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Die Naruto Märchenstunde

von

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Hänsel und Gretel - Proben

Disclaimer: Die Charaktere von "Naruto" gehören - wie ihr alle wisst - nicht uns, sondern entspringen der Fantasie Masashi Kishimotos. Wir verdienen kein Geld an dieser Fanfic.
 

~°~
 

II.1: Hänsel und Gretel – Proben
 

Im alten Theater...
 

Tenten blickte sich zufrieden in der Runde um: „Schön, dass ihr alle so schnell gekommen seid.“

„Alle...?“ Ino sah sich irritiert im Raum um. Tenten, Shikamaru, Choji... Neji, Hinata... Sie konnten doch unmöglich vollzählig sein.

„Ja, für dieses Stück brauche ich nur wenige Schauspieler – für die Requisiten werde ich allerdings noch einige Helfer hinzuholen müssen. Aber erst einmal sollten wir wohl etwas proben.“

„Heißt das, Sasuke wird nicht mitspielen?!“, hakte Ino ungläubig nach. Es konnte doch nicht Tentens Ernst sein, dass sie dem mit Abstand talentiertesten Schauspieler dieses Mal keine Rolle zugedacht hatte. Mal ganz davon abgesehen, dass sie eindeutig ihre Zeit verschwendete, wenn sie im Rahmen der Proben ihrem Traumprinzen nicht das geringste bisschen näher kommen konnte.

„Ähm... So kannst du ihn doch viel besser beeindrucken“, behauptete Tenten schnell, die ahnte in welche Richtung Inos Gedanken gingen. „Wenn er sich nicht auf seine eigene Rolle konzentrieren muss, bleibt viel mehr Aufmerksamkeit für dich.“

Ino überlegte einen Moment, ehe sie die Möglichkeit, sich zu weigern mitzuspielen, zumindest vorläufig verwarf.

„Welches Märchen ist es denn dieses Mal?“, fragte Neji erstaunlich interessiert. Ihn störte es jedenfalls herzlich wenig, Sasuke nicht erdulden zu müssen.

„'Hänsel und Gretel' – du bist Hänsel, Neji“, teilte Tenten ihm mit, „und Hinata ist Gretel.“

„I-i-ich...?!“, stotterte die Hyuuga-Erbin entgeistert.

„Ja, weißt du... Ich hätte dich ja eigentlich schon gerne als Schneewittchen gehabt, aber ich hatte die Befürchtung, du könntest vor lauter Lampenfieber kein Wort herausbekommen... Weißt du, ich glaube, du hättest ein etwas anmutigeres und uneigennützigeres Schneewittchen abgegeben“, erklärte Tenten.

„Das ist ja auch keine Kunst – gegen die Breitstirn wäre ein Elefant anmutig!“, warf Ino ein.

Tenten ignorierte sie: „Nun... Ich denke, da du jetzt etwas Erfahrung gesammelt hast, dürfte das kein Problem mehr sein – zumal Naruto ja nicht mitspielen wird.“

„N-naruto...? W-was hat d-das mit-t Naruto zu t-tun?“, stotterte Hinata, deren Kopf den Farbton einer Erste-Wahl-Tomate angenommen hatte.

„Ach, gar nichts.“ Tenten winkte ab. „Jedenfalls möchte ich, dass du Gretel spielst. Neji und du werdet ein wundervolles Geschwisterpaar hermachen.“

Neji räusperte sich sehr vielsagend, sparte sich aber einen Kommentar.

„Und wen spiele dann ich?“, fragte Ino ungeduldig.

„Du bist die Mutter der Beiden.“

„Hmpf...“ Ino zog eine Grimasse. Das war nicht gerade die Hauptrolle, die sie sich erhofft hatte – aber immerhin hatte Sakura gar keine Rolle bekommen.

„Und Shikamaru ist der Vater – schließlich seid ihr ein eingespieltes Team.“

„Wie nervig...“, murmelte Shikamaru.

„Nervig, ach so? Glaubst du etwa, das wäre meine Traumkonstellation für eine Runde Vater-Mutter-Kind?“, blaffte Ino ihn auch sogleich an.

„Hn... Und wen spielt Choji?“, beschloss Shikamaru, sich wichtigeren Dingen zuzuwenden – vermutlich hatte Ino ihre Tage oder irgendein anderes nerviges Frauenproblem.

„Choji wird die Knusperhexe sein. Ich dachte, das Haus werde ihm gefallen.“

„Find iff klaffe - efft“, versicherte Choji ohne die Chips in seinem Mund vorher herunterzuschlucken.

