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Winter Dream

Kanda x Allen (Co-Arbeit mit KiriharaAkaya)
von

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Urlaub

Autoren: abgemeldet und Deikith

Fandom: D.Gray-man

Pairing: Kanda x Allen

Warnings: AU, OOC, Lemon, Romantik, Humor

Disclaimer: DGM gehört einzig und allein Katsura Hoshino.
 

Urlaub
 

Allen blickte kurz auf die Uhr, bevor er seine Jacke anzog und die Tasche schloss, um dann los zu gehen. Er hoffte, dass er es noch schaffen würde, pünktlich bei der Bahn anzukommen, damit er den richtigen Zug erwischte. Außerdem wollte er sich am Bahnhof noch mit Kanda treffen. Sie beide hatten ausgemacht, dass sie sich die zwei Wochen der Weihnachtsferien in den Bergen entspannen wollten. Endlich war wieder das richtige Wetter, um dem Wintersport nachzugehen und außerdem war es schön, endlich mal aus der Stadt heraus zu kommen. Sie hatten ja die Zeit. In wenigen Tagen würden sie sich wohl auch mit ihren anderen Freunden treffen, die nachkommen wollten, um noch Weihnachten mit ihren Familien zu feiern. Etwas, worauf er, wie auch Kanda, gut verzichten konnten. Als er endlich – und noch pünktlich – am Bahnhof ankam, atmete er erleichtert auf und sah sich kurz nach dem Schwarzhaarigen um.
 

Weihnachten war grundsätzlich eine Zeit, in der Kanda lieber die Flucht ergriff. Sicher, das war während seiner Kindheit anders gewesen, aber er war mittlerweile 20 und da zog es ihn eher während seiner freien Zeit, die er hatte, in die Berge, um Sport zu machen. Schon seit drei Jahren fuhr er immer mal wieder in die Berge, meist nur übers Wochenende, weil seine Eltern oft meckerten, dass man doch Weihnachten mit der Familie zu verbringen hatte. Aber dieses Mal hatte er sich durchgesetzt und mit seinem guten Freund, Allen, eine Skihütte in den Bergen gebucht. Sie würden erst kurz vor Unibeginn wieder in die Stadt zurückkehren.

So stand er nun mit seiner Tasche am Bahnhof. Es waren nur noch wenige Minuten bis zur Ankunft des Zuges. Und mal wieder war von Allen keine Spur. Manchmal machte der Jüngere ihn wahnsinnig. Immer kam er auf den letzten Drücker. War es denn so schwer, mal 10 Minuten früher fertig zu sein? Seufzend starrte er erneut auf die Uhr.
 

Noch ein wenig suchend, sah der Junge sich um und war froh, als er endlich Kanda erblickte. Rasch ging er auf den Älteren zu und zog dabei seine Tasche hinter sich her. „Guten Morgen, Kanda“, begrüßte er ihn und lächelte ihn kurz an. Er freute sich schon auf die Wochen in ihrem Ferienhaus und auch auf den Sport, der sie dort erwarten würde. Ein wenig grinste er und sah kurz auf seine Uhr, wann denn die Bahn letztlich eintreffen würde und sie richtig auf dem Weg waren. Kurz sah er sich auf dem Bahnhof um und stellte fest, dass es doch recht leer war und verkroch sich etwas mehr in seine Jacke, als ein Windzug aufkam. Ein wenig schielte er auf Kanda und runzelte die Stirn. „Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass du dieses Jahr wirklich über Weihnachten weg konntest?“, fragte er dann aber doch. Immerhin war es die letzten Jahre immer gescheitert.
 

Als Allen auf ihn zugelaufen war, natürlich wieder kurz vor knapp, atmete der Schwarzhaarige erstmal erleichtert auf, ehe er ihn knapp begrüßte. "Du kommst auch immer später", stellte er dann auch noch trocken fest. Bei Allen konnte er sich oftmals ein Kommentar einfach nicht verkneifen. Und da war der Weißhaarige meistens auch selbst Schuld. Dann dachte er über die gestellte Frage nach. "So langsam bin ich doch wohl alt genug, dass ich auch mal ohne Eltern wegfahren kann. Naja, wegfahren war ja auch nie das Problem. Aber sie haben sich nun mal darauf eingelassen, dass sie nachkommen, wenigstens über die Feiertage. Es war sozusagen ein Kompromiss, sonst wäre ich zu Hause versauert." Kaum hatte er zu Ende gesprochen kam auch schon der Zug, der sie direkt in die Berge bringen würde, also nahmen sie erstmal ihre Taschen und suchten sich zwei Plätze.
 

Ein wenig verdrehte der Jüngere die Augen. Immerhin war er bis jetzt ja immer noch pünktlich angekommen und nie zu spät, weswegen er sich dazu auch gar nicht wirklich äußerte. Auf die Antwort hin, nickte er nur und zog die Augenbrauen etwas zusammen. Also würden die Eltern des anderen in einigen Tagen ebenfalls auftauchen. Das hatte er für einen kurzen Moment wieder vergessen, aber das war ja auch okay so. Im Zug angekommen verfrachtete er seinen Koffer auf der Ablage, ließ sich in einem der freien Plätze nieder und sah einen Augenblick aus dem Fenster. Gemütlich lehnte er sich zurück und stellte sich schon einmal auf eine längere Fahrt ein.
 

Solche Zugfahrten waren meist ziemlich langweilig. Kanda lehnte sich zurück und nahm ein Buch zur Hand, um sich die Zeit ein wenig zu vertreiben. Bis in die Berge würden sie jetzt etwas mehr als drei Stunden unterwegs sein. Und vom Zielbahnhof würde ein kleiner Bus sie zu einem Ausgangspunkt bringen, von wo aus sie dann noch etwa eine Stunde würden wandern müssen, bis sie die Hütte erreichten. Aber damit hatte er sicherlich kein Problem. Ein Weg von etwa einer Stunde war ja nichts wirklich Schlimmes. Die Landschaft vor dem Fenster veränderte sich nach und nach. Es wurde erst grüner und dann auch bergiger, bis man in der Ferne schon die schneebedeckten Berge sehen konnte.
 

Der andere blickte die meiste Zeit aus dem Fenster, während sie fuhren und beobachtete, wie sich ihre Umgebung langsam immer weiter veränderte. Ein wenig lächelte er. Es war doch jedes Mal dasselbe, wenn er in die Berge fuhr. Die Landschaft änderte sich auch nicht wirklich, aber er mochte es dabei zuzusehen, wie sie sich immer weiter wandelte und sie ihrem Ziel so näher kamen. Jedoch schaffte er es nun auch nicht drei Stunden lang nur aus dem Fenster zu starren, sodass er, als sie nur noch durch die winterliche Landschaft fuhren selbst sein Buch suchte, um darin zu lesen. Dann packte er alles wieder zusammen und folgte Kanda erneut aus dem Zug in ihren Bus, der sie zum Berg brachte und wo sie dann abermals aussteigen mussten, um den letzten Teil des Weges zu Fuß zurückzulegen. „Warum ist unsere Hütte noch einmal so weit außerhalb?“
 

Eine Weile schaute Kanda sich am Zielbahnhof um, bis er den kleinen Bus erblickte und mit Allen zusammen in diesen einstieg, um sich zum Ausgangspunkt für ihre kleine Wanderung bringen zu lassen. "Ich dachte wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir eben nicht so direkt in den Touristenhochburgen des Gebirges sitzen wollten. Deswegen hatte ich eine Hütte gewählt, die etwas abgelegener ist, aber die man trotzdem gut erreichen kann." Dann schwieg der Schwarzhaarige wieder und schaute aus dem Fenster des Kleinbusses. Überall lag Schnee und es gefiel dem Älteren, dass musste er schon zugeben.
 

Lächelnd sah er auf Kanda und nickte. „Ich weiß“, sagte er leise und blickte den anderen Touristen hier hinterher, die wohl irgendwo hier im Tal ihre Hotels hatten. Sie wollten ihre Ruhe haben und ohne nervige Kinder oder anderes den Urlaub verbringen. Da hatte Kanda schon Recht. Vor allem waren sie dort zwar auf sich alleine gestellt, aber sie hatten eben auch die Ruhe vor den anderen und mussten sich auch die Pisten mit weniger Leuten teilen, als hier unten. Ruhig sah er aus dem Fenster des Busses und wartete darauf, dass sie wieder raus gelassen wurden und das letzte Stück gehen konnten. Das Lächeln auf seinem Gesicht vertiefte sich, als er sah wie die Natur unberührter wurde – sofern das noch möglich war.
 

