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Erwachende Liebe

von

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Unerwarteter Besuch

1. Kapitel Unerwarteter Besuch
 

Es war noch früh am Morgen, als Harry erwachte. Die Ferien waren gerade angebrochen und bald würde das letzte Jahr in Hogwarts beginnen. Harry musste mal wieder bei seinen Verwanden, den Dursleys, verbringen, da sein Pate gestorben war um ihn zu retten. Noch immer hatte Harry Alpträume, nicht das es was neues war, aber er schlief kaum noch. Umso müder und unkonzentrierter war er am Tag und nicht selten zerbrach etwas von seiner Tante. Diese reagierte darauf meist mit hysterischem Gekreische und Vernon schlug auf ihn ein. Aber er war es ja gewohnt, sein Körper war mehr mit Striemen und blauen Flecken überseht, als man normale Haut sah. Harry seufzte und stand auf. Langsam ging er ins Bad und duschte ausgiebig. Normalerweise durfte er sich das nicht leisten, aber seine Verwanden waren für drei Tage außer Haus und so genoss er das ausgiebig. Es hatte schon was für sich, wenn man nicht früh um 5 Uhr aufstehen musste und das Frühstück herrichten muss. Außerdem hatte sein geschundener Körper zeit sich etwas zu erholen, denn Harry konnte sich nur schwer ohne Schmerzen bewegen.
 

Harry trocknete sich gerade ab und zog seine Sachen an, als es stürmisch an der Haustür klopfte. Harry erstarrte und hielt erschrocken die Luft an. “ Oh mein Gott, sollten sie etwa schon zurück sein? Aber sie würden doch nicht klingen, im Gegenteil Vernon würde es sich doch nicht entgehen lassen mich bei etwas verbotenem zu erwischen. Oder sind es unsere Nachbarn? Aber die wissen, dass sie nicht da sind.” schoss es ihm durch den Kopf. Das Klopfen wurde ungeduldiger und aufdringlicher. Harry ging schleichend zur Tür, ein zittern durchfuhr seinen Körper.
 

“Verdammt, Potter! Mach auf ich weiß das du da bist” rief da eine ihm bekannte Stimme. Nun zog Harry seinen Zauberstab und riss die Tür auf! “Malfoy, was willst du hier?” fauchte er, mit der Spitze seines Zauberstabes auf dessen Gesicht zielend. Der Eisprinz stand keuchend an der Hauswand gelehnt und sah nicht besonders gesund aus. “Na endlich, was machst du da drin, eh du die verdammte Tür aufmachst? Ich warte schon eine halbe Ewigkeit” fauchte dieser. “Entschuldige Malfoy, aber ich bekomme nicht so oft Besuch. Vor allem nicht solchen edlen. Also was willst du hier?” sagte dieser zynisch. Dieser setzte grad zu einer herablassenden Antwort an, als ihm schwarz vor Augen wurde und er zusammenbrach. Harry konnte ihn gerade noch so auffangen, ehe er Bekanntschaft mit dem Boden machte. “Verdammte Scheiße, du glühst ja” rief dieser erschrocken aus. “Vorsichtig hob er ihn hoch und überprüfte die Gegend mit einem schnellen Blick, ehe er die Haustür zuschlug.
 

Harry hatte Malfoy in seinem Zimmer, wenn man es so nennen wollte, gebracht und auf die Matratze gelegt. Vorsichtig legte er einen angefeuchteten Lappen auf dessen Stirn. “Was ist mit dir passiert Malfoy? Warum bist du hier?” dachte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Leise stand er auf und lehnte die Tür an bevor er in die Küche verschwand. Dort richtete er etwas zu essen an und bereitete Tee vor. “Verdammt, morgen kommen die Dursleys wieder, was mache ich nur mit ihm?” dachte er grübelnd über seine Situation nach, als ein markerschüttender Schrei ihn aus seinen Gedanken riss. Schnell rannte er zu Draco der sich hin und herwälzte und am ganzen Körper zitterte und leise vor sich hin wimmerte. “Draco es ist gut! Du bist in Sicherheit! Beruhig dich!” sagte er leise aber eindringlich auf die blasse Gestalt vor sich. Draco wimmerte und Flüsterte unverständliche Dinge. Sanft rüttelte Harry ihn nun und Draco öffnete die Augen. Harry bemerkte das zusammenzucken und ein Schmerzverzehrtes Gesicht von ihm.
 

Kerzengerade saß Draco nun vor ihm und schaute sich verwirrt um. “Es ist alles ok Draco. Du bist hier in Sicherheit. Du hast nur schlecht geträumt” sagte Harry und strich ihm sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Draco starrte ihn an, als wäre er eine Traumgestalt. “Potter?” sagte er fragend. Dieser nickte nur. “Du standest vor ungefähr einer Stunde vor meiner Tür und wolltest herein, als du zusammengebrochen bist” erklärte er nun, als er den fragenden Blick bemerkte. “Ja, jetzt weis ich es wieder. Ich bin geflohen und wusste nicht wo ich hin sollte, als ich plötzlich in dieser Strasse stand. Ich wusste das du allein bist, da deine Verwanden gestern gegangen sind. Ichn habe solange gewartet, ehe ich geklopft habe.” sagte er mehr zu sich als zu Harry. “Was ist passiert Draco? Wovor bist du geflohen?” fragte er nun. Dieser bemerkte erst jetzt, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hat und blaffte ihn an: “Das geht dich nichts an Potter”. Harry seufzte und schüttelte leicht mit dem Kopf. “Ich werde dich nicht drängen, mir etwas zu erzählen, was du nicht selber willst. Ich hole jetzt etwas zu essen und zu trinken für dich, warte hier.” sagte er und ging aus dem Raum.
 

Draco sah ihm nach und schaute sich schließlich im Zimmer um. Dieses ist nicht gerade sehr groß und spärlich eingerichtet. Nur eine Matratze und ein alter Schreibtisch mit einem hässlichen Stuhl standen darin. Vor der Matratze stand noch ein alter, kaputter Schrank und nur eine einzelne schwache Glühbirne erleuchtete den Raum. Das kleine Fenster lies nur wenig Licht herein und war zusätzlich mit einem Gitter versehen. Gerade drehte er sich wieder zur Tür um, als auch schon Harry hereinkam.
 

“Schönes Zimmer hast du hier Potter! Wusste gar nicht, das du soviel Geschmack hast” stichelte Draco nun. Malfoy bemerkte, wie sich Harrys Gesicht kurz verzog ehe dieser erwiderte: “Man tut, was man kann. Hier hast du etwas Suppe und Brot, was besseres kann ich dir nicht anbieten, die Dursleys sind nicht gerade sehr drauf aus, das ich was gutes zu essen bekomme, wenn sie nicht da sind”. Harry stellte den Teller vor Malfoy ab und gab ihn eine Tasse Tee in die Hand. Er selbst setzte sich auf den Stuhl, der leise ächzte. Malfoy trank einen Schluck und wollte nach dem Teller greifen als sich sein Gesicht vor Schmerzen verzog. Harrys Augen verengten sich zu Schlitzen, bis er schließlich aufstand und den Ärmel hochzog. Malfoy, der damit nicht gerechnet hat, zog scharf die Luft ein. Was Harry nun sah, lies ihn nach Luft schnappen.
 

“Verdammt Malfoy, dein Arm ist blau und geschwollen, das er hundert Prozent verstaucht, wenn nicht sogar gebrochen ist . Warum hast du nichts gesagt?” fragte dieser entsetzt. “Warum sollte ich mir selbst die Blöße geben und dir das anvertrauen. Außerdem ging es bis jetzt auch” fauchte dieser trotzig und entzog den Arm. “Red kein scheiß Malfoy. Ich glaube, dass du vor Schmerzen schon gar nicht mehr klar denken kannst. Und außerdem hast du erhöhte Temperatur, was bestimmt damit zusammenhängt. Lass mich dir helfen” sagte Harry und griff nach seinem Zauberstab. “ Ferula” sagte er beschwörend und Dracos Arm wurde geschient. “So, damit dürfte es etwas besser gehen. Beweg ihn nicht so oft. Sonst noch etwas, was ich heilen sollte?” fragte Harry etwas ahnend.
 

Draco antwortete nicht und sah schweigend zu Boden. Harry seufzte und rieb sich seine langsam schmerzende Stirn. “Draco, ich möchte dir nur helfen, nichts weiter” sagte er um Freundlichkeit bemüht. Draco sah langsam auf und sagte schließlich leise, kaum hörbar: “Mein linker Fuß ist verstaucht und auf meinem Rücken sind auch ein paar Kratzer”.
 

Nun holte Harry einen Verbandskasten hinter seinem Schreibtisch hervor und zog Dracos Schuh sowie seinen Strumpf aus. Vorsichtig bewegte er den Fuß, um festzustellen ob dieser eventuell auch gebrochen war. “Hier hast du anscheinend mehr Glück gehabt. Ich werde dir eine abschwellende Salbe auftragen und deinen Fuß verbinden. Du solltest ihn so weitgehend wie möglich schonen” sagte Harry und machte sich an die Arbeit. Kaum war er damit fertig, sah er Draco abwartend an. Als dieser nicht reagierte sagte er: “Du musst dein Pullover schon ausziehen, damit ich deinen Rücken behandeln kann”.
 

“Ist nicht nötig Potter, das heilt von alleine” sagte dieser Harrys Blick ausweichend. “Was hier nötig ist und was nicht, entscheide ich” sagte Harry und zog Draco seinen Pullover über den Kopf. Nach einen prüfenden Blick über seine Verletzungen sagte Harry: “Nicht notwendig, ja? Mein Gott, dass du überhaupt lebend hier hergekommen bist. Das sind keine Kratzer, Draco. Du hast richtig tiefgehende Wunden, die teilweise schon eitern. Was um Himmels willen ist passiert?”.
 

Draco seufzte. “Glaubst du wirklich Potter, das ein Verräter nicht bestraft wird? Ich habe meinen Auftrag nicht erfüllt und das hatte Konsequenzen”.
 

“Also hat das Voldemort getan?” fragte Harry nach. Draco lachte bitter auf. “Nein, Voldemort führt das nicht selber aus. Das tun andere für ihn”. Harry hielt es für besser nichts weiter dazu zu sagen. “Ich werde jetzt eine Heilsalbe auf deine Wunden auftragen, es wird im ersten Moment wehtun, das geht aber schnell vorüber” sagte er und schraubte eine Flasche auf. Draco nickte stumm und überraschte Harry damit, das er keinen Laut von sich gab. “Er muss schon viel größere Schmerzen durchgemacht haben” dachte Harry und laut sagte er: “Du solltest dich jetzt etwas ausruhen und versuchen zu schlafen, damit dein Fieber zurückgeht. Ich werd derweil die Küche aufräumen, morgen kommen die Dursleys wieder. Heute Abend kannst du duschen gehen, bis dahin ist die Salbe getrocknet. Ab morgen wirst du im Zimmer bleiben müssen. Ich werde dir etwas zu essen her schmuggeln. Wichtig ist das du leise bist”. Draco nickte und schloss müde die Augen. Harry wartete bis er eingeschlafen war und ging heraus.
 

****
 

Harry zwang sich den Abwasch, den die Dursleys hinterlassen hatten zu bewältigen. Schon seit drei Stunden versuchte er den nicht weniger werdenden Berg zu bewältigen. Er wusste, das er die Zimmer noch saugen musste und die Betten frisch beziehen sollte. Auch die Wäsche wartete noch. Seufzend griff er sich an den Schmerzenden Kopf. Er bräuchte dringend mehr Schlaf, aber diese verdammten Alpträume hinderten ihn daran. Er versuchte gerade seine Kopfschmerzen zu verdränge, als eine kühlende Hand seine Stirn berührte.
 

