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Endless Love – Without A Future? (無盡的愛)

Eine verbotene Liebe im alten China (Goku&Chichi)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
Classical (Vanessa Mae)

Endlich nun wieder ein neues Kapitel >.< Ach Gott, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll :-( Es tut mir so leid, aber ich habe die Fanfic wirklich komplett aus den Augen verloren, weil es in meinem Leben so drunter und drüber ging :-/

Nja, also schnell kurz zum Kapitel:
Diesmal fasse ich mich natürlich wesentlich kürzer als beim letzten Kapitel xD
Also hier geht es zur harmonischen Abwechslung wieder mit Son-Gokus Sicht weiter ;-)
Und an dieser Stelle wie sonst immer erst nur:
Viel Spaß beim Schmökern! ;-) Komplett anzeigen

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信心 - Was bedeutet Vertrauen?

****Rückblick****

Tief sahen wir in die Augen des anderen. Unsere Blicke sagten mehr als tausend Worte.

Es dauerte eine Weile, bis ich mich dazu durchrang, diese intime Stille zu unterbrechen und ihm das zu gestehen, was mein Herz die ganze Zeit nur so herausgeschrien hatte: »Ich liebe dich.«

»Du bist mein Leben«, kam es zärtlich aus seinem Mund, und ich war mir vollkommen bewusst, was diese Aussage bedeutete. So simpel sie auch klang: Dahinter lag etwas ganz Besonders verborgen.
 

Das war unsere erste gemeinsame Liebesnacht, die keiner von uns je vergessen würde. Weder in diesem Leben noch in jedem nächsten.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 16:

信心

Vertrauen/B]

»Unterschätzt niemals unsere Gefühle füreinander.«


 

Ein neuer Tag war angebrochen. Der Wind, so schwach er auch war, ließ das Wasser der Quelle nicht ruhen. Immer wieder hörte man in der friedlichen Stille der Natur leises Plätschern, die durch die leichten Wellen des heißen Wassers verursacht wurden.

Es war ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien heute so hell, dass sie penetrant blendete.

Arm in Arm lagen wir innerhalb der Höhle, die sich vor der heißen Quelle befand. Vor der Quelle, wo sich etwas ganz Besonderes ereignet hatte. Der Ort, an dem wir unsere erste gemeinsame Liebesnacht verbracht hatten.

Als ich erwachte, hatte ich leider nicht lange die Gelegenheit, sie heimlich zu beobachten, weil sie kurz darauf ebenfalls die Augen langsam aufschlug. Welch ein niedlicher Anblick. Ich strahlte sie glücklich an. »Guten Morgen, Prinzessin.« Sanft tätschelte ich ihr den Kopf, so wie ich es früher immer getan hatte, als wir beide noch kleine Kinder gewesen waren. Sie erwiderte meinen Blick verliebt. »Guten Morgen.« Noch ganz schlaftrunken kuschelte sie sich noch näher an mich heran.

Ich spürte sofort, dass es zwischen uns nicht mehr wie vorher war. Etwas ganz Entscheidendes hatte sich geändert: Wir waren uns näher als je zuvor. Und wir liebten uns mehr als je zuvor.

Ich bereute es keinen einzigen Augenblick lang, es doch gemeinsam mit Chichi gewagt zu haben. Es war definitiv kein Fehler gewesen. Meine anfänglichen Zweifel waren unbegründet und vor allem überflüssig gewesen. Es war richtig gewesen, denn Liebe hatte nicht im Entferntesten etwas mit der Vernunft oder gar dem Gesetz zu tun.

Wir liebten uns so sehr und unsere Liebe war all die Jahre schon so lange stetig gewachsen, dass es an der Zeit geworden war, diesen letzten Schritt mit ihr zu unternehmen und ihr meine grenzenlose Zuneigung auch körperlich Ausdruck zu verleihen. Sie sollte mich voll und ganz spüren – jede Faser meines Körpers. Mit all ihren Sinnen und Empfindungen. Haut an Haut. Unsere Liebe war reif genug dafür gewesen. Denn Worte allein hätten nie die Macht erreicht, ihr meine unbändige, unzähmbare Liebe zu beweisen.

