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Es kommt immer anders wie du denkst.

boyslove
von

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Böse Überraschungen

Hallo Leute, ich wünsch euch viel spass mit dem ersten Kapitel. Ich hoffe euch gefällt die Idee! Ich will jetzt garnicht viel erzählen, ließt einfach selber ;] have fun
 

Wie ich den Frühling doch hasste. Überall wo man nur hinsah, fing es an zu sprießen und zu blühen. Die Tage wurden länger und die Madame Sonne beehrte uns nun länger mit ihren warmen Sonnenstrahlen, okay dagegen hatte ich wirklich nichts einzuwenden aber MUSSTEN denn die Leute ihre aufkeimende Frühlingsgefühle so offen zur Schau stellen? Die Straßen waren voll…voll von diesen...diesen…verliebten Pärchen!

Sie gingen eng umschlungen die Straßen entlang, küssten sich vor allen anderen und schämten sich nicht mal dafür.

Ich war auch froh dass dieser verdammte (sinnlose) Winter vorüber war. Die ‚alles heile Welt’ Stimmung an Weihnachten war sogar ein Tick schlimmer als das was jetzt passierte. Überall roch es nach Mandarinen, Zimt, frisch gebackenen Plätzchen (von denen ich hätte kotzen können, meine Ma war gut im schön reden aber backen war wirklich nicht ihre stärkste Begabung von den dröfltausend Anderen die sie besaß) und! im Fernseher – Radio – auf den Weihnachtsmärkten – überall, lief diese endlos nervende Weihnachtsmusik, die mich in den Wahnsinn getrieben hatte.

Doch zum Glück hatte alles mal sein Ende und ich war mal wieder ein Jahr verschont von diesen dicken langbärtigen Männern im Rot-weißen Anzügen und dem ständigen Gebimmel von irgendwelchen Glöckchen.

Für meine Schwester war die Weihnachtszeit die beste Zeit des ganzen Jahres. Vielleicht lag es auch einfach daran weil sie gerade erst 4 Jahre alt war und tolle Geschenke zu Weihnachten bekam. Jeder weiß doch, dass Kinder Geschenke liebten, wer tat das nicht.

Ich hatte nur Geld bekommen.

„Du bist schon alt genug, kauf dir selber das was du willst“ meinte meine Mutter nur und drückte mir 100 Euro in die Hand.

Hey ich hab wahrlich nichts gegen Geld, ich bin siebzehn und kann jeden Cent gut gebrauchen und doch hätte ich mich über ein kleines Geschenk mehr gefreut…

Aber zurück zum Thema.

Winter war schon vorbei, Frühling stand als nächstes auf dem Kalender und somit neue Probleme die auf mich warteten.

Meine Mutter war seit ein paar Tagen schon ziemlich merkwürdig drauf. Jedes Mal wenn ich ihr über den Weg lief, senkte sie ihren Blick und flüchtete schnell in ein anderes Zimmer bevor ich sie überhaupt fragen konnte was mit ihr los sei.

Meiner kleinen Schwester, Marie ist es ebenso aufgefallen. Für ihr jungen Jahre hatte sie wirklich ein helles Köpfchen. Das lag wohl eindeutig an den guten Genen die in der Familie lag.

Gutes Aussehen,'nen klugen Kopf, redegewandt und ein Perfektionist bei jeglicher Art und Dingen. Weswegen meine kleine Sis schon in jungen Jahren Markenklamotten trug die sie sich fast selbstständig aussuchte. Wie der Bruder – so die Tochter. Haha. Aber weiter…

Unsere Familie bestand nur aus drei Personen.

Mir, meiner Mutter und meiner Schwester. Mein Vater war damals als ich gerade Mal 1 Jahr alt war abgehauen. Also kannte ich ihn gar nicht und wie es schon rauszuhören war, sind ich und Marie lediglich halb Geschwister. Meine Mutter war schon eine gut aussehende Frau.