Kurz genoss er die Kühle, ehe er sagte: “Warum schläfst du nicht Malfoy? Du sollst deinen Verletzungen Ruhe gönnen”.
 

“Ich bin gerade munter geworden und dachte ich schaue mal was du so treibst. Was ist los Potter, du siehst nicht besonders gut aus.” stellte Draco fest.

“Mir geht’s gut. Hab nur etwas Kopfschmerzen. Aber du siehst ja, die Arbeit wird nicht weniger vom rumstehen und reden” sagte er stöhnend. Draco schaute sich um und nickte. “Mein Gott, wie können Muggel in so einem Dreck leben?” fragte er angeekelt.

“Tja, sie tun halt alles, damit ich etwas zu tun habe, während sie weg sind” sagte Harry mit etwas in der Stimme, was Draco nicht deuten konnte.
 

“Warum lässt du dir das gefallen? Mir sagst du auch immer deine Meinung” stellte dieser verwundert fest. “Weil ich weis was das für Folgen hat” sagte Harry kurz angebunden und begann weiter abzuwaschen. Draco zog eine Augenbraue nach oben und sagte: “Lass mich den Abwasch machen. Du solltest dich ausruhen, siehst nämlich nicht gerade sehr gesund aus”.
 

Harry drehte sich erstaunt um, fasste sich dann wieder und antwortete: “Das würde dir so passen. Damit du dann in der Schule etwas zu tratschen hast, was? Außerdem hab ich noch andere Sachen zu erledigen”. “ Noch ein Grund mehr, das ich dir helfe” sagte Draco und nahm Harry das Handtuch aus der Hand. Dieser wollte gerade protestieren , als Draco sagte: “Keine Sorge Harry, ich werde kein Wort darüber in der Schule verlieren. Und nun mach schon. Morgen stehen deine Verwanden doch schon wieder vor der Tür, oder? Du willst bestimmt nicht die ganze Nacht hier herumstehen und arbeiten”. Harry zuckte ergeben mit der Schulter und machte sich daran, die Betten zu überziehen und den Rest der Arbeit zu erledigen.
 

Beide wurden genau gleichzeitig fertig, als Draco ins Schlafzimmer zu Harry kam. Dieser saß auf dem Bett und hielt sich den Kopf. Draco sah besorgt auf die Gestalt vor ihm, ehe er seine Maske wieder aufsetzte und sagte: “Ruh dich aus Potter. Du solltest wirklich etwas schlafen, du siehst aus wie der wandelnde Tod”. Harry schrak auf und schüttelte nur mit dem Kopf. Das hätte er nicht tun sollen, da sein Kopf nun noch mehr schmerzte. Es war ihm, als würden tausende von Nadeln in seinem Kopf eindringen. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen. Draco lief erschrocken zu ihm und kniete sich vor ihn hin. Vorsichtig zog er Harrys Hand von der Stirn und legte seine kalte drauf. Harry entspannte sich leicht. So saßen sie eine ganze Weile schweigend da, als Dracos Position leicht unangenehm wurde. So stand er auf und setzte sich neben Potter aufs Bett, darauf bedacht seine kühlende Hand nicht von seiner Position zu lassen. Ein paar Minuten später merkte Draco Harrys Gleichmäßigen Atem und er wusste das dieser eingeschlafen war.....

2. Kapitel Draco entdeckt die Wahrheit

2. Kapitel Draco entdeckt die Wahrheit
 

Es war mitten in der Nacht, als Harry erwachte. Langsam setzte er sich auf und schaute sich verwirrt um. Er konnte sich nicht daran erinnern, das er in sein Zimmer gegangen ist, geschweige denn das er sich hingelegt haben soll. “Na, wieder wach? Geht es dir besser?” fragte da eine Stimme aus der Dunkelheit. Harry zuckte zusammen, beruhigte sich aber als er Dracos Umrisse im Dunkeln ausmachen konnte. “Was ist passiert?” fragte er stattdessen. “ Du bist eingeschlafen und ich habe dich ins Bett getragen. Ich denke, der Schlaf war bitter nötig. Jedenfalls siehst du besser aus, als vorher.” antwortete der Slytherin. Harry setzte seine Brille auf und schaute auf die Uhr, die 4 Uhr anzeigte. “Ach du scheiße... Sorry, ausgerechnet in deinem Zustand. Tut mir leid. Aber ja, mir geht’s besser, meine Kopfschmerzen sind weg” erwiderte Harry nun. “Potter, Potter. Das klingt ja, als wäre ich Schwanger.” sagte Draco schmunzelnd. Harry zwinkerte mehrmals mit den Augen ehe er unsicher fragte: “Hast du etwa gerade gelacht Malfoy?”. Dieser reagierte jedoch nicht. “Ach auch egal. Du wolltest doch noch duschen, also komm mit” sagte Harry stand auf und deutete Draco an ihm zu folgen. Harry brachte Draco ins Badezimmer und legte alles bereit. “Du wirst bis morgen, eher werden deine Sachen nicht trocken sein, mit meinen Kleidern vorlieb nehmen müssen” sagte dieser entschuldigend und Malfoy verzog angewidert das Gesicht sagte aber nichts dazu. Nun verlies Harry das Zimmer und überlies Draco sich selbst.
 

Dieser genoss die Dusche ausgiebig und dachte nebenbei über seine Situation nach. Ihm war das teilweise merkwürdige Verhalten des Goldjungen nicht entgangen und es machte ihn rasend, das er dieses etwas in seiner Stimme nicht deuten konnte. Und auch die Situation, wie Potter hier lebte und wie hart er schuften musste, erschütterte ihn zutiefst. Tiefer, als er es sich eingestehen wollte.
 

Nach mehreren Minuten drehte er das Wasser ab, begann sich abzutrocknen und zog die Kleider an, die Harry ihm bereit gelegt hat. Diese schlapperten an ihm rum und er seufzte. Das es mal soweit kommen würde, hätte er sich nie träumen lassen. Das einzig gute an den Klamotten, war der Geruch von Potter, dachte Draco schmunzelnd und ging aus dem Bad. Harry stand am Fenster und schaute heraus. “Gibt es da etwas interessantes?” fragte Draco dicht an Potters Ohr. Dieser zuckte zusammen und er drehte sich ruckartig um. “Tu das nie wieder!” fauchte er und versuchte seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Draco, der von dieser Reaktion total überrascht zurückgewichen war, entschuldigte sich nun. “Es ist besser, wenn du jetzt noch etwas isst, meine Verwanden werden bald da sein und ich weis nicht, wann ich etwas zu dir schmuggeln kann” sagte Harry und deutete auf den Tisch wo belegte Brötchen und Tee stand. Draco setzte sich und begann zu essen. “Was ist mit dir?” fragte er schließlich, als Harry keine Anstalten machte, sich dazu zu setzten. “Hab keinen Hunger” sagte er und starrte wieder aus dem Fenster. Dracos Augen zogen sich zusammen, er erwiderte jedoch nichts.
 

“Da kommen sie. Wir müssen ins Zimmer” sagte Harry plötzlich in die Stille hinein. Draco stand auf und folgte Harry ins Zimmer. “Am besten ist es du gibst kein Mucks von dir. Wenn sie dich bemerken, gibt’s Ärger” sagte Harry und schloss die Tür als er hinauslief um die Dursleys zu begrüßen.
 

****
 

“Na Bastard? Hast du auch alles erledigt was wir dir aufgetragen haben? Bring das Gepäck rein” sagte sein Onkel Vernon bissig zu ihm. Harry beeilte sich diesen Auftrag nachzukommen. Petunia ging derweil in die Küche als sie auch schon loskeifte. “Vernon, hier steht ein unaufgewaschener Teller in der Spüle”. Harry, der gerade die letzte Tasche hereingetragen hatte, zuckte zusammen. “Soso, ein unaufgewaschener Teller also. Was in Teufels Namen fällt dir ein, etwas zu essen und nicht aufzuräumen?” schrie sein Onkel nun laut und ein harter Schlag ins Gesicht von Harry war die Folge. Harry war nicht darauf gefasst gewesen und fiel nach hinten, mit dem Kopf an den Schrank im Flur. Ein stöhnen kam über seine Lippen. “Lass dir das eine Warnung sein und nun steh auf verdammt und mach uns etwas zu essen” fauchte er Harry bedrohlich leise an. Dieser stand schleunigst auf und eilte in die Küche.
 

Draco saß wie paralysiert in Harrys Zimmer auf der abgenutzten Matratze. Er hatte das Gebrüll von dem Mann gehört und auch das Poltern war unüberhörbar. Er hoffte, das es nicht das was, was er dachte. Leise lief er an die Zimmertür und lauschte. Einen Moment war nichts zu hören, als plötzlich eine Stimme sagte: “Es wird Zeit, das wir ihm mal wieder zeigen wer der Herr im Haus ist. Die drei tage waren nicht gut für ihn. Nach dem Essen wird ich mir den kleinen Bastard vorknüpfen”. Draco hielt erschrocken den Atem an, als er bemerkte, dass die Personen genau vor dem Zimmer standen. “Was meinen die damit nur?” dachte er stirnrunzelnd. Noch ahnte er nicht, was bald darauf in diesem Haus schreckliches passieren sollte...
 

Draco war gerade eingenickt als ein Klirren ihn aus seinen beginnenden Schlaf hochriss. “Du kleiner dreckiger Bastard. Wir lassen dich hier wohnen und geben dir Kleidung und Nahrung und wie dankst du es uns? Gar nicht, sondern wirst aufmüpfig uns gegenüber. Aber warte nur, wenn ich mit dir fertig bin, wirst du schon wissen, wer hier das sagen hat. “ hörte er es schreien. Danach herrschte eine bedrohliche Stille. Draco stand fassungslos an der Tür, als er ein mehrmaliges zischen hörte und ein kaltes klatschen. “Na los, mach schon du kleine Hure, du weist was du zu tun hast.” hörte Draco nun und wiedereinmal herrschte Stille danach.
 

****
 

Es waren einige Stunden vergangen und die Nacht hatte schon Einzug gehalten als die Tür aufging und Harry schwankend eintrat. Draco sprang sofort auf und lief zu ihm. Dieser sank schlaff in seine Arme und schluchzte vor sich hin. Draco hielt ihn fest und strich ihm, beruhigend über den Rücken. Langsam setzten sie sich auf die Matratze. Draco schob Harry ein Stück zurück und sah Harrys rechtes blaues Auge. “Also war es doch so, wie ich es mir dachte” dachte er erschüttert und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Langsam schob er Harrys T-Shirt ein Stück hoch und sah lauter, blaue Striemen und getrocknetes Blut auf dessen Rücken. Von gesunder Haut war fast nichts mehr zu sehen. Harry saß nun zitternd in Dracos Umarmung und verspannte sich merkbar, als Draco sein Shirt hochzog. “Gott Harry, wie lange geht das schon so?” fragte er flüsternd. Doch Harry schüttelte nur schluchzend den Kopf.
 

