickte ich zu Marie hinüber.

„Der kaputte Spiegel liegt da ja immer noch…ich dachte...ich dachte du räumst ihn weg…“

„mach ich auch noch aber du siehst doch das ich grad was Dringenderes zu erledigen hab,“

herrschte ich sie gereizt an worauf sie nur den Blick sinken ließ und nickend wieder die Düse machte.

Ich weiß ja, dass sie nichts dafür konnte (na ja ausgenommen von dem Spiegel) aber mit all den anderen Dingen hatte sie nichts am Hut. Verdammt.

Meine Gedanken fingen erneut an sich nur um diesen blonden Jungen zu drehen.

Konnte es tatsächlich sein, das meine Mutter auf Jüngere stand und mit ihnen…

Der Gedanke trieb mir fast die Kotze hoch.

Eilig wischte ich noch den Rest weg bevor ich mich wieder erhob und den kaputten Spiegel im Schlafzimmer beseitigte. Die Schublade der Kommode, in dem sich der Briefumschlag befand, schloss ich ohne einen weiteren Blick darauf zu riskieren.

Das eine Mal hatte mir echt gereicht und mehr solcher Bilder wollte ich nicht finden. Lieber tappte ich da im Dunkeln herum.
 

Die nächsten Stunden verbrachte ichs damit Essen zu retten oder besser, das was noch zu retten war und versuchte die störenden beißenden Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen, die eindeutig immer wieder zu dem Blonden huschten.

Herrje, wie sollte ich bloß gegenüber meiner Mutter nur so tun, als wäre alles wie beim Alten?

Diese Neugier zu wissen wer er war, woher er kam und was er mit meiner Mutter zu tun hatte, fraß mich beinah auf.

Müde schloss ich meine Augen und fuhr mir durchs wuschelige schwarze Haar, strich vereinzelte Strähnen hinters Ohr und ließ mich, im meinem Zimmer angekommen, aufs Bett nieder.

Im Moment hatte ich unsägliche Lust den Tag zu verschlafen.

Gar nicht darauf wartend dass meine Mutter heute überhaupt noch zurückkommen würde, denn das war eigentlich nicht wirklich sicher. Vielleicht hatte sie uns ja auch schon vergessen und das Essen, was ja eigentlich sie machen wollte…

Ach, Scheißdreck. Wieso schnüffel ich auch in Dingen herum die mich nichts angehen?!

Gähnend drehte ich mich auf die Seite und mein Blick fiel auf mein Tagebuch das direkt vor mir lag.

Ich schnappte es mir und schlug gleich eine neue leere Seite auf.

Aufgerichtet krallte ich mir einen Kugelschreiber und schrieb alles, was mich gedanklich fest hielt, hier hinein und vielleicht ließ es mich dann wenigstens für eine Weile in Ruhe.

Meine Hand flog nur so über die Zeilen und es wurde immer mehr und mehr. Als ich endlich fertig war und einen kurzen Blick auf mein Geschriebenes schaute, lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter und ich spürte wie schlecht mir auf einmal in der Magengegend wurde.

Fast überall, in fast jedem Satz, tauchte der Fremde Junge auf.

Als ob dies nicht genug wäre…würde ein Fremder die Sätze lesen, könnte er glatt denken ich sei….

!!

Unmöglich! Hochkantig wurde das Tagebuch in die nächstbeste Ecke geworfen und dort konnte es von mir aus auch für einige Zeit bleiben!

Schnaubend richtete ich mich auf und riss mein Zimmerfenster weit auf um etwas von dem Frühlingsduft zu schnuppern. Vielleicht brachte mich das wieder auf den klaren Boden der Tatsachen.

Aus dem Fenster hatte ich einen guten Blick auf die Menschenmenge, die sich fröhlich auf den Straßen tummelten um das lauwarme Frühlingswetter zu genießen.

Sie sahen alle so unbeschwert und glücklich aus, besonders diese Pärchen, die eng umschlungen vor sich hinkicherten und sich hier und da mal küssten.

Grummelnd blickte ich schnell weg und entdeckte plötzlich etwas, worauf ich mit Herzklopfen eilig den Kopf einzog.

Ein Junge mit hellem blondem Haar ging direkt auf unser Haus zu, jedenfalls sah es so aus.

Das Hämmern gegen meinen Brustkorb war so intensiv, dass ich gar nicht traute mich auch nur ansatzweise zu bewegen. Wie erstarrt hockte ich da unter dem Fenster und erhielt von Marie verwirrte Blicke, die in diesem Moment im Prinzessinnenkleid ins Zimmer stolziert kam.

Sie blieb nah an der Tür stehen und guckte mich eine Weile einfach nur an.

„Was ist?“

„Nichts…ich wollte nur fragen, ob du mir das Kleid zumachst…“

Fragende traurige Augen blickten mich an worauf ich nur seufzte und sie mit einem Kopfnicken in meine Richtung herbestellte.

„Na komm her, ich mach’s dir zu.“

Freudig kam sie angerannt und stellte sich mit dem Rücken zu mir. Ich zog den Reissverschluss des Kleides hoch und gab ihr einen kleinen Klapps auf den Hintern.

„fertig little Princess“

„danke Pepe!“

„Kein Problem“

sie drückte mich einmal fest und blickte mich dann noch einen Moment lang an.

Wie ich diese Blicke hasste. Kinder konnten einen so ansehen dass es schon wirklich unangenehm wurde.

„Was ist denn noch Marie?“

„Wieso sitzt du unter dem Fenster auf dem Boden?“

Haha, das musste ja kommen.

„Ehm…ich hab was gesucht…“, versuchte ich mich rauszureden, womit ich mir nur einen ungläubigen Blick einfing.

„Wieso ist dann das Fenster ganz auf?“

„Eh…also…ich brauchte frische Luft.“

Für einen ersten Moment dachte ich dass sie mir das natürlich auch wieder nicht glauben würde, aber sie erhob sich und nickte einfach.

„Ich geh wieder spielen“

lächelnd verschwand sie danach wieder aus meinem Zimmer.

Oh man, sie war schon manchmal eine richtige Zuckerschnute. Ich war stolz drauf ihr großer Bruder sein zu dürfen, auch wenn es Momente gab, wo ich sie am liebsten vierteilen würde.

Ich hätte vielleicht für einen Moment das gerade Gesehene vergessen, hätte mich das Läuten an der Haustür nicht wieder schreckhaft daran erinnert.

Konnte es sein, dass es Er war?

Oder bekam ich schon Halluzinationen? Es gab Millionen blonder Jungen und wieso sollte es ausgerechnet er gewesen sein?!

Aber welcher blonde Junge würde schon an ihrer Tür klingeln? Klingel? Tür?

Es läutete erneut und Marie kam zu mir ins Zimmer.

„Pepe machst du etwa nicht auf?“

Sie war ein braves Kind, sie wusste dass sie nicht alleine die Tür aufmachen durfte aber ich konnte es in Moment ebenso wenig.

Ich hatte inzwischen das Gefühl das mein Herz mir tief in die Hose gerutscht war und bewegen konnte ich mich trotzdem keinen Millimeter.

„Die Tür hat geklingelt, willst du denn nicht aufmachen?“

„Nein“

„Wieso?“

„Ist nicht wichtig“

„Vielleicht ist es Mama“

„Mama hat Schlüssel“

Als es erneut läutete blickte ich auf und konnte sehen wie Marie aus dem Zimmer ging.

„Dann mach ich auf.“

„Marie!“, knurrte ich böse und mit plötzlich konnte ich mich wieder bewegen, ich erhob mich schnell und folgte ihr eilig zur Tür.

Doch bevor ich noch irgendwelche Einwände erheben konnte, hatte sie auch schon die Haustür geöffnet.

Angewurzelt blieb ich stehen und traute meinen Augen nicht. Vor uns stand wirklich dieser blonde Junge mit dem hellen blonden Haar und den eisblauen Augen, genau wie auf den Fotos.

Er trug einen leichten Mantel, um seinen Hals lag ein seidiger Schal.

Obwohl das Wetter recht warm war, hatte er leicht gerötete Wangen. Was super zu dem Rest der hellen Haut passte. Er schien gerannt zu sein…

Neben ihm standen…Koffer. Koffer?

Mir wurde heiß und kalt zugleich. Kam gleich meine Mutter an und stellte ihn als Lover vor?

Der Gedanke grauste mir zu sehr.

„Eh hallo…“, unterbrach er mich mitten in meine Gedankengängen. Peinlich berührt sah ich schnell weg, als ich ihn immer noch wie ein Liebeskranker anstarrte.

Er lächelte nur warm, es schien ihm wohl nichts ausgemacht zu haben.

„Wohnt hier eine Olivia Horn?“ fragte er als nächstes freundlich und etwas zurückhaltend. Marie stand inzwischen neben mir und schien ebenfalls geplättet zu sein. Sie wusste ja ebenso wenig wie ich, was hier vor sich ging.

