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Endless Love – Without A Future? (無盡的愛)

Eine verbotene Liebe im alten China (Goku&Chichi)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Spezielle Musiktipps:
Tinh Nong (Minh Tuyet), Khuc Ca Cuoi Cung (Minh Tuyet), Memorial Address (Ayumi Hamasaki), Teddy Bear (Ayumi Hamasaki), Together When (Ayumi Hamasaki)

Hehe, und weiter geht es in die nächste Runde!^^ In diesem Kapitel bleibe ich noch bei Son-Gokus Sicht, und joa, was soll ich sagen ... Es wird wieder ein Zeitsprung geben, aber keine Sorge: Das wird der letzte große Zeitsprung sein ;-)
Son-Gokus Zauber wird immer stärker, dass dieser nun inzwischen schon seinen ganzen Verstand unter seiner Kontrolle gebracht hat. Das Einzige, was Son-Goku noch von seinem früheren Ich geblieben ist, sind die stark verborgenen und versteckten Gefühle, tief im innersten Kern der Kammer seines Herzens, die sich jedoch kaum durchsetzen kann und zum Vorschein tritt, wenn überhaupt.
Er merkt selbst nicht mehr, dass er sich gegen seine Natur verhält ... dementsprechend auch seine Gedanken^^'

Und sonst ... Hmm ...^^ Gibt es eigentlich nichts zu sagen, außer wie immer:
Viel Spaß beim Lesen! ^^ Komplett anzeigen

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近及遠 - So nah ... und doch so fern ...

****Rückblick****

»Du hast mir versprochen, dass alles so sein wird wie früher. Du hast es mir versprochen!«, Nun kündigten sich doch wieder die Tränen an, bevor sie ausholte: »Es war also alles eine Lüge! Ich hasse dich!«

Sie drehte sich sofort um und rannte weg.
 

Der Schmerz, der sich durch ihre Worte in meinem Herzen bildete, drohte, michzu verschlucken. Sie hasste mich. Und das vollkommen zu Recht. Ich war wirklich das Allerletzte.

Und so stand ich ganz alleine da. Sah ihr mit leeren, trüben Augen hinterher ... Früher wäre ich ihr sofort gefolgt, ohne dabei auf ihre Privatsphäre zu achten. Ohne darüber nachzudenken, ob sie vielleicht allein sein wollte, doch jetzt konnte ich es nicht. Nicht mehr. Meine Beine wollten sich einfach nicht bewegen.
 

Das war dann wohl das Ende. Das Ende unserer jahrelangen Freundschaft, die uns immer enger und enger zusammenschweißt hatte im Laufe der vergangenen Jahre. Es war vorbei. Einfach vorbei.

Sie hatte zwar einen zuverlässigen und perfekten Diener gewonnen, doch ihren besten Freund verloren.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 7:

近及遠

So nah … und doch so fern …

»Ohne dich bin ich nicht mehr als eine leblose, leere Hülle …«


 


 

Seitdem hatte sich alles verändert. Nichts war mehr so, wie es vorher gewesen war.

Seit vier Jahren stand ich unter den Diensten der Kaiserfamilie und war der loyale Leibwächter der Prinzessin. Zugleich leitete ich mithilfe meines Vaters unsere kaiserliche Soldatengruppe und war somit offiziell der zukünftige Nachfolger meines Vaters, der General der höchsten Eliteklasse.

Prinzessin Chichi wurde von Tag zu Tag schöner und wuchs zu einer bezaubernden jungen Frau heran. Inzwischen war sie ja nun schon sechzehn Jahre alt. Ihre glatten, schwarzen Haare, die immer gepflegt und glänzend waren, reichten ihr nun schon fast bis zu ihren Füßen. Sie besaß das schönste Gesicht, welches ich je in meinem Leben gesehen hatte. Absolut makellos und perfekt – einfach alles an ihr. Sie war zwar sehr zierlich, hatte dennoch sehr weibliche Züge an sich, doch darauf durfte ich meine Aufmerksamkeit nicht lenken. Dieses Privileg hatte ich nicht.

