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Warum eigentlich immer ich?

von

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Lysistrate

4. Kapitel

In dem Hermione ihre Vorherrschaft verteidigt
 

'Aaaalso, Zusammenfassung des bisher Geschehenen: ich soll meine Jungfräulichkeit verlieren, habe es gerade geschafft, einen meiner besten Freunde richtig zu blamieren und habe dafür gesorgt, dass Malfoy seine Klappe hält! Ich hab heute schon echt viel geschafft!'

Grinsend ging Hermione zum Gryffindortisch, setzte sich und begutachtete, was es zum Frühstück gab.

'Mmh! Pfannkuchen mit Himbeersauce! Genau das, was ich heute brauche!'

Sie tat sich einen Pfannkuchen und besonders viel Soße auf ihren Teller. Dann schaute sie sich um...und stellte fest: sie wurde von vielen gemustert.

'Let the game begin!'

Mit einem ziemlich anrüchigen Grinsen auf den Lippen, strich sie mit ihrem Zeigefinger etwas Soße vom Rand. Er war nun voll davon...das musste man doch ändern.

Sich der Wirkung sehr genau bewusst, bewegte sie ihren Finger langsam Richtung Mund. Ganz langsam, beinahe zärtlich, lutschte sie die Soße von ihrem Finger.

Seamus, der ihr gegenüber saß, sprang urplötzlich auf und hechtete aus der Halle.

Kurz spielte sie mit ihrer Zunge an der Fingerspitze und nahm dann ihre Hand wieder runter. Genüsslich fuhr sie noch mit ihrer Zunge ihre Lippen nach, dann blickte sie auf.

Noch nie waren so viele Blicke auf sie gerichtet gewesen.

Goyle sabberte, und sein Brötchen viel ihm aus der Hand... andere sprangen, ähnlich geschockt wie vorher Seamus, auf und rannten weg.

'Das war ein Sieg auf ganzer Linie! Selbst Klein-Malfoy guckt fasziniert! Legt euch nie mit einer Frau an!'

-

Hermiones Gedanken wurden von den eintreffenden Eulen unterbrochen.

Ein sehr edel aussehender Waldkauz landete neben ihrem Teller. Sie nahm ihm den Umschlag ab. Er war an sie adressiert. Als sie ihn öffnete und das Pergament heraus nahm, strömte auch ein herrlicher Erdbeergeruch aus dem Umschlag. Genüsslich sog sie den Duft ein.

Wer auch immer diesen Brief verfasst hatte, er hatte Stil. Dann faltete sie das Pergament auseinander...

Sehr geehrte Miss Granger,

sicher wundern Sie sich, warum ich Ihnen schreibe! Ich bin nur um Ihr Wohlergehen besorgt. Diese alberne Wette, sie könnte Sie zerstören. Wenn ich dieses doch nur zu verhindern wüsste...

Ich habe festgestellt, dass der Raum der Wünsche sich gegen den Wettbewerb stellt. Dort sind Sie sicher.

Bitte machen Sie nichts Unüberlegtes, zu viele beobachten jeden Ihrer Schritte in der Hoffnung, dass Sie einen Fehler begehen.

Passen Sie auf sich auf! Bitte! Zu viel steht auf dem Spiel.

Nehmen Sie sich besonders vor den Malfoys in Acht. Ich kenne Ihre Methoden, und wenn Sie einmal in Ihren Bann gezogen sind, dann gibt es kein Zurück.

Kämpfen Sie, kämpfen Sie für die Selbstbestimmung, kämpfen Sie gegen das Patriarchat. Wenn es nicht wäre, dann wären uns jetzt nicht die Hände gebunden.

Wussten Sie, dass die Schulräte beraten haben, ob sie den Wettbewerb beenden sollten? Sie hätten die Macht dazu, allerdings wurden die wenigen vernünftigen Stimmen überhört.

Leider sieht man es als Spaß an, aber man sollte niemals mit einer Frau spielen.

Ich kann nur an ihren Verstand appellieren, dass Sie auf sich aufpassen.

Malfoy liebt es, Blumen zum Erblühen zu bringen und sie dann vertrocknen zu lassen! Sie haben viel mehr als das verdient!!

Leider sind mir die Hände gebunden.

