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Wer bin ich nur

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Was die Zeit bringt...

Was die Zeit bringt...
 

Schwer ließ sie sich ins Bett fallen. Der ganze Tag war doch etwas anstrengend gewesen. Obwohl sie eigentlich schon längst schlafen sollte und es auch wollte, konnte sie die Erlebnisse, oder besser gesagt, die Erlebnisse, an die sie sich nicht mehr erinnern konnte, nicht aus ihren Gedanken verbannen. Was war nur in diesen 2 Stunden geschehen? Doch je mehr sie sich daran erinnern wollte, desto größer schien ihr schwarzes Loch an dieser Stelle zu werden. Sie wusste nicht, wie lang sie sich über diese Merkwürdigkeit noch den Kopf zerbrochen hatte.
 

"Mistress Madleen, Mistress Madleen! Es ist Zeit für ihren Unterricht!"

"Ich warte immer noch auf den Tag, an dem sie DIESEN Satz einmal vergisst!", dachte sich Madleen und wollte sich im Bett umdrehen... was allerdings nicht in der Form passierte, wie sie es erwartet hatte. Denn sie...

"UUUAAAAHHHHHH!", schrie sie. Aufgeregt kam ihre Kammerzofe hereingestürmt.

"Mistress Madleen! Was schreit ihr so? Ist etwas passiert?" Monic schaute sie verwirrt und besorgt an.

"Nein... Nein... Es ist alles in Ordnung. Ich habe nur gedacht, eine Spinne würde über mein Bett krabbeln."

"Nun.... Ob Einbildung oder nicht, sie hat euch wenigstens wach gemacht. Beeilt euch, eure Lehrer werden in wenigen Minuten an der Tür stehen!" Mit diesen Worten verließ Monic das Zimmer.
 

Kerzengerade saß Madleen nun in ihrem Bett. Hatte sie sich das eben genauso wie die Spinne eingebildet?

"Oder bin ich.... wirklich... am Schweben gewesen?", flüsterte sie.

Dann schüttelte sie den Kopf. Nein.... bestimmt hatte sie es sich nur eingebildet. Übermüdet...
 

Schnell hüpfte die junge Lady aus dem mollig warmen Bett und zog sich an. "Auf in den Kampf!!!"
 

So zogen die nächsten 3 Wochen ins Land. Es wurde einmal wieder Zeit, dass sich die 4 Freundinnen trafen. Diesmal fand es (welch Überraschung) bei Madleen statt. So wie das letzte Mal, das vorletzte Mal, und das Treffen davor... beziehungsweise, eigentlich so wie immer.

Aufgeregt schien diesmal Anchelig zu sein: Sie konnte ihre Finger kaum still halten. Bis es Mireille schließlich zu bunt wurde: "Mensch, Anchelig, wenn dir was unter den Fingernageln brennt, dann raus damit...!!!"

Grinsend meinte Anchelig nur: "Das hat nichts mit meinen Fingernägeln zu tun, sondern damit!", und hielt ihren Freundinnen die Hand hin, wo ein hübscher, silberner Verlobungsring glänzte.
 

Stille...
 

Noch mehr Stille...
 

Und dann das große Kreuzverhör:

"Wie heißt er?"

"Wie alt ist er?"

"Wo hast du ihn kennen gelernt?"

"Seit wann bist du denn jetzt schon verlobt?"

"Welchen Titel hat er?"

"Hey, hey, erstmal alles der Reihe nach: Er heißt Sir Kail Cubs, ist 20, wir haben uns schon letztes Jahr auf Debütantinnenball kennen gelernt, sind seit fast 2 1/2 Wochen verlobt und er ist der..."

"Sir? Er kommt aber nicht von hier, oder? Er scheint ein Engländer zu sein.", bemerkte Madleen.

Anchelig nickte. "Ja, er stammt eigentlich aus England, wohnt jetzt aber schon seit etwa einem Jahr in Versailles. Er ist Teilhaber an dem Geschäft meines Vaters und oft bei uns zu Hause."
 

"Voll verknallt.", bemerkte Mireille nüchtern. Anchelig lief knallrot an.

"Volltreffer!" Die anderen 3 konnten sich das Grinsen nicht verkneifen.

"Ihr werdet ihn nachher wahrscheinlich noch kennen lernen, er wird mich abholen."

