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Glasherz

SakuxSasu
von

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1 Jahr später

Der Regen, der unaufhörlich auf die Erde prasselte und überhaupt kein Ende mehr nehmen wollte, brachte eine junge Kunoichi dazu, in der einzigen Gaststätte des versteckten Bergdorfes einzukehren. Leise fluchend schälte sie sich aus dem mittlerweile völlig durchnässten Umhang und offenbarte dem Betrachter eine wohlgeformte rosahaarige Schönheit mit grünen, beinahe katzenhaften, Augen. Sakura war sich der ihr zugewandten Blicke deutlich bewusst, aber sie konnte es einfach nicht mehr ertragen, den nassen Stoff auf der Haut zu spüren. Dann würde sie eben mit ein paar schmachtenden Blicken leben müssen. Glücklicherweise hatte sie bereits zuvor ihr Konoha-Band in der Tasche verschwinden lassen. Es musste ja nicht gleich jeder wissen, dass sie ein Ninja aus Konoha war.
 

Eigentlich hatte Sakura auch keine Pause eingeplant, doch der fast schon sintflutartige Regen, hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie hoffte nur, dass der Dieb, den sie seit nunmehr drei Tagen verfolgte, vor ähnliche Probleme gestellt war und ihr auf diese Weise nicht entkam. Unglücklicherweise hatte sich herausgestellt, dass dieser Langfinger es wahrlich meisterlich verstand sein Chakra zu unterdrücken, so dass die Rosahaarige sich bei der Verfolgung auf ihren Instinkt und eine ordentliche Portion Glück hatte verlassen müssen.
 

Seufzend setzte sich Sakura in die hinterste Ecke, um das Geschehen im Raum gut überblicken zu können und bestellte sich erst mal einen heißen Tee und eine Kleinigkeit zu essen. Wenn sie schon hier festsaß konnte sie auch gleich die Gelegenheit nutzen, ihren Proviantbeutel zu schonen. Auf die Frage des Wirts, was den so eine junge hübsche Dame hier mache schenkte Sakura ihm ein unschuldiges Lächeln und erzählte, dass sie auf dem Weg zu ihrem Verlobten sei. Diese Ausrede hielt ihr zum einen die meisten der Männer vom Hals – sie hatte das Wort Verlobter betont lauter ausgesprochen – zum anderen lieferte es ihr einen scheinbar triftigen Grund für ihre Reise. Das unschuldige Lächeln das sie dem Wirt dabei schenkte, konnte noch den leisesten Zweifel verscheuchen. Ja, wenn sie wollte konnte sich durchaus wie ein kleines liebes Kätzchen auf die Leute wirken, was immer wieder von Vorteil war.
 

Mit einem weiteren Lächeln bedankte sich die Kunoichi bei dem Wirt, als er einen dampfenden Becher Tee und einige Häppchen vor ihr abstellte. Nachdem sie die Lebensmittel unauffällig auf Gift oder andere Substanzen überprüft hatte – man konnte ja nie wissen – lehnte Sakura sich entspannt zurück und nippte an ihrem heißen Getränk. Die dampfende Flüssigkeit wärmte ihr die kalten Glieder und sie hatte das erstemal seit Stunden das Gefühl wieder aufzutauen.
 

Die Haruno hatte aber auch wirklich Pech mit dem Wetter. Wenn der dämliche Regen nicht bald aufhörte würde sie die Spur ihrer Beute noch verlieren und müsste dann mit leeren Händen nach Konoha zurückkehren. Etwas das nicht in Frage kam. Seit sie vor einem Jahr mit Kakashi und Naruto ohne Sasuke nach Konoha zurückgekehrt war, hatte sie keine ihrer Missionen erfolglos abbrechen müssen. Sakura würde auf keinen Fall zulassen, dass dieser kleine Wicht, der es gewagt hatte ein für die Hokage bestimmtes wertvolles Katana zu stehlen, ihre Erfolgsquote ruinierte.
 

