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Dein Schmerz auf meiner Haut

von

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„Ich sah dein rotes Blut, das über meine Haut perlte.“

Gleißendes Licht blendet mich. Ich realisiere die Deckenbeleuchtung. Als ich den Blick senke, sehe ich Daniel vor mir stehen. Er war es, der zu mir sprach. Mein Blick schweift umher; wir stehen in einer Küche.

„Dein Herz lag in meinen Händen.“ Daniels Stimme klingt verzerrt und schallend. „Ich habe es rücksichtslos zerquetscht, Henri.“

Während ich ihn anschaue, verschwimmen seine Züge vor meinen Augen zu einer grotesken Ansammlung von Farben und Linien. Ohne auf ihn zu achten, sehe ich mich weiter um. Alles in diesem Raum ist Braun, durchtränkt von roten Flecken, doch so hell, dass ich die Lider fast schließen muss.

Ein Haushaltsbeil liegt auf dem Tisch.

„Wenn ich jetzt gehen wollte“, nehme ich Daniels Worte von der Seite wahr, „was würdest du mir bieten, um es zu verhindern?“

Ich werfe meinem Freund einen flüchtigen Blick zu. Mein Schädel fühlt sich an, als wolle er jeden Moment bersten durch den Schmerz, der in meinen Schläfen pulsiert. Ich greife nach dem Beil.

Meine Lippen bewegen sich nicht, als ich antworte:

„Reicht dir mein Arm?“

„Das würdest du nicht tun“, sagt er spöttisch.

Gefühle überschwemmen mich wie eine Flut, gegen die ich nichts ausrichten kann; Angst, Ekel, Verzweiflung, Erniedrigung.

Ich lege meinen linken Arm auf die Anrichte und hebe den rechten, der das Beil hält. Mit meinem ganzen Körpergewicht schlage ich zu.

In dieser kurzen Sekunde, in welcher das Metall auf meinen Arm zusaust, kann ich nur an eine Sache denken, die mir so lächerlich scheint, dass ich fast lachen möchte:

Hoffentlich ist es nicht zu schwer, den Knochen zu zerschlagen.

Ein Ruck durchfährt meinen gesamten Körper; ein Ruck, der sich nicht nach Schmerz anfühlt. Ich spüre, wie Luft in meine Zellen dringt, wie die Klinge in meinem Fleisch steckt und wie ich meine Hand im nächsten Moment nicht mehr fühlen kann. Zögerlich sehe ich hinab. Blut spritzt auf, sodass ich glaube nichts mehr erkennen zu können.

Im nächsten Augenblick ist mir klar, dass ich es nicht geschafft habe.

Sofort hebe ich das Beil erneut und lasse es auf den Arm schnellen.

Das kann nicht sein...

In völliger Panik schlage ich immer und immer wieder auf den Knochen ein, der nicht unter meiner Kraft nachgibt. Schweiß mischt sich unter das Blut. Ich hiebe weiter auf meinen Arm ein. Immer und immer und immer wieder...
 

Mit einem Schrei fahre ich aus dem Schlaf hoch.

Ich sitze in meinem Bett und völlige Finsternis umgibt mich. Es war wieder nur ein Traum, wieder nicht real und dennoch grausam echt. Mein Herz rast, schlägt mir hart gegen die Brust, sodass ich mich nicht beruhigen kann.

Warum?

Warum kann ich mich nicht mehr kontrollieren?

Ruckartig stehe ich auf und verliere für einen Augenblick die Orientierung, da durch die plötzliche Bewegung Übelkeit über mir zusammenbricht. Ich stolpere vorwärts und erfasse die Tischkante, an der ich mich abstütze, während meine Lungenflügel unbarmherzig Luft in meinen Körper und Blut durch meine Adern pumpen. Meine Hand gleitet fahrig über die Holzplatte.

Plötzlich sacke ich zusammen. Ich fühle meinen linken Arm nicht mehr.

In der Dunkelheit der Nacht kann ich nicht erkennen, wo ich mich befinde. Mein Geist ist zu verschleiert, um es mir mitzuteilen. Mit der rechten Hand fahre ich erneut über den Tisch und erfasse ein Instrument, welches Erinnerungen in mir wach ruft.

Sofort hebe ich den Cutter nah vor meine Augen, sodass ich ein schwaches Schemen erkennen kann. Ohne einen einzigen Gedanken bewegen sich meine zittrigen Finger, ein klickendes Geräusch erklingt.

Mein Kopf hämmert in einem unerbittlichen Rhythmus, kalte Schauer jagen mir über den Rücken, mein ganzer Körper ist angespannt und das Atmen fällt mir schwer.

