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The Zabini files

Hermine Granger x Blaise Zabini
von

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Ein Brieföffner als Mordinstrument?

Kapitel 3
 

Sitzungsnr.: 003

Besprechungsziel: Beendigung der Diskussion der letzten Sitzung

Sitzungsprotokoll: Das Gespräch der letzten Sitzung wurde wieder aufgegriffen und vorerst beendet.

Wiederaufnahme bei aktuellem Anlass wahrscheinlich.

...
 

Hermine band sich nervös die Haare im Nacken zusammen, während sie durch die verlassene Abteilung für Magischen Strafverfolgung schlich.

Sie benahm sich albern, das war ihr auch klar, aber sie konnte nicht umhin sich zu fühlen, als ob sie etwas Verbotenes tun würde.

Das Selbe Gefühl, das sie gehabt hatte, als sie mit Harry und Ron über die Jahre duzende Male mitten in der Nacht durch Hogwarts verlassene Gänge geschlichen war...

Sie runzelte die Stirn.

So wie es aussah, wurde sie neuerdings nicht nur immer wiedersinniger, sondern auch noch nostalgisch.

Dabei sollte man doch eigentlich meinen, dass sie für so etwas noch ein ganzes Stück zu jung wäre...

Seufzend bog sie in den Trakt der Auroren ein.

Der Hauptgang lag vollkommen verlassen und nur von ein paar Kerzen in ein leichtes Dämmerlicht getaucht da, und Hermine musste sich unwillkürlich dazu zwingen weiterzugehen.

Langsam ging sie an den Türen der Verwaltung vorbei.

Genau genommen machte sie schließlich nur ihren Job.

Sie seufzte und huschte an der Tür der Aurorenzentrale vorbei.

Genau genommen vielleicht schon, aber sie war sich irgendwie nicht ganz so sicher, ob der zuständige Auror die Dringlichkeit, ohne eine ausdrückliche Erlaubnis Akten einzusehen. nachvollziehen würde.

Mit ihrem Papierkram waren die hier fast so pingelig, wie in der Ministeriumsabteilung.

Und das alles nur wegen Zabini.

Nun gut, müsste sie das nicht endgültig klären, um Lilith davon überzeugen zu können wieder mit ihr zu reden, hätte sie sich wahrscheinlich nicht die Mühe gemacht, aber da sie ihr schlecht die Schuld geben konnte musste Zabini wohl herhalten.

Typisch.

Kaum tauchte er auf, herrschte Chaos.

Sie blieb stocksteif stehen, als ein übermüdeter Auror mit einer leeren Kaffeetasse in der Hand ein paar Meter vor ihr durch eine Tür trat und den Gang hinunter, seinen dunkel unterlaufenen Augen und der Tatsache nach zu schließen, dass er einen beachtlichen Stapel Einsatzberichte unter seinen Arm geklemmt hatte, wahrscheinlich in Richtung Kaffeeküche, schlurfte.

Hermine starrte ihm fassungslos nach.

Sie hätte doch auch ein Todesser oder sonst wer sein können, der das Ministerium überrenne wollte!

Ja, es war schon gut für sie gewesen, dass er sie nicht entdeckt hatte, aber wenn man einmal sah, wie Auroren einem normalerweise stundenlange Vorträge über angeblich nötige Wachsamkeit hielten...

Sie schüttelte den Kopf.

So viel zum Thema Doppelmoral...

Sich nun verstärkt auch vor Überstunden machenden Auroren in Acht nehmend, blieb sie schließlich vor der Tür des Archivs stehen.

Während die restliche Abteilung aussah, wie eine in hellgrün gehaltene Architektursünde aus den 70er Jahren, war die Tür des Archivs aus schwerem dunklem Holz und mit einer Reihe aufwendiger Fluchrunen bedeckt.

Die beiden Türflügel verbanden eine Reihe frisch polierter Metallschlösser, manchmal mit Kette, manchmal mit Riegel, aber immer sehr komplex wirkend.

Keines war abgeschlossen.

