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Here with me

Reita x Ruki
von

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Humanities

Here with me XI
 

~ Humanities ~
 

Als Ruki pünktlich um sechs Uhr zu Hause ankam und das Wohnzimmer betrat, sah sein Vater ihn überrascht an.

„Du bist ja immer noch pünktlich.“, bemerkte er.

„Ich sollte doch immer noch um sechs nach Hause kommen. Ist es auch nicht richtig, wenn ich mich an die Regeln halte, die du aufstellst?“, wollte Ruki wissen. Das Ganze nervte ihn schon wieder. War es jetzt nicht mal richtig, wenn er wie ein Kleinkind um sechs Uhr zu Hause war?!

„Nein, das ist vollkommen richtig. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du dich so lange an diese Regel hältst. Können wir uns am Sonntag über deine Zukunftspläne unterhalten, junger Mann?“, fragte er dann. Er musterte seinen Sohn eingehend. Eigentlich suchte er nach einem verräterischen Zeichen, dass ihm dessen sexuelle Orientierung verriet.

„Können wir. Darf ich nächsten Samstag länger wegbleiben? Reita und die anderen haben mich gefragt, ob wir uns abends treffen können. Und ich würde wirklich gerne.“, antwortete Ruki. Er hasste es, wenn sein Vater ihn junger Mann nannte. Zwar schrien sie sich nicht an, aber trotzdem lag eine gewisse Spannung zwischen ihnen in der Luft, die sich jederzeit entladen konnte. Er hoffte nur, dass es dieses Mal nicht der Fall war. Er hatte immer noch so gute Laune, dass er sich diese nicht verderben lassen wollte. Doch seit er seinem Vater gegenüber stand, schlich sich ein weiteres Gefühl bei ihm ein. Er fühlte sich ein wenig dreckig. Er hatte etwas getan, für das sein Vater ihn garantiert verachten würde, wenn er davon wüsste: er hatte Sex mit seinem besten Freund gehabt.

„Wenn du mir sagst, wie es mit deiner Integration in deine Klasse aussieht, kann ich dir eine Antwort geben.“, erwiderte sein Vater.

„Ganz gut. Ich bin morgen mit ein paar Leuten verabredet.“, gab er die erwünschte Antwort. Ruki fragte sich, ob sein Vater vielleicht noch einen richtigen Beweis dafür fordern würde, so ein Kontrollfreak wie er war.

„Dann habe ich nichts dagegen.“, sagte sein Vater. „Wie war es bei Akira?“

Für einen Moment sah Ruki ihn prüfend an. Schwang da ein gewisser Unterton mit? Sonst erkundigte sich sein Vater auch nicht danach, wie es ihm bei Reita gefallen hatte. „War lustig so wie immer.“, antwortete er dann.

„Was macht ihr eigentlich immer?“, fragte er dann.

„Hm, wir unterhalten uns, hören Musik und so was…“, erklärte sein Sohn. Die Frage verunsicherte ihn irgendwie. Sein Vater konnte doch gar nichts wissen oder ahnte er etwas? Plötzlich hatte Ruki Angst, dass er sich irgendwie verraten hatte. Doch wenn sein Vater bescheid wusste, dann wäre er nicht so ruhig geblieben.

„Hat Akira eigentlich eine Freundin?“, wollte sein Vater wissen.

„Momentan nicht, seine Freundin hat ihn vor dem Umzug verlassen, darüber ist er noch nicht ganz hinweg. Aber er versteht sich gut mit einem Mädchen aus seiner Klasse.“, log Ruki ohne zu Zögern. Er war selbst ein wenig darüber erstaunt, wie leicht ihm diese Lüge über die Lippen kam. Aber so konnte er Reita und sich besser schützen. Langsam wurde das ganze Gespräch mehr als unangenehm.

„Und du?“, kam die nächste Frage, vor er Ruki sich noch mehr gefürchtet hatte.

