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Die Naruto Märchenstunde

von

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Schneewittchen und die sieben Zwerge - Aufführung, Teil drei

Disclaimer: Die Charaktere von "Naruto" gehören - wie ihr alle wisst - nicht uns, sondern entspringen der Fantasie Masashi Kishimotos. Wir verdienen kein Geld an dieser Fanfic.
 

~°~
 

I.4: Schneewittchen und die sieben Zwerge – Aufführung, Teil drei
 

Choji holte aus dem Hintergrund sieben Spaten, um sie zu verteilen.

Lee starrte seinen Spaten an und rief pathetisch: „Nein, ich kann es nicht tun.“

„Dann geh wenigstens aus dem Weg“, murrte Neji.

„Zu siebt ein Grab auszuheben ist ohnehin strategisch gesehen völliger Unsinn“, erklärte Shikamaru genervt.

„Vergiss es, du machst auch mit“, zischte Tenten in dem verzweifelten Versuch, zu retten, was noch zu retten war.

„Also…“, Neji seufzte, „stellt euch um das Grab auf… 3, 2, 1 und…“

„Halt…“, unterbrach Sasuke gelangweilt und erschien auf der Bühne. Als er sich neben Neji aufstellte, nahm er jedoch eine würdevolle Haltung ein, um zu betonen, wie viel rühmlicher als Nejis Rolle die seine war. Angespornt durch diese Gelegenheit, der Welt seine Überlegenheit zu präsentieren, verkündete er gefühlvoller: „Ich sah dieses wunderschöne Wesen und es bekümmert mich zutiefst, dass es für immer vor bewundernden Augen verborgen bleiben soll…“

„Meine Rede, meine Rede!“, konnte Lee sich einen enthusiastischen Zwischenruf nicht verkneifen – vielleicht wollte er es auch gar nicht.

Sasuke räusperte sich, ehe er unbeirrt fortfuhr: „Es wäre eine große Ehre für mich, wenn ihr mir erlaubtet, sie mit auf mein Schloss zu nehmen.“

„Sch-schloss? I-I-Ihr seid-d-d ein Pr-Prinz?“, stammelte Hinata und stolperte theatralisch einige Schritte zurück, wobei sie bedauerlicherweise strauchelte und sich gerade noch am Sarg festklammern konnte.

„Was war das für ein Geräusch?“, erklang Narutos Stimme aus dem Off, woraufhin die ohnehin schon strapazierte Hinata in Ohnmacht fiel. Kiba und Shino trugen sie schnell von der Bühne.

Tenten atmete tief ein. Immerhin hielten sie sich inzwischen wieder an den Text…

„Die Frage fand ich schon immer überflüssig – er hat schließlich eine Krone auf“, kommentierte Shikamaru. „Reiner Risikofaktor.“

Sasuke seufzte. Da er von Dilettanten umgeben war, würde wohl niemand sein Talent erkennen. Allein der Familienehre zuliebe blieb er bei seinem Text: „Ja, das bin ich. Ich bitte euch inständig, mich Schneewittchen mitnehmen zu lassen. Ich könnte des Nachts nicht nimmermehr ein Auge zutun, wüsste ich darum, dass sie hier verbliebe.“

„Solltest du an dieser Stelle nicht eigentlich vor mir niederknien?“, fragte Neji vernehmlich, einen Mundwinkel amüsiert nach oben gezogen. Sasuke hasste diese Stelle – und er sah es auch gar nicht ein, wo Ino sich nicht einmal als alte Frau verkleidet hatte. Ob er nun kniete oder nicht, machte für die Handlung keinen Unterschied.

„Du musst schon etwas dafür tun, wenn du das Schneewittchen haben willst“, sagte Neji da.

„Hn…“ So gesehen machte es wohl doch einen Unterschied.

Tenten verzweifelte nun völlig. Die Beiden starrten einander stur an und nichts geschah. Das war durchaus ein dramatischer Effekt, aber allzu lange sollte das Ganze nun doch nicht andauern… Zu dumm nur, dass keiner bereit dazu schien, nachzugeben.

„Verdammt nochmal! Jetzt hört auf mit dem Quatsch und lasst ihn endlich zu mir, damit Sasuke-kun mich retten kann!“, kam da Sakuras wütende Stimme aus dem Sarg. Alle drehten sich erschrocken zu ihr um.

