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Die Naruto Märchenstunde

von

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Hänsel und Gretel - Aufführung, Teil eins

Disclaimer: Die Charaktere von "Naruto" gehören - wie ihr alle wisst - nicht uns, sondern entspringen der Fantasie Masashi Kishimotos. Wir verdienen kein Geld an dieser Fanfic.
 

~°~
 

II.2: Hänsel und Gretel – Aufführung, Teil eins
 

Im alten Theater...
 

Kankuro fühlte sich etwas verloren zwischen all den unbekannten Gesichtern des Publikums. Schon alleine da die erste Reihe, in der man ihm einen Sitzplatz gesichert hatte, noch nahezu leer war. Am liebsten hätte er eine Puppe heraufbeschworen, um sie einen der freien Plätze an seiner Seite einnehmen zu lassen.

Er ließ erneut den Blick durch den Raum schweifen, auf der Suche nach einem bekannten Gesicht. Und tatsächlich leuchtete ihm da ein vertrauter Orangeton entgegen.

„Hey! Klasse, dass wir Sitznachbarn sind, echt jetzt!“, begrüßte Naruto ihn, während er sich auf seinen Platz plumpsen ließ.

„Hallo“, erwiderte Kankuro den Gruß.

„Und? Wie gefällt es dir so in Konoha – warst du schon bei Ichirakus?“

„Ichi-was?“

„Ichirakus Ramen Bar – der schönste Ort der Welt, echt jetzt. Du musst unbedingt eine Portion Ramen von Ichirakus probieren. Es gibt keine bessere Nudelsuppe – und das, wo es nichts Besseres als Nudelsuppe gibt“, erklärte Naruto eifrig.

„Ähm... Werde ich machen, wenn ich die Zeit dazu finde.“

„Hi...“ Sasuke sank elegant in den Sitz auf Kankuros anderer Seite.

„Oh, hallo Sasuke“, begrüßte Kankuro ihn.

„Hm... Warum warst du nicht beim Training, Sasuke?“, fragte Naruto, offensichtlich beleidigt.

„Ich hatte andere Dinge zu erledigen“, sagte Sasuke schlicht und winkte ab.

„Ach so. Und Training hat der feine Herr wohl nicht mehr nötig, was? Pah, mach doch, was du willst – so werde ich nur umso schneller tausend Mal besser als du!“

„Hn... Träum weiter.“ Sasuke grinste. „Trottel.“

„Was hattest du denn so wichtiges zu tun, Mister Oberwichtig?“, wollte Naruto wissen, wobei er sich über Kankuros Sitz beugte.

„Gerade dir kann ich das nun wirklich nicht erzählen...“ Sasuke lehnte sich entspannt zurück.

„Ach ja? Hattest du etwa ein Date?“ Naruto saß fast schon auf Kankuros Schoß.

„Hn... Was für eine abwegige Idee... Wenn ich sage wichtig, dann meine ich wichtig – verstanden?“ Auch Sasuke lehnte nun nicht mehr an der Rückenlehne.

„Ach ja? Abwegig? Sehe ich da etwa einen leichten Rotstich auf deinen Wangen? Überhaupt... Seit wann ist der Wiederaufbau des ach so tollen Uchiha-Clans unwichtig?“

Nun waren beide Konohanins so weit über Kankuro gebeugt, dass sich ihre Stirnen fast berührten.

Sasuke wollte gerade etwas erwidern, als der Puppenspieler sich vernehmlich räusperte. Angesichts der neuen Situation war eine fast leere erste Reihe gar keine schlechte Sache...

Just in diesem Moment erlosch die Saalbeleuchtung und die sich öffnenden Vorhänge erlösten Kankuro.
 

Tenten in ihrem schweren Sessel schenkte dem Publikum ein freundliches Lächeln und begann, aus dem Märchenbuch vorzulesen: „Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; das Bübchen hieß Hänsel und das Mädchen Gretel. Er hatte wenig zu beißen und zu brechen und einmal als große Teuerung ins Land kam, konnte er das tägliche Brot nicht mehr schaffen. Wie er sich nun abends im Bette Gedanken machte und sich vor Sorgen herumwältze...“

An dieser Stelle setzte sich Shikamaru im aufgestellten Bett auf, stieß einen Seufzer aus und sagte zu Ino: „Was soll aus uns werden? Wie können wir unsere armen Kinder ernähren, da wir für uns selbst nichts mehr haben?“

Auch Ino setzte sich nun auf und meinte: „Weißt du was, Mann... Wir wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dicksten ist. Da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus und wir sind sie los.“

„Aber gute Frau, wie könnten wir unsere armen Kinder den Hungertod sterben lassen?“

„Nun, besser nur die Kinder als wir alle, oder?“

„Ich...“

„Schlaf nun. Spare dir deine Energie für die Arbeit auf.“

„Ständig muss sie das letzte Wort haben... wie nervig...“, brummte Shikamaru und verkroch sich unter der Decke. Ino drehte sich auf die Seite. Hinter dem Bett tauchten Gaara und Temari auf.

