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Abenteuer an der Pokémon Akademie

von

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Ereignisreicher Unterricht

Die Morgensonne kletterte gerade so hinter dem Bergkamm von Corona Island hervor, als die meisten Schüler der C-Klasse das Wohnheim verließen. Doch dieses Mal führte sie ihr Weg nicht wie üblich ins Lehrgebäude, sondern in einen abgelegeneren Teil des Akademiegeländes, wo sich die Zuchtstation erstreckte. Zur ersten Praxisstunde in Zucht hatte sie Prof. Collins ins passende Gebäude bestellt. Da die Karte der Anlage einen ziemlich weiten Weg vermuten ließ, hatten sich viele schon extra zeitig aus den Federn gequält.

Gähnend schlurften auch Paula und ihre Freunde durch die von Morgentau getränkten Wiesen. Nach dem gestrigen anstrengen Tag war ihnen nicht unbedingt nach einem langen morgendlichen Spaziergang. Zu dieser Uhrzeit im Klassenzimmer zu sitzen war schon schwer, aber erst noch ne halbe Weltreise zu machen, war alles andere als das, was sie jetzt brauchten.

Umso froher waren die Drei, als das farmartige Gebäude bald in Sicht kam. Einige ihrer Klassenkameraden hatten sich schon vor dem Zaun versammelt. Paula und die Anderen gesellten sich zu ihnen und warteten, während die Sonne ihre ersten Strahlen auf ihre Gesichter warf. Ihr fiel auf, dass seit sie an der Akademie war, es noch kein schlechtes Wetter gegeben hatte. Anscheinend hatte die Insel zur Zeit die Sonne gepachtet.

Die Wärme auf der Haut zu spüren, brachte die Müdigkeit wieder zurück. So standen die Meisten da und dösten noch einen Moment. Einen ziemlich langen Moment, denn der Professor ließ mal wieder auf sich warten.

Erst nach etwa zehn Minuten tauchte eine Gestalt vor dem Gebäude auf, die sie wild heranwinkte. Da ihr Lehrer Verspätung hatten, ließ sich die Klasse nun auch etwas Zeit den gepflasterten Weg, der sie zum Hauptgebäude führte, vor dem Prof. Collins wartete, entlang zu laufen.

„Entschuldigung, dass ihr warten musstet, aber ich musste noch zusätzlich das Gelände patrouillieren. Aber jetzt kann’s losgehen.“

Während sich die anderen ihrer Klasse etwas über diese Erklärung wunderten, ging Taja ein Licht auf. Vermutlich hatte der Professor an einer der Wachen in der Zuchtstation teilgenommen, die Jordan vorgestern erwähnt hatte. Zumindest sah der Mann so aus, als hätte er nicht viel geschlafen. Er versuchte es mit einem Lächeln zu überspielen, was irgendwie aber mehr gequält, als frisch herüber kam.

„So, ich will keine großen Reden schwingen, das Meiste wird sich unterwegs von allein klären. Ich möchte euch einfach mal zeigen, was es alles so erfordert, wenn man Pokémon professionell züchten möchte. Es bedarf einer Menge Erfahrung und verschiedener Hilfsmittel, um sich richtig um die ganzen Pokémon zu kümmern. Da gehört ne Menge mehr dazu, als ihr jetzt vielleicht glauben mögt. Aber keine Angst, ihr werdet sicher schnell lernen und dann könnt ihr auch bald eure Pokémon zur Zucht bei uns lassen. Für unerfahrene Trainer kümmern wir uns ja die erste Zeit um den Nachwuchs. Nun zurück zu den Gebäuden. Beginnen wir doch gleich mal mit dem hier. Das ist das Haupthaus mit der Empfangshalle. Dort können Trainer ihre Pokémon abgeben, damit sie ...“

Prof. Collins weitere Ausführungen über die Funktion dieses Gebäudes, entgingen Paula, denn ihre Gedanken waren bei seinen vorigen Worten abgeschweift. Pokémon zur Zucht da lassen. Eine ganze Wiese voll kleiner, süßer Glumanda-Babys tauchte wieder als geistiges Bild auf. Mini-Akarins soweit das Auge reichte. Das war so eine wundervolle Vorstellung. Eins stand fest, sobald sie die Erlaubnis zur Zucht hatten, würde Akarin sich richtig austoben können.

Doch um diesem Ziel näher zu kommen, war es wohl erst einmal von Nöten aufzupassen. Als sich das Mädchen wieder auf die Worte des Lehrers konzentrierte, stellte sie erstaunt fest, dass sie anscheinend ganz automatisch mit in einen anderen Raum gelaufen war. Überall um sie herum, befanden sich seltsame Apparaturen, von denen einige an die Maschinen aus dem Pokémon-Center erinnerten.

„Wenn die Pokémon registriert wurden, werden sie hier auf ihre gesundheitliche Verfassung geprüft, denn wir wollen ja nicht, dass sie womöglich noch Andere mit Krankheiten anstecken. Wenn alles in Ordnung ist, kommen sie dann hier hin.“, er führte sie in eine weitere Halle, die mit unzähligen Regalen voller Pokébälle vollgestopft war, „Hier werden die Pokémon gelagert, bis ein passender Partner zur Verfügung steht, oder sie im Anschluss wieder von ihren Trainern abgeholt werden. Natürlich werden sie in der Zeit jeden Tag gefüttert und gepflegt.“

Erstaunt zogen manche die Augenbrauen hoch. Bei der Anzahl an Pokémon, die hier gerade lagen, musste das doch wahrscheinlich den ganzen Tag dauern.

Als hätte er ihre Gedanken erraten, fügte der Professor erklärend hinzu: „Das ist wirklich unglaublich viel Arbeit, aber es kümmern sich viele Pfleger um die täglichen Bedürfnisse unserer Schützlinge. Wenn ihr mal Zeit und Lust haben solltet, könnt ihr gern auch Praktika hier machen. Wir können jede helfende Hand gebrauchen.“

Bei dem Ausmaß konnten sich das alle lebhaft vorstellen. Doch etwas beeindruckt folgten sie dem Lehrer hinaus auf eine große Freifläche.

„Wenn ein Partner für das Pokémon vorhanden ist, werden die Beiden nach Draußen gebracht, wo sie sich ganz ungestört kennen lernen können. Es gibt ganz unterschiedliche Areale, je nachdem welche Typen sich paaren sollen. Wenn sich die Pokémon mögen, können sie sich dann zu einem beliebigen Zeitpunkt entweder in den Außengeländen oder in einem speziellen Bruthaus zurückziehen. Was bevorzugt wird, hängt von der jeweiligen Art ab. Es gibt Pokémon, die ihre Eier gleich nach der Ablage verlassen, andere verteidigen ihr Gelege gegenüber Fremden bis aus Blut. Als Züchter muss man also auch vertrauenserweckend sein, sonst kommt man schlecht an die Eier ran. Hat man die Eltern überredet, einem das Ei anzuvertrauen, kommt es in die vorgesehenen Brutkammern, wo es unter speziellen Bedingungen bis zum Schlüpfen gepflegt wird. Oder das Pokémonpaar brütet das Ei selbst aus. Aber auch der Trainer kann das übernehmen, wenn er genügend Erfahrung hat. Wie verfahren wird, ist bei jedem Fall anders.“

Langsam dämmerte es den Schülern, dass die ganze Züchterei ziemlich kompliziert war. Wer, wo, wen in welchem Fall ausbrütete, hatte die Meisten doch ein wenig verwirrt.

„Kommt mit, jetzt sehen wir uns die Eistation doch gleich mal genauer an.“

Die Klasse wandte sich gerade um, um ihrem Lehrer zum nächsten Gebäude zu folgen, als ein gewaltiger Knall sie erstarren ließ. Es hatte sich fast wie ein mächtiges Donnergrollen angehört, aber von Gewitterwolken waren am strahlend blauen Himmel nicht die kleinsten Spuren.

Ein leises „Was war das?“-Raunen ging durch die Gruppe. Aber keiner konnte sich das plötzliche Geräusch erklären.

Prof. Collins Gesicht zog sich zu einer einzigen Sorgenfalte zusammen.

„Ihr bleibt bitte hier und verhaltet euch ruhig“, mit dieser knappen Anweisung lief er in die Richtung, aus der der Krach vermutlich gekommen war.

