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Beyblade Shadow - Short Stories

After Beyblade Shadow
von

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...und es begann zu schneien

Es war Ende November in der Beyblade Welt. Es war ein sehr kalter Monat gewesen und ein noch kälterer Dezember stand bevor. Minusgrade waren tagtäglich vorhanden und ließ nicht mal ein kleines Schneeflöckchen auf die Erde nieder rieseln.

Besonders für Mitch, die den Winter über alles liebte, war das eine Katastrophe. Tag für Tag saß sie grummelig in dem Okira Café und trank eine Tasse Tee nach der anderen, nur wartend auf den Schnee. Aber damit sie sich nicht den ganzen Tag darüber aufregte, hatte sie schon dafür gesorgt, dass sie auch was am Labtop zu erledigen hatte. Und wenn es nur ein bisschen Dateien sortieren wäre.

In dem Café war sonst auch nicht viel los. Es war den Leuten einfach zu kalt, das Haus zu verlassen. Nachdem Mitch ihre Tasse Tee schon wieder einmal leer hatte, lehnte sie sich zurück und schaute in das trübe Wetter hinaus.

„Wenn du wenigstens ein wenig die Sonne scheinen würde…“, drang eine leise Stimme zu ihr.

Mitch schaute zur anderen Seite und sah Michiru mit einem Tablett in beiden Händen, dass sie sich vorm Bauch hielt.

„Dann könnte man die Kälte doch sicher leichter überstehen.“

„Die Sonne hat zur Zeit nun wohl die Lust nicht dazu“, meinte Mitch sarkastisch. „Dieses Jahr haben wir also keinen so schönen Winter.“

„Schade. Ich hätte Tokyo gerne mal bei Schnee gesehen.“

Mitch setzte sich aufrechter hin und schaute fragend zu Michiru, weil sie nicht ganz wusste, was Michiru damit meinen könnte.

„Oh, hatte ich das nicht erzählt?“, fragte Michiru noch einmal nach. „Das hier ist mein erster Winter in Tokyo. Ich habe vor einem halben Jahr noch mit meinen Eltern in Kyoto gelebt. Doch…“ Michiru senkte betrübt den Kopf. „…als sich meine Eltern haben scheiden lassen, ist mein Vater mit mir hier her gezogen.“

Mitch schaute wieder zum Fenster raus, weil sie das Thema nun nicht mit Michiru vertiefen wollte. Es blieb kurz still.

„Kyoto stell ich mir im Winter sehr schön vor“, sagte Mitch schließlich, um die Stille zu durchbrechen.

„Ähm, ja. Das ist es wirklich“, garantierte Michiru und rief sich ihre Erinnerungen an die Winter in Kyoto wieder in den Kopf, um Mitch davon besser erzählen zu können. „Der Schnee auf den Dächern der Schreine und auf Feld und Flur sieht einfach super aus. Dann das frühe Abendlicht macht es noch schöner.“

Michiru war wieder besser gelaunt, nachdem sie an etwas Schönes von ihrem alten zu Hause gedacht hatte.

„In Kyoto ist sicher jetzt alles weiß. Ich würde zu gerne es noch mal sehen.“

„Warum fährst du nicht einfach hin?“, wollte Mitch wissen, doch bekam von Michiru nur ein Kopfschütteln. Also fragte Mitch weiter. „Warum nicht? Du hast doch sicher Zeit und teuer ist eine Zugfahrt nun auch wieder nicht. Ich lad dich auch gerne ein. Ist kein Problem.“

„Nein, das mein ich nicht. Ich…“ Die Worte verließen sie und etwas Trauriges kam ihr in den Sinn „Ich möchte nur nicht an den Ort zurück, an dem meine Mutter gestorben ist.“

Mitch bekam innerlich einen kleinen Schreck und sie wusste nicht, was sie nun darauf sagen sollte. Aber sagte Michiru nicht eben, dass ihre Eltern nur geschieden seien?

„Einen Monat nach unseren Umzug hatte meine Mutter einen Unfall. Sie lief einfach auf die Straße und dann war es passiert. Die Polizei sagte, es war Selbstmord, aber ich-“ Michiru schreckte auf, weil Mitch plötzlich ihren Laptop zuschlug.

