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Why can't I?

[ReitaxUruha]
von

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Tango de Roxanne - Mouling Rouge OST

Tango de Roxanne
 

Das Kapitel is für meine Betaleserin die mich so lange quälen wird, bis es fertig ist und teufelchen_netty, weil sie für mich Werbung macht.*.*

Du bist soooo lieb.
 

Lyriks: http://www.magistrix.de/lyrics/Moulin%20Rouge/El-Tango-De-Roxanne-32563.html
 


 

Mein Herz klopfte wie wild. Dieses Gesicht im Spiegel schien wie verändert. Die braunen langen Haare vollkommen fehl am Platz. Eigentlich sollte ich schon längst aus meinem Bad sein, denn ich wollte nur auf Toilette. Die Stimmung schien nur so erdrückend, dass es mich scheute wieder hinaus zu gehen.

Ich hatte es vom ersten Moment an gewusst, auch mit Alkohol benebeltem Gehirn:

Es war alles verkehrt.

Kurz schaute ich zur Seite und mein Magen drehte sich. Die glänzende Waage war mein Feind. Ich würde sie wohl aus dem Bad verbannen müssen. Die Zahlen auf der Anzeige würden mich nur noch verrückter machen. Sie sollte nicht so viel Macht über mich haben.

So als würde mir etwas genommen werden, desto länger ich nicht bei dem Schwarzblonden war. Was für eine verquere Psychologie.

Ich holte tief Luft und drehte den Wasserhahn zu, um wieder ins Wohnzimmer zu gehen, wo ER saß. Ich musste ihn nur ansehen, wie er abgelenkt auf den Fernseher schaute, den meine Mutter angeschaltet hatte, und so verdammt fremd auf einem Stuhl am Glastisch saß. Akira wirkte ernst und das war nicht ernst. Solch eine Denkerfalte war nicht Akira.

In der Nacht wollte ich es noch nicht wahrhaben. Nicht, nachdem wir mindestens eine halbe Stunde an der dreckigen Hauswand gelehnt hatten und mein Geist so schön leer war.

Doch kaum hatten wir uns voneinander getrennt, kam der riesige Graben. Es war ein Fehler, schoss es mir immer durch den Kopf wenn ich nur an das verwirrte Gesicht des Schwarzblonden dachte.

Er war danach nicht mit zu mir gekommen. Und nun, nachdem wir beide den Rückzug angetreten waren, sah ich ihn wieder nach einer Woche und wir wirkten uns so fremd als hätten uns Jahre getrennt. Dabei war es noch nicht mal meine Schuld… oder doch? Aber hätte ich anders reagiert, hätte ich ihn zurück geschubst… wäre dann nicht auch so ein großer Graben?

Unbewusst fuhr ich mir über die Lippen, wie schon die letzten Tage. Es kribbelte immer wieder, deshalb wurde ich dem nicht ganz überdrüssig. Es war nicht mein erster Kuss mit einem Jungen, jedoch war Flaschendrehen nun eine ganze Galaxie von dem entfernt, welche Küsse ich mit ihm geteilt hatte in einem dreckigen Hinterhof, der nur spärlich beleuchtet gewesen war.

Hätten meine Gedanken nicht vollkommen verzehrt sein sollen?

Hätte ich mich eigentlich fast gar nicht daran erinnern sollen?

Im Inneren hoffte ich eigentlich, dass sich Reita nicht mehr so richtig daran erinnern konnte und wir beide nach ein paar Tagen einfach wieder weiter machen konnten wie davor.

Zuerst bedacht auf wenig Laute ging ich nun bewusst lauter in die Küche um mir schnell etwas zu Trinken ins Glas zu machen und mich wieder zu ihm zu setzten. Meine Mutter ignorierte uns geflissentlich und ich war ihr dankbar.

„Wollten Takumi und Tora uns nicht auch mit ihrer Anwesenheit beehren und mitkommen?“, fragte ich uninteressiert und schaute ebenfalls auf die Mattscheibe während Akira kurz zu mir aufschaute, als ich mich zu ihm setzte.

Seine Denkerfalte wandelte sich in ein Lächeln um. Was für eine Show er lieferte… er hätte einen Oskar verdient an diesem Abend. Dem würde ich ihm gerne über die Hohlbirne ziehen. In meinem Kopf formte sich gerade die Szene, wie wir beim Rednerpult standen, er nur versuchte den Mund auf zu machen und ich ihm das schwere Ding über den Hinterkopf zog. Nach der Show letzte Woche und jetzt vollkommen gerechtfertigt.

