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Naomi

von

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Prolog

1.Prolog
 

In Gedanken
 

Als ich dreizehn Jahre alt war, hatte ich den Entschluss gefasst, eine eigene Biografie zu verfassen. Zumindest war das damals in Deutschland, wo ich zu der Zeit lebte, in der Prominenz populär.

Und ich, oder sagen wir mal, ein Teil von mir glaubte, dass alle Welt erfahren sollte, welch ein ungerechtes Leben ich führte. Der andere Teil war davon überzeugt, dass ich sämtliche Auflagen selber finanzieren müsste, da niemand etwas derart langweiliges liest.

Ich kann sagen, das ich glücklich war. Oh ja, am meisten Spaß machte mir die Zeit, in der ich für einige Wochen, ganz allein mit Mama und Papa auf unserer schnuckeligen kleinen Yacht im Mittelmeer herumkreuzen konnte. Papa hatte dann seine Arbeit zur Seite gelegt und Mama hörte endlich mit ihrem neurotischen Gluckenverhalten auf. Das war die Zeit, in der wir am meisten lachten.

Freunde hatte ich wenige. Natürlich lernte ich hier und da Leute in meinem Alter kennen, aber die Beziehungen hielten nur so lange, wie wir an einem Ort lebten. Das Maximum, das Mama je toleriert hatte, waren zwei Jahre in Deutschland. Ich vermutete, der wahre Grund für unsere ständigen und wirklich nervenden Wohnortswechsel war nicht der Beruf meines Vaters. Er hatte sein halbes Leben lang in so 'ner Superuni in Japan studiert. Danach war er ein international begehrtes Nanotechnikass, und so wollte er, wie er immerzu sagen pflegte, dass alle Welt auch etwas von ihm hat. So reisten wir durch die Weltgeschichte. Mal gab er Gastvorlesungen, er beteiligte sich an Forschungsprojekten, oder er machte den großen Denker und entwickelte scheinbar spontan irgendwelche kleine an Spielzeug erinnernde Prototypen. Damit konnten wir uns das viele Reisen leisten, und mit uns reiste immer die Angst.
 

Am meisten bemerkte ich sie, wenn unsere Seereisen sich ihrem Ende zuneigten. Mama bekam wieder Kopfschmerzen, Papa wurde schweigsamer, und an Land blickten sie immer wieder um sich. Wir benutzten keinen öffentlichen Verkehr, und ich hatte entweder -mit dreizehn!- mein Kindermädchen, das beachtliche Türsteherqualitäten aufwies -wetten, sie hatte den schwarzen Gürtel- am Hals, oder meinen Privatlehrer.

Das schlimmste für mich war, dass, und jetzt aufgepasst, meine Eltern, wenn sie merkten, dass ich etwas merkte, so taten, als sei nichts. Wenn die Nächte, in denen ich von Mamas aufwachte, nichts sind, dann soll mir mal jemand erklären, was ist, wenn etwas ist.

Auch wenn ich die Ursache der Ängste meiner Eltern nicht kannte, wurde mein Leben doch geprägt davon, ja sogar mein Charakter.

Ich bin das kleine süße schüchterne Ding gewesen, das sich hinter Mamas Rock versteckt hatte, wenn es wichtigen Besuch gab. Dann versuchten sie immer, mich wie ein scheues Hündchen hervor zu locken. Als ich älter wurde, war ich das hübsche zurückhaltende, wenn nicht sogar fürchtige stille Mädchen, das, gekrönt mit einer ordentlichen Überportion Tollpatschigkeit, versuchte, nirgendwo anzuecken. Ich war brav, Knigge würde stolz auf mich sein, und fleißig. Meine Eltern sollten mit mir keinen zusätzlichen Kummer haben. Gesundheitlich war und bin ich sehr labil, ständig musste Papa mich irgendwo aufsammeln, weil ich zusammengeklappt war, oder ich kotzte meine letzte Mahlzeit aus, wenn ich nicht gerade von blauen Flecken gezeichnet war oder mit Nasenbluten in der Ecke herum lag, weil ich über etwas gestolpert war, das gar nicht da gewesen ist, bis auf meine eigenen Füße.

Bis jetzt hat sich das alles nicht großartig geändert.