Zwar waren sie allein, aber sie hatten Proviant dabei und es gab dort eine kleine Kochstelle, wie auch Feuerholz für den Kamin, wie man ihnen zugesagt hatte. Somit würden sie es wohl gut aushalten. Und sicherlich konnte man ohne Probleme auch mal ins kleine Dorf gehen, wenn ihnen etwas fehlte. Es war ja nur jeweils ein Weg von einer Stunde. Mit Skiern oder auf einem Snowboard konnte man sicherlich noch schneller einiges vom Wege zurücklegen.

Der Bus fuhr auf den kleinen Parkplatz und Kanda bezahlte den Fahrer, nachdem er sich den Weg hatte erklären lassen, der aber recht einfach zu sein schien. "Komm", meinte er dann auch nur zu Allen.
 

Allen glaubte auch nicht, dass es ihnen schlecht gehen würde, eher freute er sich darauf, dass sie eben alleine waren und selbst entscheiden konnten, wann sie was machen würden. Sie waren ja nicht abgeschnitten. Ruhig wartete er, dass Kanda alles geregelt hatte und nickte schließlich nur, bevor er seine Sachen packte und dem Schwarzhaarigen folgte. Zufrieden blickte er sich immer wieder um und lief ruhig den kleinen Pfad entlang, der wohl den Aufstieg erleichtern sollte. Viel reden taten sie beide nicht. Erstens gab es nicht viel, worüber sie jetzt reden konnten und Kanda war immer ein sehr ruhiger Weggefährte. Nach einer ganzen Weile blickte er allerdings wieder auf und grinste, als er endlich die Hütte entdecken konnte. Es war eine kleine Holzhütte, so wie sie es sich vorgestellt hatten. Sie hatten wohl nicht viel Platz, aber den benötigten sie ja auch gar nicht. „Schön ist es hier“, stellte er fest.
 

Auch Kanda warf erstmal einen Blick ins Tal, als sie ihr Ziel bereits erblicken konnte. Es war eine unglaubliche Ruhe hier oben. Der Schnee war fast gänzlich unberührt, was wirklich davon zeugte, dass hier kaum Leute entlangkamen. Sicherlich würden sich ab und zu hier Wanderer hervor schlagen, aber sie waren zu weit abseits von den gängigen Pisten, um wirklich gestört zu werden. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er zusammen mit dem Jüngeren die letzten paar Meter bis zur Hütte zurücklegte. Nachdem sie die Hütte betreten hatten öffnete Kanda erstmal die Fenster, um die leicht abgestandene Luft durch die kühle Luft auszutauschen, ehe er die Sachen abstellte und ihren Proviant in einer kleinen Kammer verstaute.
 

Allen sah amüsiert auf den anderen, als dieser schon überall Fenster öffnete, bevor er irgendwie reagieren konnte und sah ihm hinterher, wie er den Proviant wegbrachte. Zufrieden stellte er seine Tasche ab und ging selbst durch die verschiedenen Zimmer, um zu sehen, wie die Hütte aufgeteilt war. Dann ging er nach draußen, um wegen dem angekündigten Holz zu sehen und brachte einige Scheite mit hinein. Anders würden sie ja nicht heizen können. Sah dann nach, ob er Kanda noch helfen konnte, was aber nun nicht mehr so war und ließ sich in dem Wohnzimmer auf die Couch fallen. Sie waren endlich angekommen, was ein fröhliches Lächeln auf seine Lippen zauberte.
 

Es gab nur ein Schlafzimmer, einen kleinen Wohnraum mit Kochnische und Kamin, sowie eine kleine Abstell- und Proviantkammer. Draußen fand man eine Waschstelle und eine Toilette. Es würde kalt werden, aber das war okay, sie erwarteten ja keinen Luxus und es war alles funktionsfähig, wie Kanda feststellte. Als Allen die Scheite hineinbrachte, machte der Schwarzhaarige sich direkt daran, ein kleines Feuer im Kamin zu entzünden, damit sie gleich nicht frieren mussten. Die Luft war mittlerweile ganz frisch in den Räumen, so dass er begann die Fenster wieder zu schließen und sich dann neben Allen setzte. "Ich denke, es werden ein paar gute Tage werden, hm?"
 

„Mit Sicherheit, auch wenn ich mich jetzt erst mal an die Gegebenheiten hier gewöhnen muss“, sagte er leise und sah sich ein wenig um. Es war hier ja doch alles etwas anders, als in der Stadt, aber nicht schlecht anders. Andere würden das wahrscheinlich schon fast als Abenteuerurlaub bezeichnen. Nun ja eigentlich hatten einige Kommilitonen schon angedeutet, dass das hier für sie Abenteuerurlaub wäre, weil sie sich um alles kümmern müssten, was Allen doch das ein oder andere Augenverdrehen gekostet hat. „Wollen wir heute schon eine Abfahrt machen?“, fragte er und runzelte etwas nachdenklich die Stirn. Prinzipiell hatten sie ja alle Zeit der Welt.
 

Für Kanda war die Stadt ein wahres Abenteuer. Er schätzte eigentlich die Ruhe, die er hier hatte und sicherlich würde er die Zeit genießen, egal wie kurz sie auch sein mochte. "Hm, ich denke gegen eine Abfahrt ist nichts einzuwenden. Es wird erst in drei Stunden dunkel, bis dahin sollten wir es wohl wieder hierher schaffen. Und das müssen wir auch. Es ist ein kleiner Schneesturm angesagt. Somit wäre es wohl hilfreich, bis dahin nicht mehr draußen herumzulaufen." Langsam stand Kanda dann auf und holte sein Snowboard. In seinen Augen waren Skier etwas Langweiliges. Er schätzte diese Abfahrten auf den Boards eher.
 

„Ah okay…“, sagte er und nickte, bevor er selbst aufstand, um seine Sachen zu holen. Es war schon von Vorteil zuerst mit Kanda hier angekommen zu sein, denn dieser hatte sich augenscheinlich schon über alles informiert. So hatte er selbst die Arbeit gespart und musste daran auch nicht wirklich dran denken. Aber deswegen war es schön etwas mit dem Älteren zu machen. Dieser kümmerte sich um solche Dinge ganz selbstverständlich, sodass man sich einfach auf ihn verlassen konnte. Das erleichterte so vieles und man konnte sich sicher fühlen. Egal wie der andere reagierte. Trotzdem schlich ein kleines Grinsen auf das Gesicht des Jüngeren und er sah auf Kanda. „Na werden wir ja sehen, ob es uns möglich ist, pünktlich hier anzukommen, wenn du nicht zu langsam bist.“
 

Er hatte sich nur deswegen informiert, weil er Allen gut kannte und dessen Verplantheit. Hätte er ihm das Ganze überlassen, dann wären sie wohl sonst wo gelandet. Oder eben nirgends. Er mochte den Kleineren, aber manchmal war er ein kleiner Trottel. Das war zwar auch liebenswert aber auf der anderen Seite auch etwas anstrengend.

"Im Gegensatz zu dir bin ich schon fertig", meinte Kanda und schnallte sich seine Schuhe zu, hob dann das Board auf und ging zur Tür. "Du stehst ja immer noch total dumm in der Gegend rum."
 

Kopfschüttelnd ging er ebenfalls zur Tür und zog seine Schuhe an, bevor er dem Älteren folgte und die Tür hinter ihnen schloss. Einen Moment schloss er die Augen, bevor er sie öffnete und auf das Tal blickte. Er freute sich schon darauf jetzt eine Abfahrt zu machen und das auch die nächsten Tage machen zu können. Es war zu lange her, dass er nicht mehr in den Bergen gewesen war. Er wollte das hier jetzt voll und ganz genießen und so viele Abfahrten machen, wie er nur konnte. Aber natürlich auch die Zeit hier genießen und entspannen, bevor er wieder in die Uni müsste.
 

Zuerst gingen sie etwas weiter nach oben, den Hang hinauf, damit die Talfahrt sich auch lohnte. Die Luft war hier soviel klarer als in der Stadt. Wenn man tagtäglich in einer Großstadt lebte, dann fiel einem der ganze Gestank und das Drückende nicht so auf, aber hier wurde ihm das schlechte Klima wieder total bewusst. Eine Weile stand er einfach nur da, als sie ihren Abfahrtspunkt erreicht hatten und atmete die Luft in seine Lungen. Es tat so unglaublich gut. Dann schnallte er sich das Board unter die Füße und schaute auf Allen. "Bist du bereit?", meinte er mit einem herausfordernden Grinsen. "Wer zuerst unten ist, wird von dem anderen bekocht." Und schon war er auf und davon, raste den Hang hinab.
 