»Es war so wunderschön«, fasste sie auch meine Gedanken in aller Kürze zusammen. Ich schmunzelte verträumt, strich ihr über den nackten Rücken und gab ihr als Antwort einen liebevollen Kuss auf die Stirn. »Ja, das war es«, bestätigte ich flüsternd. Da wir uns dick zugedeckt und die ganze Nacht gekuschelt hatten, war uns nicht kalt.

Nachdem wir aufgestanden und gefrühstückt hatten, machten wir uns wieder Hand in Hand auf den Weg. Wir hatten es ja schon fast geschafft. Uns fehlte nur noch ein Dragonball, und dann konnten wir endlich zusammen glücklich sein – in Freiheit, ohne jegliche Verpflichtungen unserem Reich gegenüber. Dann konnten wir endlich ungestört unser Leben leben.
 

Inzwischen war ein weiterer Monat ins Land gestrichen.

»Sieh mal, da unten ist ein Dorf! Spürst du da etwas, Liebste?« Aufgeregt deutete ich auf das kleine unscheinbare Dorf, welches sich direkt unter uns befand.

Chichi streckte ihre Fühler aus, weshalb sie nicht sofort antwortete. »Momentan spüre ich nichts. Lass uns die Siedlung trotzdem mal unter die Lupe nehmen. Wir könnten unerkannt vielleicht etwas zu Essen bekommen.«

Irgendwie war ihr Gespür in letzter Zeit leider nicht mehr das, was es einmal gewesen war. Sie war sich ziemlich unsicher und spürte von einem gewissen Abstand aus kaum noch etwas - ganz im Gegenteil zu früher, was auch erst wenige Wochen zurücklag. Bisher hatte ich sie aber auch nur einmal darauf angesprochen, um sie ja nicht unnötig zu kränken, doch sie hatte darauf gemeint, dass alles okay mit ihr wäre. Und so musste ich mich mit dieser Antwort zufriedengeben, auch wenn ich meine Sorge um sie nicht vollständig abstellen konnte.

Und mir war auch nicht wohl bei dem Gedanken, ins Dorf reinzuspazieren. Die Gefahr war zu groß, erkannt zu werden. Außerdem wunderte es mich, dass sie als Erste auf das Essen zu sprechen kam – normalerweise war doch immer ich derjenige, der immer Hunger hatte.

»Uns bleibt wohl keine andere Möglichkeit. Wir müssen es wohl riskieren«, kam ich dann doch zu diesem Entschluss.

Zwei schlanke Arme umschlangen mich plötzlich von hinten. Fragend drehte ich meinen Kopf zurück. »Ach, es wird schon nichts passieren! Und wenn doch, wirst du mich doch beschützen, nicht wahr?« Dabei blinzelte sie mich zuckersüß an. »Davon kannst du aber ausgehen.«
 

Eine halbe Stunde später saßen wir gemütlich in einem alten Restaurant und aßen seit Langem mal wieder ein vernünftiges, Gericht aus der originalen, herkömmlichen Küche. Zwar waren Chichis Kochkünste unschlagbar, doch draußen in der weiten Wildnis war der zum Kochen geeignete Vorrat eben etwas begrenzt.

Ein Gericht war für mich wohl mehr als untertrieben. Ich schaufelte regelrecht eine zweistellige Zahl an Gerichten in mich hinein.

Um nicht erkannt zu werden, trugen wir beide eine Kapuze. Zum Glück waren wir nicht die Einzigen, sodass dies nicht weiter auffiel.

»Ist das lecker!«, war der einzige Satz, den ich hin und wieder von mir gab, während ich herzhaft weiter aß. Schließlich wollte ich meine Mahlzeit nicht unbedingt mittendrin unterbrechen. Doch anscheinend meinte es jemand nicht gut mit mir, denn plötzlich stürmten einige yuanische Soldaten in das Restaurant. »Also auffälliger geht’s wohl nicht mehr, was?«, dachte ich mir nur sarkastisch und griff nach Chichis Hand, um uns fortzuteleportieren, doch da ich dafür ein wenig Kraft aufbringen musste, wurde meine Aura wieder sichtbar, sodass ein feinfühliger Soldat mich sogleich entdeckte. »Die Prinzessin Chi und General Goku!«, rief er aufgeregt. Keine Sekunde später stürmten sie auf uns zu und schlugen wild auf den Tisch, sodass die drei Stapel Teller, die von mir fleißig verputzt worden waren, zu Boden fielen und klirrend in ihre Einzelteile zerbrachen.