Mitch hasste solche Geschichten. Und konnte selber sehen, dass Michiru diese Erinnerungen nicht gut taten. Man konnte ihr ansehen, dass sie es einfach nicht glauben wollte. Aber manche Leute sind sehr verzweifelt, wenn plötzlich ihr Leben Kopf steht. Aber das, was ihre Mutter getan hat, war keine Lösung. Und allein deswegen, wollte Mitch solche Sachen einfach nicht hören.

„Weißt du was?“, sagte Mitch mit ruhiger, aber etwas an genervter Stimme. „Ich mach uns beiden einen schönen heißen Tee und dann erzählst du mir ein bisschen was von dir, okay? Ich möchte dich ein bisschen besser kennen lernen, okay? Immerhin bleibst du wohl noch sehr lange bei uns.“ Ein Lächeln kam über Mitchs Gesicht. „Und wer Tokio so lange überlebt, verdient sich einen Tee mit mir.“

„Aber das geht doch nicht“, widersprach Michiru ihr.

Mitch ging auf die Theke zu. „Warum denn nicht?“

„Meine Arbeit.“

Mitch drehte sich noch mal zu ihr um und breitete etwas die Arme aus. „Wo ist denn hier bitteschön Arbeit? Wir könnten genauso gut das Café für den Rest des Tages schließen. Also mach dir da mal keinen Kopf drüber.“

Mitch verschwand hinter der Theke. Für Michiru war sie nun nicht mehr zu sehen.

Michiru setzte sich auf den Stuhl neben den, auf dem Mitch eben noch saß, und legte ihr Tablett auf dem Tisch ab. Sie schaute aus dem Fenster raus.

*Mama liebte den Schnee auch so sehr wie Mitch*, erinnerte sich Michiru. *Der Winter lässt es wohl nicht mehr schneien, weil Mama nicht mehr da ist…Aber lass es doch wenigstens für Mitch schneien.*

Sie schaute auf die Tischkante mit betrübtem Blick.

*Was denk ich denn da schon wieder? Als ob das Wetter von so was abhängig wäre.*

Mitch hatte den Tee gerade fertig und wollte zu Michiru rüber gehen, als sie sich höllisch erschreckte und erstmal die beiden Tasse Tee fallen ließ.

„Du alter Torfkopf! Warum kommst du immer so leise ins Haus?!“

Denjenigen, den sie ankeifte, war Kai. Er hatte seinen Mantel um, was nur darauf schließen lässt, dass er das haus Verlassen wollte. Kai stand schon etwas länger auf der Ecke bei der Theke und, bis Mitch auftauchte, sah zu Michiru rüber. Nun aber schaute er ahnungslos zu Mitch, die immer noch erschrocken da stand. Michiru hatte aufgeblickt und konnte Kai sehen.

„Hiwatari-sama?“, konnte sie nur nach zu sich sagen, bis die Scham sie packte.

Mitch hatte sich langsam beruhigt.

„Dass du dich immer noch nicht daran gewöhnt hast“, sprach Kai ruhig zu Mitch. „Macht mir mehr Sorgen. Deine Aufmerksamkeit lässt nach.“

„Ich geb dir gleich mal ganz viel Aufmerksamkeit, O-nii-chan.“

Das musste sich Kai nicht anhören, also ging er aus dem Café mit einem letzten Blick auf Michiru, die dann etwas stutzte und ein klein wenig rot anlief. Danach war Kai verschwunden.

Mitch machte sofort neuen Tee, nachdem sie die Sauerei auf dem Fußboden beseitigt hatte. Dann ging sie zu Michiru und setzte sich zu ihr, nachdem sie den Tee serviert hatte.

„Wo will Kai denn hin?“, war Michirus erste Frage, nachdem sich Mitch setzte. Michiru schaute immer noch in die Richtung, in die Kai verschwunden war.

„Was weiß ich…“, schwenkte Mitch ab und wollte nicht wirklich darüber reden. „Ist wahrscheinlich eh wieder seinen Herzschmerz besänftigen.“

„Wieso denn Herzschmerz?“

Manchmal kam es Mitch so vor, dass sie Driger vor der Nase hat und nicht Michiru. Die Neugierde der beiden ist so ähnlich intensiv.