„Äh… oh, Schneewittchen! Du bist ja gar nicht tot!“ Choji rettete vermutlich mit diesem Ausruf das gesamte Stück und auch Tenten, die kurz vor einem Herzinfarkt stand.

„Öh… genau! Und seht! Dieses Apfelstück! Es muss der Grund gewesen sein, warum sie tot schien!“, stieg Kiba ebenfalls wieder ein.

„Die Kraft der Jugend hat gesiegt! Nun wird uns ihre Schönheit weiterhin erhalten bleiben!“, rief Lee freudig aus.

„Nicht ganz. Unser lieber Prinz hier will sie schließlich mitnehmen“, merkte Neji mit einem Kopfnicken zu Sasuke an.

Dieser überlegte ernsthaft, ob es sich überhaupt noch lohnte, weiterhin nach Vorlage zu arbeiten, wo alle anderen diese absichtlich zu ignorieren schienen.

„Wo bin ich? Was ist mit mir geschehen?“, fragte Sakura da mit zarter Stimme. Offensichtlich hatte sie beschlossen, wieder den Originaltext zu benutzen. Sasuke beschloss, dieses verkorkste Theaterstück wenigstens zu einem guten Ende zu bringen.

„Du bist nun in Sicherheit, liebes Schneewittchen. Als ich dein holdes Antlitz erblickte, verliebte ich mich sofort in dich. Ich möchte, dass du mit auf meines Vaters Schloss kommst und wir einander ewige Treue schwören.“

Sasuke trat an die im Sarg sitzende Sakura heran und hob sie prinzenhaft in seine Arme. Sakuras Gesicht verfärbte sich rötlich: „Oh, Sasuke-kun! Nichts würde ich lieber als das!!“

Sie schlang ihre Arme in einer plötzlichen Bewegung um seinen Hals, was den Uchiha dazu brachte, das Gleichgewicht zu verlieren und weniger galant auf seinen vier Buchstaben zu landen.

„Schön. Jetzt wo alles geklärt ist, können wir ja auch Schluss machen.“ Neji schaute erwartungsvoll zu Tenten, die Naruto mit hastigen Bewegungen zu verstehen gab, er solle den Vorhang schließen. Es dauerte einige Augenblicke, dann verstand dieser schließlich, was Tenten von ihm wollte.

Tenten seufzte erleichtert und trat erneut vor das Publikum: „…Und wenn sie nicht gestoben sind, dann leben sie noch heute.“

Einige Sekunden herrschte völlige Stille im Publikum. Einzig Sasukes Stimme hinter dem Vorhang war zu vernehmen, als er versuchte, sich aus Sakuras Todesumarmung zu befreien.

Dann fing Gaara an zu klatschen, was alle anderen Menschen im Saal dazu veranlasste, es ihm gleich zu tun. Auf Tentens Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und sie verbeugte sich glücklich. Auch die Schauspieler traten nun von Links und Rechts auf, um sich ebenfalls zu verbeugen.

„Ich würde mich sehr freuen, wenn unser geschätztes Publikum noch die Zeit fände, auf einer gemütlichen Aftershow-Party mit uns zu feiern. Selbstverständlich kann man dort den Stars des Stückes persönlich die Hand schütteln und Autogrammwünsche äußern.“ Tenten und ihre Truppe verbeugten sich unter tosendem Applaus erneut, bevor sie die Bühne schließlich verließen.

„Das war cool, echt jetzt!“ Naruto war von der Begeisterung des Publikums sichtlich angetan.

„Nun… ich denke… dafür, dass ihr … so viel improvisiert habt, ist es recht gut gelaufen… An einigen Stellen war ich allerdings schon kurz vorm Aufgeben…“, gab Tenten zu.

„Ach, Tenten! Wir würden dich doch niemals so im Stich lassen! Sicher, wir hatten unsere Tiefs, aber wir haben die Kurve doch noch gut gekriegt!“ Ino klopfte ihrer Freunden aufmunternd auf die Schulter.

„Du warst klasse, Tenten!“ Auch Hana gab Tenten einen freundlichen Schulterklopfer.