„Die sind zu diesem Tempel in Kyoto in der Nähe von Takumis Großeltern. Dieser Kiyoumizu Tempel.“ Zur Zeit waren die beiden echt oft zusammen unterwegs. Okay, Ruki hatte Ferienkurs und mit Saga war eh irgendwie Flaute. Aber die beiden wirkten schon wie siamesische Zwillinge, wahrscheinlich gerade weil Tora mit Saga nichts anfangen konnte und Takumi Sagas Art ziemlich billig fand. Nun blieben nur sie übrig wenn Akira bei mir war.

Meine linke Augenbraue wanderte in die Höhe und verriet mich. Obwohl nur Reita meinte, dass ich mich mit dieser Gestik bei ihm verriet.

Auch er schaute misstrauisch als ich versuchte seinem Blick aus dem Weg zu gehen und an meinem Glas nippte.

„Was?“, war seine frage in einer höheren Oktave, die er sonst sprach.

„Die gehen in den Kiyomizu Temple zusammen?“, fragte ich noch mal vorsichtig.

„Ja!?“

Meine Mutter kicherte kurz in ihre Faust, sie war dort auch schon mal mit meiner Mom.

„Na ja, da gehen nur Paare hin.“ Ich versuchte es kurz zu machen, um die Peinlichkeit für die Beiden zu senken. Jedoch war Akira nie der Typ, der alles einfach so hinnahm.

„Quatsch. Die gehen dahin weil Takumis Großeltern nun mal da in der Nähe wohnen.“, speiste er das für sich ab.

„Reita, es gibt da zig tausend andere Tempel. Das ist Unsinn.“

„Ach ja? Was ist denn so romantisch an dem Ding?“ Seine Frage klang sehr gereizt und seine Maske bröckelte.

„Es gibt dort einen Weg, an dem zwei Menschen mit geschlossenen Augen und einem besonderen Stein in der Hand aufeinander zugehen. Treffen sie sich in der Mitte haben sie die große Liebe gefunden.“

Kurz war es Still, nur die Geräusche des Fernsehers war zu hören. Sein Gesicht verzog sich und ich konnte ahnen, dass er sauer auf mich war. Sauer, dass ich diesen Kram wusste und ihn auch noch mitgeteilt hatte. Ich sah die Anklage in seinem Blick, doch er würde nichts sagen.

Wo war dieser verflucht schwere Oskar wenn man ihn brauchte?

„Das ist kitschig!!“

„Die meisten Paare sind kitschig.“, meinte ich salopp und beobachtete ihn beim Aufstehen.

„Lass uns bloß gehen. Darüber will ich gar nicht nachdenken.“

Warum hatte ich mir so was denken können? Der nun vollständig Blonde war so durchschaubar.

Er war bereits in den Flur gegangen, um sich langsam anzukleiden also ging ich unser Geschirr in die Küche bringen und alles wegräumen.

Meine Mutter war zeitgleich mit mir aufgestanden und folgte mir lautlos in die Küche. Wie sie das andauernd machte, hatte ich nicht die geringste Ahnung. Kurz legte sie mir die Hand auf die Schulter, damit ich ihre Anwesenheit wahrnahm und ich mich zu ihr umdrehte. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war ernst. Reita war mit Anziehen beschäftigt und trotzdem beugte ich mich zu meiner Mutter vor um ihre leise Stimme zu verstehen.

„Ist irgendwas passiert? Hattet ihr Streit?“

Natürlich hatten meine Mütter es bemerkt und noch klarer war es jetzt nach dem Akira hier war und irgendwie nichts wie vorher war. Sie waren halt Frauen. Irgendwie wussten Frauen alles. Richtig zum Mäusemelken.

„Nur eine kleine Unstimmigkeit.“, tat ich es ab. In diesem Augenblick wusste ich, sie hatte mich bereits durchschaut. Warum fragte sie dann noch? Frauen konnten unausstehlich sein.

„Oh!“, war ihre einzige Antwort und ich schlängelte mich an ihr vorbei in den Flur. Es war besser nicht mehr darüber zu reden. Es würde sich schon wieder beruhigen.

Kurz schaute ich zu dem Blonden auf, als ich meine Schuhe anzog. Hoffentlich war er nicht wirklich so drauf wie er aussah, als er an der Wand lehnte und auf mich wartete. So vollkommen abgelenkt von etwas, was in seinem Kopf geschah.