Reflexartig hatte ich es noch geschafft, eine Portion Nudeln aufzufangen, an der ich gerade gesessen hatte, bevor sie das gleiche Schicksal ereilen konnte. Was wäre das für eine Verschwendung gewesen. So schnell wie möglich wollte ich noch den Rest zu mir nehmen, als ich Chichis aufgebrachte Stimme vernahm, die meinen Nahmen rief. Klares Zeichen, dass es an der Zeit war, mein Mahl zu beenden. Schweren Herzens ließ ich die Schale fallen, packte Chichi, trug sie auf Händen und sprang blitzschnell aus dem Restaurant. Ich war viel zu wütend, um mich jetzt einfach wegzuteleportieren. Ich wollte mit ihnen abrechnen. Durch den Bruch des Fluchs blühte nun auch meine kampflustige Seite wieder in voller Pracht auf. Und auch mein Leichtsinn.

»Kommt schon raus, ihr Flaschen! Wenn ich eines hasse, dann ist es, wenn man mich beim Essen stört!«, maulte ich gereizt und stellte mich angriffslustig in Kampfposition. »Wenn ich eines hasse, dann, wenn man mich beim Essen stört!« Es war sehr untypisch für mich, so schnell an die Decke zu gehen, doch wenn es ums Essen ging, hörte bei mir der Spaß auf.

»Verehrte Prinzessin und verehrter General!«, kam es von dem Anführer der Gruppe, General An-Bao. »Schon seit Monaten versuchen wir verzweifelt, Euch ausfindig zu machen. Bitte, kehrt in unser Reich zurück!« Tief kniete er sich vor Chichi nieder. Die anderen Soldaten im Hintergrund taten es ihm gleich.

Mit einem kalten Blick, der sogar bei mir einen Schauer hinterließ, sah sie auf ihn herab. Die gleichen Augen, die sie zwischen der Zeitspanne von den Anfängen meines Fluches und vor unserer gemeinsamen Flucht hatte. Die gleiche Leere und Tiefgründigkeit.

Wieso war dieser Ausdruck wieder da? Ausgerechnet jetzt? Dachte sie an diese qualvolle Zeit zurück? An die schlimmste Zeit unseres bisherigen Lebens?

»Nein General. Nie wieder werde ich auch nur einen Fuß da reinsetzen. Von dieser Hoffnung könnt ihr euch ein für allemal verabschieden!«

Totenstille. Im ersten Moment traute sich keiner, irgendetwas zu sagen. Und auch Chichi hatte offensichtlich nicht vor, mehr zu sagen als unbedingt notwendig war.

»Prinzessin, bitte, das dürft Ihr uns nicht antun!«, flehten meine ehemaligen Kollegen regelrecht.

Mit ernster Miene stellte ich mich schützend vor meiner Frau. »Ihr habt gehört, was sie gesagt hat! Und jetzt seht zu, dass ihr schleunigst Land gewinnt, bevor ich richtig wütend werde!«

Um Fassung ringend sah mir An-Bao in die Augen. Es fiel ihm sichtlich schwer, sich gegen mich aufzulehnen – schließlich war ich ja immer sein großes Vorbild gewesen; diese Vorbildfunktion hatte ich eigentlich bei allen gehabt damals. Inzwischen hatte er sich ja seinen Traum erfüllt und war mein Nachfolger geworden – klar, dass er seine Pflicht nun umso ernster nahm. »Wir … dürfen nicht zurücktreten. Das müsst Ihr doch wohl am besten wissen, General.« Er schluckte, senkte seinen Blick und ballte seine Hand zu einer bebenden Faust zusammen. »Wir müssen die Befehle des Kaisers ausführen, koste es, was es wolle. Selbst wenn wir gegen euch antreten müssen!«

