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Eternal Friendship - Pokémon Christmas Chronicles

Adventskalender des Pokemon Fanfiction Zirkels (2008)
von

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Das schönste Weihnachtsfest

Autor: MichiruKaiou

Wort: Gold

Genre: One-Shot, (Drama)

Charaktere: Jessie, James und Mauzi
 

Das schönste Weihnachtsfest
 

Es war erst später Nachmittag in der großen Stadt, aber die Sonne war bereits untergegangen und die glamouröse Weihnachtsbeleuchtung wurde eingeschaltet. Die Stadt erstrahlte im hellen Glanz der unzähligen Lichterketten, die über den Straßen und Laternen gespannt waren. Frischer Schnee lag auf den Straßen und Plätzen, es herrschte kaum Verkehr und es stapften nur ein paar Fußgänger über die weißen Bürgersteige. Es war einfach eine wunderbar weihnachtliche Atmosphäre, die jeder in der Stadt genoss.
 

Jedenfalls fast jeder. Jessie saß auf einer vom Schnee befreiten Parkbank an einem Kinderspielplatz, auf dem zwei kleine Mädchen fröhlich um die Wette schaukelten. Sie lachten und hatten einfach nur Spaß. Doch Jessie hatte einen traurigen Gesichtsausdruck aufgesetzt und starrte verträumt in den klaren Himmel.
 

„Sag mal Mauzi, hast du eine Idee, was mit Jessie los ist?“, fragte James allmählich ernsthaft besorgt.

„Keinen Plan. Aber normal ist das nicht.“, Mauzi schüttelte ratlos den Kopf.

Die beiden standen ein wenig abseits und beobachteten ihre Freundin nun schon eine ganze Weile, wie sie einfach nur so da saß und in den Himmel starrte. Seitdem sie in der Stadt waren, benahm sich Jessie irgendwie merkwürdig. Sie seufzte die ganze Zeit nur und schien überhaupt keine Motivation zu haben, irgendetwas zu tun.

So waren James und Mauzi alleine etwas zu essen kaufen gegangen und hatten Jessie hier am Spielplatz zurück gelassen. Sie hatten gehofft, dass sie sich in der Zwischenzeit wieder gefangen hätte, doch im Gegenteil, sie sah noch trauriger aus als zuvor.
 

Schließlich gingen die beiden endlich auf sie zu und setzten sich neben sie auf die Bank.

„Ach, da seid ihr ja wieder.“, bemerkte sie erst in diesem Moment und blickte ihre beiden Freunde kurz an.

„Wir haben was Leckeres zu Essen besorgt.“, James kramte kurz in der Tüte rum, die er schon die ganze Zeit über im Arm gehalten hatte, „Hier, frische Germknödel.“, lächelnd hielt er ihr einen handgroßen Knödel hin, „Wir haben sogar Puderzucker zum Bestäuben.“.

Mit einer langsamen Bewegung nahm Jessie den Knödel an sich, ehe James auch noch den Puderzucker aus der Tüte holte, der extra so verpackt war, dass er automatisch durch ein Sieb fiel, und streute ihn sorgfältig über Jessies Germknödel.

„Lass es dir schmecken.“, meinte James fröhlich in der Überzeugung, Jessie würde nichts lieber tun, als genüsslich in die Teigware zu beißen.

Doch er irrte sich, denn Jessie starrte den Knödel einfach nur an. Aber ein leichtes Lächeln lag auf einmal auf ihren Lippen.

„Danke, das ist lieb von euch.“, meinte sie, biss aber trotzdem nicht in die Köstlichkeit.

Viel mehr bewegte sie den Knödel in ihren Händen leicht hin und her. Er war sogar noch leicht warm.
 

Mauzi stupste James an, der sich daraufhin zu ihm runterbeugte.

„Seit wann ist Jessie denn so nett? Ist sie vielleicht krank?“, meinte Mauzi verwirrt.