Wenn wir uns mal unterhielten, traute ich mich auch kaum, ihr direkt in die Augen zu sehen, sondern blickte immer nur devot zu meinen Füßen hinab.
 

Die Prinzessin war seit jenem Tag nicht mehr dieselbe. Nicht mehr so lebhaft, fröhlich und glücklich. Seitdem hatte man sie nicht mehr lächeln sehen. Früher hatte sie zumindest gezwungen gelächelt, weil sie es musste. Für eine echte Prinzessin ziemte es sich, immer und jederzeit ein Lächeln zu zeigen. Doch nun tat sie selbst das nicht mehr.

Es schien ihr völlig egal geworden zu sein, was das Volk von ihr hielt. Als ob die Gleichgültigkeit an diesem verhängnisvollen Tag vor vier Jahren vollständig von ihr Besitz ergriffen hätte. Als ob sie nur noch lebte, um das Leben hinter sich zu bringen.

Nur ich bekam ihr Lächeln hin und wieder noch zu Gesicht. Ausgerechnet ich, ihr Untertan und im Vergleich zu ihr nichts weiter als Spucke im Sand, und doch schenkte sie einzig und allein mir ihr Lächeln, wenn wir alleine waren.

Das aufrichtige Lächeln, das mich jedes Mal in den Wahnsinn trieb – sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Es blieb mir nämlich nicht verborgen, dass dieses Lächeln zugleich von Traurigkeit erfüllt war.

Ich hatte nicht das Recht, der Einzige zu sein, der dieses Privileg besaß, ihr Lächeln zu sehen. Ich hatte es schlicht und einfach nicht verdient. Wie oft hatte ich versucht, es ihr klarzumachen, doch sie tat es immer und immer wieder. Ob sie wusste, wie verrückt sie mich mit ihrem liebevollen, zärtlichen Blick machte? Es reichte schon, sie nur anzusehen, um mein Herz so heftig gegen meine Brust pochen zu spüren, dass ich es selbst spüren konnte. Und wenn sie mich dann auch noch mit ihren Augen ansah, die nichts als unendliche Liebe für mich ausstrahlten, befürchtete ich schon, dass sie mein Herz hören könnte – so laut kam es mir vor. Hoffentlich würde sie es nie bemerken. Denn das, was ich für sie empfand, durfte nicht sein.

Das war eine unverzeihliche Sünde, die Prinzessin zu begehren. Selbst Vierteilen wäre keine gerechte Strafe dafür.

Meine Gefühle für die Prinzessin hatten sich im Laufe der Zeit verändert. Im Gegenteil: Sie wurden von Tag zu Tag stärker und stärker und wuchsen bis ins Unermessliche. Sie wurden so enorm, dass ich gar nicht mehr wusste, wie ich mit ihnen umgehen sollte. Ich liebte sie mehr, als ich eigentlich ertragen konnte. Mehr, als wir ertragen konnten.

Doch was diese Situation eigentlich erst recht so aussichtlos machte, war die unübersehbare Tatsache, dass die Prinzessin ebenfalls etwas für mich empfand.

Mir war durchaus bewusst, dass es einem Verbrechen glich, der Prinzessin zu unterstellen, dass sie für einen wie mich, der viel zu weit unter ihr stand, mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegte, doch ihre Anzeichen waren unmissverständlich und es war unmöglich, sie falsch zu deuten.

Sie machte kein Geheimnis daraus. Sie zeigte mir offen ihre Gefühle – ganz im Gegensatz zu mir. Wenn wir alleine waren, sah sie mich immer mit so einem sehnsüchtigen Blick an. Zuversichtliche Sätze wie »Ich werde auf dich warten«, »Ich weiß, dass du irgendwann wieder zu mir zurückkehren wirst – du hast bisher deine Versprechen nie gebrochen« oder »Ich vertraue darauf, dass wir bald wieder vereint sein werden« folgten.