Langes blondes Haar, schlanke Figur und sie besaß wahrlich ein sehr hübsches Gesicht!

Ihr liefen die Männer nur so hinterher.

Weswegen sie wohl auch so oft Affären hatte. Ich hatte schlichtweg aus Neugierde angefangen ihre Männer zu zählen aber irgendwann vor Jahren hab ich damit aufgehört, es gab ja doch eh niemals ein Ende.

Natürlich stellte sie mir ihre Macker nie vor aber so dumm war ich nicht als das ich diese ‚leisen’ Stöhngeräusche direkt nebenan nicht zuordnen konnte. Und irgendwann geschah das Missgeschick und meine Mutter wurde schwanger. Tja wer zu dumm ist um zu verhüten…

Nichts desto trotz lieb ich meine Mutter und sie liebt uns. Sie ist nun mal wie sie ist und eine gute Hausfrau/Mutter wird sie niemals werden. Doch dafür gibt sie sich ziemliche Mühe und das schätze ich an ihr sehr.
 

„Pepeeee! Kannst du mal bitte kommen! Ich brauche deine Hilfe!“

schrie die Stimme am Treppengeländer hoch und riss mich aus meinen Gedanken die eigentlich zunächst dem blöden Frühling galten. Wo zunächst einfache Gedanken am Ende landeten, konnte man ja nicht ahnen. Ich hätte so noch wohl ewig meine Zeit verbringen können, als nächstes hätte ich wohl über meinen nicht vorhandenen Vater nachgedacht. Der sich bisher, nach all den ganzen Jahren, nicht ein einziges Mal gemeldet hatte.

„Peeeepee!“ doch meine schon fast hysterische Mutter ließ es nicht länger zu und seufzend gab ich mich geschlagen. Ich schlug mein Tagebuch zusammen, in dem fast alles stand was ich in den letzten 5 Jahren erlebt hatte, und legte es zur Seite.

„Peepee..!“ erklang es erneut und jetzt eine spur wehleidiger.

Das musste ja wirklich ein dringender Notfall sein.

Ich erhob mich vom Bett und ging die Treppe hinunter direkt in die Küche hinein und traute meinen Augen nicht. Meine Mutter kochte! Sie kochte tatsächlich!

Ich näherte mich mit langsamen Schritten der brodelnden Kochtöpfe und lugte unauffällig hinein. Es sah nicht lebensbedrohlich aus aber ich musste nur an die Plätzchen von Weihnachten denken, dann wurd mir schon wieder schlecht.

Damals saß ich noch Stunden auf dem Klo. Keine schöne Erinnerung.

Als meine Mutter wieder zurück in die Küche kam und mich sah, atmete sie erleichtert auf.

„Da bist du ja! Könntest du mir einen großen Gefallen tun?“ fragte sie mit einem verzweifelten Ausdruck in ihren Augen und umfasste meine Handgelenke.

„Lass mich raten, ich soll das Essen zu Ende kochen?“

„Also..mh…wenn du es schon so sagst…ja. Natürlich kriegst du dann auch etwas Schönes, versprochen! Nur ich bin wirklich in Zeitdruck!“ jammerte meine ‚ach so arme’ Mutter und blickte hastig zur Wanduhr.

„In einer knappen halben Stunde muss ich zur Maniküre und bin immer noch nicht fertig. Das Essen will auch nicht fertig werden!“ brummte sie böse und schob natürlich die Schuld auf das arme arme Essen, welchem ich jetzt wieder einen Blick schenkte. Den Grund weshalb das Essen nicht fertig werden wollte, sah ich sofort auf den ersten (okay zweiten) Blick.

„Maaaa, du musst auch schon die richtige Herdplatte anschalten damit du den Topf auch erhitzt bekommst und somit das Essen darin anfangen kann zu kochen.“

Ich ging eilig hin und schob den einen Topf einfach rüber zu der angeschalteten Herdplatte. So konnte es schon eher was werden.