„Tja…“, James wusste darauf auch keine Antwort und blickte Jessie besorgt an.

Da die beiden nicht wussten, was sie tun sollten, nahmen sie sich auch erst mal je einen Knödel und aßen schweigend.

„Jessie, die sind wirklich lecker.“, meinte James beim dritten Bissen schließlich wieder zu seiner Sitznachbarin.

„Was… oh ja…“, Jessie schien gerade von woanders wieder ins Hier und Jetzt zurückgekehrt zu sein und nahm auch endlich ihren ersten Bissen von ihrem Gebäck.

Der Germknödel schmeckte wirklich gut, was ihre Stimmung aber nur leicht heben konnte. Ihren zweiten Knödel wollte sie schon gar nicht mehr essen, sie meinte sogar, dass James und Mauzi ihn unter sich aufteilen könnten. Das brachte ihr merkwürdiges Verhalten wirklich auf die Spitze.

„Jessie, was ist nur los mit dir? So kennen wir dich gar nicht. Du hast kaum ein Wort gesprochen. Seitdem wir hier sind, starrst du Löcher in die Luft und gibst sogar dein Essen freiwillig ab. Langsam machst du mir Angst.“, sprudelte es aus James heraus und seine Verständnislosigkeit schwang in jedem Wort deutlich mit.

„Es ist nur…“, Jessie wusste nicht so ganz, wie sie es in Worte fassen sollte.

„Na los, sag schon.“, drängte Mauzi wissbegierig.

„Es ist Weihnachtszeit.“, sagte sie schließlich.

James und Mauzi blickten sich kurz verständnislos an, bevor sie sich wieder Jessie zuwandten.

„Was hast du gegen Weihnachten?“, wollte James wissen.

„Überall ist alles festlich geschmückt, man ist mit den Menschen zusammen, die einem wichtig sind, man macht einander Geschenke und ist einfach nur glücklich. So ein Weihnachten habe ich nie gehabt.“, Jessie lehnte sich zurück und blickte sehnsüchtig in den Himmel, „Wir waren arm, meine Mutter konnte mir keine Geschenke kaufen so wie die Eltern der anderen Kinder. Wir hatten nicht einmal Geld, um uns einen Weihnachtsbaum zu leisten, deshalb habe ich immer nur einen kahlen Zweig in einem Glas auf meine Fensterbank gestellt und eine goldene Schleife drum gebunden, damit es wenigstens etwas weihnachtlich war. Und hier in der Stadt sieht alles so feierlich und besinnlich aus, dass es mich einfach traurig macht, an Weihnachten zu denken, weil ich es wohl nie wirklich werde feiern können. Ich wünschte mir, dass ich wenigstens ein richtiges Weihnachtsfest erleben dürfte.“.

„Ach Jessie…“, James tat sie sichtlich Leid.

Immer noch blickte sie sehnsüchtig in den Himmel und schien sich ihr perfektes Weihnachtsfest vorzustellen, welches sie niemals erleben würde.
 

Doch James wollte seine Freundin nicht einfach so hängen lassen, sie mussten etwas unternehmen, um Jessie wieder aufzubauen und er hatte auch schon eine Idee. Kurz flüsterte er Mauzi etwas zu, welcher von dem Plan auch überzeugt war.

„Jessie, wir gehen noch mal kurz was besorgen, es wird hoffentlich nicht lange dauern.“, meinte er zu ihr, legte den letzten Germknödel neben sie auf die Bank und erhielt noch ein abwesendes ‚ist gut’, bevor er sich mit Mauzi auf den Weg machte.
 

„Und womit fangen wir an?“, fragte Mauzi schließlich, als sie ein Stück die an den Spielplatz grenzende Hauptstraße runter gelaufen waren. „Wir haben kein Geld mehr, um irgendwelchen Weihnachtskram zu kaufen.“.