„Wieso? Wer bist du und was willst du hier?“, fuhr ich ihn grantig an, worauf er nur etwas schockiert zurückwich. Er schien für einen Moment den Faden verloren zu haben, aber schnell hatte er sich wieder gefasst und lächelte erneut so doof. Ich hätte ihm das Lächeln am liebsten rausgeprügelt.

„Ich heiß Niko und Olivia ist meine Mutter.“
 

- ende -

Hintergangen

Kommen wir zum zweiten Kapitel. Eigentlich wollt ich hier raus ein One-Shot machen aber weil ich mich total nicht kurzfassen konnte, wird es wohl noch ein paar Kapitel mehr :D Pepe und co haben es mir eben während des schreibens angetan. Kann man wohl nichts dagegen tun. hehe. Und nund viel Spass!
 

Wollte Blondie mich etwa verarschen?! Der tickte doch nicht ganz sauber. Erst hatte ich das unbändige Gefühl gehabt ihn zu Hackfleisch zu verarbeiten aber nach diesem Satz kam nur ein spöttisches Lachen aus meiner Kehle. Marie sah mich verdutzt und zugleich verwirrt an. Sie verstand die ganze Situation nicht so wirklich und fragte sich wieso ein fremder Junge behauptete ihre und meine Mama sei seine Mama?

Blondkopf wusste nicht so wirklich wie er auf mein Lachen reagieren sollte, er stand immer noch zögerlich in der Einganshalle und wartete ab bis ich mich wieder von meinem ‚Lachflash’ erholt hatte.

„Der war geil, echt jetzt…!“ langsam kriegte ich mich wieder ein und mein noch zuvor entspannter Gesichtsaudruck wich vollkommen und stattdessen verengten sich meine Augen zu schlitzen und meine Lippen spitzen sich zu. Meine dunkelbraunen Augen wirkten dadurch ziemlich bedrohlich und schimmerten fast Schwarz.

„Sag mal, was für ein bescheuerter Penner bist du eigentlich?! Verpiss dich auf der Stelle und wehe du nimmst so einen Dreck noch einmal in den Mund! Ich schwöre dir, auch wenn du so ein Baby Face hast, ich kenne keine Gnade bei solchen Idioten wie dir!“ fauchte ich den Jungen wütend an und hatte mich bei meiner Wortwahl echt nicht zurückgehalten. Seine bloße Anwesenheit machte mich kirre! Auch wenn ich ihn eigentlich nicht kannte, er sollte sich am besten auf der Stelle in Luft auflösen.

Marie war schockierend zurückgewichen und blieb an der Türschwelle des Wohnzimmers stehen. Sie verstand nicht wieso ich gerade gebrüllt hatte. Wahrscheinlich hatte sie nicht mal den Inhalt verstanden, der hauptsächlich aus Beschimpfungen bestand.

Ich weiß ja, vor Kindern sollte man sich…zusammenreißen aber meine Fresse, ich konnte einfach nicht Anders! Schließlich hatte sie ja auch keine Ahnung was für eine schreckliche Entdeckung ich vorher in Mom’s Zimmer gemacht hatte.

Und der Typ an der Haustür war eindeutig der auf den Bildern. Fuck!

Wieso stand der eigentlich immer noch da?! Hatte ich ihm nicht gesagt er solle sich verpissen?

„Ey hörst du schlecht oder was?!“ fuhr ich ihn grantig an und war mit zwei Sätzen bei ihm und blickte ihn herablassend an. Ich war fast ein ganzen Kopf größer als er, stellte ich gehässig fest und baute mich demonstrativ noch vor ihm auf. Er wich tatsächlich zurück. Paah! Angsthase. Ich grinste triumphierend.

„Machs gut baby face.“ Meinte ich endgültig und zog die Haustür direkt vor seiner Nase zu.

So.

Sache erledigt.

Marie lugte hervor und sah mich wieder fragend und voller Sorge an.

„Der arme Junge…“ murmelte sie leise, worauf ich nicht weiter einging und an ihr vorbei, hinauf in mein Zimmer schlenderte.

Der würde garantiert kein zweites Mal wiederkommen. Grinsend hievte ich mich aufs Bett und starrte meine Decke an. Ein völliger Triumph, nur…wieso fühlte ich mich gerade nur so elend? Ich drehte mich auf die Seite und ließ meine Hand übern Bettrand hängen.

Er meinte, Sie sei seine Mutter…aber Sie war doch meine Mutter, wieso sagt diese beschissene Fotze so was? Ich bekam überhaupt keinen klaren Gedanken mehr zustande, ich schloss vor lauter Anstrengung meine Augenlieder und versuchte das mächtige Pochen an meiner Schläfe irgendwie zu ignorieren. Poch…poch…poch…poch.

Wollte man mich heute fertig machen?! Ja gut ich war nie wirklich der ordentlichste und hörte auch nicht immer auf das was meine Mutter mir sagte aber war das schon ein Anlass genug mich zur Schnecke zu machen?

Ich rollte mich zur anderen Seite und presste mich so fest wie nur möglich gegen die Wand, lehnte meinen Kopf dabei gegen die kühle Mauer und atmete einmal tief ein bevor ich es unten erneut läuten hörte. Dieser verfickte vishvdsbjghwer! Ich sprang vom Bett und hatte das Gefühl die gesamten Treppen hinunter gesprungen zu haben, so schnell war ich an der Haustür angelangt und riss diese mit einem heftigen Schwung auf.

„Verpiss dich du Arsch-…“ ich stockte und biss mir dann strafend auf die Lippe. Oh fuck. Der nervende Hausmeister. Ich hoffe ja er habe nicht gehört was ich gesagt bzw sagen wollte aber so laut wie ich es gebrüllt hatte war dies wohl sehr unwahrscheinlich. Der große stämmige Mann der einen Bartwuchs hatte wie einer der sieben Zwerge sah mich skeptisch an, musterte mich eingehend bevor er eine Augenbraue anzog und sich mit einem leisen räuspern zu Wort meldete.

„Ich habe gehört hier gab es einen kleinen Zwischenfall.“ murmelte er mit tiefer grunzender Stimme, mit dem mächtigen Bartwuchs in Kombination war es fast unmöglich auch nur ein einziges Wort, klar und deutlich zu verstehen. Ich hatte schon immer riesen Probleme damit gehabt, weshalb ich eine ‚Unterhaltung’ immer möglichst aus dem Weg ging.

„Zwischenfall? Eh…ich weiß von nichts.“ Ich tauchte mich in Unschuld und lächelte angespannt. Verdammt. Ich hätte wohl etwas leiser brüllen sollen…

„Der kleine Herr hier ist aber ganz anderer Meinung.“ brabbelte er wie immer ziemlich unverständlich daher und ging einen Schritt bei Seite. DA!

Und wieder dieser Typ. Wahrscheinlich hatte er sich bei dem Hausmeister ausgeheult. Blondie stand hinter dem Hausmeister und schaute mich mit so einem - ‚ach- ich tu doch keiner Fliege was zu leide’ Blick an. Das Prügel ich dem beim nächsten Mal heraus. Nächstes Mal? Was dachte mir den da? Es wird natürlich kein nächstes Mal geben!

„Ich weiß wirklich von nichts, Entschuldigung ich hab noch was zu erledigen (lüge)“ damit versuchte ich mich so schnell wie nur möglich aus der Schlinge zu befreien und wollte die Tür hastig schließen. Doch der Fette Hausmeister wusste es zu verhindern, indem er einfach seinen schwabbeligen Fuß dagegen stellte. Ich verkniff mir ein genervtes Stöhnen.

„Der kleine Herr hat mir gesagt er gehört zu dir, ich weiß ja nicht was passiert war aber ich dulde hier keine Unruhen! Ich versteh nicht wie man so jemand nettes mit dicken Gepäck draußen stehen lassen kann. Du solltest dich schämen Pepe!“ tadelte er mich brummig und schob den kleinen Gast einfach an mir vorbei ins Haus. Spinnt der Kerl?! Nur weil er der Hausmeister war, hatte er nicht zu entscheiden wer hier hinein durfte und wer nicht!

„Ich werde später wohl mit deiner Mutter sprechen müssen…Tz so geht das nicht weiter! Und jetzt kümmere dich um deinen Gast!“ damit stapfte Fettsack auch wieder von dannen und ließ mich mit dem… ich drehte mich zur Seite und stellte fest das Blondie nicht mehr neben mir stand. Gott, wieso bestrafst du mich nur so?!

„Ey du Pisser, wag es ja nicht hier herumzulungern!“ rief ich aufgebracht und machte mich auf der Suche nach Blondie. Weit konnte er ja wohl kaum gekommen sein. Zumal unsere Wohnung auch nicht so extrem groß war, jedoch war es zweistöckig, einbisschen Luxus musste doch drin sein. Meinte auch meine Mom immer.