Amüsiert sah er auf Kanda, aber eigentlich konnte er ihn ja auch verstehen. Sie waren selten wirklich draußen und er verstand gut, dass Kanda das genoss. Ihm hatte es ja nie wirklich in der Stadt gefallen. Also ließ er ihm die Ruhe, die er haben wollte, damit er sich noch etwas mehr entspannen konnte und es genießen konnte. „Klar“, lachte er und schnallte sein eigenes Board fest. Dann aber zog er die Augenbrauen zusammen und gab einen erschrockenen Ton von sich. „Hey, BaKanda, Fairness ist anders!“, rief er dem anderen hinterher, bevor er ihm folgte und den Hang hinabraste.
 

Tatsächlich ließ Kanda sich dazu hinreißen, leise zu lachen. "Was soll das heißen, Moyashi?" Ja, sie neckten sich eigentlich dauernd, sobald die Gelegenheit da war. Doch es war nie wirklich böse gemeint, das wussten sie beide. "Ich dachte nur du hast so die Chance auch endlich mal etwas zu diesem Urlaub beizutragen, nachdem ich mich schon um alles gekümmert habe." Der Wind zerrte an seinen Haaren, obwohl er sie sich zurückgebunden hatte. Doch der kalte Wind und der Schnee, der hoch stob, waren einfach ein unglaublich gutes Gefühl.
 

„Wenn du auch nicht um Hilfe fragst, außerdem dachte ich, du bedienst mich mal zwei Wochen lang“, stellte er fest und grinste ein wenig, während er hinter dem anderen herfuhr. Egal wie sicher er auf dem Brett war, er würde den anderen jetzt nicht überholen, solange er nicht wusste, wie dieser Hang ausgebaut war oder ob irgendwo Gefahren lauerten.

Außerdem war es das kleinere Problem zu kochen, hier ging es ja eher um die kleine Neckerei mit Kanda, als um etwas anderes. Eigentlich genoss er das hier gerade auch viel zu sehr, als sich um so einen dummen Wettkampf zu kümmern. Der kalte Wind weckte seine Lebensgeister und man merkte schon, dass ein Sturm aufziehen würde, da der Wind stärker war als normalerweise, aber noch war es sicher. Bis der Sturm kommen würde, würden sie schon vor dem Feuer sitzen und Kakao oder sonst etwas haben, um den Abend ausklingen zu lassen.
 

Tatsächlich war es auch Kanda egal, ob er kochen musste oder nicht. Aber es war so eine kleine Zickerei zwischen ihnen. Natürlich hatte es ihn auch nicht gestört, sich um die Planungen zu kümmern, aber manchmal war es eben viel zu schön, den Weißhaarigen ein bisschen zu triezen und er genoss das auch viel zu sehr. Ihm würde wahrlich etwas fehlen, wenn er das nicht mehr regelmäßig machen könnte. Leider viel zu schnell erreichte Kanda das Tal, aber das war ja auch quasi nur eine Einstimmung auf die folgenden Tage und deswegen konnte er gut damit umgehen. Lachend schnallte er sich das Board ab und wartete auf Allen.
 

Einen kleinen Moment später kam auch Allen unten an und fuhr eine kleine Kurve, bevor er ganz anhielt und sein Board abschnallte. Amüsiert blickte er auf Kanda und machte ein gespielt bedauerndes Gesicht. „So jetzt muss ich wohl kochen“, meinte er theatralisch und schon schlich ein Grinsen auf sein Gesicht. „Was willst du essen?“, fragte er, während er den Weg zurück nach oben einschlug. Sie mussten auf jeden Fall direkt wieder nach oben, denn sonst könnte es zu knapp werden, bis sie oben ankamen.
 

So gingen sie den Weg, den sie bereits vorher schon einmal aufgestiegen waren wieder zurück. Man sah in der Ferne schon den Sturm aufziehen, aber sie würden es auf jeden Fall schaffen, somit brauchten sie keine Panik zu bekommen. "Mir ist ziemlich egal, was du kochst, Hauptsache es ist warm." Kanda hatte nämlich trotz warmer Sachen so langsam das Gefühl, dass er Erfrierungen bekam. Man war als Stadtmensch die Kälte nicht wirklich gewöhnt. Selten schneite es in der Stadt oder wurde richtig kalt. Deswegen kam ihm das hier noch extremer vor.
 

Allen nickte ein wenig und vergrub sich halb im Kragen seiner Jacke. „Das mit Sicherheit. Es ist zu kalt, um auf so etwas zu verzichten“, stellte er fest und sah zu wie sein Atem als kleine Wölkchen vor ihm aufstieg. Es war wirklich kalt und er freute sich schon auf ihre warme Hütte und dann auch langsam wieder aufzutauen. Das war wohl das einzige, was ein Problem darstellte, wenigstens ein wenig.
 

Sicher und unbeschadet erreichten sie auch die Hütte wieder. Langsam wurde es draußen auch dunkel und somit war es wohl klug gewesen sich vorhin nicht zu lange hier aufzuhalten. Sonst hätte es wohl eng werden können. Schmunzelnd zog Kanda sich aus und fachte das Feuer wieder etwas an, damit es bald wieder schön warm werden würde. Zum Glück war die Hütte nicht so riesig. Dann ließ er sich auf das Sofa fallen, nachdem er sein Board wieder gewachst und in die Kammer gestellt hatte. "So, dann fang mal an zu kochen."
 

Ruhig stellte er seine Sachen wieder weg und machte sie fertig, bevor er sich auf den Weg zum Proviantraum machte. Kurz schloss er dabei die Augen, als er dicht am Kamin vorbei musste. Das war angenehm. Sachte streckte er die Zunge Kanda hin und grinste. „Sonst noch was der Herr?“, fragte er und verdrehte die Augen, während er die Sachen auf den Tisch stellte. Kurz überlegte er, was er machen sollte entschied sich dann aber nur für eine schnelle Nudelsuppe, von der wusste er zumindest, dass Kanda sie auch gerne aß.
 

Eine Weile schien Kanda tatsächlich über diese scherzhaft gemeinte Frage nachzudenken. "Ach wenn du grade dabei bist, vielleicht noch ein heißes Bad und einen Kaffee", meinte er grinsend. Allen sollte eben nicht so komische Fragen stellen, wenn er eigentlich keine Antworten erwartete. Langsam streckte er sich genüsslich auf dem Sofa aus und schloss einen Moment die Augen. Die Wärme war einfach total angenehm und er genoss das Gefühl der Ruhe. Ein paar Strähnen fielen ihm ins Gesicht.
 

Leicht hob er die Augenbraue bei den Worten und machte ruhig die Sachen in der Küche fertig, bevor er ins Wohnzimmer ging und gegen die Stirn des Älteren tippte. „Noch mehr Wünsche Herr und Gebieter?“, fragte er zweifelnd und reichte ihm ein Glas mit heißem Tee. Wasser aufzuschütten ging einfach schneller und etwas Warmes zu trinken war eben etwas Warmes ob nun Tee oder Kaffee. Dann ging er wieder in die Küche, um die Sachen zu beobachten und selbst von dem Tee zu trinken. Viel musste er bei der Suppe ja nicht machen. Die kochte auch gut ohne ihn.
 

Kurz schaute Kanda zu Allen, als dieser ihn antippte und schloss dann die Augen wieder. "Das war nur ein Scherz", meinte er leise und legte sich noch bequemer hin. "Aber danke." Natürlich wusste er das schon zu schätzen, was Allen machte und er war auch froh, dass er sich hier nun einfach so gemütlich breit machen konnte. Aus der Küche kam ein guter Geruch. Das Allen kochen konnte, wusste Kanda, deswegen hatte er auch keine Befürchtungen.
 

Hell lachte der Junge auf und schüttelte mit dem Kopf. Natürlich wusste er, dass es nur ein Scherz war, aber er wollte selbst etwas Warmes trinken, deswegen war es ja kein Problem gewesen. Ruhig saß er in der Küche und machte das Gemüse fertig, um es in das aufgewärmte Wasser zu tun. Erst müsste das köcheln und zum Schluss würde er die Nudeln hineintun, damit sie nicht ganz matschig waren. Glücklicherweise dauerte es auch nicht zu lange, bis alles fertig war. „Kanda hilf mir mal“, rief er dann dem anderen hinüber.
 