„Ich weiß, aber wir müssen einfach irgendwas zusammen kriegen, damit wir wenigstens ein kleines Weihnachtsfest feiern können. Vielleicht klappt es nicht, aber wir müssen unser Bestes versuchen, für Jessie.“, meinte James entschlossen.

„Also gut. Vielleicht sollten wir uns zunächst einen geeigneten Platz suchen, denn sie wird den Spielplatz wohl kaum verlassen, so dass wir dort keine Überraschungsfeier herrichten können.“, überlegte Mauzi.

„Sieh mal, da vorne scheint ein kleiner Park zu sein, vielleicht ist der gut.“, James zeigte in besagte Richtung und beide entschieden sich, sich dort einmal umzusehen.
 

Der Park war wirklich nicht groß. Er war quadratisch angelegt, an den Wegen standen ein paar Bänke und in der Mitte waren einige kleine Bäume im Kreis gepflanzt worden, die jetzt allerdings vollkommen kahl waren. Die Baumgruppe wiederum war mit kleinen Felsen umringt. Im Sommer gab das sicherlich ein schönes Bild ab, aber die kahlen Bäume und die zugeschneiten Steine und Wiesen wirkten zu dieser Jahreszeit irgendwie trostlos.

„Das ist nicht gerade der Ort für ein Weihnachtsfest.“, meinte Mauzi nachdenklich.

„Aber wo sollen wir sonst hin? Woanders wird es sicherlich nicht besser aussehen, wir werden schon was draus machen. Außerdem kommen hier wohl auch kaum Leute vorbei.“, argumentierte James.

In der Tat schien hier niemand gewesen zu sein. Es gab keine Fußspuren im Schnee und ein kleiner Weg führte in den Park, weshalb er ein wenig ab von der Hauptstraße lag.

„Na gut, dann sollten wir uns jetzt daran machen, ein bisschen Kitsch zu organisieren.“, schlug Mauzi vor.

„Am besten wir teilen uns auf. Wir treffen uns in einer halben Stunde wieder hier.“, meinte James und Mauzi nickte einverstanden.

So zogen beide in entgegen gesetzte Richtungen los.
 

Jessie erhob sich von ihrer Bank und starrte nun auf die beiden Schaukeln, die schon seit einer ganzen Weile verwaist waren. Die beiden Mädchen, die zuvor nach darauf geschaukelt hatten, waren irgendwann gegangen und spielten jetzt vermutlich fröhlich in einem warmen Zuhause weiter.

Jessie beneidete die beiden Mädchen. Sie erinnerte sich daran, wie sie früher auch mit einer Freundin um die Wette geschaukelt hatte, doch irgendwann wurde sie von ihrer Mutter gerufen. Sie hatte Jessie einfach so zurück gelassen, weil ihre Mutter sie zum Plätzchen backen abholen wollte. Allein und traurig schaukelte sie also alleine weiter, denn zu Hause wartete nichts auf sie. Keine Plätzchen, kein Weihnachten, nichts.

Die Plätzchen, die ihre Freundin am nächsten Tag mitgebracht hatte, hatte sie auch nicht angenommen, denn dafür war sie zu stolz gewesen. Sie hatte nur gemeint, dass die Plätzchen, die sie mit ihrer Mutter backen würde, ohnehin viel besser schmeckten. Daraufhin war das Mädchen enttäuscht und traurig davon gelaufen und Jessie hatte nicht mal mehr jemanden gehabt, mit dem sie spielen konnte. Für sie war Weihnachten einfach nur einsam und trostlos gewesen, so wie jetzt dieser Spielplatz. Dennoch setzte sie sich auf eine der Schaukeln und wippte ein wenig vor und zurück, einfach nur so. Da sie keine Plätzchen hatte, aß sie den übrig gebliebenen Germknödel, den ihre Freunde ihr zurück gelassen hatten.
 

James und Mauzi trafen sich pünktlich in dem Park wieder. Mauzi hatte eine dreckige Tüte über die Schulter geworfen und James hatte einige Lichterketten auf dem Arm.