Ich steuerte direkt das Wohnzimmer an und wurde auch gleich fündig. Mein ungebetener Gast, sah sich in dem Raum um und wagte es sogar unsere Familien Fotos zu betrachten und mit seinen dreckigen Pfoten anzufassen.

„Wenn du hier etwas klaust, breche ich dir jeden Finger!“ schimpfte ich, während ich auf ihn zuging und von den Fotos wegzog.

„Nun hör mir mal zu Pisser-…“

„Mein Name ist Niko!“

„…Wie auch immer. Ich hatte dir doch gesagt du sollst verduften oder hast du wirklich bock auf eine tracht Prügel von mir?“

„Wieso willst du mich schlagen? Du kennst mich doch gar nicht.“

Ich hielt kurz inne und blickte dem Blonden in die blauen Augen und hatte für einen Moment tatsächlich den Grund für mein Ausraster vergessen. Ich sah ihn an. Bilder. Oh ja! Da waren Bilder von ihm, im Zimmer meiner Mom! Ach und dazu behauptet er noch sie wäre SEINE Mom. Also wenn das kein triftiger Grund wäre.

„Ich will dich auch nicht kennen und hast du nun die Güte aus unserer Wohnung abzuhauen? Oder muss ich dich dazu zwingen?“ ich zog meine Augenbraue zusammen und blickte ihn abwartend an. Noch hatte er Zeit, seine Beine in die Hände zu nehmen um abzuhauen. Noch blieb ich ruhig und tat nichts. Noch. Ey! Wieso stand der =&%§&(% immer noch da?!

Ich schnaufte ärgerlich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Forderte mich die Pussy etwa heraus?

„Kann ich bitte mit meiner-…ich mein mit deiner Ma sprechen? Ist sie nicht da?“

Boah geht’s noch? Was Verstand er nicht an meinen Worten?!

Ich packte ihn am Kragen seines Mantels und zog ihn unsanft zu mir in die Höhe. Unsere Gesichter waren nur noch Millimeter voneinander entfernt und ich konnte seinen hastiges ein-und ausatmen an meiner Wange spüren. Aha! Doch Angst!

Seine Augen waren erschrocken weit aufgerissen und musterten mich eingehend. Jetzt ging ihm doch die Muffe sausen, geschieht dem ganz recht!

„Siehst du sonst hier jemanden? Und belästige meine Ma nicht, verpiss dich endlich!“ knurrte ich ihm entgegen und war inzwischen bereit meine Zähne zu fletschen und ihn aufzuschlitzen würde er sich erneut quer stellen. Doch seinerseits kam keine Reaktion mehr. Besser so.

Ich zerrte ihn anschließend mit mir und öffnete die Haustür.

„ich will dich nie wieder hier sehen!“ gerade als ich ihn ‚rauswerfen’ wollte, wurde ein zutiefst bestürztes „Pepe!!“ gerufen und ich blickte nach vorne, in das entsetzte Gesicht meiner Mutter. Oh. Eh…nicht gut.

In einer Hand befanden sich ihre Schlüssel, anscheinend war sie gerade von ihrer Sitzung zurückgekommen und wollte aufschließen. Das sie mich mit Blondie sah, war überhaupt kein gutes Zeichen. Eher ein sehr sehr schlechtes…

„Was um alles in der Welt, tust du da?“ als sie einen Blick auf den Pisser warf, wurde sie nur ganz kreide Bleich im Gesicht und rannte schnell zu uns hinüber und entriss ihn mir aus der Hand.

„Spinnst du?!“ schrie sie mich an und ich zuckte etwas zurück. Sie hatte mich noch nie angeschrieen. Ich hatte meine Mutter eigentlich noch nie so aufgebracht gesehen. Wieso? War der Typ da etwa wirklich ihr Sohn?

Ich musste schwer Schlucken und ließ meine Hände niedergeschlagen nach unten hängen.

Sie hatte sich nun dem Blondie zugewandt um zu schauen ob auch alles okay bei ihm war. Als sie bemerkte dass ihm nicht einmal ein Haar gekrümmt wurde, atmete sie erleichtert auf.

Der besagte Blondie blieb weiterhin still und musterte mich ganz kurz eingehend, was ich in dem Moment nicht wirklich wahrnahm.

Man hätte ja meinen können das er mitleid mit mir hatte so wie er mich angesehen hatte.

Und das obwohl ich voll das Arschloch zu ihm war.
 

Marie hatte das ganze treiben von ihrem Zimmer aus mitverfolgt und starrte vom Treppengeländer zu uns herab. Sie wusste nicht so recht was sie machen sollte. Auch sie war erschrocken darüber gewesen wie kühl unsere Mutter auf einmal wirkte.

„Hast du dein Gepäck hier?“ erkundigte sie sich bei Niko (Gütigerweise nenne ich ihn mal so, kann ihn ja nicht ständig Pisser nennen, obwohl…ach egal)

Dieser gab ein knappes nicken von sich. Schien nicht groß gesprächig zu sein, was mir eigentlich auch schon vorher aufgefallen war. Zuerst dachte ich ja er hätte seine Zunge verschluckt, oder wäre Stumm. Na ja.

Ich stand immer noch mit hängenden Schultern am Eingang und wartete darauf dass irgendetwas passierte. Würde meine Ma mich gleich wieder anbrüllen?

„Gut, dann zieh mal deinen Mantel aus, ich mach dir einen Tee, du siehst so durchgefroren aus.“ Meine Mutter machte einen Tee?! Das ich so was noch mal erleben durfte. Eigentlich machte ich so was doch ständig. Doch bevor sie sich an die ‚Arbeit’ machte, schob sie Niko ins Wohnzimmer hinein und drückte ihn auf das Sofa. „Mach es dir bequem, ich komme sofort.“ Mit diesen Worten ging sie wieder hinaus und steuerte anstatt die Küche, wo man ja eigentlich Kochte und so, mich an.

„Es tut mir Leid Pepe, ich…ich muss später mit dir und Marie reden…“ sie stockte kurz und schüttelte den Kopf. „Ich glaub ich spreche erstmal zuerst nur mit dir, für Marie wird das nur zu schwer zu verstehen sein, glaub ich…“ irgendwie wirkte sie ganz blass und zerstreut. Sie Klopfte mir nur noch ganz kurz auf die Schulter bevor sie sich auf den Weg zur Küche machte.

„Ach und“, sie drehte sich noch einmal zu mir um.

„Bitte sei nett zu ihm.“

Konnte diese Frau da wirklich meine Mutter sein? Irgendwie schien sie wie ausgewechselt zu sein. Selbst ihre Stimmfarbe war…war…wie sollte man so was erklären. Weicher, ruhiger und nicht mehr so schrill wie immer.

Wurde sie jetzt tatsächlich endlich zu einer richtigen Hausfrau? Meine Mutter? Niemals.

Ich schüttelte den Kopf. Ich war wirklich gespannt wie sie mir das alles erklären wollte.

So eine klitze kleine Vermutung hatte ich ja schon.

Fotos in der Schublade.

Blonder Junge mit blauen Augen steht plötzlich vor der Tür (meine Ma ist auch Blond und blauäugig – ey wenn das schon nichts heißt)

und behauptet sie wäre SEINE Mutter.

Ich würde mal schwer darauf deuten das meine Ma nicht nur mich und Marie als Kind hatte.

Haha.

Und ich fand das ganze bei genauerem betrachten, nicht wirklich lustig. Sie hatte mich angelogen, verheimlicht das ich noch einen Bruder hatte und wahrscheinlich war das noch nicht mal einst ihrer größten Geheimnisse die sie vor mir verbarg.

Am liebsten hätte ich jetzt irgendetwas genommen und auf den Boden geschmissen.

Scheißfuckdreck! Man! Plötzlich fing mein Körper an zu beben und mir wurde kurzzeitig schwarz vor den Augen. Stöhnend stütze ich eine Hand vors Gesicht und strich mir durch das Haar. Also für Heute reichte es mir eigentlich. Das Fass war voll und drohte überzuschwappen, wenn gleich noch irgendetwas passierte.

Ich musste mich beruhigen. Ich vertrug den ganzen Stress nicht. Er schlug dann immer sofort auf meine Gesundheit über und ich bekam schreckliche Magenkrämpfe.

Plötzlich hörte ich ein leises Kindergelächter aus dem Wohnzimmer und hob verwundert eine Augenbraue an.

War das Blondie der nun seine wahre Gestalt zeigte und eigentlich ein Mädchen war, der wie ein kleines Kind lachte? Ehm…unmöglich.

Ich näherte mich dem Tatort vorsichtig und lugte in den Raum hinein.

Marie saß neben Niko und es schien, als würde er ihr voll die unheimlich lustigen Sachen erzählen. Den jedes Mal wenn er aufhörte etwas zu sagen, kicherte sie wie verrückt los.