Bleiben Sie nicht allein, jemand sollte Sie begleiten! Ziehen Sie die anderen weiblichen Gryffindors zu Hilfe. Bitte unterschätzen Sie die Gefahr nicht. Der größte Fehler wäre es, alles als eine Art Spiel abzutun.

Denn es ist viel mehr als das...

Mehr darf ich nicht sagen, nur soviel, ich werde Ihnen immer helfen...immer...

Geben Sie nur nicht auf!

Hochachtungsvoll

Der Brief endete ohne Unterschrift. Wer auch immer den Brief verfasst hatte, er wollte anonym bleiben.

-

Erschrocken schaute Hermione sich um... was wurde hier nur gespielt? Sie musste schnellstmöglich hier weg, Ginny suchen, vielleicht konnte sie ihr helfen. Sie schob ihren Teller weg und rannte in ihren Schlafsaal. Dort angekommen, fiel sie Ginny in die Arme.

„Mensch Mione, was ist denn los? Du wirkst, als ob dir der Leibhaftige begegnet wäre!“

„Ginny, du musst mir helfen... ich dachte, es geht nicht mehr schlimmer, aber der Scheiß-Wettbewerb scheint noch viel komplizierter zu sein, als ich angenommen hatte. Hier, lies!“

Ginny nahm ihr das Blatt Pergament ab und las es durch.

„Scheiße! Was geht hier ab? Diese verfluchten Schulräte... wie können sie es wagen!“

Ginny setzte sich zu Hermione, welche zusammengesunken auf ihrem Bett kauerte und nahm sie in den Arm. „Ach Mensch, Kleine, wir schaffen das! Wir müssen nur herausfinden, warum dein anonymer Verehrer so besorgt um dich ist.“

Hermione schüttelte sich, als würde sie hoffen, dass dadurch alles wegfallen würde.

„Es ist doch total krank! Erst erfahre ich, dass per Wettbewerb derjenige Hauspunkte bekommt, der mich entjungfert oder erregt, und dann wird mir mitgeteilt, dass die Folgen noch viel weit reichender sein könnten. Was ist eigentlich los? Warum kann mir keiner Antworten geben?“

Während sie sprach, wurde sie immer lauter. Ihre Augen begannen wütend zu funkeln.

„Shhh, Mione, reg dich ab, Wut bringt uns jetzt nicht wirklich weiter! Aber was mich mal interessiert ist ja, wer der Verfasser des Briefes ist. Irgendwer scheint da ja sehr um dich besorgt. Möchtest du mir was sagen?“

„Ich habe keine Ahnung, wer der Verfasser ist. Aber er scheint mich zu kennen. Hast du den leichten Erdbeergeruch bemerkt? Ich liebe Erdbeeren, aber davon wissen eigentlich nur meine Muggelfreunde was. Wer auch immer den Brief verfasst hat, er muss sehr genau auf Kleinigkeiten achten.“

Hermione schmiss sich aufs Bett und grübelte über den vermeintlichen Verehrer nach. Immer, wenn sie aus den Ferien kam, hatte sie eine kleine Flasche Erdbeerparfüm bei sich, und zu besonderen Gelegenheiten benutzte sie das Parfüm. Allerdings nur so wenig, das es kaum auffiel. Doch sie konnte nicht weiter in Gedanken schwelgen, da Harry in den Schlafsaal gestürzt kam.

„Harry? Was machst du hier?“

„Sorry Gin, muss mal mit Mione reden... hab gleich für dich Zeit, Schatz!“

Hätte er sich die Mühe gemacht und seine Freundin genauer angeschaut, hätte er gemerkt, dass diese leicht sauer war.

„Mione, du musst mit einem Gryffindor schlafen!“

„Bitte was?..“

„Na, du willst doch, dass wir die Hauspunkte bekommen, oder etwa nicht?“

Verwundert guckte Harry sie an.

„HARRY JAMES POTTER, WIE KANNST DU ES WAGEN!“

Diesmal war Ginny diejenige, die laut wurde.

