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Loves him, Loves her

Sorato/Taiora
von

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Gedankenchaos

Es war Sonntag, genau 20.34 Uhr.
 

Ich, Sora Takenouchi,15 Jahre alt,ein Tennisass, und Schülerin im ersten Jahr an der KichiKiku High School in Tokio, saß an meinem großen Fenster und schaute in die Lichter durchflutete Stadt.
 

Minütlich gingen in einigen Wohnung die Lichter aus, und manche Menschen legten sich schlafen.
 

Auch ich hatte mich, unter dem Vorwand noch Hausaufgaben machen zu müssen, schon von meiner Mutter verabschiedet und hatte mich in meinem Zimmer verschanzt.
 

Zu dieser Stunde beschäftigte ich mich allerdings nicht mit Mathematik oder Chemie, sondern mit vielen anderen Dingen.

Beispielsweise Biyomon. Mein kleines, liebes Biyomon.
 

Ich hatte es schon seit drei Jahren nicht mehr gesehen und es fehlte mir sehr. Ob es auch an mich dachte?

Ich seufzte.
 

Denn es gab noch ein mich stark bewegendes Thema. Tai(Taichi) und Matt(Yamato), zwei meiner besten Freunde.
 

Klar, fragt ihr euch jetzt was ich für ein Problem habe.

Ich meine die beiden sind Weltklasse.
 

Tai, der nur 2 Monate älter ist als ich, ist in meiner Klasse und wir helfen uns immer wenn wir etwas nicht verstehen.

Vor allem in Mathematik ist er mir in letzter Zeit eine große Hilfe.

Auch wenn ich mich schlecht fühle, ist Tai immer da, hört mir zu und versucht mir zu helfen.

Außerdem spielten wir noch oft Fußball mit einander.

Zudem sieht er auch irgendwie richtig süß aus.
 

Matt, 15 Jahre alt und ebenfalls in meiner Klasse, spielt prima E-Gitarre und kann super gut singen.

Zuerst denken vielleicht viele, er wäre ein eingebildeter Blödmann, dabei ist er total nett und zuverlässig und außerdem ein klasse Koch.

Und auch er ist einfach zuckersüß.
 

Und jetzt komme ich zu meinem Problem:

Ich glaube nämlich, mich in beide verliebt zu haben.

Ja, in beide.

Wie das passieren konnte, weiß ich auch nicht.
 

Ich schiebe es darauf, dass ich einfach unheimlich viel mit den beiden zu tun habe.
 

Ich weiß nicht was ich machen soll, wer mir mehr bedeutet.
 

Tai, mein Sandkastenfreund und Fußballpartner, oder Matt, ein Mädchenschwarm und liebenswerter Freund?

Ampeltreff mit Matt

Ampeltreff mit Matt
 

Schweißgebadet wachte ich auf.

Und wieder dieser eine Traum, der mich bis ins Mark erzittern ließ.
 

Ich stand im Dunklen, bestrahlt von einem einzigen Lichtstrahl. Links von mir tauchte Tai auf der auf mich zu kam und einen Blumenstrauß, mit roten Rosen, in der Hand hielt und mich verliebt ansah. Auch er war von Licht umgeben.
 

An dieser Stelle dachte ich immer, dass mein Herz seine Entscheidung wohl getroffen hatte, aber weit gefehlt.
 

Denn genau wenn Tai bei mir ankam, tippte mir Matt auf die Schulter und lächelte mich gewohnt liebevoll an.

Bei dem Lächeln raste mir immer mein Herz.

Genauso wie bei Tais Blicken.
 

Ich wusste mir einfach nicht zu helfen. Ich wachte jedes Mal verschwitzt und geschockt von diesem Traum auf.

Der Wecker zeigte 05.30 Uhr.

Im Prinzip konnte ich auch aufstehen.
 

Also ging ich ins Bad und duschte extra lange, um die Zeit tot zu schlagen. Nach 30 Minuten wurden es mir zu heiß und ich trat heraus, trocknete mich ab und zog meine Schuluniform an, bestehend aus einer weißen Bluse, einem grünen Rock und ebenso grünen Blazer.
 

Angezogen betrat ich die kleine, blau-grün gestrichene Küche. Meine Mutter stand in ihrem gelben Pyjama am Herd und machte Spiegeleier.

Leckere Spiegeleier.

Die von meiner Mutter waren immer noch am besten, vor allem, wenn sie für mich etwas Tabasco drauf träufelte.
 

Ich setzte mich an den großen, kirschhölzernen Tisch und beobachtete sie bei ihrer Tätigkeit.
 

„Guten morgen, Sora. Na? Gut geschlafen?“, fragte sie und wandte sich mir zu.

Ich nickte stumm und starrte in die Leere.
 

Von wegen „geschlafen“.

Ich war ja schließlich schon 2 Stunden wach und habe die halbe Nacht über mein Liebeschaos nachgedacht.
 

„Liebes, in letzter Zeit bist du so still und scheinst mir traurig zu sein. Stimmt irgendwas nicht?“, wollte sie wissen und blickte mich besorgt an während sie ihre Spiegeleier in der Mitte teilte und auf eine Hälfte Tabasco kippte.

Sie stellte den Teller vor mir ab und setzte sich mir gegenüber.

Ich schaute auf das Essen und begann kraftlos in das Eigelb zu stochern.
 

„Alles in Ordnung.“, murmelte ich und kratzte das Angebrannte vom Rand ab. Ich spürte den Blick meiner Mutter auf mir ruhen, immer noch besorgt.
 

„Sora... wenn etwas nicht stimmt, dann kannst du es mir erzählen, ich würde dir so gerne helfen.“, redete sie weiter und erhoffte sich eine Antwort.

Doch ich stand wortlos auf und nahm meine Schultasche in die Hand.
 

„Ich muss gehen. Sonst komme ich noch zu spät. Bis später Mama.“, rief ich und noch eher meine Mutter mir nachlaufen konnte, rannte ich zur Tür raus und lief einige Meter.
 

An der ersten Ampel blieb ich stehen und sah zum Glockenturm hinauf. Es war gerade einmal viertel vor 7.
 

Die Schule würde erst in einer Stunde beginnen. Was sollte ich denn jetzt nun machen?
 

Nach hause gehen kam nicht in Frage, aber was dann?
 

„Zu Tai... Zu Matt....“, zischten zwei Stimmen in meinem Kopf gleichzeitig, so das sich die Buchstaben vermischt anhörten. Das klang in etwa so: Taiatt!
 

Ich hasste meine zerspaltende Situation.

Tai oder Matt? Oder Matt oder Tai?
 

Mein Herz konnte sich nicht entscheiden. Es war doch zu heulen.
 

Die Ampel war nun schon zum fünften Mal auf grün gesprungen und einige Passanten wunderten sich darüber das ich mich immer noch nicht bewegt hatte.
 

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich darauf gar nicht mehr achtete.
 

„Sora? Was machst du denn schon so früh hier draußen?“, fragte mich auf einmal jemand neben mir.
 

Als ich mich umdrehte, blickte ich in Matt´s Gesicht, dass mir ein Lächeln entgegen brachte.
 

Stocksteif stand ich nun vor ihm und brachte kein Wort heraus.
 

„Ich hätte nicht damit gerechnet dich schon um die Uhrzeit anzutreffen. Wolltest du etwa schon zur Schule?“, wollte Matt wissen und grinste ironisch.
 

Meine Knie fingen an zu schlottern und ich spielte nervös an meinen Fingern herum.

Meine Güte, was war ich aufgeregt.
 

„Eigentlich... ehm... nun ja... ich wollte schon mal los, weil... weil ich vor der Schule noch ein bisschen spazieren wollte.“, stammelte ich. Spazieren? Um viertel vor 7?
 

Auch Matt war wohl leicht irritiert.
 

„So, so... spazieren..“, murmelte er und sah mir direkt in die Augen.

Minutenlang ließen unsere Blicke nicht von einander ab.

Tief in meinem Herzen hatte ich das Gefühl, dass Matt mir etwas mit seinen großartigen, blauen Augen sagen wollte, etwas, was er nicht aussprechen konnte.
 

Nur leider verstand ich es nicht. Leider.
 

„Nun.. Sora?“, unterbrach er schließlich und ich zuckte leicht zusammen.
 

„J..ja?“, fragte ich und spürte wie meine Atmung immer schneller wurde.

Es fühlte sich an, als würde ich einen Marathonrennen laufen. Ja. Ein Marathon der Gefühle.

Matt lächelte mich liebevoll an.
 

„Hast du vielleicht Lust ein Stück mit mir zu gehen? Ich wollte nämlich zur Bandprobe, wir haben doch heute in der Aula einen Auftritt.“, sagte er und zwinkerte mir zu.
 

Ein Auftritt. Von Matt und seiner Band. Wie traumhaft.

Es gab nur ein Problem.

Bei solchen Angelegenheiten flogen die Mädchen meiner Schule sofort nach dem Auftritt auf Matt zu, um ihn anzuschmachten und sich Autogramme zu holen.

Was ebenfalls eine begehrte Topfähre war ist seine Telefonnummer, die bisher nur selten ein Mädchen bekommen hatte.
 

„Aber gerne doch. Ich leiste dir gerne Gesellschaft!“, meinte ich etwas lauter und wurde sofort rot.

Matt kicherte.
 

„Würdest du auch gerne zuhören? Wir brauchen nämlich jemanden der unsere Show im Voraus beurteilt und eventuelle Fehlerchen wett zu machen!“, rief er begeistert und kam einen Schritt näher.
 

„Dafür wärst du einfach perfekt Sora..“, flüsterte er plötzlich.
 

Ich wäre beinahe in Ohnmacht gefallen vor lauter Schwindel, doch zum Glück hielt mich Matt rechtzeitig fest.
 

„Stimmt was nicht Sora? Willst du dich vielleicht mal fünf Minuten hinsetzen du siehst ganz blass aus. Oder soll ich dich lieber nach Hause bringen?“, fragte Matt sehr erschrocken und mitfühlend.
 

Ich sammelte mich wieder und holte tief Luft.
 

„Nein.. es ist alles wieder in Ordnung. Nur ein kleiner Schwächeanfall. Nichts weiter.“, murmelte ich unsicher und schaute ihn strahlend an.

„Also los ich wäre furchtbar gerne eure Kritikerin!“
 

Von einer auf die andere Sekunde verwandelte sich das schockierte Gesicht von Matt in ein glückliches Lächeln voller Erleichterung.
 

„So ein Glück! Ich dachte schon du klappst mir hier zusammen!“, lachte er, blickte auf seine Hand und wurde rot.
 

Ich folgte seinem Blick und fand seine Hand fest umklammert auf meiner wieder. Sofort wurde auch ich rot.
 

Welch weiches und warmes Gefühl. Einfach unbeschreiblich.
 

Trotzallem ließen wir uns beide schüchtern wieder los und gingen schließlich Richtung Schule, wo Matt´s Bandprobe stattfand.

Schulhofgefühle

Trotz allem ließen wir uns beide schüchtern wieder los und gingen schließlich Richtung Schule, wo Matt´s Bandprobe stattfand.
 


 

Wir liefen stillschweigend neben einander her, keiner traute sich etwas zu sagen.

Ab und zu sahen wir uns an, aber immer dann, wenn sich unsere Blicke trafen, zuckten wir beide nervös zusammen und wandten uns blitzschnell von einander ab.
 

Seitdem er an der Ampel meine Hand gehalten hatte,verhielten wir uns beide völlig anders.

Diese Berührung schien auch bei Matt etwas auszulösen.
 

Ich erinnerte mich an seine Hand, wie sich ganz weich und zart auf meiner gelegen hatte..

Es wurde plötzlich wieder ganz warm um mein Herz.
 

Für einen Moment vergaß ich ganz das es Tai gab und tauchte völlig in den Gedanken ein, wie es wäre mit Matt zusammen zu sein.
 

Jeden Tag sein charmantes Lächeln zu sehen und zu wissen, dass es nur mir gewidmet ist. Nur mir...

Jeden Tag seiner Band zu hören zu dürfen, und vielleicht das eine oder andere Zwinkern zu bekommen..

Jeden Tag seine liebevollen Hände, die auf meiner ruhten und niemals wieder von dort verschwinden würden... Welch ein Traum!
 

„Sora pass auf!“, rief mich Matt´s Stimme in die Realität zurück und rettete mich vor einen LKW, der gerade noch über die Kreuzung bretterte.
 

„Dumme Göre! Keine Augen im Kopf?“, rief mir der wütende Fahrer entgegen und fuhr dampfend weiter.
 

Matt zog mich sanft auf den Bürgersteig zurück und legte seinen Arm um meine Schulter.
 

„Mensch, Sora! Was machst du denn schon so früh am Morgen für Sachen? Ich hatte solche Angst um dich...“, hauchte Matt mir verzweifelt ins Ohr und ich konnte deutlich Verletzung und Verzweiflung heraus hören.
 

Nichts als Ärger mach ich ihm nur.. Nichts als Ärger.

Matt macht sich so viele Sorgen um mich, dabei war es erst 7.00 Uhr.
 

Ich mach nur Scheiße, dachte ich und schaute betrübt auf den Boden.
 

„Es tut mir Leid... ehrlich...“, murmelte ich niedergeschlagen.

Super gemacht, Takenouchi. Du hast es dir gründlich versaut!
 

Er atmete tief durch und strich mir über die Wange.
 

„Ach, Sora...“, flüsterte er und umarmte mich schließlich ganz.

„Mach das bitte nie wieder.. okay?“, fragte er und vergrub sein Gesicht in meinen Schal.
 

Was in diesem Moment mit meinem Herz passierte ist fast unbeschreiblich..

Mein Herz sprang auf und ab und ich versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen.
 

Rasendschnell löste er sich aus der Umarmung und trat benommen einige Schritte zurück.
 

Betrübt schaute ich zu Boden.

Schon wieder dieselbe Reaktion, dieses plötzliche Gefühlstop, dieses Schüchterne, dieses Zurückhaltende...
 

„Ich verspreche dir, dass ich aufpassen werde!“, sagte ich schließlich, harkte mich bei Matt ein und ging weiter Richtung Schule.
 

Nach einigen Minuten erreichten wir den Schulhof.

Es war neblig, grau und vereinzelnd hörte man Krähen krächzen.
 

So früh am Morgen wirkte der Hof ziemlich unheimlich.

Ich vergrub mich etwas weiter in Matts Schulter und umschlang seinen Arm.

Wie warm er doch war..
 

„Komm, gehen wir zum Tor. Da scheint schon jemand zu sein.“, erwähnte Matt und zeigte auf die noch weit entfernte Gestalt, die an einer Mauer des Schulgebäudes stand.
 

Widerwillig ließ ich mich weiter über den steinigen Weg ziehen.
 

Plötzlich hörte ich ein immer wiederkehrendes Geräusch, eine Art Knall. Ich zuckte furchtbar zusammen.
 

„Hörst du das auch?“, flüsterte ich Matt kleinlaut zu und schaute zu ihm hoch.
 

„Mhm..“, murmelte er nachdenklich und blickte zurück.
 

„Scheint ein Ball zu sein..“, fügte er hinzu und und stupste mich leicht an.
 

Er hatte gut lachen. Ihn schlotterten wahrscheinlich auch nicht vor Angst die Knie.

Ich schluckte meine immer wieder aufkommende Furcht runter, doch es half kein bisschen.
 

Meine Zähne klapperten bei jedem Schritt und bei jedem erneuten Aufprall immer mehr.
 

Ich wusste gar nicht, dass ich so ängstlich war.
 

Das Geräusch wurde unerträglich laut und der Schall dröhnte einem in den Ohren.
 

Als wir den großen Torbogen endlich erreichten blieben wir geschockt stehen.
 

Vor uns stand kein Unbekannter, der hier auf dem Schulhof rumpolterte.

Es war Tai.
 

„Hey Leute!“, rief er uns breit grinsend zu. „Auch schon so früh auf den Beinen?“
 

Tai kam einige Schritte näher und lächelte mir liebevoll zu.
 

Mein Herz setzt für wenige Sekunden aus.

Nun standen sie sich beide gegenüber. Matt und Tai. Die beiden die ich liebte.

Mir wurde ganz warm, als ich von einem zum anderen sah.
 

Ich lächelte zurück und winkte.
 

„Matt hat mich eingeladen seiner Band beim Proben zu zugucken.“, sagte ich begeistert und schaute wieder zu Matt hoch.
 

Dessen Mimik hatte sich abrupt geändert. Er sah plötzlich ganz niedergeschlagen aus und löste meinen Arm aus seinen, um ein Paar Schritte zurück zu gehen.
 

„Ich geh mal telefonieren..“, murrte er, drehte sich um und verschwand im Nebel.
 

„Matt!...“, rief ich ihm verwundert nach, aber er schien mich nicht zu hören.
 

„Ach mach dir keinen Kopf Sora! Der kommt gleich wieder. Das ist halt ein Morgenmuffel!“, meinte er begeistert und lachte.
 

Morgenmuffel?

Ich hatte ihn doch eben ganz anders erlebt. Fröhlicher. Aufgeschlossener. So wie immer.
 

Doch aus diesem Matt wurde anscheinend der mürrische Matt.
 

Ich hoffte inständig das er wirklich wiederkam.
 

„Hey.. Sora. Und wie geht’s dir so?“, fragte Tai mich stotternd und ließ mich nicht aus den Augen.
 

Ich drehte mich zu ihm um und vergaß Matt völlig.
 

Plötzlich kam eine heftige Windböe auf und fegte durch mein Sailor Fuku und meine Haare.
 

Sofort versuchte ich die Situation zu retten indem ich meinen Rock runterhielt.

Tai sollte eigentlich nicht so erfahren, was für Unterwäsche ich trug.
 

Der Wind drehte sich und ließ meinen Rock schließlich in Ruhe. Grausam ist so was!
 

Dafür wehten meine Haare umso mehr.
 

Tai kam mir zur Hilfe, stellte sich vor mich, so damit ich windgeschützt war und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

Ich spürte meine Röte und auch Tais Gesichtsfarbe hatte sich verändert.
 

„Deine Haare sind... so schön weich...“, murmelte er und lächelte leicht. Ich lächelte zurück und wünschte dieser Moment würde niemals enden. Wie romantisch das war.
 

Im Gegensatz zu Matt schien Tai solche Momente voll und ganz auskosten zu wollen und strich mir eine weitere Strähne aus dem Gesicht.

Diesmal wich seine Hand bis zu meinem Hals hinunter und ich verspürte ein Kribbeln.
 

Das Kribbeln zog einmal quer durch meinen Körper und ich schauderte.
 

Mein Herz blieb völlig ruhig. Tai schien zu wissen wie er mit meinen Gefühlen um zu gehen hatte.

Er brachte mich nicht gleich aus meiner Umlaufbahn.
 

Ich atmete langsam die kalte, klare Luft ein und schaute wieder in seine braunen Augen.

Sie blickten warm und herzlich zurück.
 

Indem Moment wich der Wind und der Nebel zurück und die Sonne bahnte sich einen Weg durch die Wolkendecke und strahlte auf uns nieder.
 

Für solche Situationen könnte ich sterben, es war so unheimlich romantisch.
 

Tai war das Gegenteil von Matt.
 

Erschrocken riss ich die Augen auf. Matt! Wie konnte ich ihn denn nur vergessen?
 

Die Sonne wich wieder in ihr Wolkenbett zurück und die Welt verdunkelte sich wieder.
 

Es schien wie ein Zeichen zu sein. Waren Tai und ich von Licht umhüllt worden, weil sich mein Herz schlussendlich für ihn entschieden hatte und Matt uns im Weg stand?
 

Nein. Das wollte ich nicht glauben. Ich bildete mir Gefühle doch nicht ein. Oder etwa doch?

Ja, ich will Tai?

Es schien wie ein Zeichen zu sein. Waren Tai und ich von Licht umhüllt worden, weil sich mein Herz schlussendlich für ihn entschieden hatte und Matt uns im Weg stand?
 

Nein. Das wollte ich nicht glauben. Ich bildete mir Gefühle doch nicht ein. Oder etwa doch?
 

Ich schaute testend zu Tai hoch, um meine These zu überprüfen.
 

Dieser guckte ernst zurück und neigte sich zu mir runter. Ich verfolgte geschockt und nichts ahnend sein Vorhaben.
 

Was hatte er vor? Wollte er mich etwas küssen?
 

Auf so was war ich momentan gar nicht eingestellt. Aber zurückstoßen wollte ich ihn auch nicht.
 

Und dann geschah es.
 

Tais Gesicht war ganz nah und seine Lippen nur noch Millimeter von meinen entfernt.
 

Meine Muskeln zuckten wild und ich bekam plötzlich ziemliches Herzrasen.
 

Tai schaute mir völlig vertieft in die Augen, in denen ich wahre Sehnsucht und Begierde erblickte.

Er schlang seine Arme fest um mich und küsste mich leidenschaftlich.
 

Meine Sinne schwanden und ich schwebte weit nach oben, auf Wolke sieben.

Alles um mich herum war vergessen. Ja... ich will... Tai.
 

Meine Gedanken verfestigten sich darauf und ich war fest entschlossen, ihm dieses auch zu sagen.
 

Wir lösten den Kuss und starrten uns weiterhin an.
 

„Sora.. ich... ich...“, stotterte Tai nervös und schluckte. Ich sah ihn weiterhin benommen an.
 

Ich war noch immer in dem Hochgefühl des Kusses drin und konnte mich gerade überhaupt nicht konzentrieren. Meine Beine wankten und ich musste mich an Tai festhalten, um nicht umzufallen.
 

„Sora ich.. ich lie..“, wiederholte Tai und stoppte in mitten des Satzes. Verwirrt schaute ich ihn an, und wusste nicht so recht was ich nun machen sollte.
 

Hat er seinen Satz nicht beenden wollen, oder nicht beenden können?
 

Tai wandte seinen Kopf zur Seite und starrte in den Nebel.
 

Schritte. Zögernde Schritte, die immer näher kamen.
 

Ich drehte mich in Richtung der Geräusche und erstarrte sekundenschnell zu Eis.
 

Matt stand völlig aufgelöst und zitternd vor uns und beobachtete uns.
 

Reflexartig stieß ich Tai weg und wandte mich zu Matt.
 

„Matt. Ich.....“, stammelte ich und versuchte eine Erklärung zu finden.
 

Bei dem Gedanken, dass Matt unseren Kuss mit ansehen musste, schossen mir Tränen in die Augen und mein Herz brach in zwei.
 

Matt tat nichts. Er stand nur fassungslos und zitternd dort und schaute mich tief verletzt an.
 

Ich trat einige wankende Schritte auf ihn zu und sah mit erschrecktem Gesicht, dass Matt Tränen über die Wangen liefen.
 

„So ist das also...“, wimmerte er und versuchte seine Gefühle zu unterdrücken, was ihm nicht als zu gut gelang.
 

„Na dann will ich das traute Glück nicht länger stören!“, keifte er und drehte sich weg.
 

„MATT!“, rief ich, allerdings versagte meine Stimme unter meinen Tränen und ich hielt mir geschockt die Hand vor dem Mund.
 

Wie konnte ich nur. Ich habe ihn ernsthaft verletzt. Aber warum war er denn so am Boden zerstört?

Könnte es sein... Könnte es sein das er vielleicht auch etwas für mich empfindet?
 

Ich drehte mich nervös zu Tai um der nur mit den Schultern zuckte.
 

„Lass ihn, der kriegt sich wieder ein.“, sagte er und kramte in seiner Tasche.
 

Mit finsterer Miene überreichte er mir ein Taschentuch, welches ich dankend annahm.

Ich wischte mir die Tränen von den Wangen und schniefte lauthals.
 

„Wie kannst du nur sowas Gemeines sagen?“, zischte ich und guckte ihn wütend in die Augen.
 

„Ich kenne Matt. Er ist schließlich mein bester Freund, der steckt Das schon weg.“, sagte er kalt und starrte zurück.
 

Ich knirschte wütend mit den Zähnen. Wir konnte Tai aufeinmal so gefühllos sein?
 

Vor ein Paar Sekunden war er noch ganz anders, so viel liebevoller. So kalt kannte ich ihn gar nicht, so war er doch noch nie.
 

Plötzlich schmolz seine kalte Visage zu einem Lächeln und er kam wieder etwas näher.
 

„Sora ich muss dir was sagen.“, murmelte er und kam noch etwas näher.
 

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das hören will!“, keifte ich und drehte mich um.
 

Wie konnte er nur zusehen wie Matt leidet?
 

„Aber Sora! Für mich ist es wichtig. Sehr wichtig sogar!“, rief er mit verzweifelter Stimme und ich spürte, dass er die letzten Worte tief bereute.
 

Ich wartete stillschweigend auf eine weitere Reaktion von ihm.

Er kam näher, trat an meinen Rücken und umschlang mich mit seinen Armen.
 

„Oh Sora...“, hauchte er mir ins Ohr und ließ seinen Kopf auf meiner Schulter sinken.
 

Ich fühlte seine Wärme, er war wieder so wie ihn kannte. Ich schloss die Augen und genoss die Umarmung, allerdings war ich immer noch sauer.
 

