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Solidarity

[NejiTen]-Adventskalender 2oo8
von

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03. Dezember ~ So wie immer...

Ein Neubeginn bedeutet nicht immer das alles besser wird, sondern nur, dass Gewohntes sich ändert...
 

Das Leben ist kein Märchen. Immerhin geht das Leben weiter, auch wenn die Prinzessin ihren Prinzen gefunden hat. Die Lebensgeschichte endet auch nicht mit „Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“, sondern ist wie ein unendlicher Kreislauf, der auch nicht mit dem Tod endet.

Doch manchmal wünscht man sich einen Schlussstrich, wenn man das Glück gefunden hat. Eine zufallende Klappe, damit dieses Glück festgehalten wird und ewig anhält. Aber das Leben geht weiter, schreitet mit schnellen Schritten voran und ehe man sich versieht, steckt man mitten im Alltag und damit kommt auch der ewig anhaltene Trott.

Man wünscht sich natürlich, dass die Liebe ewig hält, dass man für immer zusammen ist und gemeinsam die Zukunft durchschreiten kann, doch dies sind Wunschträume, Seifenblasen, die an den spitzen Dornen des Lebens zerplatzen. Eine Liebe kann stark sein, kann alle Mauern durchbrechen, doch wenn das Feuer erlischt und graue Gewitterwolken aufziehen, sollte man überdenken, ob es sich wirklich lohnt für eine ausweglose Liebe zu kämpfen...
 

„Tenten?“, fragte Neji und holte sie aus ihren tiefgründigen Gedanken.

Beide lagen auf dem Bett des Mädchens. Tenten lag mit dem Kopf auf seinem Brustkorb, spürte sein gleichmäßiges Atmen, seinen intensiven Herzschlag. Er hatte seinen Arm um sie gelegt, so wie er es immer tat.

„Es ist nichts“, murmelte sie und setzte sich auf.

„Ich muss los“, sagte er und erhob sich.

Er beugte sich runter und küsste sanft ihre Lippen, nicht zu lange, um auf den Kuss eingehen zu können, aber lange genug um seine Wärme zu spüren.

„Sehen wir uns morgen?“, fragte sie und sah zu ihm rauf.

„Natürlich, so wie immer.“

Er ging zur Tür und verließ den Raum.

So wie immer. Ihr gefielen diese Worte nicht. Natürlich zeigte sich dadurch eine gewisse Vertrautheit, doch auch eine Gewohnheit, die auf Dauer nervig werden kann.

Sie war eigentlich kein Mensch für Beziehung und Neji auch nicht und dennoch hielt ihre Beziehung länger als andere. Aber genau das war eine Täuschung.

Sie hatten Probleme, doch beide waren zu stolz, sie anzusprechen, beide waren zu unsicher, um Gefühle offen auszusprechen. Und trotz allem hielt ihre Beziehung, aber glücklich war sie nicht, da beide kein großes Interesse an Gefühlsausbrüchen hatten.

Drei Jahre waren sie bereits ein Paar, vom Alltag bereits gefangen und die anfängliche Liebelei neigte sich nun auch dem Ende.

Immer mehr wurden ihre Gespräche ernster, wenn sie überhaupt miteinander sprachen. Immer mehr wurde es lästig, den anderen zu berühren. Sie schliefen miteinander, aber meistens taten sie es nur, weil man es eben von ihnen erwartete, immerhin waren sie schon so lange zusammen.
 

Tenten wollte das alles nicht. Sie wollte glücklich werden, doch ihre Unsicherheit überspielte sie mit Eitelkeit. Neji war auch nicht mehr derselbe. Er zog sich immer mehr von ihr zurück, sprach nicht mehr mit ihr, wenn andere dabei waren.

Sah so eine Liebe mit Zukunft aus? Wenn ja, fragte sich Tenten, wieso viele Paare diesen Weg gingen, wenn er doch so steinig und ausweglos ist.

Sie hatte einen Entschluss gefasst. Sie musste sich eingestehen, dass es so nicht weitergehen konnten...
 

---
 

Sie versuchte ihren Blick fest zu halten, keine Sekunde durfte er spüren, dass sie unsicher war oder gar selbstkritisch.