Im nächsten Moment fühle ich mich wie in Trance. Ich kann meinen Arm wieder spüren, da mit dem Schmerz Leben durch meine Adern flutet.

Zu spät realisiere ich die warme Flüssigkeit, die über meinen linken Arm fließt. Ich erwache aus meinem Traumzustand, erhebe mich vorsichtig und durchquere mein eigenes Zimmer, um das Licht anzuschalten.

Grelles Weiß brennt in meinen Augen, sodass ich sie schließen muss. Als ich mich daran gewöhne, fällt mein Blick hinab auf meinen linken Arm und ich bin nicht überrascht, dass sich mehrere Schnitte wie eine Gravur in das Fleisch zeichnen.

Ich kann mich spüren. Ich lebe noch.

Völlig erschöpft lehne ich mich gegen die Wand, meine Augen sind weiterhin auf die Wunden gerichtet, aus denen das Blut sickert und zu Boden tropft. Wenn mit diesem Blut alles Widerwärtige aus meinem Körper quellen würde...

Noch immer hämmert es in meinen Schläfen, doch langsam wird mein Denken wieder klar und eine Frage bohrt sich wie Eis in meine Gedärme.

Bin ich das wirklich? Dieses Selbst, das mir nicht mehr unbekannt scheint, bin das wirklich ich? Oder habe ich mich verändert?

Von einem unbestimmten Instinkt angetrieben, verlasse ich das Zimmer, um im Bad nach dem Medizinkasten zu greifen. Während ich die Mullbinden und das Desinfektionsmittel herausnehme, betrachte ich meinen Arm, von welchem ununterbrochen das Blut auf die Fliesen tropft. Schließlich wische ich mit einem getränkten Tuch durch die Wunden.

Früher wäre mir das nie passiert. Verzweifelt hänge ich noch an dem letzten Rest meiner Seele und versuche diesen einen Wunsch aus meinem Gedächtnis zu verbannen, welcher mir so fremd erscheint.

Ich möchte sterben.
 

Am Morgen sitze ich in der Küche. Wieder ist eine Nacht vergangen, in der ich kaum schlief, seit Daniel nach seinem Fieber gegangen war. Und noch immer habe ich das Bild vor meinen Augen, als er an meiner Haustür stand, die Hand auf der Klinke und den Blick auf mich gerichtet. Nie sah er mich so abweisend an wie in diesem Moment. Dann war er hinausgetreten, ohne ein einziges Wort zu sagen.

Ich stelle die Tasse zurück auf den Tisch, da ein Zittern durch meinen Körper geht. Mein linker Arm, der völlig mit Mullbinden umwickelt ist, fällt schlaff herab. Mit einem Seufzen lehne ich mich im Stuhl zurück und lege den Kopf in den Nacken.

Schmerz durchflutet meinen Körper. Schmerz, den ich mir selbst zufügte, und Schmerz, welchen mein Freund verschuldete. Doch letztendlich gibt es keine Schuld mehr.

Ich flüchte, bin zerrissen und ertrinke in meiner eigenen Verlorenheit.

Das Einzige, das mich noch am Leben hält, ist Daniel.
 

Ich schrecke hoch und fasse mich irritiert an die Stirn. Irgendetwas durchschnitt meine Gedanken, während ich tief versunken war. Ich sitze auf dem Sofa und schaue verwirrt durch das Fenster in die Dunkelheit, welche sich schon ausgebreitet hat. Seit wann ist es Nacht?

Bedacht fahre ich mit der Hand durch mein Haar und schüttle langsam den Kopf.

Plötzlich klingelt es erneut an der Tür.

Ich stehe auf und bleibe einen Moment nur benommen auf den Beinen. Als es zum dritten Mal klingelt, setze ich mich langsam in Bewegung, um die Wohnungstür zu öffnen.

Daniel steht vor mir und schaut mich mit einem undurchdringlichen Gesichtsausdruck an, der teilweise traurig scheint. Er sagt nichts.

„Daniel“, flüstere ich, doch dann festigen sich meine Worte, „was ist denn?“

Er sieht zögerlich zu Boden und fragt mit leiser Stimme:

„Hast du Zeit?“

„Natürlich.“ Mit einem Schritt möchte ich ihm Platz machen, doch er schüttelt den Kopf und entgegnet:

„Können wir rausgehen?“

Ich mustere ihn noch einen Moment, greife dann nach meiner Jacke und dem Schlüssel und gehe aus der Wohnung.