„Hm, na ja… Momoko ist ganz nett… und hübsch…“, meinte Ruki drucksend. Er sah seinen Vater nicht direkt in die Augen, sondern sah nach unten, so als wenn ihm das Ganze peinlich war. Und es schien die gewünschte Wirkung zu haben, sein Vater sah ihn zufrieden an.

„Na, das wird deine Mutter ja auch freuen. Apropos du warst mit im Cafe?“, fragte er dann.

„Hm, ja waren wir.“, antwortete Ruki. Oh prima, darüber musste er jetzt auch noch Rechenschaft ablegen?!

„Tja, du warst schon immer eher auf deine Mutter fixiert.“, sagte sein Vater und widmete sich wieder seiner Zeitung.
 

Ruki war mehr als erleichtert, als er endlich in sein Zimmer gehen konnte. Sein Vater war ihm vorhin mehr als unheimlich gewesen. Zwar war er am Ende zufrieden mit den Lügen gewesen, doch die Fragerei war ihm mehr als verdächtig vorgekommen. Er würde auf jeden Fall mit Reita darüber reden müssen, damit die Lügen auch ja nicht aufflogen. Er war selber ein wenig erschrocken darüber, dass es ihm so einfach fiel seinem Vater direkt ins Gesicht zu lügen. Aber momentan war es ihm am Wichtigsten, dass Reita und er zusammen sein konnten. Außerdem fand er, dass es seine Eltern nicht unbedingt etwas anging, mit wem er zusammen war.

Er fragte sich, wann seine Eltern das letzte Mal etwas zusammen gemacht hatten. Zwar gingen sie zusammen auf Geschäftsessen, aber dort ging es auch um Außenwirkung. Er hatte das Gefühl, dass seine Eltern einfach nur noch nebeneinander her lebten, sich einfach aneinander gewöhnt hatten. Aber ob sie noch etwas füreinander empfanden, da war er sich nicht sicher…

Seufzend stand er nun vor seinem CD Regal und suchte nach einer passenden CD. Nachdem er eine gefunden hatte und sie in die Stereoanlage gelegt hatte, schmiss es sich auf sein Bett. Sonntag musste er sich also mit seinem Vater über seine Zukunft unterhalten. Wenigstens hatte er bis dahin noch etwas Zeit um sich darauf vorzubereiten. Er hoffte nur inständig, dass er sich von seinem Vater dieses Mal nicht den Wind aus den Segeln nehmen lassen würde.

Ruki verdrängte alle unangenehmen Gedanken an seinen Vater. Er konnte definitiv nicht wissen, was zwischen ihm und Reita lief. Er konnte es einfach nicht wissen und er würde auch den Sonntag gut hinter sich bringen. Nachdem er sich soweit beruhigt hatte, dachte er an die Stunden, die er mit seinem Freund hatte verbringen konnte. Langsam kehrte die Hochstimmung von vorhin zurück. Nur zu gerne erinnerte er sich an die Berührungen und Küsse. Eigentlich konnte er es gar nicht mehr erwarten wieder Zeit mit Reita alleine verbringen zu können.

Plötzlich klopfte es an seiner Tür.

„Ja?“, meinte er.

„Stör ich dich?“, wollte seine Mutter wissen, die das Zimmer vorsichtig betrat.

„Nee, ist schon okay.“, erklärte Ruki und lächelte sie an. Er richtete sich auf und drehte die Musik per Fernbedienung leiser. „Setz dich doch.“, fügte er hinzu.

Seine Mutter setzte sich zu ihm auf das Bett: „Spaß gehabt mit Akira?“

„Ja, war sehr lustig. Samstagabend treffen wir uns mit den anderen.“, antwortete er.