Draco stand auf und ging zu der Wasserschüssel, die noch da stand. Vorsichtig nahm er den feuchten Lappen und begann Harrys Rücken zu säubern. Dieser saß total verkrampft und zitternd da und gab keinen Laut von sich. Unter den frischen Wunden fand Draco auch viele verkrustete Stellen, die darauf schließen ließen, das Harry schön öfters misshandelt wurden war. Draco schüttelte traurig mit dem Kopf. “Harry, hat dein Onkel....” er stockte, da er nicht wusste wie er fragen sollte. Langsam begab er sich auf Augenhöhe mit dem verstörten Jungen vor sich. Vorsichtig griff er in Richtung Hose von Harry und seine Vermutungen wurden von einem heftigen Zittern des Jungen vor ihm bestätigt. “Mein Gott, verflucht sei dieser Dreckskerl..” spie er angewidert aus und zog den bebenden Harry in seine Arme. Beruhigend strich er ihm über den Rücken, bis dieser erschöpft eingeschlafen war. Draco legte ihn vorsichtig hin und deckte ihn zu. Mit hängendem Kopf sah er auf das Häufchen Elend vor sich und grübelte darüber nach, wie er Harry helfen könnte.
 

Es wag gerade kurz nach 5 Uhr, als kräftig an der Tür gerüttelt wurde. “Aufstehen du Faulpelz, mach gefälligst das Frühstück” schrie eine Männerstimme wütend. Harry zuckte zusammen uns saß sofort aufrecht im Bett. Draco, ebenfalls von dem Lärm geweckt, rieb sich verschlafen die Augen. “Was...” setzte er gerade an, als ihn jemand den Mund zuhielt. “Ich bin schon unterwegs” rief Harry mit angstvollen Augen zur Tür. “Wenn er jetzt reinkommt, ist alles aus” dachte er. Doch zum Glück kam nur ein Knurren als Antwort und Schritte entfernten sich.
 

Nach ein paar Sekunden lies er Dracos Mund schließlich los. “Malfoy, was sollte das werden? Ein Mucks von dir und du wärst jetzt auf der Straße” zischte Harry leise. “Schon gut , Potter. Ich hatte nur vergessen, wo ich bin” antwortete Malfoy hochnäsig. Harry war für einen Augenblick verwirrt. War das der selbe Junge, der sich gestern Abend so um ihn sorgte? Wahrscheinlich war das ungewollt gewesen tat Harry dies schließlich ab. “Bleib hier Malfoy. Sobald sich eine Gelegenheit ergibt bring ich dir etwas zu essen und zu trinken” sagte er leise und ging aus dem Raum.
 

“Verdammt, in seinem Zustand will er arbeiten? Er müsste sich kaum bewegen können.” dachte Malfoy besorgt, aber wie immer es nicht zur Schau stellend. Langsam schaute er sich im Zimmer um und sein Blick blieb bei Harrys Eule stecken. Langsam stand er auf und ging zu hier. Hedwig klapperte warnend mit dem Schnabel. “Du scheinst mich auch nicht gerade leiden zu können, hmm? Ich kenn nicht einmal deinen Namen. Hast es aber auch nicht gerade einfach, den ganzen Tag im Käfig zu sein” seufzte er und ging ans Fenster. Hedwig lies ihn dabei nicht aus den Auge.
 

Als es ihm schließlich nach einigen Minuten zu blöd wurde, aus dem vergitterten Fenster zu schauen, begann er in Harrys Schrank nach etwas zu suchen, womit er sich beschäftigen konnte und wenn es nur ein Buch wäre. Dabei fiel ihm Harrys Tarnumhang in die Hände. “Hey, das ist ja noch besser als ich gedacht habe” dachte er und schlüpfte drunter. Hedwig plusterte sich entsetzt auf. Zögernd stand er nun an der Tür und lauschte. Als es mehrere Minuten still war, öffnete er leise die Tür und glitt heraus. Langsam begab er sich in die Küche, wo er alle vermutete.

3. Kapitel Was zu viel ist, ist zu viel

3. Kapitel Was zu viel ist, ist zu viel
 

Und er sollte Recht behalten, alle saßen am Tisch und ließen sich von Harry bedienen. “Hey Freak, bring mir noch etwas Ei und Kaffee” blaffte sein Onkel ihn gerade an. Harry beeilte sich, das gewünschte so schnell wie möglich zu bringen als Vernon sagte: “Wieso musste ich dich heute eigentlich wecken? War wohl doch etwas zu viel für dich gestern hmm?”. Dabei grinste er so breit, dass Draco sich in die Hand biss um sich nicht zu verraten. Wütend ballte er die Hände. Harry schaute nur erschrocken zu Boden und erwiderte nichts. Nun reichte es Vernon mit diesem Gör und er sprang außer sich vor Wut auf. “Antworte mir gefälligst, wenn ich dich was frage!” schrie er lautstark und packte Harry am Kragen seinen ausgeleierten Pullovers. Dieser starrte ihn aus schockgeweiteten Augen an und zitterte leicht. Als Vernon daraufhin immer noch keine Antwort bekam holte er aus und schlug Harry ins Gesicht. Dennoch kam aus Harry kein einziger Laut.
 

Draco zitterte nun ebenfalls vor unkontrollierter Wut und er verfluchte es, das er noch nicht volljährig war, denn dann hätte dieser Fette Kerl vor ihm schon mehrere Flüche über sich ergehen lassen müssen. Er überlegte gerade, wie er Harry helfen konnte, als dieser von seinem Onkel genau in seine Richtung geschleudert wurde. Nach seiner ersten Eingebung wollte er sich aus der Schussbahn begeben. Als er jedoch hinter sich den Schrank sah, wusste er, das es Harry´s Rücken nicht gut tun würde, wenn er mit solcher Wucht dort landen würde und er blieb stehen.
 

Harry schloss entsetzt die Augen und wartete auf den kommenden Schmerz, als er auf etwas weiches traf. Erschrocken sah er sich um, sah aber nur den Schrank hinter sich. Verwirrt starrte er auf diesen, als ein leichter Druck auf seiner Schulter seine Aufmerksamkeit gewann. “Malfoy?” zischte er leise. Ein weiterer Druck bestätigte seine Vermutung.
 

“Geh sofort in dein Zimmer! Die nächsten Tage kommst du nicht mehr heraus und essen gibt’s nur einmal am Tag. Lass dir das eine Lehre sein!” schrie Vernon ihn an und Dudley kniff ihn in die Seite. Harry stand langsam auf und beeilte sich aus dem Zimmer zu kommen.
 

Im Zimmer angekommen wurde die Tür von außen abgeschlossen. Ein leises, fieses Lachen war zu vernehmen, danach herrschte Stille. Malfoy wartete noch ein paar Minuten, ehe er sich den Tarnumhang entzog. “Alles in Ordnung Harry?” fragte er leise. Harry nickte. “Was sollte das Malfoy? Wenn er dich nun bemerkt hätte. Wer weiß, was er mit dir angestellt hätte” sagte Harry mit leiser Wut in der Stimme.
 

“Ich glaube eher, er hätte mich herausgeschmissen und dich bestraft” sagte Draco zynisch. Harry schaute nachdenklich aus dem Fenster und nickte schließlich. “Was willst du nun tun?” fragte Draco nach. Harry zuckte mit den Schultern. “Die Ferien dauern noch vier Wochen, dass muss ich wohl noch überstehen. Weg komme ich hier nicht ohne weiteres” sagte er schließlich.
 

Draco schaute den Jungen vor sich an. Zerbrechlichkeit, Müdigkeit und vor allem Krankheit sprachen aus ihm. “Darf ich mir deine Eule ausleihen?” fragte er schließlich. Harry schaute ihn überrascht an und nickte schließlich. “Gut, dann bräuchte ich etwas Pergament und Zauberertinte” fuhr Draco fort. “Ist alles im Schieber des Schreibtisches.
 

Draco setzte sich sogleich an diesen und begann eifrig zu schreiben. Kaum war er fertig, ging er zu der Eule, öffnete den Käfig und sagte zu dieser: “Du musst nicht mir helfen, tu es für Harry. Ich möchte ihn hier raus holen”. Hedwig schaute ihn an und schuhuhte schließlich. Langsam glitt sie auf Dracos Hand und lies sich das Pergament befestigen.
 

Nun drehte sich Draco zu Harry um, nahm den Tarnumhang vom Bett und zog ihn über sich und Hedwig. “So Harry, jetzt liegt es an dir. Ruf dass du auf Toilette musst oder sonst etwas, ich muss deine Eule hier heraus schaffen. Gib mir genug Zeit, um wieder herzukommen”. Harry zögerte kurz, nickte schließlich und ging zu Tür. Laut pochte er dagegen. “Onkel Vernon! Ich muss mal ganz dringend auf die Toilette!” rief er laut.
 

Nach wenigen Sekunden kam dieser fluchend die Treppe hinauf und öffnete die Tür. “Verdammter Bengel. Nie hat man seine Ruhe. Los, aber beeil dich” sagte er und zog Harry unsanft am Arm. Draco huschte heraus und eilte die Treppe hinunter. Die Terrassentür stand offen, so wie er es sich gedacht hatte. Schnell huschte er hintereinen der Rosenbüsche und ließ Hedwig frei. “Beeil dich, sonst ist es vielleicht bald zu spät” sagte er flüsternd und half ihr beim Abflug. Kurz sah er ihr noch nach und beeilte sich, wieder ins Zimmer zu kommen.
 

Es war keine Sekunde zu früh, da Harry bereits von seinem Onkel die Treppe hinauf gezogen wurde. Mit einem unsanften Schubser wurde Harry ins Zimmer geworfen, sodass er zusammenzuckte. Knallend schloss sich die Tür und Vernon verschwand nach unten.
 

“Draco?” flüsterte Harry ängstlich in den Raum. “Ich bin da, keine Angst” kam zur Antwort und ein vorsichtige Berührung Harrys Armes folgte. Draco zog sich den Umhang über den Kopf und schaute Harry prüfend an. “Tut es sehr weh?” fragte er. Harry antwortete: “Es geht auszuhalten”.
 

Draco seufzte und sagte: “Jetzt heißt es warten, mehr kann ich im Moment nicht tun. Es tut mir leid”.

Harry lachte auf. “Das du dich mal bei mir entschuldigst. Eigentlich bist du doch gekommen, weil du Hilfe brauchst. Vielleicht hättest du jemanden anderen aussuchen sollen.” sagte er mit einer Spur Bitterkeit in der Stimme.
 

“Wer weiß, wer weiß. Vielleicht ist es Schicksal, dass ich ausgerechnet zu dir geflohen bin.” antwortete Draco und beide hingen ihren eigenen Gedanken hinterher...

4. Kapitel: Unsicherheit

Es war mitten in der Nacht, als Harry von leisen Seufzen aufwachte. Verwirrt versuchte er, sich zu orientieren. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Als er endlich alles sah, bemerkte er sich gegenüber eine Gestalt. Er zuckte zusammen, als ihm einfiel, dass Draco ja bei ihm war.
 

Schnell kroch er zu diesem und sah dessen Schmerzverzehrtes Gesicht. "Draco? Was ist los? Tut dir etwas weh?" fragte er nach der Ursache der Schmerzen. Draco zuckte zusammen, als er so unvorbereitet angesprochen wurde. "Sorry, ich wollte dich nicht wecken" schniefte er. Harry schaut ihm in die Augen und schüttelte seufzend den Kopf. "Ist schon ok, Draco. Sag mir, was wehtut, dann kann ich dir helfen" sagte er freundlich.
 

"Mein Rücken bringt mich bald um." sagte dieser nun. Harry zog Draco zu sich und zog ihm das T-Shirt hoch. "Ein paar Wunden sind wieder aufgebrochen. Ich schätze, deine Auffangaktion war nicht sehr Heilungsfördernd" sagte Harry nach einem prüfenden Blick. Leise suchte er in seinem SChrank nach etwas, als Draco erwiderte "Sollte ich zusehen, wie du gegen den Schrank geworfen wirst? Du siehst immerhin auch nicht besser aus. ".
 