„Naja, weißt doch noch?“, fing Mitch an. „Die eine deutsche Truppe, die wir hier mal zu Besuch hatten.“

Michiru nickte. „Ja, die kenn ich noch.“

„Das eine Mädchen, Sandra, sie war Kai sehr wichtig.“

„Du meinst…?“

„Ich mein es nicht nur, ich weiß es. Er ist in sie verliebt.“

Das zu hören, dass Kai jemanden liebte, versetzte Michiru einen Stich.

„Doch es ist eine unerwiderte Liebe, falls du es nicht wissen solltest. Denn Sandra ist mit Tranzer zusammen. Und wird es wahrscheinlich auch immer sein. Die beiden kann man nicht auseinander reißen.“

„Aber Kai frisst alles in sich rein, oder?“, fragte Michiru schon fast schockiert darüber, dass es eine Unerwiderte Liebe ist.

„Das kann er meisterhaft“, bestätigte Mitch ihr. „Und mir geht es auf die Nerven. Ich hab ihm schon ewig gesagt, dass das nicht geht. Sie leben in verschiedenen Welten. Das funktioniert nicht.“

„Wie? In verschiedenen Welten?“

„Äh!“

Jetzt hatte Mitch sich verplappert und musste sich dazu erbarmen, Michiru die ganze Story um die Shadow Bit Beast zu erklären und ihr auch klar zu machen, was es mit den verschiedenen Welten auf sich hat, was nicht gerade einfach war, weil Michiru immer und immer wieder neue Fragen einfielen. Doch irgendwann war die ganze Geschichte erzählt und Michiru verstand die Situation jetzt noch besser.
 

Es wurde Abend und Michiru machte sich auf dem Heimweg. Es war noch kälter geworden und die Sonne war schon lange untergegangen. Weil Michiru den Sturz der Temperaturen nicht bedacht hatte, war sie nur auf Pulli unterwegs, was nicht gerade sehr warm war. Sie fröstelte ein wenig. Aber ihre Gedanken an den Tag lenkten sie zu sehr davon ab.

„Es war wirklich eine schöne Zeit in Kyoto. Aber nun fängt ein neues Leben für mich an. Neue Stadt, neue Freunde und meine große Liebe ist hier auch. Aber…“

Sie blieb stehen und senkte den Kopf.

„Aber er liebt eine andere. Und sie ist nicht mal in greifbarer Nähe. Was muss ihm das schmerzen, dass er sie nicht mal sehen kann.“

Michiru setzte sich auf eine Bank, die sie in ihrer Umgebung fand.

*Ich würde ihm gerne beistehen. Aber wie? Ich kenn ihn nicht mal wirklich. Er ist nicht mal so, wie alle immer sagten: kalt und zurückweisend. Er hat tiefe Gefühle. Starke Gefühle. Aber leider nicht für mich…

Was kann ich armes Licht da schon tun? Er hat mir am Anfang ja nicht mal Beachtung geschenkt. Er hat eine ganze Woche gebraucht, um zu merken, dass ich nun im Café arbeite. Doch als er mir Aufmerksamkeit geschenkt hatte, da war er auf einmal ganz anders zu mir. Er war nett zu mir und auch wenn ich nicht viel in seiner Gegenwart redete, schien er mich irgendwie zu verstehen.*

„Ist das nicht ein wenig kalt, nur auf Pulli hier zu sitzen?“

Michiru stutzte und schaute hoch. Direkt in das Gesicht von Kai, doch rot, wie sonst, wurde sie dieses Mal nicht, weil sie von ihren Gedanken zu sehr eingenommen war. Sie schaute Kai sogar unbewusst, etwas traurig an.

Kai schaute sie mit ernstem Blick an. „Geh lieber nach Hause. Es wird kalt heute Nacht.“

„Ach ja, nach Hause.“ Michiru senkte wieder den Kopf, weil sie wieder an ihr zu Hause in Kyoto dachte.

Kai schien nun aber verwundert, denn er wusste ja nicht, was los war.

