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Unbreakable

The life of a marine
von

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Marinebase Logue Town

Vorwort: Endlich mal ein längeres Kapitel. Aber es war schwer, hier einen Schnitt rein zu bringen, ohne dass die jeweiligen Teile wieder zu kurz geworden wären. Alles in allem war das Kapitel mal wieder ganz und gar nicht leicht. Es ist schwierig, sich in den Kopf eines Kindes hinein zu denke, finde ich. ^^;

Mir zu sagen was euch gefällt oder nicht gefällt ist natürlich wie immer erwünscht, sowie Kritik oder Anregungen. Was immer ihr auch wollt. ^__~

Es geht jedenfalls nahtlos weiter vom letzten Kapitel ab.
 

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
 

Zwar war dies nie ein richtiges Vorbild in diesem Sinne – doch immerhin fand Smoker schließlich etwas, wohin er aufblicken konnte. So wie andere Jungen in seinem Alter Piraten werden wollte, so wollte er zur Marine gehen. Eines Tages würde er sich diesen Wunsch erfüllen. Und niemand konnte ihn davon abbringen!
 

Die Sonne brannte ihm heiß auf die Haut und es kam ihm so vor, als würde sie ihn versengen, ihn verbrennen. Trotz allem saß er noch immer hier, ganz allein auf einer Steinmauer und beobachtete in der Ferne die Männer der Marine beim Training.

Das tat Smoker genau genommen ziemlich oft. Fast schon könnte man es eine Gewohnheit nenne, wie er jeden Tag hier auf dieser Mauer saß, auf diesem Platz, ganz gleich bei welchem Wetter. Und immer rauchte er dabei eine Zigarette. Außerdem schwänzte er dafür ganz schön oft Unterrichtsstunden. Aber die Schule war ihm ohnehin egal. Er hatte nur ein Ziel: er würde zur Marine gehen! Und am liebsten hier und jetzt! Die Realität sah allerdings so aus, dass niemand ein neunjähriges Kind in der Marine aufnehmen würde. Wenn er doch wenigstens besonders stark wäre oder andere besondere Fähigkeiten hätte… aber an ihm war nichts besonders. Nichts, außer seiner Haarfarbe.
 

„Hey! Was tust du da, Kleiner?“

Vor Schreck wäre der Junge beinahe von der Mauer gefallen. Doch die Stimme klang so männlich, so erwachsen, dass er rein aus Reflex die Zigarette verschwinden ließ, sie an der Mauer ausdrückte und fallen ließ.

Gesehen hatte er nichts – denn die Person, der die Stimme gehörte, hatte sich ihm von hinten genähert und war ihm so bis zum letzten Augenblick verborgen geblieben.

Schnell drehte sich Smoker um, sah zu dem Mann auf. Er war viel größer als er selbst, eben ein ausgewachsener Mann. Seine Haare waren schwarz, er trug eine typische Marineuniform.

„Solltest du nicht eigentlich in der Schule sein?“ Nachdenklich betrachtete der Mann ihn, schob sich die Mütze die er trug ein wenig weiter hinauf in die Haare.

„Nein, nein – ich hab frei!“, erwiderte Smoker hastig. Und es klang nicht einmal sonderlich gelogen. Wohl darum, weil es etwas war, was er ziemlich lange geübt hatte. Nur für den Ernstfall und wenn ihn jemand beim Schwänzen erwischte.

Der Mann aber sah nicht sonderlich überzeugt aus. Er runzelte lediglich die Stirn, gab aber darauf keine Antwort.

Wohingegen Smoker aber schnell nachsetzte. Das war vielleicht seine Chance!

Er deutete mit seinem ausgestreckten Zeigefinger in Richtung der Marinebasis, dann sah er zu dem Mann nach oben. „Darf ich die mal von Innen sehen?“ „Huh?“ Nun wirkte der Angesprochene wirklich überrascht, runzelte aber gleich darauf die Stirn. „Von Innen? Na, ich weiß ja nicht Recht… was will ein kleines Kind wie du schon in einer Marinebasis?“

So leicht ließ sich Smoker aber den Wind nicht aus den Segeln nehmen.