Fast wäre der Schwarzhaarige eingeschlafen, einfach weil es so eine entspannende Situation war. Allens Stimme riss ihn dann wieder hoch. "Hm", machte er nur als Zeichen, dass er verstanden hatte. Nach ein paar Sekunden kam er dann auch zu den Kleineren. "Was gibt’s denn?" Kanda hatte seine Haare locker über seine Schultern fallen lassen, ohne ein Haargummi oder sonstiges.
 

Der legte den Kopf etwas in den Nacken, um den anderen anzusehen und blinzelte kurz. Zwar kannte er Kanda schon länger, aber trotzdem war es immer selten ihn mit offenen Haaren zu sehen und dass obwohl sie oft zusammen im Urlaub waren. Eigentlich sah man ihn sowieso nur dann so. „Das Essen ist fertig. Aber ich kann nicht alles tragen, also hilf mir, bitte“, sagte er lächelnd und schaltete den Ofen ab.
 

"Mhm", machte Kanda einfach nur und schnappte sich zwei Teller, die er dann auf den Tisch vor dem Sofa stellte, ehe er dann noch Besteck holte. Die Hütte war gut ausgestatte, auch wenn sie nur ganz klein war. Dann setzte er sich hin und wartete auf Allen. Den Rest würde der Weißhaarige wohl selbst schaffen. Viel gab es ja auch nicht mehr zu tragen.
 

Dankend sah er ihm einen Moment hinterher, bevor er den Topf und das restliche Zeug holte und alles ins Wohnzimmer brachte. Ruhig stellte er es auf den Tisch ab und setzte sich zu dem anderen auf das Sofa. „Ich hoffe mal es schmeckt“, sagte er leise und füllte ihre Teller auf. Gemütlich setzte er sich hin und wünschte dem anderen einen guten Appetit, bevor er mit dem Essen begann. So langsam merkte er nun einmal wirklich wie hungrig er eigentlich war.
 

Auch Kanda wurde erst nach ein paar Bissen klar, dass er ziemlich hungrig war. Aber das war wohl kein Wunder. Außer einem kleinen Frühstück hatte er heute noch nichts gehabt. Das war nicht weiter schlimm. Er kam auch mal nur mit einer Mahlzeit aus, wenn es nicht dauerhaft war, aber nach diesem Marsch und der Abfahrt, wie auch der frischen Luft spürte er den Hunger und als seine Schale geleert war, lehnte er sich wohlig seufzend zurück. Nur selten sah man ihn so entspannt. Er gehörte sonst zu den Leuten, die das, was sie empfanden, egal wie banal es war, einfach versteckten. "Das war lecker, ich danke dir", meinte er ganz ehrlich zu Allen.
 

Ein wenig schielte er auf Kanda bei dem Dank und nickte nur schmunzelnd, dass er verstanden hatte, bevor er sich noch etwas auftat, um auch seine zweite Schale zu leeren. Dann erst war er satt und lehnte sich einen Moment zurück, um entspannt die Augen zu schließen. Wegräumen könnte er die Sachen auch nachher noch. Jedoch öffnete er die Augen bald wieder und ließ seinen Blick Richtung Fenster wandern, um hinaus zu sehen. „Es schneit schon wieder…“, stellte er lächelnd fest und sah auf Kanda. „Sag, was haben sie gesagt, wie schlimm der Sturm wird?“
 

Einen Moment noch blieb Kanda einfach so entspannt sitzen, ehe er langsam die Augen öffnete und Allen eine Weile musterte. "Wenn man dem Wetterbericht glauben darf, dann wird es ziemlich heftig werden. Man hat ja deswegen extra gewarnt, aber ich denke wir sind hier sicher. Viel Strom haben wir hier nicht. Und Heizen tun wir mit dem Holz, da ist der Schnee draußen Recht egal." Er schmunzelte leicht und räumte dann einfach das Geschirr in die kleine Kochnische, ehe er sich dann wieder neben Allen setzte. "Wir sollten dann auch langsam einfach ins Bett gehen. Der Tag war lang. Und ich fühl mich, auch wenn es noch nicht so spät ist, reichlich schläfrig."
 

„Ah okay. Zu heftig wird’s nicht werden, dass wir in Gefahr sind. Dann hätten sie uns heute hier nicht hoch gelassen“, stellte er leise fest und nickte dann. Müde war er auch schon. Sie waren heute lange unterwegs gewesen, was schon einmal sehr ermüdete und außerdem war es etwas ganz anderes so lange draußen an der frischen Luft zu sein, als in der Stadt. Da wurde man meist etwas schneller müde. Deswegen erhob er sich auch kurz darauf und sah Kanda an. „Danke fürs Wegräumen“, sagte er noch und streckte sich ein wenig.
 

Kanda nickte nur auf das Bedanken hin und ging letztlich ins Schlafzimmer, um sich langsam umzuziehen. Durch Rohre wurde die Wärme des Feuers auch ins Schlafzimmer geleitet, so dass es nicht zu warm war, denn auch das war unangenehm für die Nachtruhe. So war es aber schön und sie würden gut schlafen können. Aufseufzend ließ er sich dann auf das Bett fallen. Es war herrlich weich. Erstaunlich, wie verlockend so ein Bett sein konnte, wenn man so lange draußen gewesen war. Da wusste man diese Dinge viel mehr zu schätzen.
 

Einen Moment später kam auch Allen ins Zimmer, da er noch einmal nach dem Feuer gesehen hatte und zog sich rasch um. Erst danach kroch er selbst ins Bett und musste leise lachen, als er Kanda etwas zur Seite schob, der mehr, als die Hälfte des Bettes für sich beanspruchte. Dann aber schmiegte er sich etwas in die Kissen und seufzte wohlig auf. Es war überraschend gemütlich, wie er feststellte und lud nur noch mehr zum Schlafen ein. Nicht, dass er noch eine große Einladung gebraucht hätte. Er war eigentlich viel zu müde, um auch nur ansatzweise noch etwas wach zu bleiben. „Gute Nacht Kanda…“, murmelte er dennoch leise.
 

Kanda murrte nur irgendwas, er befand sich nämlich schon ziemlich weit weg von diesem Ort und driftete auch immer weiter ab ins Land der Träume. Aber er wusste, dass Allen seine Laute auch so verstand. Er war einfach nur viel zu faul, jetzt noch etwas zu sagen. Mit einer müden Handbewegung zog er nur noch die Decke über sich, um nicht irgendwann zu frieren, dann schlief er gänzlich ein.
 

Ein amüsiertes Lächeln bildete sich auf seine Lippen, als der andere sich so benahm und er schüttelte mit dem Kopf. Das war so typisch für den Älteren. Trotz allem, tat er es ihm nach und zog die Decke über sich, bevor er selbst in den Schlaf driftete. Er freute sich wirklich schon auf die nächsten Tage, die sie hier verbringen würden.
 

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Kommentare wie immer willkommen :)

Eingeschneit

Eingeschneit
 

Der nächste Tag brachte aber erstmal eine Überraschung mit sich, denn die beiden Städter lernten nach dem Aufstehen die Kräfte der Natur kennen, die viel mächtiger und imposanter waren, als in der Stadt vielleicht gedacht. Draußen war über Nacht soviel Schnee gefallen, dass Kanda nach dem Aufstehen die Tür nicht mal mehr aufbekam. Sie schwang nämlich nach außen auf, aber die Veranda war gänzlich zugeschneit. "Super...", murmelte er. Das war also der Winter in den Bergen.
 

Allen wachte von den vergeblichen Versuchen Kandas auf und setzte sich etwas im Bett auf. Etwas erzitterte der Jüngere, als er merkte, wie kalt die Luft im Zimmer war, da das Feuer nicht die ganze Zeit an war und rieb sich über die Augen. „Was ist los?“, fragte er dann aber und sah auf den Schwarzhaarigen. Ein wenig verwirrt blickte er nach draußen, konnte aber noch mit dem Anblick nicht so viel anfangen.
 