Hermine konnte ja irgendwie verstehen, warum niemand einen wirklichen Sinn darin sah, geschlagene zehn Minuten damit zu verbringen sämtliche Schlösser wieder ordnungsgemäß zu schließen und vielleicht sogar die Flüche wieder zu aktivieren, wenn zwei Sekunden später jemand um die Ecke kam, der sich gezwungen war den ganzen Aufwand zunichte zu machen, da er eine Akte ablegen musste, aber andererseits wirkten die ja doch mannigfaltig vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen mehr, als nur ein bisschen lächerlich, wenn sie nicht genutzt wurden.

Hermine warf noch einen schnellen Blick über ihre Schulter, bevor sie das Archiv betrat.

Bisher war sie nur einmal hier gewesen und sie konnte nicht umhin, genau wie bei ihrem ersten Besuch, Ehrfurcht zu empfinden.

Die Wände waren aus glattem dunklen Stein, an dem alle zehn Meter eine Gaslampe hing und die aus dem Selben Stein gemachten Regale beleuchteten, die sich bis unter die hohe Decke erstreckten.

Regale, die sich Reihe um Reihe weiter in den Raum reihten.

Hermine strich andächtig über ein Regalbord.

Was für Unmengen von Menschen dazu beigetragen haben mussten, dass so eine Menge von Dokumenten zusammengekommen war, die nur davon berichtete, wie Menschen die Welt von ein bisschen mehr Verbrechen befreien wollten...

In diesem Moment konnte sie nicht umhin selbst für den übermüdeten Auror, der in seinem derzeitigen Zustand wohl nicht einmal einen Todesser erkannt hätte, wenn er auf seinem Schreibtisch Tango getanzt hätte –zumindest nicht solange er nicht seine Tasse umgeworfen hätte-, eine stille Achtung zu empfinden.

Sie grinste.

-Genauso, wie für die Azubis, die die Akten am Jahresende neu einsortieren mussten.

Leise in sich hinein lachend schritt sie die Regale mit den Akten ab, die in den letzten zehn Jahren von Relevante gewesen waren.

A...

B...

C...

D...

Ein halbvermodertes Lesepult vor E...

F...

G...

H...

Ungeduldig lief sie mit langen Schritten immer schneller an den Regalen vorbei, bis sie schließlich bei einer Gruppe Regalen stehen blieb, an deren Seite verwitterte Metallschilder mit einem verschlungenem Z standen.

Hermine zog ihren Umhang noch etwas enger um sich, soweit hinten schien niemand ehr allzu viele Gedanken an Heizzauber vergeudet zu haben.

Die nächstgelegene Lampe flackerte nur noch unstetig und als sie sich umschaute fiel ihr erst auf, wie weit sie sich schon vom Eingang entfernt hatte.

Auch wenn das wohl der denkbar schlechteste Augenblick dafür war, musste sich ihr Unterbewusstsein zu allem Überfluss auch noch diesen Moment aussuchen um sie gedanklich auf einen Film zu stoßen, den sie das letzte mal, als sie bei ihren Eltern gewesen war mit ihrem Cousin gesehen hatte.

So weit sie sich erinnern konnte hatte die Schlüsselszene in einem modrigen Archiv gespielt, in dem ein Serienmörder der jungen und vollkommen ahnungslosen Anwältin aufgelauert hatte, die sich dort mitten in der Nacht noch auf der Suche nach Beweisen für die Unschuld ihres Mandanten aufgehalten hatte.

Sicher konnte sie sich natürlich nicht sein, immerhin war sie angesichts dessen, was der Serienkiller zwei Minuten später mit der jungen Frau gemacht hatte mit einem unbestimmten Übelkeitsgefühl aus dem Wohnzimmer geflüchtet...

Sie schüttelte energisch den Kopf.

Das war doch absolut albern!

Nichtsdestotrotz umklammerte sie ihren Zauberstab noch etwas fester während sie angewidert eine Locke, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte von dem verstaubten Regalbrett wegzog an dem sie hängen geblieben war.

Sie begutachtete die ihr nächstgelegene Regalspalte.

Z-a-

Wenigstens musste sie so nicht noch die ganze Regalfront absuchen, obwohl es so schon eigentlich mehr als genug war, was sie durchsuchen musste.

Soweit sie das erkennen konnte waren sämtliche Schubladen in dieser und den nächsten beiden Spalten dem Unterbuchstaben a zugedacht...