Ihr Herz klopfte schneller, ihr Mund war trocken, doch sie musste es tun. Sie musste einen Weg aus dieser Dunkelheit finden und sich und vielleicht sogar ihn vor größeren Schaden retten.

Es war gewiss nicht leicht sich zu trennen, doch für sie war es momentan leichter als in einem Scherbenhaufen zu leben.

„Wir müssen reden“, sagte sie zu Neji, versuchte normal zu klingen. Er durfte nicht sofort merken, dass etwas nicht stimmte.

Beide waren gerade auf dem Trainingsplatz. Ein ungewöhnlicher Ort für eine Trennung, doch hier begann auch alles. An diesem Ort haben sie vor ihrer Beziehung so viele Stunden verbracht und sich auch hier ihre Liebe gestanden. Über drei Jahre war das nun her.

‚Ein geschlossener Kreis‘, schoss es dem Mädchen durch den Kopf.

„Natürlich“, erwiderte er ihre Frage, die mehr einem Befehl glich.

Sie setzte sich neben ihn, wo er zuvor meditiert hatte. Eigentlich störte sie ihn ungern dabei, doch es ging nicht anderes. Manchmal musste man Opfer bringen.

Ihre Welt schien kopfüber zu stehen, sie musste das Gleichgewicht wieder herstellen.

„Neji, es tut mir leid, aber es geht nicht mehr.“

Sie sah Irritierung in seinem Blick. Er zeigte es zwar nicht offen, doch sie kannte ihn einfach gut genug, um dies zu sehen.

„Wie meinst du das?“, fragte er kaum hörbar, sah sie aber nicht an.

Tenten atmete tief ein, versuchte sich zu sammeln, zählte innerlich bis drei. „Es ist vorbei.“

Er schien immer noch nicht recht zu verstehen. „Vorbei?“

„Unsere Beziehung ist doch schon lange nicht mehr das, was sie mal war. Man sollte etwas beenden, wenn es sinnlos ist.“

„Du denkst also, dass unsere Liebe sinnlos ist?“

„Das habe ich nicht gesagt. Aber ich kann nicht weiter für eine einseitige Liebe kämpfen.“

„Unsere Liebe ist nicht einseitig. Wie kommst du auf so was?“

Er sah sie an und sie sah in seinen Augen eine Traurigkeit, die sie mehr als alles andere verabscheute.

„Ich empfinde so. Du sagst zwar, dass du mich liebst, aber ich spüre es kaum, wenn nicht sogar gar nicht.“

„Ich wusste nicht, dass du so denkst.“

„Ich habe viel zu lange geschwiegen. Es tut mir leid, Neji.“

Er wandte den Blick ab und sah wieder in die Ferne. „Hast du den Glauben an die Liebe verloren?“

„Nein. Vielleicht werde ich irgendwann jemanden anderes finden, vielleicht werden wir auch wieder zusammenkommen, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass man etwas beenden soll, wenn es zu Ende ist.“

Sie stand auf und ging mit langsamen Schritten vom Trainingsplatz. Ein Neubeginn bedeutet, dass man Vertraute zurücklässt und offen für Neues ist. Genau das wollte sie nun sein. Neji würde dies früher oder später auch verstehen.

Eine einzelne Träne floss ihre Wange entlang und sie strich sie entschlossen weg. Es war unangebracht nun zu weinen, immerhin hatte sie diesen Weg aus eigenen Stücken gewählt und doch schmerzte ihr Herz ein wenig.

Doch auch dieser Schmerz würde vergehen. So war das Leben…
 

-Ende-
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

Hallo liebe Leser
 

Danke, dass ihr dieses Türchen angeklickt habt und (hoffentlich) gelesen habt. Danke für die Aufmerksamkeit.

Mein allererster Beitrag zum Adventskalender, da ich letztes Jahr noch kein Mitglied des Zirkels war. *hibbel*

Ist zwar kein Meisterwerk, aber ich wollte man den Standpunkt einer Geschichte ändern. Ich hoffe es hat euch gefallen.
 