Boah! Verräterin!

Sie müsste eigentlich zu mir halten! Was saß sie eigentlich dann neben ihm und war nicht bei mir? Pff!

„Pepe!“

uh Shit, bemerkt.

Marie winkte mich zu ihr. Nikos blick hob sich an und fiel in meine Richtung. Glotz nicht Blondie.

Er lächelte etwas traurig und sein Blick schien alles andere als glücklich zu sein. Warum zum Teufel sah er mich so an? Hatte er nichts Besseres zu tun? Sich vielleicht noch in einer anderen Familie einnisten? Wäre doch eine prima Idee, jedenfalls wären wir ihn dann los.

„Niko ist voll nett! Er erzählt mir so lustige Dinge, wie er einmal seinem Lehrer eine- …“

„Ja ja…“ unterbrach ich sie genervt und vergrub meine Hände in die tiefen meiner Hosentaschen. Ich wollte echt nicht wissen was Niko da so mit seinem Lehrer angestellt hatte. So toll konnte es nun auch wieder nicht sein.

Marie zog beleidigt eine Schnute.

„Du bist so gemein Pepe!“ maulte sie und düste stampfend aus dem Zimmer hinaus. Das war ja auch nichts Neues. Ich, Pepe war doch zu jedem gemein! Irgendwie musste man sich doch auch durchs Leben schlagen.

Im Wohnzimmer kehrte die Stille zurück und auch jetzt erst bemerkte ich, dass ich mit Blondie alleine war. Gerade als ich mich ebenfalls verduften wollte, durchbrach Niko die Stille und sah wieder zu mir hin.

„Bin ich denn so schlimm?“ fragte er.

Natürlich!

Ich sagte zunächst nichts, blieb aber stehen und lehnte mich gegen die Wand.

„Ich kenn dich nicht“

„Aber gut genug um mich anzubrüllen und mit Schläge zu drohen!“

„…Du hast behauptet meine Ma wäre deine.“

„Glaubst du alles was man dir sagt und reagierst dann so? Ich will gar nicht wissen wie viel Leute du so schon verdroschen hast.“

„Besser so.“

Er wusste ja nichts von den Fotos. Irgendwie, während ich ihn so beobachtete und merkte, dass ihn meine heftige Reaktion echt beschäftigte, tat es mir auch irgendwie auf eine Art und Weise leid. Ich konnte extrem überreagieren, das hatte man ja gerade erst miterleben können.

Aber mich bei ihm zu entschuldigen dafür, das könnt ich wohl niemals. Viel zu Stolz.

Oder besser gesagt viel zu Stur.

„Aber du hattest es doch auch nicht einfach so daher geredet.“ meinte ich dann und spürte wie sofort seine eisblauen Augen zu mir sahen und mich fixierten.

In dem Moment trat meine Mutter mit dem Tee ins Zimmer und musterte uns einen Moment lang, bevor sich wieder ein nettes Lächeln auf die Lippen setzte und die heiße Tasse auf den kleinen Wohnzimmer Tisch abstellte.

„Er ist noch heiß, warte einbisschen, dann geht es bestimmt.“ erklärte sie voller mütterlicher Fürsorge. Kotz brech.

Ich muss hier raus.

Ich stürmte aus dem Zimmer, nahm mir meine Jacke von der Garderobe und stieß die Haustür auf.

„Pepe?!“ hörte ich nur noch verwirrt meine Mutter rufen, bevor ich die Tür achtlos hinter mir zu fallen ließ und davon rannte.

Jetzt war das Fass übergelaufen.

Ich wusste nicht so genau wo mein Problem lag! Ich war einfach nur so sauer auf sie! Sauer auf ihn! Sauer auf mich! Ich hielt es einfach nicht mehr aus.

Ich schlug irgendeinen Weg ein, Hauptsache weit weg von unserer Wohnung und hielt erst an, nachdem ich mir sicher sein konnte das mich niemand verfolgt hatte.

Total gerädert und als hätte ich Asthma, rang ich nach Luft wie verrückt und stütze mich völlig erschöpft an einem großen Baum ab. Erst nach wenigen Minuten, konnte ich mich wieder erheben und einen Schritt gehen ohne zu glauben Ohnmächtig zu werden. Gott, wann hab ich das letzte Mal so schnell und so viel um mein Leben gerannt?

Mir kam da so eine dunkle Erinnerung hoch.

Ich war 11 und ein wild gewordener irrer Hund rannte hinter mir her. Ich hatte ihn die ganze Zeit mit Steinen beworfen, war halt noch ein Kind und hatte Langeweile, wer hätte den gedacht dass der scheiß Köter über so einen hohen Zaun springen konnte und mich verfolgte?! Ich hatte extrem viel Glück gehabt das ich unbeschadet davon gekommen war. Doch seitdem machte ich immer einen sehr großen bogen was das Thema Hunde anging.

Ich sah mich um, ich befand mich auf dem geraden Weg zur Stadt. Okay, ging ich halt dort hin. Vielleicht traf ich dort auch noch auf irgendeinen meiner Freunde. Abwechslung wäre jetzt genau das Richtige!

Und wenn ich mir so Recht überlegte, hätte ich auch voll bock mir die Birne mit Alkohol wegzuballern. Wenigstens würde ich dann aber nicht mehr an meine Mutter und an meinem ‚ Bruder’ denken müssen. Jetzt nannte ich ihn auch schon Bruder….

Ich musste schleunigst in die Stadt kommen! Schleunigst zu meinem Alkohol!
 

-
 

Boah…irgendwie war es ja wirklich ein wunder das ich noch einigermaßen stehen konnte. So viel wie ich gesoffen hatte, müsste ich für eine ganze Woche komplett flach liegen. So fühlte es sich an. Alles drehte sich und ich mit. Irgendwann um 2 Uhr oder so wurde ich gütigerweise von einem Kumpel nachhause gefahren. Ich glaub wenn ich zu Fuß gegangen wäre, würde ich irgendwo kotzend auf der Straße rumhängen und nicht mehr nachhause finden. Naja vermissen tat ich es in dem Fall auch eigentlich gar nicht. Zwar konnte ich das was passierte nicht vergessen, doch in Moment war es mir schnurz egal. Ich grinste vor mich hin als mein Kumpel mich aus dem Auto hievte und mich stützend zu unserem Hauseingang führte.

„So Pepe. Den Rest schaffst doch auch bestimmt alleine oder? Ich muss jetzt nachhause, oder meine Eltern killen mich. Weiß ja, das Auto gehört leider immer noch meinem Dad.“

Ich nickte nur hob zur Verabschiedung meine Hand. Muttersöhnchen, dacht ich mir lachend und musst mich an der Haustür festhalten um nicht noch auf die Fresse zu landen.

So gut, jetzt aber sollt ich mal wirklich hineingehen oder ich weckte alle Nachbarn mit meinem Gelächter auf.

Schlüssel raus und rein ins Löchlein. Aber Moment mal…wieso gab es den auf einmal so viele davon? Da wusste man ja gar nicht wo man es zuerst reinstecken sollte!

Empört über diese furchtbare Tatsache, steckte ich drauf los bis ich irgendwann mal das richtige Loch gefunden hatte. Ah! Geht doch.

Ich öffnete die Tür und mich umfing Dunkelheit und Stille. Mich schien keiner vermisst zu haben. Ich torkelte hinein und schloss die Tür. War ja auch eigentlich gut so. So müsst ich mir keine dummen Fragen anhören.

Ich schmiss meine Schuhe irgendwo in eine Ecke hinein und warf meine Jacke auf den Boden. Die konnte man ja Morgen auch noch aufhängen. Danach versuchte ich mich daran, die Treppen zu erklingen, was wirklich nicht so einfach war wie es aussah. Manchmal stolperte ich über eine und manchmal trat ich völlig daneben. Irgendwann schaffte ich selbst das, musste mir ein leises Gekicher dennoch verkneifen.

Niemand schien was mitbekommen zu haben. Glück gehabt.

Ich schleifte mich in mein Zimmer hinein und wollte eigentlich nur noch in mein warmes kuscheliges Bettchen. Ich tappte in dunkeln darauf zu und ließ mich in die weichen Kissen hineinfallen. So schön warm. Ich seufzte erleichtert und schlüpfte unter meine Decke.

Dann jedoch bemerkte ich etwas Warmes neben mir liegen, machte mir aber nicht große Gedanken darüber. Es fühlte sich aber ziemlich gut an und dieses Etwas, mit der wohligen wärme, zog ich kurzerhand näher zu mir und schmatze genüsslich vor mich hin.

Ich glaub ich war wirklich zu besoffen um überhaupt noch klar denken zu können. Im Nachhinein hätte ich mich tausendmal dafür Ohrfeigen können.