Es würde sich schon wieder beruhigen.
 

Takumi hatte uns vor einiger Zeit gesteckt, dass er einen Bekannten besaß, der in einer Band sang, in Homoclubs auftrat und auch selbst schwul war. Natürlich hatte er ein Treffen arrangiert, ohne daran zu denken, dass er vielleicht hätte mitkommen sollen. Ich verfluchte an diesem Tag meinen kleinen Kumpel dafür und Tora noch dazu, dass er mich im Stich ließ in so einer Situation.

In all meiner Grübelei vernachlässigte ich wohl ein wenig Konversation mit Kouyou zu halten.

Ihm schien es nicht zu fehlen, denn er schaute uninteressiert vor sich her, den ganzen Weg, den wir bis zum Club hinter uns gelegt hatten.

Es war wie ein Déjà-vu, als wir die Straßen entlang gingen, die wir bereits vor einer Woche abgelaufen waren. Wenn ich mich nicht täuschte waren es sogar die gleichen Leute, welche die Straße entlang liefen.

Anstatt Vorfreude, wie letzte Woche, breitete sich Unmut in mir aus als wir in der Schlange des besagten Clubs warteten.

Vielleicht tat ich Uruha gerade unrecht indem ich versuchte ihn zu ignorieren, doch es wollte eh nichts aus meinem Mund, wenn ich nur an ihn dachte. Es schnürte mir alles zu. Denn wenn ich an ihn dachte, dachte ich an die Nacht zurück an der dreckigen Wand des Clubs.

An das Seufzen, welches er mir damals in den Mund gelegt hatte.

An die Finger, die sich in mein T-Shirt gekrallt hatten und später an meinen Nackenhaaren gezogen hatten.

An den verklärten Gesichtsausdruck, mit dem er mich danach beschaut hatte.

Nach dem Sommerfest hatte ich oft versucht, das Geschehene einfach zu vergessen. Es war nie passiert, dass ich mir vorgestellt hatte, wie es war ihn zu küssen. Hatte mir nie vorgestellt wie es war ihm so verdammt nahe zu sein. Doch in dieser Nacht wurde mir wieder klar, dass ich es getan hatte. Und das mit solch einer Intensität, dass ich zuerst dachte… ich stellte es mir wieder nur vor.

Auf einen Höhenflug kam der Fall. So schnell war ich noch nie in meinem Leben nüchtern gewesen. Dabei war ich schon so oft betrunken.

All die Gedanken sollten fort. Sie waren lästig und hinderten mich an Allem.

Daran mit Uruha für das Projekt zu arbeiten.

Daran mich mit Tora zu treffen.

Daran mein Zimmer auf zu räumen.

Daran ein Fuß vor die Tür zu setzen.

Daran endlich wieder mehr zu essen.

Daran überhaupt endlich mal wieder das Bett zu verlassen.

Und nun lief ich hier mit dem Mann, der mich erst in so eine prekäre Lage gebracht hatte. Lieber schaute ich nicht hinter mir, als wir den Club betraten. Seine Nähe in meinem Nacken war mir schon genug.

Ich tat ihn so viel Unrecht an. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich dieses seltsame Gefühl langsam verzog, doch nun wartete ich schon eine ganze Weile darauf.

Meine Gedanken wurden übertönt von der Musik, die sie im Club spielten und immer lauter wurde, umso mehr wir in die Mitte des Clubs kamen. Die Band war nicht schlecht, überhaupt nicht schlecht. Es war solche Musik, die ich bei mir zu Hause lauter aufdrehen würde. Mit einer ordentlichen Portion Bass und einer einzigartigen Stimme. Der Sänger hatte Charisma, die den ganzen Club einnahm und das schien er genau zu wissen. Ich musste mir wieder ins Gedächtnis rufen, dass dieser Typ schwul war und genau wegen dem waren wir hier. Um ein Interview zu machen, mit einem schwulen Sänger über seine Musik. Irgendwie konnte ich mir noch nicht vorstellen mit ihm zu sprechen. Es sah sehr elegant aus, wie er sich das braune glänzende Haar hinter das Ohr schob, die Leute mit einem Lächeln bezirzte.