„Danke Schatz! Ich schulde dir was, bis später!“ mit einem Knutscher auf meiner Wange, verabschiedete sie sich schnell und ließ mich mit den ganzen Kochtöpfen und schmutzigem Geschirr alleine.

Ich drehte mich wieder zu dem Chaos um und entschied mich erstmal fürs aufräumen und ließ das Essen einfach in Ruhe weiter köcheln.

Was sie wohl geplant hatte?

Das ähnelte mal so gar nicht meiner Mutter. Sie kochte sehr selten, nur in den äußersten Fällen, wenn sie ein schlechtes Gewissen gegenüber mir und Marie hatte. Irgendetwas war Faul an dieser Sache und mich würde es nicht wundern wenn sie nach der Maniküre mit einem neuem Kerl im Schlepptau auftauchen würde und ihn als ihren Verlobten vorstellte.

Ich nahm mir einen Putzlappen und ließ warmes Wasser ins Waschbecken laufen.

Mit ein wenig Spülmittel ließ sich der ganze Dreck umso leichter von den Tellern und Besteck abkratzen.

Was könnte es sonst sein?

Ginge es diesmal hier vielleicht nicht um einen Mann?

Tja es war Frühlingsanfang und die Hormone spielten verrückt, vielleicht wurde ja meine Mutter lesbisch und brachte eine Frau zum Abendessen mit!

Dieser Gedanke ließ mich kurz stocken und nachdenklich blickte ich in das schaumige Spülwasser, in dem ich meine Hände hinein hielt.

Der Gedanke war irgendwie …seltsam und vielleicht gar nicht mal so abwegig. Es gab bestimmt genug Frauen die auf meine Mutter standen und so offen wie sie ich präsentierte, könnte das irgendwann mal gut möglich sein. Mm

Also an mir sollte es nicht liegen, sie konnte machen was sie wollte.

Schweigend spülte ich noch den Rest des dreckigen Geschirrs bevor ich das Wasser wieder ablaufen ließ und anfing abzutrocknen.

Aber wie Marie wohl darauf reagieren würde… Sie war schließlich noch ein Kind und würde es wohl nicht verstehen können wenn unsere Mutter mit einer Frau zusammen kommen würde.
 

„Was hab ich da eigentlich für absurde Gedanken…vielleicht ist es auch was ganz harmloses…vielleicht…wollte sie uns einfach mal überraschen…“ versuchte ich mir hartnäckig einzureden was irgendwie nicht klappen wollte.

Ich glaub ich kannte sie inzwischen viel zu gut als das ich mir was vormachen konnte.

Da war was hinterm Busch, was wohl bald hervorkommen würde.

Es hieß lediglich abwarten und Tee trinken.

„Pepe!“ erklang plötzlich die piepsige leise Stimme meiner kleinen Schwester neben mir und ich sah an meinem Hosenbein zu ihr hinunter.

„Was denn Marie?“

„Ist Mama sich wieder hübsch machen gegangen?“

„eh…ja ist sie, hast du Hunger? Das Essen ist gleich fertig.“ Doch sie schüttelte den Kopf.

„ich muss dir was zeigen…aber sag Mama nichts…sie wird bestimmt ganz bös zu mir…“

verwundert hob ich zunächst eine Augenbraue und runzelte danach fragend die Stirn.

„Hast du ihre Schminksachen wieder durcheinander gebracht?“

Ich bekam jedoch nur ein leichtes Kopfschütteln als Antwort. Doch ehe ich noch Weiteres fragen konnte, schnappte sie sich meine Hand und zog mich hinter ihr her hinein ins Schlafzimmer.

Mein Blick fiel auf den zerbrochenen Handspiegel der vor offener Kommodenschublade lag.

„Ich wollte doch nur ein paar Ketten holen und dabei ist mir der Spiegel aus den Händen gefallen…“

brabbelte sie leise. Sie wusste nur zu gut dass sie hier nichts zu suchen hatte und das Mama’s Sachen tabu waren.

