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Daylight

~Wait for Sunrise~
von

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Memory

"Nenne dich nicht arm, nur weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur der, der nie geträumt hat", Temari Sabakuno stand vor dem Schaufenster und las diesen Satz immer und immer wieder. Was für ein dummes Zitat irgendeines dummen Menschen. Wusste der denn gar nichts? Wusste er nicht, das Träume verräterisch waren? Das sie einen auffraßen? Einen zerstörten? Das sie einen Hoffnungen schenkten, die im nächsten Moment zerplatzen konnten?

Träume, wie lächerlich!

Träume brachten einen nur Schmerz und Trauer. Träume sorgten dafür, dass viele Tränen vergossen wurden.

Träume hatten sie, Temari, hier hergebracht ...

L.A. Kalifornien.

Jetzt war sie hier, schon gute drei Wochen. Fast einen Monat. Von einem Neuanfang hatte sie geträumt. Von einem glücklichen Zusammentreffen mit ihrer Familie, die sie sechs Jahre lang nicht gesehen hatte. Von einem rentablen Job, einer eigenen kleinen Wohnung. Von einem besseren Leben hatte sie geträumt. Und von Vergessen.

Doch was war geschehen, als sie mit dem Bus zu der Adresse fuhr, wo ihre Mutter und ihr Bruder lebten? In einem Trailerpark war sie gelandet, wo ihre Familie auf wenige Quadratmeter zusammengepfercht hauste. Ihre Mutter war krank, vermutlich würde sie den Winter nicht überstehen. Für Medikamente fehlte das Geld. Ihr Bruder trieb sich nur in den Ghettos rum und zog sich einen Joint nach dem anderen hinter.

Sie hatte sich Arbeit gesucht, doch es war nichts mehr als ein kleiner Aushilfsjob als Kellnerin drin gewesen. Sie verdiente miserabel. Eine eigene Wohnung konnte sie sich nicht leisten, das schwer verdiente Geld gab sie ihrer Mutter.

Träume? Wie lächerlich ...

Temari seufzte und ging weiter. Weg von dem dummen Zitat. Erinnerungen keimten in ihr auf.

Träume vom Vergessen.

Doch sie konnte nicht vergessen, konnte die Vergangenheit nicht ruhen lassen. Zu schwer lastete sie auf ihren schmalen Schultern.

Bilder vernebelten ihr die Sicht, und sie musste stehen bleiben.

Würde es jemals aufhören? Würde sie eines Tages vergessen können?

Doch bedeutete Vergessen nicht auch Aufgeben?

Durfte sie aufgeben?

Ihre Freundin im Stich lassen?

Nur sie kannte die Wahrheit.

Nicht Träume hielten sie aufrecht.

Nein!

Es war Hoffnung ...
 

"Ich bin wieder da", rief Temari, als sie den Trailer ihrer Familie betrat. Wie vermutet trieb sich ihr Bruder irgendwo rum, während ihre Mutter teilnahmslos vor dem Fernseher saß. "Ich habe dir ein paar Hustentabletten mitgebracht, Mum."

"Danke Temari", kam es monoton von Frau Sabakuno. Ein bellendes Husten begleitete ihre schwache Stimme.

"Geht es dir ein bisschen besser?"

Die kranke Mutter nickte, doch Temari wusste, dass es nur eine Lüge war um sie zu beruhigen.

"Soll ich dir etwas zu essen machen oder hast du schon Mittag gegessen?"

"Ja, Gaara hatte vorhin etwas vorbei gebracht. Jetzt ist er unterwegs."

Temari nickte verstehend. "Dann geh ich noch etwas spazieren. Gegen Abend bin ich wieder zurück. Wenn etwas sein sollte geh zu den Nachbarn, sie haben ein Telefon und können notfalls einen Arzt verständigen."

Frau Sabakuno schmunzelte und zum ersten mal wirkte sie nicht apathisch. "Der einzige Mensch, den wir wegen mir noch anrufen müssen, ist der Bestatter."

Die junge Frau seufzte strafend. "Du sollst so nicht reden, Mum! Dann ist doch Quatsch, was du da sagst!", dann verließ sie den Trailer, und ihr trauriger Blick strafte ihrer Worten Lügen.
 

Temari war, wie es ihr schien, schon etliche Kilometer gelaufen, als sie in eine Straße bog, die ihr gänzlich unbekannt war. Neugierig schritt sie über den Asphalt. Es fuhren kaum Autos, und nur wenige Menschen waren hier anzutreffen. Einige kleine Läden zierten die Straße, doch ansonsten schien es hier nichts zu geben, als eine gläserne Eingangstür ihren Blick auf sich zog.