„DURCH DICH UND RONALD HAT HERMIONE JETZT EXTREME PROBLEME UND DU KOMMST IHR MIT SO WAS? SIND HAUSPUNKTE ETWA WICHTIGER, ALS IHRE GEFÜHLE? DU IGNORANTES ARSCHLOCH!“

Harry starrte Ginny an, als ob sie ein Knallrümpfiger Kröter wäre. „Was ist denn euer Problem? Meine Güte, Hermione ist halt noch Jungfrau und soll jetzt „erlöst“ werden. Für Liebe ist doch später noch Zeit!“

Er hatte es kaum ausgesprochen, als Ginny ihm auch schon eine gescheuert hatte. Dann zerrte sie ihn aus dem Schlafsaal. Sie sprach den Zauber wieder neu, der verhinderte, dass Jungen in den Mädchenschlafsaal kommen konnten.

Als sie damit fertig war, sah sie, dass Hermione erschöpft eingeschlafen war. Wahrscheinlich zu viel Stress, vermutete die Weasley.

Während Hermione wieder von ihrem dunklen Unbekannten träumte und sich in seinen schwarzen Augen verlor, legte sich Ginny einen Schlachtplan zurecht.

Sie erfuhr, dass alle Jungs derselben Meinung waren. Hermione sollte mit einem Gryffindor schlafen, dann war der Wettbewerb erledigt, und Gryffindor würde mit einem riesigen Vorsprung an Punkten den diesjährigen Hauspokal gewinnen. Diese verblödeten Idioten dachten nicht einmal daran, dass Hermione vielleicht alles ganz anders haben wollte.

Ginny trommelte die älteren, weiblichen Gryffindors in ihrem Schlafsaal zusammen und erläuterte ihnen die Situation. Als sie fertig war, schaute sie in die Runde. Alle guckten leicht betroffen, keiner wollte mit Mione tauschen.

„So Mädels, ihr seht also, Hermione steckt ziemlich in der Klemme. Wir sind Gryffindors, wir sollten ihr helfen, meint ihr nicht auch?“

Zustimmendes Gemurmel war die Antwort.

„Ich finde, wir sollten ein Exempel statuieren! Die Jungs wollen also, dass Hermione mit einem von ihnen schläft... tja, Pech gehabt, das hat sie nicht vor. Sie bedrängen sie fast, also haben sie sich das, was kommt, selbst zuzuschreiben.

Ich weiß nicht, ob ihr mitmacht, aber ich habe nicht vor, Harry ranzulassen, solange er die Meinung vertritt, dass Hauspunkte wichtiger sind, als die Willensfreiheit! Und ich bin sicher, das wird ihm sehr schnell zeigen, wie es ist, wenn das eigene Wohl untergeordnet werden soll!“

„Wow, geniale Idee!“

„Danke, Parvati. Also, der Schlachtplan sieht wie folgt aus: Keinen Sex, kein Kuscheln, nur ein bis zwei kleine Küsschen pro Tag. Egal, wie sehr gebettelt wird! Und bitte, bleibt hart! Im wahrsten Sinne des Wortes.. .für die Jungs! Denen zeigen wir es.“

-

Die Mädels machten sich auf den Weg! Ginny brachte Hermione etwas Essen aufs Zimmer. Die Arme hatte für heute echt genug gehabt.

Dann machte sie sich auf den Weg, um Harry zu suchen.

Er war es, der sie fand, sie umarmte und ihr einen Kuss in den Nacken hauchte. „Hallo, mein Engelchen. Ich wollte mich entschuldigen!“, hauchte er ihr zärtlich ins Ohr.

'Jetzt bloß nicht weich werden!' befahl sie sich.

Harry begann sie zu streicheln, seine Hände fuhren ihre Konturen ab. Doch als er in die Nähe ihrer Brüste kam, schlug sie seine Hände weg.

„Tut mir echt Leid, aber weißt du, ich bin echt nicht in Stimmung. Weißt du, das mit Hermione, das geht mir so nahe. Ich kann das jetzt nicht! Komm doch einfach wieder, wenn alles geklärt ist!“

Harry zog scharf die Luft ein und schaute seiner Freundin nach, die gerade verschwand. Hatte sie ihm wirklich gerade einen Korb gegeben? Kopfschüttelnd machte er sich auf die Suche nach ein paar Jungs. Wenn die Weiber rumzickten, dann muss man halt anderweitig Spaß haben.

'Die kriegt sich schon wieder ein!'

Mit diesem Gedanken eilte er davon.

Wenn der wüsste!

TBC

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Ich möchte mich bei Beere und merclar für ihre Reviews bedanken



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