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Stille

von

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Plötzlich war es still

es ist so still

wohin ist der Wind?

es ist so ruhig

sind die Tiere erstarrt?
 

ich warte

und lausche

ob sich was regt
 

es ist so dunkel

wohin ist das Mondlicht?

es ist so kalt

kann ich eine Bewegung wagen?
 

ich warte

und lausche

es wächst angst
 

warum höre ich nichts

sind meine ohren ertaubt?

warum höre ich nicht einmal

das Rauschen meines Blutes?
 

ich warte

und lausche

und hoffe
 

die Kälte lässt mich erbeben

was ist das, ein Geräusch?

Rauch vor meinem Gesicht.

Sehe ich meinen Atem?
 

ich warte

und lausche

auf meinen Atem
 

ich atme lauter,

weil es mich beruhigt

taub bin ich nicht

noch kann ich etwas hören.
 

ich warte

und lausche

ob die Stille vergeht
 

Mein Atem schallt durch den eisigen Wald

so wird mein bebender Körper laut.

Mein Atem klingt fremd und ängstlich

warum traue ich mich nicht, mich zu bewegen?
 

so wart ich

und lausche

wieder dem Nichts
 

ich könnte loslaufen, nach Hause

doch dann würde ich mich verraten

die Stille varachtet mich schon für mein Atmen

ich kann noch warten es ist sicher gleich vorbei
 

Fragen quälen mich

warum ist es plötzlich so still?

das Nichts raubt mir den Verstand

wie kann es sowas geben?
 

oh, bitte, ich will

dass es wird wie vorher

warum fühle ich die Tiere nicht?

sie müssen doch auch hier sein?
 

Ich fühle mich allein

ist das ein Traum?

unmöglich, dass es real ist

warum kann ich mich nich mehr rühren?
 

so stehe

ich Stunden

und sterbe
 

vor Kälte

und Angst

und Fragen

Die Stille lebt

Man fühlt sich in ihr verloren

sie tastet nach unseren Ohren
 

Sie kommt mit der Angst herbei

sie bricht uns den Nerv entzwei
 

In ihr fühlt man sich nicht wohl

der Kopf wird einem von ihr hohl
 

Eine wahre Bestie muss sie sein

sie fängt uns einzeln und allein
 

was tun gegen diese Übermacht

laut singen bis zum Ende der Nacht
 

Doch sie kreucht in unserem Hirn umher

findet Unruh und schaurige Mär
 

holt diese an die Oberfläche

quält uns bis man ihr verspreche
 

dass man niemals sie mehr je verjage

für immer schweige nichts mehr sage
 

Sie lässt uns glauben was nicht ist

Raubt unsern Verstand mit einer List
 

Die Stille hat ein eigenes Denken

sie will uns in ihrem Dasein ertränken
 

Warum tut sie das aber nur?

Tja, es liegt wohl in ihrer Natur



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Maruya
2009-12-25T14:02:46+00:00 25.12.2009 15:02
Acuh sehr schön. Ich finde besonders den Bruch mit dem Reimstil am Ende gut, das wirkt toll als Abschluss. Überhaupt die gesamte Personifikation der Stille ist eine gute Idee.
Also ich weiß nicht was du hast, ich finde du kannst durchaus auch mit Worten umgehen :)
-knuddel-
Von:  Maruya
2009-12-25T14:00:07+00:00 25.12.2009 15:00
Ein wirklich trauriges Gedicht. Es macht schon deutlich, wie schlimm Einsamkeit für uns ist. Denn wenn wir Nichts mehr außer uns selsbt hören, bedeutet das auch, dass wir allein sind. Der Mensch ist nunmal ein doch eher geselliges Tier, das nicht gern allein ist. Wirklich schön herüber gebracht.
Mir hat besonders gut die Wiederholung von
"so warte ich
und lausche.."
gefallen ^^
wirklich sehr hübsch :)


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