Für kurze Zeit schloss ich meine Augen. Ich müsste es also am besten wissen. Klar, da war ich ja noch unter dem Fluch unseres verstorbenen Mönchs Liang-Ning gestanden und war der absolut Treueste aller treuesten Generäle gewesen. Natürlich hatte ich das allen Soldaten auch so vorgelebt, weil ich selbst der felsenfesten Überzeugung gewesen war, dass man sich dem Kaiser keinesfalls widersetzen durfte.

Inzwischen ging es mir total am Allerwertesten vorbei, was mit dem Kaiser und unserem Volk passierte. Welch eine Ironie.

Der neue Oberbefehlshaber erhob sich von seiner untertänigen Position und richtete seinen Finger auf uns. »Auf ihn!« Im nächsten Moment wurden wir von allen Seiten von den Soldaten angegriffen.

»AUF IHN!« Er erhob sich und die Soldaten schossen an ihm vorbei; direkt auf mich zu.

Spielend wich ich dem ersten Angriff aus und schlug mit einem Mal meine Augen auf. »Ihr könnt euer Glück gerne versuchen, aber eines möchte ich euch noch mitgeben, weil wir mal Gefährten waren und ihr mir einfach leidtut, weil ihr nichts weiter seid als Marionetten des Kaisers: Dieser Kampf ist völlig sinnlos, sowohl für euch als auch für mich. Ihr könnt nicht gewinnen.«

Jemand attackierte mich aus dem Hinterhalt. Ohne hinzusehen schlug ich ihn mit einem Fußtritt nieder. »Hast du denn überhaupt keinen Stolz, Dong-An? Den Gegner von hinten anzugreifen – ein absolutes Tabu für einen ehrenhaften Krieger. Du musst noch sehr viel lernen.«

Mit leiser Verachtung blickte ich hinunter zu meinem einstigen besten Mann, der mich immer ganz besonders verehrt hatte und dessen Augen mich verräterisch glitzernd ansahen. »Wie konntet Ihr mich nur so enttäuschen, General Goku? Gearde Ihr! Ihr wart mein größtes Idol! Wie konntet ihr unser Volk nur so verraten?«

Nachdenklich sah ich ihn an. Eine ganze Weile herrschte stilles Schweigen, bis ich ihm endlich die Antwort lieferte, die der absoluten Wahrheit entsprach: »Ganz einfach: Ich wollte die Frau lieben, die ich mehr als alles andere auf dieser Welt begehre und liebe. Das ist alles.«

Ich wandte mich von ihm ab und setzte den Rest der Gruppe problemlos außer Gefecht.

»General Goku!« Laut dröhnte es in meinem rechten Ohr. Ich fuhr herum und bei dem Anblick, der sich mir nun bot, zog sich alles in mir zusammen: An-Bao hatte aus einer Verzweiflungslage Chichi an sich genommen und hielt etwas zitternd sein Schwert dicht an ihre Kehle. »Nur die kleinste Bewegung und die Prinzessin ist tot!«

Ohne jegliche Mimik zu verziehen beobachtete ich die beiden. Lange ruhte mein Blick auf Chichi, deren Blick keinerlei Angst ausstrahlte, sondern grenzenloses Vertrauen.

Ihre Augen strahlten keinerlei Angst aus – nur grenzenloses Vertrauen.

So schwer es mir auch in diesem Moment fiel: Ich versuchte, meine aufsteigenden Emotionen zurückzuhalten und klare Gedanken zu fassen. Denn Chichi war zweifelsohne mein größter Schwachpunkt, der es sogar gelang, mich mich selbst vergessen zu lassen. Sie war die Frau, die ich mehr als alles andere auf diesem Universum liebte. Niemals würde ich zulassen, dass man ihr auch nur ein Haar krümmte.

Wie konnte ich nur so dumm sein und sie aus den Augen lassen? Nun war sie so einer Gefahr ausgesetzt – allein meinetwegen.