Kanda drehte sich zu Allen um. "Ach, der Herr endlich auch wach? Ich hab versucht dich zu wecken, aber das grenzt ja quasi an Unmöglichkeit." Dann zeigte er aus dem Fenster nach draußen. "Der Schneesturm war wohl doch heftiger als gedacht. Wir sind nicht in Gefahr, wie auch, wir kommen ja nicht raus. Ich denke nicht, dass es lange andauert, aber es wird auch schwierig, aus dem Haus zu kommen, um das Holz zu holen, außer wir klettern aus dem Fenster, das sollte irgendwie möglich sein."
 

Leicht verdrehte er die Augen und blickte auf Kanda. „Idiot“, murmelte er leise zu den ersten Worten und setzte sich dann aber vollkommen auf. Sachte zog er die Augenbraue zusammen und blickte nach draußen. Ein wenig weiteten sich seine Augen und er fuhr sich durch die Haare. „Verdammt…“, murmelte er und verzog das Gesicht. Damit hatte er nun nicht gerechnet. Trotzdem nickte er ein wenig und stand schließlich auf. Sie konnten sowieso nichts dagegen machen und in Panik auszubrechen, half ihnen auch nicht sonderlich. „So wie es aussieht, kommen deine Eltern nicht in zwei Tagen her“, murmelte er aber und legte die Hand auf die kalte Scheibe.
 

Einen Moment dachte Kanda über das Gesagte nach. "Oh, kann es dann bitte noch mal schneien. Ich finde den Gedanken durchaus sehr erheiternd, dass ich hier meine Ruhe habe... naja von dir mal abgesehen. Aber dich kann ich handhaben." Solche spitzen Kommentare waren an der Tagesordnung. Allen sollte es schon gar nicht wirklich anders kennen. "Und nun steh auf, wir versuchen ein Fenster freizubekommen. Die gehen zum Glück nach innen auf und holen uns dann noch etwas Holz, das wir hier lagern."
 

„Du bist unmöglich, BaKanda“, stellte er fest und schüttelte mit dem Kopf, bevor er aufseufzte und nickte. „Einen Moment“, sagte er und holte sich normale Sachen heraus, um sich umzuziehen. Sachte streckte er sich und runzelte die Stirn. „Hast du versucht jemanden zu erreichen?“, fragte er dann aber, auch wenn er schon fast damit rechnete, dass Kanda es entweder noch nicht versucht hatte, oder sie nicht durchkamen. Nun ja wenigstens schien nicht das ganze Haus zugeschneit zu sein. Dann verließ er aber das Zimmer, um zur hinteren Seite zu gehen. Es brachte nichts, wenn sie vorne raus kamen, das Holz aber nun mal hinten lag.
 

Etwas spöttisch zog er die Augenbraue hoch. "Glaubst du etwa man hat hier Handyempfang? Oder hast du etwa ein Telefon oder gar eine Telefonzelle hier gesehen?" Manchmal war Allen echt ein bisschen schwer von Begriff. "Ich befürchte wir müssen, solange bis das Wetter sich beruhigt hat, hier allein klarkommen. Das sollte aber auch kein so großes Problem werden." Er nickte Allen zu.
 

Leicht zuckte er mit den Schultern und hob die Augenbraue, als er den anderen anblickte. „Solange sich deine Eltern nicht zu große Sorgen machen“, murmelte er. Er kannte die Eltern des Älteren und nun ja…sie waren anstrengend in manchen Belangen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Dann aber widmete er sich wieder den Fenstern und dachte einen Augenblick nach. „Hier müssten wir am nächsten zum Holz sein.“
 

Ein Schulterzucken war die einzige Reaktion. "Sie werden es schon überleben. Ich denke, sie sollten wohl wissen, dass ich nichts riskiere und damit alles okay sein sollte. Wir sind in der Hütte. Und abgesehen davon wissen die Leute im Dorf, dass wir hier oben sind. Sie werden also, sobald es möglich ist, sicherlich nach uns schauen." Da machte sich Kanda eigentlich so gut wie keine Sorgen. Dann kam Kanda auch schon zu Allen und öffnete das Fenster, was zur Folge hatte, dass erstmal Schnee in das Zimmer fiel, aber das war auch nicht weiter tragisch, das konnte man wegwischen.
 

Das dachte er eigentlich auch. Die Hütte war vermietet, das bedeutete, dass man sie wohl doch schneller befreit hatte, als sie jetzt noch annahmen. Sie mussten eben nur die kurze Zeit überbrücken. Ein wenig wich er zur Seite, als Kanda das Fenster öffnete und begutachtete dann den Schnee, der sich vor diesem türmte. Zu dem Schnee am Boden würde jedenfalls noch weiterer den Weg in ihre Hütte finden, aber da mussten sie wohl durch. Ein wenig erschauderte er bei der Kälte und stellte nebenbei fest, dass sie hier doch besser isoliert waren, als es den Anschein machte. „Also dann los“, murmelte er.
 

Kanda warf einen skeptischen Blick nach draußen. Man sah wirklich rein gar nichts außer weiß. An sich ja ein schöner Anblick, aber er hoffte auch, dass sie es bald zumindest schaffen würden, das Haus irgendwie zu verlassen. Langsam versuchte er nur mit seinen Händen den Schnee vor dem Fenster soweit zu entfernen, dass sie wenigstens hinausklettern und die zwei Meter bis zum Holz gehen konnten.
 

Unruhig sah er dem anderen dabei zu, wie dieser sich an dem Schnee zu schaffen machte und atmetet tief durch. Er fragte sich nur, wie sicher das sein würde, wenn sie da raus klettern würden. Immerhin wäre es nicht wirklich positiv, wenn sie von den Schneemassen begraben würden. Aber gut das Positive war, dass der Schnee meist doch sehr fest war. Jedenfalls bei dieser Dicke. Leise seufzte er und fuhr sich durch die Haare, als er einen Eimer holte, um den Schnee nicht nur auf dem Boden zu haben. „Wie soll ich dir helfen?“, fragte er schließlich.
 

Eine Weile dachte Kanda nach, wie das beste Vorgehen wohl wäre. "Hmm... wir müssen den Schnee vor dem Fenster irgendwie wegbekommen, damit er nicht direkt ins Haus fällt, wenn ich rausgehe." Mit einem Schwung hängte er sich aus dem Fenster und begann den Schnee wegzudrücken. Das klappte so auch ganz gut.
 

Ein wenig hob Allen die Augenbraue, als Kanda sich aus dem Fenster schwang und seufzte leise auf. So konnte er dem anderen nun auch nicht wirklich helfen. Nun ja würde er eben schauen, dass der andere nachher nicht erfror und krank würde, wenn er wieder ins Haus kam. „Pass auf, dass nichts passiert“, sagte er trotz allem, auch wenn er wusste, dass der Schwarzhaarige durchaus in der Lage war auf sich selbst aufzupassen, so machte er sich in dieser Situation schon Sorgen um ihn.
 

Letztlich schaffte es Kanda aber, sich aus dem Fenster zu arbeiten und brachte kurze Zeit später einen ganzen Stapel Holz, den er Allen in die Hand drückte, ehe er noch welches holte. "Okay, das sollte für heute und morgen reichen. Falls es noch mal schneit kommen wir hier trotzdem irgendwie raus", stellte er fest, nachdem er wieder in die Hütte geklettert war und den Schnee von seiner Kleidung abklopfte. Letztlich schloss er das Fenster wieder.
 

Vorsichtig nahm er ihm das Holz ab und nickte dann zu den Worten hin. Schließlich streckte er sich kurz und stand wieder ganz auf. „Ich mach etwas Warmes zu trinken. Zieh dich um“, sagte er lächelnd und machte sich auf den Weg nach unten, wobei er direkt Holz mitnahm, um den Kamin wieder anzuheizen und dann weiter in die Küche ging, wo er einerseits Frühstück machte und aufräumte.
 

Einen Moment kniete Kanda sich vor den Kamin, um sich schneller aufwärmen. Es war unglaublich, wie kalt ihm geworden war, obwohl er sich nicht mal lange draußen aufgehalten hatte. "Kannst du mir einen Kaffee machen?" rief er Allen zu, der in der Küche stand. Ihm war wirklich kalt und etwas Warmes würde ihm sicherlich auch im Magen gut tun.
 

