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Winter Dream

Kanda x Allen (Co-Arbeit mit KiriharaAkaya)
von

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Eingeschneit

Eingeschneit
 

Der nächste Tag brachte aber erstmal eine Überraschung mit sich, denn die beiden Städter lernten nach dem Aufstehen die Kräfte der Natur kennen, die viel mächtiger und imposanter waren, als in der Stadt vielleicht gedacht. Draußen war über Nacht soviel Schnee gefallen, dass Kanda nach dem Aufstehen die Tür nicht mal mehr aufbekam. Sie schwang nämlich nach außen auf, aber die Veranda war gänzlich zugeschneit. "Super...", murmelte er. Das war also der Winter in den Bergen.
 

Allen wachte von den vergeblichen Versuchen Kandas auf und setzte sich etwas im Bett auf. Etwas erzitterte der Jüngere, als er merkte, wie kalt die Luft im Zimmer war, da das Feuer nicht die ganze Zeit an war und rieb sich über die Augen. „Was ist los?“, fragte er dann aber und sah auf den Schwarzhaarigen. Ein wenig verwirrt blickte er nach draußen, konnte aber noch mit dem Anblick nicht so viel anfangen.
 

Kanda drehte sich zu Allen um. "Ach, der Herr endlich auch wach? Ich hab versucht dich zu wecken, aber das grenzt ja quasi an Unmöglichkeit." Dann zeigte er aus dem Fenster nach draußen. "Der Schneesturm war wohl doch heftiger als gedacht. Wir sind nicht in Gefahr, wie auch, wir kommen ja nicht raus. Ich denke nicht, dass es lange andauert, aber es wird auch schwierig, aus dem Haus zu kommen, um das Holz zu holen, außer wir klettern aus dem Fenster, das sollte irgendwie möglich sein."
 

Leicht verdrehte er die Augen und blickte auf Kanda. „Idiot“, murmelte er leise zu den ersten Worten und setzte sich dann aber vollkommen auf. Sachte zog er die Augenbraue zusammen und blickte nach draußen. Ein wenig weiteten sich seine Augen und er fuhr sich durch die Haare. „Verdammt…“, murmelte er und verzog das Gesicht. Damit hatte er nun nicht gerechnet. Trotzdem nickte er ein wenig und stand schließlich auf. Sie konnten sowieso nichts dagegen machen und in Panik auszubrechen, half ihnen auch nicht sonderlich. „So wie es aussieht, kommen deine Eltern nicht in zwei Tagen her“, murmelte er aber und legte die Hand auf die kalte Scheibe.
 

Einen Moment dachte Kanda über das Gesagte nach. "Oh, kann es dann bitte noch mal schneien. Ich finde den Gedanken durchaus sehr erheiternd, dass ich hier meine Ruhe habe... naja von dir mal abgesehen. Aber dich kann ich handhaben." Solche spitzen Kommentare waren an der Tagesordnung. Allen sollte es schon gar nicht wirklich anders kennen. "Und nun steh auf, wir versuchen ein Fenster freizubekommen. Die gehen zum Glück nach innen auf und holen uns dann noch etwas Holz, das wir hier lagern."
 

„Du bist unmöglich, BaKanda“, stellte er fest und schüttelte mit dem Kopf, bevor er aufseufzte und nickte. „Einen Moment“, sagte er und holte sich normale Sachen heraus, um sich umzuziehen. Sachte streckte er sich und runzelte die Stirn. „Hast du versucht jemanden zu erreichen?“, fragte er dann aber, auch wenn er schon fast damit rechnete, dass Kanda es entweder noch nicht versucht hatte, oder sie nicht durchkamen. Nun ja wenigstens schien nicht das ganze Haus zugeschneit zu sein. Dann verließ er aber das Zimmer, um zur hinteren Seite zu gehen. Es brachte nichts, wenn sie vorne raus kamen, das Holz aber nun mal hinten lag.
 

Etwas spöttisch zog er die Augenbraue hoch. "Glaubst du etwa man hat hier Handyempfang? Oder hast du etwa ein Telefon oder gar eine Telefonzelle hier gesehen?" Manchmal war Allen echt ein bisschen schwer von Begriff. "Ich befürchte wir müssen, solange bis das Wetter sich beruhigt hat, hier allein klarkommen. Das sollte aber auch kein so großes Problem werden." Er nickte Allen zu.
 