Noch immer kann ich Gemüse nicht ausstehen, ich hasse Hunde, und wenn jemand mir auch nur ein Haar krümmen will, und das meine ich wörtlich, werde ich zur Furie. Papa hatte dann immer gesagt: „Fahr deine Krallen wieder ein, Tigerchen, du bist ja fast genauso schlimm wie deine Oma!“. Meine Oma hatte als einzige Frau, die ich je gesehen hatte, körperlanges Haar. Papa hatte es mir erzählt, da das einzige, was ich je zu Gesicht bekommen hatte, eine kunstvolle, schöne Steckfrisur war, die aufgrund ihres Volumens auf die Haarlänge schließen ließ.

Jedenfalls habe ich ihr nicht bewusst nachgeahmt. Es war einfach schon immer eine kleine Macke von mir. Jetzt sind meine Haare ungefähr knielang. Natürlich ist es mein Traum, sie so lang wie meine Oma zu bekommen. Meine körperlichen Schwächen wurden durch meinen wachen Geist ausgeglichen. Im Unterricht löcherte ich meinen Privatlehrer mit Fragen. Ich lernte vier Sprachen – Englisch, Französisch, Deutsch und natürlich Japanisch. Mein Wissensdurst war eine starke Zerreißprobe für die Lehrer, die ich im Laufe der Jahre hatte.

Mit meinen Eltern sprach ich im Mix zwischen Deutsch, Englisch und Japanisch. Deutsch, Mamas Muttersprache, und Japanisch mit Papa. Englisch hat sich in den Alltag meiner Eltern eingeschlichen und gehalten, seit sie sich kennen lernten. Sie hatten sich in Tokio in der Universitätsbibliothek getroffen. Mama ist die Tochter von deutschen Diplomaten und Papa Sohn eines superreichen Clanoberhaupts. Sie hatten heimlich geheiratet, was Papas Clan, alles Workaholics, schnell herausbekommen hatte. Komischerweise tolerierten sie es. Vielleicht, weil Opa sich in seine kleine Enkelin verliebt hatte. Mit Mamas Familie hatten wir nie zu tun. Es gab da irgendeinen großen Krach vor meiner Zeit, über den keiner reden wollte – dieses ständige Totschweigen in dieser Familie hätte mich beinahe verrückt gemacht!

Umso größer war meine Beziehung zu meinem Opa. Wir chateten immer zusammen. Er war mein bester Freund, und über die Webcam konnte ich ihn sogar sehen. Er war es, der mich über die Börse aufklärte, der mir zuhörte, dem ich Fragen stellen konnte. Früher hatte meine Familie bei ihm gewohnt aber dann ist etwas geschehen, das meine Eltern zu unserem jetzigen Lebensstil bewegt hat. Auch Opa wollte mir nicht sagen, warum.

Immer meinte er nur: „Wenn die Zeit reif ist.“ .

Jedenfalls hatte er mich immer als selbstständige Person gesehen, nicht nur als kleines Töchterchen, so wie meine Eltern. Ich meine, meine Mama musste sich überwinden, mich zum Supermarkt gehen zu lassen, wenn ich einige -für andere- alltägliche Dinge besorgen wollte. Ich war dreizehn!

Und sie hatte mir verboten, mir eine eigene Website zu erstellen.es könnten ja irgendwelche bösen Männer meine Daten missbrauchen.

In Wahrheit, und davon war ich überzeugt, wollten sie mich vor irgendetwas verstecken.
 

Es sollten so wenige wie möglich von meiner Identität und meinem Aufenthaltsort erfahren. Ein Mal habe ich mich sogar unter falschem Namen vorgestellt, und -pssst- Mama und Papa besaßen auch ein oder zwei falsche Reisepässe. Für Notfälle.

Ich wusste es, weil ich mir ein Mal ein Kaugummi aus Mamas Handtasche gemopst hatte, als ein falscher Reisepass heraus fiel. Ich fragte gar nicht erst.

Apropos Reisepass. Ich war 15, als ich meinen seit langer Zeit wieder sah. Er lag auf meinem Bett, neben ihm ein Koffer.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich mich fühlte.

Hatte ich doch gerade erst ein wenig Freiheit gewonnen, sollte wieder alles von vorne beginnen.

