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Bad Guys Always Die

Wer früher stirbt, ist länger tot
von

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Ride Nine: Got your shotgun by your side

»Und wie kommt's dann zu diesen – Geschichten?”, fragte Sanji. Zum einen wusste er, dass man auf Gerüchte nicht viel geben konnte, aber zum anderen hatten diese trotzdem auch einen wahren Kern.

Zoro zuckte leicht mit den Schultern: »Wahrscheinlich, weil die alle Ruffy nicht kennen. Nur weil er eine Marinebasis in Schutt und Asche legt, ist er noch lange kein schlechter Mensch. Meistens geraten wir nur mit dem Gesetz in Konflikt, weil Ruffy mal wieder irgendwem helfen musste und dabei die Scheiße anzieht wie Fliegen.« Zoro verdrehte leicht die Augen. »Mit dem Knallfrosch wird's zumindest nie langweilig.« Auch wenn er das nicht immer zwingend positiv bewertete.

Sanji nickte, nachdenklich: »Also werdet ihr nur einfach so steckbrieflich gesucht?«

»So ungefähr«, Zoro grinste, »Nah, im Ernst. Wir sind vielleicht Piraten und die Marine hält uns für gefährlich – aber wir verteidigen uns bloß, wenn wir angegriffen werden. Ruffy lebt seinen Idealismus, der eben nicht immer Konform mit dem Gesetz geht.«

Sanji musterte Zoro. Das hörte sich fast so an wie die alte Geschichte um Robin Hood, nur ohne das Geld. Sie kämpften für ihre Überzeugung und halfen Menschen in Not. Das war ja schon fast ehrenhaft. »Ihr verdient ja fast 'nen Orden«, grinste der Blonde, wollte auch mal ein bisschen witzig sein.

Zoro schmunzelte, schüttelte amüsiert den Kopf: »Du kannst ja einen für uns basteln.«

Kaum war der Witz verklungen, da hüllte sie wieder Schweigen ein. Nur das leise Rieseln des Sandes unter den Hufen ihrer Pferde war zu hören. Aber was sollten sie schon einander mitteilen? Innerlich seufzte Sanji leicht. Mit Fremden Smalltalk zu halten, war zwar nicht so seine Stärke, aber sie waren doch schon einige Zeit zusammen unterwegs. Für Sanji fühlte es sich wie eine kleine Ewigkeit an, die sie bereits zusammen verbrachten. Da mochte er wenigstens die Möglichkeit eines Gesprächsthemas haben. Sie war ihm offenbar nicht vergönnt. Fast erschien es ihm, als würde die Stille sogar den kleinen Rest an Geräuschen verschlucken, die generell eigentlich immer vorhanden waren. Gruselig, wie er fand, und er bereitete sich innerlich darauf vor, etwas zu sagen. »Wie bist du eigentlich Pirat geworden?«

Zoro sah ihn skeptisch an, hob leicht eine Augenbraue: »Hast du das nicht schon gefragt?«

»Äh…« Möglich? Hatte er nicht gesagt, Ruffy hätte ihn überredet? »Aber ich mein … Wolltest du Pirat werden und hast nur auf jemanden wie Ruffy gewartet … Warst du nicht vorher Piratenjäger?« Da hatte er sich noch rechtzeitig aus der Schlinge gezogen, Zeitungen sei Dank.

»Weder noch«, antwortete Zoro schlicht.

»Sondern?«, hakte Sanji nach. Also dem Kerl musste man wohl echt alles aus der Nase ziehen, sowas mochte er gar nicht leiden.

Zoro musterte ihn einen Moment: »Ich werde der beste Schwertkämpfer der Welt.«

Sanji blinzelte unwissend und ein wenig irritiert. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet. »Wie meinen?«

»Ich bin von Zuhause weggegangen, um der Beste zu werden. Ich hab' mich nie selbst als ›Piratenjäger‹ betitelt – ich brauchte nur Geld, um mir Essen kaufen zu können. Du verstehst?«

Sanji nickte leicht. Klang logisch.

»Und manchmal gibt es einfach Dinge, die sich ohne jedes zu tun ergeben. Ich hatte nie vor, Pirat zu werden, mit denselben Vorurteilen wie du. Aber was Ruffy sich einmal in den Kopf setzt, das zieht er auch durch. Es gibt Schlechteres, als mit ihm und den anderen durch die Wüste zu reisen.«

Wieder nickte Sanji leicht. Obwohl er es irgendwie bedauerte, dass er sich immer weniger ein Bild von Ruffy und den Strohhüten machen konnte, je mehr Zoro von ihnen erzählte.