„Schön. Dann werdet ihr ja viel Spaß haben. Aber eigentlich wollte ich mit dir über etwas anderes reden. In zwei Wochen muss dein Vater zu einem geschäftlichen Termin das ganze Wochenende wegfahren und ich werde ihn begleiten. Wir müssen dann am Freitagmorgen recht früh los. Dein Bruder ist auch nicht da. Wäre es okay, wenn du alleine hierbleibst? Wenn du willst, kannst du dir ja die anderen oder auch nur Akira einladen. Dein Vater braucht das nicht zu wissen…“, sagte sie dann und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. „Du bist inzwischen ja alt genug.“

Überrascht sah Ruki sie an: „Klar, geht das in Ordnung.“

„Gut, wenn es soweit ist, können wir ja noch einmal in Ruhe darüber reden. Dann will ich dich auch nicht weiter stören.“, meinte seine Mutter lächelnd und stand auf.

„Mum?“, fragte Ruki, bevor sie das Zimmer ganz verlassen hatte.

„Was denn?“, erkundigte Noriko sich mit einem sanften Tonfall in ihrer Stimme.

„Als wir heute zusammen Kaffeetrinken waren… also… das war sehr nett. Vielleicht könnten wir das bei Zeiten noch einmal machen?“, erklärte er, was er auf dem Herzen hatte.

„Natürlich. Das würde mich sehr freuen.“, antwortete sie.

„Danke, das du gefragt hast…“, setzte Ruki dann leise hinzu, aber doch noch so laut, dass seine Mutter es hören konnte.

Sie lächelte: „Danke, dass du zugestimmt hast.“
 

Es hatte eine Weile gedauert bis Reita Ruki auf dem Schulhof gefunden hatte. Normalerweise verbrachten sie ihre Pausen zusammen mit Uruha, Aoi und Kai, doch Ruki war bisher nicht aufgetaucht. Das war der Grund wieso er beschlossen hatte nach ihm zu sehen. Als er Ruki dann am Hauptgebäude stehen sah, erkannte er den Grund, weshalb dieser noch nicht zu ihnen gestoßen war. Neben ihm stand Momoko und redete fröhlich auf ihn ein. Ruki selber wirkte leicht überfordert mit ihrer Art, gab sich aber Mühe es sich nicht anmerken zu lassen. Als Momoko Reita entdeckte, der auf sie zu kam, winkte sie ihm lächelnd zu.

„Hey, hier bist du also.“, meinte Reita.

„Hab ich ihn aufgehalten? Das tut mir leid.“, erklärte sie, bevor Ruki etwas sagen konnte.

„Schon okay, ich hab mich nur gewundert, wo Ruki bleibt. Du bist Momoko, oder?“, antwortete er.

„Stimmt und bist Akira, Takas bester Freund seit Kindertagen…“, erwiderte sie mit einem breiten Grinsen. Die ganze Zeit schon sah sie nur noch Reita an. Ruki kam sich vor, als wenn er plötzlich unsichtbar geworden war.

Etwas verwundert warf dieser seinem Freund einen Blick zu, eigentlich erlaubte er es anderen nicht so schnell ihn mit einem Spitznamen anzureden. Und wenn, dann ließ er sich lieber Ruki als Taka nennen. Dass er es Momoko nicht angeboten hatte ihn so zu nennen, zeugte davon, dass er doch noch lieber auf Distanz ging. Ruki erwiderte seinen Blick mit einem kurzen Augenverdrehen und zuckte mit den Schultern, was sie jedoch nicht im Ansatz bemerkte.

„Ja, ich kenne ihn schon seit er drei ist.“, antwortete er.

„Wow, ich kennen kaum Leute, die schon so lange befreundet sind. Hast du vielleicht Lust nachher mitzukommen? Wir wollten nachher irgendwas zusammen machen, aber das hat Taka dir bestimmt schon erzählt.“, wollte Momoko nun wissen. Als sie ihn fragte, wurde sie leicht rot.

Sie war so auf Reita fixiert, dass sie Rukis leichtes Kopfschütteln nicht bemerkte. Zwar wäre er sehr dankbar über dessen Gesellschaft gewesen, aber zum einen wollte er es Reita nicht antun, das er sich einen ganzen Nachmittag mit seinen Klassenkameraden herumschlagen musste. Zum anderen wollte er ihm nicht immer auf Reitas Hilfe angewiesen sein. Er wusste, dass dies etwas war, was er alleine tun musste. Aber dann gab es da noch einen weiteren Grund. Ihm war nicht entgangen, dass Momoko immer mehr als interessiert an Reita war und auch wie sie ihn jetzt anstarrte… das Ganze behagte ihm gar nicht.