Die Klasse sah ihm fragend hinterher. Irgendwie interessierte es alle brennend, was da grade passiert war. Die Meisten hatten noch nichts wirklich außergewöhnlich Aufregendes erlebt, seit sie hier waren und so hielten sie dem Ruf des Abenteuers nicht stand. Kaum war der Professor zehn Meter entfernt, setzte der Erste seinen Fuß auf Richtung Verfolgung und schon war auch der Rest in Bewegung.
 

Es dauerte auch gar nicht lange, bis sie in der Entfernung zwei dunkle Flecken sahen, die irgendwie nicht ganz in das Landschaftsbild zu passen schienen. Beim Näherkommen, konnten sie sie immer besser, als zwei beige-braune Pokémon ausmachen. Während Einigen sofort ein Licht der Erkenntnis aufging, mussten Andere erst ihren Pokédex befragen um herauszufinden, um was es sich bei den zwei Wesen, die unbeweglich in der Gegend herum lagen, handelte.

Besorgt kniete sich Prof. Collins neben dem scheinbar bewusstlosen Wiesenior nieder.

„Was ist denn mit ihm passiert?“, fragte einer aus der Klasse.

Als er die Stimme hörte, schaute der Lehrer etwas verwirrt auf, da er erst jetzt bemerkte, dass ihm seine Stundenten gefolgt waren.

„Was habt ihr denn hier verloren? Ihr solltet doch... Ach egal, diesen Pokémon geht es nicht gut, wir müssen sie schnell in den Check-Up-Raum bringen. Bitte fasst mal mit an. Und nehmt das Farbeagle auch mit.“

Ganz behutsam fasste der Mann unter den Kopf des langen Tiers. Einen Moment standen die Anderen noch unschlüssig herum, bevor sie sich trauten den Körper des Pokémons ebenfalls anzuheben.

Paula und ihre Freunde kümmerten sich derweil um das wie tot daliegende Malerpokémon. Es war zwar nicht so groß wie das Wiesel, dafür aber ziemlich schwer. Es mussten noch zwei ihrer Klassenkameraden mit anfassen, damit sie es vernünftig transportieren konnten. Zum Glück war der Rückweg nicht so sonderlich weit, denn schon nach wenigen Metern merkten sie deutlich ihre Arme. Aber Aufgeben kam natürlich nicht in Frage. Wenn auch außer Atem, brachten sie beide Pokémon heil in den Raum. Während sie die Verletzten auf zwei Untersuchungstische betten, untersuchte sie Prof. Collins schon flüchtig.

Seine Schüler traten respektvoll zurück, um nicht im Weg zu stehen.

Plötzlich flog die Tür auf und ein kleiner, ziemlich alter Mann stürmte in den Raum.

„John, was ist denn passiert?“

„Hallo Vater. Ich denke, sie sind wieder angegriffen wurden. Es sind ungefähr die selben Verletzungen wie neulich, nur nicht ganz so schlimm. Ich geb ihnen erst mal einen Trank, aber ich denke es wäre besser, wenn wir sie trotzdem ins Pokémon Center bringen. Kannst du bitte die Bälle raussuchen?“

Ohne noch Fragen zu stellen, verschwand der Mann in den Regalen. Kaum war er verschwunden, flog die Tür erneut krachend auf und ein Junge in Latzhosen stürmte nicht weniger energisch in das Zimmer.

„Dad, was war das denn?“

Er schien total aufgeregt, als er die beiden bewusstlosen Pokémon sah, wurde er allerdings betrübt: „Schon wieder?“

Der Professor nickte nur und erklärte kurz: „Ich hab sie notversorgt, bring sie nun bitte zu Schwester Joy. Nimm Dodri. Opa holt schon die Bälle.“

„Ok, geht klar. Wir rennen wie der Wind!“

Der Alte kehrte mit zwei rot-weißen Bällen zurück, schloss die Pokémon darin ein und drückte sie seinem Enkel in die Hand, von dem eine Sekunde später nur noch eine Staubwolke zu sehen war. Von draußen hörten die Schüler nur noch ein „Komm raus, Dodri!“ und dann, sich schnell entfernende Schritte.

Etwas perplex von den Ereignissen der letzten Minuten stand die C-Klasse unschlüssig in der Gegend rum. Keiner getraute sich so richtig, die eben eingetretene Stille zu stören, auch wenn sie alle nur zu gern wissen wollten, von was für einem Schauspiel sie hier Zeuge geworden waren.

Prof. Collins atmete einmal kräftig durch und wandte sich dann wieder freundlich lächelnd seiner Klasse zu: „Tut mir leid, dass das hier grade so hektisch war. Aber es war Eile geboten, da ich nicht sagen kann, ob sie irgendwelche inneren Verletzungen hatten. Danke für eure Hilfe. So hatte ich mir die Führung zwar nicht vorgestellt, aber dann habt ihr wenigstens gleich mal einen Einblick bekommen, wie turbulent es hier wirklich zugehen kann.“

Der junge Mann lächelte etwas verlegen.

„Und was war das nun eigentlich?“ Paula fühlte sich als Klassensprecherin dazu verpflichtet das Wort zu ergreifen, wobei es eher ihre persönliche Neugier war, die als Antrieb dieser Frage fungierte.

Doch statt ihres Lehrers, beantwortete sein Vater die Frage: „Nun, seit ein paar Tagen finden wir immer wieder verletzte Pokémon im Gehege. Sie haben kleinere bis größere Verletzungen und sind meist völlig paralysiert. Wir wissen nicht, was sie angreift, oder warum, aber Fakt ist, dass es langsam immer häufiger wird. Aber das braucht euch Kinder nicht zu beunruhigen, wir werden die Situation schon unter Kontrolle bringen.“

Er gab sich zuversichtlich, doch die Sorgenfalte auf seiner eh schon runzligen Stirn war tief.

„Vater hat Recht, wir finden den Übeltäter schon. Es tut mir leid, dass ihr mit reingezogen wurdet, aber jetzt sollten wir uns lieber wieder unserem Unterrichtsthema zuwenden. Ein bisschen Zeit haben wir ja noch. Dann kann ich euch endlich Ei- und Babystation zeigen. Also kommt mit.“

Sein Lächeln war fröhlich, doch Taja entging der besorgte Ausdruck in seinen Augen nicht. Sie selbst konnte auch nicht gerade sagen, dass sich der Gedanke, dass da draußen etwas war, das Pokémon angriff, so schnell verdrängen ließ.

Aber zumindest hatte sie auch noch etwas anderes, was sie beschäftigte. Wenn sich ihre Sinne nicht völlig getäuscht hatten, dann war der Junge der eben Krankentransport spielte, Jordan gewesen. Und der hatte Prof. Collins „Dad“ genannt. Das hieß dann wohl, dass der freche Junge der Sohn ihres Lehrers war. Eigentlich gar nicht so abwegig, wenn sie sich die beiden einmal gedanklich nebeneinander vorstellte, denn wenn man mal den Altersunterschied außer Acht ließ, sahen sich die Beiden schon ziemlich ähnlich. Aber das hieß dann auch noch was anderes, und zwar, dass ihr Professor für Zucht wohl auch noch der Leiter der Zuchtsstation war und mit seiner Familie zusammen den ganzen Laden schmiss. Jetzt wurde Taja klar, wieso der Lehrer ständig zu spät war. Um diese Doppelbelastung beneidete sie ihn wirklich nicht und jetzt auch noch diese Zwischenfälle. Irgendwie hatte sie das Bedürfnis helfen zu wollen.

Ihre Mitschüler schien das Ganze weniger zu bewegen, denn sie quatschten schon wieder munter durcheinander, als wäre nichts geschehen. Als sie das nächste Gebäude erreichten, verstummte das Geschnatter allerdings, als sich die Schränke mit den ganzen Eiern vor ihnen aufbauten.

„In diesen speziell beheizbaren Brutschränken, verbringen die Eier einige Tage, bis sich der Embryo vollständig entwickelt hat und schlüpfen kann. Ihr dürft aber nicht denken, dass es einfach ist ein Ei auszubrüten. Jedes hat seine eigenen Ansprüche und sie müssen ebenso gepflegt werden, wie die bereits geschlüpften Pokémon. Das heißt also, regelmäßig wenden, baden, polieren, mit speziellen Tinkturen einsprühen, damit es nicht zu Infektionen kommt – das alles muss fast täglich gemacht werden, damit die Jungen auch gesund zur Welt kommen.“

Beim Gedanken an die ganze Arbeit, rissen einige die Augen auf. Irgendwie hatten sie sich das lediglich mit warm halten vorgestellt.