Leicht zuckte er mit den Schultern und hob die Augenbraue, als er den anderen anblickte. „Solange sich deine Eltern nicht zu große Sorgen machen“, murmelte er. Er kannte die Eltern des Älteren und nun ja…sie waren anstrengend in manchen Belangen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Dann aber widmete er sich wieder den Fenstern und dachte einen Augenblick nach. „Hier müssten wir am nächsten zum Holz sein.“
 

Ein Schulterzucken war die einzige Reaktion. "Sie werden es schon überleben. Ich denke, sie sollten wohl wissen, dass ich nichts riskiere und damit alles okay sein sollte. Wir sind in der Hütte. Und abgesehen davon wissen die Leute im Dorf, dass wir hier oben sind. Sie werden also, sobald es möglich ist, sicherlich nach uns schauen." Da machte sich Kanda eigentlich so gut wie keine Sorgen. Dann kam Kanda auch schon zu Allen und öffnete das Fenster, was zur Folge hatte, dass erstmal Schnee in das Zimmer fiel, aber das war auch nicht weiter tragisch, das konnte man wegwischen.
 

Das dachte er eigentlich auch. Die Hütte war vermietet, das bedeutete, dass man sie wohl doch schneller befreit hatte, als sie jetzt noch annahmen. Sie mussten eben nur die kurze Zeit überbrücken. Ein wenig wich er zur Seite, als Kanda das Fenster öffnete und begutachtete dann den Schnee, der sich vor diesem türmte. Zu dem Schnee am Boden würde jedenfalls noch weiterer den Weg in ihre Hütte finden, aber da mussten sie wohl durch. Ein wenig erschauderte er bei der Kälte und stellte nebenbei fest, dass sie hier doch besser isoliert waren, als es den Anschein machte. „Also dann los“, murmelte er.
 

Kanda warf einen skeptischen Blick nach draußen. Man sah wirklich rein gar nichts außer weiß. An sich ja ein schöner Anblick, aber er hoffte auch, dass sie es bald zumindest schaffen würden, das Haus irgendwie zu verlassen. Langsam versuchte er nur mit seinen Händen den Schnee vor dem Fenster soweit zu entfernen, dass sie wenigstens hinausklettern und die zwei Meter bis zum Holz gehen konnten.
 

Unruhig sah er dem anderen dabei zu, wie dieser sich an dem Schnee zu schaffen machte und atmetet tief durch. Er fragte sich nur, wie sicher das sein würde, wenn sie da raus klettern würden. Immerhin wäre es nicht wirklich positiv, wenn sie von den Schneemassen begraben würden. Aber gut das Positive war, dass der Schnee meist doch sehr fest war. Jedenfalls bei dieser Dicke. Leise seufzte er und fuhr sich durch die Haare, als er einen Eimer holte, um den Schnee nicht nur auf dem Boden zu haben. „Wie soll ich dir helfen?“, fragte er schließlich.
 

Eine Weile dachte Kanda nach, wie das beste Vorgehen wohl wäre. "Hmm... wir müssen den Schnee vor dem Fenster irgendwie wegbekommen, damit er nicht direkt ins Haus fällt, wenn ich rausgehe." Mit einem Schwung hängte er sich aus dem Fenster und begann den Schnee wegzudrücken. Das klappte so auch ganz gut.
 

Ein wenig hob Allen die Augenbraue, als Kanda sich aus dem Fenster schwang und seufzte leise auf. So konnte er dem anderen nun auch nicht wirklich helfen. Nun ja würde er eben schauen, dass der andere nachher nicht erfror und krank würde, wenn er wieder ins Haus kam. „Pass auf, dass nichts passiert“, sagte er trotz allem, auch wenn er wusste, dass der Schwarzhaarige durchaus in der Lage war auf sich selbst aufzupassen, so machte er sich in dieser Situation schon Sorgen um ihn.
 

Letztlich schaffte es Kanda aber, sich aus dem Fenster zu arbeiten und brachte kurze Zeit später einen ganzen Stapel Holz, den er Allen in die Hand drückte, ehe er noch welches holte. "Okay, das sollte für heute und morgen reichen. Falls es noch mal schneit kommen wir hier trotzdem irgendwie raus", stellte er fest, nachdem er wieder in die Hütte geklettert war und den Schnee von seiner Kleidung abklopfte. Letztlich schloss er das Fenster wieder.
 