Seufzend murmelte sie ein leises Lumos und steckte ihren Zauberstab zwischen zwei Schubladen und zog sich die, irgendwie doch relativ wackelig aussehende, Leiter vom Rand des Regals zu sich herüber.

Das würde eine Lange Nacht werden...

Im Endeffekt fand sich die Gesuchte Akte doch relativ schnell.

Nur zwanzig Minuten und einen halben Sturz von der Leiter später stand sie, zu ihrer heimlichen Erleichterung sicher auf dem Boden, vor der Schublade mit der richtigen Akte.

Und was für eine Akte!

Eingequetscht zwischen drei eher dünnen Exemplaren befand sich eine Akte mit der schon etwas ausgeblichenen Aufschrift Zabini.

Hermine begutachtete sie noch einmal abschätzend.

Ihrer Meinung nach hätte man an ihre Stelle noch gut zwei Exemplare von Geschichte Hogwarts stellen können und hätte trotzdem noch etwas Platz gehabt.

Mit nun doch erwachter Neugierde schlug sie die Akte auf.

Die erste Unterkategorie war mit roter Tinte auf eine Kartonseite geschrieben.

Zabini, Meredith C.

Sie blätterte weiter.

Angaben zu ihrer Person und dann eine neue Unterkategorie.

Fall: Nguémá, Ephraim –frei gesprochen

Sie schob den Unterordner zur Seite.

Fall: Yaxley, Liam –frei gesprochen

Hermine biss sich auf die Unterlippe, als ein Foto aus dem Ordner fiel.

Ein junger blonder Zauberer lächelte sie an. Seine Sommersprossen schienen im hellen Licht der Fotografie zu flackern.

Mit zitternden Händen stopfte sie das Foto zurück in seinen Ordner und blätterte hektisch weiter.

Frei gesprochen

Frei gesprochen

Frei gesprochen

Frei gesprochen

Und dann schließlich ganz am Ende eine neue Kategorie.

Zabini, Blaise E.

Nach der notdürftigen Personenbeschreibung fanden sich noch zwei kurze Berichte bei denen man sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte einen eigenen Ordner anzulegen und einfach unter ‚Magische Strafverfolgung, diverses’ abgeheftet hatte.

Das eine war der Bericht einer Streife durch die Nokturngasse, bei der sowohl er, wie auch Theodore Nott beide minderjährig und leicht angeheitert aufgegriffen worden waren.

Der Akte nach waren sie nach Benachrichtigung der Eltern zu Hause abgeliefert worden.

Den Kaffeeflecken auf dem Formular nach zu schließen war das einer der Fälle gewesen, die ein gelangweiltes Mitglied der Straffverfolgung noch schnell in seine Kaffeepause geschoben hatte.

Das andere Formular war ein Verweis auf die Fälle, bei denen er als Zeuge vernommen worden war.

Hermine steckte alles wieder zurück an seinen Platz.

Wahrscheinlich handelte es sich dabei um Aussagen zu den Fällen seiner Mutter und das musste sie nicht genauer wissen.

Sie warf einen Blick auf ihre Uhr, ein Geschenk ihrer Eltern zum Schulabschluss.

Bis zum heutigen Tag hatte sie sich noch nicht wirklich an die magische Version gewöhnt.

Zu viel Drumherum.

Warum sollte man es auch so kompliziert halten, wenn es auch einfach ging?

Mittlerweile war es nach 10, aber sie hatte schließlich noch eine Mission zu erfüllen.

Mit einem dumpfen Geräusch schob sie die schwere Schublade wieder zu und machte sich auf den Weg zum Ausgang.
 

*+*
 

Dringlichkeit hin oder her, sie hätte doch noch bei Starbucks anhalten sollen.

Mittlerweile war sie nicht nur absolut übermüdet, ihr war auch noch kalt.

Müde kuschelte sie sich noch etwas tiefer in ihren Umhang, während sie aus dem Schatten des Baumes, neben den sie appariert war, trat und die Strasse hinunterlief.

Eng an eng standen mehrere Backsteinhäuser aneinander gedrängt, aus einem Fenster konnte man einen Fernseher laufen hören.