Als Prof. Collins die teilweise verblüfften Gesichter seiner Studenten sah, musste er schmunzeln: „Aber wenn das Pokémon geschlüpft ist, geht die Arbeit ja erst richtig los. So ein Neugeborenes kann ganz schön anstrengend sein. Aber keine Angst, wie ihr mit Baby-Pokémon umzugehen habt, werdet ihr dieses Jahr noch lernen und solange werden wir uns um die Kleinen kümmern, bis sie aus dem Gröbsten raus sind. Dazu ist dann die Babystation da. Dorthin führe ich euch jetzt.“
 

Als die Klasse nach draußen trat und dem Lehrer einen weiteren Weg entlang folgte, lief Einer unter ihnen eine Gänsehaut über die Arme. Diesen Pfad kannte sie nun schon ziemlich gut. Als das Haus mit dem kleinen Zaun in Sichtweite kam, konnte Taja ihre Erinnerung an die erste Begegnung mit ihrem Flemmli nicht mehr unterdrücken. Seitdem war wirklich schon einiges passiert. Kaum zu glauben, dass es erst vier Tage zurück lag. Trotz aller Schwierigkeiten, die sie bisher mit ihrem Feuerküken gehabt hatte, bereute sie ihre Entscheidung keine Sekunde lang.

Schon von einiger Entfernung war das fröhliche Quietschen der kleinen Pokémon zuhören. Sobald sie, die sich nähernden Menschen sahen, versammelten sich alle am Zaun und warteten gespannt auf den Besuch.

„Oh wie süß!“, tönte es auch von mehreren Mädchen.

„Ja, das sind unsere Kleinen. Hier haben bis vor Kurzem auch noch eure Pokémon gewohnt, denn sie sind ja extra für euren Anfang gezüchtet wurden. Zur Zeit sind nur wenige frisch Geschlüpfte hier, da das Schuljahr ja gerade erst angefangen hat. Aber kommt mal in ein paar Wochen wieder, da wuselt es hier nur so.“ Prof. Collins musste Lachen.

Er kannte das Chaos in der Kinderstube nur zu gut. Zum Glück kümmerten sich meistens seine Frau mit viel Geduld und sein Sohn mit viel Elan um den Nachwuchs.

„Ich würde vorschlagen, ihr seht euch die Innenräume mal selber an und könnt auch noch bisschen mit den Kleinen spielen, wenn ihr Lust dazu habt.“

Das ließen sich die Meisten natürlich nicht zweimal sagen. Die vor Erwartung schon freudig herum hüpfenden Mini-Pokémon waren einfach zu knuffig. Das Haus war von innen überraschenderweise wesentlich größer, als es von außen aussah. Es wirkte irgendwie, wie ein sehr großes Kinderzimmer, denn neben den ganzen Gerätschaften zur Pflege, stolperte man fast ständig über Spielzeug.
 

Während ihre Klassenkameraden das Gehege inspizierten, war Taja draußen stehen geblieben. Sie kannte es ja bereits und wollte lieber die Gelegenheit nutzen mit dem Lehrer ein paar Worte unter vier Augen zu wechseln. Es erforderte zwar ein wenig Mut, ihn einfach anzusprechen, aber es lag ihr wirklich auf dem Herzen.

„Verzeihung, Prof. Collins?“, fragte das Mädchen schüchtern an.

„Ja, was gibt es denn? Und nenn mich doch John, das hatte ich euch doch gesagt.“ Er wandte sich ihr mit einem freundlichen Lächeln zu.

„Ehm ja gut. Ich...ich wollte fragen, ob ich vielleicht einmal bei den Wachpatrouillen mitmachen kann. Ich würde sehr gern helfen.“, brachte Taja zögerlich hervor.

Etwas überrascht schaute der Mann das unscheinbare Mädchen an: „Das ist wirklich sehr nett von dir, aber ich möchte, so weit es sich vermeiden lässt, die Schüler da nicht mit reinziehen, denn es kann ziemlich gefährlich werden, da wir ja noch nicht wissen, mit was wir es zu tun haben. Außerdem hast du doch sicherlich genug mit dem Unterricht zu tun.“

„Aber ich...“ Taja wollte sich nicht so einfach abschütteln lassen, doch ein lauter Ruf unterbrach sie.

In der Ferne erschien eine Staubwolke, deren Umrisse langsam ein Dodri, dass ziemlich schnell näher raste, erkennen ließ. Kurz vor dem Haus legte das Vogelpokémon eine Vollbremsung hin.

Taja hielt den Atem an, denn der junge Reiter wurde dabei nach vorn geschleudert. Doch, als hätte er das schon tausend mal gemacht, was er vermutlich auch tatsächlich schon hatte, landete Jordan nach einem Überschlag gekonnt auf den Füßen. Der Junge hatte anscheinend wirklich einen Hang zu Stunteinlagen. Aufgeregt sprang er seinem Vater entgegen. Das Grinsen auf seinem Gesicht ließ schon vermuten, was für Kunde er zu überbringen hatte: „Hey Dad, alles paletti. Den Pokémon geht’s wieder super. Es waren nur leichte Verletzungen. Schwester Joy hat sie mir gleich wieder mitgegeben.“

Prof. Collins atmete erleichtert auf: „Da bin ich wirklich froh. Aber wir müssen wirklich schnell herausfinden, was unsere Schützlinge da angreift.“

„Ich sag’s dir Dad, das ist das Monster aus dem Wald.“

„Du und deine Monsterstorys.“ Taja musste schmunzeln.

Erst jetzt nahm der Junge wahr, dass noch jemand anderes bei seinem Vater stand: „Hey, Psycho-Flemmli-Mädchen, was machst du denn hier?“

Taja ließ innerlich den Kopf hängen. Den Spitznamen wurde sie wohl nicht mehr los.

„Ihr kennt euch?“ Der Professor schien verwundert.

„Jepp!“, Jordan nickte eifrig, „Das ist das Mädchen, dass unser Psycho-Flemmli mitgenommen hat.“

Nun stand dem Lehrer erst Recht die Überraschung ins Gesicht geschrieben: „DU hast unseren Problemfall?“

Er konnte sich kaum vorstellen, dass dieses zurückhaltend wirkende Mädchen mit dem kleinen, giftigen Feuerpokémon, das ihm selbst schon mehrmals ordentlich eingeheizt hatte, zurecht kommen sollte.

Doch sie nickte ganz selbstverständlich.

„Und wie läuft es?“, erkundigte er sich neugierig.

„Nun ja, es geht soweit. Mir gegenüber verhält es sich eigentlich recht ruhig, immer noch ein wenig desinteressiert, aber es wird langsam etwas zutraulicher. Nur Fremden gegenüber reagiert es noch genauso aggressiv. Aber ich arbeite dran.“ Zwar war es ihr nicht unbedingt angenehm, zugeben zumüssen, dass sie noch keine großen Erfolge zu verzeichnen hatte, aber sie wollte den netten Professor auch nicht anlügen.

„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, ich bin schon erstaunt darüber, dass es zu jemanden in irgendeiner Weise Vertrauen gefasst hat. Ich weiß nicht, wie oft ich bereits versucht habe etwas bei diesem Pokémon zu bewirken, aber ich hatte danach lediglich angesengte Haare. Ich bin wirklich beeindruckt.“ Mit einem respektvollen Ausdruck betrachtete er seine Schülerin, der er das nicht wirklich zugetraut hatte.

Taja schoss bei diesem Lob gleich mal die Röte ins Gesicht.

„Ehm, Danke, aber so großartig ist das nun auch wieder nicht.“, versuchte sie das Ganze runterzuspielen. Sie konnte mit so was einfach nicht umgehen.

„Naja, wenn du mit unserem kleinen Katastrophen-Pokémon klar kommst, scheinst du echt ein Händchen für Pokémon zu haben. Also wenn du immer noch helfen willst, kannst du gern mal an einer Patrouille teilnehmen. Vielleicht mal irgendwann Nachmittag, ok?“, bot der blonde Mann ihr an.

Taja horchte auf: „Wirklich?“

„Ja, ich würd dir Bescheid geben, für wann wir noch Unterstützung brauchen.“

Über das Gesicht des Mädchens ging ein Leuchten. Höflich verbeugte sie sich: „Vielen Dank, ich würde wirklich sehr gern helfen.“

Prof. Collins hatte zwar eigentlich nicht vorgehabt eine Anfängerin für diesen Job einzuteilen, aber wenn sie dieses Flemmli bei sich hatte, konnte ihr gar nichts passieren. Und er sah langsam ein, dass er etwas Hilfe gebrauchen konnte.