„Nun sag schon. Die Schule fängt gleich an!“, murrte ich und schaute auf die Uhr. Es waren tatsächlich nur noch zehn Minuten. Wie schnell die Zeit doch vergeht.
 

„Okay ich mache es kurz!“, beschloss er und atmete tief ein.
 

„Ich liebe dich Sora.“
 

Wieder eine Windböe die um uns herum fegte.
 

Ich drehte mich verwundert um. Ich wusste nicht was ich sagen sollte.
 

Ich war bis eben noch sauer auf Tai gewesen und jetzt gestand er mir seine Liebe.
 

Ich schluckte.
 

Vor lauter Unwissenheit was ich nun tun sollte, schnappte ich meine herunter gefallene Tasche und rannte zum Schulgebäude, in dem gerade die Klingel zum Unterricht läutete.

Lied des Herzens

Vor lauter Unwissenheit was ich nun tun sollte, schnappte ich meine herunter gefallene Tasche und rannte zum Schulgebäude, in dem gerade die Klingel zum Unterricht läutete.
 

Der Unterricht verging wie im Fluge und prompt kam der Auftritt von Matts Band dran.
 

Auf dem Weg zur Aula begegnete ich Izzy, der mir fröhlich zu winkte.
 

„Hey Sora, wollen wir zusammen zum Auftritt gehen?“, fragte er und stupste mich leicht in die Seite.
 

Ich nickte und lief hinter ihm her.
 

Jeden Schritt den wir näher kamen verkrampfte sich mein Bauch immer mehr.
 

Wir wird Matt nur reagieren, wenn er mich sieht?
 

Izzy stellte sich neben Tai und winkte mich zu ihm rüber. Nur widerwillig folgte ich und stellte mich neben die zwei.
 

„Hey Sora..“, sagte Tai bedrückt und lächelte gequält.
 

Ich ignorierte ihn und starrte stur auf die Bühne.
 

„Izzy wann fängt es denn an?“, fragte ich hart ohne meinen Blick abzuwenden.
 

Aus dem Augenwinkel konnte ich Izzys verdutztes Gesicht erkennen, Tai schien über mein Verhalten verletzt zu sein.

„Ehm ich schau mal auf die Uhr...“, antwortete Izzy schließlich und kratzte sich verwundert am Kopf.
 

„Es ist jetzt 13 Uhr... also müsste es in wenigen Minuten losgehen!“, meinte er und grinste mich breit an.
 

Ich lächelte ebenfalls.

Izzy musste ich mit meiner angeschlagenen Laune nicht belasten.

Doch allerdings schien dieser schon einiges verstanden zu haben und stieß mich an.
 

„Sag mal hast du dich mit Tai gestritten? Der guckt ja so geknickt, und du redest auch kein Wort mit ihm.“, flüsterte Izzy mir zu und machte einen verstohlenen Blick nach links.
 

„Ach weißt du...“, stotterte ich nervös und wusste nicht so recht, wie ich mich aus der Affäre ziehen sollte.
 

Izzy war zwar ein guter Freund, aber sollte ich ihn wirklich auch noch mit rein ziehen?

Andererseits brauchte ich dringend eine außenstehende Person, mit der ich mal reden konnte.

Ich überlegte eine Weile, und beschloss es Izzy bei Gelegenheit zu erklären. Ich brauchte Izzy mehr denn Je.
 

„Kann ich dir das vielleicht heute Nachmittag in Ruhe erzählen?“, fragte ich mit hoher Stimme.
 

„Klar! Ist es denn so ernst?“, wollte er wissen und schaute mich besorgt an. Ich schüttelte zunächst den Kopf.
 

„Mach dir keine allzu großen Sorgen! Wollen wir uns nach dem Auftritt vor der Schule treffen?“, erwiderte ich zitternd und hoffte bitterlich das Izzy Zeit für mich hatte.
 

Als dieser nickte, atmete ich erleichtert auf.
 

„Natürlich Sora. Du weißt doch, wir sind Freunde! Du kannst mir alles erzählen, was dich bedrückt!“, meinte er und zwinkerte mir aufmunternd zu.
 

Ich lächelte ihn dankbar an. Vielleicht konnte mir ja Izzy helfen.
 

Plötzlich verdunkelte sich die Aula und alle Spots schienen zur Bühne.
 

Dort stand Matt in der Front und seine Bandkollegen im Hintergrund.
 

Mir zitterten die Knie und die Bilder von heute früh kehrten in mein Gedächtnis zurück.
 

Wieder sah ich diesen tief verletzten Gesichtsausdruck von Matt.
 

Mein Herz fing an zu schmerzen und mir traten Tränen in die Augen.
 

„Alles in Ordnung Sora?“, fragte mich Nanako, eine Mitschülerin die neben mir stand.
 

Ich schaute sie mit verschwommenen Augen an und nickte schwach.
 

Ich richtete mich wieder auf und schaute zu Matt hoch.
 

Ich musste jetzt auch stark sein. So wie Matt.
 

Und dann fing die Band an zu spielen.
 

Alle Schüler und Schülerinnen wippten zur rockigen Musik und als Matt anfing zu singen, rasteten alle Mädchen völlig aus.
 

Matt war halt ein absoluter Mädcheschwarm.
 

Ich lächelte verlegen zu ihm hoch, als ich spürte, dass sein Blick auf mir ruhte.
 

Als er sah, dass ich es bemerkte hatte, schloss er veträumt die Augen und die Musik wurde leiser.
 

Seine Stimme kam dadurch unheimlich gut zur Geltung, jeder im Raum war total verzaubert von ihm.
 

Noch einmal hauten er und seine Kollegen in die Tasten beziehungsweise Saiten und brachten das Musikstück zu Ende.
 

Alles klatschte vor Begeisterung, die Menge tobte richtig, vorallem die Mädchen, die sich die Seele aus dem Leib kreischten.
 

„Danke, danke! Es scheint euch gefallen zu haben!“, rief Matt erfreut ins Mikrofon und winkte der Menge zu.
 

„Das nächste Lied geht mir zu dieser Zeit besonders ans Herz. Es passt nämlich zu meiner momentanen Gefühlslage und ich möchte es euch unbedingt vortragen. Es ist mir sehr wichtig, dass dieser Jemand weiß wie ich fühle..“, meinte er und ging bei den letzten Worten betrübt mit der Stimme runter.
 

Alle Schülerinnen quiekten begeistert und merkten gar nicht, dass Matt jetzt garantiert kein fröhliches Liebeslied singen würde.
 

Ich wollte nicht egoistisch sein, aber ich glaubte, dass ich dieser Jemand war.
 

Ich seufzte. Auch Tai atmete hörbar schwer.
 

„Stimmt denn was mit Matt nicht?“, fragte mich Izzy und sah an meiner Mimik, dass diese Frage schnell geklärt war.
 

Dann fing die Band wieder an, zu spielen.
 

Es klang ruhiger als eben, sehr viel nachdenklicher.
 

Dann öffnete Matt den Mund und sang.
 

„The fastest man in the world..... , fast asleep at the wheel....

„Nobody wants to be alone....... , so how did I get.... , here..“
 

Alles war still, nur seine traumhafte Stimme war zu hören.
 

„When I look at you...... , I see him staring through...“
 

Er hatte die Augen halb geöffnet und starrte auf mich und wechselte zu Tai.
 

„A wink and a smile..... , cuz he's been inside of you!“
 

Schließlich wurde die Musik lauter und auch Matts Stimmung schien sich in Wut umzuwandeln.
 

Ich zuckte erschrocken zusammen.
 

„Is he all the things you.. , tried to change me into?“

„Is he everything to you?“
 

Dann fing die Band an richtig zu rocken, alle schien das Lied zu gefallen.

An und für sich mochte ich es, allerdings wusste ich nun fest, dass ich und Tai damit gemeint waren.
 

Er starrte mit hartem, dennoch verletztem Gesicht auf mich nieder und begann den Chorus zu singen.
 

„Does he make you high, make you real?“

„Does he make you cry?“

„Does he know the way you feel?“

„Love is all around you, your universe is full“

„But in my world, there is only you!“
 

In der letzten Strophe schienen sich viele der anwesenden Mädchen angesprochen zu fühlen, denn Matt machte eine andeutende Bewegen in die Richtung, in der ich stand.
 

Mir kamen abermals die Tränen.

Er hatte mir auf seiner Art und Weise, nicht nur seine Gefühle, sondern auch seine Verletzung und Trauer über den Kuss mit Tai übermittelt.
 

„Sora? Gehst dir nicht gut?“, fragte Izzy nervös und legte eine Hand auf meine.
 

Diese stieß ich unkontrolliert weg, sie erinnerte mich einfach zu sehr an Matts Berührung heute Morgen.
 

Vor meinen Augen erschien sein seeliges Lächeln, als er meine Hand hielt. Er war so glücklich gewesen..
 

Und ich hatte ihn so verletzt, als ich von Tai geküsst wurde, und ihn auch noch völlig vergessen hatte..
 

Ich schämte mich so in Grund und Boden, dass ich mich durch die Menge quälte und raus lief.
 

Ich musste hier raus, raus an die frische Luft, wo kein Matt und auch kein Tai standen um mir den Kopf zu verdrehen.
 

Langsam hielt ich dieses Chaos nicht mehr aus.
 

„SORA!!“, rief hinter mir eine Stimme. Es war Izzy der völlig außer Atem neben mir anhielt und mich keuchend ansah.
 

„Was ist denn nur los mit dir Sora?“, fragte er wieder und rang nach Atem.
 

Izzy war mir den ganzen Weg aus der Aula hierher gefolgt, um einfach nur wissen zu wollen, wie es mir geht..
 

Ich fing vor lauter Verzweiflung an zu weinen und krallte mich verkrampft an Izzy fest. Ich konnte einfach nicht mehr.
 

Die ganze Sache fing an, heftig an mir zu nagen.
 

Ich ertrug Matt nicht mehr, ich ertrug Tai nicht mehr, ich ertrug einfach alles nicht mehr.
 

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Das Lied:

My World – SR-71

http://www.youtube.com/watch?v=eLe4RmnHiGY&feature=related

Pro- Kontraargumentation

Die ganze Sache fing an, heftig an mir zu nagen.
 

Ich ertrug Matt nicht mehr, ich ertrug Tai nicht mehr, ich ertrug einfach alles nicht mehr.
 

Nach einiger Zeit hörte ich schließlich auf zu weinen.

Ich hatte kein Gefühl mehr in den Augen und sackte kraftlos an Izzys Schulter zusammen.
 

„Gehst wieder einigermaßen?“, fragte er vorsichtig und tätschelte freundschaftlich meine Haare.
 

Ich rümpfte erschöpft meine Nase. Ich war durch mein Fluss aus Tränen sehr müde geworden.
 

In der vergangenen halben Stunde hatte ich Izzys Taschentuchvorrat, und den der Schule radikal minimiert und wollte einfach nicht mehr aufhören.
 

„Ach Izzy...“, flüsterte ich heiser und versuchte meinen Freund durch meine verweinten Augen hindurch zu erkennen.
 

Er lächelte mich aufmunternd an und holte eine Flasche Wasser aus seinem Rucksack.
 

„Möchtest du vielleicht mal was trinken? Dein Wasserhaushalt muss ja ausgebrannt sein, nach dem Wasserfall an Tränen!“, scherzte er lieb gemeint und hielt mir die Flasche hin.
 

Ich nahm sein Angebot dankend an, und achtete darauf, dass ich ihm nicht alles wegtrank.

Der Arme musste schließlich schon genug ertragen.
 

„Danke, dass tut gut..“, murmelte ich und drehte den Deckel wieder drauf.
 

„Kein Problem, Sora.“, sagte Izzy gut gelaunt und sah mich wieder besorgt an.
 

Ich wusste, dass ich ihm eine Menge zu erklären hatte, und ich wollte und konnte auch nicht mehr warten.
 

Also erzählte ich ihm von meinen Gefühlen zu Matt und Tai, davon, dass Matt meine Hand hielt und das Lied an mich gerichtet war, und davon dass Tai mir die Haare aus dem Gesicht gestrichen hatte und mich geküsst hatte.
 

Izzy hörte geduldig zu und unterbrach mich nicht ein einziges Mal. Welch ein Gefühl
 

„So ist das also...“, sagte er nachdenklich als ich meine kleine Geschichte beendet hatte.
 

„Ja.. und ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich.. ich..“, säuselte ich und allmählich traten mir wieder Tränen in die Augen.

Das ich überhaupt noch welche produzieren konnte...
 

Izzy schien den Ernst der Lage begriffen zu haben und nahm mich in den Arm.
 

„Ach Sora... ich wünschte ich könnte dir diese Entscheidung irgendwie leichter machen... Lass mich mal überlegen..“, murmelte er.
 

Wenige Sekunden später schnippte er grinsend mit den Fingern.
 

„Ich hab´s!“, rief er begeistert. Ich sah ihn fragend an.

Was könnte er vorhaben?
 

„Wir gehen die beiden jetzt mal durch.“, sagte er fest entschlossen.
 

Ich verstand nur Bahnhof.
 

„Wie.. „durchnehmen“?“, fragte ich ihn und legte den Kopf schief.
 

„Na, ganz einfach. Du zählst mir jetzt mal auf was du an Tai magst und was nicht. Dasselbe machen wir danach bei Matt. Ich habe wie immer meinen Laptop dabei, ich werde also mitschreiben, dann vergessen wir nichts. Zum Schluss schauen wir gemeinsam die Punkte nochmal an und können dir so vielleicht die Entscheidung leichter machen.“, präsentierte er seine Blitzidee und kramte in seiner Tasche.
 

Ich schaute ihn verblüfft an. So ein durchdachter Plan, in weniger als 5 Sekunden. So was schaffte echt nur Izzy!
 

Begeistert von der Idee klatschte ich in die Hände.

Das konnte mir vielleicht wirklich helfen.

Außerdem klang es nach Spaß, etwas, was ich in den letzten Tagen echt vermisste.
 

„Also gut fangen wir an!“, rief Izzy, klappte den Laptop auf und machte eine Tabelle, in die er sowohl „Matt“ und „Tai“ eintrug, als auch „Gut“ und „Schlecht“ darunter.
 

„Okay Sora. Starte mit wem du willst.“, sagte Izzy und legte seine Finger erwartungsvoll auf die Tasten.
 

Ich überlegte kurz. Ich wusste nicht direkt was ich sagen sollte.
 

„Also... ehm.. Tai... ist sehr liebenswürdig, mutig und hat mit mir immer Fußball gespielt.“
 

Izzy tippte.
 

„Allerdings.. war es ihm ziemlich egal wie sich Matt fühlte, dass hat mich echt wütend gemacht. Und dann stürmt er auch immer gleich auf alles los und geht sehr verbissen an gewisse Sachen ran.“, fuhr ich fort und hörte Izzys Tastatur klackern.
 

„Gut. Und was ist mit Matt?“, fragte mein Gegenüber und schaute zu mir rüber.
 

Ich schluckte. Wie konnte ich das nun wieder ausdrücken?
 

„Mhm.. Matt ist sehr hilfsbereit und sorgt sich immer um einen. Er kann wirklich klasse singen und kochen!“
 

Izzy musste dabei kichern, tippte aber trotzdem.
 

„Allerdings ist er ziemlich dickköpfig, stur und bestimmt auch ein bisschen eingebildet! Und Zeit hat er auch nicht gerade im Überfluss..“, betonte ich und war eigentlich ganz zu Frieden.
 

Izzy las sich alles noch einmal aufmerksam durch.
 

„So. Jetzt wissen wir Bescheid. Tai hälts du für mutigen aber kalten Draufgänger und Matt für einen liebevollen aber terminreichen Womanizer.“, fasste er zusammen und grinste breit.
 

Das mit dem Womanizer hatte er sicherlich dazu gedichtet, denn dass hab ich bestimmt nicht gesagt!
 

„Und nu?“, fragte ich Izzy und klimperte ganz aufgeregt mit den Augen.
 

„Dem Anschein zu urteilen bist du eindeutig...“

Ich hang gespannt an seinen Lippen.
 

Würde Izzy mir jetzt sagen, auf wen ich stand?
 

War Izzy wirklich dazu in der Lage, meine Gefühle aus seinen Computer zu ziehen?
 

Und wenn ja, sollte ich Izzy dann auch mal fragen, was denn so in der nächsten Mathearbeit dran kommt?
 

Werde ich jemals aufhören diese doofen Fragen zu stellen?
 

Wir werden sehen...

Zweikampf

Und wenn ja, sollte ich Izzy dann auch mal fragen, was denn so in der nächsten Mathearbeit dran kommt?
 

Werde ich jemals aufhören diese doofen Fragen zu stellen?
 

Wir werden sehen...
 

Während sich Sora und Izzy den Kopf über das Liebesleben zerbrachen, war in der Aula gerade der Auftritt von Matt´s Band zu Ende gegangen.
 

Die Jungs waren dabei, ihre Instrumente abzubauen, als Matt Tai am Bühnenvorhang entdeckte.
 

Er schien auf ihn zu warten, wahrscheinlich damit sich die beiden aussprechen konnten, über Sora.
 

Matt knirschte mit den Zähnen und beschäftigte sich wieder mit seiner E-Gitarre.
 

In ihm grollte eine unheimliche Wut auf seinen besten Freund, der versuchte ihm seine große Liebe wegzunehmen.
 

„Okay Matt. Wir sind fertig. Kommst du auch noch mit zum Sushi-Laden was´ futtern?“, fragte ihn Fujita, der Bassist der Band.
 

Matt schaute zu den beiden rüber. Wie fröhlich sie doch waren.
 

„Ach, lass mal stecken! Mir´s nicht nach essen.“, antwortete der Blonde ihm und grinste gespielt.

„Mhm.. wie du meinst, Alter!“, rief Fujita wieder und schnallte sich sein Bass auf den Rücken und ging dem Schlagzeuger, Shuichi, hinterher.
 

„Lass ihn lieber. Der hat mega Liebeskummer wegen seiner süßen Schnecke.“, murmelte dieser dem Bassisten zu.
 

„Dabei gibt’s doch heute ein All-You-Can-Eat-Buffet!“, jammerte Fujita mitleidig.
 

Nachdem die beiden endlich die Aula verlassen hatten, atmete Matt erleichtert auf.
 

„Ziemlich schräge Vögel!“, meinte der bisher stumme Tai und ging auf seinen knienden Freund zu.
 

„Was geht dich das an!?“, zischte Matt und schnappte sich seine Tasche.
 

„Wer wird denn gleich wieder angriffslustig?“, fragte der Braunhaarige leicht ironisch.
 

„Ach halt einfach die Klappe!“, sagte Matt und wandte sich zum gehen. Doch dann drehte er sich noch einmal um.
 

„Am besten gehst du wieder zu Sora und steckst ihr deine Zunge in ihren Hals!“
 

Tai kniff die Augen zusammen.
 

„Können wir das nicht irgendwie klären? Wir sind doch schließlich Freunde!“, erwiderte Tai und legte eine Hand auf Matts Schulter.
 

Der Blonde riss diese brutal runter und verpasste Tai einen gewaltigen Kinnharken.
 

„Freunde... Freunde... Von wegen Freunde! Du weißt doch gar nicht mehr was Freundschaft ist!“, schrie Matt hörbar verletzt und schlug abermals auf Tai ein.
 

Dieser ließ die Prozedur, ohne Kommentar, über sich ergehen.

Er wollte sich auch nicht wehren, er wusste, dass sich Matt so am besten abreagieren konnte.
 

Nach einiger Zeit ließ die Regelmäßigkeit der Schläge nach, Matts Kraft wurde schwächer.
 

„Warum hast du das getan?“, fragte dieser schließlich mit zittriger Stimme.
 

„Ich habe das gemacht, weil mein Herz danach verlangte, du hast dich ja nicht getraut, du Weichei.“, meinte Tai und schaute ihm hart entgegen.
 

Er wollte Matts Selbstbewusstsein wieder wecken.
 

„Du willst sie mir wegnehmen!“, grummelte Matt und schlug noch einmal kräftig zu.
 

„Jetzt reichst...“, murmelte Tai, wuchtete Matt von sich runter und schlug ebenfalls auf ihn ein.
 

„Ich lass´ mich nicht die ganze Zeit von dir schlagen, nur weil ich was erreicht habe, wovon du Sturrkopf nur träumst und nicht auf die Reihe kriegst!“, schrie Tai und wirbelte seinen Freund gegen die Wand.
 

„Provozier mich bloß nicht du Idiot!“, keifte dieser und stieß Tai von sich weg.
 

„Du weiß genau, das ich Sora liebe und das mir in ihrer Gegenwart ganz anders wird.“, fügte er hinzu und beobachtete seinen Freund, der sich gerade wieder aufrappelte und grinste.
 

„Findest du das etwa lustig?“, fragte Matt immer wütender und ballte seine Hände.
 

Er war fest entschlossen um Sora zu kämpfen. Auch gegen Tai.
 

„Ich liebe Sora auch... Und..“, startete Tai und strich über seine Lippen.

„Ich habe sie schon geküsst..“
 

Das war der Startschuss für Matt.
 

Die Beiden gingen schreien vor Wut aufeinander los und fingen eine heftige Prügelei an.

Sie schlugen gewaltig auf einander ein, ohne jegliches Ende.
 

Schließlich brachen beide vor Erschöpfung zusammen und keuchten atemlos um die Wette.
 

Ihr Atemringen hallte durch die leere Aula und durch die leeren Gänge der Schule.
 

„Wir sind doch bescheuert...“, stöhnte Tai.
 

An seinen Mundwinkeln floss Blut hinunter, dasselbe passierte an seiner Stirn. Seine Haut wies einige Schrammen auf.
 

„Wir sollten uns schämen, dass wir uns so angreifen. Wenn jemand dieses Problem lösen kann, dann doch sicher Sora!“, sagte Matt, der nun endlich wieder selbstbewusst zu sein schien.
 

Ihm tropfte Blut über die Wange und auch er war mit Kratzern übersät. Außerdem war sein Hemd zerrissen.
 

„Tut mir Leid altes Haus! Die ganzen Blutflecken werden nicht einfach rausgehen.“, scherzte Matt und zeigte auf die blutverschmierte Schuluniform.
 

Tai grinste breit und zog an Matts Hemd, dass er im Kampf zerfetz hatte.
 

„Darüber musst du dir wenigstens keine Gedanken mehr machen.“, meinte und fing an zu lachen.
 

„Wir sollten Sora sagen, was Sache ist.“, sagte Matt und schaute in Richtung Ausgang.
 

„Du meinst wohl du solltest es tun. Ich hab schon.“, erwiderte Tai neckend und stupste seinen Freund leicht an.
 

Matt verzog die Miene.
 

„Na gut... dann auf ins Chaos!“, meinte dieser schließlich und wandte sich endgültig zum gehen.
 

„Warte Matt..“, murmelte Tai und ging mit der Stimme runter.
 

Matt drehte sich verblüfft um.
 

Tai kam wankend auf ihn und umfasste die festen Schultern seines besten Freundes.
 

„Wa.. was wird denn das?“, wollte dieser wissen und starrte ihn verdutzt an.
 

Tai grinste, beugte sich zu ihm rüber und küsste Matt.
 

Der Blonde wusste nicht so recht, wie er mit dieser Situation um gehen sollte.

Auf jedenfall war es nicht wirklich das was er sich sehnlich gewünscht hatte.
 

Was war denn nur mit seinem Freund los?
 

Matt entzog sich schließlich aus dieser angehenden Affäre und stotterte wirr irgendwelche unverständliche Sätze.
 

„Dabei war ich noch gar nicht fertig...“, lachte Tai und stürzte sich erneut auf Matt.
 

Dieses Mal küsste er ihn intensiver, steckte ihm seine Zunge in den Hals und brachte Matts Gedanken ordentlich durcheinander.
 

Damit sich dieser auch nicht wehren konnte, hielt Tai Matts Handgelenke fest umschlossen und lag mit seinem vollen Gewicht auf seinem besten Freund drauf.
 

Er fuchtelte noch einige Male in dessen Mund rum, rollte sich dann schließlich von ihm runter und lag nun nach Luft ringend auf dem Rücken.
 

Matt lag schweigend und mit aufgerissenen Augen da und hoffte geschwächt, dass das niemand mitbekommen hatte.
 

„Was zum Teufel war denn das für eine Schwachsinnsaktion?“, fragte er immer noch unter Schock.
 

Tai fing laut an zu lachen und setzte sich auf.
 

„Ich wollte dir zeigen wie Sora schmeckt..“, flüsterte er.
 

„Wie Sora schmeckt..?“, wiederholte Matt und schaute seinen besten Freund fragend an.
 

Tai stand auf und lächelte.
 

„Da will man doch mehr oder?“, fragte der Braunhaarige, ohne eine Antwort haben zu wollen.
 

Er zwinkerte und verließ schweigend die Aula.
 

Matt blieb allein nachdenklich zurück.
 

Was Tai ihm damit sagen wollte, wusste er genau.
 

Er musste Sora seine Liebe mit einem Kuss beweisen...