Michiru versank ganz in Gedanken und vergaß schon, wo sie nun überhaupt war. Und auch, dass ihr wahnsinnig kalt war. Kai kennt das nur zu genau, wie Michiru sich nun verhielt, von sich selber. Michiru entriss sich erst wieder ihren Gedanken, als sie merkten, dass Kai seinen Mantel ihr über die Schultern legte. Sie stutzte und Kai setzte sich neben sie auf die Bank. Sie schaute ihn verwundert an.

„Ich will nicht dafür schuld sein, dass du Morgen tot krank im Bett liegst“, seufzte Kai und lehnte sich zurück.

„Aber…“, begann Michiru mit einem besorgten Ton, doch Kai viel ihr gleich wieder ins Wort.

„Keine Sorge. Ich hab schon härtere Minusgrade überlebt.“

Er lächelte freundlich zu ihr rüber und nun wurde Michiru etwas rot. Sie kuschelte sich aber gleich weiter in den Mantel ein, denn nun merkte sie, wir kalt ihr eigentlich war.

„Danke.“

„Da gibt es nichts zu danken…Aber warum sitzt du hier in der Kälte? Hast du vergessen, wo dein zu Hause ist?“

„Nein, hab ich nicht. Es ist nur…“ Sie überlegte kurz. Sollte sie ihm alles erzählen oder lieber doch nicht. Würde er es verstehen? „Mir gehen in letzter Zeit viele Gedanken durch den Kopf.“

„Zum Beispiel.“

Michiru stutzte kurz. Sie hatte nicht erwartet, dass Kai sofort nachfragen würde. Dennoch fuhr sie schnell fort: „Ich wohn noch nicht so lange in Tokyo. Alles so neu hier. Muss ich mich erstmal dran gewöhnen. Mein Vater hat da auch seine Probleme mit. Wir wohnen nun in einer Wohnung, nicht mehr in einem großen Haus. Und seine Arbeit ist auch ganz anders, als seine alte. Es ist für uns nicht einfach.“

„Besonders nicht, weil du deine Mutter verloren hast, was dich schon den ganze Zeit immer wieder beschäftigt.“

„Woher…?“, fragte Michiru erschrocken. Hatte Kai es gehört, als sie es Mitch erzählt hatte? Stand er wirklich schon so lange dort?

Kai sah sie ernst an. „Ich habe es zufällig mitbekommen, als du es Mitch erzählt hattest.“ Er sah in den Himmel hinauf. „Aber sei froh, dass du noch einen Vater hast. Mitch und ich haben unsere wahren Eltern gar nicht mehr. Sie sind zwar nicht tot, aber haben uns im Stich gelassen. Ich weiß, dass Mitch sie vermisst, aber für mich sind beide gestorben.“

„Aber die Eltern sind doch das wichtigste für ein Kind, wie kannst du das so daher sagen?“

„Weil ich meine Eltern nie wirklich gekannt habe. Du kennst deinen Vater aber umso mehr. Ich weiß nicht, wie das ist, Eltern zu haben, die einen lieben.“

Es wurde still. Michiru dachte über das nach, was Kai sagte. Sie konnte es irgendwie verstehen, dass Kai so dachte. Aber es wollte ihr nicht so recht gefallen.

„Und häng nicht so viel in der Vergangenheit rum. Das war alles einmal. Schau nach vorne und sehe, was jetzt ist, denn das ist wichtig.“ Kai stand auf. „Denk mal drüber nach. Wir sehen uns Morgen im Café.“

Kai wollte gehen, doch Michiru hielt ihn plötzlich am Ärmel von seinem Pullover fest. Kai stoppte sofort. Und Michiru glaubte erstmal nicht, dass sie sich das getraut hatte. Sie ließ ihn schnell wieder los.

„Was ist denn noch?“, fragte Kai schließlich selber, weil Michiru wieder in Gedanken war.

Michiru stutzte. „Entschuldige bitte, dass ich das jetzt frage, aber ist es war, dass du jemanden liebst, den du gar nicht lieben kannst, weil sie dich nicht liebt, weil sie jemanden anderen hat und weil sie-“

„Sei ruhig!“, fuhr Kai sie plötzlich an und ließ Michiru erschrecken. Kai merkte, dass er sie angebrüllte hatte, was er gar nicht wollte, fuhr leise fort: „Fängst du da nun auch mit an? Mitch hat es dir sicher erzählt. Aber ich kann dir versichern: Ich liebe sie nicht mehr. Das war einmal.“

Michiru schaute Kai verwundert an. Innerlich fühlte sie sich irgendwie hoffnungsvoll und voller Tatendrang.