Nachdem die Rosahaarige sich einen zweiten Tee bestellt hatte, ließ sie ihren Blick durch den vollen Raum schweifen. Neben den Einheimischen, schienen auch etliche Reisende den Weg hierher gefunden zu haben. Sakura vermutete, dass die meisten wahrscheinlich genau wie sie von dem Regen überrascht wurden. Einige der hier versammelten Gestalten kamen ihr mehr als Suspekt vor, wobei ein paar Personen mit Kapuzenumhängen ihre Aufmerksamkeit unweigerlich auf sich lenkten. Aber nicht wegen ihrer auffälligen Erscheinung, sondern vielmehr die Tatsache, dass sie von den dreien so gut wie keinerlei Chakra und dem vierten überhaupt kein Chakra wahrnehmen konnte, machte sie stutzig. Normalerweise strahlte selbst der schwächste Bauer eine kleine Menge Chakra aus, das Fehlen oder die starke Unterdrückung einer solchen Ausstrahlung, ließ normalerweise auf einen starken Ninja schließen.
 

Die Aufmerksamkeit der Kunoichi wurde jedoch von den Vieren abgelenkt, als die Türe des Gasthauses mit einem leisen Klingeln erneut geöffnet wurde. Ein alles andere als unschuldiges Lächeln stahl sich auf Sakuras Lippen. Das Glück schien ihr ausgesprochen hold zu sein, denn da stand er - ihre Beute! Gebannt folgte sie dem Mann mit ihren grünen Katzenaugen, als dieser sich an einem Tisch in der Nähe des Eingangs niederließ. Sakura war so darin vertieft, ihr Opfer zu fokussieren, dass sie ihrerseits den Blick der sie fixierte nicht wahrnahm.
 

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Zwei Stunden später hatte der Regen zu Sakuras Bedauern noch immer nicht nachgelassen und sie legte innerlich grummeln ihr Geld auf den Tisch, als sie sah, dass der braunhaarige Dieb im Begriff war zu gehen. Einige Minuten, nachdem ihr auserkorenes Ziel den Raum verlassen hatte, warf sich die Rosahaarige den noch immer klammen Umhang über die Schultern und folgte ihm in den strömenden Regen hinaus. Lautlos und unauffällig hielt sie mit ihm Schritt, als er sich langsam vom Dorf abwand und in den nahegelegenen Wald verschwand.
 

Als sich Sakura sicher war, dass sie außer Hörweite eventueller Zeugen waren, sprang sie dem Dieb in den Weg und fixierte ihn mit kaltem Blick und einem eisigen Lächeln auf den Lippen. Die Jagd war vorbei, nun galt es die Beute zu erlegen und das Katana an sich zu bringen.
 

Ihr Gegenüber, der die Situation augenblicklich erfasste, zog – ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht – das Katana aus der Scheide und richtete es auf die junge Kunoichi. Diese blieb davon jedoch völlig unbeeindruckt und zog ihrerseits ihre Saigabeln aus dem Gürtel. Unbewegt verharrte sie mit den beiden Saigabeln in der Hand, den Griff voran, so dass die Spitze der Sais dabei leicht über den Ellenbogen hinaus standen und die Gabeln eng an den Unterarmen anlagen.
 

Für gewöhnlich zog Sakura es vor, unter Zuhilfenahme ihres Chakras, mit bloßen Fäusten zu kämpfen, doch gegen ein Schwert oder Kampfstab war die Verwendung einer Waffe von Vorteil.
 

Wieder wurde die ganze Szenerie von einem aufmerksamen Augenpaar verfolgt.
 

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Sasuke hatte sie sofort bemerkt, als sie in den Raum getreten war. Noch bevor sie die Kapuze ihres Umhangs herunterzog, wusste er dass sich ihm gleich ein rosaner Haarschopf präsentieren würde. Sie hatte ihr Chakra stark unterdrückt, aber es war unverkennbar ihres. Um das zu erkennen brauchte er nicht erst Karins Hinweis, die ihn gerade ansprechen wollte und die er mit einer schneidenden Handbewegung zum Schweigen brachte.
 

Nachdem Sakura den Umhang abgelegt hatte, stellte er fest, dass sie in dem einen Jahr noch um einiges weiblicher geworden war. Die schwarze enge Hose und die rote ärmelfreie Weste die sie halb geschlossen über einem schwarzen Netztop trug, betonten ihre Figur ausgesprochen gut. Die schwarzen Netzstulpen und kniehohen Stiefel schmeichelten ihrem ganzen Auftreten ungemein. Das mittlerweile wieder hüftlange Haar war zu einem seitlichen Zopf geflochten, der ihr locker über die Schulter hing und aus dem einige Strähnen entwischt waren und ihr Gesicht umspielten. Er bemerkte außerdem, dass sein Blick nicht der einzige war der der Rosahaarigen zu ihrem Tisch folgte.
 