Nachdem nun alles geklärt war, warf er vorsichtshalber mal einen Blick auf die Uhr. Durch die ganze Sache mit den verletzten Pokémon, hatte er irgendwie sein Zeitgefühl verloren. Es war auch tatsächlich schon 9.18 Uhr, also war der Unterricht eigentlich bereits seit drei Minuten zu Ende.

„Oh, ich seh gerade, unsere Zeit ist schon wieder um. Bitte versammelt euch wieder.“

Geschlossen führte er die Klasse zum Ausgang. Vor dem Haupthaus verabschiedete er sich von seinen Studenten: „So, ich hoffe euch hat die kleine Führung gefallen und ihr habt jetzt eine Vorstellung vom Pokémon züchten. Wir sehen uns dann nächste Woche wieder. Entschuldigt den Zwischenfall und vielen Dank noch mal für eure Hilfe. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag.“

Damit waren sie aus der ersten Praxisstunde Zucht entlassen.
 

Auch wenn sie sich jetzt gern ein paar Augenblicke in die Sonne gesetzt hätten, um zu entspannen, so richtig Zeit um Luft zu holen, hatte die Klasse nicht, denn auch zu ihrer nächsten Stunde sollten sie sich an einem Ort außerhalb ihres Klassenzimmers einfinden. Und der lag laut Plan, fast auf der gegenüberliegenden Seite des Akademiegeländes. Also mussten sie sich ganz schön dazu halten, den Weg innerhalb ihrer Pausenzeit zurückzulegen. Dieser Tag war zwar mit wenig Unterrichtsstunden belegt, dafür aber anscheinend mit viel Rennerei in den Pausen. Die Viertelstunde war auch fast gänzlich verstrichen, als sie endlich das Gelände mit dem botanischen Garten der Akademie erreichten. Ein großes, schmiedeeisernes Tor mit vielen Verzierungen umgeben von roten Backsteinsäulen markierten den Eingang. Wie einige andere Gebäude der Akademie, sah es aus, wie aus einem vergangenen Jahrhundert. Dank guter Pflege glänzte es in der Vormittagssonne jedoch wie neu. Eine ebenso gepflegt aussehende Hecke schien das ausladende Gelände zu umsäumen. Bereits von der Pforte aus, erkannten sie zahlreiche Gewächshäuser, die sich an unterschiedlichen Stellen von der sonst völlig grünen Umgebung hervorhoben. Eine stilvolle Rosenrabatte begleitete sie den Hauptweg entlang zu einem kleinen runden Platz, in dessen Mitte ein Springbrunnen sprudelte. An den Rand gelehnt, wartete ihre Heilkundelehrerin Prof. Achiella.

Als die Frau das Herannahen der Klasse bemerkte, kam sie ihnen mit einem begrüßenden Lächeln entgegen: „Ah, da seid ihr ja meine Lieben. Da wir in unserem Unterricht sehr viel mit Pflanzen zu tun haben werden, wollte ich euch gleich zu Beginn unseren wundervollen Garten zeigen, in dem wir auch einige Zeit des Praxisunterrichts verbringen werden. Hier gedeihen unzählige Arten, die ihr nach und nach kennen lernen werdet. Sogar besonders seltene Exemplare aus den entlegensten Winkeln der Regionen haben sich hier prächtig entwickelt. Alles was das Heilkundeherz begehrt, werdet ihr hier finden können. Wir werden zwar hauptsächlich in den Kräutergärten und Beerenplantagen zu tun haben, doch ich denke ihr solltet alles von der Anlage kennen lernen, denn sie ist auch eine Oase der Ruhe und Erholung.“

Ruhe und Erholung hörte sich für die Schüler nach der letzten aufregenden Stunde ziemlich gut an.

Prof. Achiella atmete zur Demonstration tief ein und machte ein entspanntes Gesicht, bevor sie in ihrem Vortrag fort fuhr: „Damit das Ganze nicht in eine öde Führung ausartet, werdet ihr den Garten gleich allein erkunden. Ich habe mir extra eine kleine Aufgabe für euch ausgedacht. Ich werde jedem von euch eine Liste geben, auf der fünf Pflanzen verzeichnet sind, die ihr im Garten suchen sollt. Habt ihr sie gefunden, notiert ihr, wo sie wächst, was für Informationen auf den Namensschildern stehen und sammelt außerdem ein Stück, also z.B. Blätter oder Blüten, davon ein. Lasst euch dabei ruhig Zeit, das soll keine Rallye werden. Da der Garten auch für eure Pokémon ideal zum Herumtollen ist, dürfen sie euch gern begleiten. Alle Trainer eines Feuerpokémons möchte ich allerdings bitten, besonders darauf zu achten, dass eure Partner nicht den Garten anzünden.“

Trotz ihres Zwinkerns, war diese Warnung durchaus ernst gemeint. Prof. Achiella war zwar eine freundliche und gütige Frau, doch wer ihrem heißgeliebten botanischen Garten einen Spross krümmte, durfte sich auf etwas gefasst machen.

„Eure Pokémon dürfen gern über die Wiesen laufen, euch würde ich aber bitten auf den Wegen zu bleiben. Alle Pflanzen werdet ihr auch so finden können. Also dann begebt euch mal auf Erkundungstour und genießt den Ausflug ins Grüne. In einer Stunde treffen wir uns wieder hier, dann habe ich noch eine Überraschung für euch.“

Mit einem erwartungsvollem Lächeln der Begeisterung reichte sie einen Korb mit Blättern herum. Ihre Schüler versprühten zwar kaum den gleichen Elan wie sie, denn viele konnten sich bessere Dinge vorstellen, als in einem riesigen Wald nach Grünzeug zu suchen, aber so einfach durch die Gegend zu laufen, war nichts, womit man sich überanstrengte. Und dass die Pokémonpartner dabei sein konnten, machte das Ganze für die Meisten durchaus attraktiv.

Ganz besonders für Paula. Endlich konnte sie wieder mal Akarin frei lassen, ohne Gefahr zu laufen sich von dem Zitronen-Mädchen eine Standpauke anhören zu müssen. Noch ehe sie ein Aufgabenblatt nahm, hatte sie schon ihren Pokéball in der Hand.

„Komm raus Akarin, wir machen einen Spaziergang.“

Kaum war das kleine Glumanda an der frischen Luft, quietschte es auch schon freudig auf und sprang in die einladenden Arme seiner Trainerin. Es war für beide fast schon ein Ritual geworden, dass sie genossen.

Und auch, dass Paula mit Tifi und Gonni zusammen das Gelände erkunden würde, stand für sie schon ohne Frage fest. Tifi hatte auch schon ganz selbstständig ein zweites Arbeitsblatt genommen, dass sie nun ihrer Freundin in die Hand drückte.

Paula warf einen Blick auf ihre zu findenden Pflanzen und die ihrer Gefährten. Nach kurzer Analyse der Abbildungen musste die Schülerin feststellen, dass sie für sie alle irgendwie aussahen wie.... ja, wie Grünzeug eben. Ihr dämmerte es ein wenig, dass ganz bestimmtes Grünzeug inmitten von ganz viel anderem Grünzeug finden, vielleicht doch gar nicht so einfach sein würde. Aber da viele Augen bekanntlich mehr als zwei sahen, bestand zumindest eine kleine Chance, dass sie zusammen irgendwelche davon erkennen würden, wenn sie ihnen über den Weg laufen würden.

„Wollen wir los?“, wandte sich Paula an ihre beiden Freunde, die auch etwas ratlos auf ihre Blätter starrten.

„Ja klar.“ Tifi ließ Plinfa frei.

Akarin begrüßte das Wasserpokémon gleich freudig. Auch Geckarbor erschien auf der Bildfläche, schien aber mehr Interesse an der grünen Umgebung, als an seinen Pokémonfreunden, zu haben.

„Und wo wollen wir lang?“, erkundigte sich Paula.

„Keinen Plan.“

Irgendwie hatten die Mädchen von Gonni auch nichts anderes erwartet.

„Vielleicht da lang?“ Tifi zeigte auf einen kleinen Weg, der rechts um das riesige Gewächshaus, das vor ihnen in die Höhe ragte, führte.