„Tut mir leid, aber ich bin heute schon verabredet. Vielleicht ein anderes Mal.“, erwiderte Reita. Er hatte sich mit Aoi, Uruha und Kai verabredet, aber für Ruki hätte er darauf verzichtet.

„Oh schade. Ja, vielleicht ein anderes Mal.“, meinte sie. „Na, dann werde ich euch jetzt alleine lassen. Meine Freundinnen warten sicher schon auf mich.“

„Bis dann.“, sagte Ruki und sah ihr nach.

„Du kommst alleine klar? Ich wäre sonst auch mitgekommen.“, erkundigte sich Reita.

„Yap. Ich weiß es zu schätzen, dass du mitbekommen wärest, aber ich muss das alleine durchziehen. Außerdem hätte sie dich garantiert die ganze Zeit in Beschlag genommen. Sie hatte schon mal nach dir gefragt.“, antwortete Ruki. Dann lief er leicht rot an. Das letzte hatte er gar nicht sagen wollen, aber es war ihm einfach herausgerutscht.

„Aha, sie wollte schon mal, dass ich mitkomme?!“, wollte sein Freund belustigt wissen.

„Öhm… ja… hat sie… aber ich… ich hab gesagt, dass du keine Zeit hast.“, stotterte er als Antwort.

Reita lachte und stippte ihm gegen die Nase: „Ist hier jemand eifersüchtig?!“

Ruki verschränkte die Arme und schmollte: „Sie hätte dich vollkommen in Beschlag genommen!“

„Genau das, mein Lieber, nennt man Eifersucht.“, gab Reita zurück.

Bevor Ruki noch etwas erwidern konnte, kamen Uruha, Aoi und Kai zu ihnen.

„Wer ist eifersüchtig?!“, wollte Uruha neugierig wissen. „Unser Kurzer?“

„Nein, der Kurze ist nur gerade sehr wütend!“, bekam er von Ruki als gezischte Antwort.

„Hey, er kann nichts dafür, dass du früher nicht genügend Fruchtzwerge bekommen hast.“, grinste Aoi.

Kai und Reita legte Ruki gleichzeitig zur Beruhigung eine Hand auf die Schulter. Dieser schluckte eine weitere bissige Bemerkung herunter und verdrehte nur die Augen. Als wenn es gereicht hätte Tonnen von Fruchtzwergen zu essen…
 

Später saß Ruki zwischen Momoko und ihrer besten Freundin Aya auf der Bank in einem Restaurant einer bekannten Restaurantkette, die ähnlich wie ein Amerikanisches Diner aufgebaut waren. Neben den beiden Mädchen waren noch drei Jungen aus seiner Klasse dabei. Wie genau er allerdings zwischen den beiden gelandet war, war Ruki ein Rätsel. Momoko hatte ihn einfach mit auf die Bank gezogen und plötzlich saß Aya auf der anderen Seite neben ihm.

„Deine Eltern sind ziemlich reich, oder?“, wollte einer der Jungen, namens Shun, wissen.

„Na ja… mein Vater verdient nicht so schlecht. Er leitet ja eine erfolgreiche Firma.“, antwortete Ruki etwas drucksend. Die Einkünfte seines Vaters waren nicht gerade sein Lieblingsthema.

„Und du oder dein Bruder sollt die Firma später übernehmen?“, wollte Momoko wissen.

„Eher mein Bruder. Der ist dafür eher geeignet als ich.“, erklärte Ruki und nahm einen Schluck von seinem giftgrünen Melonensaft. Sie hatten ihre Getränke schon vor einiger Zeit erhalten, das Essen fehlte noch.