Uruha war vollkommen still und schien eher abgelenkt von den vielen Leuten, die sich hier der Musik hingaben. Es war ganz anders als das letzte Mal, als wir in einer dieser Clubs waren. Schnell nahm ich den Brünetten hinter mir an die Hand und zog ihn weiter vor Richtung Bühne. Irgendwie war es komisch diesmal seine Hand zu halten, sie wirkte so, als wolle sie sich sofort losreißen und auch Kouyous Gesicht sah danach aus. Waren wir uns nur durch eine Woche fremd geworden…?

Über das wollte ich nicht nachdenken, also ließ ich ihn einfach los und ging so weiter vor und ließ ihn einfach folgen.

Und er folgte, lautlos wie ein Schatten und genauso unauffällig. Vielleicht sollten wir dieses Interview abblasen und uns einfach vor dem Club eine auf die Fresse hauen. So wie Tora und ich Probleme lösten untereinander. Viel einfacher und unkomplizierter.

Doch so weit kam ich nicht in Gedanken, denn der Sänger verabschiedete sich bereits von seinem Publikum. Es wäre unhöflich jetzt die Bildfläche zu verlassen und vielleicht auch Takumi Ärger zu bereiten, denn dieser hatte es schließlich arrangiert.

Die Musiker verließen nacheinander die Bühne, doch ich wartete nur darauf, dass er Sänger die Treppe nahm. Als er den ersten Fuß auf die erste Stufe setzte machte ich mich sofort bemerkbar.

„HEY!!! HEY!!!!!“, fuchtelte ich mit den Armen und atmete erleichtert aus als mich der ziemlich elegante Mann bemerkte. Irgendwie erinnerte mich seine Art ein wenig an Uruha, wenn er durch die Bankreihen in der Schule tänzelte.

„Wir sind die Freunde von Takumi.“, brachte ich erleichtert heraus und sofort strahlte der Mann zurückhaltend vor mir und bedachte mich mit liebevollen Augen.

„Das trifft sich gut. Mein Name ist Jui.“ Er reichte mir die Hand und ich war leicht paralysiert von der weichen Stimme. Wie konnte ein Mann nur so eine Stimme haben?

„Oh, mein Name ist Reita und der schüchterne hinter mir ist… Kouyou.“ Vielleicht war es nicht das Beste meinen Projektpartner mit dem Namen vorzustellen, den nur Freunde verwenden durften.

Jui schaute hinter mich und sein Lächeln wirkte plötzlich komisch als er in Kous Gesicht sah. Verstehe einer Menschen.

„Wirklich schönes Gesicht. Sie sollten öfter herkommen. Sieht man hier selten und die Leute freuen sich dann immer.“

Stimmt, Uruha hatte ungewöhnlich perfekte Züge für einen Mann aber irgendwie hatten sie beide etwas gemeinsam.

Kouyou lächelte bei dieser Aussage nur schweigsam und ich sah, dass es nicht ernst gemeint war. Es ging nicht bis zu seinen Augen.

Es gab wirklich Zeiten da habe ich mich immer gefreut sein Gesicht zu sehen, doch seit einer Weile war diese Freude begleitet von diesen verdammten Erinnerungen. Ich fühlte mich immer schuldig wenn ich ihn sah und nicht sagen konnte, dass ich mir ihn vorgestellt habe als ich…

„Lasst uns doch an die Bar gehen. Das ist angenehmer als Stehen.“, lächelte mich der Sänger an und ich konnte bei diesem Blick nur eifrig nicken. Der ganze Auftritt war sicher anstrengend gewesen. Wir wanderten an die Bar und Jui und ich setzten uns auf die einzigen freien Hocker. Uruha stellte sich einfach neben mir und reichte mir die kleine Handkamera. Ich war ihm ja auch näher als Kou also nahm ich sie an und startete die Aufnahme.

Mit einer Handbewegung bestellte sich Jui ein Martini und sah mich dann erwartungsvoll an.

„Ach so, ähm… ja… stell dich doch erstmal vor.“, war meine kluge Teilnahme und könnte mich am liebsten selbst Schlagen. Ich wirkte wie ein Volltrottel und das nur, weil mich dieser Typ vor mir leicht verwirrte.

„Mein Name ist Jui und ich bin der Sänger der Band Vidoll.“, lächelte er gekonnt in die Kamera und zwinkerte charmant in die Linse und ich musste leise Lachen. So was schien er öfter zu machen. Zumindest sah er gut auf dem kleinen Bildschirm aus.