An dem Vortag hatte Mama mir das erste Mal in meinem Leben erlaubt, bei jemandem zu übernachten. Ich war gerade zurückgekommen, mit meiner Tasche unterm Arm. Alexandra war ein tolles Mädchen. Sie war so quirlig und mutig, so selbstbewusst. Ich wünschte mir oft, so wie sie einfach mal meine Meinung zu sagen oder tun zu können, was ich wollte. Sie durfte so viel! Und ihr kleiner Bruder war total süß. Sie hatten beide strahlend blaue Augen, und Alexandra war groß. Ich war immer ein Wenig klein, was in Japan nicht auffallen würde, und hätte ich schwarzes Haar, käme ich als Vollblutasiatin durch. Aber ich bin so etwas von blond, eine Laune der Natur, Mamas Gene haben sich durchgesetzt. Sonst bin ich voll und ganz Papas Kind. Und ich habe die gleichen Augen wie Papas Oma.

Mandelförmig und seltsam karamellbraun.

Wenn ich bei Alexandra war, hatten wir etwas unternommen. Natürlich ohne das Wissen meiner Eltern. Wir waren Shoppen, im Kino, und ein Mal sogar in der Disco. Es hatte mir aber nicht gefallen, weil die Kerle dort mich so komisch angegafft hatten. Alex hatte dann gesagt: „Hey, genieß das, die finden dich scharf. Bist halt 'ne kleine Exotin.“ .

Als ich die Sachen auf meinem Bett sah, konnte ich im ersten Moment überhaupt nichts tun, geschweige denken.

Nach einigen Sekunden war mir klar, was das bedeutete. Ich ließ meine Tasche fallen und rannte ins Wohnzimmer, wo Mama saß und Formalitäten erledigte. „Wann?“ fragte ich mit leiser, tränenerstickter Stimme. Mama sah auf, nahm die Brille ab, und sagte: „Morgen Nacht geht unser Flug nach London.“ „A-aber warum? Es läuft doch alles so gut.“ versuchte ich zu widersprechen. „Eben deshalb sollten wir auch gehen. Bevor etwas passiert, mein Schatz.“ „Und meine Freunde? Mama, Alexandra ist meine beste Freundin!“ sie war auch die einzige, die ich hatte.

„Kann ich sie wenigstens zu Abschied einladen?“ „Wann willst du das denn tun? Es ist schon spät, und morgen haben wir keine Zeit. Du weist doch, wie das ist.“ . Ja, ich hatte nicht vergessen. Egal, wo ich zu der Zeit war, ich wusste nie, ob es der letzte Tag in dieser Stadt, in diesem Land sein sollte, wenn meine Eltern wieder abreisen wollten. Mir schien, sie hatten sich in Sachen Spontanität und Kurzfristigkeit zum höchsten Maße spezialisiert.
 

Heute kommen mir die Gefühle, die ich damals hatte, nichtig vor.

Völlig unbedeutend, so, als wäre das Mädchen, das da in der Tür stand und wegen einer solchen Kleinigkeit krampfhaft gegen die Tränen ankämpfte, ein anderes und nicht ich selbst.

Heute weiß ich, warum meine Eltern nur wenige Beziehungen erlaubten und ich verstehe auch, warum wir immer plötzlich fort zogen.

Ein klarer Bruch ist leichter zu ertragen als der vollständige Verlust der Person, von beiden Seiten.und es war besser zu wissen, die Person, die du liebst, ist wohlbehalten, auch wenn du sie nie wieder siehst, als sie vollständig zu verlieren.

Sie alle.

Meine Lektion habe ich gelernt.

Lasse keine Person dir nahe genug kommen, dass sie dich verletzen kann. Und komme selbst nicht den Personen zu nahe, die du liebst, auf dass sie unversehrt bleiben.

In der folgenden Nacht blieb mir nichts anderes übrig, als meinen Schmerz herauszuschreiben. Ich klagte Opa per Mail mein Leid und schrieb Alex einen langen Brief. Mich beschlich das Gefühl, sie hintergangen zu haben und ich suchte nach einer Erklärung, warum sie, wenn sie vor unserem Apartment stehen würde, dieses leer vorfände. Ich fühlte mich unglaublich schuldig. Alex war meine beste Freundin und ich ließ sie ohne Ankündigung alleine.