Daniel setzt seinen Weg augenblicklich fort, als wir aus dem Haus in die nächtliche Kälte treten. Während ich neben ihm laufe, reißen die Gedanken an mir, als wollten sie mich zerfetzen. Mir ist klar, dass ich noch immer versuche, meine Klarheit zu bewahren, doch das alles ist nur eine Lüge. Diese Wahrheit ist bitter, aber zu allen Zeiten eine gegebene Tatsache für mich. Ich werfe meinem Freund einen Blick zu und muss feststellen, dass ich zärtliche Zuneigung für ihn empfinde.

Daniel schaut nicht zu mir auf und streicht nur nervös eine kurze Haarsträhne zurück. Wieder packt mich das Verlangen, ihn in die Tiefe zu zerren und zu vernichten.

„Wo soll das alles noch enden?“, sagt Daniel plötzlich und starrt weiterhin vor sich auf den Gehweg zwischen den ruhigeren Häuserblocks.

Irritiert schweige ich.

„Henri, ich wollte mich nie so gehen lassen.“

„Wovon redest du?“, falle ich ihm kalt ins Wort.

Er sieht zu mir auf und entgegnet mit einem Anflug von Wut:

„Ich war im Fieber. Wieso hast du das getan?“

„Du gehörst mir“, antworte ich schlicht, „ich kann mit dir machen, was ich will.“

Er schaut mich verzweifelt an und wendet kurz darauf den Blick ab, während wir weiter durch die Straßen gehen. In meiner Selbstverblendung stellt sich mir die Frage, ob Daniel unterliegt. Ist er mir ausgeliefert? Habe ich nun endlich gewonnen?

„Du hast Angst“, fahre ich fort, mit völliger Kühle und Spott in der Stimme, „diese Sache zwischen uns hätte nie anders enden können. Hast du das vergessen? Oder ist es dir erst jetzt klar geworden?“ Ein Lächeln umspielt für den Bruchteil einer Sekunde meine Lippen.

Dann bleibt Daniel stehen und fragt:

„Und was hat das für einen Sinn?“ Er sieht mich erwartungsvoll an, doch ich schweige. „Wir werden uns gegenseitig in den Untergang treiben, Henri. Aber wozu?“

Mein Blick verfinstert sich. Bevor ich eine Antwort geben kann, fährt Daniel fort:

„Sag nichts. Ich will es nicht hören. Wir machen uns nur gegenseitig fertig, denn du kannst nicht leugnen, dass du mich hasst. Habe ich Recht?“

Er schaut mich durchdringend an und wartet. Ich antworte:

„Ja. Ich hasse dich.“

„Und...“, ein Lächeln legt sich auf Daniels Züge, „du liebst mich.“

Die Augen vor Kälte erstarrt, blicke ich ihm ins Gesicht, während er meinen Blick weiterhin festhält und sagt:

„Henri, ich liebe dich und du weißt, dass es stimmt. Auch wenn diese Worte hart sind, habe ich sie damals akzeptiert, sowohl von mir als auch von dir.“

Er tritt an mich heran und hebt seine Hand, berührt leicht meine Wange, um über meine Haut zu streichen. Ich gebe mich dem Schmerz hin, der wohltuend in meiner Seele brennt, und öffne mich dem süßen Begehren, welches langsam mein Selbst zerstört.

„Aber...“, ich höre das Vibrieren in seiner Stimme, „es hat alles keine Bedeutung mehr, Henri.“

Ein seltsames Gefühl schleicht sich in meinen Körper und verzehrt von innen mein Fleisch, sodass alles in mir zu kochen scheint. Ich kann den Sinn in Daniels Gesagtem nur schwer erfassen, als wäre alles von einem spürbaren Nebel verschleiert.

„Du liebst mich jetzt“, spricht er weiter, „aber was wird später sein? Vielleicht hast du Recht und ich habe wirklich Angst.“ Mit zweifelnder Miene schweifen seine braunen Augen zu Boden, um kurz darauf erneut auf mir zu ruhen.

„Doch in einer Sache irrst du dich möglicherweise...“

Ich verstehe es nicht...

Wieso kann ich nicht verstehen, was er sagt?

„...Ich habe keine Angst vor dem Abgrund, auf den wir zusteuern, Henri. Ich fürchte eher, dass wir ihm ausweichen könnten, wenn wir uns irgendwann nicht mehr so wichtig sind.“

„Was redest du?“, bringe ich endlich stockend hervor.