»Und was willst du jetzt machen?«, fragte Zoro.

»Hm?«

»Na, jetzt wo du ›mein Komplize‹ bist?«, Zoro grinste spöttisch. Ihn amüsierte es ungemein, dass Sanji als sein ›Komplize‹ tituliert wurde.

»Ich geh' in irgend'ne Stadt und mach' wieder meine Gaststätte auf.«

»Hm…«, murmelte Zoro, »Ruffy würde jetzt sagen ›wie langweilig‹.«

»Ach, würde er?« Eigentlich interessierte Sanji das gar nicht so wirklich.

Zoro zuckte nur leicht mit den Schultern.

Darauf reagierte Sanji nicht weiter. Was sollte man darauf auch bitte sagen? ›Marimo, geiles Schultergezucke! Macht mich heiß!‹ oder was? Woher auch immer Sanji dieser Gedanke gekommen war. War ja abartig. So schwiegen sie wieder und ritten einfach nur durch den heißen Wüstensand, der Staub wirbelte unter den Hufen der Pferde auf.

Zoro hustete. Seine Lunge klebte wieder oder immer noch voll Staubpartikel. Er konnte es hassen. Ernsthaft. Was würde er nicht alles geben, sich jetzt in einem schönen kalten See zu aalen und seine Lungen einmal ordentlich durchzuspülen. Das war dringend nötig, denn mittlerweile hatte er das Gefühl, sein Hals hätte sich in eine Metallraspel verwandelt. Und wahrscheinlich lag er damit nicht einmal besonders verkehrt. Er räusperte sich gequält. Das raspelte ihm seine Schleimhäute auf, dass er glaubte, Blut zu schmecken. »Na herrlich…«, kratzte er.

Sanji lächelte verunglückt. Er hatte Mitleid mit dem Schwertkämpfer. Ihm selbst erging es kaum besser.

»Müsstest du nicht daran gewöhnt sein?«, fragte Sanji schließlich, als er mal wieder zu Zoro hinüber sah, der seine Spucke zu sammeln schien, um irgendwas Flüssiges seine Kehle hinab schicken zu können. Erfolglos.

»Hm? Wieso?«, krächzte Zoro. Die Wüste und all der Sand über so lange Zeit griffen seinen Organismus nun doch langsam an.

»Na, ihr seid doch Wüstenpiraten, also ständig in der Wüste«, erläuterte Sanji und zuckte leicht mit den Schultern. Waren die Strohhutpiraten nicht ständig auf der Flucht durch die Wüste? Er nahm dies zumindest an.

Zoro schüttelte leicht den Kopf, nickte dann doch und meinte schließlich, als es anfing, blöd auszusehen: »Wir haben ein Wüstenschiff, die Thousand Sunny, mit klimatisierten und vor allem sandfreien Räumen.« Damit machte flüchten sogar Spaß. Ein sehr gemütliches und geräumiges Wüstenschiff.

»Wirklich?«, fragte Sanji und konnte sich dieses Schiff nur schwerlich vorstellen, aber es schien für Piraten gerade das Richtige zu sein. »Gekapert?«

»Nein, geschenkt«, grinste Zoro. Ja, wen Ruffy alles in seinen Bann ziehen konnte, war schon erstaunlich.

Sanji machte große Augen: »Tatsächlich? So richtig geschenkt-geschenkt?«

»Jap, so richtig geschenkt-geschenkt. Einfach, weil wir so nette Leute sind. Ohne Drohung oder so 'nen Firlefanz.« Zoro amüsierte Sanjis ungläubiger Blick.

»Dann kann es ja nicht so besonders sein«, meinte Sanji trocken. Wer würde Piraten schon ein großartiges Schiff schenken?

»Och doch, sehr. Auf dem Deck wächst sogar echtes Gras.«

»Du spinnst doch«, also das kaufte Sanji ihm nun wirklich nicht ab. So ein Blödsinn.

»Im Ernst!« Zoro wusste es besser. Das Schiff war Luxus pur – und wahrscheinlich deshalb ihres. »Kannst uns ja mal besuchen kommen«, witzelte er.

»Haha«, lachte Sanji trocken.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  pbxa_539
2010-04-10T12:23:28+00:00 10.04.2010 14:23
Geil xDD
Was springen Sanji denn für Gedanken im Hirn rum?
Muss wohl an der Sonne liegen, wie ?

Bei dem Gras an Deck frag ich mich nur, wer das gießt. Wenn die doch in der Wüste damit rumfahren, müsste das doch eigentlich verdörren.
Bin ja mal gespannt, ob Sanji Zoros Einladung annimmt.
Ich freu mich schon aufs nächste Kap ^^


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