Klarer Bruch, es schmerzte tief. Geblieben ist nur die Erinnerung.

Die Erinnerungen kommen mir sehr unwirklich vor, eine andere, eine heile Welt. Geblieben ist nur der dumpfe Schmerz, der an mir haftet wie Schlamm. Und ich drohe, in ihm zu versinken. Geblieben sind die schönen Momente, doch es tut zu sehr weh, so sehr, sie zu betrachten, mich zu erinnern. Ich wollte den Brief abgeben, wenn ich meine wenigen Habseligkeiten gepackt hatte und auf dem Weg zum Flughefen war. Er war an Alex und ohne Absender.
 

Mein Kindermädchen musste ich in Deutschland zurücklassen. Fast drei Jahre lang hatte sie mich ausgehalten, es gab das größte Geheul, das je auf dem Flughafen gesehen wurde. Mein Lehrer sollte nachkommen, wenn wir eine Wohnung gefunden hatten. Während des Fluges versuchte ich, nicht zu viel Trübsal zu blasen. Mama hatte nachts wieder geweint und -ja, ich habe gelauscht, aber mit unendlich schlechtem Gewissen,- gesagt, dass es so nicht weiter gehe. Es müsse irgendetwas geschehen. Das Kind -ich nehme an, dass ich damit gemeint bin,- leide zu sehr unter der Belastung der ständigen Umzüge.

Ich wollte stark sein für meine Eltern und versuchte, nicht mehr an die letzten zwei Jahre zu denken. Sie sollten wegen mir keinen Kummer haben. Schließlich waren sie alles, was mir blieb.Freunde kamen und gingen, aber meine Eltern waren immer für mich da. Wir waren eine Familie.

Ich erinnere mich nur noch an eine Szene im Flieger: ich hielt ihre Hände und kuschelte mich zwischen sie.

Auf der Autofahrt ins Hotel hatte mir Papa erklärt, dass ein Kindermädchen nun nicht mehr meinem Alter entspräche. Endlich. Ich wartete auf das „Aber..“, doch es kam nicht. Ich war meinen Eltern dankbar.

Im Hotel bekam ich mein eigenes Zimmer. Das erste, was ich tat, war heißes Wasser in die Badewanne einlassen, und danach lange und ausgiebig zu baden. Mit dem Badeschwamm schrubbte ich mich dann ab, bis ich rot war wie ein Krebs. Als ich aus der Wanne stieg, wurde mir schrecklich schwindelig, es war, als gäbe es meine Beine nicht mehr, und so musste ich mich ganz schnell hinhocken.

Badezimmerunfälle geschehen ja ganz schnell, ich wollte ja nicht, dass mein Hirn an den Spiegel und die Kacheln spritzt.

Meine Eltern wollte ich nicht stören, sie hatten noch einige Dinge mit Hatano Nori zu tun, einem guten Freund der Familie.ein so guter, dass er es vermochte, uns fast alle behördlichen Probleme vom Hals zu schaffen. Dafür nutzte er auch seine Beziehungen zu irgendwelchen internationalen hohen Tieren. Nein, es sind keine Mafioso darunter.

Eigentlich verdankt er Papa seine Anwaltskarriere und ist so etwas wie ein treuer Freund und Helfer, die Fee, die immer -puff- erscheint, wenn man nicht mehr weiter weiß. Tag und Nacht. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich ihn so stark brauchen würde, und dass er einer der letzten, die übrig geblieben sind, sein würde.

Ich wollte zu meinem Bett gehen, und fiel der Länge nach hin. Sofort rappelte ich mich auf und rieb meinen schmerzenden Ellenbogen. Das würde einen blauen Fleck geben. Und ich würde ausnahmsweise wissen, woher er kam.

Auf meinem Bett holte ich den Laptop aus der Tasche. Opa hatte zurück gemailt, ich freute mich auf seine Antwort. Sie bestand hauptsächlich aus Trost spendenden Worten, Balsam für meine Seele. Und -etwas unangenehmer- aus Zurechtweisung. Sie war zwar sanft, aber mittlerweile hatte ich gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen, was man auch können musste, wenn man mit einem in der emotional zurückhaltenden, höflichen Kultur des fernen Ostens aufgewachsenen Menschen sprach.