„Und warum spielst du in Homo-Clubs?“, fragte ich unverblümt und er lachte auch. Anscheinend mochte er die direkte Art. Gut, dann musste ich mich nicht verstellen damit er nicht erschrocken war. Manche mochten die ehrliche Art nicht wirklich. Von dem letzten Schwulen hätte ich beinahe Prügel bezogen. Und deren Oberarme sahen aus wie die Schenkel einer Kuh. Juis eher wie die einer Speiche, da würde ein Schlag nicht so weh tun.

„Um so hübsche Jungs wie dich zu treffen.“, lachte er laut auf und auch ich musste grinsen, kratzte mich am Hinterkopf. Irgendwie war das ja schon ein Kompliment, wenn auch anders als es Männer eigentlich hören wollten, oder besser gesagt von der falschen Person.

„Nein nein. Weil Schwule unterschätzt und vernachlässigt werden. Und ich ja selber schwul bin. Also warum nicht?“

„Bekommt man da auch nich auch mal richtig böse Kritik von anderen Künstlern?“ Ha, die Frage hatte ich mir noch von Uruha gemerkt. Aber an andere Sachen konnte ich mich nicht mehr erinnern, die er mir gesagt hatte. Anscheinend war ich in diesem Moment von etwas verdammt abgelenkt worden.
 


 

Ich wollte mir das alles irgendwie nicht mehr anhören. Vor allem wollte ich es nicht mit ansehen, wie diese verdammte Schwuchtel die ganze Zeit Reita angrub. Merkte der Kerl denn gar nichts?

Gut, er ignorierte mich, das war eine Sache… doch vor meinen Augen mit diesen… Jui?... rumzuspaßen als wäre er ich…

Ich könnte an die Decke springen, die Wände hoch laufen, die gesamten Spiegel der Bar zertrümmern und fünf mal den Macarena tanzen. Sicherlich, selbst dann würden die beiden mich nicht bemerken. War das Rache für letzte Woche? Vielleicht weil ich nicht reagiert hatte wie ich sollte? Aber wie hätte ich denn reagieren sollen? Was war gerade richtig und was falsch?

Dieser Sänger lächelte… ich bekam beinahe das Kotzen.

Akira lachte… ich würde am liebsten laut schreien.

Jui berührte seinen Arm… ich würde ihn am liebsten erwürgen.

Und Reita… ja Reita lächelte dabei…

Ich wollte hier nur weg.

Der Blonde drehte sich nicht einmal um, als ich meinen Platz verließ. In meinem Kopf wummerte es und in meinen Brustkorb fühlte ich einen Kloß. Ich hatte so etwas noch nie gespürt, denn ich hatte mich unempfindlich für Empfindungen gemacht. Auf jeden Fall hatte ich das bei Wut gemacht, ich hatte sie nicht eindringen lassen.

Doch nun war ich wütend. So wütend, dass es mir irgendwie Angst machte.

Ich sah mich kurz im Club um, ich musste mich ablenken und das konnte ich bestimmt ganz gut in dem ich tanzen ging.

Kurz schaute ich mich noch einmal zu Akira und diesem Typen um, sie waren immer noch in ihrer Welt.

Wenn Rache heiß serviert wird, dann sollte er sie heiß bekommen.

Es war für mich kein Problem auf die Tanzfläche zu kommen, denn die Menschen machten mir einfach Platz. Sie schauten mich an und wichen zu Seite.

Alles war so einfach, alles so simpel. Simpel war nur nicht das Gefühl, welches ich dabei empfand während ich tanzte zwischen all diesen Männern und ich genau wusste warum ich tanzte.

Vielleicht fühlte ich mich so, weil ich niemals getanzt hatte um Jemanden zu gefallen?

Vielleicht fühlte ich mich so, weil mich sonst alle beachteten?

Vielleicht fühlte ich mich so, weil ich sonst niemand Anderes an meinem Rücken erlaubte außer Reita?

Doch nun ließ ich es zu, fast wie ein Verrat. Sollte er doch mit diesen Milchbubi rumflirten. Was er konnte, konnte ich schon allemal. Ich konnte ihn vergessen.

Hinter mir tauchte wärme auf und Finger streichelten meinen Rücken. Hatte sich also wirklich Jemand getraut mich anzutanzen.
 

His eyes upon your face

His hand upon your hand

His lips caress your skin

It’s more than I can stand
 

Musste ich mich nur trauen umzudrehen und dem Fremden ins Gesicht zu sehen. Es war alles doch schwerer als gedacht und mein Inneres verkrampfte sich. Denn es war nicht Reita, es war irgendein Fremder.