Vorsichtig nahm er ihm das Holz ab und nickte dann zu den Worten hin. Schließlich streckte er sich kurz und stand wieder ganz auf. „Ich mach etwas Warmes zu trinken. Zieh dich um“, sagte er lächelnd und machte sich auf den Weg nach unten, wobei er direkt Holz mitnahm, um den Kamin wieder anzuheizen und dann weiter in die Küche ging, wo er einerseits Frühstück machte und aufräumte.
 

Einen Moment kniete Kanda sich vor den Kamin, um sich schneller aufwärmen. Es war unglaublich, wie kalt ihm geworden war, obwohl er sich nicht mal lange draußen aufgehalten hatte. "Kannst du mir einen Kaffee machen?" rief er Allen zu, der in der Küche stand. Ihm war wirklich kalt und etwas Warmes würde ihm sicherlich auch im Magen gut tun.
 

„Schon fertig“, rief er dem anderen zu und kam ins Wohnzimmer, um dem Älteren die Tasse in die Hand zu drücken. „Frühstück dauert auch nur noch einen kleinen Moment“, erklärte er dem Älteren, während er schon einmal Besteck und Geschirr abstellte und wieder in die Küche verschwand, wo er dann die letzten Kleinigkeiten fertig machte und alles ins Wohnzimmer brachte. „Sieh erst mal zu, dass du wieder warm wirst und nicht erkrankst. Denn ich bezweifle, dass wir wirklich genug Sachen hier haben, um dich zu pflegen“, erklärte er, als er sich neben ihm auf die Couch fallen ließ.
 

Kanda winkte ab. "So schnell werd ich schon nicht krank", meinte er sachte lächelnd und dankte Allen. Egal wie oft sie sich zankten oder anzickten, sie hatten sich schon gern. Und viele in der Uni, die sie sahen, unterstellte ihnen manchmal auch noch andere Dinge als eine Freundschaft. Seufzend setzte er sich auf das Sofa. "So schnell werde ich nicht krank." Schnell ging er dann doch noch ins Schlafzimmer und zog sich trockene Kleidung an, hängte die nassen Sachen an das Feuer, damit sie schneller trocken wurden.
 

„Na ja, man kann dabei nun wirklich nicht von schnell reden, wenn du hier mit den nassen Sachen sitzt“, stellte er treffend fest und zog sachte an dem Oberteil. Dann grinste er, als der andere verschwand und nahm seinen Kakao an sich, um seine Finger zu wärmen und einen kleinen ersten Schluck zu trinken, während er auf Kanda wartete, damit sie anfangen konnten zu essen. Er würde sicherlich nicht ohne den Schwarzhaarigen anfangen, da er selbst das als sehr unhöflich einstufte und das musste ja nun wirklich nicht sein.
 

Schmunzelnd setzte sich Kanda neben den Weißhaarigen. "Du hättest ruhig schon anfangen können. So lange wäre ich ja nicht weggeblieben." Eine Weile schaute er aus dem Fenster und betrachtete die Schneemassen. "Wenn wir hier rauskommen, bin ich gespannt, was da draußen in der Welt passiert ist. Eigentlich lebt man hier ganz gut. Viele Dinge gehen total an einem vorbei." Er nahm einen Schluck von dem heißen Getränk.
 

„Zu zweit ist es aber schöner, als alleine“, lächelte er kurz und nahm sich schließlich aber etwas. Nachdenklich folgte er dem Blick des anderen und runzelte die Stirn. „Hier erfahren wir aber auch nicht, was so passiert auf der Welt. Ich finde es nicht schlecht so abgeschieden zu sein, aber einige Informationen könnte man schon bekommen… Es könnte sonst was passieren und wir wüssten davon nichts“, sagte er leise und lächelte ein wenig. Vielleicht machte er sich darüber auch nur Gedanken, weil er gewöhnt war, dass man über alles in der Welt informiert wurde. Früher war es ja auch möglich zu leben ohne viel mehr als die Nachrichten aus seinem und vielleicht noch aus dem Nachbardorf zu kennen.
 

Eine Weile dachte Kanda nach, entschied sich aber, dass es nicht schlecht war, wenn es so ruhig war. Entspannt lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Den Tag verbrachten sie eigentlich mit nicht viel. Kanda trocknete das Holz und entzündete ein größeres Feuer im Kamin, kochte eine Kleinigkeit zu essen. Da sie nicht viel machten, war auch der Hunger dementsprechend geringer. Somit würden sie wohl auch kaum in Schwierigkeiten kommen.
 