Schönen 3. Dezember noch.

Liebe Grüße eure Hime



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von:  zintia
2009-01-16T18:13:30+00:00 16.01.2009 19:13
hay !
das war wirklich eine sehr schöne story
du hast es wiirklich sehr schön geschrieben
sehr tiefgründig und passend du hast dei gefühle wirklich in jedem wort sehr gut herrausgehoben
mir standen an manchen stellen wirklich die tränen in den augen und ich hoffe das du weiterhin so schüne und gefühlfolle texte schreiben wirdt was du geschrieben hast hat mich im innersten wirklich sehr berührt
ich sehe ihre letzte als ein symbol
als ein symlbol dafür das es sehr schwer ist loszulassen auch wenn eine beziehung keinen sinn mehr macht
und man in der gewohnheit des alltags feststeckt
ich kann nur noch mal sagen das ich hoffe das du mich und andere mit noch mehr solchen storys bereicherst
denn eine bereicherung war es aufjedenfall

deine zintia ^-^
und danke für die ens die du mir geschrieben hast
Von:  moonlight_005
2008-12-28T15:44:14+00:00 28.12.2008 16:44
Der Anfang war sehr gut. Ich glaube, so etwas Poetisches habe ich von dir noch nicht gelesen. Respekt! Ab und zu waren ein paar Fehlerschen eingebaut, aber über die ließt man eigentlich hinweg ...
Nun ich muss dir sagen, dass mir genau das passiert ist und na ja ... es auch so geendet ist... es geht mir dementsprechend sehr nahe... und ... hätte ich es damals gelesen, wäre ich vermutlich in Tränen ausgebrochen, aber es war gut, dass es auch was Trauriges im Adventskalender gibt ^^ Etwas Ähnliches habe ich ja auch für Ne-Ju geschrieben, auch mit Trennung und ich finde, das ist ein Thema das meistens untergeht... Gut, dass du es geschrieben hast.

hdl
moony
Von:  Hangeng
2008-12-20T17:28:54+00:00 20.12.2008 18:28
Oo ja okay... es ist was anderes als die ganzen letzten kapitel.
ja, das muss ich wohl zugeben.
es ist ungewohnt^^ aber trotzdem war es schön geschrieben, irgendwie... lebensnaher als alles andere... manche meiner freunde würden jetzt depri werden aber ich denk mir: es war gut geschrieben... okay sowas kann man lesen^^
auch wenn ich eigentlich keine dramas lese XD~ aber schön geschrieben^^
Von:  Caro-kun
2008-12-18T14:38:14+00:00 18.12.2008 15:38
Der erste Absatz, Tentens Gedanken, die waren toll formuliert.

Allerdings hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass Neji die Trennung so fertig macht. Ich hätte eher erwartet, dass ER Schluss macht, weil es ihm zu langweilig wird.

Diese Geschichte ist wunderwunderschön geschrieben ^^

Von: abgemeldet
2008-12-11T10:05:04+00:00 11.12.2008 11:05
Oh...zwar ein trauriger OS, aber dennoch sehr schön!
Man fühlt mit Tenten mit und versteht sie auch.
Denn es gibt immerhin schöne Erinnerungen mit Neji in ihrem Leben :)
Ich fand es sehr gut, wie du ihre Gedanken rübergebracht hast - schön gleichmäßig und gut aneinandergeknüpft!
Toll gemacht!

Von:  june-flower
2008-12-11T06:38:04+00:00 11.12.2008 07:38
Wow...

Wie traurig. Und so was in der Weihnachtszeit?

Oh, keine Sorge, das soll eigentlich kein Vorwurf sein, denn ich finde die Geschichte sehr, sehr schön. Sie ist gut geschrieben, vom Ausdruck und von der Vermittlung her klasse gelungen!

Ich mag das Thema sehr, weil es "mal was anderes" ist - allerdings aber kein Versuch, absichtlich gegen "Klischee" anzukämpfen. Hm... Verdammt schwer zu erklären! Ich würde einfach sagen "Sehr, sehr schön". Ich hoffe, ich hab dich nicht allzusehr verwirrt...

