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Das Leben ist eine Aneinanderkettung von unmöglichen Augenblicken

Am Anfang war das Chaos (SetoxJoey)
von

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Hallo erstmal.
 

Kinder Kinder, die Zeit renn nur noch. Jetzt steht Weihnachten schon wieder vor der Tür und das Jahr 2010 ist fast vorbei. Da ich es wahrscheinlich in diesem Jahr nicht mehr schaffe ein weiteres Kapitel zu schreiben, wünsche ich allen Lesern zuerst mal
 

Frohe Weihnachten!
 

laßt euch schön beschenken.

Und natürllich
 

Einen Guten Rutsch ins neue Jahr!
 

Bleibt um gotteswillen alle gesund, paßt auf euch auf und habt alles Glück daß man in einem Jahr haben kann.
 

So, seit zwei Jahren schreibe ich schon an "DLieAvuA" und hab bisher erst vier Tage geschafft.*flush* Menno bin ich langsam. Aber wenn nicht im nächten Kapitel, dann bestimmt im übernächsten, da ist es dann soweit und es werden dann einige Wochen übersprungen, sonst wird das einfach nichts mehr mit dem Fortschritt. ^^
 

...grübel... Hab ich das nicht schon vor einem Jahr vorgehabt? o.O
 

Nun ja, zu dem aktuellen Kapitel.
 

Sorry wenns etwas langweilig ist, aber es ist mal wieder so ein ich muß von Punkt A zu Punkt B Teil. Außerdem wollte ich einen kleinen Einblick in meine momentane Schulspielplanungen geben, die ich hier einfach als Planung von Seto und Steven reingepackt hab. Kaum zu glauben an was man da alles denken muß. Ich sitze manchmal mit meinem Mann Abends beim Essen und dann wird wieder getüftelt was von meinen Ideen technisch überhaupt machbar ist. Da sind echt komplizierte Sachen dabei.
 

So, jetzt ist aber genug Smaltalk.

Viel Spaß beim Lesen.
 

Kapitel 27
 

Reine Verschwendung. Seine Zeit wurde definitiv verschwendet. Wie konnte dieser Mensch es nur wagen ihm mit solch einer dümmlichen Idee die Zeit zu stehlen. Seto war sichtlich sauer. Er hatte sich einiges von dem heutigen Termin versprochen, doch heraus kam eine kaum durchdachte, stumpfsinnige Geschichte. Da würde die Weiterentwicklung mehr Zeit und Geld verschlingen als ein eigener Entwurf. Und für so etwas hatte er sechs Stunden im Büro verbracht. Sechs Stunden, in denen er mit Steven über die Entwürfe hätte diskutieren können, sechs Stunden, in denen er dem Blondschopf die Englischvokabeln in die Birne hätte stampfen können. Aber nein, er musste sich diesen Müll anhören und das nur, weil der Italiener von Kurozawa-san empfohlen wurde.

Schwungvoll warf Seto die Tür seines Autos zu und ging zur Haustür seiner Villa. Er griff gerade nach der Klinke, als die Tür aufgerissen wurde und Yugi ihn mit panisch funkelnden Augen ansah. „Kaiba! Weißt du wo er ist?“ Eine der Augenbrauen des jungen Firmenchefs hob sich, da er scheinbar von Yugi mit einem Hellseher verwechselt wurde. „Wer?“

Ohne auf seine Frage zu reagieren, packte der Kleine ihn am Mantel und plapperte weiter, als hätte es Setos Frage nie gegeben. „Seit Gestern hab ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen.“ Setos schon ziemlich strapaziertes Nervenköstüm gab den Geist auf und der Brünette riss die kleine Hand los. „Yugi! Klär mich auf. Von wem redest du?“ Yugi rieb sich die schmerzenden Finger, während er zu erklären begann. „Joey. Er war weder zum Frühstück noch zum Mittagessen da. Das ist für ihn nicht normal.“

Da musste Seto dem Kleinen zustimmen. Die Begriffe „Wheeler“ und „eine Mahlzeit ausfallen lassen“ gehörten ebenso wenig zusammen wie „Gozaburo“ und „Weihnachten“. Intensiv lag der fragende Blick der blauen Augen auf dem Kleineren.