„Du hast einen Bruder?“, fragte Aya erstaunt nach. Es war ihr vollkommen neu, dass er einen Bruder hatte. Obwohl Ruki selten über seine Familie redete, hörte man ja doch so einiges.

„Einen zwei Jahre älteren, ja.“, antwortete er.

„Oh, meine Schwester ist auch zwei Jahre älter als ich.“, lächelte Aya dann.

„Vielleicht solltet ihr auf ein Doppeldate gehen?!“, feixte einer der Jungen.

„Nicht mit meinem/r Bruder/Schwester!“, entfuhr es den beiden gleichzeitig.

„Aber du hast doch keine Freundin, oder?“, erkundigte sich ein anderer.

Ruki schüttelte nur den Kopf. Warum stellten ihm eigentlich immer alle diese Frage? Drehte sich wirklich die ganze Welt darum, ob jemand eine Freundin hatte? Warum definierten sich so viele Leute über ihren Partner? Er verstand es einfach nicht. Vor allem verstand er nicht, was die Leute dagegen haben konnten, dass er einen Freund hatte. Was war daran so schlimm und was unterschied seine Liebe von den anderen? Ruki hasste es darüber nachzudenken. Es führte eh zu nichts. Deshalb war er mehr als froh, als sich die Gespräche einem anderen Thema zuwandten.
 

Reita hingegen saß neben Uruha auf dem Sofa im Wohnzimmer von Aois Eltern. Kai und Aoi saßen auf den beiden Sesseln, jeweils links und rechts davon. Da diese nicht da waren, hatten sich die vier dorthin gesetzt, statt in dessen Zimmer. Auf dem Tisch standen Kekse und etwas zu trinken.

„Und was genau hast du jetzt auf dem Herzen?“, wollte Kai wissen und sah Reita erwartungsvoll an, genau wie die anderen beiden es taten. Er hatte schon angedeutet, dass es etwas gab, worüber er mit den anderen reden wollte.

Da er nicht genau wusste, wie er es sagen sollte, entschied Reita sich, es einfach ganz direkt zu sagen: „Wir haben uns zwar darauf geeinigt es unseren Eltern nicht zu erzählen, aber wir fanden, dass ihr es wissen solltet… also… Ruki und ich, wir sind zusammen.“ Eigentlich hatte er erwartet, dass die drei überrascht waren, aber das war nicht ganz der Fall.

„Schön, das freut mich!“, bemerkte Uruha und klopfte ihm auf die Schulter.

„Wie lange seid ihr denn schon zusammen?“, fragte Aoi.

„Am Clubabend haben wir uns das erste Mal geküsst und dann hat sich das halt so ergeben.“, antwortete Reita. Allerdings klang er dabei etwas hilflos. Ihm war selber nicht ganz klar, wann sich ihre Gefühle geändert hatten. Fest stand jedoch, dass es beiden an diesem Abend klar geworden war.

„Ihr habt euch da schon geküsst?!“, erkundigte sich Uruha neugierig und stippte seinem Freund in die Rippen, um klar zu machen, dass er mehr Details wissen wollte.

„Ja, als wir uns etwas zu trinken geholt haben, wurde Ruki von seinem letzten Date belästigt. Ich habe mich als sein Freund ausgegeben und ihn geküsst. Aber das war nicht das letzte Mal an dem Abend…“, erklärte Reita.

„Und ihr wollt es sogar vor deiner Mutter geheim halten?“, wollte Kai wissen.

„Na ja, meine Mutter ist ja nun mal sehr gut mit Rukis befreundet, da wäre es unfair, wenn sie es ihr verheimlichen müsste.“, meinte er. „Natürlich wäre es uns lieber, wenn wir es gar nicht verheimlichen müssten, aber bevor Rukis Vater irgendetwas mitbekommt…“

„Das dürfte nicht sehr angenehm werden.“, stimmte Aoi zu. „Ich drücke euch die Daumen, dass er nichts davon erfährt.“ Die anderen beiden nickten zustimmend. Keiner von ihnen wollte, dass ihre beiden Freunde Ärger bekamen.