Dieses Etwas setzte sich plötzlich in Bewegung und drehte sich in meiner Umarmung um.

„Gefällt dir so was?“

wurde leise gefragt und ich musste bei der Stimme stutzen. Meine verrosteten Gehirnzellen versuchten zu Arbeiten. Irgendetwas ging hier gerade mächtig schief und ich kam zum allen Übel noch nicht mal sofort drauf.

Erst als ich meine Augen öffneten und das schemenhafte Gesicht eines Mädchen, eh nein…eines Jungen erkannte der mich mit seinen eisblauen Augen anstarrte…Moment. Eisblaue Augen?

Ich riss meine Augen auf und erst jetzt erkannte ich den Pisser! Diesen Niko!

„What the fuck!“ stieß ich überrumpelt hervor und wich so weit zurück das ich hochkantig aus dem Bett stürzte.

„Verdammt!“ zischend rappelte ich mich wieder auf und hielt mich mit verzerrtem Gesichtsausdruck am Hinterkopf fest.

Blondie starrte mich einfach nur weiterhin verblüfft an.

„Was machst du in meinem Bett?!“ plötzlich fühlte ich mich wieder extrem ernüchtert. Vom vorteil oder eher nachteil, so genau konnte ich das nicht sagen.

„Deine Ma hat gesagt ich kann hier schlafen.“ erklärte er mit so einem ruhigen unschuldigen Ton, am liebsten hätte ich ihn in Stücke gerissen.

„Ach und wo sollte ich pennen?!“

„Weiß ich nicht.“ er zuckte mit den Schultern.

„Das darf doch nicht Wahr sein! Das ist hier aber mein Zimmer!“

„Weiß ich doch, war ja nicht all zu schwer zu erraten.“

Ich bring den heute noch um, ich schwöre!

„Kannst du mal die Klappe halten, wenn ich mich aufrege?!“

und tatsächlich hielt Blondie den Mund aber sah mich immer noch an.

Alle hassten mich, genau, das musste es sein.

Ich glaub ich krieg Migräne.
 

-
 

Vorerst ist hier erst mal Schluss ;D

danke fürs Lesen und bis zum nächsten Kapitel, hehe.
 

über eure Meinung würde ich mich wirklich sehr freuen :)

Alkohol und seine Strafen

Pepe hat ein echt loses Mundwerk, findet ihr nicht auch? Selbst mir tut Niko leid *lach* aber er wird schon sehen was er davon hat :P Viel Spass!
 

Ich hätte mich wirklich die halbe Nacht dumm Ärgern können, wäre meine Mutter nicht genau in diesem Moment ins Zimmer gestürzt. Sie schaltete das Licht an und versuchte die jetzige Situation so schnell wie möglich zu erfassen.

„Pepe!“ rief sie als sie mich geortet hatte und lief auf mich zu. Sie merkte sofort an meiner schwankenden Haltung und den roten Augen dass ich wieder zu viel gesoffen hatte. Alles nur ihre Schuld! Ich hoffte sie fühlte sich schlecht.

„Da bist du ja endlich, ich hab mir tierische Sorgen gemacht!“ Ja alles Klar! Deswegen hat sie sich also wie so eine führsorgliche Mutter halt ist, ins Bett gelegt und geschlafen. Ich zischte etwas unverständliches und drehte mich von ihr weg. Sie sollte ruhig spüren, das ich sauer auf sie war.

„Was macht der Piss- ..was macht DER da in meinem Bett?!“

Ich streckte meinen Arm in Blondie’s Richtung aus. Jetzt war ich mal auf ihre Begründung gespannt. Meine Mutter seufzte müde und fuhr sich erschöpft durchs Haar. Es war 2 Uhr Morgens und man konnte ihr gut ansehen, das sie keine Kraft mehr besaß mir die ganze Situation zu erklären. Dennoch bestand ich darauf! Schließlich hätte sie ihn auch irgendwo Anders hin stecken können. Ich wusste in dem Moment nicht wo…aber ihr wäre schon was eingefallen, wäre ihr mein Wohl wichtig gewesen!

Ich sah wie Niko genervt die Augen verdrehte und gerade etwas zu Sagen versuchte.

„Halt die Klappe!“ herrschte ich ihn an und erntete dafür einen pseudo- bösen Blick von seiner Seite aus. Wäre ich in Moment nicht so sauer gewesen, wäre ich wohl in schallendes Gelächter gefallen. Wollte der mir Angst machen? Echt zu geil!

„Pepe bitte, mach jetzt keinen aufstand. Es ist doch nichts dabei…“

Nichts dabei?!

War meine Mutter schwer von Begriff oder wollte sie einfach nicht verstehen dass ich diesen Goldjungen nicht a-u-s-s-t-e-h-e-n konnte?

Meine Reaktion und die Worte darauf sprachen doch für sich, oder etwa nicht?

„Schau mal auf die Uhr. Denkst du nicht dass wir damit bis morgen warten können? Für eine Nacht hältst du es auf der Couch doch aus. Außerdem ist das eine Strafe dafür das du Alkohol getrunken hast.“

„Seit wann tust du so auf ‚Mutter’?! Seit wann juckt es dich, das ich Alkohol trinke?! Nur zu deiner Information, ich hab gewiss nicht das erste mal zur Flasche gegriffen und es ist auch nicht das erste Mal das du mich so besoffen siehst, also rede hier nicht von irgendwelchen Strafen, das reimst du dir doch nur so zusammen weil ER da ist!“ ich hatte alles aus mir herausgebrüllt, mein ganzer Körper war am zittern und ich hatte das Gefühl gleich völlig die Besinnung zu verlieren. Ich hatte doch tatsächlich meine eigene Mutter angebrüllt und Sachen gesagt die hart waren vielleicht auch zu hart.

Ich biss die Zähne zusammen, ballte die Fäuste und dann sah ich den verletzten Ausdruck ihrer Augen. In dem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher als alles Gesagte wieder rückgängig zu machen. Meine Mutter stand regungslos vor mir und sah mich einfach nur mit ihren großen traurigen Augen an. Das war das erste Mal das ich sie so erlebte und ich wollte diese Seite auch nie wieder sehen. Das passte einfach nicht zu ihr, zudem fühlte ich mich einfach nur miserabel deswegen. Der Alkohol den ich noch intus hatte, machte es auch nicht grad einfacher für mich.

„Ja du hast recht…ja du hast vollkommen recht…“

„Wie?“

„Ich bin eine schlechte Mutter. Ich war nie für euch da wenn ihr mich gebraucht hattet. Ich hatte immer irgendwie versucht eher Freundin für euch zu sein als Mutter. Ich dachte das würde euch besser gefallen…und ich fühlte mich damit gut aber ich sehe wie ihr darunter leidet. Es tut mir Leid Pepe, ich wollte immer nur das Beste für euch, das schwöre ich so wahr ich hier stehe.“

Okay jetzt war der Punkt erreicht wo ich wirklich meine ‚alte’ Mutter wieder haben wollte. Was redete sie eigentlich für einen Mist daher? Und seit wann hörte sie auf mein dummes gelabber? Ey ich war besoffen! Das konnte man doch nicht ernst nehmen!

„Mom, hör auf, bitte. Du bist keine schlechte Mutter.“ Gab ich dann meinen Standpunkt zu und wurde daraufhin von zwei verwunderten Augenpaaren gemustert. Ich war noch nie ein guter Redner und schon gar nicht ein sentimentaler. Vor allem nicht wenn ich besoffen war!

„Ich mein, jede Mutter hatte doch ihre guten und schlechten Seiten…Die eine ist streng und die andere eher weniger aber alle haben sie doch etwas gemeinsam..“ oh gott, sag ich das jetzt wirklich? „Sie lieben ihre Kinder was auch geschieht und du bist für mich eine gute Mutter, weil ich weiß das du uns liebst.“

Das musste garantiert an dem Alkohol liegen, garantiert!

Die Worte wirkten wie Balsam für ihre Seele, meine Mutter fing plötzlich über beide Ohren an zu strahlen und gleichzeitig war sie den Tränen so nahe. War ich etwa so gut?

„Oh..ich weiß gar nicht was ich sagen soll, ich hätte solche Worte von dir nie erwartet, Pepe.“ Ich doch ebenso wenig .

„Ach na ja…ehm…mom aber jetzt will ich pennen.“

„Natürlich…“

Sie sah mich an und dann zu Niko hinüber.

„Solch tolle Kinder…“ murmelte sie anschließend im hinausgehen und ließ mich mit dem Stin- ehm…na ja ihr wisst schon, alleine.
 

„Wow tolle Worte…hast-..“

„Klappe!“

Ich wollte aus diesem Mund heute echt nichts mehr hören. Schlafen, ich wollte einfach nur Schlafen und von mir aus konnte Er das bescheuerte Bett haben, die Couch würde es auch noch tun. Jedenfalls für Heute.