Da sie alle nicht die leiseste Ahnung hatten, wo sie mit der Suche beginnen sollten, wählten sie sich einfach einen Pfand aus, für den sich noch nicht so viele ihrer Klassenkameraden entschieden hatten.
 

Kaum hatten sie einen Schritt in die Richtung gesetzt, kam etwas von hinten lautstark angesprungen: „Panflam, Pan!“

Der Feueraffe umkreiste fröhlich hüpfend Plinfa, das sich etwas überrascht umschaute. Für Glumanda sah das Ganze so lustig aus, dass es beschloss hinter Panflam her, ebenfalls um Plinfa zu rennen.

„Hallo, Kev.“, begrüßten die drei Schüler das Pokémon ihrer Bekanntschaft von gestern.

„Pan, Pan.“ Das Feuerpokémon klatschte zum Gruß freudig in die Pfoten.

„Wo hast du deine Trainerin gelassen?“, wollte Paula wissen.

Bis auf die Begrüßung am Morgen, hatten sie gar nicht so richtig drauf geachtet, wo das Mädchen in der orangen Schuluniform abgeblieben war. Aber es brauchte nicht lange, um sie zu finden, denn der Platz hatte sich schon beträchtlich geleert und ihre roten Haare waren ein ziemlich markantes Zeichen.

„Hey, Manja!“, rief Paula herüber, „Willst du mit uns mitgehen?“

Das Mädchen sah von ihrem Blatt auf und bewegte sich auf die Drei zu.

„Klar, gerne. Kev scheint das ja schon entschieden zu haben.“, musste sie lachend feststellen.

Manja war zu sehr damit beschäftigt gewesen zu überlegen, wie sie es anstellen sollte, diese lästige Aufgabe zu bewältigen, um zu bemerken, dass sich ihr Pokémon aus dem Staub gemacht hatte.

Während die vier Pokémon munter auf den Wiesen herumtollten, machten sich ihre Trainer daran, dem Weg zu folgen und die Augen nach den gesuchten Pflanzen aufzuhalten. Warum musste das alles nur so gleich aussehen? Alles um sie herum war grün und hatte irgendwelche Blätter. Wie sollten sie da nur erkennen, welche die Richtigen waren?

Da machte es doch irgendwie mehr Spaß ihren Pokémon beim Spielen zuzusehen und sich zu unterhalten. Schon nach wenigen Minuten war daraus mehr ein Erholungsspaziergang mit Freunden, als eine Unterrichtsaufgabe geworden.

Erst als Plinfa Tifi ein Blümchen schenkte und diese erkannte, dass es sich zufällig um eine der Pflanzen auf dem Aufgabenblatt handelte, fiel ihnen wieder ein, warum sie hier durch die Gegend liefen. Das steigerte zwar auch nicht ungemein das Interesse an der Umgebung, brachte die Truppe aber zumindest dazu, ihre Pokémon zu instruieren, nach den gesuchten Objekten Ausschau zu halten. Immerhin wuselten sie eh quer über die Wiesen und es schien ihnen auch Spaß zu machen etwas zu suchen. Und so dauerte es gar nicht lange, bis die kleinen Pokémondetektive ein paar der Ziele gefunden hatten. Ob sie in der verbleibenden Zeit noch alle auffinden konnten, war fraglich, aber zumindest ein paar Erfolge hatten sie schon erzielen können.

Nach dem ausgiebigen Lob der Trainer, gaben sich die vier kleinen Wesen noch einmal besonders viel Mühe um weitere Pluspunkte zu ergattern. Mit Feuereifer suchten sie die ganze Umgebung ab. Besonders Akarin nahm jeden grünen Spross neugierig unter die Lupe. Und das, was es sich gerade ansah, sah genauso aus, wie das komische Teil das seine Trainerin ihm gezeigt hatte. Freudig quietschte es auf und rannte zu Paula, um ihr seine Entdeckung mitzuteilen. Dabei war es so voller Übereifer, dass es den Stein nicht sah, der in seiner Route lag. Überrascht japste die Feuerechse auf, als es mit einer Pfote hängen blieb und gen Erdboden segelte. Keine Sekunde später lag das Pokémon auf dem Bauch im Gras. Als seine Schnauze aufschlug, drang ein leiser Schmerzenslaut heraus, der sofort seinen Weg zu Paulas Ohren fand.

Die drehte sich um und stürzte sogleich mit einem erschrockenen Aufschrei auf ihren kleinen Liebling zu. Doch der hatte sich schon wieder aufgerappelt. Akarin schüttelte einmal kräftig den Kopf, um die Verwirrung über die Ereignisse der letzten Sekunden loszuwerden und nach ein paar fürsorglichen Liebkosungen seiner Trainerin war schon wieder alles Bestens. Es zeigte seiner Paula stolz, was es gefunden hatte und war zufrieden. Zumindest für einige Augenblicke lang, denn dann fing plötzlich an, ein kleiner Fleck auf seinem Bauch zu jucken. Instinktiv kratzte sich Glumanda, schenkte dem aber keine große Beachtung. Gedankenverloren scharrte es immer mal wieder, bis es plötzlich gar nicht mehr aufhören wollte zu jucken. Ärgerlich schaute es auf seinen Bauch.

„Gluuuuuuuu!“ Ein ängstlicher Aufschrei entfuhr ihm, denn sein sonst beiger Bauch, war mit lauter roten Punkten übersät. Und die hatten von ganzen Kratzen schon einen ziemlichen Hof gebildet.

„Asche! Akarin was hast du denn gemacht?“ Entsetzt betrachtete Paula ihr Pokémon, dass plötzlich aussah wie ein einziger Fleckenteppich.

„Scheint als hätte er einen Ausschlag, oder so was.“, vermutete Manja.

„Aber woher?“, irritiert überlegte Paula, was passiert sein konnte, während sie gleichzeitig versuchte, Akarin in die Finger zu bekommen, der, sich wild kratzend, über die Wiese rannte.

„Ich glaub, das könnte die Ursache sein.“ Gonni hatte sich neben eine kleine Pflanze, von der mehrere Exemplare über die ganze Wiese verteilt wuchsen, gehockt und zeigte auf das Informationsschild.

„Seracis scadiense – Gemeiner Juckwurz. Dieses unauffällige Kraut kann bei Hautkontakt zu leichtem Juckreiz führen, bei übermäßiger Einwirkung auch zu juckenden Ausschlägen die einige Stunden bis zu wenigen Tagen andauern können.“, las Tifi vor.

„Einige Tage?“, entsetzt riss Paula die Augen auf.

Die Vorstellung, dass sie ein paar Tage mit einem sich ständig scharrenden Streuselkuchen verbringen sollte, gefiel ihr gar nicht. Akarin noch eine Sekunde weiter leiden zu sehen, brachte sie schon fast um. Sie musste sofort ins Pokémon-Center. Paula schnappte sich den Pokéball, doch ihr Glumanda damit wieder einzufangen, war weitaus schwieriger, weil es mittlerweile wie von einem wilden Ariados gestochen, herumsprang. Die Pusteln schienen ihm ziemlich zuzusetzen, denn es verzog schon weinerlich das Gesicht. Nur einer hatte an der Situation große Freude. Kev fand das Rumgehampel seines Kameraden offensichtlich so lustig, dass es gleich mit machte. Da Akarins Bewegungen vor Pein jedoch nicht wirklich koordiniert waren, dauerte es nur wenige Augenblicke bis beide Hampelmänner zusammen stießen und sich gegenseitig weg katapultierten. Akarin landete in einem Gewirr aus windenden Sprossen, während Panflam über die Wiese kullerte. Verwirrt rappelte sich Glumanda wieder auf und suchte sich einen Weg aus den komischen Teilen, die ihn festzuhalten schienen. Es musste ganz schön zerren, bis es seine Gliedmaßen wieder befreit hatte. Doch kaum war es seiner Gefangenschaft entflohen, fühlte es sich irgendwie unwohl. Es roch plötzlich so eigenartig.

„Akarin, komm sofort weg da!.“, schrie Paula panisch.

Als das Feuerpokémon sich verwundert umsah, blickte es direkt auf kleine, züngelnde Flämmchen. Offenbar hatte es mit seinem Schwanz das Kräutich zum Entzünden gebracht. Der juckende Bauch war für den Moment vergessen. Akarin nahm einfach nur noch die Beine in die Hand und rannte in die Arme seiner Trainerin. Während die schützend ihr Pokémon hochnahm, waren Manja und Gonni herangeeilt, um die noch kleinen Flammen auszutreten.