Piyomons Ankunft

Matt blieb allein nachdenklich zurück.
 

Was Tai ihm damit sagen wollte, wusste er genau.
 

Er musste Sora seine Liebe mit einem Kuss beweisen...
 

Ich muss zugeben, die Aktion mit Izzys Pro- Kontraliste war eine super Idee.
 

„Ich würde sagen, du bist eindeutig in Matt verknallt!“, sagte Izzy schließlich und grinste zu Frieden.
 

Ich schaute ihn an, als wäre er eine Gottheit.
 

Hatte Izzy mir jetzt gerade ernsthaft sagen können, in wen ich verliebt war?
 

„Und das ziehst du da aus deinem Computer?“, fragte ich noch einmal nach. Ich war unsicher.
 

„Nicht ganz. Ich habe Augen im Kopf. Ich habe noch nie gesehen, wie man jemanden so anschmachtend hinterher gucken kann.“, bemerkte er und kicherte.
 

Anschmachtend? Oh je wie peinlich....
 

„Das mach ich doch gar nicht!“, verteidigte ich mich beleidigt und verschränkte die Arme.
 

Das brachte Izzy nur noch mehr zum lachen.
 

„Nimms doch nicht so übel. Freu dich doch, dass ich und mein Laptop dir helfen konnten!“, munterte er mich wieder auf und klappte seinen kleinen Computer zu.
 

Ich war mir nicht einig geworden.

Man kann doch aus einem Computer keine Gefühle ziehen.
 

Izzys Idee war nach reichlicher Überlegung irgendwie doch nicht ganz mein Fall.
 

„Izzy... Ich glaube, dass hat mir doch nicht geholfen...“, murmelte ich deprimiert.
 

Izzy legte mir freundschaftlich einen Arm um die Schultern.
 

„Ach Sora... Das tut mir echt Leid..“, sagte er und es klang so, als hätte er dieses schon geahnt.
 

Verdutzt schaute ich zu ihm hoch.
 

„Du hast gewusst, dass es nicht hilft oder?“, wollte ich wissen und schaute trauriger denn je.
 

Er nickte.
 

„Ich hatte meine Bedenken. Aber ich wollte dich Ablenken und dir wieder Mut machen.

Glaub mir Sora, nichts ist schlimmer als Liebeskummer.

Aber den Kopf in den Sand zu stecken, wird dir leider auch nicht helfen.

Und schon gar nicht mein PC. Wenn das wirklich was bringen würde, wäre ich Millionär.“, meinte er und zwinkerte mir zu.
 

Ich lächelte. Wie lieb von ihm, er wollte mich einfach nur wieder aufbauen.

Und er hatte Recht.

Ich durfte mich nicht so hängen lassen, ich musste handeln!
 

„Danke Izzy, du warst mir eine große Hilfe..“, sagte ich und umarmte ihn.
 

„Ich helfe doch gern. Wenn du mich brauchst, mail mir einfach, oder... ruf mich an.“, lachte er.
 

Wir machten uns schließlich zusammen auf den Nachhauseweg.
 

An der Bushaltestelle blieb Izzy stehen.
 

„Ich muss jetzt auf die andere Seite, machs gut Sora! Wir sehen uns dann morgen!“, sagte er und winkte mir zum Abschied.
 

Ich sah ihm lange nach, bis der kleine rotbraune Wuschelkopf nicht mehr zu sehen war.
 

Izzy war wirklich ein sehr guter Freund und hatte seine Zeit für mich weinendes Etwas geopfert.
 

Ich ging weiter und kam schließlich an der Ampel von heute morgen an.

An dieser Ampel hatte Matt meine Hand gehalten.

Ich musste lächeln.

Doch dann erinnerte ich mich an den Kuss von Tai.

Und wieder ein Lächeln.

Doch dann erinnerte ich mich an Matts verletzten Gesichtsausdruck und mir wurde ganz schlecht.
 

Ich rannte die letzten Meter nach Hause und schloss in Hochgeschwindigkeit die Tür auf.
 

Hinter mir donnerte ich diese zu und rutschte an der Tür runter auf den Boden.

Dort verweilte ich einige Sekunden reglos und nachdenklich.
 

„Sora?“, rief plötzlich eine kleine Stimme die aus meinem Zimmer kam.

Ich stand vorsichtig auf. War das Mama?
 

Nein, dass konnte nicht sein.

Um diese Uhrzeit war diese längst auf der Arbeit.
 

Ich trat langsam durch den Flur und bog in mein Zimmer ein.
 

Auf meinem Bett erkannt ich eine vogelähnliche Gestalt und traute zunächst meinen Augen nicht.
 

Dort saß Piyomon!
 

Mein Liebes, mein Piyomon!
 

„Sora! Ich hab schon den ganzen Tag auf dich gewartet!“, rief das kleine rosa Wesen und flog stürmisch auf mich zu.
 

Wir umarmten uns innig, lachten und weinten gleichzeitig vor Freude.
 

„Oh Piyomon, wie ich dich vermisst habe!“, rief ich überglücklich und setzte mein Digimon auf dem Boden ab.
 

„Ich dich auch Sora! Und deswegen bin ich hier. Unsere Sehnsucht hat es mir ermöglicht zu dir zu gelangen! Freust du dich auch so Sora?!“, quietschte Piyomon aufgeregt und flog in die Höhe.
 

Vor lauter Freude knuddelte ich es noch einmal und ließ mich auf mein Bett fallen.
 

„Und wie ich mich freue...“, flüsterte ich und hielt das warme, flauschige Piyomon in meinem Arm fest.
 

„Ich bin auch gekommen, weil ich spürte, dass mit dir was nicht stimmt!“, ergänzte das Digimon und setzte sich auf.
 

„Das mit mir was nicht stimmt?“, wiederholte ich und setzte mich ebenfalls auf.
 

„Ja. Ich fühle deine Trauer! Bitte Sora, erzähl mich von deinen Qualen!“, bat Piyomon und setzte einen mitleidserregenden Blick auf.
 

Ich schloss die Augen.
 

Das ist es was ich die ganze Zeit wollte.
 

Meinem Piyomon alles erzählen, was mich quält.

Ich war so glücklich.
 

So verbrachte ich wieder einige Zeit, um die ganze Sache nun auch Piyomon zu erklären.
 

Es hörte mir, genau wie Izzy, aufmerksam zu.
 

Wieder kam in mir das Gefühl auf, dass ich verstanden werde.
 

Man hörte mir einfach nur zu, wie gut das doch tat.
 

Nachdem ich fertig war sah ich in Piyomons Auge eine Träne.
 

„Sora.. meine arme Sora.. Du musst so leiden..“, flüsterte das sonst so lebendige Digimon und umarmte mich wieder.
 

Ich ließ mich wieder auf das Bett fallen und wir beiden blieben liegen.

Ich genoss die warmen Flügel Piyomons und ganz langsam fielen mir die Augen zu.
 

Wir beide verschliefen den restlichen Tag und träumten von einer schöneren Welt.

Und Tschüss!

Ich genoss die warmen Flügel Piyomons und ganz langsam fielen mir die Augen zu.
 

Wir beide verschliefen den restlichen Tag und träumten von einer schöneren Welt.
 

Als ich wieder aufwachte, war es stockdunkel in meinem Zimmer.
 

Ich schaute auf die Uhr. Es war halb elf.
 

So lange hatte ich geschlafen?
 

Piyomon hatte sich in der Zwischenzeit neben mir in eine rosa Kugel gerollt und schlummerte seelenruhig weiter.
 

Es war wohl noch ziemlich erschöpft von der Reise aus der Digiwelt.
 

Ich stand auf und ging in die Küche.

Ich hatte plötzlich so ein kratzen im Hals, widerlich..
 

Im dunklen Flur traf ich auf meinen Vater, der gerade von einer Lesung kam.
 

„Ah Sora-Schatz du bist so spät noch auf?“, fragte er flüsternd und lächelte.
 

„Ich wollte noch was trinken, außerdem hab ich schon den ganzen Nachmittag verschlafen, also muss ich noch Hausaufgaben machen...“, antwortete ich und lächelte zurück.
 

„Ja, das hat mir Mama erzählt. Sie hatte mich vorhin angerufen und wollte meine Meinung dazu hören, na ja du kennst sie ja. Sie macht sich schnell Sorgen. Aber ich habe ihr geraten, dich schlafen zu lassen, du bist eine junge Frau, die ihren Schönheitsschlaf nun einmal verdient hat!“, meinte mein Vater und schlich mit mir in die Küche.
 

„Das war lieb, dass du Mama beruhigt hast.“, flüsterte ich und schnappte mir eine Wasserflasche.
 

„Nun du kennst mich, ich kann sowas nicht ertragen!“, erwiderte Papa und stellte seine Sachen auf den Tresen.
 

„Aber nun solltest du zu sehen, dass du schnell deine schulischen Pflichten erledigst, Sora. Es wird ja nur noch später.“, fügte er hinzu und tätschelte meine Wange.
 

„Mach ich Papa, gute Nacht!“, sagte ich und huschte zurück in den Flur.
 

„Schlaf gut, mein Kleines!“, murmelte er noch hörbar.
 

Zurück in meinem Zimmer, war Piyomon vom Bett gefallen, war aber immer noch im Tiefschlaf. Wie süß.
 

Ich hob das kleine Digimon auf, legte es in mein Bett und deckte es zu.

Ich wollte es jetzt nicht stören, also machte ich leise meien Hausaufgaben und krabbelte auch zurück zu Piyomon.
 

Kaum hatte ich meine Augen geschlossen, klingelte mein Wecker.
 

Verwirrt schlug ich die Augen wieder auf. Hatte ich bis eben Hausaufgaben gemacht?
 

Neben mir hörte ich ein zierliches Gähnen. Auch Piyomon war aufgewacht.
 

„Guten Morgen, Sora!“, rief es aufgeregt und war sofort putzmunter.
 

Ich stand auf und reckte mich verschlafen.
 

„Also, auf ein Neues!“, sagte ich und verschwand im Badezimmer.
 

Kurze Zeit später war ich umgezogen und ging in die Küche um zu frühstücken.
 

„Ah.. Sora mein Schatz du bist wieder wach!“, bemerkte meine Mutter und freute sich sehr über mein waches Erscheinen.
 

„Du musst dir nicht immer so sehr Sorgen machen, Mama. Ich war einfach nur K.O von der Schule.“, erwiderte ich und setzte mich.
 

Sie nickte verständnisvoll und stellte mein Frühstück auf den Tisch.
 

„Ich hoffe, dass du jetzt bessere Laune hast, als gestern.“, sagte sie
 

Ich erinnerte mich an den Morgen, als ich stürmisch das Haus verlassen hatte.
 

„Tut mir Leid, dass ich dich so angefahren habe.“, murmelte ich und schaute versöhnlich.
 

Meine Mutter kicherte.
 

„Vergeben und Vergessen. Und nun iss du musst zur Schule, Schatz!“, rief sie und grinste.
 

Nachdem Frühstück lief ich in mein Zimmer.

Piyomon wartete dort geduldig.
 

„Sora!“, quiekte es mir entgegen und ich lächelte.
 

„Ich habe leider keine Zeit, ich muss zur Schule...“, bedauerte ich und tätschelte Piyomons Kopf.
 

„Schade... ich werde hier auf dich warten, egal wie lange, Sora!“, sagte das rosa Digimon und lächelte.
 

„Ach Piyomon!“, murmelte ich und drückte es fest an mich.
 

Dann machte ich mich auf den Weg.

Ich wusste genau, dass ich den beiden begegnen werde.

Mir drehte sich, bei dem Gedanken, der Magen um.
 

Auf dem Weg zur Schule traf ich zum Glück Izzy.
 

Er versprach mir mich bis zum Klassenzimmer zu begleiten, obwohl er ganz woanders hin musste.
 

„Das geht schon in Ordnung, mein Lehrer kommt sowieso später!“, meinte er und grinste.
 

Auf dem Schulhof angekommen, ging ich zörgerlicher.
 

„Na komm, Sora!“, rief Izzy und winkte mich zu sich.
 

Er war schon locker hundert Meter vor mir.
 

Ich versuchte, mir einen Weg zu ihm zu bahnen, was sich bei den drängelnden Siebtklässlern als sehr schwierig gestaltete.
 

Kurz vor Izzy, stolperte ich über einen von denen, der gerade einmal aufrecht unter den Kaffeetisch passte.

Doch landete ich nicht auf dem Boden, sondern in Matts warmen Armen.
 

Von der Seite konnte ich Izzys verdutztes Gesicht erkennen.
 

Ich schaute zu Matt hoch, der mich freundlich anlächelte.
 

„Alles okay Sora?“, fragte er und half mir in die Senkrechte.
 

Alle Mädchen um uns herum, fingen sofort an zu tuscheln und zu kichern. Natürlich es war ja auch Matt.
 

Meine Miene verzog sich ins Traurige.
 

„Ja mir gehst gut...“, murmelte ich und spürte, dass meine Knie wieder zitterten.
 

Dann ertrug ich, dass Getuschel und das Kichern nicht mehr, stürmte an Matt vorbei, vorbei an der meuternden Mädchentraube und riss Izzy mit.
 

„Puhh... da wurde sogar mir ganz anders.“, bemerkte dieser und versuchte nach Luft zu schnappen.

Ich hatte ihn unglücklicherweise an seiner Krawatte erwischt.
 

„Oh tut mir Leid...“, sagte ich niedergeschlagen und ließ ihn los.
 

„Kein Problem! Ich lebe ja noch!“, erwiderte Izzy und rückte seine Schuluniform zurecht.
 

Hinter uns tauchte plötzlich ein deutlich größerer Typ auf und tippte Izzy auf die Schulter.
 

„Kann ich mir das Mädchen mal ausleihen? Kriegst sie auch nach der Schule wieder!“, äußerte die Gestalt und zog mich mit sich.
 

Ich wollte schreien, aber ich konnte nicht.

Ich ließ einen unter Schock stehenden Izzy zurück, der aussah, als wäre er einem Herzinfakt nahe gewesen.
 

„Mach dir keine Sorgen! Ich komme wieder!“, rief ich ihm zur Beruhigung zu und hob den Daumen.
 

Dann waren wir um die Ecke verschwunden und standen vor den Schließfächern unseres Jahrgangs.
 

„Hat die Schlittenfahrt auch mal ein Ende?“, zischte ich wütend und mit einmal hielten wir wirklich an.
 

Ich klopfte mir den eingesammelten Staub von meinem Rock und baute mich stocksauer vor der Gestalt auf.
 

Dann stockte ich. Vor mir stand Tai. Er hatte mich entführt...

Schulspinntgeflüster

[/]Ich klopfte mir den eingesammelten Staub von meinem Rock und baute mich stocksauer vor der Gestalt auf.
 

Dann stockte ich. Vor mir stand Tai. Er hatte mich entführt...
 

Mein Ärger verwandelte sich in pures Entsetzten.
 

„Was fällt dir ein mich durch die halbe Schule zu schleifen?“, keifte ich und stampfte mit dem Fuß auf.
 

„Mann reg dich ab.“, gab er zurück und wedelte mit dem Arm.
 

In diesem Moment klingelte es zur ersten Stunde.
 

„Wir müssen los.“, sagte ich ohne Emotionen und drehte mich um.
 

„Du gehst nirgendwo Fräulein! Erst wird geredet!“, rief er und zog mich in einen großen, aber sehr engen, Spinnt.
 

Er versperrte zu meinem Bedauern den Weg nach Draußen und so blieb mir nicht anderes als „Reden“ übrig.
 

„Wir werden zu spät kommen.“, bemerkte ich wütend.
 

„Ja, aber das hier ist wichtiger.“, entgegnete er.
 

Auf den Gängen liefen die letzten Schüler und Lehrer durch die Gegend. Schließlich schloss sich auch die letzte Tür.
 

„Also.. Was willst du?“, fragte ich und schaute fest entschlossen ,ihm eine für diese Aktion zu klatschen, zu ihm hoch.
 

„Ich will, dass wir uns aussprechen. Seitdem Kuss redest du kein Wort mehr mit mir. Und mit Matt sprichst du auch nicht mehr.“, sagte er und hielt meine Handgelenke fest.
 

„Ich bin sauer auf dich. Du hast Matt einfach dort stehen lassen, obwohl er ziemlich verletzt aussah.“, erläuterte ich und blickte genervt zur Seite.
 

„Matt.. Matt... Immer redest du nur von Matt!“, zischte Tai angewidert und kniff die Augen zusammen.
 

Ich erschrak förmlich bei seiner Reaktion.

So möchte ich Tai aber nicht im Dunklen begegnen.
 

„Ich weiß nicht wovon du sprichst!“, entgegnete ich standhaft.
 

Mein Körper zitterte leicht vor Aufregung.

Was würde wohl als nächstes geschehen?
 

„Es gibt auch noch andere Menschen im Universum!“, sprach er weiter.
 

Ich konnte nicht ganz folgen, redete ich wirklich so viel über Matt? Mir war das, ehrlich gesagt, nicht ausgefallen.
 

Tai atmete schwermütig aus. Ihn schien etwas zu quälen.

Nur warum sagte er es mir dann nicht einfach?

Er musste nur den Mund aufmachen.
 

„Mit dir stimmt etwas nicht Tai.. Was ist denn nur los mit dir?“, fragte ich vorsichtig, auch wenn es ziemlich offensichtlich war.
 

Zudem fiel mir wieder die gestrige Situation ein, in der er mir die drei berühmten Worte schon einmal zu geflüstert hatte.
 

Tai senkte den Kopf und stöhnte erneut.
 

„Du weißt, was Sache ist, Sora. Ich liebe dich, verdammt nochmal !“, antwortete Tai niedergeschlagen.
 

Traurig legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. Es tat mir weh, dass er so leiden musste.
 

„Es tut mir Leid. Aber ich weiß momentan echt nicht, was mit meinen Gefühlen los ist. Ich bin selber durcheinander.“, gestand ich und sah Tai in die Augen.
 

Dieser schaute mich leicht fragend an.
 

„Das heißt... du bist nicht in Matt verliebt..?“, wollte er vorsichtig wissen und schniefte.
 

Ich zögerte. Das war ja mein Problem. Ich wusste es ja nicht.
 

„Das kann ich nicht genau sagen... ich... ich...“, stotterte ich und schaute benommen zu Boden.
 

Ich biss mir auf die Lippe. Die Situation war mir ziemlich unangenehm, ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte.
 

„Ach Sora..“, murmelte Tai schließlich und strich mir über den Arm.
 

„Ich möchte dich auch nicht zu einer Antwort drängen... Lass dir damit Zeit okay?“
 

In mir kam ein leichtes Glücksgefühl auf. Tai schien wieder der Alte zu sein, nicht mehr so kalt wie gestern.
 

Ich lächelte kurz.

Meine Gliedmaßen fingen immer schlimmer an zu zittern, die Enge mit Tai ließ mich schwindelig werden.
 

„Alles okay Sora? Du bist ganz blass..“, meinte er und tätschelte meine Wange.
 

Mir stieg allmählich das Blut in den Kopf.

Mein Blick wurde verschwommen und ich blinzelte übertrieben oft.
 

Es wurde langsam stickig und widerlich warm im Spinnt und ich bekam nur schlecht Luft. Wir hatten den ganzen Sauerstoff weg geatmet.
 

„Mir gehst gut..aber... frische..“, stammelte ich und fiel Tai kraftlos in die Arme.
 

„Oh Sora..“, sagte Tai erschrocken und half mir wieder auf.
 

Er schien keine Probleme mit der mangelnden Luftzufuhr zu haben. Er blinzelte mich besorgt an.
 

„Ich glaube es wäre besser, wenn du hier rauskommst, was?“, fragte er und drehte sich Richtung Tür.
 

Er versuchte das Schloss zu öffnen, aber es klemmte.
 

Ich sah schon, wir würden hier jämmerlich ersticken.

Soviel zu Tais super Einfällen.

Ich war ja von Anfang an nicht begeistert gewesen.
 

Er drehte sich deprimiert zu mir zurück.
 

„Es geht nicht auf..“, gestand er und grinste gespielt.
 

„Du Idiot!“, zischte ich keuchend und boxte ihn mit erstaunlich viel Schwung.
 

Er knallte gegen die Tür, und ich hoffte auf ein Wunder.

Doch nichts geschah. Er stöhnte nur schmerzlich.
 

„Aua...“, murmelte er niedergeschlagen und schaute mich gespielt schmollend an. Ich musste bei seinem Anblick kichern.
 

„Na sieh einer an.. Du kannst ja doch noch lachen!“, bemerkte Tai und hustete. Ich grinste verlegen.
 

Er hatte recht, ich hatte schon länger nicht mehr in seiner Gegenwart gekichert.

Ein schönes Gefühl.
 

Wir lächelten uns aufmunternd und versöhnlich an.
 

Zwischen uns schien alles wieder in Ordnung zu sein.

Ich war, und konnte auch nicht mehr, auf ihn sauer sein.
 

Aus dem Lächeln wurde schließlich ein verlegenes Grinsen.
 

Wir liefen beide rot an und wussten nicht mehr, was wir sagen sollten.
 

„Tja... wir müssen wohl auf Hilfe warten.. hehe..“, sagte Tai und kratze sich nervös am Kopf.
 

Ich nickte und strich mir die roten Haare aus dem Gesicht.
 

„Du solltest dir vielleicht mal eine Spange in die Haare machen, das würde dein Strähnenproblem doch lösen, oder?“, schlug er vor und lächelte leicht.
 

Ich klimperte ihm nur wieder entgegen.

„Ich mein ja nur...“, murmelte er und schaute verwirrt durch den engen Spinnt.
 

„Danke für die Idee... Ich habe nur keine Spangen mehr..“, erwiderte ich schüchtern und lächelte.
 

Er lächelte zurück und zwinkerte.
 

„Das würde dir auch wirklich gut stehen..“, sagte er kaum hörbar und wurde Rot wie eine Tomate.
 

Ich kicherte wieder wie eine Blöde. Ich hasste mich dafür.
 

Tai schien es zu gefallen.
 

„Kichererbse..“, flüsterte er und zwinkerte wieder.
 

Ich zuckte freudig erregt zusammen.
 

Plötzlich fingen wir beide an zu husten.
 

Es war mittlerweile unerträglich warm und ich versuchte mir mit der Hand Luft zu zu fächern. Es half aber nichts.
 

„Ich und meine Intelligenz..“, stammelte er und hustete.
 

Seine Augen waren nur noch halb geöffnet und an seiner Stirn waren Schweißtröpfchen zu sehen.
 

Aus Mitleid, versuchte ich ihm auch Luft zu zu fächern, was er nur müde belächelte.
 

„Danke... aber auch mit deiner Hilfe kann ich nicht mehr.“, betäuerte er und stöhnte.
 

„Das solltest du dich setzten..“, erwiderte ich leise.
 

Welch ein kluger Einfall, bei der Enge.
 

„Und wie soll das gehen?“, fragte er röchelnd und lehnte sich an der klemmenden Tür an.
 

„Ganz einfach..“, startete ich und versuchte meine Beine gerade zu biegen.
 

„Du lässt dich fallen und...“
 

Wumm! Da war es schon passiert.

Tai hatte meinen gedachten Plan schneller in die Tat umgesetzt, als ich ihn aussprechen konnte.
 

Er war mit einem Ruck nach unten gesackt und hatte mich mitgerissen. Unsere Beine hatten sich ineinander verharkt und nun starrten wir uns erschrocken an.
 

Meine Sitzpostion gefiel mir nicht wirklich, ich saß irgendwie auf Tais Schoß und kontrollierte schnellstens meinen Rock.
 

Dieser war zum Glück so gefallen, dass man meine Unterwäsche nicht erkennen konnte.

Erleichtert atmete ich aus.
 

Tai kicherte schwach.
 

„Ich guck schon nicht..“, hauchte er und schaute mich neckend an.
 

„Das will ich dir auch raten!“, gab ich zurück und guckte ihn grimmig an.
 

Wieder husteten wir. Wir hatten kaum noch Energie.

Schweigend sahen wir uns an, und versuchten gegenseitig unsere Gedanken zu lesen.
 

Ich hoffte immer noch, dass Tais Gewicht die Tür vielleicht doch noch öffnete und wir wieder frei atmen konnten.
 

Es wurde mit jedem Atemzug stickiger und wärmer, und auch mir liefen Schweißperlen von der Stirn über die Wangen.
 

Tai schien die Perlen zu beobachten und wischte sie mir wie Tränen weg. Keiner sagte etwas.
 

Dann fiel mein Kopf an Tais Stirn. Er war mir einfach zu schwer.
 

„Deine Stirn ist schön kalt..“, flüsterte er und legte seine Hände neben meine.
 

Ich blies ihm nur meine verbrauchte Luft ins Gesicht und schloss kurz die Augen.
 

Ich stellte mir eine kalte Dusche vor, unter die ich mich stellen werde, wenn ich hier jemals rauskam.
 

Ich schlug die Augen wieder auf, und sah unsere Hände vor mir.
 

Wie sich seine wohl anfühlten?
 

Ich legte meine linke Hand kraftlos auf die rechte von Tai und spürte seine pulsierende Wärme.
 