„Er ist noch keinem über den Weg gelaufen?“ Kopfschüttelnd begann Yugi leise zu schniefen. „Nein.“ Seto trat endlich zur Gänze in sein Haus und schloß die Türe, während seiner nächsten Worte. „Wo sind die anderen?“

Der kleine Punk wischte sich die Tränen von der Wange und deutete auf eine geschlossene Tür. „Mokuba, Roland, seine Frau und ein Mann dessen Namen ich vergessen hab, warten im Wohnzimmer. Ich hab in der Stadt gesucht und bin vor einigen Augenblicken erst zurückgekommen. Ich war sogar auf dem Friedhof und bei der alten Wohnung, aber er ist wie vom Erdboden verschluckt.“

Ohne auf den Kleinen zu warten ging Seto zu dem Wohnraum, öffnete die Türe und konnte sich ein Kopfschütteln kaum verbieten. Die vier zogen Gesichter wie sieben Tage Regenwetter. „Roland, kommen Sie bitte mit. Ich hab da eine Ahnung.“ „Natürlich Sir.“ „Großer Bruder…,“ Mokuba sprang vom Sofa auf und rannte auf den Brünetten zu, wurde aber mit einem beruhigenden Haarewuscheln von Seto abgebremmst. „Keine Sorge Mokuba. So schnell werden wir den Köter nicht los.“

Zügig ging der Brünette von Roland gefolgt die Treppe ins nächste Stockwerk hinauf und dort zielstrebig in sein Zimmer. Da entdeckte er den Blonden, der noch immer in seinem Bett lag und schlief. Doch die geröteten Wangen des Schlafenden ließen ihn einige Sekundenbruchteile in der Bewegung stocken. Sobald er sich jedoch wieder unter Kontrolle hatte, eilte er zum Bett und legte Joey eine Hand auf die Stirn.

„Roland rufen Sie Saeki. Wheeler hat hohes Fieber.“ Joey begann sich leicht unter seiner Hand zu bewegen und schlug dann die Augen auf, während Roland aus dem Raum eilte. Das Fieber ließ die braunen Augen glänzen.

„Seto?“ Ziemlich schwach und krächzend klang die Stimme des Blondschopfs, was wiederum dazu führte, daß Setos Saphire besorgt funkelten. „Halt den Rand und schlaf.“ Joey versuchte Setos Hand, die noch immer auf seiner Stirn ruhte wegzuschieben, während er leise vor sich hin murmelte. „Muß in mein…, mein Bett.“ Seto erhöhte den Druck auf Joey. „Was soll der Unsinn?“

Die fiebrigen Augen lagen sorgenvoll auf dem Brünetten, während er weiterhin versuchte sich aufzurichten. „Du…, hast sonst kein…, Bett.“ Nun wurde es Seto zu bunt. Hatte der Blonde denn sonst nichts im Kopf? Mit Gewalt drückte er den Blonden in die Kissen zurück und fauchte ihn ungehalten an. „Halt einfach die Klappe und schlaf. Mach dir wegen so etwas keine Sorgen.“ „Aber…,“ Seto ließ dem Blondschopf keine Chance, auch nur ein weiteres Wort über die trockenen Lippen zu zwängen. „Kein Aber und bleib jetzt endlich liegen. Es wird alles gut.“

Einige Augenblicke sah es ganz so aus, als würde Joey schlafen, doch plötzlich versuchte er sich wieder aufzusetzen und murmelte leise vor sich hin, während der Brünette ihn zurück ins Bett drückte. „Seto, meine Vokabeln.“ Kurz kämpfte Seto gegen die Überraschung an, doch sobald er seine Stimme wiedergefunden und unter Kontrolle hatte, fauchte er den Kranken kurzerhand an. „Hab ich nicht gesagt du sollst schlafen? Gib jetzt endlich Ruhe. Zum Lernen bleibt dir immer noch Zeit.“ Joeys leichte Gegenwehr verebbte und die ziemlich regelmäßigen Atemzüge zeigten dem Firmenchef, daß der Kranke wenige Augenblicke später wieder eingeschlafen war.

In dem Moment als Seto sich vom Bett abwandte, wurde die Tür aufgerissen und Yugi stürmte von Mokuba gefolgt herein. „Joey!“ „Yugi, etwas leiser. Wheeler soll sich auskurieren können.“ Wieder öffnete sich die Tür und Yuriko kam mir einer großen Schüssel in den Händen und einigen Tüchern über die Schulter herein. Sie lächelte die Jungs beruhigend an.

