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Das Leben der Anderen

von

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Ein fünfter Splitter

Ein fünfter Splitter
 

Kagome wischte sich ärgerlich über das Gesicht. Jetzt waren sie gekommen, die Tränen die so fest gesessen hatten. Doch sie wollte nicht weinen! Sie fühlte eine Mischung aus unendlicher Traurigkeit, Wut und einer Art Entsetzen über sich selbst. Zum einen nämlich wusste sie das es in einer gewissen Weise stimmte, dass sie Schuld daran hatte das die drei in dieser Zeit festsaßen, zum anderen aber war sie sich sicher das es einer richtige Entscheidung gewesen war. Und daraufhin setze das Gefühl ein das dem Entsetzen nahe kam, denn sie wurde sich bewusst, dass sie an nichts anderes dachte als an den Halbdämon, dass sie ihre ganze Priorität immer auf ihn setzen würde. Sie wusste das drei Menschen litten, damit Inu Yasha in Sicherheit war. Und sie wurde sich bewusst, dass sie in jeder Zeit und zu jeder Situation wieder so gehandelt hätte. Sie konnte nicht anders. Inu Yasha war ihr viel zu wichtig. Und doch handelte sie Egoistisch, wie sie merkte, denn es ging doch in Wirklichkeit darum, dass sie ohne ihn nicht mehr leben konnte und wollte. Hätte sie ihm das sagen sollen? Er würde es ja doch nicht verstehen! Wie schlimm war es, wenn man an der Stelle angekommen war, an der man sich damit zufrieden gab? Inu Yasha würde es nicht verstehen, aber sie würde trotz allem wieder so entscheiden. Was ist nur aus dir geworden? Wie willst du davon frei werden? Wie willst du jemals wieder ein normales Leben führen? Die Gedanken wirbelten in ihr den ganzen Weg. In nicht all zu großer Ferne sah sie Berge.

„Kirara, wir sind gleich da.“ Sagte sie schwach und tätschelte der Dämonenkatze den Hals. Nur wenig Später stieg sie vom Rücken des Tieres ab und atmete die frische, kühle Luft der Nacht und der Berge tief ein. Ein Wolf hatte sich knurrend vor ihr aufgebaut und fletschte die Zähne. Ein zweiter und bald auch ein vierter und sechster kamen dazu.

„Geht weg!“ sagte einer autoritäre Stimme, unsichtbar und weit hinter den Wölfen. Doch sofort darauf erschien Koga. Das erstaunen in seinen Augen hätte Kagome zum Lachen gebracht, wenn die Sache an sich nicht so furchtbar ernst gewesen wäre.
 

„Ja, und das ist die Situation.“ Endete Kagome einige Zeit darauf mit ihrer Geschichte. Sie saß auf einem Fell, das wohl von einem Bären oder ähnlich großem Tier stammte, auf dem Boden und starrte auf ihre Finger die sich in ihrem Schneidersitz ineinander verhakt hatten.

„Du kannst auf mich zählen!“ sagte Koga und nutzte die Gelegenheit um bei Kagome auf dem Fell platz zu nehmen. Er hockte sich vor ihr hin und schaute ihr direkt in die Augen.

Kagome hatte nicht gewusst wo sie hinwollte, als sie Kaedes Haus verlassen hatte, aber dann kam ihr in den Sinn, das sie noch einen weiteren Freund hier hatte.

Was die anderen jetzt wohl machen?
 

Inu Yasha hockte auf dem Rand des Brunnens, wo er immer saß, wenn Kagome nicht da war und er darauf wartete das sie zurück kam. Es war ein warmer Tag und am Himmel war nicht eine Wolke zu sehen. Inu Yasha schaute so lang in das blaue, das, als er wieder nach unten sah, kleine violette Kreise vor den Augen hatte. Er rieb sich das Gesicht und wischte sich die Augen.

„Kagome ist seit zehn Tagen weg.“

Inu Yasha sagte nichts. Sie hatten in den vergangenen Tagen gestritten, geschrieen, sich angeschwiegen, nacheinander das Haus verlassen und diskutiert. Vier Tage nach dem Kampf war die Stimmung soweit, das man miteinander sprechen konnte ohne Wut. Doch Kagomes fehlen ging an niemandem vorbei. Niemand wusste wo sie war und alle warteten darauf das sie zurück kam. Nachdem Kirara eine Tag nach Kagomes „Flucht“ wieder zurück gekommen war und zwar ohne Kagome wurde die Sorgen nur noch größer. Sango hatte mehrmals versucht ihre Freundin dazu zu bringen sie dorthin zu fliegen, wo sie auch Kagome hingebracht hatte, aber Kirara war eine unglaublich treue Seele.