Als Tai schließlich hustete, und ich einen Ruck spürte, merkte ich, dass ich ihm wohl auf den Lungen lag.
 

Ich wich leicht zurück, doch hielt er mich mit seiner anderen Hand fest.
 

„Bleib ruhig so...“, hauchte er und schaute mir tief in Augen.
 

Wir blickten uns einfach weiter traumatisiert an.

Es war so warm....
 

Ich konnte sein Herz schlagen hören...
 

„Sowas kann auch echt nur uns passieren, was Sora?“, fragte er tonlos und legte den Kopf ein bisschen schief.
 

Ich umfasste seine Hand und hielt sie, mit meiner noch vorhandenen Kraft, ganz doll fest.
 

Er streichelte mir über den Rücken. Ein Schauer durchströmte meinen Körper.
 

„Ach Sora.. es tut mir so Leid..“, sagte er und schaute mich traurig an.
 

„Pssst... Ist schon okay... Rede lieber nicht soviel, spar dir deine Energie..“, entgegnete ich und legte ihm ein Finger auf den Mund.
 

Tai lächelte und küsste den Finger.
 

„Für dich würde ich auch meine letzte Energie verschwenden..“, flüsterte und guckte betrübt zur Seite.
 

Ich folgte seinen Augen und sah ihn sehnsüchtig an.
 

Ich hatte inzwischen unsere Umwelt vergessen, und konnte nur noch an Tai denken. Meine Gedanken drehten sich in diesem düsteren, heißen, stickigen Spinnt nur um Tai.
 

Ich lehnte meine Wange liebevoll an seine an und schloss die Augen.
 

„Alles wird wieder gut...“, murmelte ich und genoss die Berührung.
 

Tai rückte sich ein wenig zurecht, so dass ich nur noch an ihn ran gedrückt wurde.
 

Unsere Gesichter waren sich ganz nah. Wir sahen uns total vertieft an und küssten uns schließlich.
 

Ein Kuss.. Zwei Küsse... Drei... Vier...
 

Es war als hätten wir plötzlich wieder Kraft und Luft zum Atmen.
 

Er strich mit seiner Hand von meinem Rücken hoch, über meinen Hals, zu meinen Gesicht und hielt es leicht fest.
 

Seine andere Hand hielt meine, die ihn auch nicht loslassen wollte.
 

Die Küsse wurden intensiver und das Verlangen nach mehr stärker.
 

Mein Herz schlug vor Aufregung doppelt so schnell.
 

Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich Tai jemals wieder küssen würde..
 

Plötzlich hörte ich auf dem Gang schnelle, näher kommende Schritte. Wer konnte das sein?
 

Tai knirschte genervt mit den Zähnen.
 

„Sora?! Sora?! Bist du hier irgendwo? Sag doch was!“, rief die Person und klang ziemlich außer Atem.
 

Das war Izzy! Er hatte mich gesucht und wollte mir helfen, weil ich nicht zurück gekommen bin!
 

Erschrocken wich ich leicht zurück.
 

„Das ist Izzy... Er wird uns hier raushelfen Tai!“, quiekte ich erfreut.
 

Tai schaute erst deprimiert, dann änderte sich seine Mimik ins glückliche.
 

„Endlich frische Luft, was?“, meinte er kraftlos und tätschelte meine Wange.
 

Ich lächelte ihn aufmunternd an.
 

Mit einem Ruck wurde der Spinnt geöffnet und vor uns stand endlich Izzy.
 

Tai der sich an die Tür gelehnt hatte, fiel nun rückwärts aus der Enge und ich flog hinteher.
 

Wir knallten wir ein großes Wollkneull zu Boden.
 

Izzy schaute verdutzt auf uns herab.
 

„Ehm... ja..“, stotterte er und tippte nervös mit dem Fuß
 

Wir grinsten ihn unschuldig an und entwirrten uns.
 

„Es ist alles okay..“, sagten wir gleichzeitig und halfen uns hoch.
 

Das gestaltete sich allerdings als eine Art Kunst, wir waren nämlich ziemlich außgepowert und schnappten nach Luft.
 

Izzy wollte Tai helfen, doch Tai blockte.
 

„Ich mach das schon. Kümmere dich um Sora.“, hustete er.
 

Izzy nickte und griff mir unter die Arme.
 

„Kommt, hier gehst lang!“, sagte er und führte uns nach draußen.
 

Ich sog den kalten, klaren Wind ein und atmete befreiend durch.
 

Endlich raus aus dem stickigen Spinnt.
 

Ich schloss die Augen und genoss die schöne Luft, die mich umgab.
 

„Und wie gehst dir?“, fragte Izzy und kam vorsichtig näher.
 

„Ich möchte einfach nur nach Hause...“, murmelte ich schließlich.
 

„Ich muss unbedingt duschen.. und schlafen..“
 

„Das ist bestimmt besser so. Komm ich bring dich!“, schlug Izzy vor trat neben mich.
 

„Was ist mit dir Tai?“, fragte ich und drehte mich um, doch Tai war verschwunden. Verwirrt schaute ich zu Izzy, dieser zuckte nur mit den Schultern.
 

Ich harkte mich bei meinem Freund ein und lehnte mich an.
 

„Danke Izzy... Danke für Alles!“, flüsterte ich und setzte mich in Bewegung.
 

„Ich helfe gern! Aber sag mal Sora, was habt ihr denn in dem Spinnt gemacht?“, wollte er neugierig wissen und piekste mich vorsichtig in die Seite.
 

Ich kicherte schwach.
 

„Das erzähl ich dir später..“, murmelte ich.
 

Dann liefen wir los.
 

Kurz vor meinem Ziel blieb ich stehen.
 

„Das letzte Stückchen schaff ich auch allein.“, meinte ich und baute mich vor Izzy auf.
 

Dieser guckte allerdings nicht sehr überzeugt.
 

„Bist du dir sicher Sora? Auf dem kleinen Stück könnte dir noch was passieren!“, bemerkte er besorgt und kratze sich nachdenklich am Kopf.
 

„Kein Angst, ich pack das schon..“, murmelte ich und fiel Izzy noch einmal dankend in die Arme.
 

„Machs gut Izzy... Und nochmals vielen, lieben Dank!“
 

„Bis dann Sora. Und schlaf gut. Ruf mich an, wenn du jemanden zum reden brauchst!“, erwähnte er und zwinkerte.
 

Dann drehte er sich zögernd um und verschwand im Getümmel.
 

Ich lächelte und drehte mich um.
 

Kraftlos versuchte ich die letzten Meter zu unsere Wohnung zu überwinden, aber es schien ein endlos langer Weg zu sein.
 

Ich war so durcheinander, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Ich wollte einfach nur noch duschen und in mein Bett, mich an Piyomon kuscheln und die Welt vergessen.

Matt, der Retter in der Not

Ich war so durcheinander und geschockt, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. Ich wollte einfach nur noch in mein Bett, mich an Piyomon kuscheln und die Welt vergessen.
 

Ich durchquerte die Menschenmenge, die noch vor mir lag, und hoffte, dass mich jetzt keiner umrannte.
 

In meiner Schultasche kramte ich bereits nach meinem Schlüssel, ich wollte vor der Tür nicht noch nach ihm suchen müssen.
 

Ich wankte weiter, vorbei an den überfüllten Geschäften.
 

Ich ließ noch einmal den heutigen Vorfall Revue passieren und schloss die Augen.

Dann tauchte Matt vor meinem inneren Augen auf und ich öffnete sie wieder.
 

It's down to this...

I've got to make this life make sense...

Can anyone tell what I've done..
 

Traurig lief ich wankend weiter. Es war ein großes Chaos in meinem Herzen entstanden.
 

I miss the life...

I miss the colours of the world...

Can anyone tell where I am..
 

Ich schaute in den klaren, blauen Himmel. Was war der richtige Weg, raus aus dem Schlamassel?
 

'Cause now again I've found myself...

So far down, away from the sun

That shines into the darkest place...

I'm so far down, away from the sun again...

Away from the sun again...
 

Endlich stand ich vor dem richtigen Haus, und versuchte kraftlos das Schlüsselloch zu treffen.
 

Plötzlich schob sich eine Nebelwand vor meine Augen und ich sackte in mich zusammen. Mein Kopf knallte gegen die Tür und das Geräusch des Aufpralls strömte quer durchs Treppenhaus.
 

Ich war zu müde, um alleine nach oben zu kommen.

Hätte ich Izzy doch nicht weggeschickt.
 

Ich öffnete die Augen und blinzelte.

Neben mir hatte sich jemand gebückt und versuchte mich wach zu rütteln.
 

Ich realisierte ganz langsam, dass ich leider noch nicht unter der Dusche stand und machte die Augen weit auf.
 

Ich schaute direkt in Matts blaue Augen und erschrak.
 

Wie peinlich mir das war. Er musste doch denken, dass ich auf einer wilden Party gewesen war und mich voll laufen ließ.
 

Sofort versuchte ich aufzustehen und mir eine Ausrede einfallen zu lassen. Das mit dem Aufrichten klappte leider nicht, wie gewünscht. Ich fiel wieder zu Boden. Doch ich fiel weich.
 

Hinter mir tauchte Gabumon auf, und lächelte.
 

„Sora! Was machst du denn hier vor der Tür? Gehst dir nicht gut?“, wollte Matt wissen und half mir vorsichtig hoch.
 

Ich klopfte nervös den Dreck von meinen Kleidern und schaute verwirrt hin und her.
 

„Ich ehm... ich bin wohl gestolpert...“, stammelte ich.
 

Gestolpert? Was besseres ist mir wohl echt nicht eingefallen.

Ich schob es auf meine nicht mehr vorhandenen Energie.
 

Matt sah mich musternd an. Ich wusste sofort, dass er mir nicht glaubte.
 

„So, so... Komm ich helfe dir. Nicht das du wieder stolperst.“, meint er, nahm mir den Schlüssel weg und schloss für mich auf.
 

Ich schaute irritiert auf Gabumon runter.
 

Anscheinend war bei den Beiden dasselbe passiert, wie bei Piyomon und mir. Seltsam.
 

Plötzlich wurde ich von Matt vorsichtig ins Treppenhaus gestupst, und anschließend von ihm die vielen Stufen nach oben getragen.
 

Ich war ziemlich überrascht, welch eine Kraft und Ausdauer Matt hatte, denn er schaffte es in einem Zug, und ohne zu Keuchen.
 

„So.. da wären wir oder?“, fragte er leise und schaute zu mir runter. Er schien überhaupt nicht mehr gekränkt, oder Ähnliches zu sein.

Ich nickte dankend.
 

„Ja.. das ist richtig.. danke, dass war sehr lieb von dir..“, murmelte ich und lächelte.
 

Er lächelte mir charmant zurück, suchte den richtigen Schlüssel und schloss wieder für mich auf.

Ich trat in die dunkle Wohnung ein und drehte mich um.

War es nicht eigentlich unhöflich, wenn man seinen „Retter“ einfach so nach Hause schickte?
 

„Danke schön..Willst du noch mit reinkommen?“, fragte ich, doch mir klappten im selben Moment die Augen zu und ich fiel wieder um.
 

„Gern...“; murmelte er und fing mich auf.
 

Als ich wieder aufwachte, lag ich in meinem Bett.

Matt hatte mich wohl hier rein getragen, wie lieb von ihm....
 

Ich setzte mich auf und schaute auf die Uhr. Es war fast Mitternacht. Ich hatte wieder sehr lange geschlafen.
 

Ich sah mich in meinem Zimmer um, und suchte Piyomon.

Es war weg. Erschrocken stand ich schnell auf.
 

Wo war es nur? Musste es wieder zurück in die Digiwelt?
 

Ich riss meine Zimmertür auf und tappte in der dunklen Wohnung rum. In der Küche brannte Licht.
 

Sofort lief ich dem entgegen und stand plötzlich vor Gabumon, der mit Piyomon am Tisch gerade eine Schale leerte.
 

„Jam.. wirklich lecker...“, schmatze das blaue Digimon und Piyomon stimmte zu.
 

„Was macht ihr denn da?“, fragte ich verdutzt und schaute in die halb leere Schale.
 

„Oh, hallo Sora!“, rief Piyomon und flatterte mir entgegen.
 

„Das Essen hat uns Matt gemacht, wir hatten doch so Hunger!“
 

„Matt..? Er ist immer noch hier?“, wollte ich wissen und sah mich suchend um.
 

„Ja, er wollte dich nicht allein lassen, weil du doch so schwach warst.“, antwortete Gabumon und lächelte andeutend.
 

Ach Matt...Mein Retter... Erst schleppt er mich hier hoch, macht den Digimon was zu essen und bleibt sogar noch, weil er Angst um mich hat... Wie süß von ihm..

Und ich war nur am schlafen... Ich doofe Kuh.
 

Auch Piyomon grinste wissend.

Ich blinzelte die beiden fragend an, und ging weiter zum Wohnzimmer.
 

Dort auf dem Sofa, fand ich Matt vor. Er war eingeschlafen.

Wie niedlich. Er schnorchelte ganz süß. Ich musste bei dem Anblick kichern.
 

Plötzlich zuckte Matts Kopf, und seine Augen öffneten sich in meine Richtung.
 

„Oh... du bist wach..?“, fragte er verschlafen und lächelte zu Frieden.
 

Ich klemmte eine Haarsträhne hinter mein Ohr und nickte.
 

„Danke für´s ins Bett bringen...“, sagte ich und setzte mich neben ihn.
 

Er richtete sich auf und reckte sich.
 

„Kein Problem, du bist leicht wie eine Feder gewesen..“, entgegnete er und schaute mich an.
 

Ich freute mich, er schien wirklich nicht sauer, traurig oder desgleichen zu sein.
 

Er schaute zur Balkontür hinaus und sah sehr nachdenklich aus.
 

Mich quälte der Gedanke an sein verletztes Gesicht immer noch und wollte unbedingt wissen, was denn mit ihm geschehen war.
 

„Du.. sag mal...Den Tag, als du mich zur Schule begleitet hast und als Tai da stand.. und.. du dann weg warst.. und Tai und... du..“, versuchte ich ihn in die Richtung meiner Frage zu lenken, was mir nicht so wirklich gelang.
 

Nervös schaute ich zu ihm. Er kniff nur leicht die Augen zusammen.
 

„Ach das...“, murrte er und starrte weiter gerade aus.
 

„Ja... wa.. warum warst du so.. ich meine...“, stotterte ich aufgeregt und biss mir auf die Lippe.
 

Matt schaute zu mir rüber und legte den Kopf schief.
 

„Verletzt? Niedergeschlagen? Traurig?“, ergänzte er mich und sah mich fordernd an.
 

Ich fing weiter an zu stottern und schaute nervös in alle Richtungen. Dann hing ich an seinem Blick fest.
 

Er lächelte schief und sah wieder ganz freundlich aus.
 

„Weil ich nicht darauf eingestellt war, dass Tai dich küssen würde..“, sagte er schließlich und lächelte weiter.
 

Das war alles? Und da sah man so gekränkt aus? Da stimmte etwas nicht...
 

„Das kann nicht alles gewesen sein, Matt. Sag die ganze Wahrheit!“, forderte ich und beugte mich zu ihm rüber.
 

Seine Augen öffneten sich immer weiter und aus irgendeinen Grund konnte ich unsere Herzen laut schlagen hören.
 

Ich zitterte am ganzen Körper. Ich wollte es unbedingt wissen...

War es das, was ich gedacht hatte?
 

„Nun ja... ich eh...“, startete er und sah mir tief in die Augen.
 

Trau dich! Bitte!... Wenn ich weiß, was ich denke, was du sagen willst, kann mir dass vielleicht unheimlich helfen.

Na ja vielleicht auch nicht, aber es wäre etwas wissenswertes, etwas Wichtiges für mich..
 

Trau dich, Matt. Für mich!

Glücksmomente

Na ja vielleicht auch nicht, aber es wäre etwas wissenswertes, etwas Wichtiges für mich..
 

Trau dich, Matt. Für mich!
 

Ich sah ihm gespannt in die Augen.
 

Dann schloss er die Augen, lächelte und nahm mich in den Arm.
 

„Ich war so sauer, weil... ich war so traurig, weil.... ich war so niedergeschlagen, weil... weil... weil ich dich liebe, Sora..“, gestand er und atmete erleichtert auf.
 

Mir klappte der Unterkiefer nach unten.

Ich hatte so was Ähnliches ja schon geahnt, aber wenn man diese Worte hört, dann hauen sie einen doch glatt um.
 

Schnell beruhigte ich mich wieder, genoss den kleinen Moment des Glückes.
 

Trotzdem wusste ich immer noch nicht genau, wohin mein Herz mich führte.
 

Matt löste die Umarmung und schaute wieder raus in die Nacht.
 

Das Mondlicht spiegelte sich in seinen blauen Augen und durchleutete sein Haar.
 

Er sah in diesem Moment aus, wie ein Engel. Ein wirklich süßer Engel.
 

In der Wohnung war kein einziges Geräusch zu hören, nur von draußen nahm man streitende Katzen war.

Unsere Digimon waren am Esstisch eingeschlafen.
 

Ich sah wieder zu Matt, der mich beobachtet hatte.
 

„Tai hat mir erzählt du kannst ganz toll küssen..“, sagte er nach einiger Zeit der Stille.
 

Ich spürte wie ich rot anlief, er kicherte nur.
 

„Ich wollt dich nicht in Verlegenheit bringen.“, erwähnte er und stupste meine Nase an.
 

Schüchtern blickte ich wieder zu ihm hoch. Er lächelte weiterhin.
 

„Ich würde es nur gerne auch mal spüren...“, murmelte er und schaute wieder weg.
 

Nervös blinzelte ich zum Fenster hinaus. Er wünschte sich mich zu küssen. Ich war plötzlich überfüllt mit Glück.
 

Auch in mir wuchs der Wunsch, nach einem Kuss von Matt.

Ich spürte in mir auf einmal den Mut es selber zu machen, selber einen Versuch zu starten, jemanden zu küssen.
 

Ich atmete tief durch, und räusperte mich.

Matt schaute mich aufmerksam an, er erwartete wahrscheinlich, dass ich etwas sagte.

Aber Worte waren schon viel zu viele gefallen.
 

Ich rückte ein bisschen näher und blickte ihm tief in die Augen.
 

Sein Blick veränderte sich fast sekundenschnell ins sehnsüchtige.
 

„Sora..?“, hauchte er mich fragendem Unterton, doch da hielt ich meine Lippen schon auf seinen.
 

Nicht nur seine Hände, auch sein Mund war so weich...
 

Ich löste benommen den Kuss, doch eigentlich wollte ich weitermachen.
 

Matt wich still zurück.
 

„Danke... Sora..“, murmelte er und schaute schief lächelnd zu mir herüber.
 

So sahen wir uns einige Sekunden an, in denen wir uns immer weiter vor bückten. Das ganze endete, wie zu erwarten war, in einem weiteren Kuss.
 

Dieses Mal war er intensiver.

Voller Leidenschaft küssten wir uns, unsere Zungen trafen sich und spielten mit einander.
 

Matt zog mich runter auf das Sofa, und so legte ich mich auf ihn und ließ meine Hände auf seine fallen.
 

Die Küsse wurden verlangender, heftiger und trotzdem lag noch etwas liebevolles in ihnen.

Ich konnte meine Gefühle nicht kontrollieren, ich war völlig in Matt vertieft.
 

Plötzlich drehte er mich zu Seite, beugte sich über mich und küsste ganz langsam meinen Hals hinunter zu meiner Bluse.

Ich schauderte.

Welch´ein atemberaubendes Gefühl, so unbeschreiblich schön.
 

Ich sog den Duft seiner Haare ein, wie eine Droge.
 

Ich fühlte mich so unbeschreiblich gut unter ihm, dass ich die ganze Welt hätte umarmen können. Ich liebte es, in seiner Nähe zu sein...
 

Matt küsste sich inzwischen wieder hoch und schaute mir tief in die Augen. Ich spürte seine Liebe, seine Lust, mich bist in die Ewigkeit küssen zu wollen.
 

Er küsste mich wieder auf den Mund und umfasste mit seinem linken Arm meine Taille. Bei seiner Berührung, kribbelte alles in mir.
 

Er strich mit seiner Hand über meinen Körper und fuhr unter meine Bluse. Ich stöhnte ungewollt auf, und wurde sofort feuerrot.
 

Er lächelte und umfasste mein Gesicht.
 

„Ich mach nichts, was du nicht willst, das verspreche ich. Soll ich aufhören?“, hauchte er mir ins Ohr und strich und küsste mich auf die Wange.
 

Ich schmiegte mich an sein warmes Gesicht an, sein Oberkörper kuschelte sich an meinen.
 

Ich genoss seine Anwesenheit in vollen Zügen.
 

Er küsste mich liebevoll auf die Stirn, strich mit der einen Hand meine Haare zurück, mit der anderen über meinen Bauch.
 

Meine Muskeln spielten verrückt, mein Herz raste wie wild und doch wollte ich immer mehr.
 

Er knöpfte ganz langsam meine Bluse auf und strich über die freigewordene Haut. Mir stockte der Atem, und mir wurde schwindelig vor Glück.
 

Er küsste entlang meines BH hinaus zu meinen Hals und schließlich auf meine Lippen. Seine Zunge fuhr in meinen Mund und spielte mit meiner.
 

Meine Finger glitten automatisch durch seine blonden, dichten Haare und zogen ihn noch näher an mich heran.
 

Er lächelte und streifte mir mein Oberteil endgültig von mir ab.
 

Ich schauderte unter seinen zarten Streicheleinheiten und Küssen, die er über meinen Körper verteilte.
 

Schließlich zog er mich zu sich hoch, nahm meinen zitterten und schnell atmenden Körper in den Arm und küsste mich leidenschaftlich.
 

Ich konnte nichts anderes machen, als in seinen Mund zu stöhnen, ich wusste sowieso nicht mehr was hier ablief. Ich war ganz woanders. In einer Welt, ganz allein mit Matt.
 

Meine Arme führten meine vibrierenden Finger zu seinem Hemd, was diese gleich eifrig aufknöpften und durch das Zimmer fliegen ließen.
 

Er schaute mir verträumt in die Augen, strich mir über den Oberkörper und küsste mich überall, wo er gerade heran kam.
 

Ich warf nur wollend den Kopf zurück und hielt mich an seinen starken Schultern fest.
 

Während er versuchte, den Reißverschluss meines Rockes zu öffnen, schleckte er von meinen Ausschnitt aus hoch bis an mein Kinn und küsste meine bebenden Lippen.
 

Ich hielt es allmählich nicht mehr aus, ich sprudelte vor Lust, ihn zu noch mehr zu spüren, fast über. In mir explodierte es förmlich.
 

Matt verstand es mich um den Verstand zu bringen und zog mir schließlich meinen Rock aus.
 

Dabei fiel ich zurück aufs Sofa und lag mit glühendem Gesicht nur noch in Unterwäsche vor ihm.

Ich fühlte mich ihm ausgeliefert, er hätte in diesem Moment wirklich alles mit mir anstellen können.
 

Stattdessen küsste er mir auf den Bauch und zog mich langsam wieder zu ihm hoch.

Ich saß nun, verschwommenden Blickes, auf Matts Schoß und hätte jedes Mal aufkeuchen können, wenn er mich liebkoste.
 

Schnell war auch seine Hose ganz woanders, und er beugte sich über mich um mich wieder mit Küssen zu überhäufen.
 

Ich glaubte teilweise, dass ich das alles nur träumte, und gleich mein Wecker klingelte. Doch das geschah nicht.
 

Er entzog mir meine Unterwäsche, verteilte diese im Wohnzimmer und so nahm die Sache ihren Lauf.
 

Unter Stöhnen, Küssen und alles was dazu gehört, schliefen wir miteinander. Es war wirklich traumhaft, ihn so nah an mir zu spüren, wie sich unsere Körper aneinander schmiegten.
 

Mein Herz sprang im Dreieck und meine Muskeln zuckten und zitterten vor lauter Glück. Ich war so unbeschreiblich fröhlich, wie schon lange nicht mehr.
 

Was mich, ganz nebenbei bemerkt, wunderte, war das unsere Digimon, Piyomon und Gabumon, seelenruhig am Tisch schliefen, ohne unser nicht gerade leises Aufstöhnen zu hören.
 

Oder sie hatten es gehört, und haben sich aus den Staub gemacht.
 

Eigentlich, auch wenn es jetzt sehr herzlos klingen mag, war es mir zu diesem Zeitpunkt ziemlich egal, was überhaupt in meinem Umfeld passierte.
 

Es hätte auch ein Reissack in China umfallen können. Es war mir egal, egal, egal. Das Einzigste, woran ich denken konnte, war Matt, mein Matt...
 

Oh, jetzt bezeichnete ich ihn schon als mein Eigentum.. Böse Sora....
 

Irgendwann schliefen wir kraftlos, müde und zu Frieden nebeneinander ein.

Ich kuschelte mich an seinen warmen, leicht verschwitzten Oberkörper. Ich war einfach nur noch happy...

Wenn Eltern mal wieder unpassend aufkreuzen...