Aus dem Fehlen ihres Konoha-Bandes schloss er, dass sie auf einer Mission war. Auch ihre angebliche Verlobungsgeschichte und das unschuldig wirkende Lächeln dem Wirt gegenüber bestärkten ihn in seiner Annahme. Als dann nach einiger Zeit ein braunhaariger, unscheinbarer Mann den Raum betrat und sich ein siegessicheres Lächeln auf die Züge seiner ehemaligen Teamkameradin legte, wusste er dass er Recht behalten sollte.
 

Sasuke ließ Sakura keine Sekunde aus den Augen, doch schien diese davon nichts wahrzunehmen, da sie weiterhin ihre volle Aufmerksamkeit auf den Braunhaarigen richtete. Karin, der überhaupt nicht gefiel wie „ihr“ Sasuke-kun die junge Frau fixierte, versuchte verzweifelt seinen Blick auf sich zu lenken. Doch nachdem dieser sie böse angefunkelt hatte, stelle sie ihren Versuch ein und hielt lieber die Klappe. Karin und die anderen beiden Männer konnten Sasukes erhöhtes Interesse, das sonst nur seinem Bruder galt, ohnehin nicht recht einordnen. Umso erstaunter waren sie, als sich Sasuke mit einem geraunten „Wartet hier!“ an die Verfolgung der Rosahaarigen machte, als diese durch die Tür nach draußen verschwand.
 

Sasuke der Sakura an der Grenze des Dorfes aus den Augen verlor, nahm mit einem mal ihr Chakra aus dem Waldstück abseits des Dorfes wahr. Die Tatsache, dass sie dieses nicht länger unterdrückte konnte nur bedeuten, dass sie den Braunhaarigen gestellt hatte. Schnellen Schrittes machte sich Sasuke auf in Richtung Wald. Nachdem er die beiden nach kurzer Zeit auf einer naheliegenden Lichtung erspähte, versteckte er sich auf einer der umliegenden Baumkronen, um das Geschehen ungehindert verfolgen zu können.
 

Sofort viel ihm auf, dass der Mann sein Katana mit leicht unsicherem Blick auf die Kunoichi gerichtet hatte, die sich dadurch jedoch scheinbar nicht aus der Ruhe bringen ließ und mit einem nach wie vor eisigen Lächeln und den gezogenen Saigabeln noch immer bewegungslos verharrte. Eine gespannte Atmosphäre lag in der Luft und keiner der beiden Kontrahenten bemerkte scheinbar, dass der Regen langsam nachließ. Der Braunhaarige der immer noch darauf wartete, dass die junge Frau den ersten Schritt tat, verlor mit einem mal die Geduld und stürmte lauthals schreiend auf Sakura zu.
 

Sasuke gab ein gebrummtes „Idiot“ von sich. Nicht nur, dass der Braunhaarige genau das tat, worauf die Rosahaarige gewartet hatte, er griff sie auch noch frontal an.
 

Mit einer graziösen Drehung wich Sakura der Klinge aus, während sie ihrem Kontrahenten gleichzeitig mit dem stumpfen Knauf ihres Sais einen gezielten Schlag auf den Brustkorb versetzte. Der Braunhaarige gab einen schmerzvollen Stöhner von sich und rieb seine Brust mit der freien Hand, sobald er vor Sakura wieder zum Stehen kam.
 

Sakura gab angesichts, seiner verzerrten Miene, ein leises Lachen von sich:

„Weißt du, nachdem du mich die letzten drei Tage ganz schön auf Trab gehalten hast, hatte ich ja gehofft, dass der Kampf interessant wird. Aber so wie es scheint, habe ich mich in deinen Fähigkeiten wohl getäuscht.“
 

Mit einem wutverzerrten Gesicht stürmte der Braunhaarige erneut auf die junge Frau zu, die in einer rasanten Bewegung die beiden Saigabeln in ihren Händen so herumdrehte, dass nunmehr die Spitzen nach vorne zeigten. Mit einzigen gezielten Blocktechniken wehrte sie das Schwert immer wieder ab, bevor sie dieses mit den Zinken des rechten Sais einklemmte, so dass ihr Gegenüber die Klinge nicht mehr freibekam. Unter anderen Umständen hätte Sakura jetzt mit der linken Saigabel die Klinge mit einem platzierten Schlag unter Spannung gesetzt, so dass dieses brach. Ihr fiel jedoch gerade noch rechtzeitig ein, dass sie das Katana ja heil zurückbringen musste. Zögernd gab sie das Schwert wieder frei, was ihr einen langen Schnitt am Arm einbrachte.
 