„Plinfa, Aqua...“ Noch bevor Tifi ihren Befehl beenden konnte, wurde ihr klar, dass ihr Pokémon noch überhaupt keine Wasserattacken beherrschte.

Also blieb ihnen nichts anderes übrig, als zu versuchen, das Feuer mit ihren Schuhen klein zu machen. Da es gerade erst angefangen hatte zu zündeln, war das nicht weiter schwierig. Obwohl die Flammen schon nach wenigen Augenblicken erstickt waren, hatte sich inzwischen eine dichte Rauchwolke gebildet, die einen ziemlich ekligen Geruch verströmte.

„Nichts wie weg.“, hustete Manja.

Da keiner Lust hatte sich noch ne Rauchvergiftung zu holen, schnappten sich alle ihre Pokémon und rannten ein Stück weg, bis wieder ausreichend frische Luft vorhanden war. Zum Glück waren sie draußen, sodass es nicht unbedingt lange dauerte, bis sich die Nebelschwade verzogen hatte, aber dennoch war der Geruch nicht leicht aus der Nase zu bekommen.
 

„Zum Glück ist nichts weiter passiert.“ Tifi war mehr als erleichtert, dass sie keinen großen Waldbrand verursacht hatten.

„Ärger geben wird das aber sicher.“, merkte Manja an.

Irgendwie kam da allen plötzlich wieder die Erinnerung an Prof. Achiellas Worte über Feuerpokémon im Garten.

„Wenn wir schnell abhauen, merkt es vielleicht keiner.“, schlug Paula vor.

Immerhin war nur eine von zig tausend Pflanzen abgebrannt. Das würde wohl kaum auffallen. Es war außerdem auch keiner weit und breit zu sehen, der Zeuge des kleinen Unfalls gewesen sein konnte.

Etwas unschlüssig sahen sie sich an. Es war zwar nicht unbedingt das Richtige, aber sollten sie wegen einer lächerlichen Pflanze Ärger riskieren?

„Ok, lasst uns einfach gehen.“, stimmte Gonni Paulas Vorschlag zu.

Doch kaum war er einen Schritt gegangen, hielt er inne und sah sich suchend um: „Sagt mal, seht ihr Geckarbor irgendwo?“

„On nein, nicht schon wieder!“ Paula konnte ein Seufzen nicht unterdrücken.

Ausgerechnet jetzt, wo sie dringend weg wollten, war das Pflanzenpokémon schon wieder verschwunden. Und ausgerechnet schon wieder in einem Wald, wo es auch so überhaupt nicht zu sehen war.

„Also los, lasst es uns suchen und dann nichts wie weg.“, forderte sie ihre Freunde auf.

„Ehm, Paula, wart mal. Was macht Akarin da bitte?“

Auf Manjas Frage hin, wandte sich Paula ihrem Pokémon zu. Etwas verdutzt musste sie feststellen, dass es an einem Baumstamm klebte und ganz verliebt damit schmuste.

„Vielleicht kratzt er sich an der Rinde den Bauch?“, mutmaßte die ebenso erstaunte Trainerin.

Eine andere Erklärung fiel ihr Momentan nicht ein.

„Und was bitte versucht Plinfa da?“ Gonni wies auf den Pinguin, der mit dem Bauch auf dem Weg lag und vergnügt mit den Armen ruderte, als schwimme es gerade durch einen See.

Tifi konnte nur mit den Schultern zucken. Sie hatte auch keine Ahnung, was da plötzlich in ihr Pokémon gefahren war.

„Leute, ich glaub, ich hab Geckarbor gefunden!“ Manja zeigte auf einen hohen Baum.

Und tatsächlich, auf einem der äußersten Äste, stand Geckarbor und wedelte mit den Armen.

„Es wird doch nicht...“ Noch bevor Paula ihren Satz beenden konnte, tat die Echse genau das, was sie gedacht hatte - es sprang.

Dabei wedelte es fröhlich mit den Armen, was seinem immer schneller werdenden Fall jedoch in keinster Weise beeinflusste. Die Mädchen hielten den Atem an, während Gonni zu dem Baum sprintete und sich mit einem Hechtsprung gerade noch rechtzeitig unter sein Pokémon warf, bevor das hart auf den Boden aufschlagen konnte. So schlug es nur ziemlich hart auf Gonnis Magen auf, was ihm einen Schmerzeslaut entlockte.

„Gonni! Hast du dir was getan?“ Tifi ließ sich besorgt neben dem Jungen fallen und versuchte ihm aufzuhelfen.

„Geht schon.“ Sein Gesicht verriet zwar ein gewisses Maß an Schmerz, aber er konnte sich zumindest bewegen.

Manja hatte sich inzwischen Geckarbor geschnappt, bevor es zu einem erneuten Flugversuch auf den Baum klettern konnte. Dann musste sie allerdings das Pokémon seinem Besitzer in die Arme drücken, denn ihr Eigenes stellte gerade ebenso Blödsinn an. Es hatte sich einige etwas größere Steine gesucht und hüpfte damit jonglierend in der Gegend herum. Wenn einer davon runter fiel, war der Affe breit.

„Kev, was soll das?“ Das Mädchen nahm ihrem Gefährten das gefährliche Spielzeug ab, doch es schien sich überhaupt nicht daran zustören und tanzte wie im Delirium über die Wiese.

Auch Paula konnte Akarin nicht davon abbringen, sich liebestrunken an dem Stamm festzuklammern.

„Was ist nur mit denen los? Die sind ja wie zugedröhnt.“, stellte sie verzweifelt fest.

Für einen kurzen Moment herrschte Stille. Offenbar schien jeder gerade den selben Gedanken zu haben.

„Ich geh nachsehen.“ Tifi war die Einzige, die ihr Pokémon aus den Augen lassen konnte, denn Plinfa schwamm immer noch nur quietschvergnügt durchs imaginäre Wasser.

Wenige Augenblicke später kam ihre Klassenkameradin zurück.

„Kein Wunder, dass sie sich so verhalten. Die Pflanze enthält Halluzinogene, die besonders auf Pokémon wirken. Durch das Anzünden haben wir sie anscheinend frei gesetzt.“, erklärte sie.

„Das heißt unsere Pokémon sind schlicht und einfach high?“

Tifi bestätigte Paulas Frage mit einem Kopfnicken.

„Leute, ich glaub die wirken nicht nur auf Pokémon, oder schweben hier tatsächlich gerade rot-weiß gepunktete Steine durch die Luft?“ Gonni starrte bereits mit etwas verklärtem Blick vor sich hin.

„Ich glaub mir wird schlecht.“ Auch Manja fing an, etwas zu taumeln.

Kein Wunder, denn die beiden hatten ja direkt in der Rauchwolke gestanden.

„Was sollen wir jetzt machen?“ Paula fühlte sich momentan ein klein wenig hilflos.

„Ich glaub da kann nur Prof. Achiella helfen. Ich werd versuchen sie zu finden, bleib du bei ihnen.“, schlug Tifi vor.

Beide Mädchen nickten sich kurz zu, bevor Tifi so schnell es ging Richtung Treffpunkt verschwand.
 