Traurig ist, dass Tenten denkt, dass es nicht mehr weitergeht. Aber unter den Umständen hat sie recht, es muss sich etwas ändern... Alelrdings ist sie ja nicht ganz unschuldig. Wenn sie sagt, dass ihre Liebe einseitig ist, und nicht erkennt, dass Neji sie auch liebt, dann... Dann ist es wahrscheinlich richtig, dass sie Schluss macht. Da ich aber trotzdem Happy Ends über alles liebe, wünsche ich mir einfach, dass es vielleicht noch irgendwann mit den Beiden klappt^^

Liebe Grüße, vielen Dank und Entschuldigung, wenn ich dummes zeugs geschrieben habe -

june
Von:  Wintersoldier
2008-12-08T18:43:00+00:00 08.12.2008 19:43
Wah, ich liebe es! *O*

Weil es einfach mal was anderes ist. Und nach den ganzen "glücklichen" Geschichten brauchte ich wirklich mal etwas Abwechslung, da war ein kleines Drama wirklich angebracht. Obwohl ich es nun auch gar nicht sooo~o dramatisch finde, schließlich ist es zwar temporär zu Ende, aber wie Tenten breits sagte, ist das Ende immr noch offen. ^o^

Du hast das Leben wirklich passend dargestellt. Ich kenn ja deine Einstellung zu den Haufen an Happy Ends und dem Freide-Freude-Eierkuchen-Leben. Das Leben ist kein Märchenbuch, von daher. Ich fand es wirklich gut. :D
Auch die Sprüch über den Neuanfang pasten gut dazu und rundeten die Geschichte noch ab. Und ich kann Tenten verstehen und gebe ihr vollkommen recht. Das Leben geht weiter. Also wirklich schön. ^^

Liebe Grüße
Aya
Von: abgemeldet
2008-12-08T18:00:19+00:00 08.12.2008 19:00
das ist echt ...
hart, wenn die liebe zwischen zwei menschen auseinander geht.
du hast es echt hinbekommen, dass keiner von beiden kaltherzig oder grimmig rüber kam, obwohl es ja um fehlende gefühle geht. das ist so als wäre die wüste fruchtbar. du schaffst einfach das unmögliche möglich zu machen. ich habe mich schon versucht in deinen zirkel einzutragen, doch mein computer ist im moment aus welchen gründen auch immer nicht dazu gewillt mir das zu erlauben...-.-;
wollte nur mal sagen, das dir das hier wie alles andere von dir gut gelaungen ist.


hdl 12tenten12
Von:  Myrrh
2008-12-05T18:00:31+00:00 05.12.2008 19:00
Whui ich schreib nie so lange Kommis bin auch zu doof dafür <.<

aber kp das war iwie herzergreifend, man hat echt bemerkt, dass Neji auch mal Liebe empfinden kann, ohne gleich vollkommen ooc zu werden, nur eben ein klein wenig anders...

Und Tenten... naja, ich kann sie schon verstehen aber dass sie gleich schluss macht ._. Sie hätte ja was sagen können, vielleicht hätte es sich geändert... Aber naja, ich find es echt hammer, wie du schreibst, es ist irgendwie so, als wenn man mittendrin steckt, als unsichrbare Person alles miterlebt... Einfach toll ^.^

Wieder ein Meisterstück á la Hime^^
Von:  Maaya-chanxX
2008-12-03T21:11:38+00:00 03.12.2008 22:11
Hmmm...
Was soll ich noch groß dazu sagen?
Ich hab am Ende nur noch eins gedacht : ... (nämlich nichts xD) Mein Kopf war einfach nur leer, so hat es mich berührt.
Ich finde, du hast die gefühle und Gedankengänge richtig gut und realistisch dargestellt.
Und Neji tut mir leid, aber so ist das Leben...Ich kann Tenten voll verstehen.

Auch wenn jetzt die Weihnachtszeit ist, find ich es nicht schlimm, ein Drama zu lesen, es ist auf jeden Fall besser, als immer irgendwelche happy ending stories.

Also wie man raushören kan, find ich diesen Os einfach klasse!

Maaya-chanxX


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