Temari wechselte die Straßenseite und blieb vor der Tür stehen. Sie führte in ein recht großes Gebäude, das zwar weitläufig schien, aber nicht sehr hoch war.

"Tonstudio Uchiha Records", las sie auf der Plakette, die dort angebracht war. "Inhaber: I. Uchiha."

Temari stutzte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, den Namen schon einmal gelesen zu haben. Ohne wirklich zu wissen warum, öffnete sie die Tür und trat in einen länglichen Flur, der sich am Ende gabelte. Sie lief über den schäbig aussehenden Teppich und bog schließlich rechts ab, bis sie vor einer weiteren Tür stand, in dem sich laut Tafel das Büro befinden sollte.

Wie von Geisterhand nahm ihre Hand die Klinke ...

"Gott!", stöhnte Temari und schüttelte verwirrt ihren Kopf. "Was zum Kuckuck tu ich denn da?"

"Eine gute Frage!", sagte plötzlich eine Stimme hinter ihr.

"Was?", ruckartig drehte sich die junge Frau um und blickte in ein genervt dreinblickendes Gesicht eines Mannes mitte Zwanzig. "Ähm, ich ... sorry!", entfuhr es der Blonden, die den Blick gar nicht von dem Fremden nehmen konnte und schon leicht rosa im Gesicht wurde.

"Und was willst du?"

"Ich", Temari suchte stammelnd nach Worten. "Ich äh ... wollte eigentlich nichts weiter, nur mal gucken", lächelte sie peinlich berührt.

"Nur mal gucken?"

"Ja, ich ... ähm ich hab noch nie ein Tonstudio von Innen gesehen, weißt du und da dachte ich ..."

"Das bestimmt Tag der offenen Tür ist und du einfach so hier reinmarschieren kannst, stimmts?"

"Nein, nein wirklich nicht, ich ... ich geh mal lieber!"

Temari machte schleunigst auf dem Absatz kehrt und eilte an dem Fremden vorbei Richtung Ausgang.

"Warte mal", sagte der Fremde plötzlich und wie von der Tarantel gestochen blieb die Blondine stehen. Unsicher drehte sie sich um.

"Ja?"

"Wenn du ins Aufnahmestudio willst, musste du links abbiegen ..."

"Wie bitte?", Temari glaubte sich verhört zu haben.

Der Mann lachte leise. "Ach was soll's, komm mit! Ich zeigs dir, ist ja bald Weihnachten, nicht?"

Temari grinste. "Danke", erwiderte sie lächelnd und streckte ihrem Gegenüber die Hand hin. "Mein Name ist Temari. Temari Sabakuno."

Der Fremde nahm die angebotene Hand grinsend an. "Ich heiße Itachi Uchiha."
 

"Ja, und nun steh ich auf meinen eigenen Beinen", erzählte Itachi und schlürfte an seinem heißen Kakao, den er sich eben hatte kommen lassen.

Temari hörte aufmerksam zu. Sie konnte noch immer nicht ganz glauben, dass sie mit diesem gut aussehenden Mann, der sich als der Produzent von Uchiha Records herausgestellt hatte, in einem kleinen Cafe saß und Kuchen verspeiste. Nicht dass er ihr nur das gesamte Tonstudio gezeigt hatte, er hatte sie auch noch auf einen warmen Kakao eingeladen!

"Aber was ist mit deiner Familie? Redest du auch nicht mehr mit deiner Mum?", fragte sie, als Itachi ihr davon erzählt hatte, wie er seinen Traum verwirklicht hatte, allerdings auch von zu Hause rausgeschmissen wurde, weil er nicht den Maßstäben seines Vaters entsprach.

Itachi lächelte sanft. "Doch natürlich! Sie kommt mich öfter noch besuchen. Sie leidet darunter, dass ich mich mit Vater so zerstritten habe. Aber sie hat ja auch noch Sasuke."

Auf Temaris fragenden Blick hin, erklärte Itachi, das Sasuke sein jüngerer Bruder war.

"Aber auch eine Nervensäge durch und durch. Kriegt kaum den Mund auf und redet immer nur das Nötigste. Leider kommt er sehr nach Vater. Er soll eines Tages die Firma übernehmen und unser Vater nimmt ihn deshalb sehr hart ran. Er hat es alles andere als Leicht!"

Temari nickte verstehend. "Dann könnte man ja fast sagen, dass du alles richtig gemacht hast", lächelte sie.

"Ja, nicht nur fast möchte ich meinen!", entgegnete Itachi scherzend. "Diese Last, ein Erbe von Uchiha Industries zu sein, liegt nicht mehr auf mir und ich kann mein Leben selbst bestimmen!"