Nie konnte ich etwas dazu sagen, versuchte sie nur nachdrücklich an unsere Lage zu erinnern, die keine gemeinsame Zukunft zuließ. So oft ich es auch versuchte, ihr klarzumachen, dass ich es nicht wert war, überhaupt von ihr angesehen zu werden und sie etwas viel Besseres als mich verdiente - alles prallte an ihr ab, als ob sie eine stabile Schutzmauer um sich errichtet hatte. Eine Mauer, die unmöglich zu durchbrechen war. Sowohl für mich und erst recht für ihre anderen Mitmenschen.

Es kamen jedoch auch Situationen vor, in der ihre sonst so beständige Mauer, mit deren Hilfe sie sehr stark wirkte, wieder in alle Einzelbrocken zusammenbrach in Form von verbitterten Tränen.

Trotz ihres Optimismus sickerte hin und wieder doch die Angst in ihr durch, dass es doch nicht so werden könne wie früher, doch immer versuchte sie stets krampfhaft, an diesen einzigen Hoffnungsfunken festzuhalten. Den einzigen Funken, der sie offenbar überhaupt noch am Leben erhielt.

Wenn sie sich mir dann näherte, dann konnte ich mich nie von der Stelle rühren und ließ es zu, dass sie mich umarmte und sich bei mir ausweinte. Doch ich war nach wie vor unfähig, meine Arme ebenfalls um sie zu legen. Obwohl mein Herz immer noch danach verzehrte, es zu tun. Jedes Mal verweilte ich in dieser starren Pose mit herunterhängenden Armen und sah melancholisch zu Boden. Dank meiner Fähigkeit, Auren erspüren zu können, wurden wir noch nie in so einer verbotenen Position entdeckt, denn das hätte sicherlich einen Skandal verursacht.

Trotzdem versuchte ich, sofern es mir möglich war, zu vermeiden, dass dieses Risiko erst entstand, denn meine eigenen Gefühle spielten in solchen Momentan so verrückt, dass ich fast alles um mich herum vergaß und gefährlich kurz davor war, nur auf mein Herz zu hören. Zum Glück hatte ich es bisher immer geschafft, dieses Verlangen gerade noch so im Zaum zu halten – denn das wäre fatal gewesen.

Hatte wieder diese unsichtbare Kraft ihre Finger im Spiel?

Während der vielen Jahre hatte diese Kraft es geschafft, mein gesamtes Gehirn unter Kontrolle zu bringen, sodass ich mich nur ganz dunkel an die vernebelten Ereignisse der Stunden, in denen ich verflucht wurde, erinnern konnte und mich nun der Kaiserfamilie gegenüber so respektvoll verhielt, ohne dass es mir dabei seltsam vorkam. In keinster Weise fand ich das merkwürdig.

Aber vielleicht war das auch der Fluch der Gewohnheit, der dies in mir auslöste.

Dafür erinnerte ich mich noch sehr gut daran, was danach geschah, nachdem Chichi vor mir weggelaufen war.
 

Seufzend setzte ich mich auf den Boden, als Chichi komplett außer Sichtweite war. Ich fühlte mich so mies wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich musste erst einmal selbst verdauen, dass ich ihr vor wenigen Minuten quasi den Tod unserer Freundschaft verkündet hatte.

Wie sehr musste ich sie verletzt haben. Aber das auch noch mit eigenen Augen sehen zu müssen, überstieg meine Toleranzgrenze. Es war alles meine Schuld. Meinetwegen war sie nun so unendlich traurig. Ich hörte noch mein eigenes Versprechen deutlich in meinem Gedächtnis, welches ich ihr gegeben hatte, als ich sie wenige Tage nach ihrer Geburt das erste Mal in den Armen gehalten hatte. Das Versprechen, immer für sie da zu sein, wenn sie mich brauchte und dass ich es niemals zulassen würde, dass ihr etwas zustieß. Auch wollte ich ihr niemals wehtun – weder körperlich noch seelisch.