Harry hörte einen leisen, zynischen Unterton hervor und drehte sich mit einem Trank, den er endlich gefunden hatte, zu Draco um. "Hättest ja auch zuschauen und dich darüber amüsieren können, so wie immer in den letzten Jahren" gab Harry zurück.
 

Draco starrte ihn entsetzt an und zog Harry unerwartet zu sich. Nun sahen sich beide ganz tief in die Augen und Draco flüsterte: "Wenn ich dass gewollt hätte, wäre ich jetzt nicht hier und hätte dich in der Schule weiter fertig gemacht". Und dann tat Draco etwas, womit Harry nicht gerechnet hatte. Er küsste Harry zärtlich.
 

Einige Sekunden ließ Harry es sich gefallen, dann kam er zu sich und drückte ihn weg. "Tu so etwas nicht, wenn du es nicht ernst meinst!" sagte Harry mit einem zittern in der Stimme. Dann drückte er Draco die Flasche in die Hand und erklärte: "Trink das aus, nach ein paar Sekunden sind deine Schmerzen weg".
 

Harry drehte sich um und legte sich wieder zum schlafen hin. Sein Gesicht drehte er zur Wand. Er hatte Mühe sein pochendes Herz unter Kontrolle zu bringen. Er schloss die Augen und versuchte zu schlafen, aber immer wieder kamen ihm die Augen von Draco in den Sinn.
 

Draco schluckte den Trank und legte sich ebenfalls wieder hin. "Was sollte das Draco? Du bist ein Idiot! Ausgerechnet deinem Erzfeind küsst du!" dachte er sauer. Er drehte sich zu Harry um und fragte: "Harry? Bist du noch wach?". Er wartete und sagte dann schließlich, als er keine Antwort bekam: "Falls du mich trotzdem hörst; Vergiss das Geschehene einfach. Ich wollte das nicht! Es hätte nie passieren dürfen!". Trotzig drehte er sich wieder um und schlief ein.
 

Harry liefen stumme Tränen über das Gesicht. Ja, so war es immer. Entweder man nutzen ihn aus oder sie belogen und benutzten ihn. Warum sollte es diesmal anders sein? Nach längerer Zeit übermahnte auch ihm die Müdigkeit und er schlief ein, gepeinigt von Alpträumen wo Sirius starb und seine Verwanden ihn misshandelten.
 

So war Harry auch an diesem Morgen pünktlich um 5 Uhr wach und fertig angezogen in der Küche, wo er Rührei und Toast vorbereitete. Auch diese Nacht hatte ihre Spuren hinterlassen und Harry konnte sich vor Müdigkeit kaum auf den Beinen halten. Als er endlich um 6 Uhr alles fertig hatte, standen auch schon sein Onkel, seine Tante und sein Cousin auf der Matte. "Morgen Freak. Warst ja heute schon fleißig, Du hast Glück, wir machen heute einen Ausflug in den Zoo und kommen erst abends zurück. Jäte du das Unkraut im Garten und streiche den Zaun neu an. Wenn wir wieder kommen ist hier alles sauber und ordentlich, verstanden?" fauchte sein Onkel ihn an. Harry nickte nur.
 

Zufrieden setzten die drei sich auf ihren Platz und begannen zu Frühstücken. Als sie nach einer Stunde endlich fertig waren, räumte Harry alles auf und verabschiedete sie am Auto. Erleichtert schaute er ihnen nach und lief in die Küche. Dort nahm er ein Rest Spiegelei, zwei Toastscheiben und ein Glas Orangensaft und ging in sein Zimmer. Dort schlief Draco immer noch friedlich.
 

Harry setzte es dem schlafenden Jungen auf den Boden, dass er es sah, wenn er aufwachten würde. Schnell ging er zurück in die Küche und wusch das Geschirr ab, brachte den Müll weg und wischte den Küchenboden.
 

Als dies erledigt war, machte er sich auf in den Garten. Zuerst ging er in den Schuppen um einen Eimer und andere Notwendige Sachen zu holen. Damit ausgerüstet begann er Unkraut zu jäten. Er war gerade einmal mit einem Viertel des Gartens fertig, als Draco auftauchte.
 

"Hier bist du abgeblieben. Danke für das frühstück, ich habe das Geschirr bereits aufgewaschen und eingeräumt" sagte er zu Harry. Dieser zuckte zusammen und drehte sich alarmiert um. "Bist du verrückt, wenn dich die Nachbarn sehen." rief Harry. "Das ist hoffentlich spätestens heute abends egal" erwiderte Draco Achselzuckend. Dann zog er seine Augenbrauen hoch und fragte: "Potter, was machst du da eigentlich?". "Wie sieht es denn aus? Unkraut jäten natürlich" sagte Harry, der schon wieder fleißig Löwenzahn entfernte. Draco schüttelte den Kopf. "Du machst auch jede Drecksarbeit" sagte er überflüssiger weise.
 

Harry schelte nach oben und drehte sich zu ihm um. "Weißt du Draco, ich habe nicht so ein schönes Leben wie du!" fauchte er ihn wütend an. Gleichzeitig zuckte er zusammen, als ihm bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte. "Es tut mir leid" sagte er zerknirscht.
 

"Nein, es braucht dir nicht leid zu tun. Ich bin doch immer ein verdammtes Arschloch gewesen! Ich hab es verdient" sagte Draco und wiederstand dem Drang den schwarzhaarigen Jungen vor sich zu umarmen.
 

"Was ist nur los mit mir?" dachte er gerade, als er bemerkte, dass Harry mit ihm redete. "... co, keiner hat das Verdient. Auch du nicht! Also sag so etwas nicht" redete Harry beschwörend auf ihn ein. Draco schaute ihn an und nickte nur.
 

Plötzlich bemerkte er einen weißen Punkt, der immer größer wurde. "Da kommt Hedwig und wenn alles so klappt, wie ich es hoffe, sind wir in ein paar Minuten hier weg" sagte Draco erfreut und neuer Zuversicht.
 

Kaum war dies gesagt, landete Hedwig auf Harrys Schulter. Freundlich schuhute sie und hielt Draco ihr Bein hin, wo ein kleines Päckchen befestigt war. Draco nahm es ihr ab und bedankte sich bei ihr. Schnell faltete er den Zettel auseinander uns las: Lieber D. Ich habe deinen Brief erhalten und freue mich auf deinen Besuch! Anbei eine kleine Stärkung für die lange Reise mit dem Zug! Bis bald! Dein Freund S.
 

Zufrieden öffnete Draco das Päckchen und fand eine Tafel Schokolade. “Ach ja, einfallsreich wie immer” sagte er schmunzelnd. “Harry pack deine Sachen, wir fahren in den Urlaub!” sagte er nun an Harry gewand. Dieser verstand nicht, was Draco wollte und schaute ihn verwirrt an. Dieser deutete ihm an, dass er nicht mehr verraten konnte, falls jemand Hedwig gefolgt war. So gingen beide in das kleine Zimmer und packten Harrys wichtigsten Sachen zusammen. Hedwig wurde wieder in ihren Käfig gesperrt und als alles fertig war, nahm Draco Harrys Hand.
 

Harry wollte diese sofort entziehen, aber dies lies Draco nicht zu. Vorsichtig nahm er die Schokolade in die Hand und sagte laut: “Dann wollen wir die Stärkung mal essen!” . Überrascht merkte Harry, dass es ein Portschlüssel war und fasste Draco´s Hand fester. Dieser bemerkte ein Kribbeln im Bauch, ignorierte es aber so gut es ging.

Kapitel 5. Neues Zuhause?

Harry fühlte sich gar nicht gut. Ihm war schlecht, alles drehte sich und sein Kopf zersprang fast. er konnte einfach nicht mehr und nahm die Dunkelheit, die ihn umschließen wollte, gern in Kauf. Er brach zusammen.
 

Draco bemerkte, dass es Harry nicht gut ging. Er umschloss Harry fester und fing ihn auf, als er zusammenbrach. "Verdammt Potter" fluchte er und hielt ihn angestrengt fest. Er haste es mit Portschlüssel zu Reisen, man fühlte sich danach wie durchgemixt.
 

Endlich war es geschafft und beide landeten in einer großen Eingangshalle. Draco konnte mit viel Mühe verhindern, dass sie hinfielen und kniete sich unter Harrys Gewicht auf den Boden. Er seufzte leise und schaute Harry sorgenvoll an. Der Junge in seinen Armen sah nicht gut aus. Er war blasser als blass und sein Atem ging unregelmäßig. Er fühlte gerade Harrys Stirn, als eine Stimme ertönte.
 

"Hallo Draco. Schön dass du denn Brief erhalten hast. Ich dachte schon m du liegst irgendwo tot in einer Gasse. Warum hast du dich solange nicht gemeldet. Voldemort hat mich schon lange unterrichtet, dass du verschwunden bist!" kam eine Stimme aus dem Wohnzimmer immer näher. "Ich hab mir Sorgen gemacht, warum bist du nicht direkt zu mir gekommen?" fragte die Stimme und ein Mann trat in den Flur.
 

"Draco, alles in Ordnu.... Ist das etwas POTTER?" fragte er laut und zischend. Draco lies Harry vorsichtig auf den Boden liegen und stand auf. "Ja Sev, das ist Potter. Und ja, mir geht's gut, dank Harry. Ich wollte mich ja direkt zu dir apparieren, bin aber vor Harrys Haus gelandet. Weiß doch auch nicht warum. Aber das ist jetzt alles unwichtig. Harry geht's nicht gut. Er braucht ein Bett." erklärte er.
 

"Du willst jetzt nicht wirklich verlangen, dass ich Dumbeldores Goldjungen aufnehme und Versorge?" fragte Severus ungläubig. "Doch das wirst du. Und ich erkläre dir auch gern warum, sobald er versorgt ist" sagte Draco.
 

Severus seufzte und ging zu den am bodenliegenden Jungen. Er sah ihn an und fluchte: "Ihm geht es nicht gut? Verdammt Draco, er sieht mehr tot als lebendig aus. Was um Himmels willen ist passiert? Hat euch Voldemort einen Besuch abgestatten?".
 

"Ha, wenns nur das wäre. Harry musste viel schlimmeres durchmachen. An so etwas wagst du gar nicht zu denken, Sev!" sagte Draco müde. Severus hob Harry vorsichtig hoch und trug ihn die Treppe hinauf ins Gästezimmer. Dort legte er ihn vorsichtig ins Bett und zog dabei aus versehen ein Stück T-Shirt mit hoch. Was er sah, verschlug ihm den Atem.
 

"Draco, was ist passiert? Harry hat einen total zerschundenen Rücken" fragte er leise. Draco seufzte und fing an zu erzählen: "Ich kam mitten in der Nacht an und hörte seine Verwanden packen. Sie wollten in den Urlaub fahren. Ich wartete, bis sie früh endlich fuhren und klopfte dann an die Tür. Nach einer Weile öffnete Harry. Ich konnte kaum noch stehen, so wie Voldemorts Diener mich gefoltert hatten und brach zusammen. Harry nahm mich auf und versorgte mich. Er lebt in einem kleinen, schäbigen Zimmer, schläft auf einer schmuddeligen, schmutzigen Matratze und muss die Muggel bedienen wie einen Sklaven. " berichtete Draco.
 