Irgendwann schliefen wir kraftlos, müde und zu Frieden nebeneinander ein. Ich kuschelte mich an seinen warmen, leicht verschwitzten Oberkörper. Ich war einfach nur noch happy...
 

Mitten in einem wunderbaren Traum, in dem ich Matt heiratete, wurde ich von einer rosa Feder angegriffen, die mich unter der Nase kitzelte.
 

Als ich langsam die Augen aufschlug, erkannte ich vor mir Piyomon, das auf mich einredete.
 

„Sora! Aufstehen! Sora! Lebst du noch?“, rief es immer wieder aufgeregt und kitzelte mich weiter.
 

Ich rümpfte beleidigt die Nase, drehte mich auf die andere Seite und schaute in Matts schlafende Fassade.
 

Erst lächelte ich zu Frieden, dann schreckte ich nervös hoch und kreischte.
 

Ich war plötzlich hellwach und fragte mich, warum ich nackt neben Matt lag, und warum dieser auch nackt war.
 

Ich schnappte mir meine Sachen und rannte so schnell es ging ins Badezimmer. Ich musste nachdenken. Was war geschehen?
 

Gestern Abend hatte mich Matt nach Hause gebracht, weil ich es alleine nicht mehr geschafft hatte, und dann... dann war da noch etwas.

Dann fiel es mir wieder ein, wir hatten miteinander geschlafen.
 

Ich riss erschrocken die Augen weit auf. Wir hatten es wirklich getan?!

Ich rutschte benommen an der Tür runter. Ich realisierte es noch nicht so ganz.
 

Ich hatte wirklich Sex mit Matt..
 

Im nächsten Moment konnte ich nicht anders, ich musste einfach lächeln.

Das war vielleicht nicht unbedingt das, was ich mir auf Anhieb gewünscht hatte, aber es machte mich überglücklich.
 

Ich rief mir noch einmal das Hochgefühl des gestrigen Abends ins Gedächtnis zurück und spürte, wie alles um mich herum wieder vor Liebe glühte.

Ich hörte von weitem Matts Stimme, wie er meinen Namen rief.
 

Ich dachte, es gehörte zu meinem Tagtraum, doch er stand auf der anderen Seite der Badezimmertür und klopfte.
 

„Sora? Alles okay mit dir?“, wollte er wissen und klang leicht besorgt. Ich zuckte zusammen. Wenn ich jetzt die Tür öffnete, würde er mich ohne Kleidung sehen.
 

Moment, dass hatte er ja schon..

Aber jetzt war das was anderes. Jetzt wusste ich ja wieder, was ich tat.
 

„Ja, alles prima!“, rief ich zurück und schlupfte in meine Unterwäsche.
 

„Ich hatte schon das Gefühl, du hast Angst vor mir, weil du so stürmisch warst..“, bemerkte Matt und lehnte sich hörbar an die Tür an.
 

Ich war gerade dabei in meine Socken zu kommen, und hoppelte quer durch den Raum.
 

„Ich war im ersten Moment nur ein bisschen Schreckhaft, mach dir keine Sorgen!“, entgegnete ich und zog meinen Rock hoch.
 

„Sora... ich glaube deine Eltern kommen wieder, ich kann einen Schlüssel hören..“, murmelte Matt und schluckte so laut, dass selbst ich es hinter der Tür hören konnte.
 

Ich fluchte leise.

Meine Eltern kamen gerade von ihrem Nachtschichten wieder, und das Letzte, was die beiden sehen wollten, war, wie ich mit einem unbekleideten Jungen in der Wohnung stand. Ich wusste nicht was wir machen sollten.
 

Und da war es auch schon zu spät.
 

„Sora? Bist du da? Wir sind wieder zu Hause!“, rief mein Vater lachend und stellte seine Tasche ab.
 

Ich stürmte aus dem Badezimmer und stellte mich neben Matt, der zum Glück wenigstens eine Hose trug.
 

„Ja ehm, ich komme sofort!“, antwortete ich und sah nervös zu Matt rüber.
 

„Ich sollte wohl irgendwie verschwinden, wie?“, meinte er leicht sarkastisch und folgte mir leise ins Wohnzimmer, wo seine Sachen lagen.
 

„Am besten du..“, wollte ich gerade anfangen, doch da stand auf einmal meine Mutter hinter mir.
 

„Weißt du Schatz, ich.. oh....“, sagte sie und blieb versteinert im Türrahmen stehen.
 

Was muss das wohl für ein Gefühl sein, wenn die eigene Tochter mit einem Jungen im Wohnzimmer steht und dessen Klamotten vom Boden fischt?
 

Ich schluckte.
 

„Ich.. ich kann das erklären.. eh... Matt... er... er musste seine Sachen waschen... und eh... die Waschmaschine bei ihm war kaputt.. und da ist er zu mir gekommen und... ehehehe...“, stammelte ich auf die Schnelle und betete das meine Mutter die Story schluckte.
 

Sie blinzelte mich verwirrt an und zog eine Augenbraue hoch.
 

„Um halb zehn, kommt dein Freund also hierher, um seine Wäsche zu waschen.. sehr merkwürdig, findest du nicht?“, fragte sie ironisch und legte ein emotionsloses Gesicht auf.
 

Sie fand das wohl überhaupt nicht komisch. Sie wusste genau was abgelaufen war, dass konnte ich an ihrer Mimik ablesen.
 

Dann trat mein Vater ins Geschehen ein, der solche Situation erst recht sofort durchschaute und keine Wischi-Waschi-Erklärungen hören wollte.
 

„So..so..“, murmelte er und schaute mich erstaunt an.
 

„Na ja ich.. werd´dann mal gehen..“, sagte Matt und huschte an meinen perplexen Eltern vorbei.
 

Als das die Tür ins Schloss gefallen war, öffnete meine Mutter schon wütend ihren Mund, um mir eine Standpauke zu halten, doch mein Vater fuschte ihr dazwischen.
 

„Nun.. im Leben eines jeden Mädchens kommt dieser Zeitpunkt.., das sollten wir respektieren..“, meinte er und fuchtelte wissend mit seinen Armen durch die Luft.
 

Meine Mutter tippte genervt mit den Fuß auf dem Boden.
 

„Aber sie ist noch viel zu jung!“, zischte sie und stoppte meinen Fluchtversuch.
 

„Was ist wenn sie schwanger wird?“, ergänzte meine Mutter und behielt mich scharf im Auge. Mein Vater lachte.
 

„Nun lass sie doch erstmal in Ruhe. Und geh nicht immer gleich auf 180, dass hilft dem Kind auch nicht!“, ermahnte sie mein Vater und zwinkerte mir zu.
 

Das war der Startschuss, ich schwang mich um die Ecke und verbarrikadierte mich in meinem Zimmer.
 

Dort saß Piyomon auf der Fensterbank und lächelte mir entgegen.
 

„Und? Alles geklärt?“, fragte es mich neckend als ich auf es zu kam und auf mein Telefon sah.
 

Ich hatte drei neue Nachrichten, alle von verschiedenen Nummern.

Piyomon beobachtete mich skeptisch.
 

„Stimmt was nicht?“, wollte es wissen, doch ich reagierte nicht.
 

Eilig drückte ich auf „Nachricht abrufen“ und lauschte der ersten Stimme.
 

„Hi Sora. Hier ist Izzy. Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht, du hast dich nicht gemeldet. Ruf mich doch bitte mal an, damit ich mir sicher sein kann, dass du noch lebst. Bis später.“
 

Izzy... Er machte sich mal wieder Sorgen. Ich lächelte und drückte auf die nächste Mitteilung.
 

„Hey Sora.. Du wunderst dich wahrscheinlich, warum ich gestern so plötzlich weg war.. nun ja... ich musste dringend weg, als denk dir nichts bei, okay? Wäre schön, wenn du dich melden würdest... ich würde gerne deine Stimme hören... Bis bald... Tai“
 

Tai... Den hatte ich ja völlig vergessen.. Leicht betrübt klickte ich auf die letzte Nachricht.
 

„Hi Sora..Hier ist Matt... Ich habe übrigens eine Socke bei dir vergessen.... Tut mir echt Leid, dass ich dich mit deinen Eltern allein gelassen hab, ich hoffe du bist nicht sauer.. Ich ruf dich später nochmal an, dann können wir in Ruhe reden! Bis bald... und ehm... ich liebe dich...“ Tuuut
 

Ich lächelte zu Frieden. Mit Matt war alles in Ordnung, Izzy musste ich unbedingt alles erzählen, sonst platzte er vor Neugier und Tai... Tai wollte einfach nur meine Stimme hören..

Eingeständnis

Ich lächelte zu Frieden. Mit Matt war alles in Ordnung, Izzy musste ich unbedingt alles erzählen und Tai... er wollte einfach nur meine Stimme hören..
 

Allerdings galt mein erster Gedanke, Izzy anzurufen.

Schnell wählte ich seine Nummer und stellte auf Lautsprecher.
 

Piyomon setzte sich still neben mich auf den Boden.
 

Gespannt, warteten wir auf eine Antwort, doch war lange Zeit nur das übliche „Tut“ zu hören. Ich seufzte.
 

Kurz bevor ich auflegen wollte, verschwand das getute und eine Frauenstimme meldete sich.
 

„Izumi. Wer spricht?“, sagte diese, es war garantiert Izzys Mutter.
 

„Hier ist Sora, kann ich Izzy sprechen?“, fragte ich freundlich und hoffte sehr, dass er zu Hause war.
 

„Moment bitte.“, antwortete sie. Es waren Schritte, Klopfen und eine aufgehende Tür zu hören. Ich setzte mich in einen Schneidersitzt und legte meinen Kopf in die Hände.
 

„Izzy? Sora ist am Telefon.“, hörte ich Izzys Mutter sagen und ihm es überreichte.
 

„Sora! Na endlich! Wie gehst dir?“, rief er begeistert und ließ sich hörbar auf seinen Stuhl fallen.
 

„Mir gehst soweit ganz gut... ehrlich gesagt geht es mir sogar sehr, sehr gut!“, entgegnete ich kichernd und setzte mich schließlich auf die Fensterbank. Izzy hustete.
 

„Schön das zu hören, aber.... was ist denn so Tolles passiert?“, wollte er wissen. Wie immer neugierig.
 

„Vielleicht wirst du dich wundern, aber Matt.. und ich... wir... na ja...“, stotterte ich leicht gespielt und kicherte wieder.
 

Ich konnte mir Izzys verwirrtes Gesicht nur zu gut vorstellen.
 

„Eh.... ich hab gerade was im Kopf, was du meinen könntest. Kicher nochmal so komisch, dann kann ich meine These überprüfen..“, gab er zurück und schluckte. Ich musste lachen.
 

Izzy wusste anscheinend sofort, was gemeint war.

Nun gut, dass war bei meiner gestotterten Andeutung nun auch nicht schwer.
 

„Okay... ich glaube ich weiß, was abgelaufen ist. Nur versteh ich nicht, wie es dazu gekommen sein soll. Erklärungen bitte! Aber zack, zack!“, forderte mein Telefonpartner und tippte auf hörbar auf ungeduldig auf etwas Hölzernen.
 

„Ehm.. wenn ich anfange, wirst du dir vielleicht Vorwürfe machen , weil du mich nicht ganz nach Hause gebracht hast und..“, sagte ich doch wurde ich von einem murrenden Quieken unterbrochen.
 

„Sora! Sora! Sora! Hör auf, um den heißen Brei herum zu reden, ich will wissen was Sache ist. Du kennst mich doch. Hat man mir erst einmal den kleinen Finger gegeben, muss ich die ganze Hand haben! Also erzähl schon, ich werd´noch ganz krank, vor Neugierde!“, zischte er mich wissbegierig an.
 

Ich musste wieder lachen. Wie man nur so neugierig sein konnte.
 

„Okay, okay..“, beruhigte ich ihn und atmete tief ein. Diese Story erforderte einen langen Atem.
 

„Es fing damit an, dass ich vor der Haustür zusammenbrach, und Matt mich vom kalten Boden, bis hoch zur Wohnungstür getragen hatte, weil ich dazu nicht mehr fähig war. Er hat sogar die Tür für mich aufgeschlossen! Dann bin ich in den Tiefschlaf gefallen, und Matt hat mich in mein Bett gelegt.“, erzählte ich aufgeregt und hörte, wie Izzy von Stuhl rutschte.
 

„So schnell ging das?“, rief er nervös und rappelte sich wieder auf.
 

„Was, was? Ach Quatsch, ich war doch noch gar nicht fertig!“, erwiderte ich genervt und es rauschte im Telefon. Izzy schnaubte erleichtert.
 

„Na dann mal weiter!“, murmelte er atemlos. Also fuhr ich fort.
 

„Na ja, dann habe ich stundenlang geschlafen, bis ich schließlich irgendwann um halb zwölf wieder wach war. Aus der Küche kamen merkwürdige Geräusche, und so bin ich dahin und sah, wie Piyomon und Gabumon gerade einige Schalen leerten, und sie erzählten mir, dass Matt für sie gekocht hätte, und die ganze Zeit hiergeblieben wäre, weil er sich Sorgen um mich gemacht hatte..“
 

Meine Stimme wurde immer aufgeregter und auch verliebter, Izzy lachte.
 

„So. Und wann kommt der interessante Teil?“, wollte er schließlich wissen und ich stockte. Er war nur auf das Eine aus, so ein Schlingel..
 

„Na ja... ich ging dann zu Sofa, wo Matt eingeschlafen war. Dann kam Eins zu Anderen. Küssen und Fummeln und... den Rest kannst du dir denken... Ach und meine Eltern kamen eben nach Hause, und haben Matt noch halb bekleidet gesehen. Meine Mutter hat vielleicht wütend geguckt...“, schloss ich ab und wartete auf seine Reaktion.
 

„Ei, ei, ei...“, bemerkte er und ich fragte mich, was ich daraus schließen sollte.
 

„Ist das alles, was du dazu zu sagen hast?“, wollte ich beleidigt wissen. Ich hatte ein bisschen mehr erwartet.
 

„Doch ich hab dir was Gewaltiges zu sagen!“, erwiderte er lauter und ich zuckte zusammen.
 

„Dann sag doch endlich..“ Ich zitterte... Was war wohl Izzys Meinung?
 

„Du liebst Matt!“, rief er begeistert und lachte lauthals los.
 

Ich blinzelte benommen zu Piyomon rüber. Es lächelte mich nur an, keine Reaktion.
 

„Du liebst Matt! Du liebst Matt!“, rief es aufgeregt und lief im Kreis.
 

Ich riss geschockt den Mund auf und spürte, wie ich rot wurde.
 

„Das weiß ich nicht, verdammt!“, zischte ich und Piyomon blieb verdutzt stehen.
 

„Etwa nicht?“, fragte es traurig und plumpste niedergeschlagen auf den Boden.
 

„Sora... Siehst doch ein. Wir haben dich alle durchschaut.“, meinte Izzy und kicherte.
 

Warum wussten das alle, nur ich nicht.
 

„Und wieso bist du dir da so sicher?“, wollte ich zickig wissen und verschränkte die Arme.
 

„Die Art, wie du über ihn redest, die Art, wie du ihn ansiehst. Und du hast mit ihm geschlafen. Das sagt doch mal alles.“, erklärte er und räusperte sich.
 

Das waren ziemlich gute Argumente. Ich schaute verzweifelt zu Piyomon, doch das nickte nur zustimmend.
 

Alle waren plötzlich gegen mich... Aber ich musste mir eingestehen... Sie hatten beide recht.
 

Ich fühlte mich bei Matt wirklich sehr viel wohler und geborgener, als bei Tai.
 

„Und? Sora, stimmst du mir endlich zu?“, fragte Izzy drängelnd.
 

Ich atmete noch einmal tief durch und hörte auf mein Herz.
 

„Izzy?“
 

„Jau?“
 

„Du hast recht. Du hattest immer recht... Ich liebe Matt.“, sagte ich schließlich fest entschlossen und hörte Izzy klatschen.
 

„Applaus. Du hast es endlich gecheckt. Ich bin stolz auf dich!“, rief er aufgedreht und jubelte. Auch Piyomon tanzte ein Freudentanz.
 

Ich lächelte geschlagen. Ich konnte ja nun nicht immer so hin und her jetten, Matt oder doch Tai. Das Hin- und Her war zum Glück beendet.
 

„Danke für eure Hilfe, Leute..“, murmelte ich und warf Izzy und Piyomon eine Kusshand zu, auch wenn Izzy nur wage ahnen konnte, was ich tat.
 

„Kein Problem!“, entgegneten die beiden fast gleichzeitig, und so fingen wir alle an zu lachen.
 

„Ach übrigens. Sora? Ich habe auch tolle Nachrichten von mir!“, erwähnte Izzy, nachdem wir alle ausgelacht hatten.
 

Ich lauschte gespannt.
 

„Was? Erzähl! Was gibst denn Tolles?“, wollte ich aufgeregt wissen, ich klang schon fast wie Izzy vorhin.
 

„Ich hab ein Mädchen kennengelernt.. Im Mathekurs... Sie heißt Jeannie und ich glaube, ich hab mich ein klein wenig verliebt...“, nuschelte er langsam vor sich hin und wir kicherten.
 

„Du musst mir unbedingt alles erzählen!“, rief ich begeistert, doch wurden wir von einem Türklingel gestört.
 

„Oh.. ich ruf dich später nochmal an, Izzy! Vergiss deine Rede nicht!“, sagte ich und legte auf. Piyomon folgte mir zur Tür.
 

Wer konnte das denn sein? Neugierig öffnete ich und starrte in große braune Augen. Tai!
 

Auf seinen Lippen machte sich ein Grinsen breit.
 

„Wir Zwei, gehen jetzt auf Reise, Prinzessin!“, meinte er und zog mich raus ins Freie.
 

„Wa.. was? Nicht schon wieder..“, jammerte ich und flehte Piyomon um Hilfe an. Doch dies war nur am Winken und schloss die Tür.

Ich war doch was faul.
 

Nicht nur, dass mich Tai ständig entführte, nein jetzt steckte Piyomon auch noch mit ihm unter einer Decke.
 

Da ich mich leider nicht gegen Tais starken Griff wehren konnte, ging ich lieber freiwillig mit. Sonst hätte ich mir wahrscheinlich noch meine Knochen gebrochen..

Izzys Liebe

Um euch noch ein bisschen auf die Folter zu spannen, schieb ich mal ein kleines, und hoffentlich schönes Kapitel über Izzy ein. Ich dachte mir, da er ja so eine tatkräftige Unterstützung für Sora war, bekommt er auch eine süße Freundin. ;)

Viel Spaß beim lesen, eure Jen :)
 

Nachdem Sora aufgelegt hatte, flogen meine Gedanken still durch den Raum.

Ich ließ mich seufzend auf mein Bett fallen, schloss die Augen und versuchte nach zu denken.
 

Doch alles führte wieder zu ihr. Zu dem wunderhübschen Mädchen aus meinem Mathekurs.

Jeannie Mishitawa.
 

Sie hatte leicht welliges, schwarz-graues Haar, blau-grüne Augen und ein Lachen, wie Engelsstimmen. Sie war liebenswürdig und so süß, dass mir die Zähne schmerzten.
 

Noch nie zuvor, war mir ein so tolles Mädchen begegnet.

Die anderen in meinem Umfeld meiden eine tiefere Bekanntschaft, weil sie mit einem „Computerfreak“ wie mir, nichts zu tun haben wollen.
 

„Ach der liebt doch sowieso nur seinen PC!“
 

„Izzy? Der kann doch nur Computersprache!“
 

Das kränkte, sehr sogar.
 

Ich erinnerte mich an unsere gemeinsamen Stunden, nebeneinander im Klassenzimmer.
 

Ich konnte mit ihr über alles lachen, und das auch sehr gerne, ich liebte ihr Lachen.
 

Als sie mich allerdings nach meinen Hobbys fragte, hoffte ich sehr, dass sie nicht so reagieren würde, wie all die anderen.

Aber bei meinen Glück, würde bestimmt genau das passieren.
 

„Ich bin ein Computejunkie...“, gab ich offen zu, warum auch lügen?
 

Vorsichtig schaute ich zu ihr rüber. Sie aber lächelte mich freudig an.
 

„Cool, ein PC-Spezialist. Dann kannst du mich doch sicherlich meinen reparieren, der ist nämlich kaputt!“, bat sie mich und kicherte.
 

Ich war so erleichtert, dass Jeannie nicht wie alle anderen reagierte, und mochte sie gleich noch mehr.
 

Ich setzte mich auf und stöhnte. Wir hatten von der Schule aus, eine Sportveranstaltung, bei der Anwesenheit leider Pflicht. Und das am Wochenende.
 

Ich will nicht sagen, dass ich Sport verabscheue, aber es ist nun mal nicht ganz mein Idealgebiet.
 

Das einzigst Schöne, und zwar wirklich Schöne, war, dass Jeannie da sein würde.
 

Ich stand schließlich auf, packte meine Tasche und ging in den Flur.
 

„Ah.. musst du schon los?“, fragte mich meine Mutter und packte mir heimlich eine Flasche Wasser mehr ein. Sie machte sich immer Sorgen, wenn ich nicht genug versorgt war.
 

„Jap. Wünsche mir, dass ich es schnell hinter mich bringe!“, entgegnete ich und grinste.
 

„Ich wünsche dir lieber viel Erfolg, mein Schatz!“, sagte sie und lächelte.
 

Ich winkte und ging schließlich los.
 

Auf dem Sportplatz der Schule angekommen, sah ich, wie sich Schüler meines Jahrgangs gerade aufwärmten. Ich seufzte und ging zur Tribüne rüber.
 

Dort ganz unten sah Jeannie auf der untersten Stufe sitzen, sie schaute nicht gut aus.

Ihr Gesicht war blass, ihr Körper zitterte.
 

Sofort rannte ich zu ihr und schmiss meine Sachen zur Seite.
 

„Jeannie? Alles okay?“, fragte ich nervös. Sie sah zu mir rüber und lächelte.
 

„Hey, hey, was für eine stürmische Begrüßung.“, sagte sie sanft und hustete.
 

„Was ist passiert?“, wollte ich wissen, mein Puls raste.
 

„Ich habe mich übernommen, ich hatte es vergessen..“, meinte sie leise und faltete ihre schlotternden Hände. Ich fühlte einen stechenden Schmerz in meiner Brust.
 

„Was vergessen?“, harkte ich nach, meine Neugierde mal wieder...
 

Jeannie sah mich traurig an. Erst jetzt vielen mir ihre Schweißperlen im Gesicht auf.

Sie sah aus, als hätte sie einen Marathon hinter sich.
 

„Versprich mir, dass du es für dich behältst, okay?“, flüsterte sie mahnend und legte mir einen, ihrer weichen, zarten Finger auf die Lippen.
 

Ich nickte verkrampft, meine Atmung hatte sich gerade dankend verabschiedet.
 

„Ich bin schwer krank. Ich habe ein Atemproblem, weil meine Lungen nur noch zu 70% funktionieren...“, murmelte sie betroffen.
 

Ich riss vor Schreck, die Augen weit auf. Warum sie?
 

Sie war so ein bildschönes, kluges, liebes Mädchen, mit so einem harten Schicksal.
 

Es tat mir so weh, das ich fast angefangen hätte, zu weinen.
 

Sie legte mir einen Arm um die Schultern.
 

Ich kam mir in diesem Moment wie ein Mädchen vor, mir war es peinlich, dass mir die Tränen in die Augen schwammen.
 

„Das nimmt dich ja ziemlich mit, was?“, kicherte sie und lächelte.
 

Ich lief rot an. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken.
 

„Tut mir Leid, dass ich hier rum flenne.“, murrte ich und wischte mir die Tränen weg.
 

Sie legte ihre Hände an meine Wangen und drehte ihn zu sich.
 

Ihre Hände zitterten nicht mehr, sonder waren angenehm warm.
 

Verträumt schaute ich in ihre Augen. Erst jetzt spürte ich, wie verschossen ich in sie war.
 

„Ich finde das nicht schlimm, ich finde das sogar sehr süß.“, hauchte sie und grinste.
 

„Ich würde für dein Lächeln töten..“, murmelte ich unbewusst.
 

Jeannie blinzelte mir gerührt entgegen und lächelte das Schönste, dass ich je an ihr gesehen hatte.
 

Dann überkam es mich, ich musste ihr irgendwie zeigen, dass ich mich in sie verliebt hatte.
 

Ja, auch Computerfreaks können sich wirklich verlieben, und auch dann müssen sie in der Lage sein, dies der Person zu sagen.
 

Und das ohne Elektronik.
 

Ich küsste sie auf ihre zarten, weichen Lippen, alles an ihr schien zart und weich zu sein.
 

„Ich glaube ich hab mich ziemlich in dich verknallt, Jeannie..“, flüsterte ich und schaute ihr wieder in die Augen.
 

Ich bekam ein breites Grinsen und eine stürmische Umarmung.
 

Sie musste nichts mehr sagen, ich konnte es fühlen.
 

Sie liebte mich auch...