Und nun habe ich es geschafft, alle mit einem einzigen Satz zu brechen: »Ich darf nicht mehr Euer Freund sein.«

Durch diesen Satz hatte ich das erste Versprechen gebrochen: Ich war zwar immer für sie da, allerdings nur für ihre Sicherheit, nicht für ihre privaten Sorgen.

Durch diesen Satz hatte ich das zweite Versprechen gebrochen, denn ich hatte es doch zugelassen, dass ihr etwas zustieß: Dass sie nun in ein tiefes Loch der Verwirrung, Verzweiflung und Enttäuschung stürzte.

Und auch das dritte Versprechen hatte ich damit gebrochen, denn ich habe sie zutiefst verletzt. So sehr verletzt, wie es kein anderer bisher getan hatte.

Welch Ironie. Ich war echt ein Held.
 

Mit einer kurzen Bewegung ließ ich mich rücklings auf die Wiese fallen und betrachtete den blauen, wolkenlosen Himmel über mir. So sehr mich dieser Anblick faszinierte, so sehr ermüdete sie auch meine Augen, dass ich sie schließlich schloss. Äußerlich schien ich zwar nun sehr ruhig und besonnen zu sein, doch innerlich tobte in mir ein stürmischer Kampf.

Ich wollte gegen diese formlose Macht ankämpfen, doch sie hatte die Schlacht schon längst für sich entschieden. Sie hatte bereits in dem Moment gewonnen, als sie es geschafft hatte, in mich einzudringen und Besitz von mir zu ergreifen.

Ich verlor jegliches Zeitgefühl und wusste auch nicht, wie lange ich schon dort lag. Nach einer gewissen Zeit des Nichtstuns entschied ich mich, zum Palast zurückzukehren. Schließlich hatte ich Pflichten zu erfüllen.

Gerade, als ich am Eingang angekommen war, fing ich reflexartig Chichi auf, die direkt ungebremst in mich hineingelaufen war, da sie ihren Sprint nicht mehr rechtzeitig abbremsen konnte.

»Hoheit … Ist alles in Ordnung mit Euch?«, erkundigte ich mich mit fragendem Blick.

Schon wieder tat ich es. Schon wieder diese unbegreifliche Ausdrucksweise aus meinem Munde, die so abwegig klang, als wäre nicht ich derjenige, der diese Worte ausgesprochen hatte.

Chichi funkelte mich wütend an, wandte sich jedoch wortlos von mir ab und lief weiter. Sie schien es sehr eilig zu haben. Und wenn ich mich nicht vollkommen irrte, dann hatte ich gerade noch gesehen, dass sich hinter dieser Wut in ihren Augen auch ein Schimmer verbarg. Eien feste Entschlossenheit, die ihr neue Kraft verlieh. Und Hoffnung?

Ich zögerte nicht lange und rannte ihr hinterher. Natürlich war es für mich keine sonderlich große Herausforderung, den Abstand zwischen uns so zu verringern, dass ich mich nur noch einen Meter hinter ihr befand. Das war der Sicherheitsabstand, den ich einhalten musste.

Sie bewegte sich direkt zum Tempel unseres Mönchs zu. Was hatte sie dort vor?

»Großer Mönch Liang-Ning!«, rief Chichi mit fester Stimme, bevor sie die Schiebetür aufmachte. Ich blieb direkt hinter ihr auch zum Stehen. Das Bild, welches sich uns nun bot, versetzte uns beide in einen kurzen Schockzustand:

Liang-Ning lag auf dem Boden. Sein Gesicht war aschfahl, seine Augen weit aufgerissen vor Schmerz. Würde ich es nicht besser wissen, hätte ich meinen können, dass er sich vielleicht wieder mit offenen Augen in einen starren Zustand versetzt hatte, um in Ruhe zu meditieren. Doch ich wusste es besser: Seine Aura war erloschen. Er strahlte keinerlei Lebensenergie mehr aus.