„Roland meinte der Junge hat Fieber. Während wir hier auf den Arzt warten, können wir seine Stirn kühlen und ihm damit Erleichterung verschaffen.“

„Ich mache das.“ „Und ich helfe dir Yugi.“ Einige Sekunden musterte Seto die beiden Kleinen bevor er den Kopf schüttelte. Es war ihm zu riskant seinen Bruder der Gefahr einer Ansteckung auszusetzen, solange nicht sicher war, weshalb Joey fieberte. „Mokuba, du verschwindest. Ich bin mir sicher, dass du weder deine Hausaufgaben für Morgen fertig hast, noch dass du auch nur einen Strich gelernt hast.“ „Och Seto…,“

Mit einem Ton, der selbst Mokuba überzeugte den Willen seines großen Bruders auszuführen, knurrte Seto den Kleinen an. „Mokuba, sofort. In einer Stunde kontrolliere ich dich.“ „Bin schon weg.“ Sobald die Tür hinter seinem Bruder ins Schloß gefallen war, wandte er sich an Yugi, der sich zwischenzeitlich auf die Bettkannte gesetzt hatte. „Du kannst bleiben solange es nötig ist. Doktor Saeki dürfte bald auftauchen. Sollte etwas sein, ich bin im Arbeitszimmer.“ „Kaiba, wie kannst du jetzt an Arbeit denken?“

Der empörte Blick der violetten Augen prallte an Seto ab und er zuckte scheinbar gelangweilt mit den Schultern, während er zur Tür ging. „Ich kann jetzt nichts tun. Und es hilft niemanden wenn ich hier herum sitze. Da ist es sinnvoller, wenn ich mich mit Steven um die ersten Planungen fürs Schulspiel kümmere.“ Er griff nach der Klinke, spürte jedoch den Blick im Rücken und wandte sich nochmal kurz um. Er musterte den Kleinen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Möchtest du mir irgendetwas mitteilen?“ Yugi schüttelte nur den Kopf, schnappte sich ein Tuch und setzte sich wieder auf den Rand des Bettes. Kurz beobachtete Seto den Kleinen dabei, wie dieser begann sich um Joey zu kümmern, doch dann verließ er den Raum und ging hinunter zum Wohnzimmer.

Kaum hatte er die Tür geöffnet, als er schon den hochgewachsenen Ami entdeckte, der vorm Fenster stand und hinaus sah. „Beweg dich. Wir haben zu arbeiten.“ Steven drehte sich abrupt um. „Wie geht’s dem Blondschopf?“ „Das stellt sich erst nach der ärztlichen Untersuchung heraus. Momentan sieht es aus als hätte er starkes Fieber.“ „ Und dann…“ Seto wußte genau worauf der Blonde heraus wollte und unterbrach ihn kurzerhand. „Misch dich nicht in meine Angelegenheiten. Wir haben noch einiges zu erledigen. Also beweg dich.“

Ohne auf irgendeine Reaktion zu warten, machte sich Seto auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer und setzte sich auf den Lederstuhl. Gerade kramte er seine Notizen hervor, als Steven eintrat.

„Chic eingerichtet.“ „Setzt dich. Was hast du dir schon angesehen?“ Steven machte es sich in einem der Stühle vor dem Tisch bequem, schlug die Beine übereinander und zog einen zusammengefalteten Zettel aus der Hosentasche.

„Für die Waffen hab ich schon einige Ideen, die ich aber ausprobieren muss, da ich nicht sicher bin ob es so funktioniert, wie ich es mir vorstelle, aber deine Idee für die Flügel des Pegasus hab ich mir durch den Kopf gehen lassen und hab die optimale Idee.“ Da Steven mit einem breiten Grinsen dasaß und schwieg, mußte Seto nachhaken. „Weihst du mich in deine Idee ein?“ Das breite Grinsen des Requisiteurs wurde, während seiner Erwiderung, noch intensiver und nervte den Brünetten gehörig.

„Selbstmurmelnd. Dein Vorschlag mit den hydraulischen Antrieb war gut, doch viel zu laut. Aber schon mal an einen elektrischen gedacht?“ Zustimmend nickte Seto, während er sich zurücklehnte und die Arme vor der Brust verschränkte. „Selbstverständlich. Doch so ein Antrieb brauch einiges an Strom. Das kann man nicht so einfach mit einer 9Volt Blockbatterie betreiben.“ „Das nicht, aber wenn wir die Satteltaschen für die Batterie-Packs hernehmen…“

Seto schüttelte kurz mit dem Kopf, während er den Blonden unterbrach. „Das wird wahrscheinlich nichts. Es muss schließlich Zubehör in die Taschen gepackt werden.“ „Und wenn wir das nur oben drauf packen? Gut die Taschen müssen noch etwas vergrößert werden.“

Abrupt lehnte sich der Brünette vor und fauchte Steven an. „Stop. Wie stellst du dir das vor? Überleg doch wie groß dann die Pferde sein müssen. Mindestens 1,80 m Stockmaß. Das ist unmöglich.“ Beide saßen einige Minuten schweigend im Zimmer und dachten über eine Lösung nach, bis die grauen Augen des Amerikaners zu funkeln begannen.