„Es kann nur so sein, das Kagome sie angewiesen hat uns nicht zu ihr zu bringen.“ Hatte Sango gemeint, als sie nach ihrem letzten Versuch wieder in das Haus gekommen war und sich niedergeschlagen auf einen Stuhl gesetzt hatte. Sie hatte es vermieden Inu Yasha anzusehen. Er selbst hatte es nicht verbergen können das er in großer Sorge war und einige Male war er für viele Stunden weg, ohne den Anderen zu sagen wo er war. Aber alle konnten sich denken, dass er nach Kagome gesucht hatte. Allerdings war er jedes Mal ohne sie zurück gekommen. Die drei aus Kagomes Zeit, hatten sich bereits nach zwei Tagen so eingewöhnt das sie Kaede im Haus halfen und Tishika hatte sich einmal mit Miroku auf die Suche nach Kagome gemach. Alle drei hatten sich mit der Situation ungewöhnlich schnell abgefunden und vertraten die Meinung, dass am Ende doch alles gut werden würde. Wer hatte schon gehört das drei Menschen in der zeit verloren gingen, hatte Eri gemeint und mit den Schultern gezuckt.

Inu Yasha schaute wieder in den Himmel und ignorierte Mirokus Bemerkung. Als wenn er es nicht selbst genau wüsste. Aber er hatte überall gesucht. Er war in sämtlichen Dörfern der Umgebung gewesen. Er hatte im Wald gesucht. Er hatte so oft ihren Namen gerufen, das seine eigene Stimme schon in sein Ohr gebrannt war. „KAGOME! KAGOME!“ immer wieder hatte er nach ihr gerufen. Miroku setzte sich auf die Wiese, unterhalb von Inu Yasha und lehnte sich an den Brunnenrand. Lange sagte keiner der beiden ein Wort. Er wusste nicht wo er noch suchen sollte. Kagome würde versuchen Juwelensplitter aufzutreiben. Das bedeutete das sie kämpfen musste. Kagome allein gegen die Dämonen und er wusste nicht mal wo sie war. Wie sollte er sie beschützen wenn er nicht wusste wo sie war?
 

Am siebten Tag machten sich alle außer Kaede, Eri, Yuka und Tishika auf um gemeinsam zu suchen. Sie blieben ohne Erfolg.

Inu Yasha blieb in der Nacht vom neunten auf den zehnten Tag fort und war ungewöhnlich schweigsam, als er zurückkehrte. Überhaupt hatte sich eine Herunterziehende Stille im Haus breit gemacht. Kirara war einige Male verschwunden und nur das ließ sie in dem Wissen, das Kagome am leben war und es ihr gut ging. Denn anderenfalls hätte die Dämonenkatze sie Augenblicklich zu ihr gebracht, davon war Sango überzeugt.

Zehn Tage nach Kagomes verschwinden hockte Inu Yasha jetzt auf dem Rand des Brunnens.

Zusammen mit Miroku ging er schweigend zum Haus zurück. Sango und Shippo saßen draußen auf der Stufe und die drei Zeitreisenden waren um sie herum vereilt, teils sitzend, teils stehend. In ihren Blicken lag die selbe Frage wie immer. Sango schaute auf Inu Yasha, Inu Yasha auf Miroku und Shippo senkte den Kopf. Es war bei jeder Begegnung das selbe. Inu Yasha kam nie zurück zum Haus ohne zu hoffen, das Kagome wieder da war. Und so hofften die Anderen, dass er sie mitbrachte.

Und die Antwort war immer die selbe. Shippo schniefte herzhaft mit der Nase. Miroku schaute mitleidig auf den kleinen Fuchs herunter, der sich nach aller Kraft bemühte nicht mehr zu weinen.