Das Blut in mir begann zu kochen und wild durch meine Venen zu pulsieren. Mir wurde immer heißer und ich war kurz davor, blind vor Wut zu werden. Es kostete mich jegliche Selbstbeherrschung, diesem Zorn nicht auch äußerlich Ausdruck zu verleihen. Ich musste einen kühlen Kopf bewahren, bevor ich irgendeinen Fehler beging, der fatale Folgen mit sich bringen und den ich mir nie verzeihen könnte.

Tatsächlich durchschoss mich in diesem Moment ein logischer Geistesblitz. Beinahe siegessicher legte ich den Kopf schief.

»Nein, das würdest du nie wagen. Du hältst mich wohl für total behämmert. Du hast doch den Auftrag bekommen, die Prinzessin zurück in unser Reich zu bringen, nicht wahr? Was glaubst du, sähe die Reaktion deines ach so verehrten Kaisers aus, wenn du sie nicht lebend zurückbringst?

So wie ich diesen Mistkerl von Kaiser kenne, hält er bestimmt eine saftige Strafe für uns bereit, aber wenn wir tot sind, muss er natürlich wohl oder übel auf unsere Tortur verzichten! Wen glaubst du, wird er foltern an unserer Stelle?« Ich versuchte so ruhig und gelassen wie möglich zu klingen – immerhin wollte ich überzeugend rüberkommen. Ich hätte wohl keinen besonders schlagfertigen Eindruck hinterlassen, wenn ich hier wie eine wild gewordene Bestie ausgeflippt wäre, da mir in Wahrheit genau danach war.

Unsicher sah An-Bao abwechselnd zu mir und zu Chichi. Das entging mir nicht und ich musste mir ein triumphierendes Grinsen verkneifen. Er war schon immer ziemlich leicht um Finger zu wickeln gewesen.

Ich zuckte nicht mit der Wimper, als er wie aus heiterem Himmel zu brüllen begann. »Was macht das noch für einen großen Unterschied? Auf uns wartet so oder so der Tod, wenn wir die Prinzessin und Euch nicht zurückbringen!«

»Ziemlich beschissene Situation, was?«, spottete ich gehässig, denn mein Mitleid ihm gegnüber hielt sich in Grenzen. Immerhin benutzte er Chichis Leben unmoralischerweise als Schutzschild. Dafür hatte ich keinerlei Verständnis. Mit dieser Handlung hatte er in meinen Augen jegliche Rechte verwirkt.

Eine Tat, die ich ihm niemals verziehen würde. Daher musste ich wirklich höllisch aufpassen, dass mir meine aufkeimende Wut und mein grenzenloser Hass nicht den Verstand vernebelte. Sachlich bleiben lautete die Devise. Gesagt, getan: Betont lässig verschränkte ich meine Arme vor der Brust.

»Egal, wofür du dich auch entscheidest: Es wird immer falsch sein. Ich für meinen Teil sehe nur zwei Möglichkeiten für dich: Entweder tötest du Chichi und wirst einer Folter unterzogen, die einen sehr qualvollen Tod für dich zur Folge haben wird, oder du verschonst uns und wirst bestraft, weil du uns nicht kriegen konntest. Beide Wege werden dich zweifelsohne ins Verderben stürzen. Aber da kann ich nur sagen: Selbst schuld, wenn man sich so bedingungslos des tyrannischen Kaisers beugt.«

Doch da mischte sich eine gewisse Person ziemlich unerwartet in die Auseinandersetzung ein. »Son-Goku! Das reicht jetzt!«, mischte sich Chichi ein. Sie holte mich somit zurück auf den Boden der Tatsachen. Das hatte ich auch bitter nötig gehabt, um zu erkennen, wie ernst die Lage war.

»Lass sie los!«, zischte ich mit ruhiger Stimme, aber der drohende Unterton war allerdings nicht zu überhören.

An-Bao folgte meiner Aufforderung ohne Widerrede und hielt seinen Blick niedergeschlagen gesenkt.

Chichi – endlich endgültig von der drohenden Lebensgefahr befreit – wandte sich gleich An-Bao zu. Eine Welle des Mitleids stürzte auf sie ein bei diesem Anblick.