Ja, ich sollte mir nur denken es wäre Reita, dann ging alles viel einfacher. Wollte ich ihn nicht eigentlich mit dieser Aktion vergessen?

Noch ein mal atmete ich tief ein und aus um mich dann umzudrehen und mich allem zu stellen. Es traf mich fast der Schlag und doch wollte ich lachen. Was hatte ich erwartet?

Nen gut gebauten und sehr stylischen Japaner, der zerrissene Hosen und blöde Bandshirts, deren Namen keinen Sinn ergaben, trägt? Das war er allemal nicht, doch er war zumindest nicht alt. Alles gar nicht so schlimm, auch nur einer unter vielen.

Er wollte mit mir tanzen, also tanze ich mit ihm, auf dem Abstand der nun mal zwischen all den Leuten ging.

Ich besah mir sein Muttermal unter dem Auge und befand es für niedlich und auch sein Lippenpiercing war wirklich nicht abstoßend. Doch was hatte der Typ mit seinen Haaren gemacht? Hatten 3 Farben nicht gereicht?

Oh ja, ich war abgelenkt vom Farben zählen. Was hatte der Typ bloß mit seinen Haaren getan?

Er zog mich näher und ich erkannte noch mehr den ausmaß dieser Haare, sie waren komplett kaputt. Nicht, dass Reita seine nicht kaputt waren, aber sie wirkten wenigstens weich. Interessiert griff ich in sie hinein und merkte das sie sich wirklich so anfassten wie sie aussahen.

Anscheinend hatte dieser Typ es als Aufforderung verstanden und legte die Arme um meine Hüfte.

Okay, dass war zu nah. Das war eindeutig nicht geplant und doch wehrte ich mich nicht. Meine Rache war komplett wenn er nicht nur auf Jui achten würde. Verstohlen schaute ich über die Schulter dieses Kerl hinüber zu Bar um zu sehen, was Reita da mit diesem Sänger anstellte.

Jedoch sah ich nur…

Meine Gedanken wurde jäh unterbrochen, als mich jemand unsanft an meiner Schulter zurück zog und ich an einen anderen Körper prallte. Ich kannte das Schweißband an dem Handgelenk des Armes und es ließ mir den Magen umdrehen. Ja, er hatte uns gesehen und plötzlich gefiel mir der Gedanke gar nicht mehr so sehr. Es zog heftig an meinem Handgelenk und ich bemerkte erst eine Sekunde später, dass ich aus dem Club gezogen wurde. Alles schoss so schnell an mir vorbei, dass ich mich nicht wehren konnte.

Als wir aus dem Club waren sah ich zuerst nur seinen Rücken. Er hatte wieder dieses elende Shirt an, auf dem am Kragen außen das Schildchen war, welches man eigentlich immer nach innen nähte.
 


 

„Oh Gott ich wusste das du schwul bist.“, kam es aus mir herausgebrochen als ich genügend Luft und Kraft dafür hatte. Denn ich hatte das Gefühl etwas erstickte mich. Lähmte mich. Was hatte sich Kouyou bei diesem Auftritt nur gedacht? Hatte er komplett den Verstand verloren? Und dann auch noch mit einem Kerl! Okay, in diesem Club waren Frauen rar, aber… aber…
 

Why does my heart cry?

Feelings I can’t fight
 

„Hallo? Du hast mich letztens geknutscht.“, zischte es hinter mir. Genau DAS wollte ich gerade am wenigsten hören. Ja es stimmt! Ich hatte ihn geküsst und es für sehr… intensiv… gehalten. Hätte nie gedacht, dass er wirklich so gut küssen kann, wie ich ihm vorher zugelallt hatte. Aber es war definitiv nicht das, was ich von ihm hören wollte. Ich wollte, dass er mir sagte, dass ich einzigartig im ABC rülpsen bin, dass die heiße Blonde mit ultra langen Beinen uns gerade angeschaut hatte und dass er das gleiche T-Shirt eben auch gekauft hatte. Aber nicht DAS!

„Ich war betrunken!!!“ Ich drehte mich zu ihm, um dem allem gewachsen zu sein doch ich war Uruhas wütendes Gesicht überhaupt nicht gewachsen. Ich hatte ihn glücklich, verwirrt, verblüfft und traurig gesehen. Jedoch war er nie wütend gewesen.