Langsam lief Hermine von Tür zu Tür und begutachtete die untereinander gereihten Klingelschilder.

Nightgale, Abbot, Pirce...

Hermine lief weiter.

Da, Fawcette!

Unwillig zog sie eine Hand aus ihrer warmen Umhangtasche und drückte gegen den Kalten Metallknopf neben dem kupfernen Schildchen.

Eine Etage höher wurde ein Fenster einen spaltbreit geöffnet, nur um gleich wieder zugeschlagen zu werden.

Hermine seufzte.

Das konnte ja noch etwas werden...

Sie verzog kurz den Mund, bevor sie den Finger wieder auf die Klingel drückte.

Sie hatte immerhin Zeit mitgebracht und sie würde eher festfrieren, als sich auch nur einen Zentimeter weg zu bewegen, bevor sie mit ihr gesprochen hätte.

Das Dumme war, dass das Konzept mit dem Festfrieren gar nicht einmal so unrealistisch war...

Seufzend verschränkte sie die Arme und setzte sich auf die Türschwelle.

Irgendwann musste sie ja rauskommen...

Sie schaute hoch, als sich das Fenster erneut öffnete.

Ein blonder Zauberer lehnte sich aus dem Fenster und schaute höchst interessiert auf sie herunter.

„Granger, was bringt dich denn dazu hier auf der Türschwelle zu übernachten?“

Hermine knirschte mit den Zähnen –eine Angewohnheit, die ihre Eltern als die Zahnärzte, die sie waren schon von je her abgewöhnen wollten. Unnötig zu sagen, dass ihre Bemühungen mit eher mäßigem Erfolg gesegnet waren.

Genau wegen diesem Ton konnte sie Slytherins nicht ausstehen.

Hatten sie das etwa gelernt, während den anderen die Hausordnung erklärt wurde?

„Ich will mit Lilith reden, Pucey. Und du kannst ihr ausrichten, dass ich mich hier nicht wegbewege, bevor sie rauskommt.“

Pucey wandte sich nach hinten und übermittelte der offensichtlich hinter ihm stehenden Lilith die Botschaft.

Er drehte sich mit gerunzelter Stirn wieder zu ihr.

„Ich soll dir ausrichten, dass das von dir nicht sonderlich weit gedacht ist. Was bringt dich dazu anzunehmen, dass sie nicht einfach per Flohnetzwerk geht?“

Hermine rollte mit den Augen.

„Vielleicht der Umstand, dass ihr Kamin kaputt ist und sie sich noch letzte Woche darüber aufgeregt hat, dass es noch einen Monat dauert, bevor jemand vom magischen Transportwesen kommt und ihn ihr wieder repariert?“

Pucey schürzte die Lippen.

„Das ist natürlich ein Argument...“

Er zuckte unwillkürlich etwas zusammen, als im Hintergrund eine Tür geräuschvoll zu schlug.

Er warf einen kurzen Blick über seine Schulter, bevor er seine Stimme senkte.

„Ich habe wirklich keine Ahnung, was du ihr gesagt hast, aber bei Merlin, tu mir einen Gefallen und lasse es.

Sie nimmt sich alles ziemlich zu Herzen und das wollen wir doch unter allen Umständen vermeiden.“

Hermine war nicht blauäugig genug um den bedeutungsvollen Blick miss zu verstehen, den er ihr zuwarf:

Zumindest, wenn du keine ernsten Probleme mit mir haben willst, Miss Ich-rette-die-Welt-am-Wochenende.

„Keine Sorge“, murmelte sie und schaute weg.

Sie war zwar schon entschieden zu vielen Todessern begegnet um sich von ihm einschüchtern zu lassen, aber er meinte es ja im Grunde nur gut.

Und sie war im Endeffekt diejenige, die Schuld war...

Sie trat einen Schritt zurück, als sich die Tür öffnete und Lilith sie müde musterte.

Lilith seufzte und zog sich ihren Morgenmantel noch etwas enger um die Schultern.

„Komm rein, hier draußen holt man sich ja den Tod.“

Hermine trat durch die Tür in den Hausflur, bevor Lilith die Tür hinter sich schloss.

Lilith lehnte sich zwischen zwei verrosteten Fahrrädern gegen die gekachelte Wand.