„Choji spielt eine Frau?“, hakte Shikamaru leicht angewidert nach.

„Aber sicher. Das ist im Theater durchaus nicht untypisch“, erklärte Tenten.

„Hn...“ Shikamaru jedenfalls war alles Andere als scharf darauf, im nächsten Stück eine Frauenrolle zu bekommen. So gesehen war die Rolle als Inos Ehemann doch gar nicht so übel.
 

„DU IDIOT! Du hast schon wieder deinen Einsatz verpasst – kannst du nicht einmal aufpassen!? Es wirft ein schlechtes Licht auf mich, wenn mein Ehemann der letzte Depp ist!“, keifte Ino eine Stunde später, was Shikamaru dazu bewog, seine Meinung über Frauenrollen für Männer noch einmal zu überdenken – momentan jedenfalls beneidete er Choji darum, dass er noch nicht dran war und deshalb eine Runde durch Konoha streifte, auf der Suche nach einer neuen Tüte Chips, darum, dass er nicht gleichzeitig mit Ino auf der Bühne zu stehen und vor allem darum, dass sie in Choji keine Gefahr für ihren persönlichen Ruhm sah.

Shikamaru seufzte und rang sich dazu durch, seinen Text zu sagen: „Aber gute Frau“, gute Frau? – dass er nicht lachte, „das kannst du doch unmöglich ernst meinen. Die Kinder sind doch unsere einzige Freude – wir können sie unmöglich...“

„BEHALTEN!“, unterbrach Ino. Tenten lächelte zufrieden. Ino war perfekt für die Rolle der herzlosen Mutter, die ihre Kinder im Wald aussetzen wollte. Auch wenn sie glaubte, dass Ino später die Art Mutter werden könnte, die ihre Kinder wie eine Löwin verteidigt, so machte Ino sich doch nicht die Mühe, sich vorzustellen, wie es war, Kinder zu haben. „Wenn wir die Kinder behalten, verhungern wir – wir können uns unmöglich genug Essen für alle leisten, das ist die grausame Wahrheit. Auf diese Weise haben die Kinder wenigstens nicht ganz so lange zu leiden.“ Ino verschränkte die Arme vor der Brust und rückte mit ihrem Stuhl ein Stück vom leeren Esstisch ab. „Also – morgen?“

Shikamaru seufzte: „Also gut... morgen.“

Zufrieden stand Ino auf und schlurfte von der Bühne, wobei sie noch „Nacht...“ grummelte.

Shikamaru blieb, den Kopf auf die Hände gestützt unablässig seufzend, zurück.

„Na, wir war ich?“, erkundigte Ino sich sogleich.

„Super – ihr wart klasse, alle beide. Na ja, Shikamaru, du könntest etwas besser aufpassen, auch wenn's schwer fällt. Ansonsten hat es mir wirklich schon sehr gut gefallen. Lasst uns die Szene gleich nochmal proben, schließlich sind aller guten Dinge drei.“

Shikamaru seufzte abermals, und diesmal stand das nicht auf dem Zettel, der vor ihm auf dem Tisch lag.
 

Hinata alias Gretel sah ihren „Eltern“ authentischer Weise sehnsüchtig nach. Jetzt war sie also allein mit Neji auf der Bühne – allein mit Neji, der sie finster anstarrte. Auf einmal kamen ihr die Baum-Pappstellwände erstaunlich echt vor... War das etwa ein Genjutsu? Nervös blickte sie sich um.

„Gretel... Hast du Angst?“, erkundigte sich Neji, allerdings nicht in dem einfühlsamen Tonfall, den das Textbuch forderte.

„J-j-ja“, antwortete Hinata wahrheitsgemäß, der das Herz nun gänzlich in die Hose rutschte. „I-ich will n-nach Hause, Hänsel...“

„Kein Problem – ich habe auf unserem Weg hierher Kieselsteine fallen lassen, denen wir zurück folgen können.“

„G-g-g-g-gut-t-t“, stotterte Hinata.

„Hinata, taugst du denn zu gar nichts?“, fragte Neji mit einem hochmütigen Seufzen. „Als Kunoichi bist zu eine Schande für den Clan, das Dorf – und nicht einmal deinen Text kannst du aufsagen, selbst das ist zu viel verlangt.“

„I-ich“, Hinata holte tief Luft, „ich bin keine Schande! Ich gebe mir alle Mühe.“

„Mühe allein genügt nicht...“ Neji machte einen Schritt auf Hinata zu, was diese wiederum zwei Schritte zurückweichen ließ. Tenten wollte eingreifen, wusste aber, dass sie Neji vermutlich nur noch zusätzlich wütend werden ließe. Shikamaru hingegen beschränkte sich darauf, das Ganze nervig zu finden, während Choji nur verlegen in seine Chipstüte starrte.