"Aber zu dem Preis, von deiner Familie getrennt zu leben", seuftzte Temari kaum hörbar und mehr zu sich selbst.

Itachi winkte ab. "Ich bin ja nicht aus der Welt! Meine Mum und auch Sasuke sind immer für mich da, wenn ich sie brauche. Und ich brauche nicht mehr als die Beiden, vielleicht noch meinen Beruf. Und irgendwann möchte ich eine eigene Familie haben", er grinste verschmitzt. "Allerdings werde ich ein besserer Vater und meine Kinder immer unterstützen, egal was sie aus ihrem Leben machen wollen!"

"Oho, gleich mehrere Kinder?", scherzte Temari.

Itachi wurde fast ein wenig rot um die Nase. "Naja, es kommt, wie es kommt."

"Das ist wohl war", meinte Temari nachdenklich.

"Und was machst du so?", stellte Itachi nun die Gegenfrage. "Die ganze Zeit hab ich nur von mir geredet, jetzt interessiert mich, was du so treibst."

"Ach, dass kann nicht interessieren. Ich arbeite als Kellnerin. Nichts spannendes", seufzte sie.

"Na von wegen. Da erlebt man manchmal so einige Sachen! Kannst du mir glauben, ich habe auch mal in einem Restaurant gearbeitet."

Temari grinste und schüttelte amüsiert den Kopf. "Das Sao Paulo würde ich nicht als Restaurant bezeichnen. Das Einzigste was ich dort erlebe, sind besoffene Kerle, die ihre Gläser als Spucknäpfe benutzen."

"Na, wenn das mal nichts ist! Wer weiß, vielleicht ist ein geborener Weltmeister unter ihnen!"

"Ganz sicher!", lachte Temari.

"Bist du denn hier aus der Gegend? Ich hab dich vorher noch nie gesehen", wollte Itachi nun wissen.

Das Lachen der Blondine erstarb. "Nein, ich komme aus New York. Meine Familie lebt hier und ich bin vor einigen Wochen zu ihnen zurückgezogen."

"New York? Oh ein Kind der Großstadt!"

Temari musste wieder lächeln. "Oh ja, denn L.A. ist ja auch nur ein Dörfchen!", scherzte sie.

"Naja, irgendwie schon. Zumindest hier in der Gegend. Jeder kennt jeden. Aber warum zurückgezogen? Hast du schon mal hier gelebt?"

Temari nickte. "Ich bin vor sechs Jahren nach New York gegangen."

"Aha, wolltest du da etwa dein großes Glück am Broadway versuchen, weil dir Hollywood nicht reichte?"

Temari konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen. Auch wenn sie sich nicht an die Vergangenheit erinnern wollte, mit Itachi darüber zu reden fiel ihr leichter als gedacht.

"Weniger",lächelte sie. "Eigentlich war es ein Kerl ..."

"Oh", Itachi überlegte kurz. "Dann nehme ich an, dass du wegen einem Jungen dein Elternhaus verlassen hast, vermutlich sogar von zu Hause weggelaufen?"

"Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen", seufzte die Blonde.

"Und was ist mit ihm passiert? Habt ihr euch getrennt und du bist deswegen zurück?"

"Nein, wir waren nicht lange zusammen. Ich hatte zwar erst gedacht, er sei meine große Liebe, aber da hatte ich mich getäuscht."

"Warum bist du dann so lange in New York geblieben? Deine Familie war doch hier, oder konntest du nicht zurück?"

"Eigentlich wollte ich nicht. Ich hatte dort jemanden kennengelernt ...", Temari wurde leiser. Ab diesem Punkt zu erzählen schmerzte und sie wusste nicht, ob sie es konnte.

"Oh ha, deine zweite große Liebe?", Itachi merkte den Wandel und versuchte vorsichtiger nachzuhaken. Es wäre vielleicht besser gewesen, gar nicht nachzufragen, aber zu sehr interessierte ihn diese Geschichte.

Temari lächelte traurig. "Nein, meine beste Freundin."

Nun war Itachi überrascht und ihm brannten tausend Fragen auf der Zunge, aber Temaris betrübter Gesichtsausdruck ließ ihn schweigen. Wenn sie reden wollte, sollte sie es von sich aus machen. Ab hier durfte und wollte er sie nicht mehr bedrängen.

Eine Weile herrschte Schweigen.

Temari hing ihren Erinnerungen nach, währenddessen Itachi sie beobachtete und an seinem Kakao nippelte. Es war wirklich ein interessantes Mädchen, dass ihm da in seinem Tonstudio über den Weg gelaufen war, und er hatte richtig gehandelt, sie näher kennen zu lernen. Sie war nicht nur ausgesprochen hübsch, sondern auch intelligent und freundlich.