Sofort stürmte ich in das Zimmer hinein, nachdem ich mich vom ersten Schock erholt hatte, beugte mich zu ihm runter und legte prüfend Zeige- und Mittelfinger auf seine Halsschlagader. Ich spürte … nichts. Er atmete nicht mehr.

Fassungslos drehte ich mich zu Chichi um, die nicht minder entsetzt über diesen Anblick war.

»D- Das darf nicht wahr sein. Die einzige Hoffnung ist zunichte …« Sie sackte zusammen und fing an, hemmungslos bittere Tränen zu weinen. Jeglichen Lebensmut verlor sie spürbar von Sekunde zu Sekunde.

»Eu- Eure Hoheit!« Ich ging vorsichtig auf sie zu, denn der Mönch war leider nicht mehr zu retten. Die Leichenstarre hatte bereits eingesetzt. Er war schon eine ganze Weile tot.

Ich konnte mir denken, dass sie wahrscheinlich nicht um unseren Mönch weinte. Jedenfalls nicht alleine aus diesem Grund, denn sie hatte kaum etwas mit ihm zu tun gehabt und ihn nicht sonderlich gut leiden können. Reine Nächstenliebe war es bestimmt nicht, auch wenn sie ein sehr großes Herz besaß.

So sehr ich es nicht wahrhaben wollte: Ich kannte den entscheidenden Auslöser für ihre Tränen: Ich war es. Ich war der Grund dafür.

Sie wusste, dass es irgendetwas mit diesem Ritual zu tun haben Sie hatte gewusst, dass meine Veränderung irgendetwas mit diesem Ritual zu tun haben musste und hatte Liang-Ning darum beten wollen, mich zurückzuverwandeln, doch nun war es nicht mehr möglich.

Mittlerweile stand ich direkt vor ihr und kniete mich langsam zu ihr hinunter.

»Son-Goku«, wimmerte sie und fiel mir in die Arme. Damals war ich noch stark genug, mich gerade noch gegen diesen Zauber zu wehren und meine Arme zittrig um sie zu schlingen. Lange verweilten wir in dieser Stellung.
 

Damals stellte sich heraus, dass Liang-Ning an Herzversagen gestorben war. Er war ja auch nicht mehr der Jüngste gewesen. Hundertundelf Jahre wurde schließlich auch nicht jeder. So schnell konnte es gehen. So schnell konnte alles zu Ende gehen.

So wie auch an dem heutigen Tag …
 

»General Goku!«, hörte ich einen der Soldaten aufgebracht rufen, sodass ich mein Training zwangsläufig abbrechen musste. »Was gibt es, Cheng?«, fragte ich ein wenig genervt, denn ich hasste es wie die Pest, von meinem Training abgelenkt zu werden.

Aufgebracht blieb er vor mir stehen und schnappte nach Luft, bevor er keuchend zu berichten anfing. »D- Der K- Kaiser und dessen Leibwächter, Euer Vater, l- liegen im Palast. Man hat sie im Wald aufgefunden.«

Mehr msust er nicht aussprechen. Ich konnte mir sofort denken, was vorgefallen sein musste. Ohne zu zögern flitzte ich an ihm vorbei. »Nein, das darf nicht wahr sein! Bitte lieber Buddha, lass das nicht wahr sein!«, betete ich innerlich, bevor ich ankam und mein Auge das schreckliche Bild vor mir erfasste, es jedoch nicht richtig realisieren konnte.