„Sieht aus, als wären wir erfolgreich gewesen.“, meinte James zufrieden, „Ich habe diese Lichterketten einfach von irgendwelchen Bäumen in einer Seitenstraße geklaut, die vermisst hoffentlich keiner.“.

„Ach was, das passt schon. Ich habe in ein paar Müllcontainern auch noch ein paar goldene Christbaumkugeln und –ketten gefunden, die wohl jemand aussortiert hat.“, entgegnete Mauzi und stellte seine Tüte vor sich ab, um seine Funde zu präsentieren.

„Fantastisch, damit können wir die Bäume schmücken, das wird bestimmt großartig.“, James war sichtlich begeistert und die beiden machten sich auch sofort an die Arbeit.

Mauzi kletterte auf die Felsen, um die Kugeln und Ketten anzubringen, während James sich daran machte, die Lichterketten über die Äste zu legen. Nach getaner Arbeit betrachteten sie ihr Kunstwerk.

„Kleine Frage, wie gedenkst du, die Lichterketten anzumachen?“.

„Ähm…“, daran hatte James gar nicht gedacht.

Beim Klauen hatte er sie ja vom städtischen Stromnetz getrennt, aber woher jetzt den Strom nehmen?

„Manchmal frage ich mich wirklich, was du eigentlich in der Birne hast.“, murrte Mauzi nach einem kurzen Seufzer.

„Tut mir Leid.“, entgegnete James schuldbewusst und ließ den Kopf hängen.

„Zum Glück hast du mich, ich hab da nämlich schon eine Idee.“, kam es schließlich von Mauzi, welches daraufhin sofort abtrabte, um nach ein paar Minuten schon wieder zu kommen. „Tada!“.

„Hmm, was ist das?“.

„Das ist eine Batterie, du Schlaumeier. Die hättest du gleich mitklauen können, denn daran sind schließlich die Ketten angeschlossen, um sie mit Strom zu versorgen.“, erklärte Mauzi, „So, jetzt nur noch hier rein stecken und…“; Mauzi schnipste kurz und einen Moment später erstrahlten die Lichterketten, „Es werde Licht.“.

„Du bist echt genial Mauzi.“, staunte James und war begeistert von dem Anblick.

„Endlich erkennst auch du mein Talent.“, nickte Mauzi selbstzufrieden.

„Lass uns schnell Jessie holen, sie wird bestimmt nicht mehr Trübsal blasen, wenn sie das hier sieht.“, meinte James und wollte bereits los laufen.

„Warte mal.“, hielt Mauzi ihn jedoch auf und James drehte sich irritiert um, „Sollen wir sie mit diesem Anblick etwa beeindrucken? Zu Weihnachten gehört doch eigentlich noch mehr.“.

„Tja, aber ein festliches Essen können wir ihr nicht bieten und Geschenke haben wir auch keine.“, überlegte James, „Aber Moment, ein bisschen Kleingeld müsste ich noch in der Tasche haben.“, James kramte in seiner Hosentasche.
 

„Ist es das denn wirklich wert?“, warf Mauzi auf einmal ein.

„Wie meinst du das?“, erwiderte James verständnislos.

„Hat Jessie es überhaupt verdient, dass wir das alles für sie machen?“, verdeutlichte Mauzi seine Frage, „Sie ist immer so gemein zu uns und so egoistisch, warum machen wir das überhaupt für sie? Bestimmt kriegen wir nicht mal ein danke zu hören.“.

„Vielleicht hast du Recht.“, James senkte kurz den Kopf, doch dann blickte er Mauzi wieder entschieden an, „Aber es ist Weihnachten. Außerdem kann ich Jessie irgendwo verstehen. Meine Weihnachtsfeste waren auch nie wirklich schön.“.