„Warte, ich hab da eine Idee. Ich kenne einen Tiertrainer hier in der Nähe, maximal 3 Autostunden entfernt. Wir haben mal für den gleichen Filmregisseur gearbeitet. Außer mit den üblichen Hunden arbeitet er auch mit Pferden. Friesen, Araber und auch Shire Horses. Er ist der einer der wenigen Trainer außerhalb Europas, der mit diesen Riesen auf Hufen arbeitet und er ist gut.“ Schweigend hatte der Brünette zugehört und Interesse glimmte in seinem Blick. „Hast du eine Nummer?“ „Klar…, aber nicht hier…“ Mit einem verlegenen Lachen fuhr sich Steven mit einer Hand durchs Haar, während Seto ein genervtes Schnauben von sich gab. „Wo sonst?“ Mit einer beleidigten Schnute moserte der blonde Requisiteur den Brünetten an. „Zuhause im Bad.“ „Dann beweg dich zurück in die Staaten oder ruf deine Agentur an. Die müssten doch eine Nummer haben, wenn du mit diesem Herrn schon gearbeitet hast.“ Kurz wurde der junge Firmenchef von seinem Gegenüber gemustert. „Sag mal Seto, was genau schluckst du, dass du immer einen so klaren Kopf hast? Ich will auch so was.“ „Vielleicht solltest du deinen Tablettenkonsum etwas einschränken.“ „Du weißt schon, dass du ein richtiges Ekel sein kannst?“ „Selbstverständlich.“ „Unverbesserlicher Kerl. Ich ruf jetzt bei meiner Agentur an.“

Noch bevor Seto irgendwas sagen konnte, kramte Steven sein Handy aus der Hosentasche und tippte eine Nummer ein. Langsam lehnte sich Kaiba wieder zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen. Sein Kopf brummte und die Platzwunde pulsierte. Leicht strich er darüber, spürte die heiße Haut unter seinen Fingerspitzen. Vielleicht sollte er die Gelegenheit am Schopf packen und Dr. Saeki, wo dieser ja schon hier sein würde, darauf ansprechen. Denn, so sehr ihm der Gedanke auch missfiel, es konnte doch sein, dass der Blondschopf mit seiner „Diagnose“ vom Vorabend recht gehabt hatte und eine Entzündung konnte Seto nun wirklich nicht gebrauchen.

Die Augen noch immer geschlossen, hörte er dem auf amerikanisch geführten Telefongespräch des Amerikaners zu. „Hey Agnes, hast du die Nummer von Seigo Narazaki?... Nein, nicht von dem Spieler der japanischen Nationalelf, sondern von dem Tiertrainer. … Ja ich warte. … Sag mal Seto, hast du nicht eine Idee was man gegen dieses nervtötende Gedudel in den Warteschleifen machen kann?“ Ohne die Augen zu öffnen knurrte der Brünette den Ami genervt an. „Programmiere einfach eine weniger nervende Melodie.“ „Guter Rat.“ Eine von Setos Augenbrauen wanderte hoch, kurz bevor er die Augen öffnete und den Blonden intensiv musterte. „Steven dir klebt da etwas an der Lippe. Ist das etwa Sarkasmus?“ Das ertappte Grinsen auf den Lippen des Amerikaners verschwand, sobald er eine Stimme im Telefon hörte. „Ja ich bin noch dran. .. Sekunde ich brauch noch was zum schreiben.“ Kurz blickte sich Steven um, doch dann schnappte er sich ungefragt einen Kuli und ein Blatt von Setos Schreibtisch und begann, nachdem er seine Gesprächspartnerin aufgefordert hatte zu sprechen, eine Nummer aufzuschreiben.

„Danke Agnes. Du bist ein Engel. Wie immer. Wenn ich wieder in den Staaten bin führe ich dich aus.“ Einige Augenblicke starrte der Amerikaner sein Handy an. „Was ist los?“ „Ich krame eben sämtliche Japanischkenntnisse zusammen. Hoffentlich tappe ich in kein Fettnäpfchen. Narazaki ist ziemlich eigen, was die Höflichkeitsformen angeht.“

„Du hast doch schon mal mit ihm gearbeitet.“ „Ja schon.“ „Dann weiß er, daß du keine Ahnung von Höflichkeit hast und wird nicht darauf achten.“ „Dein Wort in Gottes Gehörgang.“

Während Steven die Nummer eingab, hörte Seto ganz leise das Läuten der Haustürglocke. Zügig stand er auf und ging zur Tür wo er nochmal stehen blieb. „Ich komme gleich wieder.“ Steven nickte nur und begann dann zu lächeln. „Ah, Narazaki-san. Hier spricht Murdoc. Steven Murdoc, es ist lange her, daß wir miteinander zutun hatten. Wie geht es Ihnen?...“ Mehr bekam Seto nicht mit, da er die Türe schloß und sich auf den Weg zu seinem Zimmer machte.