Ich schaute mit starrem Blick zu der Prinzessin, die neben den beiden liegenden Körpern gekniet war und ganz langsam aufschaute, als sie meine Anwesenheit bemerkt hatte. Das Nichts, die Leere spiegelte sich in ihren perlschwarzen Augen wider. Ich ging auf sie zu, während mein Blick auf das leblose, farblose Gesicht meines Vaters und des Kaisers schweifte.

Ihre Augen waren geschlossen und sie sahen friedlich aus. Wenn sie atmen würden, könnte man sich der Illusion hingeben, dass sie nur seelenruhig auf der Welt der Träume wanderten, doch das Heben und Senken des Brustkorbs blieb bei beiden aus. Der unheilvolle Beweis schlechthin, dass sie aus dem Leben geschieden waren.

Ihre Körper waren bis zum Hals hin mit einer traditionellen Decke verhüllt worden, und das war wohl auch besser so, dass uns der Anblick ihrer ganzen Körper nicht zugemutet wurde.

Ich ließ mich direkt vor Chichi sinken, die mich immer noch mit ihren leeren Augen betrachtete. Sie musste nichts sagen, denn wir hatten uns schon immer blind und ohne Worte verstanden. Vor allem in dieser Situation, in der alle ihre Gefühle auch meine Gefühle waren.

Uns hatte zur gleichen Zeit der gleiche harte Schicksalsschlag getroffen: Jetzt hatten wir sowohl unsere Mütter als auch unsere Väter für immer verloren.

»Warum?«, ertönte ihre flüsternde Stimme. Völlig entkräfet kroch sie zu mir und legte vorsichtig ihre zierlichen Arme um mich. Ihr Gesicht vergrub sie in meiner linken Schulter. »Bitte halt mich fest. Du bist der Einzige, den ich noch habe. Bitte lass mich niemals allein.« Ihr leises Winseln erfüllte den Raum und meine Seele, und ich spürte, wie sich der Stoff über meiner Schulter allmählich nässte.

Da sie mich darum bat, ich sowieso alle Befehle zu befolgen hatte und mir ohnehin danach war, schaffte ich es trotz des unsichtbaren Widerstandes endlich wieder, meine Arme sanft um ihre schlanke Taille zu legen und sie mit liebevoller Sanftheit festzuhalten.

Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte mit diesem Schmerz, dem unerträglichen Schmerz des wiederholten Verlustes eines geliebten Menschen, fertig zu werden. Doch der Schmerz fühlte sich anders an: Meinen Vater hatte ich im Gegensatz zu meiner Mutter noch gekannt.

Nun konnte ich Chichis Gefühle vollends nachvollziehen und verstand sie besser als jemals zuvor. Doch ich konnte nicht sagen, welcher Schmerz schrecklicher war: Der Verlust eines geliebten Menschen, den man sehr gut gekannt hatte oder den Verlust eines Nahestehenden, den man aber nie kennenlernen durfte?

Beide Fälle ähnelten sich sehr, doch zugleich waren sie auch völlig verschieden und absolut nicht miteinander zu vergleichen.

Nun hatte ich meine ganze Familie verloren und hatte nur noch sie einzigen Lebenssinn. Sie war der alleinige Grund für meine Existenz. Ich musste stark bleiben, stark für die Prinzessin. Ich musste eine Stütze für sie sein, immer für sie da sein, wenn sie mich brauchte.

Zwar würde ich ihr niemals so nahe sein können, wie ich es mir insgeheim wünschte und wie ich es jede Nacht träumte, doch ich würde ihr beistehen, so lange es im Bereich des Möglichen war und es in meiner Macht stand.

Die Schmerzen des Verlustes gingen weiter ihren Weg, doch sie hatten noch lange nicht ihr Ende erreicht.

In diesen folgenden Tagen schwor ich mir, Rache zu nehmen für den Tod für Vater und den Kaiser. Meine dunkle Seele dürstete nach Rache, und ich würde nicht eher ruhen können, bis ich denjenigen, der für das Ableben unserer Väter verantwortlich war, eigenhändig getötet hatte.