„Ich will auch mal zur Marine!“, erklärte er im Inbrunst der Überzeugung. „Ich werde auch Piraten jagen und sie hinter Gitter bringen! Einen nach dem Anderen!“
 

Nun musste der Soldat mit den schwarzen Haaren doch lachen. „Erstmal musst du dazu groß und stark werden.“ Er wuschelte dem Jungen mit der Hand kurz durchs Haar, grinste ihn dann aber an.

„Gut, ich nehme nicht an, dass du im Auftrag eines Piraten kommst zum Ausspionieren. Also komm schon.“
 

Im Inneren des großen, blauen Gebäudes war es angenehm kühl. Es wirkte hier und da ein bisschen schlampig, so als hätte jemand seine Arbeit nicht richtig gemacht. Die Fliesen auf dem Gang waren zwar blank poliert, doch hier und da fanden sich in einer Ecke noch ein paar Häufen mit Dreck – einmal sah Smoker auch, wie ein junger Soldat hinter ihm vorbei huschte. Dabei wurde der saubere Fußboden beschmiert mit Dreck und Schlamm. Kurz fragte er sich, wo dieser Mann wohl gewesen war. Es regnete draußen nicht, sondern es schien die Sonne und es war Sommer. Woher also all dieser Dreck?
 

Rasch wurde er aber wieder aus diesen Gedanken gerissen, als jener Mann ihn ansprach, mit dem er auch hergekommen war.

„Hier trainieren wir. Aber wie es scheint hast du uns ja schon öfter mal beobachtet.“ Er lachte, blickte zu dem Jungen hinunter, der ein wenig verlegen den Kopf abgewandt hatte. „Hm, ja. Hin und wieder.“ Er streckte sich um ein wenig mehr von dem Trainingsgelände zu sehen. Dieses Mal aus nächster Nähe. Ob er eines Tages auch mal dort stehen würde? So wie ein paar junge Männer dort drüben, die mit Holzschwertern scheinbar ein wenig herumprobierten. Doch es sah zumindest nach einer Menge harter Arbeit aus, denn in der Hitze des Tages schienen sie ziemlich zu schwitzen.

Smoker nahm sich in diesem Moment vor, einmal mindestens genauso hart zu trainieren, wenn man ihn dafür nur in die Marine aufnahm.
 

„Mehr kann ich dir nicht zeigen.“

Smoker hatte für seinen Geschmack viel zu wenig gesehen. Aber zumindest war es ein bisschen etwas gewesen. Zumindest erklärte ihm der Soldat noch, dass er ihm nicht mehr zeigen durfte. Es waren viele Privaträume dort drinnen, unter anderem das des Kapitäns. Ohne Genehmigung gab es dort keinen Zutritt. Genauso wenig wollte er ihm die Zellen zeigen oder die Waffenkammer. So war es auch ein relativ kurzer Rundgang gewesen, ehe sie wieder vor dem Gebäude standen im hellen Sonnenschein.

„Immernoch so erpicht darauf zur Marine zu gehen?“ Lachend blickte der Schwarzhaarige hinunter zu dem Jungen, ehe er lächelte. Dieser hingegen zeigte sich ungewohnt entschlossen, seine Züge waren hart. „Und wie! Ich muss nur erstmal groß werden, dann-„
 

Er wurde vom Glockenschlag der Kirchturmuhr unterbrochen. Und einen Moment später bekam Smoker sehr große Augen. „Oh.“ Es war Mittag, die Uhr schlug 12 mal.

„Ich… ich glaube, ich muss jetzt nach Hause…“ Wieder lachte der Mann, wuschelte Smoker aber noch einmal durchs Haar. „Dann lass dich mal nicht entmutigen. Solche Leute wie dich brauchen wir, die entschlossen sind den Piraten das Handwerk zu legen.“
 

Nicht ohne sich die Worte immer wieder durch den Kopf gehen zu lassen, flitzte Smoker nach Hause. Es würde eine Menge Ärger geben dafür, dass er schon wieder unpünktlich war. Er musste zum Mittagessen zuhause sein. Auch, wenn es nie viel gab. Gestern hatte es zwei Stücke Brot und ein bisschen Käse vom Markt gegeben. All zu sättigend war das nicht. Und so war es auch kein Wunder, dass Smoker ein eher schmächtiger Junge war. Denn wovon sollte er schon großartig wachsen?
 