Hinata bewegte sich noch einen Schritt von Neji weg, kalkulierte allerdings nicht mit ein, dass der Rand der Bühne manchmal schneller kommt als gedacht, stolperte und fiel rücklings mit einem erstaunten Aufschrei von der Bühne. Unglücklicherweise landete sie genau auf dem Kopf, wodurch sie das Bewusstsein verlor.

„Hinata!“, rief Tenten entsetzt und rannte zu ihrer Freundin.

„Vorsicht! Du darfst sie nicht zu viel bewegen! Sie könnte eine Kopfverletzung haben!“, warnte Shikamaru, der ebenfalls zu Hinata geeilt kam.

Ino spurtete zu Hinata und begann sofort, sie nach schwerwiegenden Verletzungen zu untersuchen. Was sie fand, stimmte sie wenig fröhlich: „Eine schwere Gehirnerschütterung. Ich hab noch nicht gelernt, wie man das behandelt! Jemand muss schnell einen erfahrenden Medic-Nin holen, damit wir sie ins Krankenhaus bringen können!“

„Das werde ich tun“, murmelte Neji und war mithilfe eines Jutsus auch schon verschwunden.

„Oh, Hinata... was machst du auch immer für Sachen...“, schluchzte Tenten verzweifelt neben dem schüchternen Mädchen.

„Keine Sorge. Die werden sie schon wieder hinbekommen“, versuchte Ino, die aufgelöste Regisseurin zu beruhigen.
 

Zwei Tage später...
 

Tenten betrat Hinatas Krankenzimmer mit einem großen Strauß der schönsten Blumen, die Ino in ihrem Laden zur Verfügung hatte.

„Hi Hinata, geht es dir besser?“, fragte sie besorgt, schenkte dem schüchternen Mädchen dennoch ein aufmunterndes Lächeln.

Dieses erwiderte die freundliche Geste etwas verhaltener: „Hallo, Tenten... J-ja... es geht m-mir etwas besser...“

„Da bin ich aber erleichtert... Die Kopfschmerzen verschwinden hoffentlich auch recht bald.“

Hinata nickte, nahm die Blumen entgegen, die Tenten ihr mitgebracht hatte und erfreute sich an dem süßen Duft.

Tenten setzte sich derweil auf den Stuhl neben Hinatas Bett.

„D-das sind s-sehr schöne Blumen...“, brach Hinata das eingetretene Schweigen.

„Ino hat sie ausgesucht. Schließlich ist sie die Expertin überhaupt auf diesem Gebiet.“

Hinata nickte nachdenklich.

„Hinata... Was ist los? Sind deine Kopfschmerzen zu stark? Soll ich dir eine Tablette besorgen oder jemanden rufen?“ Tenten schaute ihre Freundin besorgt an.

„N-nein... Ich wollte nur... ich wollte... mich bei dir entschuldigen... Schließlich bist du nur meinetwegen mit den Proben so in V-verzug geraten...“

Tenten ergriff ihre Hände und schaute sie ernst an: „Hinata! Sag doch so etwas nicht! Wenn überhaupt einer Schuld ist, dann ist das Neji! Er hat kein Recht, so etwas von dir zu behaupten! Ich muss ihm wirklich Manieren beibringen! Sein Verhalten ist nicht akzeptabel. Deswegen habe ich beschlossen, dass jemand anderes Hänsel spielen soll.“

„A-aber... G-geht das denn... so einfach?“, fragte Hinata erstaunt.

„Na ja, ich verzichte nicht gerne auf dich, aber ich denke, ich habe einen recht guten Ersatz gefunden... Gaara hat sich ja so nett angeboten. Er und Temari sind auch noch echte Geschwister, da wirkt die Geschichte sehr authentisch“, grinste Tenten.

Dem konnte Hinata nicht widersprechen und war erleichtert, dass sie nicht für das Scheitern von Tentens ehrgeizigen Plänen verantwortlich war.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nex_Caedes
2009-02-28T19:43:33+00:00 28.02.2009 20:43
Super kapitel:))
Choji als Hexe vom Knusperhäuschen einfach genial.

MFG
Nex Caedes


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