„Echt? Bei dir hätte ich jetzt was anderes erwartet.“, meinte Mauzi ein wenig perplex, „Aber stimmt, ich habe auch nie Weihnachten gefeiert, mit wem denn auch. Es scheint für uns alle immer nur ein sehr trostloses Fest gewesen zu sein.“, Mauzi starrte für ein paar Momente ihre geschmückten Bäume an, „Du hast Recht, wir sollten Weihnachten feiern. Aber nicht nur für Jessie, sondern auch für uns.“.

Mauzi blickte James bestimmt an, bis dieser lächelte und nickte.

„Genau. Wir haben ja noch uns und auch Jessie ist unsere Freundin. Ich bin mir sicher, dass sie heute nicht so egoistisch sein und sich über unsere kleine Weihnachtsfeier freuen wird.“.

Mauzi nickte ebenfalls.

„Ich werde dann noch eben schnell was besorgen gehen, geh du schon mal zu Jessie.“, meinte James und lief endlich los.
 

Ein wenig später war James auch zu Mauzi gestoßen, der sich hinter einer Mauer versteckt hielt und Jessie beobachtete, so wie sie es einige Zeit zuvor schon mal gemacht hatten.

„Sie sieht immer noch so traurig aus.“, meinte James mit einem betrübten Blick auf Jessie, die einsam auf einer der Schaukeln saß und ins Leere starrte.

„Was hast du denn noch besorgt?“, wollte Mauzi allerdings wissen.

„Ach, nur noch eine Kleinigkeit.“, grinste James und wollte nicht weiter ins Detail gehen.

So hätte er wenigstens eine kleine Überraschung für beide. Schließlich gingen sie endlich zu Jessie rüber.
 

„Hey Jessie.“, machte James auf sich aufmerksam.

Jessie hörte auf zu wippen und blickte ihre beiden Freunde an.

„Was gibt es? Sollen wir weiter ziehen? Wir sollten uns wieder darauf konzentrieren, Pikachu zu finden.“, versuchte Jessie ihre alte, bestimmende Art wieder herzustellen, doch sie schaffte es nicht, ihre Traurigkeit zu überdecken.

„Pikachu kann warten, wir haben heute etwas anderes vor.“, meinte Mauzi zu ihr, weshalb Jessie ihn fragend anblickte.

„Komm einfach mit, wir wollen dir was zeigen.“, fügte James lächelnd hinzu.

„Was wollt ihr mir zeigen?“.

„Frag nicht, komm einfach mit.“, drängte James und zog Jessie von der Schaukel runter.

„Hey, was soll das? Ich möchte wissen, wo wir hin wollen?!“, meinte Jessie empört uns riss sich von James los.

„Vertrau uns doch einfach mal.“, warf Mauzi zurück.

„Wir haben eine Überraschung.“, erklärte James.

„Eine Überraschung?“, Jessie wusste nicht, was sie davon halten sollte.

Was hatten die beiden nur geplant? Doch schließlich folgte sie ihnen widerstandslos, denn es hatte sie doch neugierig gemacht.
 

Ein paar Minuten später hatten sie auch ihr Ziel erreicht. James und Mauzi geleiteten sie in den Park hinein, der durch die Lichterketten erhellt wurde. Aber nicht nur das, die goldenen Christbaumkugeln und –ketten warfen einen wunderschönen Schimmer über den Park und selbst der Schnee schien golden zu glänzen. Es sah schon richtig festlich aus, als wenn sie auf dem Anwesen eines Königs wären.

Auch Jessies Augen funkelten ob dieses Anblicks und sie war von der Schönheit richtig gefesselt.

„Gefällt es dir?“, fragte James.

„Das ist wunderschön. Habt ihr das gemacht?“, wollte sie wissen.

„Genau. Wir haben uns gedacht, dass wir einfach unser eigenes Weihnachtsfest feiern, deshalb haben wir hier alles geschmückt.“, erklärte Mauzi.

„Alles nur für mich?“, Jessie war sichtlich gerührt.

„Für uns alle.“, korrigierte James, woraufhin Jessie ihm einen Blick zuwarf, „Weißt du, du bist nicht die Einzige, die noch kein schönes Weihnachten erlebt hat.“.