"Sag mal, wie kamst du eigentlich auf mein Tonstudio?", brach er das Schweigen, in dem er hoffte dezent vom Thema abzulenken. Scheinbar hatten sie schmerzhafte Erinnerungen eingeholt.

Temari schaute erst verwirrt auf, doch dann zwang sie sich zu einem Lächelnd. "Naja, früher wollte ich immer mal Sängerin werden", gestand sie lächelnd.

"Oho, also lag ich mit Broadway gar nicht so falsch?"

"Nee, die Liebe zur Musik und zum Singen ... weißt du, die hab ich von Sakura", wieder lächelte sie ihr trauriges Lächeln.

Itachi hätte sich selbst Ohrfeigen können. Er wollte sie ablenken und nun stach er genau zu! "Und Sakura ist deine beste Freundin in New York gewesen?", hakte er dennoch nach.

Temari nickte. "Wir haben zusammen Texte geschrieben, naja viele waren es nicht. Aber es hat uns Spaß gemacht und wir haben davon geträumt, eines Tages vielleicht mal hier her zu kommen und einen Song aufzunehmen. Deswegen war ich irgendwie nicht ganz da, als ich in deinem Tonstudio auftauchte. Irgendwie hat es mich daran erinnert", Temari seufzte leidlich.

"Na dann hast du hier den Hauptpreis gewonnen! Wir können zurückgehen und mal eine Aufnahme machen. Mich würde interessieren wie deine Stimme klingt", Itachi hoffte Temari dadurch etwas aufzuheitern, doch es war wiedereinmal ein Tritt ins Fettnäpfchen.

"Ich denke nicht. Es war unser Traum, nicht meiner ... ohne Sakura würde es keinen Sinn machen."

Itachi sah Temari teilnahmsvoll an. "Was ... was ist aus deiner Freundin geworden?", fragte er vorsichtig und kaum hörbar. "Habt ihr euch gestritten?"

"Gestritten?", Temari schüttelte traurig den Kopf. "Kein Streit der Welt hätte unsere Freundschaft zerstören können! Wir waren wie Schwestern! Eine Familie, ob Blutsverwandt hin oder her."

"Und warum dann ..."

"Weil ... weil sie mich für tot hält ..."
 

*PUH* Juchu, endlich hab ich das Kapitel vollendet! Tut mir echt leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich hab lange rätseln müssen, wie und was Itachi nun macht. Jetzt steht das Konzept aber endlich und ich denke, es wird nun schneller vorwärts gehen! Auf jedenfall werde ich mir mühe geben. Das nächste Kapitel ist auch schon zur Hälfte fertig, also wenn nichts dazwischen kommt, lade ich es auch demnächst hoch. Allerdings bin ich zur Zeit voll in Renovierungen verstrickt, weshalb ich lieber nicht schwöre *g* Trotzdem hoffe ich, dass alles so klappt, wie es soll und ihr Freude am Lesen haben werdet. Für konstruktive Kritik bin ich natürlich immer zu haben *lach* Also bis später, und einen schönen ersten Advent noch!

Eure Cherry



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  JackyDBlade
2009-12-24T21:52:49+00:00 24.12.2009 22:52
hamma kapitel
der schlusssatz war auch hamma

Von:  xxx
2008-11-30T22:33:08+00:00 30.11.2008 23:33
hey
klasse kappi

gruß xxx
Von:  shiiro-yuki
2008-11-30T17:00:03+00:00 30.11.2008 18:00
hey

super tolles kappi ach und vielen dank für die ens hab mich gefreut ^-^
hoffe das du bald das nächste kappi on stellt bin jetzt schon gespannt wies weiter gehen wird


viele liebe grüße
shiiro-yuki


p.s. wünsche dir auch einen schönen ersten advent^-^
Von: abgemeldet
2008-11-30T14:09:36+00:00 30.11.2008 15:09
hey hey

danke für deine ens und die auch einen schönen advent ;)
du hast so n schönen schreibstil...gefällt mir richtig^^
voll hart, dass sakura temari für tot hält, aba warum???
cool dass temari und itachi sich kenen gelernt haben, des könnte ja noch was werden und er kann dann beweisen, wie viel besser er als vater sein wird xDDDD

also mach weiter so
bin schon voll gespannt wies weiter geht
lg sakura93
Von:  Sakura-Jeanne
2008-11-30T12:01:27+00:00 30.11.2008 13:01
hamme rkapitel
freue mich wenn s ieter ghete


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