„Ich hab ´s schon längst aufgegeben“, gab Kai noch hinzu. „Warum soll ich auch etwas haben wollen, was ich nicht haben kann, wie sehr ich auch drum kämpfe?“

„Also weiß Mitch doch nicht alles über dich…“

Kai lachte kurz. „Sie weiß gar nichts. Jedenfalls nicht in dieser Richtung. Sandra liebe ich nicht mehr. Auch wenn es immer noch alle glauben. Sandra vielleicht selber auch noch, aber das macht nichts. Meine Gefühle gehen ja nur mich selber etwas an.“

„Aber wenn du deine Gefühle nicht zum Ausdruck bringst, verkommen sie irgendwann.“

Kai schaute fragend in ihr lächelndes Gesicht.

„Wenn du jemanden magst, dann sag es demjenigen auch“, sagte Michiru. „Sonst wirst du diesen Menschen auch noch verlieren und jeden weiteren danach auch.“

Kai dachte schnell darüber nach und lächelte dann wieder. „Hast ja recht. Aber das hat Zeit. Noch bin ich selber nicht dazu bereit, es mir ein zu gestehen.“

„Wie meinst du das denn nun wieder?“

„Das verstehst du nicht.“

Nun ging Kai aber. Michiru sprang auf und lief ihm nach.

„Aber, Hiwatari-sama!“

Als er diese Anrede hörte, blieb Kai sofort stehen, als ob Michiru auf einen Halteknopf gedrückt hätte.

„Wie hast du mich eben genannt?“

Michiru blieb verwundert bei ihm stehen. „Hiwatari-sama, wieso?“

„Wie heiß ich noch mal mit Vornamen?“

„Ähm, Kai?“

„Na geht doch und jetzt versuch es noch mal.“

„Was?“ Michiru war ganz außer sich vor Freude. „Ich darf Kai zu dir sagen? Ohne sama und kun und sensei und so?“

„Ja, denn das nervt.“

„Okay, wenn es dich stört hör ich damit auf.“

„Gut. Was wolltest du denn noch mal von mir?“

„Ach so. Ja. Wenn du denn mal wieder jemanden zum Reden haben möchtest, ich bin gerne für dich da.“

Kai lächelte sie nur an, um ihr zu sagen, dass er das gerne in Erwägung ziehe. Sie lächelte zurück.

„Und jetzt geh bloß nach Hause und wärm dich auf“, befahl Kai ihr auf eine witzige Art und Weise, die man von ihm eigentlich nicht so kannte.

„Ja, mach ich. Aber eins möchte ich dir gerne noch sagen.“ Sie musste einmal kurz schlucken, denn das käme ihr nicht so leicht über die Lippen. „Ich…“

Und dann blieb ihr auch noch ganz die Sprache weg, denn etwas rieselte zwischen den beiden leise, still und langsam auf den Boden nieder. Beide stutzten und schauten dann in den Himmel hoch.

„Fängt es an zu schneien?“, fragte Michiru und konnte nicht glauben, was sie sah.

Es fing wirklich an zu schneien, immer mehr Schneeflocken kamen auf die Erde nieder und Michiru fing fröhlich an zu lachen.

„Ja, endlich Schnee.“

Kai schaute zu ihr, wie sie sich über jedes einzelne Schneeflöckchen freuen zu schiene. Er lächelte nur.

„Hoffentlich schneit es noch mehr und es bleibt bis Morgen liegen“, sagte sie heiter, als sie sich wieder zu Kai drehte.

„Das wird er schon. Der erste Schnee in Tokyo ist immer sehr viel und bleibt auch liegen. Besonders bei den Graden hier.“

Michiru vergaß erstmal den Schnee. Sie wollte ja noch etwas sagen. „Also, was ich dir sagen wollte…“

„Ja, ich mag dich auch sehr gerne“, kam Kai ihr zuvor.