Vor einigen Tagen hatte Inu Yasha in ihm ein perfektes Opfer gefunden um seine Unsicherheit in Form von Wut auszulassen. Shippo hatte bitterlich angefangen zu weinen und hatte sich gar nicht mehr beruhigen können. Inu Yasha rastete völlig aus und es endete damit, das Shippo ihm vorwarf das dass gar nicht passiert wäre, wenn er sie nicht aus dem Haus geekelt hätte. Daraufhin eskalierte die Szene noch mehr und die beiden schrieen sich so an, dass Miroku irgendwann dazwischen gehen musste. Inu Yasha hatte daraufhin das Haus verlassen und war erst viele Stunden später zurück gekommen. Er war in den Wald gegangen und wollte eigentlich wieder mit der Suche beginnen. Er war auch sehr weit gekommen und fast sieben Stunden unterwegs, bis er sich auf einen Stein hockte und einfach nicht mehr wusste was sie noch tun sollten. Sie hatten fast das ganze Land abgesucht. Haben in jedem Dorf gefragt ob Kagome gesehen wurde. Inu Yasha saß auf diesem Stein bis es tiefe Nacht war. Die Berge, hinter ihm, und nur wenige Kilometer entfernt hatte er in seinen Gedanken nicht wahrgenommen. Der Streit mit Shippo tat ihm leid. Alles tat ihm leid, immer mehr. Er schwor sich, sich aufrichtig bei Kagome zu entschuldigen wenn sie wieder da war. Doch welche Worte sollte er dafür gebrauchen?
 

Er konnte an nichts anderes denken als an sie. Es wurden viel zu viele Gefühle, die er kaum ordnen konnte. Sie fehlte ihm, er machte sich Sorgen, es tat ihm leid, und wenn der kleine Shippo dann auch noch begann zu weinen, so schlimm wie dieses mal, dann brach er einfach in Panik aus. Keiner der Anderen hätte ihm das so nachgesagt, keiner hätte es sich denken können, aber er war viel zu nahe daran, bei diesem Anblick selbst zu weinen. Es war einfach zu viel in ihm los.

Jetzt standen sie eine ganze Weile vor dem Haus. Ab und zu sprach jemand etwas, einfach nur um etwas zu sagen. Belangloses. Unwichtiges.

Und dann nahm Inu Yasha einen Geruch war.
 

Kagome hatte nach ihrer Ankunft in Kogas Höhle nicht viel geschlafen. Am Abend darauf waren sie, Koga und sein Rudel zum ersten Mal losgezogen. Kagome hatte all ihren Stolz abgelegt und Koga um Hilfe gebeten. Sie hatte alles erzählt was passiert war, bis auf die Kleinigkeit, das es Kikyo gewesen war, die ihr die Juwelensplitter abgenommen hatte. Doch das war einer Sache die sie selbst klären wollte. Sie würde Kikyo irgendwann finden, denn ihre Wege hatten sich bisher noch immer gekreuzt, ob gewollt oder nicht. Am dritten Tag hatten sie einen Dämonen bekämpft und tatsächlich einen Juwelensplitter bekommen. Allerdings nur einen. Viele Tage und Nächte hatten sie damit verbracht zu suchen, Dämonen zu bekämpfen, obwohl es fast Sinnlos war, denn Kagome wusste im vorhinein, das dort kein Juwelensplitter zu holen war. Es war so wie Inu Yasha es gesagt hatte: Es gab keine mehr. Die Chance, die wenigen zu finden die noch nicht in Narakus Hand waren, war so gering, das sie noch Monate suchen würden, bis sich vier Splitter zusammen hatten.

Kagome hatte sich auf dem Fell zusammengerollt und die Augen weit geöffnet. In der Höhle schnarchten Wölfe und Wolfsdämonen um die Wette und eine leicht stickige Luft von dem warme Wetter machte das einschlafen nicht einfacher.

„Du solltest schlafen, Kagome.“ Sagte Koga und hatte sich wieder vor sie gehockt. Kagome bewegte gerade einmal die Augen, blieb ansonsten unverändert liegen.

Koga machte sich Sorgen um sie. Das anziehende an ihr war ihre Wärme, ihre Fröhlichkeit. Doch davon war nichts übrig geblieben. Stattdessen war ihr Gesicht traurig und die Augen seltsam leer und hoffnungslos. Die Wölfe gaben sich alle Mühe um Kogas Braut so gut wie möglich zu behandeln. Sie wurde mit Essen überhäuft und hatte das beste Fell bekommen. Kagome selbst bemühte sich um Dankbarkeit und zwang sich zu essen, doch in Wirklichkeit blieb es ihr fast im Hals stecken. Auch Koga musste den Ernst der Lage erfasst haben, denn er machte nicht ein einziges Mal Anstalten Kagome zu nahe zu kommen oder sonst irgendwelche Avancen. Kagome war ihm für seine Freundschaft und Hilfe unglaublich dankbar und dachte oft darüber nach wie lang sie seine Freundlichkeit noch in Anspruch nehmen konnte.