»Ihr müsst nicht zurückkehren. Taucht unter und lebt außerhalb dieses Reiches. Baut euch euer eigenes, freies Leben auf. Euch ist das ohne Probleme möglich: Ihr müsst euch nur aus eurer Soldatenuniform befreien und könnt wie ganz normale Menschen leben.

Wir können das leider nicht. Uns würde jeder erkennen, zu jeder Zeit und an jedem Ort.« Ihre Stimme wurde immer leiser und monotoner. Kein Wunder bei unserer schier aussichtslosen Situation.

»Prinzessin …«, flüsterte er bestürzt und ehrfürchtig, doch wurde von mir unterbrochen. Inzwischen stand ich direkt hinter Chichi und legte sanft eine Hand auf ihre Schulter.

»Mach dir mal keine Sorgen. Wir werden schon eine Lösung finden! Kümmert ihr euch lieber um eure eigene Existenz.« Ich schenkte ihm ein versöhnliches Lächeln, bevor ich Chichi ohne Vorwarnung in meine Arme nahm und mit ihr wegflog.
 

In einer weit entfernten, abgelegenen Gegend landete ich schließlich. Während des ganzen Flugs hatten wir kein Wort miteinander gewechselt. Meine Gedanken kreisten permanent um die gerade vorgefallenen Ereignisse – und ich hätte darauf wetten können, dass sie auch an sie dachte. Ich musste zusätzlich noch gegen etwas anderem kämpfen: Meine Reue.

Nachdem ich sie heruntergelassen hatte, durchbrach sie sogleich die erdrückende Stille zwischen uns.

»Was war nur mit dir los, Son-Goku? Ich hätte dich fast nicht wiedererkannt … Deine Augen, deine Stimme und deine gesamte Ausstrahlung war von purem Hass getränkt«, fing sie an, über dieses Ereignis zu sprechen.

Ich sah stumm zu Boden. Natürlich hatte ich nicht vor, mir schleunigst eine gute Lüge einfallen zu lassen. Wir wollten immer ehrlich zueinander sein und daran würde ich mich auch halten. Nein, es war definitiv nicht der Grund, warum ich mit der Antwort zögerte. Es entpuppte sich einfach nur als äußerst schwierig, die Wahrheit in sprechbare Worte zu fassen. Oder nach einer Rechtfertigung zu suchen. Allein schon, weil ich mir mein Verhalten selbst nicht so richtig erklären konnte, erschwerte die Sache natürlich ungemein.

»Ich … Ich weiß selber nicht, was in diesem Moment in mich gefahren ist. Ich habe einfach nur puren Hass auf ihn verspürt, als er dich mit dem Schwert bedroht hat. Ich … hatte solche Angst, dich zu verlieren … und aus der Angst hat sich unerklärlicherweise eine so unbändige Wut entwickelt, sodass ich glatt aus den Augen verloren habe, in welcher Gefahr du wirklich geschwebt bist.

Aus dieser Angst ist der Hass entstanden in einer Form, wie ich ihn nicht kenne. Ich kann es mir selber nicht erklären. Vergib mir bitte, dass ich so blöd auf ihn eingeredet habe statt dich gleich aus seinen Fängen zu befreien.« Zerknirscht traue ich mich kaum, in ihre Augen zu sehen.

Lange sah sie mich nur mit einer gewissen Ernsthaftigkeit an, bevor sie abrupt ein mildes, triumphierendes Lächeln auf ihren Lippen zauberte. »Ich glaube, ich habe dich durchschaut! Inzwischen kenne ich dich noch besser als du dich selbst!«

Verwundert starrte ich sie nur mit verblüfften Augen an.

»Wie meinst du das?«

»Anscheinend … Nein, eigentlich ganz offensichtlich …«, sie legte ihre Arme um meinen Nacken und schenkte mir ihr wärmstes Schmunzeln, »… hast du deine Gefühle für mich ziemlich unterschätzt.«

Bevor ich überhaupt etwas darauf erwidern konnte, spürte ich ihre weichen Lippen auf meinen. Ich schmeckte ihren süßen Geschmack, als ihre Zunge zärtlich in meine Mundhöhle eindrang.