„Schon fertig“, rief er dem anderen zu und kam ins Wohnzimmer, um dem Älteren die Tasse in die Hand zu drücken. „Frühstück dauert auch nur noch einen kleinen Moment“, erklärte er dem Älteren, während er schon einmal Besteck und Geschirr abstellte und wieder in die Küche verschwand, wo er dann die letzten Kleinigkeiten fertig machte und alles ins Wohnzimmer brachte. „Sieh erst mal zu, dass du wieder warm wirst und nicht erkrankst. Denn ich bezweifle, dass wir wirklich genug Sachen hier haben, um dich zu pflegen“, erklärte er, als er sich neben ihm auf die Couch fallen ließ.
 

Kanda winkte ab. "So schnell werd ich schon nicht krank", meinte er sachte lächelnd und dankte Allen. Egal wie oft sie sich zankten oder anzickten, sie hatten sich schon gern. Und viele in der Uni, die sie sahen, unterstellte ihnen manchmal auch noch andere Dinge als eine Freundschaft. Seufzend setzte er sich auf das Sofa. "So schnell werde ich nicht krank." Schnell ging er dann doch noch ins Schlafzimmer und zog sich trockene Kleidung an, hängte die nassen Sachen an das Feuer, damit sie schneller trocken wurden.
 

„Na ja, man kann dabei nun wirklich nicht von schnell reden, wenn du hier mit den nassen Sachen sitzt“, stellte er treffend fest und zog sachte an dem Oberteil. Dann grinste er, als der andere verschwand und nahm seinen Kakao an sich, um seine Finger zu wärmen und einen kleinen ersten Schluck zu trinken, während er auf Kanda wartete, damit sie anfangen konnten zu essen. Er würde sicherlich nicht ohne den Schwarzhaarigen anfangen, da er selbst das als sehr unhöflich einstufte und das musste ja nun wirklich nicht sein.
 

Schmunzelnd setzte sich Kanda neben den Weißhaarigen. "Du hättest ruhig schon anfangen können. So lange wäre ich ja nicht weggeblieben." Eine Weile schaute er aus dem Fenster und betrachtete die Schneemassen. "Wenn wir hier rauskommen, bin ich gespannt, was da draußen in der Welt passiert ist. Eigentlich lebt man hier ganz gut. Viele Dinge gehen total an einem vorbei." Er nahm einen Schluck von dem heißen Getränk.
 

„Zu zweit ist es aber schöner, als alleine“, lächelte er kurz und nahm sich schließlich aber etwas. Nachdenklich folgte er dem Blick des anderen und runzelte die Stirn. „Hier erfahren wir aber auch nicht, was so passiert auf der Welt. Ich finde es nicht schlecht so abgeschieden zu sein, aber einige Informationen könnte man schon bekommen… Es könnte sonst was passieren und wir wüssten davon nichts“, sagte er leise und lächelte ein wenig. Vielleicht machte er sich darüber auch nur Gedanken, weil er gewöhnt war, dass man über alles in der Welt informiert wurde. Früher war es ja auch möglich zu leben ohne viel mehr als die Nachrichten aus seinem und vielleicht noch aus dem Nachbardorf zu kennen.
 

Eine Weile dachte Kanda nach, entschied sich aber, dass es nicht schlecht war, wenn es so ruhig war. Entspannt lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Den Tag verbrachten sie eigentlich mit nicht viel. Kanda trocknete das Holz und entzündete ein größeres Feuer im Kamin, kochte eine Kleinigkeit zu essen. Da sie nicht viel machten, war auch der Hunger dementsprechend geringer. Somit würden sie wohl auch kaum in Schwierigkeiten kommen.
 

Allen hatte es sich im Laufe des Vormittags auf der Couch bequem gemacht und Kanda bei dessen Tun zugeschaut. Zwar hätte er ohne Probleme auch dem Älteren geholfen, aber der Schwarzhaarige kam augenscheinlich auch sehr gut alleine klar. Leicht streckte er sich auf der Couch und schloss leise summend die Augen. Es würde eine lange Zeit werden. Was nicht daran lag, dass es ihm hier nicht gefiel, nein eher das Gegenteil, er genoss es, dass sie auch einmal eine solche Stille und Ruhe genießen konnten. Es war schön und Allen wusste, dass er mit Kanda als Gesellschaft glücklicherweise gut leben könnte.
 

Sie verstanden sich durchaus auch ohne Worte, was viele ihre Bekannten und Freunde an der Uni erstaunlich fanden. Als es langsam draußen dunkel wurde, zog Kanda den Teppich näher an das Feuer und setzte sich davor. Die Flammen spiegelten sich auf seinem hübschen Gesicht wieder und hinterließen ein schönes Farbenspiel. Licht hatten sie keins angemacht, das Feuer reichte ja auch. Einen Becher hielt der Schwarzhaarige in der Hand, während er auf die Flammen schaute.
 

Jedoch kannten sie beide sich nun auch schon seit Jahren und kamen auch mehr oder minder miteinander aus. Auch wenn die meisten nicht wussten, wie sie ihre Streitereien zu nehmen hatten. Die meisten nahmen das ganze viel zu ernst. Etwas, was Allen meist gar nicht so genau verstand. Ruhig beobachtete er den Älteren, wie dieser auf dem Teppich saß und angelte nach seiner Tasse auf dem kleinen Wohnzimmertisch. „Worüber denkst du nach?“, fragte er nach einem kurzen Moment des Schweigens.
 

Noch einen Moment schaute Kanda schweigend in das Feuer, ehe er sich langsam an Allen wandte und diesen anschaute. "Über alles mögliche. Morgen ist Heiligabend und man sagt ja immer, dass Weihnachten das Fest der Liebe sei." Eine Weile schwieg er. "Das bringt mich irgendwie immer zu dem Gedanken, dass viele Leute ja denken, dass wir mehr als nur Freunde sind, auf der anderen Seite wollen sie jedoch immer die Polizei rufen, wenn wir uns mal wieder herzhaft streiten."
 

Allen setzte sich auf und blinzelte ein wenig. Dann aber stand er auf und setzte sich gemütlich neben den anderen, damit sie etwas näher saßen. Etwas lehnte er sich zurück und sah in das wärmende Feuer. „Viele wetten aber auch, wann wir übereinander herfallen, wenn wir uns streiten. Rabi hat mal gesagt, dass man es fast als ‚Vorspiel’ sehen könnte“, sagte er leise und lächelte etwas amüsiert bei dem Gedanken daran.
 

Erstaunt hob Kanda eine elegant geschwungene Augenbraue. "Ahja... das ist ja eine interessante Art des Vorspiels." Dann schwieg er wieder eine Weile. Für Rabi war das ja typisch. Der dachte auch nur in solchen Dimensionen, von daher verwunderte ihn das nur bedingt. "Hm, sag, es ist zwar eine komische Frage, aber hast du schon?" Er nahm an, dass Allen wusste, worauf er hinauswollte.
 

Irritiert sah er auf Kanda, da er mit einer solchen Frage nicht gerechnet hatte und nahm einen Schluck seines Heißgetränks. „Habe ich schon was?“, fragte er dann aber stirnrunzelnd. Er nahm schon an, dass Kanda Sex meinte, aber er war sich nun nicht hundertprozentig sicher. „Jedenfalls habe ich Streit und so etwas noch nie als Vorspiel gesehen“, versicherte er amüsiert und trank noch einen Schluck. Dann aber nickte er sachte zur Antwort, bevor er den anderen neugierig musterte. „Und du?“
 

Leicht musste Kanda schmunzeln. "Das habe ich tatsächlich auch noch nicht. Ich gebe aber zu, dass Streit ein komisches Vorspiel ist. Ich meinte auch eigentlich eher, ob du schon mal mit jemandem geschlafen hast." Eine Weile musterte er Allen. Dieser war immerhin auch schon 18 und eigentlich ging er irgendwie davon aus, letztlich wusste man es aber nicht so genau. "Obwohl es heißt, dass Versöhnungssex am Besten ist." Er zuckte die Schultern.
 

Leise lachte er und schüttelte mit dem Kopf. „Du bist unmöglich. Ernsthaft, wenn ich mich mit jemandem zoffe, denke ich jetzt nicht daran mit dem ins Bett zu steigen“, stellte er fest und zuckte mit den Schultern, bevor er grinste. „Ja habe ich. Und du?“, fragte er dann aber und hob die Augenbraue. Sachte stellte er seine Tasse beiseite auf den Boden und legte sich gemütlich zurück, um an die Decke zu sehen und die Wärme vom Kamin zu genießen. Das war wirklich wunderschön so.
 