„Ich war betrunken und du hä-.“

„OOOOOORRRR!!!! Deshalb hasse ich Alkohol. Weil sich jeder dahinter versteckt und kein Arsch in der Hose hat um Verantwortung zu übernehmen!“

Exakt, er war verdammt wütend und ich fürchtete keine Chance zu haben. Plötzlich ohrfeigte ich mich innerlich für jeden einzelnen Schritt, den ich gegangen war. Denn nichts mehr schien unter Kontrolle zu sein. Ich wollte ihn eine knallen, so wie ich es bei Tora tat, denn dann war alles wieder gut, doch das konnte ich nicht. Nicht bei Kou, der schmaler als meine Schwester aussah.

„D-du… du hättest mich trotzdem wegschupsen können.“, versuchte ich mich aus der Schlinge zu befreien, die ich mir selbst gelegt hatte. Sie zog sich so langsam zu, dass ich sie bereits leicht an meinem Hals spürte. Es äußerte sich in einem epischen Frosch im Hals.

In diesem Moment änderte sich erneut der Anblick meines ‚besten Freundes‘. Tief holte er mehrere Male Luft, so geräuschvoll, dass ich zuerst Angst hatte er hätte Asthma.

„AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!“, schrie er mir mit solch einer Wucht entgegen, dass ich Angst hatte den Boden unter den Füßen zu verlieren und ich bereits ein Klingeln im Ohr hatte. Ich wurde von ihm immer wieder überrollt So wie auch jetzt. Ich war unfähig zurückzuschreien, denn ich wusste Kou verlor nie die Kontrolle über sich.

Außer in diesem Moment. Und das Fass schien schon vorher zum zerbersten voll.

„Du mieser kleiner Vollidiot! Du Wichser! Du Mistkerl!

Ich hasse dein Gequalme!

Ich hasse deinen Alkoholkonsum!

Ich hasse dein Schlurfen beim Laufen!

Ich hasse auch das Schlürfen beim Kakao trinken!

Ich hasse deine blöden Bemerkungen über das Moulin Rouge Poster in meinem Zimmer!

Ich hasse es, wie du mich als schwul beschimpfst und selber den Typen beinah verschlungen hättest!

ICH HASSE DICH!!!“

Ja, ich hasse mich auch.
 

Es drehte und wendte sich in mir und mein Kopf wollte nicht kapieren, was mein Herz schon längst weiß.
 


 

Ich weiß, nich das schönste Ende. Vertraut mir einfach.^^

Obwohl...*nuschel*... lieber nich.^^;

Mir ist aufgefallen, dass es nur noch 4 Kapitel sind und dann werde ich mich entweder an ein Sequel dieser Geschichte versuchen oder etwas komplett eigenes. Ich weiß, ziemlich gewagt... ,wird ja fast gar nicht gelesen, aber ich hoffe auf meine treuen Leser. Ich will es unbedingt machen.*.*

Bei Mordrohung bitte ENS, okay? xDDD
 

P.S.: ich habe erst zum Schluss die Ähnlichlkeit zwischen Miyavi und Uruhas Tanzpartner erkannt. xDDD~
 

LG

Seikara



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  _Yuki_
2010-01-25T14:18:00+00:00 25.01.2010 15:18
auch wieder ein wunderschönes kapi.^^ (danke übrigens, dass du mir per ens bescheid gegeben hast, dass die neuen kapis da sind.^^-)
boa...reita is so hohl....*lach* XD
das war wieder hamma lustig.^^-
und wie wunderschön eifersüchtig uruha geworden is.Xd genau mein geschmack und ich find den gefühlsausbruch toll.XD
daran sieht mann eigentlich wie sehr er reita eigentlich mag.=P
sonst könnte er sich wegen ihm net so aufregen....
bin mal gespannt, wann er es auch endlich einsieht.XD
also denn mach ich mich mal an das nächste, sicher wieder hamma geile kapi.^^-
uuuuuuuund weiter sou, du bist ein genie.^.~
Von:  Xalphania
2010-01-18T17:56:23+00:00 18.01.2010 18:56
Ich habe mir das letzte Kapi ausgedruckt, um es abends im Bett zu lesen.
Großer Fehler!
Ich war so aufgekratzt, ich lag danach zwei Stunden wach und konnte nicht einschlafen >___<"
Oh, verdammt, wie kannst du ein Kapi nur so enden lassen? ;____;