Allen hatte es sich im Laufe des Vormittags auf der Couch bequem gemacht und Kanda bei dessen Tun zugeschaut. Zwar hätte er ohne Probleme auch dem Älteren geholfen, aber der Schwarzhaarige kam augenscheinlich auch sehr gut alleine klar. Leicht streckte er sich auf der Couch und schloss leise summend die Augen. Es würde eine lange Zeit werden. Was nicht daran lag, dass es ihm hier nicht gefiel, nein eher das Gegenteil, er genoss es, dass sie auch einmal eine solche Stille und Ruhe genießen konnten. Es war schön und Allen wusste, dass er mit Kanda als Gesellschaft glücklicherweise gut leben könnte.
 

Sie verstanden sich durchaus auch ohne Worte, was viele ihre Bekannten und Freunde an der Uni erstaunlich fanden. Als es langsam draußen dunkel wurde, zog Kanda den Teppich näher an das Feuer und setzte sich davor. Die Flammen spiegelten sich auf seinem hübschen Gesicht wieder und hinterließen ein schönes Farbenspiel. Licht hatten sie keins angemacht, das Feuer reichte ja auch. Einen Becher hielt der Schwarzhaarige in der Hand, während er auf die Flammen schaute.
 

Jedoch kannten sie beide sich nun auch schon seit Jahren und kamen auch mehr oder minder miteinander aus. Auch wenn die meisten nicht wussten, wie sie ihre Streitereien zu nehmen hatten. Die meisten nahmen das ganze viel zu ernst. Etwas, was Allen meist gar nicht so genau verstand. Ruhig beobachtete er den Älteren, wie dieser auf dem Teppich saß und angelte nach seiner Tasse auf dem kleinen Wohnzimmertisch. „Worüber denkst du nach?“, fragte er nach einem kurzen Moment des Schweigens.
 

Noch einen Moment schaute Kanda schweigend in das Feuer, ehe er sich langsam an Allen wandte und diesen anschaute. "Über alles mögliche. Morgen ist Heiligabend und man sagt ja immer, dass Weihnachten das Fest der Liebe sei." Eine Weile schwieg er. "Das bringt mich irgendwie immer zu dem Gedanken, dass viele Leute ja denken, dass wir mehr als nur Freunde sind, auf der anderen Seite wollen sie jedoch immer die Polizei rufen, wenn wir uns mal wieder herzhaft streiten."
 

Allen setzte sich auf und blinzelte ein wenig. Dann aber stand er auf und setzte sich gemütlich neben den anderen, damit sie etwas näher saßen. Etwas lehnte er sich zurück und sah in das wärmende Feuer. „Viele wetten aber auch, wann wir übereinander herfallen, wenn wir uns streiten. Rabi hat mal gesagt, dass man es fast als ‚Vorspiel’ sehen könnte“, sagte er leise und lächelte etwas amüsiert bei dem Gedanken daran.
 

Erstaunt hob Kanda eine elegant geschwungene Augenbraue. "Ahja... das ist ja eine interessante Art des Vorspiels." Dann schwieg er wieder eine Weile. Für Rabi war das ja typisch. Der dachte auch nur in solchen Dimensionen, von daher verwunderte ihn das nur bedingt. "Hm, sag, es ist zwar eine komische Frage, aber hast du schon?" Er nahm an, dass Allen wusste, worauf er hinauswollte.
 

Irritiert sah er auf Kanda, da er mit einer solchen Frage nicht gerechnet hatte und nahm einen Schluck seines Heißgetränks. „Habe ich schon was?“, fragte er dann aber stirnrunzelnd. Er nahm schon an, dass Kanda Sex meinte, aber er war sich nun nicht hundertprozentig sicher. „Jedenfalls habe ich Streit und so etwas noch nie als Vorspiel gesehen“, versicherte er amüsiert und trank noch einen Schluck. Dann aber nickte er sachte zur Antwort, bevor er den anderen neugierig musterte. „Und du?“
 

Leicht musste Kanda schmunzeln. "Das habe ich tatsächlich auch noch nicht. Ich gebe aber zu, dass Streit ein komisches Vorspiel ist. Ich meinte auch eigentlich eher, ob du schon mal mit jemandem geschlafen hast." Eine Weile musterte er Allen. Dieser war immerhin auch schon 18 und eigentlich ging er irgendwie davon aus, letztlich wusste man es aber nicht so genau. "Obwohl es heißt, dass Versöhnungssex am Besten ist." Er zuckte die Schultern.
 