An der Treppe begegnete er Roland, der dem Arzt den Weg zeigte. „Ah Kaiba-san. Guten Tag. Sind Sie der Patient? Sie sind noch blasser als gewöhnlich.“ „Ich kann Sie beruhigen, es geht mir gut. Joey ist der Patient. Es scheint als hätte er sich in den letzten Tagen eine schwere Erkältung eingefangen. Doch die genaue Diagnose überlasse ich Ihnen.“ Kurz nickte der Arzt, musterte den Brünetten dabei jedoch mit einem ungläubigen Blick. „Kaiba-san ich würde sie trotzdem gerne untersuchen bevor ich gehe.“

Erleichtert, daß der Arzt dies vorgeschlagen hatte und er sich dadurch um die Bitte drücken konnte, nickte er leicht. „Wahrscheinlich lassen sie sich davon ja doch nicht abhalten.“ Ein leichtes Lächeln erschien auf den schmalen Lippen des Arztes. „Ich wäre kein guter Arzt, wenn ich meinen Patienten immer ihren Willen lassen würde.“

Während Seto gemeinsam mit dem Arzt zu Joey ging, wandte sich Roland ab und ging wieder hinunter, um seiner Arbeit weiter nachzugehen. Kaum im Zimmer angekommen sprang Yugi von Setos Arbeitsstuhl, den er sich ans Bett gezogen hatte, auf und fuhr sich schuldbewusst durchs Haar. „Sorry wegen der Unordnung Kaiba.“

Langsam wanderte der stechende Blick der blauen Augen durch sein Zimmer. Wie konnte ein einzelner Mensch, in nur wenigen Minuten, die Einrichtung eines Zimmers so verändern? Die Nachttischlampen waren in eine Ecke des Raumes verschwunden, dafür türmten sich auf einem der beiden Nachtkästchen einige Tücher und auf dem Anderen stand, in einer kleinen Pfütze, die Wasserschüssel die Yuriko gebracht hatte und einige Tütchen mit Eiswürfel.

Neben dem Bett lagen auf dem weißen, halblangen Flor des Teppichs, die gebrauchten, feuchten Tücher.

Alles Dinge die Seto störten, doch am schlimmsten stand es um seinen Schreibtisch. Die Unterlagen, welche er sonst penibel auf einige Stapel verteilt hatte, waren windschief aufgetürmt worden, um Platz für weitere Eisbeutel zu schaffen. Jede Bewegung im Raum schien die Gefahr des Umkippens zu erhöhen. Langsam ging der Brünette auf den Tisch zu, als die Tür seines Zimmers schwungvoll aufgerissen wurde. Noch bevor Seto reagieren konnte, wurden die Unterlagen von dem leichten Windstoß erfasst und der Papierturm kippte zur Seite.

Einen Fluch unterdrückend, mußte Kaiba den Blättern dabei zusehen, wie sie langsam herabsegelten und sich auf dem Boden verteilten. Setos Kopfschmerzen verstärkten sich um einiges und tief durchatmend drehte er sich herum zur Tür, wobei er genau mitbekam wie alle im Zimmer ihn erschrocken anstarrten. Doch kaum entdeckte er den entsetzten Blick in den Augen seines kleinen Bruders, als ihm die Papiere am Boden mehr als nur egal wurden. „Mokuba, was ist los?“ Die dunklen Augen des kleinen Kaiba wanderten für einen Sekundenbruchteil zum Bett, dann zu den Blättern am Boden, bevor er herumstöpselte. „Ich..., Entschuldige Seto. Das war keine Absicht.“ „Es ist nichts passiert.“ „Ich helfe dir auch aufräumen..., wie sieht es überhaupt hier aus?“ Genau diese Frage hatte sich der Brünette selber schon gestellt, doch war im Moment der falsche Zeitpunkt sich darüber Gedanken zu machen. Aus diesem Grund wiegelte er entschlossen ab. „Wie in einem Krankenzimmer. Ich denke alle sollten den Raum verlassen, während Doktor Saeki Wheeler untersucht. Doch du, kleiner Bruder, erklärst mir zuerst warum du wie ein Wirbelwind durch das Haus tobst.“ „Ähm, ich wollte nur wissen wie es Joey geht.“