Ich schleppte mich wankend zu meiner kleinen, engen und ziemlich ungemütlichen Couch, ließ mich darauf fallen und schloss sofort die Augen. Davor hatte ich natürlich noch schnell den Lichtschalter betätigt und der Raum wurde in Dunkelheit gehüllt.

Niko saß immer noch aufrecht auf meinem Bett und dachte nach. Er sah in meine Richtung doch ich ignorierte es, eigentlich merkte ich davon nichts mehr. Mein ganzer Körper fühlte sich so schwer an, ich konnte nicht einmal meine Augen mehr offen halten.

Ich war gerade dabei einzupennen als sich Nikos Stimme leise erhob und mich etwas fragte.

„Warum bist du so zu mir?“

„Weil du nervst.“

„Das ist alles?“

„Ja! Und jetzt ruhe, ich will schlafen!“

Ich drehte ihm demonstrativ den Rücken zu und zog meine Beine an und versuchte endlich die ruhe zu kriegen die ich dringend benötigte. Wehe es kam jetzt noch was, denn dann war wirklich schluss mit Freundlichkeiten.

Zum Glück kam dann nichts mehr und es wurde still im Zimmer.
 

Am nächsten Morgen fühlte ich mich wie drei mal Überfahren. Ich konnte mich kaum Bewegen, jede kleinste Bewegung schmerzte und mein Kopf drohte zu explodieren. Scheiß Alkohol!

Ich versuchte aufzustehen, ließ es dann aber mit einem schmerzvollen Stöhnen sein und kauerte mich zusammen und versuchte einfach weiter zu pennen. Heute kam ich wirklich nicht aus dem Bett …eh Couch. Ob der Goldjunge schon wach war? Ich lag immer noch mit dem Rücken zum Bett und konnte es deswegen nicht sehen, draußen war es bereits hell und wie spät es war, wusste ich auch nicht aber meine Mutter würde schon herauf kommen wenn ich zu Schule müsst. Solange konnte ich ja noch ein kleines Nickerchen machen.

Hmh…aber irgendwie war jetzt nichts mehr mit schlafen. Außer das mir kotzübel war und mich der Kater fast umbrachte, musste ich über einige Dinge nachdenken die mich seit Gestern fast pausenlos beschäftigt hatten.

War Niko tatsächlich mein…Bruder? Wieso war er dann nur so ruhig und gelassen? Wusste er schon immer über uns bescheid? Warum ich nicht? Warum wurde mir Niko’s Existenz geheim gehalten? Warum musste ich es über so einen blöden Zufall herausfinden? Warum verdammt?! Ich seufzte genervt und gleichzeitig vor Verzweiflung. Ich wollte endlich die Wahrheit hören!

Ich drehte mich ziemlich schwerfällig auf der Couch um und hatte dabei das Gefühl meinen Körper gar nicht mehr richtig unter Kontrolle zu haben. Alles war so unendlich schwer und das ständige Pochen in meinem Kopf machte mich irgendwann noch ganz Kirre. Mein Blick fiel sofort auf das leere gemachte Bett, in dem Niko heut Nacht geschlafen hatte. Er war also schon wach. Was er gerade wohl tat?

„Boha wieso denk ich so einen scheiß?! Sollte mir doch egal sein was der treibt! Fuck man, scheiß Kopfschmerzen!“ Aufregung tat mir wahrlich nicht gut und ich kniff vor schmerzen die Augen zusammen und wünschte mir nichts sehnlicher als tot zu sein. Genau in dem Moment, es hätte ja auch nichts anders kommen können, ging die Tür auf und Jemand trat langsam und vor allem leise in mein Zimmer. Also so würde meine Mutter garantiert nicht ins Zimmer kommen. Sie stürzte sich immer mit voller wucht hinein und war dabei alles andere als leise und rücksichtsvoll. War es etwa…?

Ich öffnete wieder meine Augen und richtete meinen Blick zur Tür und sah Niko davor stehen. Er hielt ein Tablett in der Hand, darauf konnte ich ein Glas Wasser und Kopfschmerztabletten erkennen. Etwa für mich? Moment, bescheuerte Frage, natürlich war das für mich, wer sonst hatte einen heftigen Kater mit tierischen Kopfschmerzen?

Ich blickte ihn nur stumm an und wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Er zögerte ein Moment bevor er näher trat und sich neben der Couch auf den Boden setzte und wir somit fast in derselben Augenhöhe waren.

„Hier. Ich denke das wirst du jetzt brauchen.“ er reichte mir eine Tablette und hielt mir das Wasser entgegen. Man ey! Wieso musste er so nett sein? Jetzt konnte ich ihn doch unmöglich dumm anmachen, vor allem brauchte ich jetzt auch noch gerade dringend eine Kopfschmerztablette.

„Nimm sie endlich.“

„Wieso sollt ich etwas von dir nehmen?!“

„Sei doch nicht so stur, ich weiß ganz genau das du jetzt eine brauchst.“

„Ja und? Spielt du jetzt etwa die Mutter Teresa, nach allem was ich zu dir gesagt habe? Darauf kann ich verzichten!“

Oh nein! Ich bin so dumm dumm dumm! Ich setzte gerade die scheiß Kopfschmerztabletten aufs Spiel wieso muss ich nur mit meinem gelabber alles kaputt machen? Dennoch konnte ich einfach nicht anders als gemein zu Niko zu sein. Schließlich war er doch Schuld an der ganzen Sache! Genau! Wäre er nicht aufgetaucht, wäre alles wie beim alten und ich hätte gestern Nacht nicht gesoffen wie ein Specht.

Meine Worte schienen ihn wirklich getroffen zu haben, er starrte mich einen Moment schockiert an bevor seine Augen trübe wurden und die Schultern demotiviert hängen ließ.

„Ich versteh einfach nicht wieso du mich so behandelst…“ murmelte er seufzend und der Anblick der mir geboten wurde, machte mir plötzlich ein beschissenes schlechtes Gewissen. Er hockte traurig vor mir und war wirklich verletzt durch meine ständigen Angriffe auf ihn. Ging ich womöglich zu weit? Er hatte es doch aber verdient! …Oder?

„Ich geh jetzt mal besser…“ Niko erhob sich wieder, ließ das Tablett mit dem Wasser und der Kopfschmertablette neben mir auf dem Boden zurück und verließ genauso leise wie er hereingekommen war das Zimmer. Ich sah ihm stumm nach, hätte ihn aber am liebsten gerne aufgehalten und mich entschuldigt. Doch mein Stolz ließ es nicht zu, nein mal wieder meine Sturheit. Ich seufzte. Was störte mich an Niko eigentlich? Naja außer der Tatsache das er mein Halbbruder sein müsste…eigentlich…gar nichts. Es war einfach seltsam, immer wenn ich ihn sah oder an ihn dachte wurde ich einfach wütend und ich wusste nicht mal den genauen Grund, ich dachte es hinge nur mit der Tatsache zusammen das er mir nichts dir nichts in unser Leben aufgetaucht war und nun ein Teil davon werden wollte aber eigentlich müsste ich auf meine Mutter sauer sein. Er befand sich doch in einer ähnlichen Situation wie ich, oder etwa nicht? Woher er auch immer kam, er hatte mich und Marie zuvor noch nie gesehen, er war nicht bei unserer Mutter groß geworden und plötzlich stand er einfach vor der Tür und sah ein Teil seiner Familie vor sich. Die ihn abwiesen, besser gesagt ich wies ihn ab. Sein Bruder.

Jetzt machte sich das schlechte Gewissen in mir breit. Ich war wieder der Böse, war Klar!

Ich streckte meine Hand aus und griff nach dem glas Wasser und den Kopfschmerztabletten. Vielleicht sollte ich ihm etwas entgegen kommen und nicht mehr so gemein sein, auch wenn ich ehrlich gesagt immer noch wütend war.

Nachdem ich die Tablette genommen hatte, versuchte ich endlich von der Couch aufzustehen was einfacher gesagt als getan war. Natürlich wirkte die Tablette nicht sofort und das pochen in meinem Kopf wurde immer schlimmer wenn ich mich auch nur einen Zentimeter bewegte. Keuchend vor Anstrengung schaffte ich es dann endlich.

„Das nächste Mal betrink ich mich mit Cola…“ natürlich würde ich das nicht tun aber hätte ich es nur getan, dann würde ich mich jetzt auch nicht mit diesen Schmerzen herumplagen müssen.