Leise lachte er und schüttelte mit dem Kopf. „Du bist unmöglich. Ernsthaft, wenn ich mich mit jemandem zoffe, denke ich jetzt nicht daran mit dem ins Bett zu steigen“, stellte er fest und zuckte mit den Schultern, bevor er grinste. „Ja habe ich. Und du?“, fragte er dann aber und hob die Augenbraue. Sachte stellte er seine Tasse beiseite auf den Boden und legte sich gemütlich zurück, um an die Decke zu sehen und die Wärme vom Kamin zu genießen. Das war wirklich wunderschön so.
 

Kanda schaute ihn an. "Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich selbst daran denke. Aber man hört das doch immer wieder." Er zuckte die Schultern. "Letztlich hab ich keine Ahnung ob es wirklich so ist, da ich nach einem Streit nie direkt mit jemandem geschlafen habe. Aber um deine Frage zu beantworten, ja ich habe das auch schon hinter mir." Eine Weile schaute er dann wieder in die Flammen und genoss die Wärme. "Und mit wem?", fragte er dann nach einem Augenblick. Es war eine seltsame Frage, aber wieso sollte er sie nicht stellen.
 

Amüsiert sah er ihn an und sah auf Kanda. „So schätze ich dich auch nicht ein, dass du das mit Wut im Bauch machen würdest“, sagte er ruhig und sah wieder an die Decke. Nachdenklich runzelte er die Stirn bei der Frage und sah kurz auf Kanda. „Das hört sich bei dir an, als ob es eine Qual gewesen wäre“, stellte er fest und musterte das zarte Gesicht des anderen noch einen Moment, bevor er wieder an die Decke blickte. „Mit jemandem aus meiner Stufe. Es war irgendwie was Kurzweiliges. Du kennst ihn nicht einmal“, sagte er ruhig und zuckte mit den Schultern. Das zeigte, wie kurzweilig das alles gewesen war, immerhin kannten sich seine Freunde eigentlich schon untereinander.
 

Kanda ließ sich nach ebenfalls hinten fallen und schaute an die Decke. "Nein, es war nicht schlimm, dass meinte ich damit gar nicht. Aber ich wusste es nicht anders auszudrücken." Sachte lächelte er. "Aber es ist schon ein paar Monate her. Trotzdem, es war wirklich schön." So offen war Kanda selten, aber sie waren hier allein, niemand hörte sonst zu und letztlich passte die ganze Stimmung auch einfach, um mal ein paar privatere Themen anzuschneiden.
 

Ein wenig lächelte er und sah auf den anderen, als er den Kopf zur Seite drehte um den Schwarzhaarigen zu beobachten. „Und wer war es?“, fragte er und beobachtete den Älteren eingehend. „Und wie war es?“, fragte er dann weiter und sah neugierig in seine Augen. Dann blickte er aber wieder an die Decke. Ihm gefiel die angenehme ruhige Atmosphäre, die heute zwischen ihnen herrschte. Das war entspannend.
 

Für einen kurzen Augenblick warf Kanda Allen einen Blick zu. "Hm, es war ein ... Bekannter aus der Uni. Aber ich glaube nicht, dass du ihn kennst. Ich kannte ihn ja selbst kaum. Allerdings war es schön... wirklich schön, das kann ich nicht anders sagen."
 

Verständlich nickte der Jüngere und schloss seine Augen. Er kannte die wenigsten Menschen, mit denen Kanda zu tun hatte. Auch wenn es andersherum wohl ganz anders war. „Aber solange es schön war, ist es gut. Bist du mit ihm zusammen?“, fragte er aber dann doch verwirrt. Denn das glaubte er irgendwie nicht. „Oder warst es?“
 

Darüber musste Kanda tatsächlich nachdenken. "Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht so genau. Ich glaube wir waren so etwas wie ein Paar, aber nicht wirklich lange. Und wahrscheinlich hätte es nie geklappt, weil wir zu verschieden waren, aber die Zeit war wirklich schön." Dann schaute er Allen an. "Und bei dir? War es nur eine einmalige Sache?"
 