„Ehrlich? Hast du nicht an Weihnachten immer die teuersten Geschenke bekommen? Es gab bestimmt viel Gutes zu Essen und du warst umgeben von vielen Menschen, die dir ihre Aufmerksamkeit schenkten.“.

„Ich habe zwar viele Geschenke bekommen, aber Weihnachten war trotzdem immer sehr einsam für mich gewesen.“, erwiderte James und lächelte ein wenig traurig, als er daran zurück dachte, „An Weihnachten war ich immer nur mit unseren Bediensteten allein, weil meine Eltern meist auf Reisen waren und so an Weihnachten kaum nach Hause kamen. Die Geschenke wurden mir alle immer per Post zugeschickt oder von den Bediensteten für mich gekauft. So wirklich glücklich war ich an Weihnachten auch nie, denn alleine macht es einfach keinen Spaß.“.
 

So eine Antwort hätte Jessie nie erwartet. Also war sie nicht die Einzige, die noch nie ein wirklich schönes Weihnachtsfest erlebt hatte.

„Ich habe von Weihnachten auch nie was gehabt.“, kam es auf einmal von Mauzi, „Ich habe immer nur all die anderen Pokémon beneidet, die bei der Kälte liebevoll von ihren Trainern umsorgt wurden und zusammen mit ihnen ein köstliches Weihnachtsessen genießen konnten, während ich draußen auf der kalten Straße sitzen musste und ganz alleine war.“.

„James… Mauzi…“.

„Siehst du Jessie, nicht nur dir geht so.“, meinte James mit einem Lächeln, „Deshalb wollten wir dieses Jahr Weihnachten zusammen feiern. Wir haben zwar keine Geschenke und auch so ist es nichts Besonderes, aber die Hauptsache ist doch, dass man mit seinen Freunden feiert.“.

„Oh doch, es ist was Besonderes.“, kam es plötzlich bestimmt von Jessie, „Das ist ein Team Rocket Weihnachtsfest und keiner kann so feiern wie wir.“.

„Hey, da ist ja unsere alte Jessie wieder.“, meinte Mauzi schon beinahe jubelnd.

„Du hast Recht. Andere Leute wären neidisch auf uns, wenn sie das hier sehen würden.“, stimmte James ihr zu und war ebenfalls sichtlich glücklich, dass Jessie wohl wieder die Alte war.

„Genau, also lasst uns feiern.“, sie streckte ihre Faust symbolisch in die Höhe.

„Äh, aber womit denn?“, Mauzi wollte die Stimmung nicht ruinieren, aber wie sollten sie groß feiern?

„Haben wir nicht irgendwas zum Anstoßen oder so was?“, wollte Jessie wissen.

„Na ja, was zum Anstoßen habe ich nicht, aber ich habe vorhin von meinem letzten Geld noch ein paar Weihnachtsplätzchen besorgt.“, verkündete James und holte aus seiner Jacke ein kleines Säckchen in einer Serviette hervor.

Er ging zu einer der Bänke hinüber, strich den Schnee darunter und verteilte die Plätzchen auf der roten Serviette.

„Hey, die sehen lecker aus.“, meinte Mauzi begeistert.

„Es sind leider nur sehr einfache Plätzchen, für etwas Besonderes hat das Geld nicht mehr gereicht.“, ein wenig beschämt kratzte sich James am Hinterkopf.

„Plätzchen…“, murmelte Jessie vor sich hin.

„Jessie, ist alles in Ordnung?“, James befürchtete schon, dass ihr Elan von eben auf einmal wieder verschwunden war.

„Das ist wirklich das schönste Weihnachten, das ich je hatte. Darf ich zuerst probieren?“.

„Nur zu.“, meinte James ein wenig verdutzt, aber doch beruhigt, dass alles in Ordnung zu sein schien.