Langsam wandte sich Seto ab und begann damit die wenigen Schriftstücke, die sich noch auf dem Tisch befanden, zusammenzulegen. „Da wirst du dich noch wie alle anderen gedulden müssen.“ Als letzte verließ Mokuba den Raum, wandte sich vor der Tür jedoch nochmal herum und blickte seinen großen Bruder fragend an. „Seto kommst du nicht mit raus?“ „Nein. Ich muß die Unterlagen wegräumen, bevor sie noch Jemand aus versehen zerstört.“ „Ich...“ Seto zwang sich zu einem beruhigenden Lächeln. „Raus kleiner Bruder. Ich mach das schon.“

Das Lächeln verschwand aus Setos Gesicht sobald Moki die Tür geschlossen hatte. Er war sich ganz sicher, daß der Arzt etwas sagen wollte, doch sein Blick allein sagte schon, daß er jetzt, in diesem Moment, keine Lust hatte sich jemanden mitzuteilen. Während er die verstreuten Blätter in Angriff nahm, weckte der Doktor den Blonden, begann damit ihn zu untersuchen und gab ihm eine Spritze.

Noch bevor der Brünette die letzten Papiere unter seinem Schreibtisch hervorgeholt hatte, begann der Arzt seine Instrumente wieder in die Tasche zu packen. „Kaiba-san, könnten Sie bitte wieder unter dem Tisch rauskriechen? Ich habe heute noch eine wichtige OP vor mir und ich möchte Sie noch untersuchen bevor ich ins Krankenhaus zurückkehre.“ „Von mir aus.“

Leise murrend, da sein Kopf nähere Bekanntschaft mit einer Schublade gemacht hatte, krabbelte er auf allen Vieren unter dem Möbelstück heraus, verfluchte in Gedanken seine Größe, da diese in solchen Momenten definitiv nervtötend war und das Leben ungemein erschwerte.

„Setzen Sie sich Kaiba-san. Bevor ich Ihre und meine Zeit mit einem Ganzkörpercheck vergeude, was kommt Ihnen spanisch vor?“ „Bin ich Arzt?“ Noch während der Brünette den Arzt anmoserte, schob er einige Eisbeutel zur Seite, verstaute die Unterlagen in einer der Schubladen und setzte sich auf den Rand der Tischplatte. „Das nicht, jedoch wissen wir beide, daß Sie nicht nur die Aktienkurse Ihrer Firma im Auge behalten. Haben Sie schonmal mit dem Gedanken gespielt auf die medizinische Schiene zu wechseln?“ Das abfällige Schnauben konnte er sich zwar verbieten, aus seinem Blick bekam er es jedoch nicht weg. „Bestimmt nicht.“ „Nun was fehlt Ihnen, vom Streß abgesehen?“

Seto schob die Haare zur Seite. „Ein etwas kräftiger Schlag an den Kopf.“ Saeki legte den Kopf schief und musterte die wenige Tage alte Verletzung. „Das sieht nicht gut aus. Wie alt ist die Wunde?“ „Donnerstag Abend hab ich sie mir zugezogen.“ „Und dann ist sie noch nicht richtig verheilt? Tut das weh?“

Der Arzt hatte sich Einmalhandschuhe übergezogen und drückte leicht auf die Wunde, wobei Seto seine ganze Selbstkontrolle zusammenkratzen mußte, um nicht zurückzuzucken, als ein stechender Schmerz durch seine Kopf zog. Aus diesem Grund war er auch stolz, daß er seine Stimme, während der Antwort, komplett unter Kontrolle hatte. „Etwas.“

Den Kopf noch immer schief gelegt, untersuchte der Arzt den Brünetten weiter, schloß jedoch eine Gehirnerschütterung aus. „Es ist auch warm. Ich gebe Ihnen ein Antibiotikum. Nehmen Sie zwei Tabletten täglich, je eine Morgens und Abends. Dazu gebe ich Ihnen noch eine Zinkoxidsalbe die Sie mehrmals am Tag verwenden. Sollten die Symptome bis spätestens Donnerstag nicht mindestens um einiges leichter sein, dann rufen sie mich an.“

Der Arzt kramte in seiner großen Tasche, zog zwei Schachteln hervor, reichte diese dem Brünetten und kramte dann weiter, bis er Seto zwei weitere Medikamente vor die Nase hielt.

„Was Joey angeht, ich lasse für ihn dieses fiebersenkende Medikament und auch Antibiotika hier. Einfach Wasser bis zur Markierung zugeben, kräftig schütteln, nach Beipackzettel dosieren und zu den Mahlzeiten verabreichen.“ Langsam rutschte Seto vom Tisch, schluckte eine der Tabletten und versuchte den bitteren Geschmack auf der Zunge zu ignorieren, während er seine Bedenken preisgab.