„Wir müssen halt vorsichtig sein. Wenn Ruki nächste Woche sturmfreie Bude hat, haben wir wenigstens einmal mehr Zeit für uns.“, sagte Reita seufzend.

„Habt ihr beiden eigentlich schon… na du weißt schon?!“, fragte Uruha breit grinsend. Sein Grinsen wurde noch breiter, als er bemerkte, dass sein Freund rot wurde. „Hey, wir kennen uns jetzt schon so lange, das muss dir nicht peinlich sein…“

„Wenn du’s unbedingt wissen musst, nein, haben wir nicht…also nicht so richtig…“, antwortete Reita dann, immer noch rot. „Wieso seid ihr eigentlich gar nicht überrascht?“, wollte er dann wissen.

„Na, uns ist schon aufgefallen, dass ihr in letzter Zeit immer entspannter ward, wenn ihr zusammen gewesen seid. Und die kleinen Gesten zwischen euch sind uns auch nicht entgangen.“, erklärte Aoi ihm grinsend.

„War das SO offensichtlich?!“, wollte er mit einem leicht panischen Unterton wissen. Wenn es den dreien gleich aufgefallen war, hatten es dann andere auch bemerkt?

„Nein, ganz ruhig. Es war nicht so offensichtlich. Ihr wart in der Öffentlichkeit ganz normal, sieht man jetzt von dem Club ab, aber ich denke nicht, dass Rukis Vater dort jemanden kennt.“, beruhigte ihn Kai.

Langsam entspannt sich Reitas Gesichtsausdruck wieder. Er musste sogar, wie die anderen auch, bei Kais letztem Satz lachen.
 

Obwohl seine Eltern heute Abend nicht da waren, war Ruki pünktlich zu Hause. Zwar war sein Nachmittag ganz okay gewesen, aber er war nicht scharf darauf gewesen, mehr Zeit als nötig mit ihnen zu verbringen. Von daher kam es ihm sehr gelegen, dass er eigentlich um sechs zu Hause sein sollte. Seine Klassenkameraden wussten ja nicht, dass seine Eltern nicht da waren. Sie hatten ihn nur mitleidig angesehen, als er das Ganze erklärt hatte.

Zu seiner Überraschung sah er seinen Bruder im Wohnzimmer auf dem Sofa sitzen. Eigentlich hatte er ihn bei seiner Freundin erwartet. Zum Glück hatte er Reita nicht gefragt, ob er vorbei kommen wollte. Andererseits war das hier eine Chance über ein paar Dinge zu reden, die ihm schon eine Weile auf der Seele brannten. Nur hatte er diese bisher immer recht gut von sich geschoben, wie so vieles andere auch.

Ruki ging in die Küche und schenkte sich ein Glas Saft ein. Damit ging er ins Wohnzimmer.

„Hi, darf ich mich setzen?“, wollte er wissen.

„Du tust doch eh, was du willst.“, bemerkte sein Bruder etwas spitz.

Ruki wertete das als eher als ja und setzte sich einfach. „Hör mal Hiro, ich will mich nicht streiten.“, meinte er dann. Sein Verhältnis zu seinem Bruder war seit Jahren nicht besondern gut gewesen, doch momentan war es ziemlich extrem. Sie gingen sich die meiste Zeit aus dem Weg, doch hin und wieder gerieten sie ziemlich heftig aneinander. Ruki konnte nicht mal sagen, wer von ihnen dafür verantwortlich war. Soweit er sich erinnern konnte, war es nicht immer so gewesen. Als er noch sehr klein gewesen war, war sein Bruder immer sein Vorbild gewesen und dieser hatte oft auf ihn aufgepasst, doch dann hatte es sich verändert.

„Na dann. Was möchtest du dann? Wieso bist du überhaupt schon hier? Ich dachte, wo unsere Eltern nicht da sind, kommst du später…“, wollte sein Bruder wissen.

„Nee war mir ganz recht früher nach Hause zu müssen. Aber ich dachte, du bist bei deiner Freundin.“, erwiderte Ruki.