„Du wolltest mit mir sprechen?“

Hermine sah auf ihre Hände.

„Ja...“

Sie strich sich eine Strähne hinters Ohr.

„Ich wusste ja eigentlich, dass du das nicht so gemeint hast und ich hätte dich nicht so anfahren dürfen, nur weil dieser arrogante...“

Hermine hielt inne und schaute auf.

„Ich hätte meinen Ärger nicht an dir auslassen dürfen. Es tut mir Leid... und du hattest ja sogar Recht.“

Sie lächelte ihr Gegenüber schief an.

„In Zukunft werde ich mir Mühe damit geben, meine Vorurteile im Griff zu behalten.

Bei Zabini kann man das wohl auch getrost auf seinen schlechten Charakter schieben.“

Lilith seufzte.

„Weiß ich doch Mine, aber manchmal kannst du einen auch einfach nur zur Weißglut treiben...

Komm mal her.“

Sie stieß sich mit einer Hand von der Wand ab und umarmte sie.

„Ich hab’ dich doch lieb.

Manchmal bist du einfach ein bisschen anstrengend und ich sehe gar nicht ein, dass ich immer nachgeben muss.“

Lilith trat einen Schritt zurück.

„So, jetzt gehe ich erst einmal wieder nach oben. Ich muss wohl mal mit dem Hausmeister reden, hier unten scheinen ja sämtliche Heizungen den Geist aufgegeben zu haben.

Musst du weiter oder gönnst du dir noch einen Kaffee mit uns?“

Hermine verzog das Gesicht.

Uns.

Das musste sie sich nicht unbedingt antun...

„Nein, danke, ich denke ich sollte dann auch mal so langsam.

Morgen wird ein langer Tag und alles, weißt du?“

Lilith nickte.

„Klar, bis dann.

Ach, bevor ich es vergesse, hast du am Wochenende Zeit?

Ich habe dir doch erzählt, dass wir zusammenziehen wollen und wir haben eine Wohnung gefunden!“

Sie strahlte.

„Jetzt brauchen wir nur noch Leute, die beim Umzug helfen und ich will ehrlichgesagt nicht, dass Adrians Freunde mit meinen Kisten rumhantieren.

-Einfach zu viel Umstand, wenn ich sämtliche Kitschromane und BHs so verstauen muss, dass sie auf keinen Fall rausfallen können.“

Sie grinste ihr verschwörerisch zu und Hermine zuckte unbestimmt mit den Achseln.

„Warum nicht, wenn ich helfen kann.“

Lilith lächelte sie an.

„Super.

Dann bis morgen!“

Hermine trat wieder nach draußen.

„Ja, bis dann.“

Wenigstens dieses Problem wäre also gelöst...
 

*+*
 

Hermine wurde mit einem verhohlenen Hüsteln begrüßt, als sie mit einem beachtlichen Stapel definitiv zu sehr schwankenden Akten in den Armen in ihr Büro wankte.

„Wie war das noch einmal mit der Pünktlichkeit?“

Hermine funkelte ihn an.

„Ich dachte wir hätten beim letzten Mal festgestellt, dass ich kein Aufstand machen soll, wenn du zu spät kommst, also warum sollte man das bei mir anders halten?“

Sie ließ den Stapel mit einem Krachen auf ihren Schreibtisch fallen, der sich unter dem Gewicht gefährlich durchbog.

Zabini grinste schief.

Irgendwie ging es ihr viel besser, wenn er schlecht gelaunt war.

Diese neue gute Laune war ihr nicht so ganz geheuer...

Sie warf ihm kurz einen misstrauischen Blick zu, bevor sie sich an der Wand vorbei hinter ihren Schreibtisch quetschte.

„Gut zu wissen und ich dachte schon, dass du am Ende der ganzen Sache so fuchsteufelswild warst, dass dir deine Objektivität abhanden gekommen bist, meine Liebe.“

Hermine verengte ihre Augen.

„Ich schaffe es sehr wohl immer themenbezogen zu bleiben, und ich bin definitiv nicht deine Liebe, Zabini, dass das klar ist.“

Dieser schien allerdings angesichts dieses Ausbruches weniger eingeschüchtert, als höchst amüsiert zu sein.