So nun wo ich jetzt stehe brauche ich nur einen Schritt vor den Anderen zu tun, eigentlich keine schwere Sache, könnt ich mich bewegen. Mein Körper fühlte sich so schwach an und wollte mir nicht wirklich gehorchen. Ich torkelte immer noch wie ein Betrunkener durch das Zimmer und schaffte es nur mit mühe und Not zur Tür zu kommen. Ich stieß sie auf und gelang in den Flur. Von unten stieg mir der Geruch von Essen in die Nase auf. Zur anderen Zeiten würde ich mich darüber wohl tierisch freuen aber in diesem Augenblick hätte ich sofort Kotzen können. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und eilte sofort ins Badezimmer und warf mich vor der Kloschüssel zu Boden und leerte meinen gesamten Mageninhalt aus. Kopfschmerztablette inklusive.

Mein Gesicht war Kreidebleich. Ich hatte tiefe Augenränder und sah auch sonst nicht gerade Gesund und Hübsch aus. Warum immer nur ich? Wieso musste ich den ganzen scheiß ertragen? Nachdem ich alles ausgekotzt hatte was man hätte auskotzen können, fühlte ich mich irgendwie kein deut besser. Im Gegenteil, ich fühlte mich miserabel. Die letzten Kraftreserven meines Körpers waren aufgebraucht und ich schaffte es einfach nicht vom Boden aufzustehen. Ich stemmte meine beiden Hände auf den Klodeckel ab und versuchte es erneut. Meine Beine zitterten wie Espenlaub und hätte ich mich nicht irgendwie festhalten können, wäre ich erneut zusammengebrochen und höchstwahrscheinlich hätte ich mir den Kopf dadurch irgendwo angestoßen. Doch das konnte ich verhindern. Ich strauchelte zur Wand und presste mich mit dem Rücken dagegen und schloss meine Augen. Der ganze Raum drehte sich.

Es hörte einfach nicht auf. Ich sah bestimmt wie eine Leiche aus und so fühlte ich mich auch.

Doch irgendwie musste ich jetzt hier wieder wegkommen, auch wenn sich immer noch alles vor mir drehte, stieß ich mich von der Wand ab und schwankte mit großer mühe zur Tür hinüber. Gerade als ich die Türklinke ergreifen wollte, wurde das Badezimmer mit einem großen Schwung aufgerissen wodurch ich das Gleichgewicht verlor und nach vorne, geradewegs auf Niko drauf viel.

„Wah verdammter scheiß..argh!“ wir prallten mit voller wucht zusammen und fand mich am Ende liegend auf ihm wieder. Jetzt drehte sich alles noch viel schlimmer als vorher. Was war passiert? Ich war in Moment wirklich nicht in der Lage die Situationen richtig zu erfassen, weshalb ich einen Moment brauchte um es zu realisieren.

Ich hörte nur ein gequältes Stöhnen unter mir und mein Blick viel auf das vor schmerz verzerrte Gesicht des Goldjungen.

„Niko?!“

„Ja man, du bist echt schwer…kannst du bitte von mir runter?“ fragte er keuchend und hielt sich mit der einen Hand am Hinterkopf fest. Anscheinend war er wirklich nicht gerade sanft gefallen aber wie auch wenn ich mit voller Wucht auf ihn drauf flog.

Ich rührte mich jedoch kein Stück weg und starrte ihn einfach nur an.

„Tut es sehr weh?“ fragte ich leise mit einer mischung aus Besorgnis und Reue. Niko wurde schlagartig still und musterte mich mit seinen eisblauen Augen, was mir aus einem unerklärlichen Grund eine Gänsehaut bescherte. Er fixierte mich mit ihnen, schien mich durchleuchten zu wollen, schien wissen zu wollen ob ich gerade wirklich nach seinem befinden gefragt habe. Dann war da noch etwas in seinen Augen, was ich aber nicht in Worte fassen konnte. Hoffnung? Nein ich wusste es nicht, ich wusste in dem Moment wirklich nicht was ich tat. Diese Augen brachten mich wirklich durcheinander.

„Es geht schon wieder. Aber wie geht es dir? Du siehst wirklich übel mitgenommen aus. Ich war gerade in deinem Zimmer aber du warst nicht da, ich hatte ich mir Sorgen gemacht…“

Er hatte sich Sorgen wegen mir gemacht, obwohl ich so scheiße zu ihm war? Immer noch lag ich auf ihm, immer noch sahen wir uns an und ich fand es nicht störend. Irgendwie gefiel mir sein Blick und ich mochte es ihn ansehen zu können. Sein Körper war warm und ich fühlte mich wohl in seiner nähe. Seltsam oder? Plötzlich war ich überhaupt nicht mehr wütend auf ihn.

„Mir ging es nicht gut…aber jetzt geht es gerade.“ murmelte ich. Ich konnte fühlen wie der Körper unter mit zu erzittern begann, wie seine Augen aufblitzen und sein Mund sich öffnete doch kam kein einziges Wort heraus.
 

„Kannst du...aufstehen?“ fragte er schließlich und ich schüttelte den Kopf. Das war nicht nur einfach so daher gesagt. Ich konnte wirklich nicht aufstehen! Meine Beine waren wie reinster Wackelpudding ebenso meine Arme. Er schien verzweifelt nachzudenken wie er sich nun aus dieser Situation retten konnte. Wie durchschaubar er doch war wenn man ihm so nah war. Man konnte in seinen Augen genau ablesen was gerade in ihm vorging, wie ein offenes Buch. Wirklich faszinierend. War mir bisher noch nie aufgefallen.

„Dan versuchen wir es zusammen..“ sprach er anschließend leise und legte seine Hände zaghaft an meinen Schultern und versuchte mich hoch zu drücken. Ich musste grinsen.

„Du kannst ruhig doller anfassen…“

„Ich will dir aber nicht wehtun!“

„Du packst mich doch nur an den Schultern, was soll da wehtun?“

„I-ich weiß nicht!“ stieß er mir wütend entgegen und hielt in seiner Bewegung inne als er bemerkte wie energisch er das zu mir gesagt hatte.

„Tut mir leid..ich wollte nicht..“

„Was tut dir leid?“ er sah mich unsicher an und in dem Moment wusste ich, er hatte angst davor gehabt das ich ihn wieder grob anfuhr. Verständlich. War nicht immer wirklich nett zu ihm gewesen, eigentlich noch kein einziges Mal.

„Ist schon gut, mach dir keine Sorgen.“ erklärte ich und lächelte ihm aufmunternd zu.

„Ich bin nicht sauer auf dich, wohl eher auf mich…das ich mich in diese miserable Situation erst gebracht habe…versuchen wir es noch mal.“ nun setzte ich zusätzlich meine Hände auf dem Boden und stemmte mich auf 3 hoch. Niko erhob sich unter mir und stützte mich unterm Arm ab als er sah wie schwach ich auf meinen Beinen stand.

„Komm…wir bringen dich ins Bett…“ er warf sich meinen Arm über die Schulter und brachte mich zurück ins Zimmer. Vorsichtig ließ er mich auf das Bett nieder und deckte mich zu.

„Du siehst wirklich nicht gut aus, sollen ich einen Arzt holen?“

Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte um ehrlich zu sein nur Jemanden der bei mir blieb. Jemanden der sich so warm und weich anfühlte wie Niko. Ich sah ihn an und streckte meine Hand nach seiner aus und umschloss sie vorsichtig. Er zuckte und sah überrascht an ihr hinunter.

„S-soll ich hier bleiben?“ sprach er dann meine Gedanken leise aus und ich nickte.

Er wirkte nervös und völlig überfordert mit der Situation. Er wusste einfach nicht was er tun sollte, was ich ihm mit einem leichten ziehen zu mir, erleichtern wollte.

„Was…?“

„Komm her…leg dich zu mir.“

„Was?!“

Niko starrte mich wie einen Geisteskranken an und konnte nicht wirklich glauben was ich von ihm verlangte. Ich fühlte daraufhin eine Hand an meiner Stirn. Wieder strahlte sein Blick so viel Unsicherheit aus das ich ihm einfach nur ermutigend entgegen lächelte.

„Du machst mir Angst, weißt du das! Du spinnst doch…“ murmelte er noch hinzu und wich einen Schritt von mir.

„Bestimmt willst du mich nur verarschen! Ich weiß doch das du nur versuchst es mir heimzuzahlen…aber darauf falle ich nicht herein!“ er interpretierte alles einfach falsch.

„Nein das ist nicht wahr!“ ich richtete mich in meinem Bett auf und schnappte schnell nach seiner Hand bevor er den versuch startete vor mir zu Flüchten.

„Lass mich los!“ doch ich tat es nicht, auch als er versuchte sich los zu reißen.

„Dafür das du keine Kraft hast, ist dein Griff ziemlich fest.“

„Ich will nicht das du weggehst.“

„Warum? Das war doch eigentlich das was du die ganze Zeit wolltest. Seit ich gestern angekommen bin, willst du mich doch loswerden!“

in dem Augenblick erstarrte ich und ließ Niko’s Hand wieder los. Er hatte recht mit dem was er sagte. Er hatte vollkommen Recht. Ich wollte ihn die ganze Zeit über loswerden und jetzt verlangte ich das er sich zu mir ins Bett legte. War ich den schon vollkommen durchgeknallt? Hab ich zusätzlich auch meinen Verstand ausgekotzt? Niko strauchelte etwas zurück als er plötzlich frei gelassen wurde und blinzelte mich fragend an.