Jessie schnappte sich eines der knusprigen Gebäckstücke, dieses Mal wollte sie nicht ablehnen. Genüsslich schob sie es sich in den Mund.

„Das sind die besten Plätzchen der ganzen Welt.“, schmatzte sie, weil sie noch am Kauen war.

„Dann muss ich auch probieren.“, meinte Mauzi und griff sich ebenfalls ein Stück. „Hey, die sind wirklich gut.“.

„Jetzt ich.“, auch James langte zu, „Ihr habt Recht.“, meinte er sichtlich begeistert.

„Ihr seid wirklich die besten Freunde, die ich je hatte. Ich würde mit niemandem lieber feiern.“, meinte Jessie schließlich und zum ersten Mal sah sie an Weihnachten wirklich glücklich aus.

„Geht mir genauso.“, nickte James.

„Ja, wir sind einfach ein super Team.“, stimmte auch Mauzi zu.

Der Abend klang bei Plätzchen aus und die drei Team Rocket Mitglieder genossen noch den festlichen Anblick ihrer goldenen Weihnachtsbäume. Dieses Weihnachten würde wohl keiner von ihnen je vergessen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Tikaya
2009-01-30T13:53:50+00:00 30.01.2009 14:53
Wah, Team Rocket *__* James! *freutz*
Also, was soll ich sagen? Ich finde die Geschichte genial. Handlung, Idee und Umsetzung des Ganzen.
Vor allem die Hintergründe der Drei fand ich sehr gut mit eingebracht *schwärm*
Nyaa... Auch deine Formulierungen gefallen mir ^^ Hier:
>>sprudelte es aus James heraus und seine Verständnislosigkeit schwang in jedem Wort deutlich mit.<< Uh, das ist so toll *-*
Ah ja... Was ist ein Germknödel *absolut keine Ahnung, aber Interesse hat*
Generell hab ich nichts einzuwenden, was den Inhalt so betrifft und eigentlich gefällt mir der Schreibstil auch. Nur.
Du hast einige Wortwiederholungen (*schluck, aber gefasst ist*), die sich wirklich hätten vermeiden lassen und nicht wirklich toll sind. Ich weiß, wann WWs gut wirken und ein paar Stellen sind in der Hinsicht auch gut gemacht, nur waren das ein paar zu viele ^^°
Und das hier versteh ich nicht o.O: >>„Also gut. Vielleicht sollten wir uns zunächst einen geeigneten Platz suchen, denn sie wird den Spielplatz wohl kaum verlassen, so dass wir dort keine Überraschungsfeier herrichten können.“, <<
Also... Mauzi sagt, sie wollen einen Platz herrichten, da Jessie den Spielplatz EH nicht verlassen wird... Aber... Dann macht es doch keinen Sinn, einen anderen Platz zu suchen, da sie eh nicht nachkommen wird... Oder... Oder... *verzweifelt* Ich versteh das nicht *heul*
Ähm... Ja...
Ansonsten find ich die Story toll *-*
lg Tikaya
Von:  absouuru
2008-12-13T11:38:24+00:00 13.12.2008 12:38
uii..mal wieder eine etwas längere geschichte^^ und auch mal mit Team Rocket, bissl abwechslung^^
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die geschichte ist einfach klasse!! nicht nur dass die Charaktere ziemlich IC (die Sprüche sind echt klasse xDD), das is alles so..soo authentisch. Genauso würde man sich das bei den dreien vorstellen..vorallem das jessie so betrübt ist und an weihnachten denkt..und mauzi und james erstmal keinen plan haben^^
aber das richtig toll von den beiden, wie sie das weihnachtsfest doch noch auf die beine stellen..man braucht eben nicht viel, um ein gutes weihnachtsfest zu feiern.
aber vorallem deine beschreibungen sind sehr detailreich un dhaben mir echt gut gefallen^^
eine echt schöne weihnachtsgeschichte
freu mich auf die nächsten :D

lg, twilight-girl


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