"Aber das erklärt noch nicht, warum er so zugerichtet ist, oder habt ihr euch geprügelt?" hackte Severus nach. "Wenn nur das Wäre, würde er wohl kaum so aussehen. Jedenfalls hat er die drei Tage kaum geschlafen. Er hatte ständig Alpträume und abgemagert ist er auch, weil er kaum etwas zu essen bekommt. Und dann, nach den drei Tagen kamen sie wieder. Harry musste ihnen Essen machen, die Koffer auspacken und dann bemerkten sie einen unaufgewaschenen Teller im Spülbecken. Der war von mir Sev... Von mir, aber Harry hat Riesenärger bekommen! Sein Onkel drohte ihm, dass er abends seine Strafe bekäme." berichtete Draco weiter und stockte.
 

"Was ist dann passiert Draco?" fragte Severus vorsichtig weiter. Draco schüttelte den Kopf, als wollte er es nicht wahr haben und berichtete weiter: "Er wurde abends geholt. Sein Onkel hat ihn verprügelt, ich habe es ständig auf seine Haut klatschen gehört. Und er.... " Draco konnte nicht mehr, er begann zu weinen.
 

Severus erschrak über den ungewohnten Gefühlsausbruches seines Patensohnes. Draco konnte nicht weiter sprechen und ging zum Fenster. Severus beugte sich über Harry und drang in seine Erinnerungen ein.
 

Er sah dessen Onkel, wie er ihn verprügelte, wie er alle möglichen Arbeiten verrichten musste, wie er angeschrien wurde, ins Zimmer eingeschlossen wurde. Dann kam Draco, alles erzählte konnte er sehen, er sah den Kuss, die Tränen des Jungen, die schlaflosen Nächte und schließlich die brutale Vergewaltigung des Jungen. An dieser Stelle reichte es ihm. Er konnte sich diese brutale Szene nicht ganz anschauen. Ihm war schlecht, über so viel Brutalität. Den Kuss hatte er bereits wieder vergessen.
 

Geschockt schaute er auf den blassen, schlafenden Jungen. Draco hatte sich beruhigt und hatte Severus beobachtet. Er ahnte, dass Severus dessen Gedanken gelesen hatte. Er schloss die Augen und wollte einfach vergessen. "Draco, weiß Harry, dass er hier ist?" fragte Sev schließlich.
 

Draco lachte zynisch auf: "Sicher nicht! Sonst wäre er wohl nicht hier. Er hasst dich Sev. Und du hast es ihm ja auch nicht immer einfach gemacht". Severus nickte. "Wir lassen ihn jetzt schlafen. Bleib du bei ihm, dass er keinen Schock bekommt, wenn er wach wird. Ich bereite ein paar Tränke vor und lasse euch Essen hochbringen. Er muss etwas essen Draco, dass ist wichtig!" sagte der Mann. Draco nickte stumm und setzte sich auf einen Stuhl neben des Bettes. Severus verließ das Zimmer.
 

****
 

Draco war eingeschlafen. Harry´s Narbe begann zu schmerzen und er warf sich unruhig hin und her. Ein rießen Schmerz durchfuhr in und er schrie auf. Voldemort schickte ihm Visionen. Harry sah, wie Der dunkle Lord allen befahl, Draco zu finden und zu töten. Er sah viele unzählige Diener, die sich Verneigten und abzogen um den Befehl auszuführen.
 

Draco war nach dem Schrei hellwach. Er versuchte Harry aus den Fängen des Alptraumes zu befreien es gelang ihm aber nicht. Immer lauter wimmerte Harry und wand sich unter Schmerzen im Bett. Draco befiel Panik und er rief Severus herbei. Dieser kam sofort angerannt und erfasste die Situation umgehend. Er setzte sich an Harrys Seite und schüttelte ihn. Als dies nichts bewirkte, verband er sich mit Harry und befahl im Aufzuwachen.
 

Harry schellte ihn die Höhe. Er zitterte, war am ganzen Körper verschwitzt und atmete schwer. "Es ist alles gut Harry. Sie sind hier in Sicherheit" redete Severus beruhigend auf ihn ein. Harry brauchte eine Weile um vollständig zu realisieren, wo er war. Er schaute Severus verwirrt an und bemerkte dann Draco an dessen Seite. "Du musst hier weg Draco! Du bist in Gefahr!" sagte er laut und voller Panik.
 

Draco schaute ihn verwirrt an. "Es ist alles OK Harry. Du hattest nur einen Alptraum." sagte dieser. Harry schüttelte den Kopf. "Nein, Draco du versähest nicht. Voldemort hat alle Todesser aufgefordert dich zu finden und zu töten! Es waren Tausende!” sagte Harry immer noch zitternd.
 

“Das ist doch Unsinn” begann Draco und wurde von Severus unterbrochen. “Du hattest eine Vision? Hast du das schon öfters?” fragte Severus nach. Harry nickte erschöpft. “Jetzt rede ihm doch nicht so einen Unsinn ein, Sev” sagte Draco sauer.
 

“Das ist kein Unsinn. Voldemort hat sich auch gerade eben mit mir in Verbindung gesetzt und mir den selben Befehl gegeben. Dich finden und töten.” erklärte Severus und sah Draco ernst an. Draco wurde blass. “Ich hole einen Schlaftrank für Sie, Potter. Sie brauchen Ruhe ohne Alpträume” sagte Severus und stand auf. Als er das Zimmer verlassen hat, flüsterte Draco: “Dann weiß er, dass ich noch lebe. Verdammt”. Unkontrolliert begann er zu zittern und sank in sich zusammen. Harry stand auf und umarmte Draco. “Hey, wir schaffen das schon. Ich bin ja auch noch da. Aber warum sind wir bei Snape?” fragte er vorsichtig.
 

Draco sah verwundert auf und seine Augen trafen ein wunderbares Grün. Draco fühlte eine merkwürdige Wärme in sich. Er war verwirrt. “Wir sind bei Sev, weil ich ihn um Hilfe gebeten habe” erklärte dieser nun. “Ausgerechnet Snape? Er hasst mich und ist selber Todesser!” sagte Harry nur. Beide schauten sich nun tief in die Augen und langsam kamen sie sich näher.
 

Und genau da platzte Severus herein. “Ich bin kein Todesser Harry. Ich bin ein Spion um dessen Machenschaften herauszufinden ” sagte er, während er die Tür schloss. Er zog kurz eine Augenbraue hoch, als er die Position der beiden Jungen sah, sagte aber nichts.
 

Er gab Harry einen Trank und sah diesen aufmunternd an. Harry zögerte. “Woher soll ich wissen, dass ihr euch nicht verstellt und mir eine Falle stellt. Vielleicht ist das hier ja Gift” sagte er leise. Snape hob eine Augenbraue hoch. “Gib her Harry. Ich werde die Hälfte trinken und du die andere. Dann werden wir beide endlich mal wieder durchschlafen.” sagte Draco rieß ihm die Flasche aus der Hand und setzte an.
 

Ein kräftiger Schluck und die Hälfte war leer. Nun reichte es Draco an Harry zurück und setze sich neben ihm aufs Bett. Unsicher sah dieser Draco an und trank dann ebenfalls. Und mit einem Mal wurde Harry müde und er fiel in einem tiefen Schlaf.
 

Draco schmunzelte, stand auf und spuckte denn Trank aus. “Pfuii, ich hasse das Zeug” schimpfte er. Severus schüttelte den Kopf. “Ich dachte schon, du möchtest wirklich mit Potter in einem Bett schlafen.” sagte er. “Och, dass haben wir schon, dass war nicht der Grund, warum ich es nicht genommen habe. Aber ich hab lieber ein Auge auf Harry. “ erklärte Draco und machte es sich wieder auf dem Stuhl gemütlich.
 

Severus stellte ihm einen Teller auf den Nachtisch und verließ kopfschüttelnd das Zimmer. Er verstand seinen Patensohn nicht mehr. Und was war das für eine merkwürdige Atmosphäre vorhin zwischen den beiden? Aber das war im Moment nicht so wichtig. Nun musste er erst einmal überlegen, wie er die beiden schützen konnte und vor allem, wie es weiter gehen soll. So wie es aussah, brauchten beide Jungen seinen Schutz. Und Dumbledore scheint seinen Sprössling zu vernachlässigen. Mit diesem Gedanken setzte sich Severus in die Bibliothek und begann zu lesen.
 

Draco saß währenddessen auf seinen Stuhl und konnte den Blick nicht von Harry lösen. Er stand auf und strich dem Jungen über das Haar. “Wie verletzlich er aussieht, wenn er schläft” dachte Draco. Schließlich beugte er sich zu dem schafenden Jungen und küsste ihn zaghaft.
 

Kaum hatte er dies getan schaute er verwirrt hinab und flüsterte: “Harry, Harry. Was machst du nur mit mir? Du bringst mich um den Verstand. Ich versteh mich ja selber nicht mehr". Frustriert, dass er nicht verstand, warum er sich so merkwürdig fühlte, setzte er sich wieder hin und es dauerte nicht lange und er war eingedöst.
 

****

Vertrauen aufbauen ist schwer

Es war noch sehr früh am morgen, als Harry erwachte. Verschlafen setzte er sich auf und schaute sich verwirrt um. Als er den schlafenden Draco sah, fiel ihm alles wieder ein. "Na Super Harry. Besser hättest du es nicht treffen können. Landest bei zwei Todessern" dachte er betrübt und stand leise auf. Vorsichtig schlich er sich aus dem Zimmer und lief nachdenklich nach unten. "Was mach ich denn jetzt? Ich muss hier raus, aber wohin soll ich gehen" überlegte er angestrengt.
 

"Guten Morgen Potter, so früh schon wach? Vielleicht sollten sie einfach hier bleiben und keine Fluchtpläne schmieden, dass könnte ungesund enden" sagte eine schnarrende Stimme und riss Harry aus seinen Gedanken.
 

"Sie sind schon wieder in meine Gedanken eingedrungen. Wie oft soll ich ihnen noch sagen, dass sie das unterlassen sollen!" fauchte der erschrockene Harry zurück. "Potter, Potter. Sie sind Gast in meinem Hause, hier kann ich tun was ich möchte" antwortete Snape höhnisch.
 

"Ich will ja aber gar nicht hier sein! Denken sie es macht mir Spaß bei zwei Todessern zu wohnen.? Jede Sekunde mit Ihnen könnte meine letzte sein!" rief Harry nun aufgebracht. Im selben Augenblick kam Draco die Treppe hinunter, blieb aber stehen, bemüht kein Laut von sich zu geben und lauschte angespannt.
 

"Denken sie wirklich ich vertraue Ihnen, nur weil sie mir Zuflucht gewähren? Sie können Tausendmal sagen, dass sie nur so tun als wären sie Todesser. Ich glaube ihnen nämlich kein Wort! Und Malfoy ist auch nicht besser. Ich wette sogar, dass dies alles ein abgekartetes Spiel ist! Ist es Dracos Aufgabe mich zu fassen und zu Voldemort zu bringen? Oder soll er mich gleich umlegen?" schrie Harry weiter denn Tränkelehrer an.
 

Severus setzte gerade zu einer Antwort an, als Draco heruntergestürmt kam. Er atmete schwer und schrie seinerseits Harry an: "Potter! Sieh mich an, wenn ich mit dir rede". Er zog Potter zu sich herum und schaute ihn wütend ins Gesicht. Er riss sich mit einem Ruck sein Hemd herunter und starrte den Jungen vor sich an. Harry schluckte schwer und wich erschrocken ein paar Schritte zurück. "Denkst du wirklich Potter, ich lasse mich wegen so einen Auftrag foltern und halb umbringen? Sieh mich an!!!! Denkst du wirklich, dass ich so weit gehen würde? Und, verdammt noch mal, wo siehst du das Todesser Zeichen?" brüllte er ihn weiter an. Dracos Augen funkelten gefährlich und sein ganzer Körper bebte vor Wut.
 