"Hoffnungslos verloren...", meinte Emilia nur und verdrehte gespielt die Augen.
 

"Jaja... das sagt die richtige!", meinte Mireille und grinste Emilia schief von der Seite an.

"Ich weis nicht, was du meinst!!", versuchte sich Emilia aus der Sache heraus zureden.

"Jaja...das kann jeder sagen und wer war dann der gut aussehende junge Mann, der dich hergebracht hat?", stichelte Mireille.

Emilia wurde auf der Stehle ganz still und senkte ihren Blick gen Tischdecke und wurde leicht rot um die Nase.

Mireille und Anchelig grinsten beide wissend: "Erwischt Emilia...!", freuten sich die beiden und Emilia wurde noch eine Nuance dunkler im Gesicht.

Leicht verlegen mischte sie sich dann doch ins Gespräch ein: "Gut, ich gebe es ja zu! Ich bin verlobt und heirate in drei Tagen. Aber wenn wir schon mal beim Thema sind: "Hast du nicht auch noch was zu beichten, Mireille?"

"Nein, ich hab nicht zu beichten...wie kommst du darauf?", versuchte sich Mireille nichts anmerken zu lassen.

Jetzt grinste auch Madleen wissend: "Ach wirklich nichts!.....Und wer war dann letzte Woche mit dir in der Oper, Händchen haltend, der, den du so verliebt angesehen hast?"

Mireille pfeifte unschuldig. "Sollte das dann eigentlich nicht schon klar sei?"

Madleen war nur noch am grinsen. "Schoen, dass ich von euren Familienplanungen auch einmal etwas mitbekomme. Schließlich muss ICH ja damit rechnen, in frühestens 9 Monaten auf 3 Taufen antanzen zu dürfen...!"

Die Mädchen lachten. "Willst du auch noch die Termine erfahren?", fragte Anchelig.

"Ja... und ich hätte auch gerne noch eine Antwort auf die Frage, wo meine Einladungen zu euren Hochzeiten bleiben!"

Emilia kramte in ihrer Handtasche rum und schlug sich dann mit der flachen Hand an die Stirn. "Ich hatte schon die ganze Zeit so ein komisches Gefühl, als hätte ich etwas vergessen..." Sie zog einen weißen Umschlag mit goldener Prägung hervor und grinste schief.

"Emilia...wie lange schleppst du die eigentlich wieder mit dir herum?"

"Ach...so seit deinem Geburtstag Madleen, aber irgendwie......"

"Hast du es mal wieder vergessen, das kennen wir ja schon.", lachten die drei.
 

Danach brach die große Diskussion aus, wie die Hochzeitskleider auszusehen hatten und auch die Frage der Brautjungfern musste schließlich geklärt werden, auch wenn dies nur für zwei von dreien galt, immerhin waren es nur noch 3 Wochen bis Mireille und 6 Wochen bis Anchelig heiraten würden und so viel Zeit war das nun wirklich nicht mehr.

Schließlich wurden auch noch die Einladungen von Mireilles und Ancheligs Hochzeit an die Freundinnen verteilt, sodass es diesmal nicht zu einer "Ach ja übrigens, ich heirate morgen" - Aktion kommen konnte.
 

So vertieft in ihre Gespräche um ihre Zukunft bemerkten sie nicht, wie ein junger Mann mit schwarzen Haaren herein trat.

"Anchelig, wo wirst du eigentlich heiraten?", fragte Madleen.

"Nun... es wird auf unserem Anwesen in Versailles stattfinden.", meldete sich der junge Mann zu Wort, der gerade durch die Tür trat.

"Kail!" Anchelig sprang auf, um ihren Zukünftigen zu begrüßen.

"Kaum 4 Stunden getrennt und schon so vermisst wie nach 4 Wochen Dienstreise.", witzelte Mireille.

"Miss Mireille, eine Nachricht für euch." Ein Dienstbote trat herein und gab ihr einen Zettel. Laut las sie vor: "Bin in circa 10 Minuten bei dir. Kuss Ludwig PS: Hab dich lieb!"

"Jaja... Wie war das mit der Dienstreise?", stichelte Madleen, während ein weiterer, aber braunhaariger Mann das Zimmer betrat.