Aber wie so ein Kind nun mal war, der Versuchung zu widerstehen war einfach viel zu groß.

„Ist schon gut Marie, ich räum das weg und Mama wird nichts von der Sache mitbekommen“

ich blickte in ein erleichtertes Kindergesicht

„Aaaber beim nächsten Mal werde ich dir nicht helfen, also pass auf, dass du nicht noch mal was kaputt machst.“

Sie nickte nur hastig und tapste zurück in ihr Kinderzimmer.

Kopfschüttelnd blickte ich wieder auf das Szenario und unglücklicherweise zog plötzlich etwas Anderes meine volle Aufmerksamkeit auf sich und ich konnte wie Marie zuvor nicht einfach widerstehen.

In der Schublade der Kommode befand sich ein weißer Briefumschlag aus dem ein paar Fotos hervorlugten.

Ich sah mich kurz um und schloss sachte die Schlafzimmertür hinter mir zu, damit Marie mich nicht auf frischer Tat ertappte. Ich wusste doch genau, das kleine Kinder nur schwer was für sich behalten konnten.

Und somit hätte meine Mutter früher oder später von dem Vorfall erfahren worüber sie wohl sehr stinksauer werden würde.

Doch diese Gedanken schob ich einfach mal links zur Seite und schnappte mir den weißen Briefumschlag. Die Neugierde siegte mal wieder.

Bestimmt waren das Fotos von den Männern mit denen sie sich heimlich traf, von denen wir ja nichts wissen durften.

Auf der Vorderseite stand Sommer 2008

Also noch gar nicht so lange her.

Ich entnahm die Fotos aus dem Briefumschlag und erstarrte als ich gleich auf das erste Bild Blickte.

Was zur Hölle…nein…Wer zur Hölle verdammt war das?

Auf dem Foto war ein Junge zu sehen, ein Junge der ungefähr in meinem Alter sein müsste, wenn nicht gar noch jünger. Helles blondes Haar das leicht gelockt ihm fast bis zur Schulter reichte, umkreiste ein zart wirkendes Gesicht. Omg…

Mein Blick fiel als nächstes auf diese strahlenden eisblauen Augen. Sie erinnerten mich an…an Winter…an Eiszapfen und Schnee aber auf eine warme Art und Weise. Ich konnte es nicht wirklich beschreiben, zu sehr wurde ich von dem Bild gefesselt.

Wer zum Kuckuck war ER?

Wer war diese zierliche Gestalt auf dem Bild das, welche ‚fast schon’ einem Mädchen glich.

Mit den passenden Klamotten und Schminke wäre die Verwandlung komplett.

Wer war er? Wer war er? Wer war er?

Ich sah mir auch noch schnell die paar anderen Bilder durch und überall war nur er zu sehen.

Mir schwirrten drölftausend Gedanken durch den Kopf, die unmöglich waren zu ordnen.

War meine Mutter am Ende eine Pädophile?!

Stand sie etwa auf kleine süße Jungen und vernaschte sie am ende auch noch?

O M G.

Ein Plötzliches -

„Peeepeee, das Essen kocht über“ riss mich wieder zurück in die Realität und ich steckte so schnell, wie es mir nur möglich war die Bilder zurück in den Briefumschlag und eilte hastig in die Küche.

Marie stand am Türrahmen und sah mich besorgt an.

„Ist schon gut, bin ja da“

hastig nahm ich den Kochtopf vom Herd damit noch Schlimmeres verhindert werden konnte und stellte ihn danach ganz ab.

„Du kannst ruhig wieder spielen gehen…ich komm damit alleine zurecht“

„wirklich?“

„natürlich, nun geh“

„okay…“

Seufzend nahm ich einen Lappen zur Hand und wischte den Boden erstmal sauber.

Ein weiteres -

„Pepe!“ ließ mich fast wahnsinnig werden. Ich hatte verdammt noch mal auch noch andere Dinge zu erledigen und nur murrend blickte ich zu Marie hinüber.