Entführung die Zweite

Da ich mich leider nicht gegen Tais starken Griff wehren konnte, ging ich lieber freiwillig mit. Sonst hätte ich mir wahrscheinlich noch meine Knochen gebrochen..
 

„Was wird das schon wieder, wenn ich mal fragen darf?“, rief ich meinem Kidnapper genervt zu.
 

Dieser allerdings, zog mich weiter die vollen Straßen entlang, mit keinem erkennbarem Ziel. Allmählich leierte mir mein Arm aus.
 

Tai schien das herzlich wenig zu stören, er machte einfach weiter.

Und das auch noch ohne mir zu sagen, was er eigentlich vor hatte.
 

An einer Ampel machte er schließlich Halt. Endlich.
 

Ich atmete schwer, er hatte aber auch ein Tempo drauf...
 

„Könntest du mir nicht einfach sagen, wo es lang geht, ich komme doch schließlich schon freiwillig mit. Dieses Geziehe gefällt mir ganz und gar nicht.“, sagte ich und hoffte auf Tais Mitleid.
 

Doch nichts geschah.
 

„Wo bliebe denn mein Spaß?“
 

Das war das Einzigste was er dazu sagte. Sauer verschränkte ich die Arme. So wollte ich garantiert nicht mehr weitergehen.
 

„Ich lass mich nicht von A nach B verschleppen, klar?“, entgegnete ich und schaute sauer zu ihm rüber.
 

Tai lachte nur, schnappte sich meinen Arm und zog mich bei Grün über die Hauptstraße.
 

„Das wollen wir doch mal sehen, Prinzesschen..“, rief er und verdoppelte sein Tempo.
 

Ich stolperte hinter ihm her, nein viel mehr flog ich fast über den Gehweg. Der hatte sie doch nicht mehr alle.
 

Im vorbei fliegen sah ich wie sich die Menschen nach uns umdrehten und den Kopf schüttelten. Einige riefen uns sogar nach.
 

„Das ist ein Fußweg und keine Rennbahn! Unverschämte Gören!“
 

„Ey, die Welt gehört nicht euch alleine!“
 

Ich versuchte so vielen wie nur möglich eine Entschuldigung hinterher zu rufen, aber ich musste höllisch auf meine Füße aufpassen. Die überschlugen sich schon fast.
 

„Mhm.. so wird das wohl nichts...“, hörte ich Tai murmeln.
 

Er blieb plötzlich stehen, schnappte sich meine Taille und hob mich über seine Schulter.
 

Und da mir das Glück ja so hold war, hatte ich einen Rock an, der einigen einen wunderbaren Eindruck auf meine Unterwäsche verschaffte.
 

Ich trommelte Tai auf den Rücken.
 

„Lass mich runter!“, zischte ich und trampelte mit den Beinen auf ihn ein.
 

„Hör auf, dein Rock weht mir ins Gesicht! Und dann machst du nur schlimmer..“, keifte er und klatschte mir seine Hand auf meinem Po.
 

„Jetzt betatschst du mich auch noch, lass mich sofort runter, du Idiot!!“, rief ich weiter und wedelte mit all meinen Gliedmaßen herum.
 

Doch Tai lief weiter und ließ seine Hand dort, wo sie war.
 

„Willst du wirklich, dass alle deinen süßen Knackarsch sehen? Ich will dir doch nur helfen, Sora!“, entgegnete er.
 

Ich war ihm dafür zwar sehr dankbar, aber ich fühlte mich trotzdem sehr unbehaglich. Dennoch blieb ich still.
 

Irgendwann müsste er ja mal anhalten, und dann würde meine Rache bitter sein.
 

Doch bevor wir irgendwo ankamen, lief er um Tausend Kurven, bei denen ich mich krampfhaft an seinem T-Shirt festhalten musste und bei Rot über die Straße, dass in meinen Ohren immer noch die neunte Symphonie von Beethoven als Hubkonzert spielte.
 

Zudem hatte ich einen deutlichen Eindruck, von der Welt einmal anders herum bekommen.

Allerdings stieß mir langsam das Blut in den Kopf und mir wurde schwindelig.
 

„Tai.... kannst du nicht mal aufhören, so zu rasen?“, bat ich ihn und hielt mir meinen Kopf.
 

„Wir haben es gleich geschafft, Sora.“, bemerkte er und ich dankte, dass meine Gebete erhört wurden.
 

Nach einer weiteren roten Ampel, hielt Tai kurz und setzte mich ab.

Erleichtert ließ ich mich auf einer Bank fallen und atmete erst einmal tief durch.
 

„Warum nur immer ich? Was hab ich dir denn getan?“, fragte ich erschöpft. Das Blut strömte langsam wieder aus meinem Kopf, in die anderen Regionen meines Körpers.
 

Tai grinste und versetzte sich in die Torwartposition.
 

„Wenn hier einer jammern darf, dann bin ich das. Ich hab dich schließlich dreißig Block hierher getragen.“, entgegnete er und keuchte.
 

„Wir hätten ja ganz normal gehen können, aber der feine Herr wollte ja nicht... Aber kannst du mir vielleicht mal verraten, warum wir an der Schule sind?“, wollte ich wissen und drehte meinen Kopf zum Schulgebäude.
 

Tai lachte kurz.
 

„Das ist eine Überraschung. Denn dich erwartet heute noch Großes... hoffe ich jedenfalls.“, sagte er und lächelte mich andeutend an. Ich schaute ihn fragend an.
 

Was Großes?

In mir stieg die Nervosität, ich war schon etwas neugierig.
 

„So, so...“, murmelte ich.
 

„Und damit deine Überraschung nicht noch länger im Dunklen warten muss, gehst jetzt weiter, Prinzesschen.“, meinte Tai nahm meine Hand und führte mich weiter.
 

Ich folgte zitternd. Ich liebte Überraschung, und überlegte die ganze Zeit, was es sein könnte.
 

Was ich mich noch fragte, war, warum mich Tai plötzlich „Prinzesschen“ nannte.
 

Wir liefen weiter, zum großen Schuppen der Schule, in der das Licht immer nicht funktionierte. Ich hasste es, da hinein zu gehen.
 

Doch genau Das schien Tai vorzuhaben. Er zog mich durch das Tor und schubste mich rein. Ich drehte mich verwirrt um.
 

„Tai...?“, murmelte ich hilflos, doch Tai grinste vom Eingang her nur liebevoll.
 

„Ich wünsch´ dir viel Glück... Sora..“, flüsterte, zwinkerte mir zu und schloss die Tür.
 

Geschockt blieb ich im Dunkeln stehen. Ich hasste es hier.
 

In der siebten Klasse hatten ein paar Jungs mich hier eingesperrt, und mich ausgelacht, weil ich vor Angst fast geheult hätte.

Die Wände knarrten immer fürchterlich bei aufkommenden Wind.
 

Als es damals klingelte, ließen mich die Typen natürlich nicht raus, sondern behaupteten beim Lehrer, ich sei nach Hause gegangen.
 

In der Zwischenzeit hatte ich mich in einer Ecke verschanzt und zitterte vor Angst. Ich wusste nicht was ich machen sollte, vor Furcht konnte ich nicht denken.
 

Dann klopfte es, und vor Schreck schrie ich lauthals.
 

„Sora? Sora, ich bins, Matt!“, rief damals eine Stimme.
 

Matt hatte mich damals aus dem Schuppen befreit und dafür war ich ihm so dankbar, dass ich ihm weinend in die Arme gefallen war.
 

„Keine Angst, Sora.. ich bin immer für dich da..“, sagte er und umarmte mich liebevoll.
 

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Matt war die Überraschung!
 

Er wollte sich hier mit mir treffen, damit ich mich daran erinnerte, und daran dachte, dass er immer für da wäre, egal was passieren würde...
 

Damit meinte er bestimmt, für wen sich mein Herz auch entscheiden würde, er würde trotzdem immer bei mir sein wollen.
 

Mir lief eine Träne der Rührung über die Wange..
 

„Ach Matt....“, flüsterte ich und mir war als könnte ich sein Herz schlagen hören.
 

„Nur für dich Sora...“, hauchte er schließlich in die Dunkelheit hinein und mich umhüllte ein Gefühl der Geborgenheit.
 

Angst hatte ich nicht mehr, jedenfalls nicht, wenn Matt bei mir war.

Liebesklänge

„Nur für dich Sora...“, hauchte er schließlich in die Dunkelheit hinein und mich umhüllte ein Gefühl der Geborgenheit.
 

Angst hatte ich nicht mehr, jedenfalls nicht, wenn Matt bei mir war.
 

„Oh Matt... du erinnerst dich daran... wie süß..“, flüsterte ich.
 

Ich versuchte seine Stimme im Dunkeln ausfindig zu machen und tippelte ganz vorsichtig einige Schritte.
 

„Halt Sora! Bleib bitte stehen, du könntest stolpern.“, warnte mich Matt und ich hörte eine E-Gitarrensaite. Das war sicher Matts.
 

„Ich hab hier was für dich Sora...“, fügte er leise hinzu und haute in die Tasten.
 

Seine Band fing ebenfalls an zu spielen. Er wollte mir was vor singen..
 

Hey Juliet!...
 

Hey, I've been watching you ..

Every little thing you do..

Every time I see you pass..

In my homeroom class, makes my heart beat fast..
 

I've tried to page you twice...

But I see you rolled your eyes...

Wish I could make it real...

But your lips are sealed, that ain't no big deal..

..
 

´Cause I know you really want me...

I hear your friends talk about me ...

So why you tryin´ to do without me..
 

When you got me!Where you want me!

...
 

Hey Juliet!
 

I think.. you're fine..

You really blow my mind..

Maybe someday, you and me can run away...

I just want you to know...

I wanna be your Romeo..

Hey Juliet!...
 

Hey Juliet!
 

Ich musste kichern, dass Lied war echt klasse.

Ich spürte wie sehr er sich in diesen Song hang, und ihn mit vollem Gefühl sang. Ich lächelte in die Dunkelheit hinein.
 

Girl you got me on my knees...

Beggin please, baby please...

Got my best DJ on the radiowaves saying :
 

Hey Juliet why do you do him this way?
 

Too far to turn around..

So I'm gonna stand my ground...

Gimme just a little bit of hope..

With a smile or a glance, gimme one more chance...
 

´Cause I know you really want me..

I hear your friends talk about me...

So why you tryin to do without me..

When you got me! Where you want me!
 

Hey Juliet!
 

I think you're fine..

You really blow my mind...

Maybe someday, you and me can run away...

I just want you to know..

I wanna be your Romeo...
 

Hey Juliet!...
 

Ich wippte, leicht verträumt, im Takt der Musik mit.

Meine Wangen waren gerötet, ich war so gerührt.
 

I know you really want me..

I hear your friends talk about me...

So why you tryin to do without me..

When you got me! Where you want me!
 

You don't have to say forever...

For us to hang together...

So - hear - me - when I - say

Hey Juliet!
 

Hey Juliet!...
 

I think (I think) you're fine (you´re fine)

You really blow my mind (blow my mind...)
 

Maybe (Maybe) someday (someday..), you and me can run away

I just want you to know

I wanna be your Romeo!
 

Hey Juliet! Hey Juliet!
 

Hey Juliet!
 

I think you're fine..

You really blow my mind...

Maybe someday, you and me can run away...

I just want you to know..

I wanna be your Romeo...
 

Hey Juliet!...
 

Hey Juliet... Hey, hey Juliet..
 

Hey Juliet...
 

Die letzten Akkorde klangen aus, und plötzlich war es wieder still.

Ich liebte dieses Lied, es war so traumhaft schön, und so eine liebevolle Idee von Matt.

Oh, wie sehr ich Matt liebte...
 

„Das war... so.. wunderschön...“, murmelte ich noch benommen.
 

Schritte.
 

Ich hörte wie sich jemand einen Weg zu mir durchbahnte.

Dieser Jemand war Matt, ich konnte seinen Duft riechen.
 

Ja, ich hatte mir gemerkt wie er roch.
 

„Brich dir bitte nichts, ja?“, bat ich ihn und hoffte das er heil bei mir ankam.
 

Von weitem war eine Tür zu gefallen, Matts Bandkollegen hatten kichernd den Raum verlassen.
 

„Keine Sorge, hab mir vorhin schon ein bisschen den Weg freigeräumt. Außerdem breche ich mir lieber etwas, anstatt das du dich verletzt, Sora..“, entgegnete er und kicherte.
 

Ich seufzte, so wie es verliebte Mädchen nun einmal tun, wenn sich ihr Angebeteter so für sie einsetzte.
 

Schließlich spürte ich eine Hand an meinem Gesicht, sie war warm und weich. Matt...
 

„Gefunden!“, meinte Matt sanft und tätschelte meine Wange.
 

Ich griff nach seiner Hand und hielt sie ganz fest in meinen.
 

„Das Lied hat dir gefallen?“, wollte er wissen und ich spürte seine Wärme direkt vor mir.
 

Ich ging einen Schritt nach vorne und lehnte mich an seinen Oberkörper an.
 

Von draußen war ein geringer Lichtstrahl zu sehen, der auf uns drauf leuchtete, aber von Matt war nicht viel zu sehen.
 

Er trug bestimmt wieder schwarz... Seine Lieblingsfarbe..
 

„Das deute ich als ja..“, murmelte und gab mir einen Kuss auf das Haar. Ich war so unbeschreiblich glücklich. Wie ein Traum..
 

„Ich liebe dich Matt....“, flüsterte ich unbewusst, ich hätte nicht gedacht, dass es aus mir raussprudeln konnte.

Ich hätte noch nicht einmal vermutet, dass ich mich trauen würde..
 

„Ich dich auch.. Und das wird sich niemals ändern.. Aber das weißt du ja.“, meinte er und vergrub sein Gesicht in meiner Schulter.
 

Vor lauter Freude umschlang ich ich ihn so doll, dass ich ihn fast die Luft abgequetscht hätte. Er keuchte.
 

„Ah.. Sorry. Ich bin manchmal echt bescheuert...“, betäuerte ich und klatschte meine Hände in mein Gesicht.
 

Matt lachte leicht.
 

„Noch kein Grund sich zu schlagen, Soralein. Ich lebe ja noch!“, meinte er und zog meine Hände aus dem Gesicht um mich zu küssen.
 

Ich erwiderte mit Freuden.
 

„Ich bin sehr froh, dass das Hin und Her vorbei ist.“, sagte er und hob mich hoch. Ich lachte.

Das er sich bei mir noch keinen Bruch gehoben hatte, fand ich bewundernswert.
 

„Ich auch. Da gehst einem auch gleich viel besser.“, entgegnete ich und lachte weiter.
 

Doch was war eigentlich mit Tai?

Ich wunderte mich, dass er mich auch noch hier her gebracht hatte, und kommentarlos gegangen war.
 

Was war mit ihm?
 

Das galt es später noch heraus zu finden.

Elternchaos

Doch was war eigentlich mit Tai?

Ich wunderte mich, dass er mich auch noch hier her gebracht hatte, und kommentarlos gegangen war.
 

Was war mit ihm?
 

Das galt es später noch heraus zu finden.
 

Es war sonntagmorgens um 10 Uhr, als mich mein Vater zum Frühstück weckte.

Verschlafen tapste ich durch die Küche, und ließ mich auf den Stuhl fallen.
 

„In letzter Zeit bist du immer sehr müde.“, bemerkte mein Vater und schob sich ein Toast zwischen die Zähne. Ich nickte nur.
 

Meine Mutter reagierte immer noch gereizt, sie war wohl ziemlich sauer auf mich.
 

Dabei hatte sie ja gar nichts von dem Eigentlichem mitbekommen.

Doch seitdem sie mich Matt im Wohnzimmer gesehen hatte, sprach sie nur das Nötigste mit mir.
 

Mein Vater allerdings war stolz auf mich.

Sein „junges, aber reifes Fräulein“ war ich seit Neuestem.

Wenn´s ihn glücklich machte.
 

„Wo warst du gestern eigentlich so plötzlich?“, fragte mich mein Vater und schlürfte an seinem Kaffee.

Ich verschluckte mich an meinem Brötchen und hustete.
 

Nervös Hang ich über dem Tisch.
 

Gestern wurde ich von Tai entführt, in eine dunkle Kammer eingeschlossen, dann wurde mir etwas vorgesungen, dann fiel ich Matt küssend in die Arme, und dass alles endete mit dem, bei dem ihr uns zum Glück nicht erwischt hattet.

Ach ja, und Matt ist jetzt mein fester Freund.
 

Schachtelsatz, aber immerhin wäre das die gekürzte Version des gestrigen Tages.
 

Wenn ich das allerdings meinen Eltern erzählen würde, würde zu mindestens meine Mutter zu brutalen Mitteln greifen.
 

Ich hätte Hausarrest bis zur Volljährigkeit verpassen und Matt wäre tot. Außerdem hätte Tai eine Anzeige wegen „Entführung“ am Hals.

So was würde ich ihr durchaus zu trauen.
 

„Eh Izzy brauchte überstürzt meine Hilfe... Tut mir Leid, dass ich nicht Bescheid gesagt habe..“, antwortete ich entschuldigend.
 

„Du hättest uns echt sagen können, dass du den halben Tag verschwindest.. Wir waren krank vor Sorge.“, meinte meine Mutter kalt.
 

Ich wünschte mir wirklich, dass sich unser Verhältnis wieder bessern würde, so wie damals, als Piyomon zwischen uns vermittelt hatte.

Aber als in ihr versteinertes Gesicht sah, wusste ich dass wir weit weg von dieser Phase weg waren.
 

„Mama... ich..“, startete ich einen Versöhnungsversuch, doch meine Mutter verließ urplötzlich den Raum.

Traurig rührte ich mit einem Löffel in meiner Milch rum.
 

„Lass dich deswegen nicht runterziehen, Sora.“, riet mir mein Vater aufmunternd und lachte kurz.
 

„Deine Mutter wird sich wieder beruhigen, da bin ich mir sehr sicher. Sie hatte nur nicht damit gerechnet, dass du schon so früh....“, fügte er zögernd hinzu und tätschelte meine Schulter.
 

Langsam hatte ich es satt. Meine Mutter war gemein, sie gönnte mir mal wieder nicht das kleinste Glücksgefühl in meinem Leben.
 

Wütend stieß ich seine Hand weg und stand auf.

Ich hatte genug von ihrer Laune, warum war sie eigentlich sauer auf mich?
 

„Mama kann es doch nur nicht ab, dass ich langsam erwachsen werde, und nicht mehr das kleine Mädchen bin, dass sie verzweifelt versucht nach ihren Vorstellungen zu formen!

Ich bin fast sechzehn Jahre alt und es war doch nur eine Frage der Zeit, bis ich mit Jungs mehr mache, als Händchen halten!“, zischte ich aufgebracht.
 

Ich war so in Rage, dass ich nicht bemerkt hatte, wie meine Mutter wieder zurück in die Küche gekommen war.
 

Meine Eltern schauten mich erschrocken an, sogar meinem Vater war das Lachen gründlich vergangen. Ich schluckte.
 

„Ich wusste gar nicht, dass ich dich „formen“ würde...“, murmelte meine Mutter emotionslos und beobachtete mich genau.
 

Doch dieses Mal hielt ich ihrem Blick stand. Ich gab nie wieder klein bei.
 

„Ja! Und ich bin froh, dass ich es losgeworden bin!“, keifte ich und lief erhobenen Hauptes an ihr vorbei in mein Zimmer.

Dort wurde ich schon von Piyomon sehnlich erwartet.

Es bemerkte sofort meine schlechte Laune und kam angetapst.
 

„Sora? Was ist denn los mit dir?“, wollte es wissen und hüpfte nervös auf und ab.
 

Ich war allerdings noch so geladen, dass ich erstmal quer durch mein Zimmer laufen musste, um mich ab zu reagieren.

Erst dann sah ich mich in der Lage zu antworten.
 

„Meine Mutter ist wieder mal so gemein, sie gönnt mir gar nichts mehr!“, schnauzte ich aufgebracht und ließ mich auf mein Bett fallen. Piyomon setzte sich neben mich.
 

„Sie will nicht, dass ich mich ernsthaft verliebe, geschweige denn mit Jungs... schlafe..“, murmelte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Piyomon strich mir über den Rücken...
 

„Ach Sora...Ihr hattet doch mal ein so gutes Verhältnis..“, sagte es leise.
 

„Das ist Schnee von gestern. Sie ist gemein.“, meinte ich und schmiss eins meiner Kissen auf den Boden. Ich war stocksauer auf sie.
 

Aber wie heißt es nicht so schön? Wie du mir, so ich dir!
 

Ich hatte vor, sie genauso zu behandeln, wie sie es mit mir tat.

Eiskalt, distanziert und ignorant!

Das müsste mir doch im Blut liegen, schließlich war ich ihre Tochter.
 

„Ich glaube einfach nicht, dass sie dir die Liebe nicht gönnt. Sie wünscht sich sicher, dass du dein Leben nach deinen Vorstellungen lebst, aber sie will nicht, dass du verletzt wirst. Sie ist doch schließlich deine Mutter, sie hat dich doch so lieb!“, meinte es und schmiegte sich an meine Schulter an.
 

Piyomons Worte klangen richtig weise.

Ich dachte einige Minuten darüber nach, und musste mir eingestehen, dass es mal wieder recht hatte.
 

Es war genau wie damals, als ich mein Bein verletzt hatte und sie mir das Fußballspielen verboten hatte.

Ich wollte einfach nicht einsehen, dass sie sich nur Sorgen machte, stattdessen hatte ich sie beschimpft und bin fortgelaufen.

Ich dachte, sie gönnte mir mein Hobby mal wieder nicht.
 

Jetzt war die Situation doch nicht viel anders.
 

Ich hatte etwas getan, was meine Mutter nicht erwartet hatte und sich nun Sorgen machte, dass ich verletzt werde. Das allerdings äußerte sich immer in strenger Distanzierung und Boßhaftigkeit.

Und das verletzte mich nur noch mehr.
 

Ich merkte wie gemein ich selbst zu ihr gewesen war.

Komischerweise reagierte ich in solchen Situation genau wie meine Mutter. Ich seufzte.
 

„Oh Piyomon.... Ich schäme mich so... Ich hab sie angezischt, dabei macht sie sich nur Sorgen um mich. Wie jede Mutter.“, bemerkte ich und lehnte mich an den warmen, weichen Kopf meines Digimons an.
 

„Ihr müsst euch aussprechen. Das ist der einzige Weg, die Sache aus der Welt zu schaffen.“, entgegnete es.
 

„Was würde ich nur ohne dich machen. Du bist in dieser Angelegenheit wirklich einmalig!“, erwähnte ich und umarmte es.
 

Ich hörte es kichern. Ich war so glücklich, dass Piyomon bei mir war.
 

Im nächsten Moment klopfte es zaghaft an die Tür.
 

„Sora? Ich muss dringend mit dir sprechen.“, sagte meine Mutter, in einem ganz anderen Ton als zuvor.
 

Mir stockte der Atem.
 

„Nun geh schon Sora..“, flüsterte Piyomon und stupste mich an.
 

Zögerlich richtete ich mich auf und ging zur Tür um sie zu öffnen.
 

Nun stand meine Mutter traurigen Gesichtes vor mir und lächelte versöhnlich.
 

„Ich würde gerne über das reden, was im Wohnzimmer passiert ist. Ich habe mich wirklich blöd benommen...

Dein Vater hatte schon recht, dass im Leben eines jeden Mädchens irgendwann der Tag kommt, an dem es auch in Sache Liebe mehr Erfahrungen sammeln will, als sich das die Eltern vielleicht wünschen. Tut mir Leid..“, sagte sie und senkte den Kopf.
 

Ich hatte aufmerksam zu gehört und war bereit, mich ebenfalls zu äußern.
 

„Mir tut es auch Leid Mama. Ich hätte dich nicht so anmaulen sollen, ich weiß dass du dir nur Sorgen gemacht hast.

Aber das brauchst du nicht.

Matt ist wirklich sehr liebenswürdig und würde mich niemals verletzten. Das verspreche ich dir!“, entgegnete ich lächelnd und hoffte, dass es meine Mutter nun akzeptierte.
 

Meine Mutter nickte.
 

„Daran lag bei mir kein Zweifel, allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass du schon mit fünfzehn dein erstes Mal hättest...

Aber Sorgen liegen in der Natur der Mütter.

Ich werde mir immer meine Gedanken machen, allerdings sollte ich dies nicht in Form von Wut auf dich ablassen.“, meinte sie und lächelte zurück.
 

„Also schön.. ich verspreche dir, dass ich mich nicht verletzten lasse und du versprichst, dass du nicht mehr böse auf mich bist, okay?“, fragte ich und öffnete versöhnlich die Arme für eine Umarmung.
 

„So soll es sein, mein Schatz!“, antwortete sie und stieg ein.
 

Wir umarmten uns und lachten.
 

Nun war das Problem mit meiner Mutter aus der Welt geschafft.

Eins allerdings blieb immer noch- Tai.
 

In diesem Moment klingelte es an der Tür.
 

Meine Mutter lief schnellen Schrittes die wenigen Meter über das Parkett zur Haustür und öffnete sie einen Spalt.
 