„Danke Leute… Ihr wart auch super!“

„Und wie geht’s Hinata?“, wandte Sakura sich an Kiba und Shino.

„Immer noch ohnmächtig, aber das wird schon.“ Kiba nickte zuversichtlich. „Die wird so schnell auf der Aftershow-Party sein, dass kaum jemandem auffallen wird, dass sie nicht von Anfang an da war, mach dir keine Gedanken.“

„Wir kümmern uns bis dahin um sie“, versprach Shino.
 

Auf der Aftershow-Party...
 

Mit entschlossener Miene stapfte Gaara herein, woraufhin einige Leute mit Sektgläsern ein paar Schritte zurückwichen.

„Wo sind sie?“, fragte er tonlos.

„Ganz ruhig, Gaara...“ und „Das hat doch Zeit...“, beschworen ihn seine Geschwister, die ihm dicht auf gefolgt waren.

„Ich bin ruhig, und ich möchte jetzt mit ihr reden“, erklärte Gaara. „Also, wo ist sie?“, wandte er sich an den erstbesten Laienschauspieler – unglücklicherweise traf es ausgerechnet Hinata, die gerade erst wieder zu sich gekommen war.

„I-ich, a-also, i-i-ich w-w-w...“, stotterte sie.

Gaara räusperte sich.

„ICH WEISS ES NICHT!“, rief Hinata plötzlich und verließ fluchtartig das Gebäude.

Verwirrt starrte der Kazekage ihr nach: „War ich zu unfreundlich?“

„Ich... fürchte schon“, meinte Kankuro.

„Hm...“, machte Gaara nachdenklich. Auch wenn er sich stark bemühte, ein sympathischer Mensch zu sein, um wie Naruto Freunde zu finden, fiel es ihm doch noch recht schwer, alte Gewohnheiten abzulegen, zumal ihm das Prinzip von Nettigkeiten noch nicht gänzlich klar geworden war.

Temari seufzte genervt und beschloss, Nägel mit Köpfen zu machen: „Shikamaru Nara, vortreten – sofort!“

„Wie nervig...“ Shikamaru schlurfte zu ihr.

„Wo ist Tenten?“, fragte sie im Verhörton. „Du bist doch so ein schlaues Kerlchen – also raus damit!“

„Zurück zum Theater gegangen – zumindest hat sie gesagt, sie wolle das tun. Kann ich jetzt gehen?“

„Nein, du kommst mit uns“, bestimmte die Blondine.

„Wie anstrengend...“, murrte Shikamaru genervt.

So zogen die Sandninjas mit Shikamaru im Schlepptau ab, wobei Gaara „Aber... das war doch jetzt auch nicht freundlich, oder?“ murmelte, und ließen eine reichlich verwirrte Aftershow-Partygesellschaft zurück.
 

Im alten Theater...
 

Tenten schritt seufzend auf der Bühne auf und ab. „Ich hätte ihnen mehr Zeit zum Proben geben sollen... Ich hätte ihnen klarer machen sollen, dass die Rolle, die sie auf der Bühne verkörpern, sie im richtigen Leben nicht schlechter dastehen lassen kann – und auch nicht besser. Höchstens ihr gutes Schauspiel. Ich hätte... diese Katastrophe verhindern müssen – irgendwie“, warf sie sich selbst lautstark vor. „Es war reines Glück, dass es wenigstens lustig geworden ist, sodass immerhin das Publikum noch halbwegs seinen Spaß hatte... wenn auch nicht so, wie die Leute es erwartet hatten. Ich habe versagt, und meine Freunde mussten darunter leiden.“

„Nein“, erwiderte Shikamaru da, nutzte den dramatischen Effekt der eingetretenen Stille auch sogleich aus und betrat die Bühne, dicht gefolgt von den drei Sunanins.

„Ich fand es klasse, wirklich!“, sagte Gaara sogleich. „Anfangs war ich etwas irritiert, aber dann war ich durch und durch begeistert – ehrlich.“

„Danke...“, murmelte Tenten verwundert.