„Der kaputte Spiegel liegt da ja immer noch…ich dachte...ich dachte du räumst ihn weg…“

„mach ich auch noch aber du siehst doch das ich grad was Dringenderes zu erledigen hab,“

herrschte ich sie gereizt an worauf sie nur den Blick sinken ließ und nickend wieder die Düse machte.

Ich weiß ja, dass sie nichts dafür konnte (na ja ausgenommen von dem Spiegel) aber mit all den anderen Dingen hatte sie nichts am Hut. Verdammt.

Meine Gedanken fingen erneut an sich nur um diesen blonden Jungen zu drehen.

Konnte es tatsächlich sein, das meine Mutter auf Jüngere stand und mit ihnen…

Der Gedanke trieb mir fast die Kotze hoch.

Eilig wischte ich noch den Rest weg bevor ich mich wieder erhob und den kaputten Spiegel im Schlafzimmer beseitigte. Die Schublade der Kommode, in dem sich der Briefumschlag befand, schloss ich ohne einen weiteren Blick darauf zu riskieren.

Das eine Mal hatte mir echt gereicht und mehr solcher Bilder wollte ich nicht finden. Lieber tappte ich da im Dunkeln herum.
 

Die nächsten Stunden verbrachte ichs damit Essen zu retten oder besser, das was noch zu retten war und versuchte die störenden beißenden Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen, die eindeutig immer wieder zu dem Blonden huschten.

Herrje, wie sollte ich bloß gegenüber meiner Mutter nur so tun, als wäre alles wie beim Alten?

Diese Neugier zu wissen wer er war, woher er kam und was er mit meiner Mutter zu tun hatte, fraß mich beinah auf.

Müde schloss ich meine Augen und fuhr mir durchs wuschelige schwarze Haar, strich vereinzelte Strähnen hinters Ohr und ließ mich, im meinem Zimmer angekommen, aufs Bett nieder.

Im Moment hatte ich unsägliche Lust den Tag zu verschlafen.

Gar nicht darauf wartend dass meine Mutter heute überhaupt noch zurückkommen würde, denn das war eigentlich nicht wirklich sicher. Vielleicht hatte sie uns ja auch schon vergessen und das Essen, was ja eigentlich sie machen wollte…

Ach, Scheißdreck. Wieso schnüffel ich auch in Dingen herum die mich nichts angehen?!

Gähnend drehte ich mich auf die Seite und mein Blick fiel auf mein Tagebuch das direkt vor mir lag.

Ich schnappte es mir und schlug gleich eine neue leere Seite auf.

Aufgerichtet krallte ich mir einen Kugelschreiber und schrieb alles, was mich gedanklich fest hielt, hier hinein und vielleicht ließ es mich dann wenigstens für eine Weile in Ruhe.

Meine Hand flog nur so über die Zeilen und es wurde immer mehr und mehr. Als ich endlich fertig war und einen kurzen Blick auf mein Geschriebenes schaute, lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter und ich spürte wie schlecht mir auf einmal in der Magengegend wurde.

Fast überall, in fast jedem Satz, tauchte der Fremde Junge auf.

Als ob dies nicht genug wäre…würde ein Fremder die Sätze lesen, könnte er glatt denken ich sei….

!!

Unmöglich! Hochkantig wurde das Tagebuch in die nächstbeste Ecke geworfen und dort konnte es von mir aus auch für einige Zeit bleiben!

Schnaubend richtete ich mich auf und riss mein Zimmerfenster weit auf um etwas von dem Frühlingsduft zu schnuppern. Vielleicht brachte mich das wieder auf den klaren Boden der Tatsachen.

Aus dem Fenster hatte ich einen guten Blick auf die Menschenmenge, die sich fröhlich auf den Straßen tummelten um das lauwarme Frühlingswetter zu genießen.

Sie sahen alle so unbeschwert und glücklich aus, besonders diese Pärchen, die eng umschlungen vor sich hinkicherten und sich hier und da mal küssten.