Meine emotionalen Ausbrüche, die er des Öfteren über sich ergehen lassen musste, hatten ihn sicher schon oft an den Rande eines Herzstillstandes gebracht. Armer, geliebter Opa. Ich vermisse dich.

Schnell schrieb ich ihm eine Expressantwort, wir seien gut angekommen, ich entschuldigte mich auch für meine für asiatische Verhältnisse schon intime Mail und versprach, mehr Rücksicht auf meine Eltern zu nehmen. Innerlich verbot ich es mir, jemals jemandem so viel von meinen tiefsten Empfindungen und Gedanken mitzuteilen. Das Leben ist schon belastend genug. Da muss er sich nicht auch noch mit Problemen eines Teenagers herumschlagen.

Nachdem ich einige Zeit untätig verbracht hatte, es würde sich sowieso nicht lohnen, den Koffer auszupacken, ging ich zu meinen Eltern hinüber. Mama gab mir Geld, damit ich unten im Restaurant essen konnte, wenn ich wollte. Gut, sie wollten alleine sein.
 

Drei Tage hatte ich totschlagen können. Dann fanden meine Eltern ein passendes möbliertes Apartment. Auf gings in meine neue Heimat auf Zeit.

Langsam fand sich der Alltag ein. Dann befiel mich eine innere Unruhe. Ich musste wissen, was in meinem früheren Zuhause geschah. Alexandra. Ob es ihr gut ging. Im Internet öffnete ich die Seite einer Berliner Lokalzeitung. Sofort sprang mir das Bild ins Auge. Schnell öffnete ich das Fenster und überflog den Text. Unbeschreiblich, Mama und Papa mussten das irgendwie geahnt haben. In dem Artikel stand, dass die Polizei nun endlich herausgefunden habe, dass es Brandstiftung war. Ein Unbekannter war nachts in die Wohnung eingebrochen und hatte, wohl weil er nicht gefunden hatte, was er suchte, mit Hilfe eines Brandbeschleunigers die Wohnung eingeäschert. Es gab noch keine Hinweise auf den Täter, der wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung gesucht wurde.

Das Bild zeigte das Mehrfamilienhaus, in dem wir gewohnt hatten, und die Fenster, die in unsere Wohnung führten, waren nur noch schmutzige schwarze Löcher, mit großen hässlichen Rußflecken an der Wand. Ich war wie gelähmt. Das alles war, konnte einfach nicht wahr sein. Wer sollte denn so etwas tun? Vor vier Tagen. Ich schluckte. Hätten meine Eltern einen Tag gewartet, sicher wären wir dann tot.
 

Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn wir, WIR damals schon tot gewesen wären. Und die anderen noch lebten. Nicht ich. Ich habe das nicht verdient.

Ist es ein Segen oder eine Strafe, dass ich noch lebe? Ich will zu euch, Mama und Papa. Oder wenn ihr noch bei mir wärt, wüsstet ihr, was zu tun ist. ich brauche euch! Ich bin so allein, warum war ich nicht da, warum nicht? Warum war ich dieses eine Mal ungehorsam?

Das ist die Strafe dafür.

Opa hatte damals noch gesagt: „Trage dein Schicksal mit Würde, Naomi.“ . Als wenn er es wüsste. Als wenn er es wüsste. Warum hat er sie nicht alle gewarnt? Er ist schuld!

Weine nicht, kleine Nao-chan, weine nicht, kleines Tigermädchen... weine nicht. Es bringt doch nichts. Lebe für sie, lebe.

Das Schlechte soll ruhen. Besser, ich erinnere mich an die guten Zeiten. Die Leute gucken schon so besorgt. Die guten Zeiten. England, es war Frühling. Also, wie fing der Tag an?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Sae-
2008-12-05T14:25:19+00:00 05.12.2008 15:25
erste XD
du hast echt eine guten schreibstil ^^
ich bin mal gespannt wie es weiter geht .... naja ein bissc´hen kenn ich ja schon die story aber eben noch nicht alles .. also schnell weiter machen XD~



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