Ein brauner Wuschelkopf kam zu Vorschein und wir beide blinzelten uns erschrocken an.
 

„Eh... Sora... Besuch für dich..“, stotterte sie und guckte mich fragend an. Ich hustete andeutend, sie nickte verständlich und verschwand.
 

„Ich muss dir da wohl noch was erklären...“, nuschelte Tai und kratzte sich am Kopf.
 

„Allerdings..“, entgegnete ich.
 

Ich war sehr gespannt darauf, wie es nun um ihn stand.
 

„Gehen wir ein Stück?“, fragte er mich und legte den Kopf schief.
 

Ich nickte.
 

„Bin gleich wieder da, Mama!“, rief ich in die Wohnung hinein, schlüpfte in meine Schuhe und meine Jacke und schloss die Tür.
 

Gemeinsam stapften wir die Treppen hinunter, raus in den kalten klaren Frühlingstag...

Tais wahre Gefühle

„Bin gleich wieder da, Mama!“, rief ich in die Wohnung hinein, schlüpfte in meine Schuhe und meine Jacke und schloss die Tür.
 

Gemeinsam stapften wir die Treppen hinunter, raus in den kalten klaren Frühlingstag...
 

Einige Minuten herrschte quälendes Schweigen zwischen uns.

Stumm liefen wir langsam nebeneinander her, vorbei an lachenden Freundinnen, ratlose Eltern, die nicht wussten, warum ihr Kind weint und streitende Geschäftsmänner.
 

Ich seufzte und wandte meinen Kopf rüber zu Tai.
 

Dieser starrte kontinuierlich auf den Boden und schien die Rillen in den Betonplatten zu zählen.
 

Allmählich hielt ich es nicht mehr aus.

Ich brannte darauf zu erfahren, wie es nun um Tais wahre Gefühle stand. Doch bisher hielt er sich zurück.
 

„Tai.. ich finde wir sollten langsam zum Punkt kommen..“, meinte ich schließlich und blieb stehen. Tai ging einfach weiter.
 

„Tai?!“, rief ich ihm hinterher. Schließlich hielt er.
 

Vorsichtig drehte er sich um und stöhnte leicht.
 

„Okay, okay... Ich glaube es ist besser ich erkläre die Situation jetzt, sonst wird aus dem kleinen Stück noch eine kleine Meile.“, murmelte und lächelte.
 

„Das seh´ ich genauso. Also raus mit der Sprache. Was ist mit dir los?“, wollte ich wissen und stemmte die Hände in die Hüften.
 

Tai lächelte leicht und legte den Kopf schief.

Dann lehnte er sich gegen eine Stahlstange, die anscheinend gut und gerne als Fahrradständer missbraucht wurde.
 

„Das mit gestern tut mir Leid. Das ich dich mal wieder durch die Gegend schleifen musste, war nicht okay. Aber das gehörte zu unserem Plan...“, fing er schließlich an und schloss die Augen.
 

„Plan?“, harkte ich nach und legte fragend den Kopf schief.
 

„Na klar.. Ist die das nicht aufgefallen?

Matt und ich haben uns Gesternmorgen getroffen und alles durchgekaut.

Er wollte dir endlich sagen, wie er für dich empfindet und wie kann Matt das am besten? Genau, durch die Musik.

Also haben wir, zusammen mit seinen Kollegen, versucht, die ganzen dafür benötigten Instrumente in dem Schuppen aufzubauen, was gar nicht einfach war, weil dieser bescheuerte Lichtschalter ja nie funktioniert.

Zum Glück hatten wir alle gute Augen und die Jungs konnten ihre Geräte sowieso schon im Schlaf aufbauen.

Warum ausgerechnet die alte Kammer dafür auserkoren wurde, habe ich nicht begriffen, Matt redete irgendwas von alten Zeiten.

Na ja, dann gab er mir noch den Auftrag dich irgendwie dorthin zu locken.

Ich hatte ihn versprochen, dass ich dich ruckzuck holen würde, was ich ja auch geschafft habe.“, erzählte er und grinste.
 

Erstaunt und aufmerksam starrte ich ihn an.

Tai fuhr fort.
 

„Damit ich dir nicht alles erklären musste, dachte ich mir ich klemm dich einfach unter den Arm und sag gar nichts. Und den Rest kennst du ja.“
 

„Und nur weil du so faul bist, mir das kurz und knapp zu erzählen, fandest du es leichter, mich, wieder einmal, ohne ein Wort durch die halbe Weltgeschichte zu schleifen?“, fragte ich genervt.
 

„Ach komm, Sora... So schlimm war´s jetzt auch nicht...“, meinte er und zuckte mit den Schultern. Ich schaute ihn grimmig an.
 

„Außerdem ging es um Matt. Und der ist, wie du weißt, mein bester Freund. Und Freunde helfen sich immer.“, fügte er hinzu und blickte glücklich in den Himmel.
 

Ich stöhnte.

Tai war nun einmal ein richtig guter Freund, der wirklich alles für einen tat. Ich konnte nicht anders, als ihm den Überfall zu verzeihen.
 

Allerdings gab es noch etwas, das mich quälte.
 

„Und was ist mit.... du weißt schon... deine Gefühle...“, stotterte ich nervös und faltete meine zitternden Hände.
 

Tai lächelte sanft zu mir herüber.
 

„Ich muss sagen, ich dachte wirklich das ich mich in dich verguckt hatte. Deswegen habe ich mich ein kleines Bisschen an dich ran gemacht, um zu testen, ob ich wirklich auf dich abfahre.

Deshalb die Küsse, und das Fummeln, und die ersten Entführung.

Ich weiß, dass ich es ein wenig übertrieben habe...“ , erklärte er und zwinkerte.
 

„Und? Was ist bei deinem Versuch raus gekommen?“, fragte ich und biss mir auf die Lippe.
 

Tai stöhnte aus tiefster Seele und ließ seinen Oberkörper nach vorne hängen.
 

„Ich muss sagen, ein kleines Stückchen steh ich wirklich auf dich. Aber um ehrlich zu sein, wäre ich lieber einfach nur mit dir sehr gut befreundet...“, antwortete er und grinste breit.
 

Ich kicherte erleichtert und wuschelte ihm durchs Haar.
 

„Das wäre mir auch lieber.

Ich hätte nicht gewusst, wie ich mit dir umgehen sollte, wenn du in mich verliebt wärst!“, sagte ich und lachte.
 

Tais Lächeln verschwand für kurze Zeit, kam dann zum Glück wieder.
 

„Nein, keine Sorge. Wir sind... Freunde für´s Leben!“, rief er laut hinaus und erschreckte einige Tauben, die daraufhin beleidigt davon flogen.
 

Ich lachte aus Freude daran, dass alles wieder in Ordnung zu sein schien.
 

Tai schaute lächelnd zu mir runter und strich mir wieder eine Strähne aus dem Gesicht.
 

„Ich habe ein Geschenk für dich!“, flüsterte er geheimnisvoll und zwinkerte.
 

Ich schluckte erschrocken.

Ich betete, dass es sich dabei nicht um einen Abschiedskuss handelte.
 

Doch meine Bedenken verflogen genauso so schnell, wie sie gekommen waren.
 

Tai zog eine kleine Schachtel aus seiner Jackentasche und überreichte sie mir.
 

Verwundert betrachtete ich das kleine, in rotes Geschenkpapier eingewickelte Ding, und schüttelte es, um vielleicht heraus zu hören, worum es sich handelte.
 

Ratlos schaute ich zu Tai hoch. Dieser grinste nur wieder.
 

„Na mach schon auf!“, forderte er neugierig und wackelte aufgeregt hin und her.
 

„Okay..“, murmelte ich, löste die orangefarbene Schleife und öffnete das kleine Paket.
 

Eine kleine, wirklich wunderhübsche, goldene Haarspange trat zu Vorschein und glänzte im Sonnenlicht.
 

Sie war mit kleinen Schmetterlingen verziert und an den Enden leicht verschnörkelt.

Ich fand sie traumhaft schön.
 

„Wow.. Aber das kann ich doch nicht annehmen, die sieht so wertvoll aus..“, meinte ich aufgeregt und blinzelte zu Tai hoch.
 

Er lächelte charmant, nahm das kleine hübsche Ding aus seiner Verpackung und steckte sie in die Haare.
 

„Jetzt ist dein Strähnenproblem Geschichte!“, sagte er zu Frieden und grinste weiter.
 

Ich drehte mich um, um eine Art Spiegel zu suchen.

Alles was ich fand, war ein alter, mittlerweile grüner Brunnen, in dem noch ein bisschen Wasser war.
 

Zögernd betrachtete ich mein Spiegelbild.
 

„Die Haarspange steht dir wirklich sehr gut!“, erwähnte Tai erfreut und legte einen Arm um meine Schulter.
 

Ich selbst war auch ganz angetan von dem Schmuckstück.
 

„Es ist wunder- wunderschön...“, murmelte ich glücklich und kicherte.
 

„Genauso schön wie du..“, flüsterte er und lachte.

Ich wusste zu Glück, wie er es meinte und lachte mit.
 

„Aber warum schenkst du mir das?“, fragte ich neugierig und schaute lächelnd zu ihm hoch.
 

Tai grinste wieder breit.
 

„Weil wir Freunde sind!“, sagte er und wir lachten weiter.

So was wie eine heile Welt?

„Aber warum schenkst du mir das?“, fragte ich neugierig und schaute lächelnd zu ihm hoch.
 

Tai grinste wieder breit.
 

„Weil wir Freunde sind!“, sagte er und wir lachten weiter.
 

Das Leben schien wieder seine Sonnenseiten zu zeigen.

Endlich lief wieder alles glatt.
 

Ich war nicht nur die beißenden Schmerzen in meinem Herzen los, sondern hatte auch meinen besten Freund, als diesen zurück.
 

Das Wochenende neigte sich dem Ende zu und ich lag zufrieden auf meinem Bett. Ich fühlte mich befreit von allen Lasten und motiviert, für alles was auf mich zu kommen möge.
 

Am nächsten Abend erwartete meine Freunde und mich ein krönendes Highlight, das das ganze Glück auch noch fett unterstrich.
 

Matt hatte in einem größeren Lokal einen Auftritt an Land gezogen und wir waren alle eingeladen. Wer wir alle waren?
 

Zunächst einmal Izzy mit Jeannie, Tai und ich.

Joe war ebenfalls herzlichst eingeladen worden, sagte bei Izzy vor einigen Stunden allerdings ab, da er unbedingt die ganze Nacht für eine Aufnahmeprüfung, die ja schon übernächste Woche sei, zu lernen hatte und deswegen keine Zeit dafür hätte, schließlich müsse er ja noch schlafen.

So war unser Joe.
 

Immerhin konnten Kari, T.K und die anderen Digiritter, die sich den Gig auch keinen Fall entgehen lassen wollten.
 

Piyomon wollte ich auch mitnehmen, es sollte auch mal sehen wie gut Matt singen kann.
 

Ich schaute dösend zum kleinen Digimon herüber, das sich neben mir zu einem kleinen rosa Ball zusammen gekauert hatte und friedlich schlummerte.
 

Ich beobachtete die ruhige Atmung, wie sich der kleine Körper hob und sank. Bei diesen beruhigenden Anblick fielen mir die Augen langsam zu und so schlief ich eher ungewollt ein.
 

Zum ersten Mal seit langer Zeit träumte ich richtig schön.

Ich wachte auch nicht schweißgebadet auf oder ähnliches.
 

Ich begrüßte den neuen Tag mit einem breiten Grinsen und knuddelte das immer noch schlafende Piyomon durch, bis es ein flehendes Quieken von sich gab, das ich doch bitte aufhören möchte.
 

Ich lachte laut und tapste fröhlich ins Badezimmer.

Als ich angezogen war, ging ich, nein hüpfte ich in die Küche, um mir mein Frühstück zu machen.

Heute waren meine Eltern schon früh zur Arbeit gefahren und bekamen traurigerweise nichts von meiner guten Laune ab.
 

Na ja, egal, dacht ich mir und schaltete das Radio ein.

Bei einem Gutelaunelied ließ es sich doch gleich viel besser frühstücken.
 

You don't know how you met me

You don't know why

You can't turn around and say good bye

All you know is when I'm with you..

I make you free

And swim through your veines

Like a fish in the sea..
 

I'm singing...

Follow me and everything is allright

I'll be the one to tuck you in at night

And if you want to leave I can guarantee

You won't find nobody else like me....
 

Ich wippte im Takt des Liedes mit dem Fuß und meine Laune steigerte sich nur. Ich drehte das Radio lauter und fing an mit zu singen.
 

I'm not worried about the ring you wear..

Cause as long as no one knows

That nobody can care

You're feeling guilty..

And I am well aware

But you don't look ashamed

And baby I'm not scared
 

I'm singing...

Follow me and everything is allright

I'll be the one to tuck you in at night

And if you want to leave I can guarantee

You won't find nobody else like me....
 

You don't know how you met me

You don't know why

You can't turn around and say good bye

All you know is when I'm with you

I make you free

And swim through your veines

Like a fish in the sea
 

I'm singing...

Follow me and everything is allright

I'll be the one to tuck you in at night

And if you want to leave I can guarantee

You won't find nobody else like me..
 

Traurig schaltete ich das Radio wieder ab, denn obwohl der Refrain noch mindestens zweimal hätte gespielt werden müssen, kam der dämliche Wettermann dazwischen, wünschte einen wunderschönen guten Morgen, und verkündete für heute grenzenlosen Sonnenschein.
 

Mensch, für diese kurze Mitteilung braucht der das ganze Lied auf. Ich mochte ihn nicht.
 

Ich zuckte mit den Schultern, schnappte mir meine Tasche und machte mich auf den Weg zur Schule.
 

Die ganze Zeit über spielte in meinem Kopf das Lied vom Radio.

Ich hatte einen fröhlichen Ohrwurm abbekommen und summte glücklich die Melodie.
 

„Ey, den Song habe ich vorhin im Radio gehört!“, rief eine Stimme hinter mir und ich zuckte vor Schreck zusammen.
 

Hinter mir stand Matt und lächelte mich an.

Nach seinem Anblick verschwand mein Schock und wandelte sich in ein breites Grinsen um.
 

„Dann haben wir dasselbe gehört..“; entgegnete ich lachend.
 

Er kam einen Schritt auf mich zu und küsste mich auf die Stirn.
 

„Scheint so. Ich habe das ganze Lied mitgesungen, bis dieser komische Typ dazwischen labbern musste und das Stück total ruiniert hat.

Ich fand das überhaupt nicht witzig, und außerdem:

Wen interessiert es denn, dass er herausgefunden hat, dass die Sonne scheint? Darauf wäre auch ich gekommen!“, grummelte er und steigerte mein Lachen nur noch mehr.
 

Er griff nach meiner Hand und zog mich weiter Richtung Schule.
 

Unterwegs trafen wir auf Izzy und Jeannie, die ebenfalls Hand in Hand ihres Weges gingen.
 

Ich musste die ganze Zeit lachen. Ich fand es irre komisch wie wir vier Händchenhaltend die Straßen durchquerten und von den Passanten begutachtet wurden.
 

Matt guckte mich immer fragender an.
 

„Alles okay du Kichererbse? War heute vielleicht was in deinem Getränk?“, wollte er wissen und kitzelte mich.
 

Ich kicherte nur noch mehr.
 

„Ich weiß auch nicht... Ich bin einfach super glücklich!“, erwiderte ich und strahlte ihn an. Er schaute charmant lächelnd zurück.
 

„Hauptsache dir geht es gut..“, murmelte er und verstärkte seinen Griff.
 

An der Schule angekommen ernteten wir nur noch mehr verdutzte Blicke.

Vorallem die Mädchen hatten etwas zu bestaunen.

Sie mussten mit vollem Neid ansehen, wie ihr geliebter Matt plötzlich nur noch Augen für ein einziges Mädchen hatte. Mich.
 

Das schienen einige nicht zu verkraften. Sie schubsten und drängelten mich im Gebäude gegen Wände, natürlich alles unabsichtlich.
 

„Oh Entschuldige Sora... Hab dich wohl nicht gesehen..“
 

Mir war das egal, ob sie ein auf zickig machten.

Ich war zufrieden mit mir und dem Rest der Welt.
 

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Gomen das es für das Bisschen hier so lange gedauert hat ^^
 

Das Lied: Uncle Kracker- Follow me

Menschen die dich lieben

Das schienen einige nicht zu verkraften. Sie schubsten und drängelten mich im Gebäude gegen Wände, natürlich alles unabsichtlich.
 

„Oh Entschuldige Sora... Hab dich wohl nicht gesehen..“
 

Mir war das egal, ob sie ein auf zickig machten.

Ich war zufrieden mit mir und dem Rest der Welt.
 

Nicht nur die anderen Mädchen schienen mir meine gute Laune nicht gönnen zu wollen, auch die Schulglocke wollte einfach nicht klingeln und den langen, quälenden Schultag beenden.
 

Die Minuten schlichen nur so dahin und so sank ich immer tiefer in meinen Stuhl.
 

Lange hielt ich das nicht mehr durch.

Ich war wegen meiner Laune so voller Energie, das ich hätte platzen können.

Allerdings hätte das eine ziemliche Schweinerei ergeben, also ließ ich es lieber.
 

Als die Uhr sich dann wenigstens dazu erbarmen konnte bis zur letzten Stunde, japanische Geschichte, vor zurücken, war ich ein kleines bisschen erleichtert.

Meine Konzentration dagegen, schien gerade irgendwo nackig über den Rasen zu laufen.
 

Ich schaute mich in meiner Klasse um, und blickte in müde, abgespannte Gesichter, die nur noch, wenn überhaupt, 1% ihres Gehirns nutzten.

Das war bestimmt noch erstaunlich viel, wenn man beachtete, dass ein Mensch nur 10% seines Gehirns benutzte.
 

Tai nutzte diesen Anteil, um sich ein Magazin mit leicht bekleideten Mädchen anzusehen.

Soviel konnte ich jedenfalls von meinem Platz aus erkennen.
 

Er schien sichtlich erfreut über die „nackten Tatsachen“ und grinste breit.
 

Sonst eher der sitzende Typ, beschloss unser Lehrer Herr Utowa in der letzten halben Stunde noch etwas für seine Fitness zu tun und lief durch die engen Gänge des Klassenraums.
 

Tai schien das gar nicht zu bemerken und blätterte weiter. Sein Sitznachbar wollte ihn noch warnen, doch da war es bereits passiert.
 

Herr Utowa entriss ihm das kleine Heftchen mit einem Ruck und begutachtete seinen Fang flüchtig.
 

„Ah. So nutzen sie also meinen Unterricht, Her Yagami. Allerdings glaube ich, dass wir dies hier nicht gebrauchen können, um in unserem Thema voran zu kommen, oder sehen sie das anders?“, sagte dieser und schaute mit hochgezogenen Augenbrauen über den Rand seiner grauen Brille hinab, auf den braunen Wuschelkopf.
 

Tai schluckte nervös und versank in Scharm, als jeder erkannte, was er sich angesehen hatte.

Knallrot sank er in seinen Stuhl und seufzte.
 

„Ihre Aufmerksamkeit scheint ja leider nicht meiner Stimme zu gelten. Es tut mir ja wirklich Leid, dass ich nicht so aussehe, wie ihre lieben Mädchen in diesem Heft, aber ich kann es ja mal versuchen.

Doch entnehme ich diesem Spektakel eine weitere Erkenntnis: Sie scheinen ja gut mit dem Unterrichtsstoff vertraut zu sein, sonst würden sie ja nicht ihre wertvolle Zeit mit Schmuddelmagazinen verbringen, nicht wahr?

Ich erwarte von ihnen, Herr Yagami, zu morgen einen zwanzigminütigen Vortrag über das heutige Thema. Und für die Stunde werde ich ihnen selbstverständlich eine sechs anschreiben, aber das wird sie sich nicht stören, oder?“, ergänzte Herr Utowa und grinste hämisch.
 

Ein mitleidiges Raunen ging durch die Klasse, und Tais Kopf knallte auf den kalten Holztisch.

Durch diesen „kleinen Zwischenfall“ kam Herr Utowa leider nicht mehr dazu, uns eine Hausaufgabe zu geben und so klingelte es endlich.
 

Die Klasse rannte in einem Tempo aus dem Raum, wie eine Horde wildgewordener Einkaufslustige, die schon zwei Stunden vor Einlass vor den Geschäften auf die Eröffnung des Sommerschlussverkaufes warteten.

Jeder musste zuerst raus, denn jeder wollte an die besten Sachen.
 

Nach einem weiteren Kampf in den gequetschten Gängen der Schule trat ich schließlich ins Freie und atmete die frische Luft ein.
 

Die Sonne schien warm und angenehm auf meine Haut und ließ mein Gemütszustand noch weiter aufblühen.
 

Hinter mir tauchten Izzy und Jeannie auf und kicherten.
 

„Na du Genießerin? Ist das nicht echt geiles Wetter? Das passt richtig zu heute Abend, findest du nich?“, wollte Izzy wissen und klopfte mir auf dir Schulter.
 

Ich lächelte zufrieden und boxte ihn.
 

Schließlich trudelten auch Tai und Matt raus und grinsten uns zu.
 

Das Tai so fröhlich sein konnte war mir ehrlich gesagt ein Rätsel, nachdem er ja das wunderschöne Referat aufbekommen hatte.
 

Aber er gab sich glücklich und triezte erstmal ein bisschen Izzy.
 

Matt kam auf mich zu und lächelte schief.

„Ich hoffe doch sehr, dass der klare Himmel so bleibt, dann könnte man bei unserem Auftritt die Sterne sehen, dass wäre sicher abgefahren!“, meinte er und spielte mit einer Haarsträhne.
 

„Das wäre wirklich oberkrass. Ich hoffe wirklich, dass es da auch Mädchen gibt, die nicht nur an dir interessiert sind Matt.“, rief Tai und legte einen Arm um seinen besten Freund.
 

„Dafür kann ich leider nicht garantieren. Aber zur Not hast du ja noch deine Mädchen aus deiner Heftchensammlung.“, erwiderte Matt und grinste neckend.
 

Während wir uns lachend auf den Nachhauseweg machten, grummelte Tai beleidigt neben uns her.
 

Als sich unsere Wege trennen mussten wies uns Matt nochmal zurecht.
 

„Seid pünktlich! Ihr wollt schließlich gute Plätze haben, nicht wahr? Und wehe einem von euch wird urplötzlich schlecht, den schlepp ich quer durch die Wüste, verstanden?“, mahnte er und drohte mit seinem Finger.
 

Wir nickten wie Soldaten vor ihrem General und verabschiedeten uns.
 

Tai und Matt bogen in die Straße ein, während Izzy und ich weiter gerade aus mussten. Eine allerdings schien komplett verschollen.
 

„Wo ist denn Jeannie hin?“, wollte ich wissen und schaute mich um. Nichts zu sehen.
 

„Die wird immer abgeholt, du weißt doch, wegen ihrer Lunge. Sie kann leider nicht so lange Strecken laufen, dass würde sie überanstrengen, nachdem sie sich bei der Sportprüfung übernommen hatte. Es ist zu gefährlich.“, antwortete er leicht geknickt. Die arme Jeannie.

Aber das Letzte, was sie wahrscheinlich wollte, war dass man sie bemitleidete.

Ich für meinen Teil, war unheimlich beeindruckt von der kleinen Schönheit. Sie war wirklich tapfer und ging mit ihrer Krankheit ziemlich locker um.

Sie kannte ihre sportlichen Grenzen und hörte auf, sobald sie ein Stechen verspürte. Trotz allem fand ich es gemein, dass so liebe Menschen wie Jeannie so krank sein mussten. Generell, dass es solche Krankheiten gab. Niemand sollte so leiden.
 

So in Gedanken versunken merkte ich nicht das Izzy sich verabschieden wollte.
 

„Sora? Ich muss jetzt rüber. Wollen wir heute Abend zusammen zum Auftritt? Jeannie wird sowieso wieder gefahren und wir zwie haben schließlich den selben Weg.“, schlug er vor und wartete auf Antwort.
 

„Klar, wieso nicht! Wollen wir uns dann hier um halb sieben treffen? Wir brauchen sicher eine Viertelstunde oder zwanzig Minuten bis zur Konzerthalle.“, entgegnete ich.
 

Izzy nickte zustimmend und umarmte mich zum Abschied.
 

„Bis dann Sora!“, rief er noch bevor er über gerade rot gewordene Ampel lief.
 

Ich winkte ihm nach. Ich freute mich richtig für Izzy, dass er eine so großartige Freundin gefunden hatte, und ihr so liebevoll beistand. Das war es was Jeannie brauchte: Menschen die sie liebten und hinter ihr standen.
 

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so die Geschichte nimmt langsam ein Ende :D

aber es kommt noch etwas keine Sorge ;)

Das Leben ist doch ein Wunschkonzert?

Ich winkte ihm nach. Ich freute mich richtig für Izzy, dass er eine so großartige Freundin gefunden hatte, und ihr so liebevoll beistand. Das war es was Jeannie brauchte: Menschen die sie liebten und hinter ihr standen.
 