Das 14. Kapitel hab ich mir ebenfalls ausgedruckt und es auf dem Weg zur Arbeit gelesen. Zusätzlich mit Kopfhörern in den Ohren und BoA-Dauerschleife habe ich es dann verpasst auszusteigen und bin eine Bahnstation zu weit gefahren^^"
(Ich sollte wieder auf lesen am PC umsteigen xD)

Die letzten beiden Kapitel waren echt Liebe! <3~
Die beiden wachsen mir immer mehr ans Herz; Es passt einfach perfekt, wie sie beide auf die Situation reagieren, besonders, wenn das Fass dann zum Schluss überläuft.
Erneutes Lob an deine Charakterausarbeitung :3

Ich steh auf Jui. Und auf Eifersuchtsszenen *____*
Drama, Baby! xD

Ich bange vor dem Tag, wo diese FF zu Ende geht ... und trotzdem will ich so schnell wie möglich das nächste Kapitel lesen, um zu wissen, wie es mit den beiden weitergeht >_<
(OMG, nur noch 4 Kapitel ... ich sterbe x_X)

Mach weiter so! :3
Von:  teufelchen_netty
2010-01-15T21:09:14+00:00 15.01.2010 22:09
ich klatsch reita. voll der wichser. hält uruha alles vor und selber kein deut besser.
uruha ist einfach nur ne süße eifersüchtige type *Ö*
mocht ich sehr so. das ende hatte es ja sehr in sich und ich bin gespannt, was nach dem ich hasse dich kommt.

p.s.: danke für die widmung
Von:  Erdbeermarmelade771
2010-01-15T18:09:48+00:00 15.01.2010 19:09
jetzt auf zu hören war gemein >. <*drop*
aber reita war ja auch mies..xDD
ich mochte aber, wie uruha sich gerächt hat! STRIKE!
schreib doch bitte weiter so schnell ein neues kapi =)
liebe grüße~
Von:  _pineapple_
2010-01-15T17:16:48+00:00 15.01.2010 18:16
Reitaaa dieser---GROAAR *hmpf*
Ja ich hätte ihm auch all das gegen den Kopf geworfen >-<
ARRRGH!!!
SOOO EIN TOLLES KAPIIII <3

FReu mich schon aufs nächste....

....

ICH WILL WEITER LESEN TT-TT
Von:  Kaori_Kaen
2010-01-15T16:44:50+00:00 15.01.2010 17:44
ui
weiter so weiter so
das gefällt mir
mehr draaaaaaaaaaaama bitte
ich hoffwe geht schnell weiter
*vor den pc sitz warte [XDDDDDDDDDDDDDD]*
Von:  Weidenkaetzchen
2010-01-15T15:30:49+00:00 15.01.2010 16:30
Wow, alles wieder so spannend und einfach nur toll :D
Auch wenn ich eigentlich keine Zeit hätte für's lesen dieser FF *auf Umzugskisten starr* aber ich musste einfach lesen
Es hat sich einfach gelohnt.

Ich freu mich schon auf die Situation, wenn's bei beiden dann endlich mal klick macht *O*

Von:  EmilyFitch
2010-01-15T15:16:52+00:00 15.01.2010 16:16
och du scheiße ;;
ich liebe dieses kapi
dramatik xD
und das ging voll schnell diesmal! respekt ;D
ich hoffe auch das es wirklich bald weiter geht, denn ich liebe diese ff so abgöttisch xD
und witziger weise hab ich gerade gedacht "wo sind hier die sontexte" da kam einer ;D
die find ich iwie genial eingefügt immer x3~

Von:  Anini
2010-01-15T14:04:37+00:00 15.01.2010 15:04
*erfürchtig erschauder*
Ein neues Kapitel ♥
Es ist wirklich toll. WAS O.O Nur noch 4 Kapitel.
Ich denke wenn sie fertig ist les sich sie nochmal in einem Rutsch durch.
Eigentlich müsste ich jetzt meine Mathehausaufgaben machen.
*nach links schiel* aber die ENS, das ein neues Kapitel on ist hat mich davon
abgehalten xD
Ich freu mich auf die nächsten 4.

Anini♥
Von:  InspiredOfMusic
2010-01-15T13:36:58+00:00 15.01.2010 14:36
Ich hab mich sooo gefreut, dass ein neues Kappi on ist :D
Echt, ich liiiebe diese FF!
Mir tun die beiden aber total leid, sie wissen winfach nicht mit der Situation umzugehen... xD
ich freu mich echt schon riesig auf das nächste Kappi... und ich hoffe, dass die beiden es dann langsam kapieren :D


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