Denn eins war klar: Sie waren kaltblütig ermordert worden.
 

Bald darauf ereignete sich etwas, das unser Leben komplett für immer verändern sollte.

Nichts würde mehr so sein wie zuvor.

Denn wir wussten beide tief in unserem Herzen: So durfte und konnte das nicht weitergehen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Uff! Wieder am Ende angekommen! ^__^
Okay, ich gebe zu: Dieses Kapitel war wirklich nicht der große Hammer gewesen!
Wohl ein bisschen zu langatmig, etwas langweilig und größtenteils nur Gedanken ...
Aber ich finde, ab und zu sind diese Gefühlsbeschreibungen auch sehr wichtig^^'
Dafür verspreche ich euch aber, dass es beim nächsten Kapitel richtig interessant wird! Auf alle Fälle kommt ein weiterer, entscheidender (wenn nicht sogar wichtigster O.O) Stein ab dem nächsten Kapitel so richtig ins Rollen (mit dem ersten Stein meinte ich natürlich die „Verwandlung“ Son-Gokus zu einem treuen Untergebenen ;-)
Dieses Ereignis war ja auch nicht gerade so unwichtig für die Story *grins*) ^__^
In jeder Story gibt es eben mehrere Steine, die für verschiedene Ereignisse und Geschehnisse verantwortlich sind :-D

Ihr dürft euch also schon freuen, meine treuen Leser, Kommischreiber und Mitfieberer! ;-)
Höchstwahrscheinlich kommt das neue Kapitel dann nächstes Wochenende raus *smile*

Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo

P.S Ach ja: Wünsche euch allen einen schönen Valentinstag! ;-) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Dragonohzora
2012-09-25T19:52:33+00:00 25.09.2012 21:52
Ich bin schockiert, der Kaiser und Bardock sind tot?,was passiert nun mit dem Kaiserreich? Wird Chichi sein Erbe antreten? geht sowas,immerhin ist sie ein Mädchen.

Wer hat die beiden nur angegriffen?

Ach das Kapitel war so traurig, in Gokus inneres zu schauen hat mein Herz ergriffen, so verdammt traurig, aber verdammt gut geschrieben!

Es muss für beide so schlimm sein-.-

Das du übrigends aus beiden Perspektiven schreibst finde ich immer am besten so, so kann man als leser in beide gedanken eintauchen! Und Gedankengänge lese ich unheimlich gerne, sowas ist für mich absolut nicht langweilig:) Es muss nicht immer etwas passieren, um ein Kapitel interessant zu machen, auch ein Kapitel voller emotionen und brodelnden Gedanken kann höchst abwechslungsreich und spannend sein:)

Echt klasse egschrieben, und ich hoffe das ich nahcher noch ein Kapitel schaffen werde:)

Liebe Grüße
:)


Von:  Prue
2009-03-10T12:38:03+00:00 10.03.2009 13:38
und wieder ein Kapitel geschafft
und ich merke schon das es mir langsam aber sicher immer schlechter geht, ich werde immer trauriger.
Jetzt ht Chichi und Son Goku glichzeitig ihren Vater verloren. War das Schicksal?
Was müssen sie noch durchmachen ... bis sie endlich zusammen sein können?
mfg Prue
Von:  Darkflyduck
2009-02-26T22:35:39+00:00 26.02.2009 23:35
So habe ich es endlich doch noch geschafft dein nächstes Kapitel zu lesen, was soll ich noch sagen? ÄH?
Wie du Goku beschrieben hast, mann eh.

War aber schon dramatisch, 2 geliebte Personen sterben und dann noch der Kaiser.