Paula fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut. Auch ihr war irgendwie eigenartig. Aber sie musste sich zusammenreißen, denn ihre Freunde brauchten ihren Beistand. Nachdem sie Manja geholfen hatte, sich hinzulegen, schnappte sie sich die Pokébällen von allen und holte die vier Fantasten zurück. Oder zumindest versuchte sie es. Denn Panflam mit dem roten Strahl zu erwischen, war alles andere als leicht. Erst nach mehreren Versuchen, gelang es ihr schließlich es zu erwischen. Sofort eilte sie zum Nächsten, denn Geckarbor war bereits wieder auf dem Weg in schwindelerregende Höhen. Noch bevor es einen weiteren Sprung wagen konnte, wurde es jedoch erfasst und in sein Aufbewahrungsgehäuse zurück beordert. Als Paula den Ball jedoch wieder aus der Hand legte, sprang er wie von selbst auf und ließ Geckarbor frei. Offenbar hatten die aufgekratzten Pokémon so gar keine Lust, etwas von ihrem Trip zu verpassen und sträubten sich deshalb gegen das Wegsperren. Auch Panflam hatte es geschafft, sich wieder Freigang zu verschaffen und so blieb dem langsam schon verzweifelten Mädchen nichts anderes übrig, als sich Geckarbor unter den Einen und Panflam unter den anderen Arm zu klemmen. Die beiden wanden sich zwar ziemlich heftig, aber noch konnte sie sie halten. Zum Glück machten nicht auch noch Plinfa und Glumanda etwas Gefährliches. Ihr Pokémon schmiegte sich nur wie besessen an die Rinde des Baumes, der aber so gar keine Anstalten machte, auf die Liebesbekundungen einzugehen. Akarins flammende Schwanzspitze wedelte dabei ab und an verdächtig nah am Gebüsch vorbei, doch bisher hatte es noch keinen weiteren Schaden angerichtet. Vorsichtshalber behielt sie ihn aber im Auge. Plinfa hatte sich dafür inzwischen aufgerichtet, war auf einen etwas größeren Stein geklettert und wollte nun anscheinend einen Kopfsprung, in das für sie so verlockende, real aber nicht vorhandene, Wasser machen. Paula bekam die Aktion grade noch aus den Augenwinkeln mit, stürzte Plinfa entgegen und fing es mitten im Sprung ab. Da beide Hände schon besetzt waren, blieb dem Mädchen nichts anderes übrig, als den blauen Pinguin zwischen die beiden Anderen zu klemmen. Aber Tifis Pokémon schien wenigstens nichts dagegen zu haben, denn es schmuste sofort mit Paula.

‚Hoffentlich beeilt Tifi sich.’, flehte sie gedanklich.

Manja sah ziemlich bleich aus, Gonni brabbelte irgendwelches wirres Zeug vor sich hin und sie wusste wirklich nicht, wie lange sie die vier durchgedrehten Tierchen noch bändigen konnte, denn sie fühlte sich mittlerweile ebenfalls alles andere als wohl. Sie musste sich ziemlich konzentrieren um Akarin, dass inzwischen mehr rosa als orange schimmerte, nicht doppelt zusehen.

Warum musste so was auch immer nur ihr passieren?
 

Paula erschien es wie eine Ewigkeit, bis sie endlich näher kommende Schritte vernahm. Kurz darauf, bog Tifi um die Ecke. Sie hatte glücklicherweise ihre Lehrerin im Schlepptau.

„Warum hat das so lange gedauert?“ Auch wenn Paula wusste, dass sie Tifi keinen Vorwurf machen konnte, irgendwie musste sie ihrer Verzweiflung gerade ein wenig Luft machen.

„Tut mir leid, ich musste ihr ja erst mal berichten was passiert ist und dann mussten wir noch ein Gegenmittel holen.“, berichtete ihre Freundin nach Luft ringend.

„Gegenmittel?“

Statt zu antworten wies Tifi auf Prof. Achiella, die sich nicht weiter um die beiden Mädchen gekümmert hatte, sondern gleich auf Manja zugesteuert war. Paula sah nun, wie die Frau ihre Freundin dazu brachte ein feines Pulver einzunehmen. Mit Gonni erfolgte die gleiche Prozedur, wobei es bei ihm etwas mehr Überzeugungsarbeit brauchte, bis er das grünliche Zeug herunterschluckte. Dann kam die Lehrerin auf Paula und Tifi zu.

„Versucht ihnen den Mund zu öffnen.“, wies sie knapp an.

Tifi nahm Paula ihr Plinfa ab und drückte seinen kleinen Schnabel auf. Prof. Achiella streute etwas hinein und wartete dann einige Augenblicke, bis das Pokémon die Medizin auch wirklich herunter geschluckt hatte. Genauso verfuhren sie mit Geckarbor und Panflam, wobei es etwas schwieriger war, sie still zu halten.

„Habt ihr auch etwas abbekommen?“, wandte sie sich nun an die beiden Trainerinnen.

„Ich glaub ein bisschen schon, ich seh jedenfalls nicht mehr so richtig klar.“, gab Paula zu.

Also bekamen auch sie und Tifi eine Portion Gegenmittel verabreicht. Das Zeug war ziemlich bitter und schwer herunter zu bekommen, doch das hatten sie sich ja selber eingebrockt.

Als letzter war Akarin an der Reihe. Paula hatte einige Mühe ihn von seinem geliebten Baumstamm weg zu bekommen, was letztendlich in einem ohrenbetäubenden Gekreische ausartete, aber so hatte sie wenigstens keine Schwierigkeiten ihm den Mund zu öffnen. Kaum hatte ihm die Professorin das Mittel verabreicht, hielt seine Trainerin ihm einfach das Maul zu. Ihre Feuerechse schaute sie zwar ziemlich entrüstet an, aber das war ihr im Moment irgendwie egal. Erschöpft ließ sie sich ins Gras fallen.

„Oh, der Kleine scheint sich ja auch noch mit dem Juckwurz angelegt zu haben.“ Die Lehrerin hatte Glumandas Ausschlag auf dem Bauch bemerkt.

Aus einem kleinen Beutel, der an ihrer Hose hing, holte sie ein Döschen hervor und cremte dem Feuerpokémon die geröteten Stellen ein. Anscheinend schien das augenblicklich Linderung zu verschaffen, denn Akarins Gesichtsausdruck wurde wesentlich entspannter.

„Ruht euch ein paar Minuten aus, dann dürfte alles wieder beim Alten sein.“, riet ihnen Prof. Achiella fürsorglich.

Und tatsächlich, nach ein paar Minuten befanden sich zumindest die vier Schüler wieder im Normalzustand. Die Pokémon sahen immer noch ein wenig benommen aus, denn auf sie hatte das Kraut auch eine wesentlich stärkere Wirkung gehabt.

„Wie ich sehe, sind jetzt alle wieder auf dem Wege der Besserung.“, meinte Prof. Achiella freundlich.

Doch ihr sanfter Ausdruck wich schnell einer ziemlich ärgerlichen Mine: „Nun zu euch, meine Lieben. Kann man Schüler euren Alters wirklich nicht alleine gehen lassen? Hatte ich euch nicht extra gebeten, beim Mitführen eines Feuerpokémons besonders auf es Acht zu geben? Von allen Zehntausend Pflanzenarten in diesem Garten, warum musstet ihr ausgerechnet Anguineus delirius anzünden? Bei stärkeren Konsum, hätte die berauschende Wirkung dieser Pflanze den kleinen Körpern eurer Pokémon durchaus Schaden zufügen können. Ihr habt wirklich noch mal Glück gehabt.“

Im ersten Moment wollte Paula patzig „Warum bauen sie dann so was gefährliches hier an?“ antworten, doch dann wurde ihr selber schnell klar, dass es normalerweise nicht dazu kommen sollte, dass Feuer in dem Garten entstand und so auch nicht damit gerechnet wurde dass die Pflanze ihre Wirkung entfalten konnte.

Deshalb viel ihre Antwort dann doch etwas anders aus: „Es tut uns wirklich Leid, das ganze war ein Unfall. Akarin ist dummerweise in dieses blöde Juckteil gefallen und war dann so aufgekratzt, dass es versehentlich in dem komischen Kraut gelandet ist. Ich weiß, ich hätte besser aufpassen müssen.“

Betreten sahen alle zu Boden. Auch wenn es letztendlich Paulas Pokémon gewesen war, dass das Feuer verursacht hatte, jeder von ihnen hatte diesen Spaziergang nicht so richtig ernst genommen und auch keiner wirklich ernsthaft auf ihre Begleiter geachtet.

Als sie die schuldbewussten Minen ihrer Schüler sah, wurde die Lehrerin gleich wieder milder: „Nun ja, es ist ja zum Glück nichts weiter schlimmes passiert. Und ich denke, ihr habt eure Lektion gelernt. Auch wenn Pflanzen unbedeutend und harmlos erscheinen, in ihnen kann mehr stecken, als ihr vielleicht im ersten Moment vermuten könnt. Also seid einfach in Zukunft etwas vorsichtiger mit unbekannten Dingen. Ich denke, damit ihr gleich ein bisschen mehr über diese Pflanzen lernt, werdet ihr bis zum nächsten mal einen kleinen Vortrag über die Arten, die ihr finden solltet und die, denen ihr heute unfreiwillig begegnet seid, halten. Nichts Großes, nur dass eure Klassenkameraden auch über die lauernden Gefahren informiert sind. Und als Widergutmachung für den verbrannten Anguineus, helft ihr sicher doch gern mal freiwillig mit, wenn es wieder ans Umtopfen der ganzen Jungpflanzen geht, oder?“

Während ihrer Rede hatte sich ihre Laune deutlich verbessert und zum Schluss zwinkerte sie den Vieren sogar wieder zu.