Severus mischte sich ein: "Draco, beruhige dich. Er ist es nicht wert". Draco schaute Severus flüchtig an und zeigte ihm mit einer Armbewegung an ruhig zu sein. "Bitte, Potter, geh. Die Tür ist offen. Aber beantworte mir noch eine Frage: Wo waren deine ach so guten Freunde und dein Mentor, als du wirklich Hilfe gebraucht hast? Und denkst du wirklich, sie wissen von nichts, was dir angetan wurde? Aber bitte, geh und träum ruhig weiter" fauchte er ein letztes Mal und verschwand wieder auf der Treppe.
 

Harry schaute ihm hinterher. Stumme Tränen liefen über sein Gesicht. Wie oft hatte er sich das schon gefragt, aber immer wieder verdrängt. Nun, da er es von Malfoy ebenfalls gehört hatte, gestand er es sich ein. Er war nur eine verdammt Schachfigur. Mehr nicht. Alle taten so, als wären sie für ihn da, aber so war es nicht. Am Ende seiner Kräfte sackte er zu Boden und lies seinen stummen Tränen laufen.
 

Severus starrte entsetzt auf den Jungen vor sich. Er hasste diesen Jungen aus tiefsten Herzen, aber er musste sich eingestehen, dass er ihm gerade eben sehr leid tat. Er seufzte und hockte sich hin. "Potter, beruhigen sie sich. Sie sind hier bei mir willkommen, solange sie es selbst wollen. Und ich schwöre bei meiner Ehre, dass ich auch sie beschützen werde, solange sie in meinem Haus sind" sagte er leise. Harry sah auf. "Das meinen sie nicht ernst Professor. So viele Leute haben mir das schon versprochen, aber entweder sie sind gestorben oder haben mich verraten. Also lassen sie diese leeren Versprechungen" flüsterte er und stand langsam auf. Unsicher lief er zum Fenster und starrte in den Regen. Selbst der Himmel schien seine Trauer zu teilen.
 

Severus sah den Jungen hinterher. Das war nicht mehr der Potter wie am ersten Schultag. Dieser Junge vor ihm war ein gebrochener Mensch. Aber wie sollte man es ihm verdenken, nachdem was er alles durchmachen musste. Severus schüttelte den Kopf und ging in sein Arbeitszimmer. Er konnte sich nicht helfen, aber sein Beschützerinstinkt war erwacht und irgendwie entwickelte er sachte Zuneigung für den Jungen.
 

****
 

Draco saß auf dem Fensterbrett und starrte in den Regen hinaus. Er war wütend und traurig zugleich. Er verstand nicht, warum es ihm einen Stich versetzte, dass Harry so von ihm dachte. Und Severus machte alles nur noch schlimmer, statt er Harry in Ruhe lies, ging er auch noch auf ihn los. So hatte er es sich nicht vorgestellt, als er Harry herbrachte.
 

Er fühlte sich müde und leer. Selbst der Regen konnte ihn, wie sonst immer, nicht besänftigen und beruhigen. Auch er hatte alles verloren. Seine Eltern, seine Freunde und sein bisheriges Leben. Er war nun ein Verräter, der gesucht wurde. Er wusste was ihm bevorstand, wen man ihn fand. Qualen, Flüche, Folter und schließlich der Tod. Er fühlte sich einsam, wie noch nie in seinem Leben. Und er hatte Angst, etwas, was er bisher noch nicht kannte. Sachte legte er den Kopf an die Fensterscheibe und schloss die Augen. Einfach alles aussperren, wenigstens für eine kurze Weile.
 

Genau so fand Harry den Slytherin vor, als er langsam die Tür öffnete, nachdem er keine Antwort auf sein Klopfen bekommen hatte. Erst schaute er sich suchend im Zimmer um, ehe er ihn am Fensterbrett in dieser Haltung vorfand. Im ersten Augenblick dachte Harry, er wäre tot, bis er sah, dass er noch atmete. Erleichtert atmete er aus und ging langsam zu dem Jungen.
 

Dieser schien nichts zu bemerken. Vorsichtig strich Harry eine Haarsträhne aus dessen Gesicht und schaute den schlafenden Jungen an. So friedlich sah er aus, wenn er schlief. Ganz anders, wie Harry ihn bisher kannte.
 

Wenn er näher darüber nachdachte, war Malfoy sowieso anders, als wie er dachte. Eher ruhig und zurückgezogen. Besorgt, ängstlich und... ja ... auch einsam, wie Harry fand. Er dachte gerade darüber nach, wie es sein konnte, dass jemand sich so verstellen konnte, als eine Stimme ihn fragte: "Gefällt dir was du siehst?". Harry schaute den noch eben schlafenden Jungen an und sah so in wunderschöne Sturmgraue Augen. Ihm kam es vor als würde er versinken.
 

Auch Draco verfiel in den Augen des anderen. Sie starrten sich an und ihre Gesichter kamen sich gerade wieder näher, als Severus hereinplatzte: "Draco, weißt du wo Potter abgeblieben ist? Er hat Post bekomm..." sagte er und verstummte erschrocken, als er die Situation erfasste. Die beiden Jungen fuhren erschrocken auseinander.
 

Harry senkte peinlich berührt den Kopf. Draco fasste sich und antwortete: "Ähm... Ich würde denken, du hast ihn gefunden!". Severus sah die beiden noch immer erschrocken an und fasste sich schließlich wieder. "Hier ist Post für euch. Von Hogwarts. Sind bestimmt die Bücherlisten fürs neue Jahr" sagte er und legte die Briefe auf den Schreibtisch. "Gut, ähm, ich bin im Arbeitszimmer, falls ihr mich braucht" sagte er zögernd und verließ das Zimmer. Zurück blieb eine merkwürdige Stille.
 

Harry war derjenige, der diese Stille als erster nicht mehr ertragen konnte und ging zum Schreibtisch um die Briefe zu holen. Er reichte Draco seinen Brief und lies sich mit seinem auf Bett fallen. Schwungvoll öffnete er den Brief und begann zu lesen. Es war tatsächlich die Liste fürs neue Schuljahr, mit Büchern, Zaubertrankzutaten und ähnlichem. Nichts weiter. Harry seufzte und faltete den Brief wieder zusammen.
 

Auch Draco hatte den Brief flüchtig angeschaut, hatte aber dann lieber wieder Harry beobachtet. Er konnte sich denken, dass Harry mehr erwartet hatte. Einen Brief von Dumbledore oder seinen Freunden. Aber es war nichts dergleichen dabei. Er schaute immer noch Harry an, als dieser den Blick entgegnete. "Was?" fragte Harry stirnrunzelnd. "Du hast mir meine Frage nicht beantwortet" gab Draco zurück. Abwartend saß er da.
 

"Welche Frage?" sagte Harry verwirrt. Draco seufzte und antwortete: "Ich wollte wissen, ob dir gefällt, was du siehst". Harry schluckte schwer und zögerte, ehe er antwortete: "Du hast mir schon einmal klar gemacht, dass du abgeneigt mir gegenüber bist. Also hör auf mit den Spielen". Harry flüchtete aus den Raum. Draco hätte sich in den Hintern beißen können, dass er dass letztes Mal zu Harry gesagt hatte. Damit hatte er sich fürs erste Alles verbaut. "Draco, du bist so ein Idiot" sagte er zu sich selbst und versenkte seinen Kopf in seinen Händen.
 

****

Severus saß im Büro und versuchte zu arbeiten. Dies gelang ihm aber sehr schwer, da sich immer wieder die Bilder von eben in seine Gedanken schlichen. Frustriert legte er seine Dokumente bei Seite, als er ein Poltern hörte. Alarmiert griff er zu seinem Zauberstab und ging ins Wohnzimmer.
 

Dort fand er einen stöhnenden Harry, der sich seinen Rechten Fuß hielt. Als er Severus mit dem Zauberstab sah, bekam er große, ängstliche Augen. Geschockt sah er seinem Professor an. Dieser steckte den Zauberstab ein und antwortete: "Mein Gott, Potter. Ich dachte sie wären ein Einbrecher! Poltern sie doch nicht so herum. Haben sie sich verletzt?". Harry schüttelte den Kopf und gab zurück: "Einbrecher oder wohl eher Todesser? Mir gehts gut, zumindest so gut wie es mir zur Zeit gehen kann". Er erstarrte, als er bemerkte, dass er gerade mehr verraten hat, als er wollte.
 

Severus tat, als hätte er es nicht gehört und fragte: "Tee, Potter?". Harry überlegte kurz und nickte schließlich. Severus zauberte zwei Tassen hervor und wies Harry an sich zu setzten. Dieser setzte sich, starrte auf die Tasse vor sich und wartete ab. Severus setzte sich und nahm einen großen Schluck und schwieg ebenfalls. Nach einer Weile räusperte er sich und fragte: "Wissen sie schon, wann sie ihre Schulsachen kaufen gehen?" Harry schüttelte denn Kopf. Wieder herrschte schweigen. "Brauchen sie irgendetwas wegen ihren Wunden, Mr. Potter?" fragte Severus weiter. Harry schüttelte wieder den Kopf. Es wurde wieder still.

Severus setzte gerade erneut an, als Harry sprach: "Was hat Draco getan, dass er so sehr verletzt wurde und nun verfolgt wird?". Severus schaute den Jungen an. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. "Ich denke, Mr. Potter, dass sollten sie Draco selber fragen. Ich bin nicht berechtigt darüber zu reden. Tut mir leid" antwortete Severus. Harry glaubte seinen Ohren nicht. Hatte sich Snape gerade bei ihm entschuldigt? Verwirrt hob er den Kopf und sah den Mann vor sich an. Wenn er genauer hin schaute, sah auch er müde und geschafft aus. Der Tränkemeister entgegnete den Blick.
 

"Ja, Harry. Auch ich komme langsam an meine Grenzen. Ich muss meine Todesserfassade aufrechterhalten und nebenbei meinen Patensohn beschützen, ohne das es jemand bemerkt." sagte er leise. "Haben sie..." begann Harry aufgebracht. Snape hob abwertend die Hände: "Nein ich bin nicht in ihre Gedanken eingedrungen. Aber ich weiß wie ich aussehe und ihr Blick müsste das erfasst haben. Um das zu erkennen, brauche ich keine Magie" erklärte er, bevor Harry erneut ausrastete.
 

"Warum tun sie das?" fragte Harry flüsternd. Snape runzelte die Stirn. "Warum tu ich was?" fragte er nach, da er nicht wusste worauf Harry hinaus wollte. Harry schaute ihn an und sagte: "Mich hier wohnen zu lassen". Severus hob eine Augenbraue und beantwortete die Frage: "Sie sind in Gefahr und verletzt. Ich bin kein Unmensch, Potter. Auch wenn viele das denken".
 

Harry erhob sich und bedankte sich für den Tee. Langsam lief er in Richtung Treppe. "Ich habe das ernst gemeint, Potter. Ich biete ihnen meinen Schutz an, solange sie ihn brauchen" sagte Severus als Abschluss des Gespräches. Harry drehte sich um und sah den Tränkemeister forschend an. Schließlich nickte er ihm zu und verschwand.
 

Severus hatte einen hoffnungsvollen Schimmer in den Augen des Jungen erkannt. Ja, er würde diesen Jungen beschützen, so wie er auch Draco mit seinem Leben beschützen würde. Seine Last wurde immer schwerer, aber er musste es durchstehen, denn endlich gab es jemanden in seinem Leben, der ihn wirklich brauchte.
 