In diesem Moment wurde es sogar mir klar: Sie hatte vollkommen recht. Doch ich dachte nicht mehr länger, legte meine Arme um ihre schmale Taille und gab mich dem Kuss vollkommen hin.

Sie war so zierlich … so zerbrechlich. Meine Chi.
 

Wenige Zeit später saßen wir an einem dicken Baum gelehnt. Der ganze Schnee war in der Zwischenzeit geschmolzen – stattdessen lachte uns die Sonne entgegen. Zwar war es trotzdem recht frisch, aber im Vergleich zu manch anderen Tagen seit unserer Reise herrschten angenehme Temperaturen.

Ich saß direkt hinter ihr, während sie ihren schlanken Rücken an meinen Oberkörper drückte. Schützend umschloss ich sie mit meinen Armen und legte mein Kinn auf ihren Kopf. Ihr schwarzes, glänzendes Haar roch so herrlich, dass es mir beinahe den Verstand raubte. Genüsslich sog ich den frischen Duft von klarem Wasser mit geschlossenen Augen ein.

Seit unserer Reise konnten wir uns schließlich nur mit dem Wasser waschen, was uns Mutter Natur direkt bot. Genüsslich sog ich ihren frischen Duft mit geschlossenen Augen ein.

»Son-Goku?«

»Hm?« Ich spielte etwas verträumt mit ihren einzelnen Haarsträhnen.

»Weißt du, was ich gedacht habe, als General An-Bao mich mit seinem Schwert bedroht hat?«

Ich wurde hellhörig und erwachte aus meinem tranceartigen Zustand. Angestrengt wühlte ich in meinem Kurzzeitgedächtnis herum. »Na ja … Ich habe in deinen Augen auf jeden Fall keine Angst gesehen; das ist mir am stärksten aufgefallen«, antwortete ich zögerlich.

Sie nickte zustimmend. »Ich hatte wirklich überhaupt keinerlei Angst verspürt. Und ich muss sagen: Ich war selbst sehr verwundert darüber. Ich meine: in so einer Situation, direkt im Angesicht des Todes! Und kein Funken Angst. Nicht dass ich keine Angst vor dem Tod hätte, aber ich hatte wirklich keine Angst gehabt und …«

Zärtlich legte ich meinen Zeigefinger auf ihren Mund und stoppte somit ihren aufgeregten Redefluss. Tief sah ich in dieses warme, glänzende und lebendige Schwarz ihrer Augen. Augen, die es immer wieder schafften, mich in ihren Bann zu ziehen und zu verzaubern.

Nun war ich derjenige, der siegessicher grinste. »Du hattest einfach grenzenloses Vertrauen zu mir gehabt, nicht wahr? Na dann warst du aber diejenige, die ihre Gefühle für mich gewaltig unterschätzt hat.«

Herzhaft fing sie an zu lachen. Eine Melodie, die mich einfach immer glücklich machte; für mich die schönste Melodie auf dieser Welt. Mein Herz machte Freudensprünge.

Ja, ich wollte sie glücklich machen. Ich wollte diese Frau glücklich machen und sie jeden Tag so herzhaft lachen sehen.

Das lag mir mehr am Herzen als alles andere.

Denn wenn sie glücklich war, dann war ich das auch … Niemals wäre ich dazu fähig, eine andere Frau als sie zu lieben. Sie war die einzige Frau für mich. Für die Ewigkeit.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der letzte Dragonball ... wurde in diesem Kapitel noch nicht gefunden! xDD
Aber ob sie ihn auch jemals finden werden ...?
Aber ich muss euch sagen: Wir gehen langsam wirklich auf das Ende dieser Fanfiction zu ... :-/ Wenn sie den Dragonball also nicht schleunigst finden, dann ... Nein! Nein, das spreche ich jetzt nicht aus, lasst euch einfach überraschen *grins*
Ich verrate jetzt erstmal nur: Im nächsten Kapitel kommt noch ein weiterer Höhepunkt ... Ihr dürft gespannt sein Leute! :-)