„Hast du gehört, was sie gesagt haben?!“, empörte sich Temari. Tenten hatte während der Proben feststellen müssen, dass bitterliches Weinen nicht zu Temaris Stärken zählte und ihren Text entsprechend abgeändert. „Das können die doch unmöglich ernst meinen!“

„Sei unbesorgt, Schwesterherz... Ich werde mir etwas einfallen lassen“, versicherte Gaara ihr.

Der Vorhang schloss sich kurz und es ertönten Scharr- und Schleifgeräusche. Als er sich wieder öffnete, war ein Wald zu sehen. Gaara und Temari saßen an einem Pappstellwand-Lagerfeuer.

„Ich will nach Hause“, maulte Temari.

„Gut... gehen wir.“ Gaara erhob sich.

„Haha. Sehr witzig. Es ist ja so klar, wo wir lang müssen.“

„Oh ja, das ist es. Ich habe den Weg mit Kieselsteinen markiert. Ich sagte doch, ich würde mir etwas ausdenken“, erklärte Gaara. „Komm, Gretel, lass uns gehen.“

„Oh... Sehr gut.“ Ein Grinsen breitete sich auf Temaris Gesicht aus. Gemeinsam verließen die Geschwister die Bühne.

Der Vorhang schloss sich, nur um sich sofort wieder zu öffnen. Erneut saßen Hänsel und Gretel am Lagerfeuer.

„Sie meinen es wirklich ernst, was...?“, seufzte Temari. „Sie haben sogar die Tür abgeschlossen, sodass du keine Kieselsteine sammeln konntest, um unseren Weg zu markieren. Und nun haben die Vögel Die Brotkrumen gefressen, die wir stattdessen benutzt haben – ach, hätten wir das Brot doch besser gegessen... Was sollen wir denn jetzt bloß machen, Hänsel?“

„Ach, Gretel, das Feuer wird auch bald erlöschen...“ Hier trat Gaara unauffällig gegen das Papplagerfeuer, was ein Umfallen des Aufstellers zur Folge hatte und so wohl das Erlöschen des Feuers symbolisieren sollte. „Lange sollten wir hier nicht mehr sitzen bleiben. Lass uns zumindest versuchen, den Weg zurück zu finden, vielleicht ist das Glück uns hold.“ Gaara erhob sich entschlossen und schritt von der Bühne, Temari folgte ihm – nicht, ohne sich einige Male nervös umzuschauen.

Mehrfach irrte das Geschwisterpaar über die Bühne und verschwand wieder. Nach einer Weile schloss sich der Vorhang erneut, etwas Großes wurde auf die Bühne geschleift und der Vorhang öffnete sich wieder.

Bei etwas Großem handelte es sich um die Knusperhäuschen-Stellwand, durch welche die Wald-Stellwand ersetzt worden war, neben der Gaara und Temari nun an Lebkuchenstücken knabbernd standen.

„Knuschper, knuschper Knäuschschen, wer knuschpert an meinem Häuschschen?“, ertönte da eine schmatzende Stimme.

„Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“, erwiderten die Geschwister brav, ließen sich allerdings nicht weiter vom Essen ablenken, bis schließlich Choji verkleidet als alte Knusperhexe hervortrat.

„Asch, liebe Kinderlein, ihr scheint scher hungrisch schu schein. Kommt dosch rein, isch masch eusch wasch ordentlischesch schu eschen.“ Choji schluckte runter. „Seid unbesorgt, Kinderlein, ihr werdet doch keine Angst vor einer alten Frau haben. Kommt herein, erfreut eine alte Frau mit etwas Gesellschaft.“

„Solange das Essen auch gut ist...“, wandte Temari ein, ging dann aber doch an Choji vorbei durch die Papptür, nur um wenige Sekunden später neben dem Papphäuschen wieder aufzutauchen.