„Nein, natürlich nicht.

Und, was hast du für heute –natürlich höchst individuell und ohne Mithilfe von irgendwelchen Psychologieratgebern- geplant?“

Hermine schlug seinen Ordner bemüht ruhig auf.

„Wir werden da weitermachen, wo wir letztes Mal aufgehört haben und dieses mal hoffentlich ohne wieder damit zuenden, dass ich mir ins Gedächtnis rufen muss, dass ich meine Zulassung höchstwahrscheinlich verliere, wenn ich dich mit einem von meinen alten Brieföffnern umbringe.“

Zabini sah ihrem Geschmack nach immer noch entschieden zu sehr danach aus, als ob er zum Frühstück einen Grinse-Kobold gegessen hatte.

Abschätzend musterte er den nächstgelegenen Brieföffner, der unter einem Stapel Briefe hervorlugte.

„Viel Spaß dabei Granger, aber dass dürfte mit dem doch etwas schwierig werden.

Ich würde es im Fall der Fälle mit etwas schärferen versuchen.“

Hermine rollte mit den Augen.

„Keine Sorge, ich werd’s mir merken.“

Sie strich das oberste Formular glatt.

„Ich denke bei dem Thema mit der Ursache kommen wir nicht wirklich weiter, also sollten wir es dabei belassen: Du hast zumindest, soweit ich das feststellen konnte, nichts getan und wir reiten nicht mehr auf der Frage herum, ob das Ministerium jetzt Leute nur auf Grund ihrer ehemaligen Hauszugehhörigkeit verurteilt, in Ordnung?“

Zabini musterte sie misstrauisch.

„Soweit schon...“

Hermine seufzte entnervt.

„Schau nicht so, als würdest du erwarten, dass ich deinen Rat mit dem Brieföffner jede Sekunde in die Tat umsetze.

Es ist doch nur so, wenn das so weitergeht kommen wir hier nicht weiter, also lassen wir es erst einmal dabei, ich habe nämlich keine Lust wegen einem Nervenzusammenbruch zu kündigen, so weit klar?“

Er legte die Fingerspitzen aneinander.

„Wenn ich schon gezwungen bin, mir das hier anzutun dann auch so angenehm, wie möglich, also demnach...“

Hermine sah ihn kurz angenehm überrascht an.

Das lief ja besser, als gedacht.

„Ich habe irgendwie mit mehr Gestreite gerechnet, also habe ich nicht mehr wirklich etwas vorbereitet.

Du kannst dann ausnahmsweise einmal früher gehen.“

Er verzog den Mund, bevor er aufstand.

„Welcher Großmut, Granger.

Und ich dachte ernsthaft, du hättest alles für das nächste halbe duzend Termine bis ins kleinste Detail geplant...“

Vor der Tür drehte er sich noch einmal um.

„Na dann, a presto mia, dolce cara*.“

Hermine hatte zwar keine Ahnung was genau er gesagt hatte, aber sie war sich ziemlich sicher, dass es eine Unverschämtheit gewesen war.

-Der Umstand, dass er sich angesichts ihrer düsteren Miene ein Lachen verkneifen musste half natürlich auch nicht gerade.
 

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*A presto mia, dolce cara – Bis bald du Süße (Laut meinem Übersetzungsprogramms umgangsprachlicher, als es sich anhört.)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2009-07-01T18:05:48+00:00 01.07.2009 20:05
yeah!!!
das ende ist einfach der hammer!! sein satz ist klasse!
oh man, ich glaube, er ist grad voll mein lieblingschara!! da kann man ja nur hoffen, dass er auch beim umzug dabei ist!!
*muhaha*

das kap war einfach klasse!!!
Von:  annalina
2009-06-13T19:05:31+00:00 13.06.2009 21:05
Oh, ich fang ihn an zu mögen, deinen Blaise ^^

Und deine Story wandert auf meine Favourite - Liste ...
Von: abgemeldet
2009-02-02T17:16:44+00:00 02.02.2009 18:16
Bisschen länger als gewohnt, aber toll. Ich sitz hier grad grinsend auf meinem Bett und feu mich auf mehr ^^


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