Michiru schaute nun aber ganz verdutzt und wurde auch gleichzeitig rot. „Woher…?“

Kai musste etwas lachen. „So wie du immer rot angelaufen bist, wenn ich nur dein Blickfeld gekreuzt habe, ist es wirklich nicht schwer das heraus zu finden.“

Kai ging nun wirklich und Michiru schaute ihm noch eine ganze Weile nach. Sie freute sich nun nicht nur über den Schnee, sondern über die letzten kleinen Worte von Kai.

Michiru ging schnell nach Hause und zu Hause angekommen, hätte sie am liebsten Kais Mantel die ganze Nacht angelassen, wenn es nicht zu warm gewesen wäre.
 

Am nächsten Tag ging sie schon wieder zur Arbeit und zum Erstaunen von Mitch, half Kai mal im Café mit. Nun war auch wieder mehr los, denn der Schnee hatte auch wieder Gäste gebracht. Mitch half aber nicht mit, weil es sonst zu viele wurden, wenn Damon auch noch mithalf. Sie saß mit Tamon an einen der Tische und beobachteten gerade, wie Kai Michiru bei der Arbeit etwas zur Hand ging.

„Irgendwas habe ich nicht mitbekommen.“

„Wurm dich nicht“, sagte Tamon ruhig und lächelte zu ihr rüber. „Du musst nicht alles wissen.“

„Ja, aber warum ist Kai auf einmal so? gestern war er noch ‚Sandra’ hier, ‚Sandra’ da. Und nun hängt er wie ´ne Klette an Michiru.“

„Wolltest du nicht immer, dass er Sandra mal vergisst, weil diese Liebe eh nichts bringt, und dass er sich eine andere sucht.“

„Doch, natürlich.“

„Aber?“

„Das kann er doch nicht einfach so machen.“

„Er braucht doch nicht deine Erlaubnis dazu.“

„Doch!“

„Mitch…“

„Na gut, na gut. Soll er doch. Mir egal.“

„Es ist dir nicht egal.“

„Na gut, es ist mir nicht egal.“

Mitch sprang auf und stampfte auf Kai und Michiru zu.

„Hey, was macht ihr da?!“

Tamon sah ihr nur lächelnd nach und Damon kam zu ihm, weil sie Mitch plötzlich so aufgebracht sah.

„Was ist denn los mit Mitch?“, wollte sie wissen.

„Du kennst sie doch. Wenn etwas so ist, wie sie es sich nicht denken konnte, dann macht sie gerne mal ein Theater drum rum.“

„Da hast du recht. Aber wie mir scheint, verstehen Kai und Michiru sich richtig gut.“

„Ja, nun hat auch endlich er gemerkt, dass es wichtig ist, zu zeigen, dass man jemanden mag und es ihm auch zu sagen. Denn nur so kann man auch selber glücklich werden.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ShadowBlaze
2008-11-27T16:22:32+00:00 27.11.2008 17:22
Das Kapitel war richtig toll. Voll süß^^
Ich freu mich schon riesig auf die nächsten storys!!^^
mach schnell weiter
Von:  Neflite
2008-11-27T13:34:40+00:00 27.11.2008 14:34
wie niedlich x3
echt super süß vor allem wenn man grad genausowas erlebt hat xD oder zumindest sowas in der richtung xDD

freu mich schon auf die nächsten storys x3
Von: abgemeldet
2008-11-27T06:10:55+00:00 27.11.2008 07:10
Also...am anfang dacht ich Michiru ist irgendwie voll wie Jay *g*
so mit dem plötzlichem rot werden und das schüchterne xD
Aber das Kappi war klasse vorallem Mitchs Eiferüchtigkeitsszene :)
Freu mich schon aufs nächste Kapi
Von: abgemeldet
2008-11-26T21:35:05+00:00 26.11.2008 22:35
oiiii schadeeeee ..
das kappi ist schon wieder vorbei ..
aber es war einfach nut TOLL !!
Endlich hat man auch mal was ueber michiru erfahren ..
Ich wuerde aber gerne noch mehr ueber Kai und Michiru hoeren/lesen ..
Ich find die beiden einfach zu sueeeeeß !!!
mach schnell weiter Mitchiii
Von: abgemeldet
2008-11-26T18:55:50+00:00 26.11.2008 19:55
das kappi war einfach spitze
mach ja schnell weiter
LG
MiyukiSakamoto



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