Kanda schaute ihn an. "Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich selbst daran denke. Aber man hört das doch immer wieder." Er zuckte die Schultern. "Letztlich hab ich keine Ahnung ob es wirklich so ist, da ich nach einem Streit nie direkt mit jemandem geschlafen habe. Aber um deine Frage zu beantworten, ja ich habe das auch schon hinter mir." Eine Weile schaute er dann wieder in die Flammen und genoss die Wärme. "Und mit wem?", fragte er dann nach einem Augenblick. Es war eine seltsame Frage, aber wieso sollte er sie nicht stellen.
 

Amüsiert sah er ihn an und sah auf Kanda. „So schätze ich dich auch nicht ein, dass du das mit Wut im Bauch machen würdest“, sagte er ruhig und sah wieder an die Decke. Nachdenklich runzelte er die Stirn bei der Frage und sah kurz auf Kanda. „Das hört sich bei dir an, als ob es eine Qual gewesen wäre“, stellte er fest und musterte das zarte Gesicht des anderen noch einen Moment, bevor er wieder an die Decke blickte. „Mit jemandem aus meiner Stufe. Es war irgendwie was Kurzweiliges. Du kennst ihn nicht einmal“, sagte er ruhig und zuckte mit den Schultern. Das zeigte, wie kurzweilig das alles gewesen war, immerhin kannten sich seine Freunde eigentlich schon untereinander.
 

Kanda ließ sich nach ebenfalls hinten fallen und schaute an die Decke. "Nein, es war nicht schlimm, dass meinte ich damit gar nicht. Aber ich wusste es nicht anders auszudrücken." Sachte lächelte er. "Aber es ist schon ein paar Monate her. Trotzdem, es war wirklich schön." So offen war Kanda selten, aber sie waren hier allein, niemand hörte sonst zu und letztlich passte die ganze Stimmung auch einfach, um mal ein paar privatere Themen anzuschneiden.
 

Ein wenig lächelte er und sah auf den anderen, als er den Kopf zur Seite drehte um den Schwarzhaarigen zu beobachten. „Und wer war es?“, fragte er und beobachtete den Älteren eingehend. „Und wie war es?“, fragte er dann weiter und sah neugierig in seine Augen. Dann blickte er aber wieder an die Decke. Ihm gefiel die angenehme ruhige Atmosphäre, die heute zwischen ihnen herrschte. Das war entspannend.
 

Für einen kurzen Augenblick warf Kanda Allen einen Blick zu. "Hm, es war ein ... Bekannter aus der Uni. Aber ich glaube nicht, dass du ihn kennst. Ich kannte ihn ja selbst kaum. Allerdings war es schön... wirklich schön, das kann ich nicht anders sagen."
 

Verständlich nickte der Jüngere und schloss seine Augen. Er kannte die wenigsten Menschen, mit denen Kanda zu tun hatte. Auch wenn es andersherum wohl ganz anders war. „Aber solange es schön war, ist es gut. Bist du mit ihm zusammen?“, fragte er aber dann doch verwirrt. Denn das glaubte er irgendwie nicht. „Oder warst es?“
 

Darüber musste Kanda tatsächlich nachdenken. "Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht so genau. Ich glaube wir waren so etwas wie ein Paar, aber nicht wirklich lange. Und wahrscheinlich hätte es nie geklappt, weil wir zu verschieden waren, aber die Zeit war wirklich schön." Dann schaute er Allen an. "Und bei dir? War es nur eine einmalige Sache?"
 

„War es…“, nickte er und lächelte Kanda an. „Wir waren nicht wirklich zusammen. Wir haben zwar des Öfteren etwas zusammen gemacht und sind uns auch näher gekommen, aber es war eine einmalige Sache. Kurz danach sind wir auch immer weiter auseinander gegangen. Aber wirklich traurig bin ich darüber nicht. Es war ganz schön.“
 

"Mhm", machte Kanda einfach nur, um zu zeigen, dass er zugehört und verstanden hatte. "Aber solange es schön war, sollte man es wohl nicht bereuen." Schmunzelnd blickte er Allen an. "Eigentlich überraschend, dass wir direkt davon ausgehen, dass es Männer waren", gab er dann zu bedenken.
 

„Ich bereue es auch nicht“, erwiderte er nachdenklich und drehte den Kopf dann aber selbst zur Seite um den Älteren anzublicken. Leise lachte er und nickte. „Das stimmt schon, aber ich hab dich noch nie wirklich nahe mit einem Mädchen gesehen“, stellte er nachdenklich fest und machte es sich wieder bequem.
 

"Wenn du es genau betrachtest, dann hast du mich eigentlich in diesem Sinne auch nie Nahe eines Jungen gesehen oder? Schließlich rede ich mit vielen hier und da, aber daraus kann man nicht unbedingt etwas schließen."
 

„Aber du tolerierst Jungs und Männer schon eher als Frauen“, erwiderte er ruhig und sah ihn sanft an. „Ich weiß nicht. Es passt zu dir, wobei ich dich gar nicht angreifen will“, murmelte er noch nachdenklich und schloss einen Moment die Augen, bevor er wieder auf Kanda blickte. „Ich glaube eher, dass dir die Mädchen auf den Nerv gehen, weil sie sowieso immer hinter dir her sind.“
 

Etwas spöttisch verzog Kanda das Gesicht. "Da hast du nicht ganz Unrecht. Es gibt nette Mädchen, aber das ist nicht so meine Welt glaube ich. Aber zu dir passen Mädchen doch ganz gut. Du magst die meisten Leute."
 

„Und doch bist du direkt von einem Jungen ausgegangen?“, fragte er neugierig und sah den anderen wieder an. Immerhin hatte der Schwarzhaarige schon Recht. Er kam mit den meisten Menschen sehr gut aus, auch wenn er natürlich mit einigen seine Differenzen hatte, war das doch eher die Minderheit.
 

"Keine Ahnung, ich hatte eine 50 zu 50 Chance und habe das genommen, was mir persönlich näher liegt. Das war vielleicht nicht ganz richtig, aber letztlich hatte ich ja doch Recht." Er streckte seine Hand aus und strich für einen ganz kurzen Augenblick über Allens Finger.
 

„Ah, ich verstehe“, lächelte er und sah ihm sachte in die Augen, bevor er kurz die Finger bewegte und sachte über seine Fingerspitzen strich. „Vermisst du ihn?“, fragte er dann neugierig.
 

"Nein, nicht wirklich", meinte Kanda ruhig. "Aber ich vermisse ja selten jemanden. Letztlich ist alles ja immer nur für eine kurze Dauer denke ich." Eine Weile schaute der Schwarzhaarige dann wieder an die Decke. "Es war ein nettes Erlebnis aber eben auch nicht mehr."
 

„Denkst du so? Dass alles, egal was es ist, nur von kurzer Dauer ist?“, fragte er nachdenklich und sah den anderen an. „Das ist kein schöner Gedanke“, stellte er fest und schloss seine Augen. „Ich möchte doch, wenn ich mit jemandem zusammen bin, hoffen, dass es ewig dauert“, sagte er leise und lachte etwas amüsiert.
 

"Naja, ich denke nicht grundsätzlich so. Aber es ist doch auch wahr, dass man zu Beginn einer solchen Sache oft schon merkt, ob es länger halten wird. Und ich wusste da schon, dass es mehr so eine kurzweilige Sache werden würde." Er zuckte die Schultern. "Aber das ist auch nicht weiter schlimm."
 

„Ah okay, ich verstehe“, murmelte er leise und dachte über die Worte nach. Der Ältere hatte wohl Recht. Man merkte sehr am Anfang, ob es länger halten würde oder eben nur eine kleine Sache war. Dann war es nichts Schlimmes. Nur wenn man an jede Sache so heran gehen würde. „Was wünschst du dir?“
 

Die Frage überraschte Kanda. "Ich weiß nicht. Eigentlich wünsche ich mir nicht viel. Ich wünsche mir, zufrieden mit den Dingen zu sein, die ich tue. Ich glaube, das ist das Wichtigste. Gesundheit wünsche ich mir auch. Normale Dinge eben."
 

„Ob du zufrieden mit den Dingen bist, die du tust, liegt doch an dir alleine“, sagte er leise und lächelte ihn sachte an. „Warst du schon mal Unzufrieden mit den Dingen, wie sie gelaufen sind? Wenn du selbst sie in der Hand hattest, natürlich nur“, fragte er dann interessiert.
 