„Die muss lernen.“, erklärte Hiro schlicht. Dann sah er ihn auffordernd an, als wenn er keine Lust mehr auf diesen Smalltalk hatte.

„Die Frage ist vielleicht komisch, aber meinst du unsere Eltern lieben sich noch? Ich meine, sie reden kaum noch miteinander und auch sonst…“, versuchte er seine Gedanken darzulegen.

„Du machst dir also tatsächlich noch Gedanken um andere Leute? Ich weiß nicht, ob sie sich noch lieben, aber sie scheinen ja damit zufrieden zu sein.“, antwortete sein Bruder. Damit schien das Thema für ihn erledigt zu sein.

Ruki sah ein, dass er wahrscheinlich keine weitere informativere Antwort bekommen würde. Also stand er auf und wollte in sein Zimmer gehen. Kurz bevor er das Wohnzimmer verlassen hatte, drehte er sich noch einmal um.

„Wieso verstehen wir uns eigentlich nicht mehr?“, fragte er. Seine Stimme war recht leise und unsicher gewesen, sodass er zuerst glaubte, Hiro hätte ihn nicht gehört. Deshalb erwartete er auch keine Antwort. Umso mehr überraschte es ihn, dass er doch eine bekam.

„Du hast doch irgendwann Akira gehabt. Da war für mich kein Platz mehr…“, meinte sein Bruder tonlos.
 

Als Reita schließlich den Appartementkomplex betreten wollte, in dem er mit seiner Mutter wohnte, drehte er sich um. Er hatte schon den ganzen Weg bis zur Tür das Gefühl gehabt, dass ihn jemand beobachtetet. Als er bei Aoi losgegangen war, hatte er es noch nicht gehabt. Erst als er hier um die Ecke gebogen war, hatte ihn ein mulmiges Gefühl beschlichen. Er sah sich leicht nervös um. Es war niemand zu sehen. Auf dem Parkplatz vor dem Haus standen lediglich drei Autos. Das hinterste kannte er nicht, doch er konnte auch nicht erkennen, ob jemand darin saß. Dazu war es zu dunkel. Er steckte ein wenig erleichtert den Schlüssel in das Schloss. Wahrscheinlich hatte er sich das nur eingebildet. Vielleicht sollte er damit aufhören Horrorfilme zu gucken…
 


 

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Oh wow, doch mal ein neues Kapitel *g* Ich werd ja oft das Gefühl nicht los, dass eigentlich nicht viel passiert, aber naja, das dürfte sich ja bald ändern ^.^

Wie immer vielen lieben Dank für Kommis und Favoriten! ^^

baibai

Rho



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-14T18:59:17+00:00 14.03.2011 19:59
Achja Reita und Ruki sind einfach nur toll zusammen!!!
Echt klasse!!!
Ahhh bei dem ende des Pitels hat man Angst das ReiRei etwas passiert!!!
Also bin gespannt wie es weiter geht!
LG -^.^-
Von: abgemeldet
2009-09-03T14:07:05+00:00 03.09.2009 16:07
Hach, die Zwei sind so putzig :3

Das mit Rukis Bruder ist stark. Gut miteingegliedert und logisch. Er tut mir irgendwie Leid... das wird wohl dauern, bis das Verhältinis der Geschwister wieder besser wird><

Reitaaaaaaa!!!!! Das liegt nicht an den Horrorfilmen.... wehe ihm passiert was `_´

<3
Von:  Atem
2009-09-02T21:40:48+00:00 02.09.2009 23:40
Aaaaaaaaaaalso... das Kapi hat mir sehr gefallen X3... ich mag es, wie du Reita und Ruki miteinander umgehen lässt.. und mir schwant nichts Gutes dabei, wie das Kapitel geendet hat <o<.
Du machst noch ein Drama... und wehe es hat kein Happy End.

*flausch* Rei~

PS: Bin gespannt, wann sie das erste Mal richtig miteinander schlafen... das musst du auf jeden Fall schreiben XDDD


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