„War es…“, nickte er und lächelte Kanda an. „Wir waren nicht wirklich zusammen. Wir haben zwar des Öfteren etwas zusammen gemacht und sind uns auch näher gekommen, aber es war eine einmalige Sache. Kurz danach sind wir auch immer weiter auseinander gegangen. Aber wirklich traurig bin ich darüber nicht. Es war ganz schön.“
 

"Mhm", machte Kanda einfach nur, um zu zeigen, dass er zugehört und verstanden hatte. "Aber solange es schön war, sollte man es wohl nicht bereuen." Schmunzelnd blickte er Allen an. "Eigentlich überraschend, dass wir direkt davon ausgehen, dass es Männer waren", gab er dann zu bedenken.
 

„Ich bereue es auch nicht“, erwiderte er nachdenklich und drehte den Kopf dann aber selbst zur Seite um den Älteren anzublicken. Leise lachte er und nickte. „Das stimmt schon, aber ich hab dich noch nie wirklich nahe mit einem Mädchen gesehen“, stellte er nachdenklich fest und machte es sich wieder bequem.
 

"Wenn du es genau betrachtest, dann hast du mich eigentlich in diesem Sinne auch nie Nahe eines Jungen gesehen oder? Schließlich rede ich mit vielen hier und da, aber daraus kann man nicht unbedingt etwas schließen."
 

„Aber du tolerierst Jungs und Männer schon eher als Frauen“, erwiderte er ruhig und sah ihn sanft an. „Ich weiß nicht. Es passt zu dir, wobei ich dich gar nicht angreifen will“, murmelte er noch nachdenklich und schloss einen Moment die Augen, bevor er wieder auf Kanda blickte. „Ich glaube eher, dass dir die Mädchen auf den Nerv gehen, weil sie sowieso immer hinter dir her sind.“
 

Etwas spöttisch verzog Kanda das Gesicht. "Da hast du nicht ganz Unrecht. Es gibt nette Mädchen, aber das ist nicht so meine Welt glaube ich. Aber zu dir passen Mädchen doch ganz gut. Du magst die meisten Leute."
 

„Und doch bist du direkt von einem Jungen ausgegangen?“, fragte er neugierig und sah den anderen wieder an. Immerhin hatte der Schwarzhaarige schon Recht. Er kam mit den meisten Menschen sehr gut aus, auch wenn er natürlich mit einigen seine Differenzen hatte, war das doch eher die Minderheit.
 

"Keine Ahnung, ich hatte eine 50 zu 50 Chance und habe das genommen, was mir persönlich näher liegt. Das war vielleicht nicht ganz richtig, aber letztlich hatte ich ja doch Recht." Er streckte seine Hand aus und strich für einen ganz kurzen Augenblick über Allens Finger.
 

„Ah, ich verstehe“, lächelte er und sah ihm sachte in die Augen, bevor er kurz die Finger bewegte und sachte über seine Fingerspitzen strich. „Vermisst du ihn?“, fragte er dann neugierig.
 

"Nein, nicht wirklich", meinte Kanda ruhig. "Aber ich vermisse ja selten jemanden. Letztlich ist alles ja immer nur für eine kurze Dauer denke ich." Eine Weile schaute der Schwarzhaarige dann wieder an die Decke. "Es war ein nettes Erlebnis aber eben auch nicht mehr."
 

„Denkst du so? Dass alles, egal was es ist, nur von kurzer Dauer ist?“, fragte er nachdenklich und sah den anderen an. „Das ist kein schöner Gedanke“, stellte er fest und schloss seine Augen. „Ich möchte doch, wenn ich mit jemandem zusammen bin, hoffen, dass es ewig dauert“, sagte er leise und lachte etwas amüsiert.
 

"Naja, ich denke nicht grundsätzlich so. Aber es ist doch auch wahr, dass man zu Beginn einer solchen Sache oft schon merkt, ob es länger halten wird. Und ich wusste da schon, dass es mehr so eine kurzweilige Sache werden würde." Er zuckte die Schultern. "Aber das ist auch nicht weiter schlimm."
 