„Ich denke nicht, daß Wheeler momentan was essen möchte.“ Mit einem leisen Klick schloß Saeki die Tasche. „Dann müssen Sie ihn einfach überzeugen. Das Fieber wird aufgrund der Spritze und des Pulvers bald sinken, das Antibiotikum wird die Grippeviren bekämpfen, doch es scheint als wäre er sehr erschöpft. Wenn er nicht essen möchte, zwingen Sie ihm einfach ein paar Löffel Suppe auf. Um zügig wieder gesund zu werden, brauch er Energie.“

Erstaunt versuchte Seto zu ergründen ob der Doktor ihn auf den Arm nahm, doch dieser schien seine Worte todernst zu meinen. „Er ist erschöpft?“ „Wenig Schlaf, Streß, schulische Probleme oder der Tod seines Vaters, vielleicht auch ganz was anderes. Irgendetwas hat ihn regelrecht fertig gemacht. Nicht jeder ist so robust wie ein Seto Kaiba.“ Bevor Seto den grinsenden Arzt in die Schranken weisen konnte, schnappte dieser seine Tasche und ging zur Tür. „Ich komme Morgen Nachmittag nochmal kurz vorbei um nach Joey zu sehen. Ich finde den Weg alleine hinaus. Einen schönen Tag. Ach bevor ich es vergesse, Sie sollten Medikamente immer mit etwas Flüssigkeit zu sich nehmen.“

Der Arzt verließ den Raum und einige Sekunden stand der Brünette allein an den Tisch gelehnt da. Sein Blick lag auf dem Blonden, während er über die Worte des Doktors nachdachte. Konnte es sein? Hatten seine ewigen Sticheleien den Blonden erkranken lassen, oder hatte er zu sehr auf die Nachhilfe bestanden? Hätte er Joey mehr Schlaf gönnen oder mehr bei der Auseinandersetzung mit dessen Mutter unterstützen sollen? War er überhaupt schuld, daß Joey so abrupt fieberte?

Antworten fand er im Moment keine, da die Tür geöffnet wurde und Yugi, gefolgt von Mokuba, hereinkam. Sein Bruder stellte sich neben ihn, den Blick zum Bett gerichtet, während Yugi zu Joey hinüber ging und sich auf die Bettkante setzte. „Und Seto, was hat er gesagt?“ „Daß du dir keine Sorgen machen mußt. Er braucht nur ein paar Medikamente einnehmen und ist bald wieder ganz der alte, nervraubende Straßenköter, wie immer.“ Genervt klang das leise Grummeln des Blonden. „Ich bin kein Hund.“

Eine von Setos Augenbrauen wanderte hoch, während ein süffisantes Lächeln auf seinen Lippen erschien. „Hab ich es nicht gesagt?“ Mokuba und Yugi begannen zu Grinsen und doch konnte man die Sorge in der Stimme des Jungen mit der Stachelschweinfrisur heraushören, als er den blonden Wildfang nach seinem Befinden fragte. „Joey, wie geht’s dir?“ Der Blondschopf kuschelte sich murmelnd wieder in die Kissen. „Müde…, todmüde.“

Kaum hatte der Blonde den Satz beendet als er schon wieder wegdriftete. Dem Brünetten kam es so vor, als hätte keiner auch nur den leisesten Schimmer was nun zutun wäre. Aus diesem Grund begann er sie in die Krankenpflege einzuspannen. „Yugi, du kümmerst dich, während ich andere Dinge erledige darum, dass Wheeler seine Medikamente nimmt. Alles was du wissen musst steht in der Packungsbeilage. Mokuba, du sagst Yuriko sie soll eine kräftige Suppe kochen. Noch irgendwelche Fragen?“ „Und was tust du Kaiba?“ „Ich laß ihn in Ruhe und kümmere mich um einige Dinge, die trotz allem erledigt gehören.“

Ohne Yugi Gelegenheit zu geben um noch mehr sinnlose Fragen loszuwerden, verließ Seto einfach das Zimmer und ging zu Steven. Das wäre ja noch schöner, wenn er sich jetzt auch noch vor seinem größten Rivalen rechtfertigen musste. Aber nicht mit ihm. Soweit ging seine soziale Kompetenz doch nicht.