Atemlos stieß Smoker die Tür auf, rang eine Sekunde um Luft, ehe er schnellen Schrittes den Flur durchquerte, um in die Küche zu kommen. Dort saßen seine Mutter und sein Vater bereits am Tisch. Mit einem einzigen, kurzen Blick erkannte er, dass es heute eine ziemlich dünne Hühnerbrühe gab.

Und in diesem Moment stieg wieder Wut in Smoker empor, die er allerdings so gut es ging hinunterschluckte. Sie mussten hungern, weil sein Vater alles Geld was sie hatten versoff. Das war nicht gerecht.

Wortlos ließ er sich auf den Stuhl fallen, den Blick noch immer auf seinen Vater geheftet. Dieser erwiderte den Blick, sagte aber nichts. Lediglich in seinen Augen funkelte ein Zorn und eine Wut, die Smoker sagte, dass es ihm nach dem Essen an den Kragen gehen würde.

Aber dieses Problem konnte er immerhin auf später verschieben. Denn auch seine Mutter sagte nichts, sie saß lediglich schweigend da und starrte in ihren Teller.

Smoker reckte sich ein wenig, um an den Topf zu kommen. Diesen zog er zu sich heran, griff nach dem Schöpfer und löffelte dann ein bisschen etwas von der Suppe in seinen Teller. Stumm – und nun den Blick zu seinem Vater meidend – griff er nach seinem Löffel und begann zu essen. Es schmeckte nicht sonderlich gut. Es schmeckte eigentlich viel zu wässrig. Aber noch nie hatte er sich beklagt. Denn damit würde er nur seiner Mutter weh tun. Diese litt ja ohnehin schon genug unter den Schlägen des Vaters!
 

Kaum hatte er allerdings die Hälfte seiner Suppe in sich hineingelöffelt, da war die Schonzeit herum. Sein Vater ließ klappernd den Löffel in sein Teller fallen, blickte auf.

“Wo warst du?“ Er deutete gereizt auf eine Teleschnecke. „Dein Lehrer hat angerufen. Du hast den Unterricht geschwänzt.“

Smoker schluckte, doch in seinem Blick lag keine Spur von Unsicherheit, als er aufblickte und seinem Vater in die Augen sah. „Ich war bei der Marinebasis und habe mich dort umgesehen – einer der Soldaten hat mir die Basis gezeigt.“

Noch ehe er allerdings den Satz beendet hatte, wusste er, was das für ein großer Fehler gewesen war. Denn sein Vater schien regelrecht zu explodieren.
 

Noch ehe Smoker wusste wie ihm geschah, war sein Vater aufgesprungen, hatte ihn gepackt – und gleich darauf spürte der Junge wie er hart auf dem Boden aufkam, das Teller klirrend auf dem Boden zersprang. Glücklicherweise hatte er die Katastrophe wohl irgendwie kommen gesehen. Denn zumindest hatte er bereits alles aufgegessen.

„Die Marinebasis?!“ Ihm war klar, warum sein Vater so außer sich war. Er wurde noch immer steckbrieflich gesucht. Aus diesem Grund wollte er auch, dass seine Familie nicht mit der Marine in Berührung kam. „Du wirst dich von da fern halten, verstanden?!“

Er hatte den Jungen am Kragen gepackt und ließ ihn in der Luft baumeln. Doch dieser sah ihn nur trotzig an. „Ich werde zur Marine gehen, das verbietet mir keiner!“

Schon hatte er sich dafür eine Ohrfeige eingehandelt, wurde fallen gelassen, landete aber auf den Beinen. Sein Gleichgewicht konnte er aber nicht halten, denn er stolperte, stieß hart mit den Rippen gegen die Tischkante.
 

Carol war inzwischen aufgesprungen, sah besorgt zwischen ihrem Mann und ihrem Sohn hin und her. „William! Hör doch auf!“, flehte sie. „Er ist noch ein Kind!“ Sie wollte nicht, dass er den Jungen wieder schlug. Oft genug hörte sie, wie er in seinem Zimmer lag und in sein Kissen weinte. Immer dann, wenn er glaubte, dass niemand es hörte… Es machte ihm wohl alles mehr zu schaffen, als er offen zeigte.