Also bis zum nächsten Kapitel! :-D
Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Dragonohzora
2012-09-27T22:29:25+00:00 28.09.2012 00:29
Ein bisschen Wehmütig bin ich ja, nun habe ich alle Kapitel vorerst gelesen/ nachgelesen und muss nun warten bis es weiter geht *grummel* Also beeile dich ja?:) *lieb schaut*

Zum Kapitel: Ich musste so lachen, als die Kriger Goku beim essen störten, das ist der Son Goku, den wir alle lieben und ein klein wneig hates mich an Bud Spencer erinnertXD (Falls du den kennst)^^, der mag es auch überhaupt nicht beim essen gestört zu werdenXD

Hach herrlich geschrieben, nun frage ich mich natürlich auch, wieso Chichi nun Schwierigkeiten hat den letzten Dragonball zu finden? Liegtes daran, das sie nun keine Jungfrau mehr ist? (Nur eine Theorie Meinerseits^^)

Was ich im vorherigen kapitel vergessen habe zu erwähnen, war das iches echt kalsse finde, das du auf das Versprechen in den ersten Kapiteln eingegangen bist und sie zwear nun quasi auf der Flucht sind, aber Goku somit im Grunde auch sein Versprechen hält und er mit Chichi auf Wanderschaft ist, um die Dragonballs zu finden:)

Das Gokuu Hass empfunden hat als Chichi als Geisel genommen wurde, kann ich auch wirklich nachempfinden, wer tickt nicht aus, wenn die liebsten in gefahr sind? Dazu noch sien sayajinblut. ich stelle mir sayajins ja auch immer sehr beschützerishc vor, die ihre familie vor jeder Gefahr beschützen und verteidigen, koste es was es wolle und ich denke das Goku für Chichi der wahre Partner, der wahre Gefährte ist und auch so empfindet, zumindest stelle ich es mir immer so vor. Das Sayajins sich immer nur an eine Frau binden, für den Rest ihres lebens, wie bei den Wölfen:)

Super geschrieben wie immer, diesmal stand Action und auch der Humor im Vordergrund und ich bin echt egspannt was nun passiert, ob sie den Dragonball finden udn sich ihren Wunsch erfüllen können oder eben nicht. Es kann ja auch genauso gut sien, dases in diesem leben kein happy End gibt-.-, wobei ich eindeutig Happy Ends bevorzugen würde, egal auf welche WeiseXD

Hach, ich wünsche mir das Goku und Chichi auf ewig zusammen sein können:)

So und nun muss ich mich wohl übel in geduld üben, bis du gnädig genug sein wirst, mich mit einem neuen kapitel zu ergötzen, dabei bin ich doch so ungeduldig-.- Also hau in die Tasten, lass deine Muse tanzen und vor allem lass mich nicht solange auf ein neues Kapitel warten:)

Ganz liebe Grüße, an eine wunderbare und sehr talentierte FF Autorin

*wink*

PS: Ich hoffe, dases nicht deine letzte Goku und Chichi FF sein wird, wenn du diese beendet hast, es würde mich zum weinen bringen T__T

Bis zum nächsten Kapitel
:)




Von:  -Gokula-Chan-
2012-09-22T09:18:52+00:00 22.09.2012 11:18
*///////////////////////////*
*quiek*
Ich LIEBE diese FF *______________*
Und dieses Kapitel ist mal wieder DER HAMMA */////////////////////////*
Ich muss mir wirklich mal ne GROßE Scheibe von dir abschneiden *.*
Dein Schreibstil ist einfach HAMMA *_____________*
*schwärm*
Ich hoffe es geht bald weiter *.*
Und DANKE für die ENS *_______* *KNUDDEL*
Hab mich riesig gefreut, als ich gesehen habe, dass es weitergeht *.*
(Auf der Startseite stand nichts o.o)
Von:  Kleines-Engelschen
2012-09-06T15:29:01+00:00 06.09.2012 17:29
ein tolles kapitel.
ich freu mich riesig das es weitergeht.
mach auf alle fälle weiter so

greetz


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