Gaara allerdings blieb mit verschränkten Armen vor Choji stehen und schaute recht unglücklich drein.

Choji schien verwirrt: „Äh... Liebes Kind... Möchtest du deinem Schwesterlein nicht in mein gemütliches Heimchen folgen?“

Tenten schaute vom Bühnenrand aus gebannt zu Gaara. Bis jetzt war alles so glatt gelaufen, Gaara und Temari spielten ihre Rollen grandios, obwohl sie aufgrund ihrer hohen Positionen nur wenig Zeit zum Proben entbehren konnten. Was also tat Gaara nun? Er war doch derjenige, der Text und Handlung praktisch in sich aufgesogen hatte. Tenten begann zu schwitzen.

Einige Sekunden starrte Gaara noch in Chojis Gesicht, dann löste er die Verschränkung seiner Arme und tat es seiner Schwester gleich. Choji folgte dem Kazekage, schloss die Papptür seiner Pappbehausung und tauchte ebenfalls neben dieser wieder auf.

„Ist ja nicht gerade gemütlich, die Bude…“, bemerkte Temari mit gerümpfter Nase, als die beiden anderen Schauspieler sich wieder neben ihr positioniert hatten.

Choji lachte gekünstelt in seiner alte-Frau-Stimme: „Du bist noch jung, Liebes…“, hier tätschelte Choji der beleidigt dreinschauenden Temari den Kopf. „Eine alte, einsame Frau wie ich hat eben andere Bedürfnisse. Ich hoffe, ihr werdet euch trotzdem wenigstens ein bisschen wohl fühlen. Kommt, setzt euch! Jetzt schmausen wir erst einmal!“

Temari und Gaara nickten zustimmend und setzten sich an den Tisch, welcher in der Mitte der Bühne platziert war. Choji holte von der Seite Besteck und Teller, wobei sich auf letzteren nur noch Essensreste (unter anderem Hühnerknochen) befanden. Chojis glückliches Gesicht und sein eifriges Kauen beim Auftragen des „Essens“ ließen allerdings vermuten, dass es eigentlich nicht so gedacht war.

„Choji! Kannst du dich nicht einmal zusammenreißen?! Du wirst immer fetter!“, konnte das Publikum Inos keifende Stimme hinter dem Vorhang vernehmen.

„Wow, das sieht… sehr nahrhaft aus…“, sagte Temari wenig überzeugt und griff leicht angeekelt nach einem abgenagten Hühnerbein.

„Calschium ischt gut für dasch Wachschtum!“, entgegnete Choji schmatzend.

„Äh, ja… Knochen sind gut für die Knochen… Man lernt auch jeden Tag was Neues… Nur müsste man Knochen erst einmal kauen können.“ Temaris Stimme klang nun vorwurfsvoll.

„Diesches Gemecker!“, spuckte Choji nun wütend. „Isch hab genug davon! Ihr geht jetscht insch Bett, alle beide!“

Gaara, der gerade brav auf seinem „Abendessen“ rumkaute, schluckte und schaute Choji verständnislos an: „Was hab ich gemacht?“

Temari schaute angewidert. Hatte ihr Bruder gerade wirklich einen Hühnerknochen mit den Zähnen zerkleinert und runtergeschluckt?

Choji seinerseits schien ebenfalls einen Moment unsicher, nickte dann aber bestimmt: „So ein dreistes Verhalten. Ab ins Bett!“

So standen Temari (mit einem Augenrollen) und der leicht verwirrte Gaara (immerhin stand der Dialog so nicht im Drehbuch) auf und ließen sich von Choji zu den zwei Betten am Rand der Bühne führen.

„Gute Nacht“, sagte er nur knapp und verschwand hinter dem Vorhang.

Temari und Gaara schauten sich noch einmal an, zuckten dann aber mit dem Schultern, stiegen in ihre Betten und in der Sekunde konnte man auch schon Temaris Schnarchen vernehmen.

Dies schien Chojis Stichwort zu sein, wieder hinter dem Vorhang hervorzulugen: „Hihihi… Das wird ein Festmahl…“

Der Vorhang schloss sich, Tenten stand auf und kündigte die Pause an.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nex_Caedes
2009-03-08T00:01:26+00:00 08.03.2009 01:01
Gaara und Schlafen :)
Oh das Märchen wird noch bestimt lustig!

MFG
Nex Caedes


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