„Er wird seine Meinung schon noch ändern, er wird…-" Abrupt verstummte sie, riss hastig die Arme vor Gesicht als sie wusste, was ihr blühte. Denn schon hatte William ausgeholt, das Gesicht zorngerötet. „Was fällt dir ein, du billiges Flittchen?! Misch dich nicht in meine Angelegenheiten!“

Sie hatte geglaubt, gleich den unvermeidlichen Schmerz spüren zu müssen. Doch dieser blieb aus. Einen Augenblick verharrte sie so, dann blickte sie auf – und weitete die Augen, da sie das Bild vor sich zwar sah, nicht aber tatsächlich realisierte.

Will, ihr kleiner Will hatte sich entschlossen auf seinen Vater gestürzt. Da er zu klein war um richtig handeln zu können, seinen Vater zu stoppen, hatte er kurzerhand alle Kraft zusammen genommen und hatte sich von vorn gegen ihn geworfen, um ihn von seiner Mutter wegzureißen.

Und es hatte tatsächlich geklappt. Auch, wenn es wohl zum größten Teil daran lag, dass der Mann damit nicht gerechnet hatte. Nicht, dass sein Sohn sich gegen ihn auflehnen würde, seiner Mutter helfen würde.
 

Smoker riss sowohl sich als auch seinen Vater zu Boden. Dummerweise blieb er selbst einen Augenblick zu lange benommen liegen. Zu lange. Zu spät.

Schon hatte sein Vater sich wieder aufgerappelt. Wut funkelte in seinen Augen. Ungläubigkeit. Und Hass.

„Du kommst dir wohl nun ganz toll vor, was?“ Die Worte waren deutlich vernehmbar, auch wenn sie nur geflüstert waren. Denn es war so still in der Küche geworden, dass man eine Stecknadel hätte fallen gehört. Selbst Carol war vollkommen still, sie hatte die Augen in Ungläubigkeit geweitet, die Hände vor den Mund geschlagen. Und als William erneut anfing seinen Sohn zu treten und zu schlagen, schluchzte sie nur leise auf, Tränen traten ihr in die Augen.

Sie hätte ihrem Sohn gerne geholfen. Doch die eigene Angst, geschlagen zu werden, wieder misshandelt zu werden, war einfach zu groß. So stand sie nur da, so weit wie möglich von den beiden entfernt und weinte stumm.
 

Smoker hingegen hatte das Gefühl, dass sein Vater noch nie mit solcher Kraft zugeschlagen hatte. Einen Moment lang fürchtete er tatsächlich, sein Vater würde solange weitermachen, bis er… bis er tot war. Denn er mochte vielleicht erst acht Jahre alt sein – aber gewisse Dinge ließen einen Menschen schnell reifen und noch schneller erwachsen werden.

Sich jeden Schmerzensschrei verkneifend krümmte sich der Junge, drehte sich auf die Seite, hustete und spuckte Blut. Vor seinen Augen verschwamm das Bild, die Küche drehte sich.

Sein Vater trat ihm wieder und wieder gegen den Kopf, rammte ihm Faust und Schuhe in den Magen, ehe er ihn packte und hochnahm.

Zu diesem Zeitpunkt fühlte sich Smoker bereits halb tot. Es war noch nie so schlimm gewesen… nie zuvor hatte er solche Schmerzen gehabt. Doch weder seine Mutter half ihm, noch sein Vater stellte die Gewalt ein. Doch zumindest seine Mutter konnte er verstehen. Immerhin tat er das hier, um sie zu schützen. Sie sollte nicht weiter leiden. Das war nicht gerecht. Wenn niemand ihr half… irgendjemand musste es tun! Und selbst, wenn dieser irgendjemand er selbst war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ewi
2009-01-19T17:45:16+00:00 19.01.2009 18:45
Q.Q
Smoker tut mir sooo leid *sniff*
ich hasse den Vater >.<
schreib schnell weiter
*hibbelig ist*

Von:  Yinchan
2009-01-19T05:44:01+00:00 19.01.2009 06:44
Ja~ smoker geht zur marine
das kapitel ist toll ;___;
der vater ist sooo ein mistkerl... und smoker beschützt seine mutter *schnief*
das ist so toll von ihm
schreib weiter >___< *kanns kaum abwarten*
mfg Yin


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