Doch es war nicht Emilia, sondern Kail, der ihn begrüßte: "Roberto! Auch hier, um deine Herzallerliebste abzuholen? Ludwig kommt auch noch gleich."

Madleen starrte ihre Freundinnen, sowie die 2 jungen Männer an, die im Zimmer standen. "Jetzt sagt nicht, dass sich eure Verlobten auch noch kennen!"

Die Mädchen sahen sich an und grinsten breit. "Doch.", erklärte Emilia. "Sie haben zusammen ein Internat in England besucht."

"So langsam ist das alles eines Zufalls zuviel...", bemerkte Madleen, als nun auch der letzte Verlobte leicht abgehetzt ins Zimmer hineinkam.

"Hab... mich... beeilt.. so... schnell... wie möglich." Er holte tief Luft und bemerkte erst jetzt, wer noch im Zimmer stand. "Hä? Was macht ihr den hier, Jungs?"

"Unsere Mädchen abholen, Ludwig.", lachte Kail und grinste.
 

"Wisst ihr eigentlich, dass die ganze Situation hier echt deprimierend ist?", sagte Madleen.

"Wieso denn?", kam es synchron von den 3 Mädels zurück.

"Wenn man euch so ansieht, kann man förmlich die rosarote Wolke der Verliebtheit mit roten Herzchen und fliegenden Engelchen um euch herum sehen!!!"

Bei diesen Worten liefen die 3 Freundinnen rot an was sehr ungesund aussah. Doch die jungen Männer konnten nur lachen als sie die Gesichter ihrer Liebsten sahen.

"Die Hauptsache ist das sie glücklich sind und das kann man den 6 ansehen!", meinte Madleen zu sich selbst wie sie ihre Freundinnen in den Armen ihrer Verlobten sah.
 

"Und wann dürfen wir mit deiner Hochzeit rechnen, Madleen?", fragte sie Emilia kurz bevor sie ging.

"Wer weiß.....mal sehn was noch kommt! Ich lasse euch gern den Vortritt.", zwinkerte sie ihrer Freundin zum Abschied zu.
 

Die letzten Tage bis zu Emilias Hochzeit waren im nu vergangen. Und so kam der wohl schönste Tag im Leben einer jeder Frau, in diesem Falle der von Emilia.

Unsere 4 Freundinnen waren mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt und unsere Braut hatte mächtig Bammel.

Anchelig meinte dazu nur grinsend: "Du kannst immer noch verschwinden!"

"Anchelig, jetzt mach sie nicht noch nervöser wie sie ohne hin schon ist...das hilft uns echt nicht weiter!", mischte sich Mireille ein.

"Was denn, stimmt doch! Noch können wir sie durch die Hintertuer rausschmuggeln... Nur wie wir das ganze dann Roberto beibringen, das ist eine andere Sache..."

"Also ich werde diese Aufgabe auf jeden Fall nicht übernehmen!"

"Kail? Was machst du denn hier?"

"Spion für den Bräutigam spiele, meine Liebe." Er gab Anchelig einen Kuss auf die Stirn.

"Ah ja... und genau beschreiben wie sie aussieht, um die Tradition: "Der Mann darf seine Zukünftige nicht in ihrem Brautkleid sehen" zu übergehen...?"

"Mist.... erwischt! Ich geh dann mal wieder, wir sehen uns nachher in der Kirche!" Lachend verschwand er.
 

Emilia sah stattdessen noch bleicher aus als eine Leiche.

"Mensch... Emilia! Würdest du Roberto heiraten, wenn du ihn nicht lieben würdest?!", versuchte Madleen nun, Emilia wieder aufzumuntern. "Du gehst hier schließlich nicht auf eine Beerdigung!"

"Args... Ihr habt ja recht..."

"Soll ich den Weinbrand holen?"

"Anchelig!!!"
 

Plötzlich hörten die Freundinnen ein lautes Lachen und drehten sich um. Emilia hielt sich den Bauch vor lachen und bekam sich nicht mehr ein.

"Was ist den so lustig?", wollte Mireille wissen.

"Ihr seit echt verrückt, aber den Weinbrand heben wir uns besser für nach der Zeremonie auf!", grinste Emilia der es scheinbar viel besser ging.

Unsere 4 Freundinnen bemerkten nicht, dass es an der Tür klopfte und nach kurzer Zeit eine etwas ältere Frau eintrat.
 