So dann lese ich mal schnell das nächste Kap. durch.
Von: abgemeldet
2009-02-19T16:05:39+00:00 19.02.2009 17:05
Jetzt komm ich endlich dazu einen komment zu hinterlassen!
Wie immer hast du alles sehr schön geschrieben: echt klasse! XD

Was für ein Drama!!! Das hätte ich wirklich nicht erwartet.
Warum müssen alle jetzt sterben! gut, dieser Mönch war ja schon alt aber die Väter von den Beiden.... Ich frage mich was wohl passiert sein könnte!
Ich hoffe jedoch das Goku nicht durchdreht, denn ich hab da so nen verdacht... Jedenfalls freue ich mich wenn es weiter geht!
Man sieht sich im nächsten Kapitel! XDDD

LG marie

Von: abgemeldet
2009-02-15T12:38:30+00:00 15.02.2009 13:38
man war das wieder herz zereißend und dann szterben die auch noch. Das ist doch wohl alles nicht nötig.
Ich hoffe doch nicht Chchi muss jetzt so einen Trottel heiraten. Wehe!!!!!
Von:  Kyuuo
2009-02-15T02:54:23+00:00 15.02.2009 03:54
tolles kapi
die armen tun mir leid
jetzt sind auch ihre väter gestorben
werden die 2 endlich was gegen den fluch unternehmen können
freu mich aufs nächste
mfg kyuuo
Von: abgemeldet
2009-02-14T23:58:08+00:00 15.02.2009 00:58
das kapitel ist so verdammt traurig! Ist dir wieder mal wunderbar gelungen und ich bin echt gespannt wies weiter geht!
langweilig war das kap ganz bestimmt nicht und da du es so gut hinkriegst, die gefühle von den beiden zu beschreiben, macht es ja auch nichts dass dieses kapitel hauptsächlich aus den gefühlswelten der beiden bestanden hat.
ich bin schon neugierig, was jetzt kommt jetzt wo der kaiser tot ist. mir schwant ja schon übles! -.-
freu mich schon wenns nächstes wochenende weiter geht!
zu deiner frage: gegen das pairing goku/chichi hab ich im prinzip garnichts, so lange chichi eben nicht zu gluckig rüber kommt. Und da ich ein kleiner goku-fan bin und deine geschichte echt mal was anderes ist und sich wirklich interessant angehört hat, hab ich mir gedacht, dass ich mal schau, was du so feines schreibst. hat sich ja gelohnt! ;)
lg lyn
Von: abgemeldet
2009-02-14T22:55:15+00:00 14.02.2009 23:55
entgegen deiner meinung, fand ich das kapitel überhaupt nicht langweilig.
und ich will unbedingt wissen, was da passiert ist. also schreib schnell weiter.
lg, angelfly04
Von:  Cat_Eyes
2009-02-14T21:29:40+00:00 14.02.2009 22:29
Ich habe dir gerade einen Kommentar geschrieben und habs auch sogleich gelöscht -.-
Wie blöd muss man denn sein?? oO xDD
Mal gucken an wie viel ich mich jez noch erinnere -.-

Schönes spannedes Ende!!!
Echt toll (=
Und wunderschön beschrieben =DD
Meine Augen wurden ganz gläsrig als ich las, dass Gokus und Chichis Väter gestorben sind )=
Traurig )=
Besonders der letzte Absatz hats i-wie in sich, weil man nicht weiß was Son Goku jez vor hat.. klar er will Rache.. aber wie will er den Mörder finden, was wird noch passieren und vor allen Dingen wie wird es mit den beiden weitergehen? =DDD

Ich glaube ungefähr war das so xDD
Freu mich schon riesig aufs nächste Kap =D

glg Cat
Von:  hikari_95
2009-02-14T19:00:30+00:00 14.02.2009 20:00
Mal wieder sau geil Formuliert =O
aber traurig das sie ihre väter verloren haben :'(
die haben immer das gleiche schicksal das führt die 2 sicher auch so zusammen :'(
Freu mich schon aufs nächste kapitel *weiter lesen will*
Liebe grüße Hikari_95


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