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Harry war vollkommen durcheinander. Hilflos stand er vor Dracos Tür und überlegte wie er es anfangen soll. Schließlich klopfte er an und lauschte. "Herein" rief Dracos Stimme und Harry öffnete die Tür. Als er im Zimmer stand, wurde er von Draco, der auf dem Bett lag, überrascht angeschaut.
 

"Darf ich dich was fragen Malfoy?" fing Harry unsicher an. Dieser verengte seine Augen und sagte: "Nein. Das darfst du erst, wenn du mich endlich Draco nennst". Harry hatte eine Abfuhr erwartet, aber nicht damit. Er zögerte und wiederholte seine Frage: "Darf ich dich etwas Fragen, Draco?". Draco nickte, unfähig etwas zu sagen.
 

"Warum wurdest du gefoltert und wirst nun von den Todessern gejagt? Was hast du getan?" sprach Harry aus, was ihn so brennend interessierte. Draco schloss gequält die Augen. Schließlich antwortete er: "Ich habe meine Familie verraten. Ich habe mich geweigert das Zeichen zu empfangen, nun bin ich in ihren Augen ein Verräter. Mein Vater hat mich zu Voldemort gebracht. Meine Familie hat mich verstoßen und mich den Todessern überlassen". Geschockt sah Harry den zusammengesunkenen Jungen vor sich an. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er Draco mit seinem Ausbruch verletzt haben musste.
 

Er ging zu Draco und umarmte ihn sacht. Draco durchströmte eine wunderbare Wärme, als er die Nähe von Harry spürte. Er genoss es, ohne es verdrängen zu wollen. So saßen sie beide schweigend eine Weile da und genossen den gegenseitigen Halt. Nach ein paar Minuten bemerkte Harry, dass Draco eingeschlafen war. Mit einem zaghaften Lächeln schaute er den blonden Jungen an. Schließlich beugte Harry sich zu ihm herunter und flüsterte ihm ins Ohr: "Mir gefällt was ich sehe. Und das schon länger". Dann stand er auf und verließ das Zimmer um es sich im Gästezimmer gemütlich zu machen.
 

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Kapitel 7: Das Paket

Harry schaute sich zum wiederholten Mal das Gästezimmer an. Es war schlicht aber geschmackvoll eingerichtet. Alles passte farblich wunderbar zusammen. Er hätte gern gewusst, ob Snape dieses Zimmer ohne Hilfe eingerichtet hatte. Das traute er seinem Tränkemeister gar nicht zu. Sonst lebte er immer in dunkleren Räumen, zumindest in Hogwarts. Aber wenn er es sich recht überlegte, waren hier alle Zimmer hell und freundlich ausgestattet. Vielleicht konnte sich Snape ja auch verstellen.
 

Unruhig lief Harry von einer Ecke des Zimmers zur Nächsten. Er konnte sich einfach nicht überwinden, sich hinzulegen und zu schlafen. Er hatte es satt, ständig von Alpträumen geplagt zu werden. Er ging zu Hedwigs Käfig und holte sie heraus. "Na meine Schöne? Endlich kann ich dich wieder herauslassen" flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr. Sie schaute ihn liebevoll an. Harry öffnete das Fenster und lies sie aufs Fensterbrett hüpfen. "Pass auf dich auf Hedwig und lass dich ab und zu mal bei mir blicken. Du weißt das ich mir schnell sorgen mache" sagte er lächelnd. Hedwig kniff ihm spielerisch in den Arm und flog davon. Harry schaute ihr nach, bis er sie nicht mehr sehen konnte.
 

Er setzte sich an den Schreibtisch im Zimmer und starrte auf das Pergament vor sich. Nachdenklich begann er zu zeichnen. Als er fertig war, stand er auf und blickte auf die Uhr. "2 Uhr erst" seufzte Harry. Leise öffnete er seine Tür und lief in die Bibliothek. Staunend schaute er die vielen Bücher an. Interessiert ging er zu dem ersten Regal und begann die Titel zu entziffern. So versunken bemerkte er nicht, das Severus am Arbeitstisch saß und Harry nun aufmerksam beobachtete.
 

Harry bleib plötzlich stehen und wollte nach einem Buch greifen, als er die Hand wieder zurück zog. So stand er nun unsicher vor dem Regal und rang mit sich, einfach so, ohne Snapes Erlaubnis seine Bücher zu nehmen. Es könnte ja auch sein, dass ein Schutzzauber darauf lag, bei Snape konnte man nie wissen.
 

"Sie können sich ruhig bedienen, Mr. Potter. Wenn sie ein Interessantes Buch für sich entdecken, mein ich" sagte Snape plötzlich, nachdem er sich über Harrys Zurückhaltung sehr amüsiert hatte. Harry fuhr erschrocken zurück und drehte sich um. Sein Herz raste. Überrascht schaute er den Sitzenden Snape an. "Verzeihen Sie, Sir. Ich wollte mich nur beschäftigen, da ich nicht schlafen kann." versuchte Harry zu erklären. "Schon OK. Die Bücher freuen sich, wenn sie einen begeisterten Leser finden. Ich habe leider viel zu wenig Zeit, um mich vielen von ihnen zu widmen. Also bedienen sie sich ruhig jederzeit" antwortete Snape, schon wieder über seine Arbeit gebeugt.
 

Frustriert seufzte er auf. Harry´s Neugier war geweckt. er wollte unbedingt wissen, was dem Tränkemeister solche Probleme bereitet, dass er aufseufzte. Langsam ging er zu ihm und schaute über dessen Schulter. Was er sah, lies ihn losprusten. Vor Snape lagen mehrere große Pergamente, vollgekritzelt mit sehr miesen Zeichnungen verschiedener Trankzutaten. "Was gibt es da zu lachen, Potter" fauchte Severus gereizt.
 

"Verzeihung, Professor, aber das sieht, nun ja, mies aus" gab Harry zur Antwort. Snape warf den Stift hin und sagte: "Ich bin nun mal kein guter Zeichner. Dumbledore sei verflucht, dass er plötzlich mehr Zeichnungen zur Anschaulichkeit haben möchte". Harry schnappte sich kurzerhand den Stift und mehrere frische Pergamente und begann zu Zeichnen. Bereits nach wenigen Sekunden waren darauf wundervolle Zeichnungen verschiedener Zaubertrankzutaten. Snape betrachtete die Bilder mit offenem Mund. "Woher kannst du so gut Zeichnen?" fragte er verblüfft. Harry zuckte die Schultern und bemerkte nur: "Ich hatte in meinen Ferien immer viel freie Zeit". Severus hielt es für besser, dazu zu schweigen.
 

"Vielen Dank, damit haben sie mir viel Arbeit abgenommen" sagte er freundlich. Harry stöhnte und sagte: "Können sie sich mal entscheiden, ob Harry oder Mr. Potter?". Severus schaute ihn fragend an. "Ich denke, da sie mir ihren Schutz angeboten haben und ich bei ihnen wohne, können sie mich auch duzen und Harry sagen" bemerkte Harry trocken. Severus nickte und sagte schließlich: "Gut Harry, dann nennst du mich aber auch Severus. Und nun verrate mir, warum du nicht schläfst. Sind es wieder Visionen die dich quälen?".
 

Harry schüttelte den Kopf. "Eher Alpträume" bemerkte er zusätzlich. Severus schaute den Jungen forschend an. "Geht das schon länger so?" fragte er nach. "Abgefangen hat es, als Voldemort das erste mal aufgetaucht ist und es wurde schlimmer seitdem Cedric und Sirius gestorben sind" gab Harry ehrlich zu. "Möchtest du ein Traumlostrank haben?" bot Severus an und wollte bereits aufstehen. "Nein Danke, Severus. Davon wird man nur abhängig. Ich komme schon klar" wehrte Harry ab und ging zum Bücherregal zurück. Er griff sich das Buch, was ihn vorhin so interessiert hatte und ging Richtung Tür. "Wenn du wieder etwas Zeichnen musst, frag mich ruhig. Ich geh jetzt lesen" sagte er noch, ehe er den Raum verließ. Severus blickte ihm stirnrunzelnd hinterher. schließlich entschloss er sich, dass es für heute reichte mit der Arbeit und ging ebenfalls schlafen.
 

****
 

Harry saß auf dem Bett und las das Buch über Stablose Magie. Er war so vertieft in das Buch, wo er bereits seit Stunden drinnen las, dass er nicht einmal merkte, dass bereits die Sonne aufging. Nach einiger Zeit klopfte es dann sacht an die Tür. Harry überhörte es und vorsichtig wurde die Tür geöffnet. Ein blonder Schopf schob sich leise zur Tür hinein und blickte suchend in Richtung Bett. Dieses war aber im selben Zustand wie am Tage davor. Stirnrunzelnd schaute Draco den lesenden Harry an. "Harry?" sprach er ihn schließlich an. Angesprochener zuckte zusammen und schaute überrascht auf. Er blickte auf dei Uhr neben dem Bett und stellte fest, dass es bereits 9 Uhr war. "Sev lässt dich fragen, ob du zum Frühstück herunterkommst, oder ob du dich lieber noch etwas ausruhen möchtest" sagte Draco. Harry überlegte kurz und klappte das Buch schließlich zu. "Ich komme gleich herunter, muss nur noch einmal ins Bad" sagte er und stand auf. Draco nickte und schloss die Tür hinter sich.
 

Harry ging ins Bad und zog seine Kleider aus. Schnell huschte er unter die Dusche und genoss für einen kurzen Augenblick das warme Wasser. Er seifte sich ein und schaute mit einem mulmigen Gefühl auf seine vielen Wunden und Striemen. Schnell wusch er die Seife ab und stieg aus der Dusche. Er trocknete sich in Rekordzeit ab und lief zu seiner Tasche um saubere Kleidung anzuziehen. Kaum war er fertig , huschte er auch schon aus dem Zimmer und lief die Treppe hinab in den Speisesaal.
 

Severus saß am Tisch und las in dem Tagespropheten. Draco goss sich gerade Kaffee ein, als Harry um die Ecke bog. "Kaffee, Harry? Oder lieber Tee?" fragte Draco nach. "Kaffee wäre gut" sagte Harry überrascht von dieser freundlichen, familiären Atmosphäre. Draco goss ihm das gewünschte Getränk in eine Tasse und stellte es auf dessen Platz. Harry setzte sich und goss Milch dazu.
 

Severus lies die Zeitung einen Augenblick sinken und schaute Harry prüfend an. Dieser bemerkte den Blick und erwiderte ihn. Severus konnte seine unausgesprochene Frage bei dem Anblick des Jungen selbst beantworten und versank wieder hinter dem Tagespropheten. Er wusste, dass Harry nicht geschlafen hatte und dass es nicht jede Nacht so bleiben konnte. Ihm musste etwas einfallen, dass der Junge Ruhe fand, sonst würde er bald Krank werden.
 

Draco reichte Harry einen Korb mit frischen Brötchen. Harry nahm sich eins und legte es sich auf den Teller, wo er es anstarrte. "Das ist etwas Essbares, Potter. Und wir haben es nicht vergiftet" sagte Draco zynisch, als er Harrys Blick bemerkte. Harry schaute ihn kurz an und begann schließlich, dass Brötchen aufzuschneiden. Er bestrich es mit Marmelade und biss hinein. Langsam nahm das Brötchen an Größe ab, währenddessen Draco bereits das dritte aß.
 