Die waren zwar nicht unbedingt erfreut über die Extraaufgaben, aber wenn sie es sich recht überlegten, kamen sie damit doch ziemlich gut weg und stimmten deshalb ohne zu murren zu.

Nachdem die Pokémon nach und nach ebenfalls wieder zur Besinnung kamen, kehrte die gute Laune wieder zurück. Da die Zeit mittlerweile doch schon ziemlich fortgeschritten war, begaben sie sich mit ihrer Lehrerin wieder Richtung Treffpunkt und ließen sich unterwegs sogar freiwillig ein bisschen was über ein paar wichtige Pflanzen erklären.

Auch wenn der Vorfall sie nicht unbedingt zu großen Pflanzen-Fans gemacht hatte, so hatten sie doch begriffen, dass die ganzen Gewächse vielleicht doch mehr waren, als nur sinnloses Grünzeug.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  tifi
2009-07-05T20:23:06+00:00 05.07.2009 22:23
würde Akarin sich richtig austoben können.
=> wie bitte? Der kleine süße verspielte fratz und sich, in dem sinne, austoben? XDDD
wenigstens eine begreift ;) auch wenn die hintergründe nicht allzu toll sind =(
bei des proffesors sohn hast du unweigerlich deinen namen weg xD
sagml.. o.o wie groß ist eigentlich das gelände der akademie? *wanderschuhe vergessen *
aber glaub auf dem gelände könnte ich mich wirklich wohl fühlen ^^
prof. achiella ist mir sympatisch ^-^ auch wnn sie soviel auf einmal plappert *g *
ich seh das grünzeug vor lauter grünzeug nicht XDD
paula geht es mit glumanda wie mit einem kind - hört auch das leiseste husten und röchln durch eine wand hinweg ^^
armer gonni =<
ich weiß nich warum aber ich finde den satz: ‚Wenn einer davon runter fiel, war der Affe breit.’ extrem lustig xDDDD muss grad die gnaze zeit kichern x33
pokemon auf droge, eh? Warum nicht xDDD
so fürsorglich ie ist, so gern teil sie kleine ‚hilfsaufgaben aus’ , die gute frau profssorin ;___;
aber ich frage mich ob wir alle mal mehr als grünzeug in dem grünzeug sehen werden xDDD

so und wo bleibt jetzt das nächste kapitel? *schnüff *

_______________________________________________________________________

Da ihr Lehrer Verspätung hatten, ließ sich die Klasse nun auch etwas Zeit den gepflasterten Weg, der sie zum Hauptgebäude führte, vor dem Prof. Collins wartete, entlang zu laufen.
-> Verspätung hatte

Von:  ViViola
2009-06-28T13:43:53+00:00 28.06.2009 15:43
Sou.. also meine heutiger Kommentar fällt mal etwas andere aus

Also: 1. habe ich mal keine verbsserungs vorschläge was grammtik oder bestrifft gegefunden *hast du noch mal schwein gehabt* XD

Okay nun zum Inhalt:

>>Alle Trainer eines Feuerpokémons möchte ich allerdings bitten, besonders darauf zu achten, dass eure Partner nicht den Garten anzünden

Oder einfach einen Eimemr Wasser oder Feuerlöscher mit rum tragen XD hilft zwar auch nciht dass die Planzen anbrennen, aber es ist schneller zu löschen XD

>>„Das heißt unsere Pokémon sind schlicht und einfach high?“

Keiner Macht den Drogen XD Lol

>>„Leute, ich glaub die wirken nicht nur auf Pokémon, oder schweben hier tatsächlich gerade rot-weiß gepunktete Steine durch die Luft?“

Wie Steine? ne ich sehe nur lila gestreifte Bäume am Himmel fliegen o.o


Allgemein:
Manno.. sag doch endlcih wer imemr die armen kleine Pokis angreift >.< ich will es wisse, was damals im Wald war.. Manno sag es endlich >.<

P.S. Kapitl zu Kurz
Von:  -Nicky-
2009-06-28T09:12:57+00:00 28.06.2009 11:12
SOOOOOOOOOOOOOOOOOO

erstmal ein ganz ganz ganz liebes danke an mexx *________* das es so wahnsinnig schnell mit dem freischalten diesmal ging *________* danke danke danke *verbeug*

so und nun zur ff XD

>>Mini-Akarins soweit das Auge reichte

ach *_________* das is aber auch ne vorstellung der ich mich nicht verwehren kann *___* gibt es irgendwo nen fanartzeichner der sich an dem bild mal versuchen würde ? *lieb in die RUnde schau*

>> Erstaunt zogen manche die Augenbrauen hoch. Bei der Anzahl an Pokémon, die hier gerade lagen, musste das doch wahrscheinlich den ganzen Tag dauern

*____* bei ner glumanda armee hät ich sicherlcih auch den ganzen tag mit füttern zutun *__* ...
aber ichglaub dann würd ich bald arm sein o__o *das gar nicht bedacht hab* .... arg XD... shit ... ich will aber mindestens meine glumanda fußballmannschaft XD...

>>Prof. Collins hatte zwar eigentlich nicht vorgehabt eine Anfängerin für diesen Job einzuteilen, aber wenn sie dieses Flemmli bei sich hatte, konnte ihr gar nichts passieren

naja ich weiß nicht XDD flemmi is doch schon ne katastrophe für sich XD wenn taja das rausholt im ernstfall muss sie sich doch eher sorgen um alles machen oder? XDD

>>Da der Garten auch für eure Pokémon ideal zum Herumtollen ist, dürfen sie euch gern begleiten.

ich ahne schlimmmes XDD...

>>Alle Trainer eines Feuerpokémons möchte ich allerdings bitten, besonders darauf zu achten, dass eure Partner nicht den Garten anzünden

oh weh XDD.... und das mit nem feuerschwanz XDD....

>>„Keinen Plan.“

orientierung wie ein stein XDD

>>„Asche! Akarin was hast du denn gemacht?“

XDDD *lol* wegleg XDDD das is geil XDD

>>Es hatte sich einige etwas größere Steine gesucht und hüpfte damit jonglierend in der Gegend herum. Wenn einer davon runter fiel, war der Affe breit.

um gottes willen sind kinderpokemon anstrengend XDD... das muss man mal filmen XDD

>>„Das heißt unsere Pokémon sind schlicht und einfach high?“

XDD........ oh zeus.... oh asche XDD.... ein highes glumanda XD....

>>„Leute, ich glaub die wirken nicht nur auf Pokémon, oder schweben hier tatsächlich gerade rot-weiß gepunktete Steine durch die Luft?“

XDD... das wird ja immer schlimmmer XDD rotweiß gepunktete steine XDD???
hilfe!!! >< das kann ja was werden.... ich ahne schlimmes...
wenn die prof. die in die hände bekommt XD.... oh weh

>>Warum musste so was auch immer nur ihr passieren?

XD... ja das frag ich mich auch XDD.... .... immer die arme paula XDD...

>> Doch ihr sanfter Ausdruck wich schnell einer ziemlich ärgerlichen Mine: „Nun zu euch, meine Lieben.

genau das hat ich befürchtet XD... hoffe es gibt kein nachsitzen

>> Im ersten Moment wollte Paula patzig „Warum bauen sie dann so was gefährliches hier an?“ antworten

JA DAS FRAG ICH MICH AUCH oO wenn das zeug gefährlcih is is es besser es kommt weg XD

>> werdet ihr bis zum nächsten mal einen kleinen Vortrag über die Arten

shit ... XD... also doch eine strafe...wenn auch nicht gleich nachsitzen XD...

>> wenn es wieder ans Umtopfen der ganzen Jungpflanzen geht, oder?“

also würd sie uns ne wahl lassen XD.. also doch noch nachsitzen dazu >< menno doofe agini zeug oder wie das hieß ><

>> Auch wenn der Vorfall sie nicht unbedingt zu großen Pflanzen-Fans gemacht hatte, so hatten sie doch begriffen, dass die ganzen Gewächse vielleicht doch mehr waren, als nur sinnloses Grünzeug.

ja von dem man glumandaschwänze fernhalten sollte XDD...



*_____________* soooo

also ich fand das kapitel geil XDD es war mal was anderes und lustig glumandas high zu erleben XDDD

schreib schnell weiter ja ;_; *flehendlich anseh*





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