„Ah okay, ich verstehe“, murmelte er leise und dachte über die Worte nach. Der Ältere hatte wohl Recht. Man merkte sehr am Anfang, ob es länger halten würde oder eben nur eine kleine Sache war. Dann war es nichts Schlimmes. Nur wenn man an jede Sache so heran gehen würde. „Was wünschst du dir?“
 

Die Frage überraschte Kanda. "Ich weiß nicht. Eigentlich wünsche ich mir nicht viel. Ich wünsche mir, zufrieden mit den Dingen zu sein, die ich tue. Ich glaube, das ist das Wichtigste. Gesundheit wünsche ich mir auch. Normale Dinge eben."
 

„Ob du zufrieden mit den Dingen bist, die du tust, liegt doch an dir alleine“, sagte er leise und lächelte ihn sachte an. „Warst du schon mal Unzufrieden mit den Dingen, wie sie gelaufen sind? Wenn du selbst sie in der Hand hattest, natürlich nur“, fragte er dann interessiert.
 

"Sicherlich läuft es nicht immer gut, aber das ist doch normal, denke ich." Der Schwarzhaarige schaute Allen wieder an. "Alles in allem bin ich aber ganz zufrieden mit dem, was ich tue und wie es sich entwickelt, aber es gibt immer Momente in denen nicht alles glatt geht."
 

„So ist das Leben“, stellte er leise fest und sah ihn einen Moment an. Dann aber legte er sich wieder zurück auf den Teppich und starrte an die Decke. Er verstand schon, was der andere sagte. Augenscheinlich war Kanda doch sehr zufrieden mit seinem Leben wie es nun war. „Was ist Weihnachten für dich?“, fragte er nach einiger Zeit.
 

"Weihnachten? Ein Fest der Besinnlichkeit, der Liebe, einfach ein paar schöne ruhige Tage. Mit der Familie oder mit Freunden. Ich denke, Weihnachten definiert jeder auf seine ganz besondere Weise."
 

„Deswegen hab ich dich ja gefragt, was Weihnachten für dich ist“, stellte er fest und öffnete seine Augen, um an die Decke zu sehen. Kurz ließ er seine Worte durch den Kopf gehen und sah dann wieder auf Kanda. „Nun werden wir Weihnachten wohl nur zu zweit erleben. Wirst du deine anderen Freunde und Familie vermissen?“
 

"Ich denke nicht. Ich sehe meine Familie so oft und auch wenn sie enttäuscht sein werden, werden sie wohl damit umgehen können." Kanda setzte sich wieder auf und blickte erneut fast ein wenig verträumt in das Feuer. "Weihnachten ist, was man selbst daraus macht."
 

Kurz sah er ihn an, als der andere aufstand und lächelte kurz. „Das stimmt wohl. Was meinst du was Weihnachten dieses Jahr wird?“, fragte er dann aber neugierig und blieb noch einen Moment so liegen, bevor er wieder aufstand und sich seine Tasse wieder nahm, um diese zu leeren. Ruhig sah er in die Flammen und lächelte kurz.
 

"Keine Ahnung, aber wenn ich ehrlich bin, mache ich mir über so etwas keine Gedanken. Es wird schon kommen, was kommen soll." Er zuckte die Schultern. "Ich halte nicht viel von diesen Vorausplanungen, was so sein könnte."
 

„Wirklich Vorausplanung ist es nun nicht. Es sind nur noch wenige Tage“, sagte er amüsiert und beobachtete den Schwarzhaarigen einen Moment. Gemütlich legte er sich zurück auf den flauschigen Teppich und schloss wieder seine Augen. Es war eine so schöne Stimmung im Moment.
 

Kanda selbst war aber der Meinung, dass man das neue Jahr erstmal auf sich zukommen lassen müsste. Dann würde er weitersehen. Bisher war es doch alles immer ganz gut ausgegangen. Immer noch schauten die dunklen Augen in die Flammen. Er genoss die angenehme Stille. Draußen schneite es wahrscheinlich wieder.
 

Sicherlich müsste man das. Aber Allen ging es ja nun mal gerade nur um Weihnachten und dieser Abend würde bald sein. Aber viel tun konnten sie ja nun nicht. Sie würden den Abend wahrscheinlich ebenso ruhig wie heute verbringen, was ja nun nichts Schlimmes war. Wohlig gab er ein kleines Geräusch von sich und streckte sich kurz. „Ich glaube, ich mach mir noch etwas zu trinken, magst du auch?“
 

"Hai, bitte." Kanda reichte Allen kurz seinen Becher, ehe er wieder in die Flammen blickte. Er mochte das Feuer und es hatte eine unheimlich beruhigende Wirkung auf ihn.
 