„Und nicht nur die Zuschauer – auch wir hatten alle unseren Spaß, Tenten“, versicherte Shikamaru. „Sicher, es war anstrengend und zum Teil auch nervig, aber im Vergleich zu dem, was wir sonst für Missionen zu bewältigen gehabt hätten, war es doch ein großer Spaß – ganz ohne Lebensgefahr... obwohl Ino natürlich ganz schön in Rage war. Dein Projekt liefert eine großartige Übung zur Teamarbeit über die Grenzen des gewohnten Teams hinaus. Das könnte in einer Notsituation noch sehr nützlich werden. Es kann schließlich immer passieren, dass man mit anderen Kameraden an seiner Seite kämpfen muss.“

„Ehrlich...?“, wollte Tenten sich vergewissern. Sie war sichtlich gerührt.

„Oh ja...“, erklang eine weitere Stimme, und Neji betrat die Bühne. Tenten sah ihn einen kurzen Moment erwartungsvoll an, dann begriff sie jedoch, dass Neji sein Statement als abgeschlossen ansah. Sie hatte allerdings keine Gelegenheit dazu, etwas zu erwidern, da in diesem Augenblick ihr energiegeladener zweiter Teamkamerad auf die Bühne sprang.

„Tenten, es war einfach grandios“, rief er dabei enthusiastisch.

„Ich hab zwar nicht alles verstanden, aber es war total klasse, echt jetzt“, pflichtete Naruto ihm bei, während er hinter Lee her auf die Bühne stolperte.

„Hm...“ Shino stellte sich an den Bühnenrand.

„Wann spielen wir das nächste Stück?“

„Welches Stück spielen wir als nächstes?“

Ino und Sakura stürmten die Bühne.

„Wie wäre es mit 'Hänsel und Gretel' – da gibt es viel zu essen...“, schlug Choji zwischen zwei Händen voll Chips vor, wobei auch er auf die Bühne trottete.

„Hn. Ein Märchen ohne Prinz...“ Sasuke lehnte sich hinten an die Wand.

„Ich wäre ja für etwas mehr Action“, merkte Hana an, die nun erschien.

„Oh ja! 'Alibaba und die 40 Räuber' wär doch was!“, zeigte sich ihr jüngerer Bruder begeistert. Akamaru wedelte mit der Rute.

„Es... hat euch allen gefallen...?“, flüsterte Tenten.

Reaktionen von einem leichten Nicken bis hin zu einem ausgelassenen Jubelschrei bestätigten sie.

„Aber... woher wusstet ihr, dass ich...“, setzte sie an.

„Hinata hat uns geholt“, rief Lee.

„Hinata...?“ Tenten sah sich suchend um.

„Ich... äh... Du-d-du h-hast-t s-so t-t-traurig ausgesehen...“, stotterte eine der an die Seite gebundenen Vorhanghälften.

„Oh, da bist du!“ Tenten zog den Vorhang beiseite und lächelte die Hyuuga-Erbin an. „Danke, Hinata. Danke euch allen. Ihr werdet sicherlich bald wieder auftreten dürfen. Ich bin mir noch nicht sicher, welches Stück ich als nächstes inszenieren werde – aber diejenigen, die beim nächsten Stück mitspielen sollen, werden das dann von Tsunade erfahren, wenn sie sich ihre Mission abholen.“

„Darf ich auch mitspielen?“, brachte Gaara nun endlich sein eigentliches Anliegen vor.

„Ähm... wenn ich eine geeignete Rolle für dich habe, darfst du gerne in einem der nächsten Stücke mitspielen“, versprach Tenten dem Rotschopf.

„Temari und Kankuro auch?“

„Äh, also Gaara, das ist wirklich nett gemeint, aber...“, murmelte Temari und winkte ab.

„...absolut unnötig – keine Umstände unseretwegen. Wir sind mit Sicherheit nicht halb so talentiert wie diejenigen, die du für künftige Rollen vorgesehen hattest“, ergänzte Kankuro.

„Aber nicht doch! Ich bin sicher, dass ihr das großartig machen werdet – ich werde euch eine Nachricht schicken, wenn ich Rollen für euch habe. Versprochen“, versicherte Tenten mit leuchtenden Augen – sie sprühte vor neuen Ideen, jetzt, da ihr alle versichert hatten, wie sehr sie sich auf ihr nächstes Stück freuten. Abgesehen vielleicht von Kankuro und Temari, aber die würde sie schon auch noch überzeugen.
 

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