„Du hasst mich doch!“

Nein! Das Stimmt nicht! Nein!

Ich wollte doch nur nicht das mir alles weggenommen wird. Ich hab mich nur verteidigt. Das war alles!

„Sorry.“ war lediglich das was ich herausbringen konnte.
 

- - -
 

und ende mit Kapitel 3 :D
 

Und wie fandet ihr es? Würde mich über eure Meinungen freuen ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Samrachi
2010-05-01T15:21:29+00:00 01.05.2010 17:21
hey :)
ich hab eben eine ENS mit verschiedenen links an dich geschickt xP vllt sind ja ein paar bilder deines geschmacks dabei :)

ich mag deine art wie du pepe darstellst, er ist total durcheinander und rastet die ganze zeit aus O_o
niko ist da ziemlich arm dran, aber man sieht ja dass pepe auch anders kann ^^
freu mich aufs nächste kapitel :)
lg
Von:  Die_Debby
2009-09-10T19:02:45+00:00 10.09.2009 21:02
mein gott ist das gut.
Ich liebe deine Schreibweise,
diese Sturrheit von Pepe
und das er 'es' einfach nicht war haben will...
Das baut alles so viel Spannung auf.
Schreib schnell weiter = )


Von:  shot_coloured
2009-07-17T21:09:02+00:00 17.07.2009 23:09
Aaaaalso deine Schreibweise gefällt mir, hab ich glaub ich schon mal erwähnt. ;) Aus irgendeinem Grund kann ich Pepe ganz gut verstehen, allerding war der Umschwung zu: "leg dich zu mir" etwas schnell, denke ich. Wenn es mir schlecht geht und mir vorallem übel ist und ich Kopfschmerzen hab kann ich Berührungen nur schwer ertragen... ich weiß ja nicht, ob das anderen Leuten anders geht, aber man ist schweißgebadtet, stinkt sicherlich zu einem gewissen grade, will seine Ruhe und allerhöchstens jemanden der einem Tee kocht oder so. Und gerade Gefühle - wenn man jetzt schon davon sprechen will - bringen den Magen doch noch mehr durcheinander . Oder? ;) Trotzdem war´s ja irgendwie süß, obwohl es mir fast ein bisschen peinlich war wie betröppelt sich Pepe mit Niko angestellt hat. XD Ja ja, Peinlichkeiten gehören beim verliebtsein dazu, ich weiß. :P Wie gesgat, war ja süß, schade, dass Niko sich dann so geziert hat... :D
Ich bin auch tatsächlich nich mehr sauer auf die Mutter, fand es nur total daneben, dass sie nichts aber auch gar nichts vorher gesagt hat, so wie´s scheint bleibt Niko ja auch noch für ne Weile oder zieht sogar gleich ein? Sowas sollte man vorher ankündigen, sonst is doch klar dass sich jeder Mitbewohner (auch wenn´s "nur" Kinder sind) übervorteilt fühlen... :-o
Also, ich bin gespannt wie sich das noch entwickeln mag.
;)
sho_co
Von:  shot_coloured
2009-07-04T15:55:44+00:00 04.07.2009 17:55
He, ich war erst ein wenig skeptisch, was die Geschichte anging, aber dann hatte ich mich eingelesen und war ganz überrascht, dass sie auch schon wieder zuende war...Oo War grade so im Lesefluß. ^^

Also, ich bin ja selbst sauer auf diese Mutter, die einfach NICHTS gesagt hat! Ich an Pepes Stelle wäre sie aber sowas von angegangen (gut, wahrscheinlich wäre ich dann irgendwann auch trotzig aus der Wohnung abgehauen... :P) Hab mich gewundert, dass er sie nicht zur Sau gemacht hat...

Die Szene mit dem Bett war sehr witzig (auch, wenn die Protagonisten das sicher anders gesehen haben) das zeigt aber auch, dass diese Mutter echt gar kein Hirn hat, oder? War doch klar, das Pepe irgendwann wieder kommt. Das passt nicht so recht zum Anfang der Geschichte, wo sie ihm noch 100€ zu Weihnachten geschenkt hat. Oo Klingt als wäre sie irgendwie schizophren...

Hmm, naja, jedenfalls mag ich die Geschichte (auch, wenn ich mich jetzt aufgeregt hab :)) ich konnte sehr gut mit Pepe mitfühlen aber auch Niko tut mir sehr leid... Der wusste doch nicht, dass er nichtmal vorher erwähnt worden war... :( Außerdem mag ich überhaupt die Emotionen, die da so schön hoch kochen, in der Story. ;)
Ach eins noch: was bedeutet dieses... *nachguck* dröfltausend? Oo Ist das ne Eigenkreation? :D

Hoffe auch auf ein schnelles Update des nächsten Kapitels. :)
Grüße,
sho_co
Von: abgemeldet
2009-07-03T08:56:46+00:00 03.07.2009 10:56
:D das ist wirklich gut....man ich bin echt gespannt wenns weiter geht....
irgendwie is das auch süß wie pepe sich über nico aufregt....xD

was zwischen den beiden wohl noch passiert >.<

extrem lustig fand ich ja den schluss-...stockbesoffen legt er sich ins bett und kuschelt sich an nico :D haha...geile situation :D
aber ich glaub wenn mir so was passiert wäre...also wenn da plötzlich jemand wäre der mein 'bruder' sein soll...ich glaub ich hätte mir auch erstmal die birne weggeblasen (nein wie sich das anhört xDxD)

jedenfalls ein echt tolles kapitel und ich freu mich schon riesig auf die nächsten =)
mach weiter so

glg
Moe_
Von:  Norway
2009-07-03T01:08:08+00:00 03.07.2009 03:08
hihi... das ist wirkich zu genial!!!

der arme pepe tut mir schon ziemlich leid. erst so ein übel dehnbarer name (fast so wie eeeeeeeeeeevaaaaaaaaaaaaaa), ne kleine nervige sis und auch noch ein bruder der ihm sein zimmer wegschnappt. und dass nach nem vollsuff mit schönem absturz dazu. wirklich zu köstlich! ^^

aber ich muss sagen, nach'm suff bin ich auch immer ziemlich angefressen und agro drauf... dass sich der niko da mal nicht noch ganz heftigen ärger einsammelt. ~,~

ich hoffe es geht bald weiter ^^

liebe grüße,
senda
Von:  Laniechan
2009-02-27T21:54:49+00:00 27.02.2009 22:54
ähem, wann geht es denn weiter...? nicht, dass ich ungeduldig wär oder so.

lg laniechan ^^
Von: abgemeldet
2009-02-07T21:46:38+00:00 07.02.2009 22:46
waaaaaaaaaaaaaaaaaaaas?!
wieso hörst du an so ner stelle auf?! >.<
bitte mach das zweite kapitel rein! bitte! bitte! bitte!
die geschichte is so toll....man, ich bin so gespannt wie das weiter geht....hmpf...bitte stell das nächste rein, bitte!

und könntest du mir vllt ne ens schicken, wenns weiter geht? das wär echt nett =)

glg Moe_


Von:  lizardgirl
2009-01-20T14:06:51+00:00 20.01.2009 15:06
Zweite!

ICh will das du den zweiten Teil hochlädst! Bitte, das ist echt mal total orginell!!!Ich will unbedingt wissen, was noch passiert.
Von:  Laniechan
2009-01-19T19:17:46+00:00 19.01.2009 20:17
Erste!

Ha wie geil, ich hab die ganze Zeit voll auf dem Schlauch gestanden ^^' noch ein Halbgeschwisterchen...von mir aus darfst du das nächste Kapi gern Adult machen, ich würde mich freuen. Die Geschichte hat Charakter und du willst wirklich nur zwei Kapis schreiben? Das wär Verschwendung von gutem Material! Daraus kann man so viel machen! Heißt der Typ wirklich Pepe??? Achja und die Mutter ist...*Augenbraue ein Stück hochzieht*

Zum Aufbau: gut strukturiert und nicht zu langatmig ich vergebe eine 2+/1-, denn manche Formulierungen sind noch ein wenig holprig oder ungenau

Grammatik und Rechtschreibung: Ich hab Fehler gefunden, solche typischen Tippfehler aber auch Grammatikfehler, wenn du magst kann ich die Story (und die andere mit mom. 4 Kapis) für dich Beta-lesen (ist aber kein Muss, nur dann liest es sich leichter)

Stil bekommt keine Wertung, da jeder Stil einzigartig ist ^^ ich mag deinen und das muss reichen

Ich freu mich auf jeden Fall auf das nächste Kapi

also bis dann!

laniechan ^^


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