Grummelnd blickte ich schnell weg und entdeckte plötzlich etwas, worauf ich mit Herzklopfen eilig den Kopf einzog.

Ein Junge mit hellem blondem Haar ging direkt auf unser Haus zu, jedenfalls sah es so aus.

Das Hämmern gegen meinen Brustkorb war so intensiv, dass ich gar nicht traute mich auch nur ansatzweise zu bewegen. Wie erstarrt hockte ich da unter dem Fenster und erhielt von Marie verwirrte Blicke, die in diesem Moment im Prinzessinnenkleid ins Zimmer stolziert kam.

Sie blieb nah an der Tür stehen und guckte mich eine Weile einfach nur an.

„Was ist?“

„Nichts…ich wollte nur fragen, ob du mir das Kleid zumachst…“

Fragende traurige Augen blickten mich an worauf ich nur seufzte und sie mit einem Kopfnicken in meine Richtung herbestellte.

„Na komm her, ich mach’s dir zu.“

Freudig kam sie angerannt und stellte sich mit dem Rücken zu mir. Ich zog den Reissverschluss des Kleides hoch und gab ihr einen kleinen Klapps auf den Hintern.

„fertig little Princess“

„danke Pepe!“

„Kein Problem“

sie drückte mich einmal fest und blickte mich dann noch einen Moment lang an.

Wie ich diese Blicke hasste. Kinder konnten einen so ansehen dass es schon wirklich unangenehm wurde.

„Was ist denn noch Marie?“

„Wieso sitzt du unter dem Fenster auf dem Boden?“

Haha, das musste ja kommen.

„Ehm…ich hab was gesucht…“, versuchte ich mich rauszureden, womit ich mir nur einen ungläubigen Blick einfing.

„Wieso ist dann das Fenster ganz auf?“

„Eh…also…ich brauchte frische Luft.“

Für einen ersten Moment dachte ich dass sie mir das natürlich auch wieder nicht glauben würde, aber sie erhob sich und nickte einfach.

„Ich geh wieder spielen“

lächelnd verschwand sie danach wieder aus meinem Zimmer.

Oh man, sie war schon manchmal eine richtige Zuckerschnute. Ich war stolz drauf ihr großer Bruder sein zu dürfen, auch wenn es Momente gab, wo ich sie am liebsten vierteilen würde.

Ich hätte vielleicht für einen Moment das gerade Gesehene vergessen, hätte mich das Läuten an der Haustür nicht wieder schreckhaft daran erinnert.

Konnte es sein, dass es Er war?

Oder bekam ich schon Halluzinationen? Es gab Millionen blonder Jungen und wieso sollte es ausgerechnet er gewesen sein?!

Aber welcher blonde Junge würde schon an ihrer Tür klingeln? Klingel? Tür?

Es läutete erneut und Marie kam zu mir ins Zimmer.

„Pepe machst du etwa nicht auf?“

Sie war ein braves Kind, sie wusste dass sie nicht alleine die Tür aufmachen durfte aber ich konnte es in Moment ebenso wenig.

Ich hatte inzwischen das Gefühl das mein Herz mir tief in die Hose gerutscht war und bewegen konnte ich mich trotzdem keinen Millimeter.

„Die Tür hat geklingelt, willst du denn nicht aufmachen?“

„Nein“

„Wieso?“

„Ist nicht wichtig“

„Vielleicht ist es Mama“

„Mama hat Schlüssel“

Als es erneut läutete blickte ich auf und konnte sehen wie Marie aus dem Zimmer ging.

„Dann mach ich auf.“

„Marie!“, knurrte ich böse und mit plötzlich konnte ich mich wieder bewegen, ich erhob mich schnell und folgte ihr eilig zur Tür.

Doch bevor ich noch irgendwelche Einwände erheben konnte, hatte sie auch schon die Haustür geöffnet.