„Okay“, murmelte er, als er aufstand und den Becher an sich nahm. Ruhig ging er in die Küche und ihnen beiden neuen Tee einschenkte. Einen Moment sah er aus dem Fenster und seufzte lautlos. Das einzige was hier unten fehlte, war dass sie den Nachthimmel nicht mehr sehen konnten. Dabei liebte er ihn bei solch klarer Nacht zu beobachten.
 

Die schwarzen Strähnen des schönen jungen Mannes fielen ihm ins Gesicht, als er sachte die Hand gen Flammen ausstreckte, ohne diese natürlich zu berühren.
 

Nur kurze Zeit später kam er wieder ins Wohnzimmer und betrachtete den Älteren einen Moment, mit einem kleinen Lächeln auf die Lippen. Dann kniete er sich zu ihm und gab ihm seinen Becher wieder. „Bitte schön“, sagte er sanft und leise und sah ihn lächelnd an.
 

"Danke", sagte Kanda sanft, ehe er seinen Blick wieder den Flammen zuwandte. Eigentlich könnte er noch eine ganze Weile hier bleiben. Aber die Wahl hatte er wohl nicht, also würde er die Tage genießen, die ihnen hier blieben.
 

Ruhig blieb er neben dem anderen und starrte in die Flammen, bevor er den Blick abwand und noch etwas von seinem Tee trank. Gemütlich lehnte er sich dann gegen die Couch hinter sich und wanderte mit dem Blick wieder zum Fenster. Er fühlte sich momentan angenehm schläfrig und könnte wohl direkt schlafen, wenn er denn wollte.
 

Kanda warf einen ruhigen Blick zu Allen. "Willst du schlafen? Dann solltest du dich ins Bett legen." Sanft musterte er den Weißhaarigen. "Immerhin sind wir hier im Urlaub."
 

„Mhmm“, murmelte er leise und trank noch einen Schluck seines Tees. „Mach ich gleich. Keine Sorge. Aber ich möchte noch ein wenig hier sitzen bleiben. Ist nichts anstrengendes und mich erwartet morgen früh ja auch niemand“, lächelte er sachte. Es war viel zu gemütlich als dass er jetzt das Zimmer verlassen wollte.
 

Kanda nickte. Sie hatten zwar nicht viel Bewegungsfreiheit, war die Hütte ja recht klein, aber beengt war es nicht und stand Allen natürlich frei zu gehen oder eben hier zu bleiben. Stören tat der Kleinere ihn ja nicht. Allen war eh jemand, der nicht permanent, wenn es still war, etwas sagen musste. Er konnte Stille akzeptieren und wusste, wie sie gemeint war.
 

Sachte sah er den Größeren an und trank noch einen kleinen Schluck von seinem Tee. Gemütlich lehnte er sich gegen die Couch und schloss seine Augen ein wenig. Es war eine so schöne Stimmung gerade, die wollte er auch nicht kaputt machen, indem er zu viel redete oder sonst etwas in dieser Sicht.
 

Nach einem Moment löste Kanda sich von dem Anblick des Feuers und stand auf, um langsam zum Sofa zu gehen und sich neben Allen zu setzen. Sachte strich er ihm kurz über den Oberschenkel. Eigentlich wusste er selbst nicht, wieso er so reagierte und hinterfragte es auch nicht. Man sah draußen die Flocken wieder vom Himmel fallen.
 

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Wenn diese Geschichte gelesen wird, dann wäre es nett, auch mal ein Kommentar für die Autoren zu hinterlassen ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Illumina
2009-01-21T20:38:09+00:00 21.01.2009 21:38
ich habs jetzt auch endlich fertig gelesen~
deine art zu schreiben gefällt mir gut, man kanns in einem zug durchlesen ^-^
die geschichte klingt sehr süß und ich freu mich schon drauf mehr lesen zu können~ ^-^
Von:  Nanashi_Shion
2009-01-18T21:19:08+00:00 18.01.2009 22:19
awww. bin echt begeistert wie gut eine Geschichte wie diese schreiben kannst *_*
ich bin schon gespannt wie es weiter geht und würde sehr freuen, wenn der nächste kapi kommt. x3


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