Genau um halb sieben, stand ich am verabredeten Treffpunkt und wartete auf Izzy. Doch wie dieser nun mal war, musste ich mir die Beine nicht in den Bauch stehen, denn gerade als ich ankam, sah ich ihn von weitem kommen.

Auf Izzy war immer Verlass.
 

„Hey Sora, alles klar? Wollen wir los?“, fragte er und winkte mit seiner Hand in unsere Zielrichtung.
 

Ich nickte, harkte mich ein und so stapften wir los.
 

„Bist du auch so geladen vor Spannung?“, wollte er wissen und grinste breit.
 

„Oh ja. Was das wohl für ein Lied sein wird?“, entgegnete ich und schaute in den orange-gelben Himmel.
 

Ich fühlte mich unglaublich toll. Ich hätte die ganze Welt umarmen können.

Ich hätte singen können, aber das ließ ich lieber.
 

Allerdings kam mir ein Lied ins Gedächtnis, dass ich in meinem Kopf abspielte.
 

I'm a super girl

I'm gonna rule the world

With my super-natural power

Come and fly with me

To my galaxy

To my world of fantasy
 

Doo-da-doo-da-doo-da-doo

I'm a super girl

Doo-da-doo-da-doo-da-doo

Super girl

Doo-da-doo-da-doo-da-doo

I'm a super girl

Doo-da-doo-da-doo-da-doo

Super girl
 

Let's take a ride in my rocket ship

Just tell me where you wanna go

We can have a party on a magic star

Or take a walk on the rainbow
 

We can fly away to wonderland

There's nothing there that we can't do

We can fly together hand in hand

Make all your dreams come true
 

I'm a super girl

I'm gonna rule the world

With my supernatural power

Come and fly with me

To my galaxy

To my world of fantasy
 

Doo-da-doo-da-doo-da-doo

I am a super girl

Doo-da-doo-da-doo-da-doo

Super girl

Doo-da-doo-da-doo-da-doo
 

Die Sonne ging allmählich unter und vermittelte eine atemberaubene Atmosphäre.

Die Luft war klar und erfrischend und der Wind umspielte meine Frisur. Ich wusste: Heute wird ein ganz besonderer Abend.
 

Auf dem Weg durch die dicht befahrenen Straßen und engen Fußgängerzonen, erlebten wir eine Überraschung.
 

Hinter uns tauchte ein altes, klappriges Fahrrad auf.

Die Kette ächzte und die Reifen waren beide nicht mehr richtig aufgepumpt. Aber es schien irgendwie fahrbar zu sein.

Und von wem? Von Joe.
 

„Hey Leute. Gut das ich euch doch noch einholen konnte..“, keuchte er und stieg vom Schrotthaufen runter.

Wir wechselten verdutzte Blicke.
 

Erstens: Was machte Joe hier?

Zweitens: Warum fuhr er auf diesem... diesem Ding herum?

Drittens: Wie hatte er es durch den Verkehr geschafft?
 

Alles Fragen, die einen wirklich zu denken gaben.
 

„Joe... ich dachte du musst „lernen“!“, sagte Izzy und machte Häkchen in der Luft. Der blauhaarige grinste verlegen.
 

„Ja, das dachte ich auch. Aber um ehrlich zu sein, bin ich total scharf darauf mit euch zusammen Matts Musik zu hören. Die ganze Zeit habe ich überlegt, ob ich wirklich gehen sollte.

Und dann hab ich meine Bücher zum Lernen gar nicht gefunden, und empfand dies als eine Art Zeichen.

Und so stehe ich nun vor euch.“, erwiderte er und lachte.
 

„Und woher ist dieses Klappergestell von Fahrrad?“, fragte ich und begutachtete etwas genauer.

Die Klingel war mit Tesafilm provisorisch befestigt und auch der Sattel war notdürftig angebracht.
 

„Nun ja, dass ist das von meinem Vater, es ist ein bisschen älter, aber es fährt noch.“, antwortete Joe und klopfte auf den Lenker, der daraufhin sofort nachgab und einknickte.
 

Ich schaute zu Izzy, der sich das ganze leicht verwirrt anschaute.
 

„Das Ding da fährt doch keinen sicheren Meter mehr, Joe..“, erwähnte er und tippte ganz leichte gegen die Klingel. Das war dann mit dem Tesafilm.
 

Joe sah peinlich beruhigt zu uns herab und seufzte.
 

„Okay... wäre ich mal mit meinem gefahren. Aber ich habe in der Eile einfach eins geschnappt. Und das hier war das Auserwählte...“, murmelte er.
 

„Nun jetzt hat es das Fahrrad jedenfalls überstanden!“, meinte Izzy und lachte.
 

Ich schaute Joe mitleidig an, aber er sah nicht wirklich bedrückt aus.
 

Er ging einige Schritte mit dem Fahrrad und stellte es neben eine Mülltonne.
 

„Kommt Kinder, lasst uns gehen sonst kommen wir noch zu spät. Es ist schon fast zwanzig vor sieben.“, rief er und winkte uns zu sich.
 

Kurz wechselten wir einen verdutzen Blick, liefen dann zu Joe und gingen im Gleichschritt Richtung Konzerthalle in der Innenstadt.
 

Ich freute mich riesig, dass Joe doch noch dabei sein konnte.

So waren wir immerhin fast komplett.

Mimi konnte schließlich nicht mal eben von den USA hierher fliegen. Oder doch?
 

Als wir am Bahnhof vorbei gingen hörte ich eine aufgebrachte Stimme, die sich gerade darüber beschwerte, dass ihr auf der Stelle ein Taxi zu stünde, sonst käme sie zu spät.

Und das würde Ärger geben.
 

Ich lauschte dem kleinen Streitgespräch im Fußgängerschritt und wanderte aus reiner Interesse mit meinen Augen zu Geschehen. Ohne wirklich zu realisieren, wer sich dort befand, wandte ich meinen Blick wieder nach vorne.
 

Dann blieb ich wie angewurzelt stehen.
 

War das nicht gerade.....
 

Izzy und Joe drehten sich verwirrt zu mir um.
 

„Stimmt was nicht Sora?“, fragte Izzy und tickte mich an.
 

„Komm schon, es wird langsam aber sicher Zeit!“, wies Joe mich zurecht und tippte auf seiner Uhr herum. Immer diese Eile.
 

Ich schaute noch einmal in die Richtung, in der ich das rosa haarige Mädchen, dass mir so vertraut war, mehr oder weniger gesichtet hatte.
 

Doch sie war weg.
 

Verblüfft drehte ich mich zu Izzy. Dieser schaute mich nachdenklich an.
 

„Sora..?“
 

„Ach nichts! Ich dachte schon ich hätte Mimi gesehen.“, sagte, fing an zu lachen und wirbelte mit den Armen herum.
 

„Als wenn sie mal so eben ein Flugzeug genommen hätte! Und woher sollte sie auch von dem Auftritt wissen, nicht wahr?“
 

Izzy grinste mich breit an. Er hielt mich wahrscheinlich für bekloppt.
 

„Hast du Halos?“, wollte Joe wissen und zog uns weiter.
 

„Und für solche Wahnvorstellungen haben wir jetzt wertvolle Minuten verplempert. Da nehme ich mir schon die Zeit, und dann so was!“
 

Ich legte versöhnlich eine Schuldmiene auf und lächelte verlegen.
 

Doch ich hatte es mir sicher nicht eingebildet.

Ich war mir so sicher!
 

Und wie es das Schicksal nun mal wollte, schob in diesem Moment ein kleines Taxi durch die beengten Straßen und raste vorbei.
 

Aber ich erkannte sie hundertprozentig. Es war Mimi.
 

Es geschahen also wirklich noch Zeichen und Wunder.

Welch´ ein schöner Tag.
 

Diesmal ging ich allerdings weiter, und behielt meine Beobachtung für mich.
 

Joe und Izzy hielten mich dann erst recht für bescheuert und der nächste Irrenarzt wäre meiner gewesen.
 

Schließlich kamen wir endlich an der gemieteten Konzerthalle an und entdeckten auch sofort Jeannie die besorgt schauend am Rand stand.
 

Vor den noch geschlossenen Türen tummelten sich viele, vor allem weibliche Fans der mittlerweile relativ erfolgreichen Band.
 

Es war ein munteres Treiben, lautes Gelächter, wildes Kreischen und andere kuriose Töne.
 

Vorne am Rand erkannte man leicht eine braune Wuschelmähne.

Das musste Tai sein, der sich nach ganz vorne gekämpft hatte, um Plätze zu reservieren.
 

Heute schien allerdings doch nicht wirklich sein Tag zu sein.

Trotz seines enormenguten Rangs in der Schlange, wurde er wohl ziemlich gepiesackt.
 

Das von heute Morgen waren nur Worte. Das was man ihm nun antat, grenzte schon an körperliche Gewalt.

Treten, Schlagen, Beißen und Kratzen, standen nun an der Tagesordnung.
 

Izzy und Joe machten sich sichtlich gern lustig über Tais grauenerregende Situation.

Zu meiner Schande musste ich gestehen, dass auch ich mir das Lachen nicht verkneifen konnte.
 

Tai, für seinen Teil, schien nicht sonderlich begeistert.

Er wusste sich anscheinend, gegen diese Mädchenmeute, auch nicht richtig zu wehren.
 

Nachdem wir uns „ausgelacht“ hatten, beschlossen wir, ihm aus dieser Misere zu befreien, und kämpften uns zu ihm durch.
 

Der Großteil der hier Anwesenden kamen von unserer Schule.
 

Ich sah sämtlichen Mädchen in ihre gierigen und neidischen Augen, die mich heute Morgen noch so schäbig behandelt hatten.
 

Sie musterten mich intensivst mit ihren tötenden Augen und zogen ihre Augenbrauen hoch.
 

Doch ich stand selbstbewusst über den Dingen. Ich schwamm weiter durch die meuternde Menge, hin zu Tai.
 

Dieser war sichtlich erleichtert, als er uns entdeckte.
 

„Hey Leute! Endlich, da seid ihr ja. Ich hätte das Gedrängel auch nicht mehr lange ausgehalten.“, rief er uns zu.
 

Um uns herum wurde es stiller und das Getuschel fing an.
 

„Ist das nicht...?“
 

„Das ist doch die Tussi, die uns Matt weggeschnappt hat!“
 

„Schau dir nur mal ihr T-Shirt an!“
 

„Oh man, wie sie heute wieder aussieht!“
 

Ich biss mir auf die Lippe. Diese gemeinen Biester.
 

I feel oh, so glamorous

Lookin' super fabulous

Sometimes I'm insecure

Something I can't ignore

All the flashy cameras

Try my best to handle it

I'm just the girl next door

I can hear the rumors take off...
 

All the girls in the club got their eyes on me

I can tell by the look that they want to be

Be hot, hot, hot like that

But it's not, not, not like that

All the girls in the club got their eyes on me

They put me down because of jealousy

But I'm not, not I'm not that girl

And it's not, not, no, it's not my world
 

So many girls be checkin' my style

Checkin' my style, checkin' my style

So many girls be checkin' my style

But I don't even care, no

I move in mysterious ways, ways that got them curious

They're looking at what I'm wearing

Standing on the sidelines staring

Taking every chance I get

To find who I'm going with

I just wish they'd see, what I'm like in real life
 

All the girls in the club got their eyes on me

I can tell by the look that they want to be

Be hot, hot, hot like that

But it's not, not, not like that

All the girls in the club got their eyes on me

They put me down because of jealousy

But I'm not, not I'm not that girl

And it's not, not, no, it's not my world
 

So many girls be checkin' my style

Checkin' my style, checkin' my style

So many girls be checkin' my sytle

But I don't even care, no
 

What's good I'm weak no longer

In life it's making me stronger

What I like I'm a get that

Like a quick cat, no i won't quit that, you heard me

You'll find that I'm just like you

And I do the same things you do

The type of chick that hits spots, in my flip-flops

Listening to Hip-Hop, you feel me
 

All the girls in the club got their eyes on me

I can tell by the look that they want to be

Be hot, hot, hot like that

But it's not, not, not like that

All the girls in the club got their eyes on me

They put me down because of jealousy

But I'm not, not I'm not that girl

And it's not, not, no, it's not my world!
 

In diesem Moment baute sich in mir eine ungeheure Kraft auf.

Ich sammelte sie und mit einem Mal hatte ich die Power, all diese widerwärtigen Mädchen von uns weg zustoßen und uns Platz zum Atmen zu verschaffen.
 

Verwunderte Gesichter bei meinen Freunden, erschrockene auf er Seite der Mädchen.
 

Diese dachten wohl, ich sei immer noch das kleine verletzbare Ding, dass man in einen dunklen Raum einsperren und sich darüber lustig machen konnte.

Aber diese Zeiten waren ein für alle Mal vorbei.

Vor ihnen stand die starke Sora, die sich durch nichts ihre gute Laune verderben ließ.
 

Sie war immer für ihre Freunde da, und beschützte sie nun, vor der drückenden Menge. HA!
 

Es war mittlerweile mucksmäuschenstill. Niemand wagte es noch einmal das Wort zu ergreifen.
 

Plötzlich klatschte es hinter uns.
 

„Wow Sora, dass du ganz schön taff sein kannst, wusste ich ja, aber das du solche Aktionen startest, hätte ich dir ja gar nicht zu getraut!“, rief die Person und ich erkannte sofort die Stimme wieder.
 

Wie ich es bereits im Taxi gesehen hatte, war Mimi wirklich wieder in Japan!
 

Alles drehte sich zu der rosa haarigen, die die plötzliche Aufmerksamkeit sichtlich genoss.
 

Sie zwinkerte zu uns rüber und kam auf uns zu.
 

„Damit hattet ihr wohl nicht gerechnet was? Mimi is back!“, rief sie uns lachte.
 

Die Umgefallen richteten sich langsam auf.

Meine „Aufräumaktion“ war für kurze Zeit völlig ausgeblendet und alles war auf Mimi gerichtet.
 

Izzy schaute mich nachdenklich an.
 

„Dann hast du dich vorhin ja doch nicht geirrt. Tut mir Leid, dass wir dich quasi für bekloppt erklärt hatten!“, meinte er und lächelte versöhnlich.
 

„Ach kein Ding. Ich war euch doch niemals böse!“, lachte ich und wuschelte durch sein Haar.
 

Währenddessen unterhielten sich Tai und Joe mit dem „Neuankömmling“.
 

„Mimi, was machst du denn hier in Japan?“, wollte Tai ungläubig wissen und schaute sie verwirrt an.
 

Das Mädchen mit den honiggelben Augen lachte nur.
 

„Ich wollte nur mal wieder meine besten Freunde sehen.“, sagte ich und lächelte.
 

Ein bewegender Moment entstand.
 

„Und außerdem hat mich Matt angerufen und mich eingeladen!“, fügte sie hinzu und grinste hämisch.
 

Dropstyle. War ja irgendwie klar, dass das hier kein Zufall war.
 

Aber um das nicht weiter zu vertiefen, kommen wir doch mal wieder zum Hauptereignis.
 

„Ich freue mich ja so auf das Konzertchen. Ich hoffe es wird spitzenmäßig!“, rief Mimi als wir uns schließlich auf unsere Plätze begeben hatten.
 

Diese konnten wir übrigens ganz locker, und ohne drängeln erreichen.

Die Menge hatte anscheind etwas gegen mich seitdem ich sie wie Dominosteine umgeworfen habe.
 

War es Hass? War es Angst? Ich hatte keine Ahnung.

Auch in der Halle machten viele einen Bogen um mich und meine Freunde.
 

Mimi schnüffelte an ihrem T-Shirt und überprüfte zur Not auch uns anderen.
 

„Sag mal müffeln wir, oder warum halten die Sicherheitsabstand?“, fragte sie.
 

Dabei war sie doch dabei gewesen... Oh man Mimi...
 

„Sora ich glaube die haben Angst vor dir. Oder so was ähnliches..“, murmelte Izzy.
 

Ich lächelte nur. Ein bisschen unangenehm war mir die Sache zwar schon, aber eigentlich zählte jetzt nur noch eins: Matts Auftritt.
 

Gedacht. Getan. Oder so.
 

In diesem Moment erschien die komplette Band mit Pauken und Trompeten auf der Bühne und wurden auf der Stelle bejubelt.
 

„Hey Leute! Seid ihr gut drauf?“, rief Matt in die Menge und bekam als Antwort ohrenbetäubendes Mädchengekreische.
 

Er lachte.
 

„Ich kann euch nicht hööören!“
 

Es wurde immer lauter und wir hielten uns krampfhaft die Ohren zu. Aua!
 

„Ich hoffe das hält an, denn jetzt wird abgerockt!“, schrie er ins Mikrophon und haute in die Saiten seiner E-Gitarre.
 

Break down

I can’t take this

I need somewhere to go

I need you

I’m so restless

I don’t know what to do
 

Cause we’ve had our rough times

With fighting all night

And now you’re just slipping away
 

So give me this chance

To make the wrongs right, to say:

Don’t, don’t, don’t walk away
 

I promise

I won’t let you down, you down

If you take my hand tonight

I promise

We’ll be just fine, this time

If you take my hand tonight
 

If you take my hand tonight
 

Without you (I go through the motions)

Without you (it’s just not quite the same)

Without you (I don’t want to go out)

I just wanted to say
 

That i'm sick of these fights

I’ll let you be right

If it stops you from running away
 

So give me this chance

To make the wrongs right, to say

Don’t, don’t, don’t walk away
 

I promise

I won’t let you down, you down

If you take my hand tonight

I promise

We’ll be just fine, this time

If you take my hand tonight
 

Take my hand, take my hand

(I promise)

Take my hand

(I promise)

Take my hand

Yow!!!!!!!!!!!
 

I promise,

I won’t let you down, you down

If you take my hand tonight

I promise

We’ll be just fine, this time

If you take my hand tonight

If you take my hand tonight

I won’t let you down

So Take my hand tonight
 

Das hier war der tollste Moment in meinem Leben.
 

Nach all den Qualen und Strapazen der letzten Tage, die von so viel Leid und Tränen geprägt waren, hatte ich endlich meine wahre Liebe entdeckt, hatte all meine besten Freunde und auch Feinde um mich, und feierte mit ihnen gemeinsam unter dem klaren dunklen Himmel, der voller strahlender Sterne war.
 

Nachdem der letzte Akkord des Liedes verklang, brach die Menge wieder im Schallenden Gejubel aus und klatschen was das Zeug hielt.
 

Matt lächelte charmant zu mir runter und ich wusste, was es heißen sollte.
 

Ich liebe dich, solange ich lebe.
 

_______________________________________________

Das war´s Leute :)

Danke für eure zahlreichen Kommis.

Ich hab euch lieb :)
 

Zum Schluss noch die Lieder:

1. Miss Papaya- Supergirl

2. Not like that- Ashley Tisdale

3. Promise- Simple Plan

Neubeginn

Das Konzert verging wie im Fluge, und schnell fanden wir uns wieder vor der großen Halle vor.
 

Wir waren alle ziemlich kaputt von fielen feiern und der guten Musik, dass wir müde nebeneinander her stapften.

Während sich Joe darum kümmerte, Mimi in ihr Hotel bringen zu lassen und Izzy mit Jeannie auf deren Vater wartete, stand ich mit Tai neben dem Eingang und schwieg.
 

Das schöne warme Wetter und die strahlende Sonne waren schon vor einigen Stunden verschwunden, und hinterließ zwar einen traumhaften Himmel voller Sterne, allerdings auch eine bittere Kälte.
 

Tai rückte etwas näher.
 

„Ganz schön kalt, nicht wahr?“, sagte er und hauchte in die klare Nacht.

Sein Atem zog in kleinen weißen Wolken hoch in den Himmel und verschwand.
 

„Ja, ziemlich ungewöhnlich für den Frühsommer.“, entgegnete ich und senkte den Blick.
 

„Scheiß Klimawandel.“, zischte jemand hinter und kicherte.
 

Matt tauchte hinter uns auf und klopfte Tai auf die Schulter.
 

„Darf ich ablösen?“, fragte er ironisch und grinste. Tai lächelte wissend und ging kleine Schritte vorwärts.
 

„Man sieht sich Kinder! Bis bald!“, rief er, winkte und lief zu weiter zu Izzy der schon wartete.
 

Jeannies Vater bog gerade um die Ecke hielt und öffnete die Wagentür.
 

Von weitem konnte ich sie winken und lächeln sehen. Sie war wohl genauso glücklich wie ich.
 

Endlich hatte wieder alles seinen Rhythmus gefunden. Na ja, außer das Wetter.
 

Mimi und Joe waren ebenfalls weg und so blieben nur noch Matt und ich übrig.
 

„Das war ein wirklich super schöner Abend!“, meinte ich und harkte mich bei ihm ein.
 

„Ja. Vor alllem, weil wir alle zusammen waren. Nur Kari, T.K und die anderen habe ich heute gar nicht gesehen. Waren die gar nicht da?“, wollte er wissen und schaute mich fragend an.
 

Stimmt wir waren gar nicht vollständig gewesen.
 

In diesem Moment erhielt Matt eine SMS von T.K.
 

Er fing an zu lachen und gab mir die Nachricht.
 

„Sind mit der U-Bahn im Zugschacht stecken geblieben, das Ding bewegt sich kein Stück mehr. Aussteigen war auch verboten, wegen den anderen Bahnen. Alles voll der Mist. Sorry, dass wir nicht gekommen sind, hoffentlich war es nicht zu langweilig ohne uns :). Liebe Grüße, eure Für-Immer-Im-Zugschacht-Steckende.“, las ich laut vor und lachte ebenfalls.
 

Wenigstens war ihnen nichts gravierendes zugestoßen. Ein Glück.
 

„Die Ärmsten. Ich hoffe nur das die da nicht bist Morgen übernachten müssen.“, sagte Matt und steckte sein Handy weg. Ich kicherte.
 

Die Fußgängerzonen Tokios leerten sich zunehmend und auch auf den Straßen kehrte allmählich Ruhe ein. Der Mond schien hell leuchtete uns den Heimweg.
 

Kurz vor meiner Haustür blieben wir stehen.
 

Matt küsste mich liebevoll und nahm mich in den Arm.
 

„Ich bin unheimlich glücklich, dass jetzt alles wieder in Ordnung ist.“, flüsterte er.
 

In der Ferne konnte man einige Hunde bellen hören. Die Lichter in den Schaufenstern gingen aus und die Stadt legte sich schlafen.
 

„Ich auch...“, murmelte ich und blickte ihm in die Augen.
 

Jetzt konnten wir endlich von Neuem beginnen.
 

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jetzt ist aber wirklich schluss :D

ich wollte hier nur noch mal einen richtigen

schluss reinbringen :P

eure JenJen



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Von:  xGaaraHeroine
2010-03-14T09:36:15+00:00 14.03.2010 10:36
wow!!!!
tolle FF!!!super geiL!
sag ich nur! die beiden sind so süüüüüß!
Sorato ist so´n cooles und süüßes Paar!
Von:  -Akemi-
2009-05-09T22:54:07+00:00 10.05.2009 00:54
Sooooo schön deine Fanfic ^^
Echt tolles Ende haste hingekriegt =)
Von: abgemeldet
2009-03-28T20:13:33+00:00 28.03.2009 21:13
*_* ich fand sehr toll :))))
ich freue mich auf weiteres von dir x3
Von: abgemeldet
2009-03-28T20:12:42+00:00 28.03.2009 21:12
huch hab ja gar nicht gesehen, dass es hier noch nen epi gibt :O
*mal gestöbert hat*
mirs hats sehr gut gefallen :)
Von:  suna89
2009-03-15T19:28:37+00:00 15.03.2009 20:28
waah.. das war toll <3
endlich hab ich mal wieder was passendes gefunden, wo alles für mich spricht :D
Von:  suna89
2009-03-15T19:23:46+00:00 15.03.2009 20:23
Yay.. endlich sind alle wieder zusammen *freu*
soras bodycheck attacke war super xD
happy end, happy end *sing*
Von:  suna89
2009-03-15T19:14:02+00:00 15.03.2009 20:14
Wahahaha das mit tai war geil xD
mittendrin im unterricht sowas gucken :p
wäre noch geiler, wenn der lehrer auch bisschen verführt würde ^^
weiter gehts mitm lesen *tralala*
Von:  suna89
2009-03-15T17:42:24+00:00 15.03.2009 18:42
boa.. voll die tolle szene x3
und das lied erst, hat ja perfekt gepasst :D
ja.. ich will auch wissen, was mit tai ist.. :(
ich lese dann mal weiter
*ins nächste kapi springt*
Von:  suna89
2009-03-15T16:57:07+00:00 15.03.2009 17:57
@Mylli_Miyamoto
da will ich gar nicht wissen, wie das aussehen wird xD

aww.. ich find die geschichte bis jetzt toll <3

Von:  MillyMiyamoto
2009-03-07T21:21:00+00:00 07.03.2009 22:21
:D :D :D
ich hab endlich das ende gelse :D
ich finds toll x33~
tolles ende
miyaaa~ x33
*knuddel*
bin stolz auf dich x33~
daisuki mylli x33~


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