Kaum hatte er die Tür seines Arbeitszimmers geöffnet, als der Requisiteur von seinen Notizen aufsah. Der fragende Blick des Amis ließ Seto leise Seufzen. „Es ist nur eine Grippe.“ „Was für ein Glück.“ „Warum interessierst du dich überhaupt für ihn?“ Seto setzte sich auf seinen Stuhl, während Steven die Grunde an den Fingern abzählte. „Naja, der Kleine hat mich visuell gleich angesprochen. Das schöne Haar, das hübsche Gesicht, ein bisschen dünn, aber es steht ihm. Zum Anbeißen, aber was mir sehr gefallen hat war, dass er sich vor dir nicht versteckt. Er geht ohne Rücksicht auf Verluste auf Konfrontationskurs mit dir. Er ist sehr gradlinig. Dass gefällt dir doch eigentlich auch.“

Die Augen in den Notizen nickte der Brünette leicht. „Schon.“ „Warum bist du dann so biestig zu Blondie?“ „Wheeler ist einfach ein Straßenköter ohne Ahnung. Mehr als mir auf die Nerven zu gehen bringt der Dussel nicht zusammen.“ „Du denkst doch nicht wirklich, er wäre dumm wie eine Scheibe Weißbrot.“ „Solange mir Niemand das Gegenteil beweist, habe ich keinen Grund in ihm was anderes als einen gehirnamputierten Flohzirkus zu sehen.“ Steven saß einige Augenblicke nur grübelnd da, doch dann begann er breit zu grinsen. „Du magst ihn.“

Da Kaiba keine Lust hatte sich zu rechtfertigen, wechselte er einfach das Thema. „Was hat dein Tiertrainer gesagt?“ Der Blonde zückte sein Notizbuch und las einige nähere Infos nach bevor er antwortete. „Er ist dabei und arbeitet mit zwei Hengsten aus seiner Zucht. Ich hab in deinem Terminkalender die Notiz für die erste Sprechprobe entdeckt und ihn an diesem Tag zu deiner Schule bestellt.“ „Was hast du in meinem Terminkalender herumzuschnüffeln?“ Aufgrund des etwas groben Untertons schrak der Amerikaner leicht zusammen, bevor er sich rechtfertigte. „Er brauchte einen Termin und ich musste etwas finden wo du Zeit hast. Ist bei dir nicht sehr einfach.“ „Ich hab eben keinen Job der sich ohne mein Zutun erledigt.“ „Wenn du meinst. Wie siehts eigentlich mit deinen Reitkünsten aus? Brauchen du oder die Schauspielerin von der Prinzessin Unterricht?“

„Ich hatte als kleines Kind Unterricht. Ob Kurosaki je auf einem Pferd gesessen ist kann ich nicht sagen.“ „Dann wird Narazaki-san euch einen Crashkurs geben. Ihr müsst aber nach der Schule dableiben.“ „Wie soll das denn gehen? Du hast bestimmt gesehen, dass ich um 18 Uhr noch einen Termin habe.“ „Laut Narazaki reicht eine Stunde um zumindest sicher im Sattel zu sitzen. Alles weitere bringt er euch dann während den Proben bei.“

„Wenn das mal was wird. Nun gut, dann ist das Thema auch abgeschlossen. Du kommst Morgen mit und triffst dich mit dem Handarbeits- und dem Handwerksclub der Schule. Du musst ihnen noch erklären was sie für das Stück herstellen müssen.“ „Was? Ich soll mit Schülern arbeiten?“ Der erschrockene Ausdruck auf den Zügen des Amerikaners steigerte Setos Laune um einiges und mit einem leichten, schadenfrohen Unterton, begann er einige weitere Notizen hervorzukramen, während er antwortete. „Sie sind keine Fachmänner, aber das was ich bisher von ihnen gesehen habe, sind sie nicht schlecht.“
 

So, das wars auch schon.
 

Danke daß ihr bis hierher gelesen habt.

Liebe Grüße

FuYu



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Sky2
2011-01-26T19:54:12+00:00 26.01.2011 20:54
du warst js richtig fleißig!
ich hab die letzten kapis irgendwie verpasst! bin zurzeit etwas im stress!
aber jetzt hab ich es mal wieder geschafft on zu kommen und ein paar sachen zu lesen!

wie immer super kapis!
zum letzten der arme joey, jetzt war es wohl doch etwas zu viel für ihn!
kann man aber auch verstehen, es kam ja wirklich viel zusammen!
nicht das sich seto mit seinem theaterstück auch noch übernimmt! man sieht es ja an seiner kopfwunde, ist nicht gut wenn die nicht heilt!

also ich bin gespannt wie es weiter geht! freu mich schon auf das nächste kapitel!

lg sky


Von:  tenshi_90
2010-12-13T17:03:27+00:00 13.12.2010 18:03
Hey! ^^

Deine Story is echt gut.. der arme Joey :( den hats ja ganz schö erwischt... hoffentlich gehts ihm bald wieder besser.. seto scheint es ja auch nich wirklich gut zu gehen...

bin jedenfalls gespannt, wies weitergeht ^^

lg tenshi_90



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