"Sicherlich läuft es nicht immer gut, aber das ist doch normal, denke ich." Der Schwarzhaarige schaute Allen wieder an. "Alles in allem bin ich aber ganz zufrieden mit dem, was ich tue und wie es sich entwickelt, aber es gibt immer Momente in denen nicht alles glatt geht."
 

„So ist das Leben“, stellte er leise fest und sah ihn einen Moment an. Dann aber legte er sich wieder zurück auf den Teppich und starrte an die Decke. Er verstand schon, was der andere sagte. Augenscheinlich war Kanda doch sehr zufrieden mit seinem Leben wie es nun war. „Was ist Weihnachten für dich?“, fragte er nach einiger Zeit.
 

"Weihnachten? Ein Fest der Besinnlichkeit, der Liebe, einfach ein paar schöne ruhige Tage. Mit der Familie oder mit Freunden. Ich denke, Weihnachten definiert jeder auf seine ganz besondere Weise."
 

„Deswegen hab ich dich ja gefragt, was Weihnachten für dich ist“, stellte er fest und öffnete seine Augen, um an die Decke zu sehen. Kurz ließ er seine Worte durch den Kopf gehen und sah dann wieder auf Kanda. „Nun werden wir Weihnachten wohl nur zu zweit erleben. Wirst du deine anderen Freunde und Familie vermissen?“
 

"Ich denke nicht. Ich sehe meine Familie so oft und auch wenn sie enttäuscht sein werden, werden sie wohl damit umgehen können." Kanda setzte sich wieder auf und blickte erneut fast ein wenig verträumt in das Feuer. "Weihnachten ist, was man selbst daraus macht."
 

Kurz sah er ihn an, als der andere aufstand und lächelte kurz. „Das stimmt wohl. Was meinst du was Weihnachten dieses Jahr wird?“, fragte er dann aber neugierig und blieb noch einen Moment so liegen, bevor er wieder aufstand und sich seine Tasse wieder nahm, um diese zu leeren. Ruhig sah er in die Flammen und lächelte kurz.
 

"Keine Ahnung, aber wenn ich ehrlich bin, mache ich mir über so etwas keine Gedanken. Es wird schon kommen, was kommen soll." Er zuckte die Schultern. "Ich halte nicht viel von diesen Vorausplanungen, was so sein könnte."
 

„Wirklich Vorausplanung ist es nun nicht. Es sind nur noch wenige Tage“, sagte er amüsiert und beobachtete den Schwarzhaarigen einen Moment. Gemütlich legte er sich zurück auf den flauschigen Teppich und schloss wieder seine Augen. Es war eine so schöne Stimmung im Moment.
 

Kanda selbst war aber der Meinung, dass man das neue Jahr erstmal auf sich zukommen lassen müsste. Dann würde er weitersehen. Bisher war es doch alles immer ganz gut ausgegangen. Immer noch schauten die dunklen Augen in die Flammen. Er genoss die angenehme Stille. Draußen schneite es wahrscheinlich wieder.
 

Sicherlich müsste man das. Aber Allen ging es ja nun mal gerade nur um Weihnachten und dieser Abend würde bald sein. Aber viel tun konnten sie ja nun nicht. Sie würden den Abend wahrscheinlich ebenso ruhig wie heute verbringen, was ja nun nichts Schlimmes war. Wohlig gab er ein kleines Geräusch von sich und streckte sich kurz. „Ich glaube, ich mach mir noch etwas zu trinken, magst du auch?“
 

"Hai, bitte." Kanda reichte Allen kurz seinen Becher, ehe er wieder in die Flammen blickte. Er mochte das Feuer und es hatte eine unheimlich beruhigende Wirkung auf ihn.
 

„Okay“, murmelte er, als er aufstand und den Becher an sich nahm. Ruhig ging er in die Küche und ihnen beiden neuen Tee einschenkte. Einen Moment sah er aus dem Fenster und seufzte lautlos. Das einzige was hier unten fehlte, war dass sie den Nachthimmel nicht mehr sehen konnten. Dabei liebte er ihn bei solch klarer Nacht zu beobachten.
 

Die schwarzen Strähnen des schönen jungen Mannes fielen ihm ins Gesicht, als er sachte die Hand gen Flammen ausstreckte, ohne diese natürlich zu berühren.
 

Nur kurze Zeit später kam er wieder ins Wohnzimmer und betrachtete den Älteren einen Moment, mit einem kleinen Lächeln auf die Lippen. Dann kniete er sich zu ihm und gab ihm seinen Becher wieder. „Bitte schön“, sagte er sanft und leise und sah ihn lächelnd an.
 

"Danke", sagte Kanda sanft, ehe er seinen Blick wieder den Flammen zuwandte. Eigentlich könnte er noch eine ganze Weile hier bleiben. Aber die Wahl hatte er wohl nicht, also würde er die Tage genießen, die ihnen hier blieben.
 

Ruhig blieb er neben dem anderen und starrte in die Flammen, bevor er den Blick abwand und noch etwas von seinem Tee trank. Gemütlich lehnte er sich dann gegen die Couch hinter sich und wanderte mit dem Blick wieder zum Fenster. Er fühlte sich momentan angenehm schläfrig und könnte wohl direkt schlafen, wenn er denn wollte.
 

Kanda warf einen ruhigen Blick zu Allen. "Willst du schlafen? Dann solltest du dich ins Bett legen." Sanft musterte er den Weißhaarigen. "Immerhin sind wir hier im Urlaub."
 

„Mhmm“, murmelte er leise und trank noch einen Schluck seines Tees. „Mach ich gleich. Keine Sorge. Aber ich möchte noch ein wenig hier sitzen bleiben. Ist nichts anstrengendes und mich erwartet morgen früh ja auch niemand“, lächelte er sachte. Es war viel zu gemütlich als dass er jetzt das Zimmer verlassen wollte.
 

Kanda nickte. Sie hatten zwar nicht viel Bewegungsfreiheit, war die Hütte ja recht klein, aber beengt war es nicht und stand Allen natürlich frei zu gehen oder eben hier zu bleiben. Stören tat der Kleinere ihn ja nicht. Allen war eh jemand, der nicht permanent, wenn es still war, etwas sagen musste. Er konnte Stille akzeptieren und wusste, wie sie gemeint war.
 

Sachte sah er den Größeren an und trank noch einen kleinen Schluck von seinem Tee. Gemütlich lehnte er sich gegen die Couch und schloss seine Augen ein wenig. Es war eine so schöne Stimmung gerade, die wollte er auch nicht kaputt machen, indem er zu viel redete oder sonst etwas in dieser Sicht.
 

Nach einem Moment löste Kanda sich von dem Anblick des Feuers und stand auf, um langsam zum Sofa zu gehen und sich neben Allen zu setzen. Sachte strich er ihm kurz über den Oberschenkel. Eigentlich wusste er selbst nicht, wieso er so reagierte und hinterfragte es auch nicht. Man sah draußen die Flocken wieder vom Himmel fallen.
 

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Wenn diese Geschichte gelesen wird, dann wäre es nett, auch mal ein Kommentar für die Autoren zu hinterlassen ^-^

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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mikifou
2010-02-16T20:15:02+00:00 16.02.2010 21:15
ihr wollte kommentare?!!!
büdde! mir is schlecht! mein bauch kribbelt so sehr das es weh tut!
das ganze sie so harmonisch un wohlig geschrieben
baor neeee
riesen lob an die autoren
neeee mein bauch *kuller*
Von:  Nanashi_Shion
2009-01-28T18:15:02+00:00 28.01.2009 19:15
awwww, schön *_* Der ganze Geschichte ist voll harmonisch x3 *ein grosses Lob + ein Kekse*
Von:  Illumina
2009-01-21T20:38:09+00:00 21.01.2009 21:38
ich habs jetzt auch endlich fertig gelesen~
deine art zu schreiben gefällt mir gut, man kanns in einem zug durchlesen ^-^
die geschichte klingt sehr süß und ich freu mich schon drauf mehr lesen zu können~ ^-^
Von:  Nanashi_Shion
2009-01-18T21:19:08+00:00 18.01.2009 22:19
awww. bin echt begeistert wie gut eine Geschichte wie diese schreiben kannst *_*
ich bin schon gespannt wie es weiter geht und würde sehr freuen, wenn der nächste kapi kommt. x3
Von:  Nanashi_Shion
2009-01-13T20:36:10+00:00 13.01.2009 21:36
awww, eine schöne anfang eines geschichte. ich freu mich wie es weiter geht und auch auf die kapis x3


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