Von seinem Aussichtspunkt aus, legte Sasuke angesichts dieser Aktion, seine Stirn in tiefe Falten. Warum hatte sie gezögert auszuführen - was immer sie auch vorhatte - als sie den Gegner so nah an sich heran ließ? Sie hatte bis jetzt ausgesprochen gut gekämpft, wie der Schwarzhaarige sich eingestand. Warum dieser schwache Moment? Kopfschüttelnd führte er ihr Zögern kurzerhand darauf zurück, dass sie ihren Kontrahenten wohl nicht töten wollte oder konnte. Eine Schwäche die sie durchaus den Kopf kosten konnte und die dem Uchiha ein müdes Lächeln entlockte. Umso überraschter war er, als der Kampf nach einem kurzen Schlagabtausch zu einem schnellen Ende fand.
 

Sakura hatte eine der Gabeln nach ihrem Gegner geworfen, der dieser geschickt auswich und auf die scheinbar nunmehr benachteiligte Kunoichi einschlug. Diese blockte die Klinge jedoch mit ihrem verbliebenen Sai ab, während sie mit der anderen Hand nach einer versteckten dritten Gabel griff und dem Braunhaarigen direkt zwischen die Rippen bohrte. Mit einer 90°Grad-Drehung um die Längsachse zog Sakura das Sai ruckartig aus dem überrascht dreinblickenden Mann heraus, der mit einem letzten Seufzer in sich zusammensackte und bewegungslos liegen blieb.
 

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Mit ausdruckslosem Gesicht beugte sich Sakura zu dem Toten herunter und wischte an seinem Umhang das Blut von ihrer Waffe, bevor sie diese mit der anderen Gabel wieder an ihren Platz im Gürtel verstaute. Anschließend brachte sie das Katana samt dazugehöriger Scheide an sich. Sie hängte sich den Gurt quer über ihre Brust, so dass das Schwert auf ihrem Rücken zum liegen kam. Mit einem grimmigen Blick betrachtete die Rosahaarige den langen Schnitt an ihrem Arm, bevor sie diesen mit ihrem grünen Chakra heilte und sich das restliche Blut vom Arm wischte.
 

Schon wesentlich entspannter wand sie sich um, ihre verbliebene Saigabel einzusammeln, die sie zuvor als Ablenkung benutzt hatte und erstarrte augenblicklich in ihrer Bewegung. Direkt vor ihr – mit ihrem Sai in den Händen – stand er und musterte sie eindringlich. Ein gehauchtes „Sasuke“ schlich sich auf ihre Lippen, ehe eben Genannter mit einem rasanten Satz nach vorne schnellte und nur wenige Zentimeter vor Sakura zum stehen kam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Fantasylilie
2009-04-24T11:49:41+00:00 24.04.2009 13:49
Ja ja von wegen schwach, ein Schlag........
und man ist Hundefutter^^
Chappi mit Hirn!
Bin gespannt was als nächstes passiert^^

Tata Fantasylilie
Von: abgemeldet
2008-11-04T18:10:43+00:00 04.11.2008 19:10
sakura ist die beste.. und alles andere als schwach..
wirlich gut geschrieben die story.. der schreibstil gefällt mir
mach weiter sooo
lg, yesilli
Von: abgemeldet
2008-11-04T17:32:32+00:00 04.11.2008 18:32
hayy dud
ich muss schon sagen ..
ich mag sakura.. xD
bin gespannt was sie jetzt machen wird bei sasuke..
schreib doch bald weiter
bis dann
bayy
Von:  Atenia
2008-11-04T14:20:09+00:00 04.11.2008 15:20
Mal sehen wie sie reagiert
Von: abgemeldet
2008-11-04T13:33:15+00:00 04.11.2008 14:33
Wirklich gut geschrieben.
Ich mag vor allem, wie du verschiedene Situation umschreibst und wie du Sakura darstellst.
Einmal hast du "in ihren Hänsen" statt in ihren Händen geschrieben :D
Ansonsten einwandfrei :D
Freu mich schon aufs nächste Kapitel.


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