Severus aß schweigend hinter seiner Zeitung und bemerkte davon nichts. Nach ein paar Minuten hatte er die Zeitung ausgelesen und faltete sie zusammen. Er schaute in die Runde und fragte schließlich: "Wann wollt ihr beiden Einkaufen gehen?". Draco schaute ihn an und antwortete: "Ich hatte eigentlich diesen Freitag geplant, wenn Harry einverstanden ist". Harry schaute überrascht auf . "Wir gehen zusammen einkaufen?" fragte er überflüssigerweise nach. Draco schmunzelte und erwiderte: "So hatte ich es gemeint, ja". Harry nickte schließlich zustimmend.
 

"Und wo wollt ihr eure Schulsachen herholen?" fragte Severus weiter. "Ich dachte, aus Hogsmeade , wie immer" sagte Draco. Severus zog die Augenbrauen nach oben und sagte: "Und du findest, dass das eine gute Idee ist? Dort sind haufenweise Todesserkinder unterwegs!". Draco hob abschätzend die Schultern und erwiderte: "Wenn ich darauf Rücksicht nehmen sollte, dürfte ich nie wieder das Haus verlassen und dürfte auch nicht nach Hogwarts zurückkehren". "Du kannst doch auch hier die Sachen bestellen" versuchte es Severus erneut. Draco sprang auf: "Ich habe nicht vor, mich zu verstecken! Ich habe keine Angst vor ihnen!" schrie er und verschwand aus dem Zimmer.
 

Harry starrte ihn entsetzt hinterher. Severus seufzte schwer und trank seinen Kaffee aus. "Wenn ich nicht von Todessern umgebracht werde, sterbe ich noch einmal aus Sorge um euch" sagte er mehr zu sich selber. Harry schaute ihn überrascht an, irgendwie waren die beiden anders als in der Schule.
 

Severus erhob sich und ging in sein Labor zurück. Harry trank nun ebenfalls seine Tasse aus. Kaum stellte er diese wieder ab, verschwand mit einem plopp alles Geschirr vom Tisch. Harry saß noch ein paar Sekunden am Tisch, als Draco auftauchte. "Hast du eine Idee, was wir machen können? Nur hier zu sitzen ist langweilig" fragte dieser nun nach. Harry sagte leise: "Wie wär's mit Zauberschach?". Draco erklärte sich einverstanden und beide gingen in Harrys Zimmer.
 

Dort angekommen wühlte Harry in seiner Tasche nach dem Spiel. Draco schaute sich derweil um und entdeckte die Zeichnung auf Harrys Schreibtisch. Er ging hinüber und schaute sie näher an. "Wow, Harry. Woher hast du so eine coole Zeichnung von einem Chinesischen Feuerball her?" sagte er mit einer Spur Neid in der Stimme.
 

Harry drehte sich um, in der Hand das Spiel, und antwortete: "Die hab ich gezeichnet. Kannst sie haben wenn du willst". "Veralbern kann ich mich allein. Das hast doch nicht wirklich du gezeichnet" sagte Draco. Harry stand auf und ging zu dem blonden Jungen. Er griff sich ein leeres Pergament und zeichnete nun einen Antipodisches Opalauge. Draco sah erstaunt zu. "Bitte, hier hast du noch einen " sagte Harry und reichte dem Malfoy beide Zeichnungen. "Danke" sagte dieser nur.
 

****

Nun setzten sich beide aufs Bett und begannen zu spielen. Nachdem Harry 9 mal gewonnen hatte und Draco am verzweifeln war, klopfte es an der Tür. "Herein" rief Harry. Die Tür öffnete sich und Severus kam herein, unterm Arm ein Päckchen. "Das stand für Harry vor der Tür, allerdings ohne Absender" sagte er und stellte es vorm Bett ab. ( A.d.A. Ich hasse mich dafür, dass ich das Harry jetzt antue, aber es ist wichtig für die weitere Geschichte... Verzeiht mir bitte!)
 

Harry konnte es sich nicht erklären, aber kaum hatte er das Päckchen angeschaut, überkam ihm ein merkwürdiges Gefühl. Er glitt vom Bett herunter und schaute das Paket näher an. Seine Hände zitterten unkontrolliert, als er es drehte und nach einem Hinweiß des Absenders suchte. Als nicht zu finden war, zog er das Klebeband ab und öffnete es.
 

Entsetzt schaute er hinein. Harry wurde beim Anblick des Inhaltes leichenblass. Er sprang auf und rannte ins Bad, wo er sich lautstark übergab. Entsetzt schauten Severus und Draco hinab. "Das ist makaber" stieß Draco wütend hervor. Severus beugte sich näher und sagte: "Ihr wurde das Genick gebrochen und die Krallen herausgerissen". Beide schauten auf die ehemals weiße Schneeeule hinunter, deren Federn nun mit rotem Blut durchdrängt waren. Der Kopf war merkwürdig verdreht, starre Augen schauten stumm in das Zimmer.
 

"Bring sie weg Sev. Ich schau mal nach Harry" sagte der Blonde und ging Richtung Bad. Severus verließ das Zimmer mit der toten Hedwig. Draco klopfte ans Bad. Abwartend stand er da. Als niemand reagierte, öffnete er das Bad. Vor sich sah er einen leichenblassen Harry, der vor der Badewanne hockte und total aphatisch vor und zurück schaukelte. "Hey Harry, alles OK?" fragte er nach. Harry schaute ihn mit trüben Augen an. "Ich hab sie umgebracht. Hätte ich sie nicht rausgelassen, wäre es nicht passiert. Ich bin schuld" wisperte er leise. Draco schüttelte den Kopf und sagte: "Das stimmt nicht Harry und das weißt du!". Harry flüsterte immer wieder vor sich her: "Ich hab Hedwig getötet!"
 

Verzweifelt schaute Draco den Jungen vor sich an. Im selben Augenblick kam Severus zurück. Mit einem kurzen Blick überschaute er die Situation. "Er sollte jetzt etwas Schlafen, ich hab ihm einen Traumlostrank mitgebracht" sagte er zu Draco und hob den Jungen kurz darauf hoch, der sich nicht regte und total abwesend erschien. Vorsichtig legte er den Jungen ins Bett und flößte ihm den Trank ein. Kurz darauf war Harry auch schon eingeschlafen.
 

Beide Männer verließen das Zimmer und setzten sich vor dem Kamin im Wohnzimmer. Nachdenklich schauten sie ins Feuer, bis Draco fragte: "Hast du eine Idee, wer das getan haben kann?". Severus schüttelte den Kopf und fügte hinzu: "Aber eins ist sicher, jemand weiß, dass Harry bei mir ist. Und er ist nicht freundlich gestimmt".
 

Draco schwieg und dachte über das eben gesagte nach. Schließlich erhob er sich und sagte: "Ich werde zu Harry gehen. Er sollte jetzt nicht alleine sein". Draco war schon fast an der Tür, als Severus fragte: "Darf ich dich etwas Privates fragen?". Überrascht drehte sich der Slytherin zu seinem Paten um. Abwartend schaute er den Mann vor sich an. "Was empfindest du für Harry?" fragte dieser schließlich, nachdem er Dracos Schweigen als Zustimmung auslegte.
 

"Was soll das denn heißen? Er ist jemand, der Hilfe braucht. Mehr nicht. Da ist nichts, was ich empfinden sollte. Außer, dass ich mich nicht mehr ständig mit ihm anlege!" sagte er verstimmt und verließ den Raum. Severus schaute dem Jungen Mann hinterher und war sich ziemlich sicher, dass jemand seine Gefühle nicht vertraute oder verdrängte. Nachdenklich starrte er wieder ins Feuer und überlegte, was wohl noch alles auf sie zukommen würde.
 

Draco war wieder bei Harry im Zimmer uns setzte sich neben ihm ins Bett. Er schaute den schlafenden Jungen an und musste zugeben, dass er, trotz seiner momentanen Blässe, verdammt gut aussah. Langsam zog er Harrys Zeichnungen aus dem Umhang und betrachtete sie verträumt. Er legte sich auf den Rücken und starrte weiterhin auf die Bilder. Wie konnte es nur sein, dass er noch nie bemerkt hatte, wie gut Harry zeichnete. Dabei hatte er den Jungen in Hogwarts nur selten aus den Augen gelassen. Seufzend legte er die Bilder beiseite und drehte sich auf die Seite um Harry betrachten zu können. Bereits nach ein paar Minuten schlief er ein, verfolgt von merkwürdigen Träumen wo immer Harry im Mittelpunkt stand.
 

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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Von:  MikaChan88
2013-11-29T22:45:30+00:00 29.11.2013 23:45
total super ff
hoffe es geht bald weiter

cu,
MikaChan
Von:  seiyerbunny20
2013-06-10T13:12:17+00:00 10.06.2013 15:12
Oh Mann das wahr ja der Hammer wie Draco zu Harry gekommen verletz gefunden hat und dann das er von Harry Hilfe bekommt und dann helft Draco Harry und dann auch noch Servers und mach wiede so und bin froh es gelesen zu haben
Von:  leewes
2009-11-29T17:23:43+00:00 29.11.2009 18:23
wirklich gut...+g*
ich bin froh das harry endlich ein wenig vertrauen zu den beiden fasst ach wenn es schwer ist.. das wird auch noch eine ganze weile so sein... denn vertrauen zu erlangen kann in einem fall wie harry sehr schwer sien und ein kleines wort kann einen wieder direkt an den anfang setzten.. doch ihc bin mir sicher das sev und draco das schon saffen werden...*g*
ich freu michs chon auf dasnächste kapi...*G*
bis dann
lee
Von:  mathi
2009-11-29T15:06:32+00:00 29.11.2009 16:06
huhu^^
die ff ist klasse :D
ich bin sehr gespannt was alles noch passieren wird
wann die flucht harrys bekannt wird
schreib bald weiter
mathi
Von:  leewes
2009-08-13T21:21:30+00:00 13.08.2009 23:21
ich habe es leider nicht mitbekommen als die beiden kapis hochgeladen wurden aber besser spät als nie,...*g*
ich freu mich so für die beiden das sie geretten wurden (zumindest vor harrys verandte)...*g*
ich hoffe nur das snape einen weg findet der sie beide beschützt...
was dumbel sich dabei gedacht hatt würdeich auch mal gerne erfahren...
ich bin so glüclich das die beiden sich ein wenig näher kommen... wobei ich draco hätte schlagen können als er sagte das harry den kuss vergessen soll... aber nun gut ich hoffe einfach das das in zukunft nciht noch mal passiren wird...*g*
die beiden sind nämlich einfach zu sü´ß zusammen...*G*
ich freu mcih schon
bis dann
lee
Von:  Leetah86
2009-04-29T10:04:23+00:00 29.04.2009 12:04
Verdammter Dursley. Ich würde ihm am liebsten sonst wo hin tretten und dann Kas...
Schreib bitte scnell weiter, kann es kaum erwarten.^^

LG Leetah
Von:  anin
2009-03-29T09:43:45+00:00 29.03.2009 11:43
Klasse ff
bin gespannt wie es weiter geht
ich freue mich auf das nächst Kapitel
lg anin
Von:  leewes
2009-03-15T14:10:22+00:00 15.03.2009 15:10
ich finde das dies eine wunder bare ff ist...*g*
ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht...*g*
bis dann
lee
Von:  Pharaonin-chan
2008-12-24T11:45:17+00:00 24.12.2008 12:45
das find ich ja niedlich..^^
ich kann mir das richtig vorstellen wie die beiden da so sitzen
*lächel*
mach schnell weiter

lg Pharaonin-chan


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