„Ja.“ Sagte sie leicht verkratzt, denn sie hatte seit längerem nichts gesagt. Ihre Augen starrten weiter starr vor sich hin und Koga ließ sie nach einigen Augenblicken wieder allein. Sie wollte nach Hause. Und das seltsame war, das sie, als sie das dachte, damit nicht das Haus ihrer Eltern meinte. Sie nannte zuhause in diesem Moment das, wo ihre Freunde waren. Seit sie damals zum ersten Mal durch den Brunnen ging, seit dem Tag als sie Inu Yasha zum ersten Mal sah, waren sie nicht solang getrennt gewesen. Vielleicht sollte sie einfach zurück gehen. Sollte sagen, dass sie gesucht und gesucht hatten und das er in allem recht gehabt hatte. Dann sollte er ruhig schimpfen, er würde sich auch wieder beruhigen. Und Eri und Yuka, sowie dieser Junge, sie würden schon irgendwann damit leben können, das sie nicht mehr nach hause konnten.

Kagome drehte sich auf den Rücken. Das war unmöglich, das konnte sie niemandem antun. Und vielleicht dachten die Anderen auch schon gar nicht mehr an sie. Vielleicht waren sie viel zu sehr damit beschäftigt Naraku zu suchen. Oder sie hatten die Suche nach verbliebenen Juwelensplittern aufgenommen. Nein, Kagome konnte so nicht zurück. Sie musste tun was in ihrer Macht stand um die drei nach hause zu bringen. Einen Splitter hatte sie. Sie brauchte noch drei. Nein, sie brauchte noch vier...
 

„Das ist Koga!“ rief Shippo aufgeregt und überrascht. Alle Blicke richteten sich auf die Gestalt die auf sie zu kam.

Er ging direkt auf Inu Yasha zu. Und ohne Vorwarnung, ohne auch nur einen Moment inne zu halten, schlug er Inu Yasha mitten ins Gesicht, so das dieser rücklings zu Boden ging. Yuka schlug die Hände vor den Mund und Sango war aufgesprungen, das Shippo von ihrem Schoß fiel und hatte sich zwischen Koga und Inu Yasha gestellt. Dann, ohne Inu Yasha auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, ging er an allen vorbei und betrat er das Haus.

Inu Yasha war sprichwörtlich vor den Kopf gestoßen und anders als er sonst reagiert hätte, stand er erst wieder auf als Koga bereits im Haus verschwunden war. Alle waren hinter dem Wolfsjungen ins Haus gegangen, viel zu überrascht etwas zu sagen. Miroku wartete an der Tür auf Inu Yasha und sie gingen zusammen hinein. Koga hatte sich zu Kaede an den Tisch gesetzt. Sango wischte sich Tränen aus den Augen.

“Sie ist bei ihm! Ihr geht es gut, Kirara hat sie zu Koga gebracht.“ Sagte sie zu Inu Yasha, der gleich neben der Tür stehen geblieben war und die Arme verschränkt hatte. Er sagte nichts, aber in seinem Inneren tobte es. Sie lebte und es ging ihr gut. Sie war nicht allein gewesen und...Sie war bei Koga gewesen, aber sie war unverletzt! Er würde sie holen gehen! Er würde sich entschuldigen können und sie würde mit ihm nach Hause kommen! Koga erzählte lange, wie sie nach den Splittern gesucht hatten und nur einen einzigen gefunden hatten. Das Kagome mit ihrer ganzen Kraft gekämpft hatte und nie aufgeben wollte, noch als sie bereits vor Müdigkeit schwankte. Das ganze Rudel war auf die Aufgabe, Kagome zu helfen, angesetzt worden.

„Kagome und ich haben einen Splitter gefunden. Drei bekommt sie von mir. Das heißt, ihr könnt wieder nach Hause!“ sagte er zu den dreien die er nicht kannte und von denen er annahm, dass sie die Freunde von Kagome waren, die am wenigsten hier her gehörten. Koga hatte Kagome nach ihrem scheitern in der Suche die drei Juwelensplitter zugesichert, die er in seinem Körper trug. Kagome hatte so herzzereisend angefangen zu weinen, und sich kaum beruhigen können. Sie war Koga um den Hals gefallen und wiederholte immer wieder das sie ihm so unendlich dankbar war. Auch Sango und die Anderen bedankten sich mehrmals bei ihm. Doch Kogas ernstes Gesicht blieb bestehen.

„Also fehlt uns jetzt noch einer.“

„Nein.“ Sagte Shippo aufgewühlt „wir brauchen vier, drei für –„

„Nein, wir brauchen fünf!“ sagte Koga bestimmt. „Der letzte ist für einen von euch!“

Absolute Stille war im Haus eingetreten. Sangos Blick auf Kaede ließ sie vermuten das sie die einzige war, die bereits begriffen hatte.