Zur selben Zeit vor der Kirche.

"Und, jetzt sag schon: Wie sieht SIE aus?", drängte Roberto Kail.

"Tja...das siehst du ja, wenn ihr beide vor dem Altar steht!", grinste Kail.

"Wisst ihr, wer jetzt noch fehlt?", mischte sich Ludwig ein.

"Unser Frauenheld!", kam es von allen gleichzeitig.

"Ja stimmt, der fehlt echt. Hast du ihn nicht eingeladen?"

"Doch, natürlich hab ich unseren Schürzenjäger eingeladen, aber leider schafft er es nicht mehr zur Kirche."

"Das ist echt typisch für unseren Abschleppkönig. Da bin ich ja schon sehr gespannt mit welcher Begleitung er heute ankommen wird."

Die 3 Männer sahen sich an und grinsten leicht, konnten sich nun auch das Lachen nicht mehr verkneifen, was die Stimmung auflockerte und auch noch gleich die ganze Nervosität von Roberto auf einen Schlag verfliegen ließ. Nachdem sich die jungen Männer beruhigt hatten, machten sie sich auf den Weg in die Kirche um auf die Braut zu warten.
 

"Bist du bereit, meine Kleine?", fragte die etwas ältere Frau Emilia.

"Ja, ich bin bereit!", sagte Emilia strahlend.

"Aber etwas ganz entscheidendes fehlt noch!", sagte Mireille.

"Und was?"

"Na, das ist doch ganz einfach!"

"Hast du was neues, was altes, was geliehenes und was blaues?", gingen die Mädchen alles durch.

"Das Kleid ist neu, das Diadem ist von Robertos Großmutter, das Armband ist von meiner Mutter...und das blaue Strumpfband hab ich mit euch gekauft!"

"Na dann kann ja nichts mehr schief gehen.", sagten die 3 Freundinnen mit einem Lächeln.

"Dann sollten wir uns jetzt auf den Weg zur Kirche machen.", warf Lady Guilltoin ein.
 

Auf dem Weg zur Zeremonie bemerkte keine der Mädchen, dass sie beobachtet wurden.

Auch als die Kutsche auf dem Anwesen anhielt, welches ab heute Emilias Heim werden würde, blieb der Schatten immer in der Nähe der vier jungen Frauen. Doch immer mit genügend Abstand, sodass keiner seine Anwesenheit bemerkte. Dennoch hatte Madleen das Gefühl, Blicke in ihrem Rücken zu spüren, konnte aber keine verdächtige Person ausmachen. Das auch sehr schwierig gewesen wäre, durch die ganzen Hochzeitsgästen und unbekannten Mitglieder der Familie des Bräutigams den Beobachter auszumachen.
 

Jetzt, nachdem die Kutsche der Braut an den Stufen der Kirche stand, machten sich auch die letzten Gäste auf den Weg ins Innere um den Beginn der Trauung nicht zu verpassen. Die Tür der Kutsche öffnete sich und die Mutter der Braut trat, nach einem kurzen Blick zurück zu ihrer Tochter die noch in dieser sahs, ins Freie wo sie schon von ihrem Mann, mit einem Kuss auf die Wange erwartet wurde. Heftig diskutierend, wie immer, machten sich die Eltern der Braut auf ins Innere der Kirche.
 

"Bist du bereit Emilia?", fragte Mireille noch mal vorsichtshalber nach da ihre Freundin wieder sehr blass war.

"Also doch eine Flasche Brandwein!",

"Anchelig!! Jetzt lass doch endlich die Witze!"

"Nein, ich bin mir sicher! Lasst uns gehen, es wird Zeit!"

Die Worte von Emilia brachten die anderen 3 zum Lächeln und so machten sich die 4 Freundinnen auf den Weg die Stufen hinauf zum Eingang der Kirche, wo Ancheligs Vater auf seine Tochter wartet um sie in ihr neues Leben zu führen.

Im selben Moment, in dem unsere Braut die Kirche betrat, setzte die Musik der Orgel ein und alle Aufmerksamkeit richtet sich auf die großen Türen der Kirche, vor der Emilia in ihrem wunderschönen Hochzeitskleid stand.

In dem Moment, als Roberto sich umdrehte und Emilia sah, breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.



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