Angewurzelt blieb ich stehen und traute meinen Augen nicht. Vor uns stand wirklich dieser blonde Junge mit dem hellen blonden Haar und den eisblauen Augen, genau wie auf den Fotos.

Er trug einen leichten Mantel, um seinen Hals lag ein seidiger Schal.

Obwohl das Wetter recht warm war, hatte er leicht gerötete Wangen. Was super zu dem Rest der hellen Haut passte. Er schien gerannt zu sein…

Neben ihm standen…Koffer. Koffer?

Mir wurde heiß und kalt zugleich. Kam gleich meine Mutter an und stellte ihn als Lover vor?

Der Gedanke grauste mir zu sehr.

„Eh hallo…“, unterbrach er mich mitten in meine Gedankengängen. Peinlich berührt sah ich schnell weg, als ich ihn immer noch wie ein Liebeskranker anstarrte.

Er lächelte nur warm, es schien ihm wohl nichts ausgemacht zu haben.

„Wohnt hier eine Olivia Horn?“ fragte er als nächstes freundlich und etwas zurückhaltend. Marie stand inzwischen neben mir und schien ebenfalls geplättet zu sein. Sie wusste ja ebenso wenig wie ich, was hier vor sich ging.

„Wieso? Wer bist du und was willst du hier?“, fuhr ich ihn grantig an, worauf er nur etwas schockiert zurückwich. Er schien für einen Moment den Faden verloren zu haben, aber schnell hatte er sich wieder gefasst und lächelte erneut so doof. Ich hätte ihm das Lächeln am liebsten rausgeprügelt.

„Ich heiß Niko und Olivia ist meine Mutter.“
 

- ende -



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Laniechan
2009-02-27T21:54:49+00:00 27.02.2009 22:54
ähem, wann geht es denn weiter...? nicht, dass ich ungeduldig wär oder so.

lg laniechan ^^
Von: abgemeldet
2009-02-07T21:46:38+00:00 07.02.2009 22:46
waaaaaaaaaaaaaaaaaaaas?!
wieso hörst du an so ner stelle auf?! >.<
bitte mach das zweite kapitel rein! bitte! bitte! bitte!
die geschichte is so toll....man, ich bin so gespannt wie das weiter geht....hmpf...bitte stell das nächste rein, bitte!

und könntest du mir vllt ne ens schicken, wenns weiter geht? das wär echt nett =)

glg Moe_


Von:  lizardgirl
2009-01-20T14:06:51+00:00 20.01.2009 15:06
Zweite!

ICh will das du den zweiten Teil hochlädst! Bitte, das ist echt mal total orginell!!!Ich will unbedingt wissen, was noch passiert.
Von:  Laniechan
2009-01-19T19:17:46+00:00 19.01.2009 20:17
Erste!

Ha wie geil, ich hab die ganze Zeit voll auf dem Schlauch gestanden ^^' noch ein Halbgeschwisterchen...von mir aus darfst du das nächste Kapi gern Adult machen, ich würde mich freuen. Die Geschichte hat Charakter und du willst wirklich nur zwei Kapis schreiben? Das wär Verschwendung von gutem Material! Daraus kann man so viel machen! Heißt der Typ wirklich Pepe??? Achja und die Mutter ist...*Augenbraue ein Stück hochzieht*

Zum Aufbau: gut strukturiert und nicht zu langatmig ich vergebe eine 2+/1-, denn manche Formulierungen sind noch ein wenig holprig oder ungenau

Grammatik und Rechtschreibung: Ich hab Fehler gefunden, solche typischen Tippfehler aber auch Grammatikfehler, wenn du magst kann ich die Story (und die andere mit mom. 4 Kapis) für dich Beta-lesen (ist aber kein Muss, nur dann liest es sich leichter)

Stil bekommt keine Wertung, da jeder Stil einzigartig ist ^^ ich mag deinen und das muss reichen

Ich freu mich auf jeden Fall auf das nächste Kapi

also bis dann!

laniechan ^^


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