„Einer von euch wird Kagome begleiten und danach zurück kommen und die Splitter wieder mitbringen. So bekomme ich dann meine zurück.“

„Aber...aber...dann kann...dann kann Kagome doch nicht mehr zu uns kommen?!“ sagte Shippo erstickt. Inu Yashas Herz klopfte sehr schnell. Er war der zweite der es verstanden hatte.

„Nein, sie wird nicht mehr zurück kommen.“

Niemand sagte etwas.

„Sie sagt, sie gehört nicht hier her und das sie wieder lernen muss ein normales Leben zu führen.“ Kogas Blick hatte sich nun verändert und er sah traurig aus. Denn die Aussicht Kagome nie wieder zu sehen behagte auch ihm gar nicht. „Ich habe lange versucht sie von etwas anderem zu überzeugen. Es hat keinen Zweck mehr. Sie hat sich entschieden.“

Miroku beobachtete Inu Yasha aus dem Augenwinkel. Er zeigte keine Regung und schaute stur gerade aus, direkt auf die Holzwand der Hütte. Aber so war er. Miroku wusste das und er glaubte nicht das er so gelassen war wie er vorgab. Mit großer Wahrscheinlichkeit traf ihn das am meisten von ihnen allen.

Tishika räusperte sich sehr leise. „Vielleicht hat sie damit auch recht. Sie, wir alle, gehören einfach nicht hierher. Kagome sollte zur Schule gehen und Freunde treffen und nicht gegen Dämonen kämpfen.“ Eri nickte leicht und auch Yuka schien dieser Meinung zu sein. Keiner der drei konnte nachempfinden was diese Nachricht für die in dieser Zeit bedeutete. Aber niemand sagte darauf etwas.

„Wir haben einen Dämon gefunden, an der Schlucht, von dem wir ausgehen, das er einen Splitter hat, wenn nicht sogar mehrere. Morgen werden wir ihn uns holen und dann bringe ich Kagome zurück und ihr könnt gehen.“ Mit diesen letzten Worten an die drei Menschen aus der anderen Zeit war er aufgestanden und wollte das Haus verlassen. Er würdigte Inu Yasha keines Blickes und auch Inu Yasha selbst hatte den Punkt an der Wand, den er fixierte nicht verlassen. Es war offensichtlich das Koga Inu Yasha allein die Schuld dafür gab das sie alle Kagome nicht mehr sehen würden. Kagome selbst hatte es gar nicht so schlimm ausgedrückt, aber Koga war nicht dumm. Es war ihr anzusehen, das immer wenn Inu Yashas Name fiel, sie den Blick abwand und in eine stille Traurigkeit versank. Und schließlich hatte sie auf seinen Vorwurf hin das Haus verlassen und sich erst dazu entschieden zurück nach Hause zu gehen und der Welt hier den Rücken zu kehren. Da konnte sie auch noch so oft betonen das Inu Yasha recht gehabt hatte mit dem was er sagte!
 

Koga hatte schon einen Fuß auf die Türschwelle gesetzt als Inu Yashas Hand ihn an der Brust packte und ihn zurück hielt. Der Halbdämon hatte nichts außer seinen Arm bewegt und schaute Koga nicht an.

„Wenn ihr etwas passiert, bring ich dich um!“

Er ließ Koga los und für einen Moment dachte Sango es würde eskalieren. Aber nach einem Wimpernschlag verließ Koga das Haus.
 

Es war über eine Stunde vergangen nachdem Koga weg war. Dann sagte Inu Yasha zum ersten Mal etwas zu den Anderen die leise, aber unaufhörlich darüber sprachen was Kagome vorhatte. Inu Yasha hatte ihrem Gespräch still gelauscht, auch wenn es nicht aussah als würde er ihnen zuhören. Er hatte begriffen was es bedeutete das Kagome einen weiteren Splitter wollte. Es bedeutete das sie nicht wollte, dass er es war, der mit ihr ein letztes Mal durch den Brunnen steig. Wenn Kagome auf der anderen Seite war brauchte Inu Yasha keinen Juwelensplitter. Die Anderen aber schon.

„Ich werde am Morgen zu dieser Schlucht gehen!“ sagte Inu Yasha knapp.

Nach einem kurzen Moment des Begreifens das er etwas gesagt hatte, sagte Miroku

„Ich komme auch mit!“

Und nach einem weiteren Moment war es abgemacht. Sie alle würden am Morgen aufbrechen um diesen Dämon zu bekämpfen. Und um Kagome beizustehen.
 

Inu Yasha schlief nicht in dieser Nacht. Und in Kogas Höhle lag Kagome ganz genauso wach wie er.



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