„Wir wissen nicht, was die Zukunft für uns bereit hält“, sagt er traurig, „das bringt doch alles nichts. Wir sollten...“

„Wovon redest du da?“, fahre ich ihn an. „Das ist feige, Daniel.“

„Ja.“ Er seufzt. „Mir ist klar, dass ich feige bin. Es tut mir auch Leid.“

„Was tut dir Leid? Ich begreife nicht, was du eigentlich willst.“

„Das ist es, Henri. Ich will nichts, denn ich kann nicht mehr. Lass uns aufhören.“ Bedächtig geht er einen Schritt zurück.

Alles um mich herum dreht sich. Das kann er nicht machen...

Daniel lächelt mich an, sodass ich mich verraten fühle von seinen sanften und kalten Händen, die mein Herz berührten, um mir die Wahrheit über mein abscheuliches Dasein zu zeigen.

„Unsere Wege sollten sich hier trennen, Henri.“ Er dreht sich um. „Es ist besser so, glaube mir.“

Als er gehen will, bin ich hinter ihm und halte ihn am Mantel fest. Daniel bleibt stehen, wendet sein Gesicht jedoch nicht zu mir.

„Glaubst du wirklich, dass das so einfach geht?“, flüstere ich mit zitternder Stimme. „Was soll das? Gib dich nicht der Illusion hin, du könntest dich von mir befreien.“

„Lass mich los.“ Daniel klingt unruhig, aber auch entschlossen und kalt.

„Nein“, antworte ich.

Soll das die Strafe dafür sein, dass ich glaubte die Kontrolle über die ganze Situation zu besitzen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es uns auseinander reißen soll und auch wenn ich wusste, dass das Warten bald ein Ende haben würde, hätte ich wahrscheinlich nie die Kraft dazu besessen, mir die jetzige Situation bewusst vor Augen zu führen. Meine eigene Kaltblütigkeit entlarvt sich plötzlich als nutzlos.

„Lass mich, Henri. Bitte.“

„Das kann ich nicht.“ Meine Stimme ist ebenso unsicher wie seine.

„Was willst du denn jetzt machen?“, fragt er mich.

Ein schwaches Keuchen entrinnt meiner Kehle und ich grabe meine Hände fester in das Material seines schwarzen Mantels.

„Ich weiß es nicht.“ Panisch sehe ich mich um, als sollte der Ausweg nahe liegen. Eisige Kälte ergreift von mir Besitz, sodass ich das Gefühl habe, unausweichlich erfroren zu sein. Ich könnte ihn jetzt töten.

Doch ich will Daniel nicht verlieren.

„Was kann ich denn tun?“ Die Frage ist leise und drängend. „Sag mir, was ich machen soll.“

Er antwortet nicht. Ich spüre, dass sein Körper zittert, als er endlich sagt:

„Mach es mir nicht unnötig schwer.“

„Bitte“, flüstere ich verzweifelt, fast flehend, „ich würde alles tun, Daniel.“

„Dann...“ Während ich noch stärker zupacke, um meinen Freund leicht an mich zu ziehen, bricht seine Stimme und wird plötzlich kühl. „Dann knie nieder.“

Ohne Zögern lasse ich den Mantel los und sinke hinab auf die Knie.

Augenblicklich geht Daniel fort und scheint sich nicht noch einmal nach mir umzudrehen. Seine Schritte sind gleichmäßig. Dumpf nehme ich wahr, wie sie sich ohne innezuhalten von mir entfernen, bis nur noch das Surren der Laternen zu hören ist.

Langsam schmerzt der harte Stein unter meinen Kniescheiben und mir wird unendlich kalt, sodass ich zittere. Ich hebe meinen Blick und sehe vor mir die leere Straße.

Wo ist Daniel?

Schwere zieht mich immer weiter hinab, als wollte sie mir zeigen, dass ich etwas vergessen habe.

Hat er mich allein gelassen?

„Daniel.“ Das Flüstern verklingt ungehört in der Nacht.

Während mein Atem in der Luft kondensiert, sind sämtliche Gefühle, die mich vorher quälten, taub und meinem Körper seltsam fremd geworden.

Mir ist zum Lachen zumute, aber ich kann nicht.

Nicht mehr.

Ich dachte, ich würde um uns kämpfen.

War es so einfältig, daran zu glauben, obwohl wir nie eine Chance hatten?

Ich dachte, ich könnte mich gegen alles zur Wehr setzen.

Nun bin ich verloren, kann mich nicht mehr finden, weil Daniel das Verlangen ist, durch das ich erkannte, wer ich wirklich bin. Kein einfacher Soldat, dessen Seele im Krieg gestorben ist, kein Mensch, der zu lieben gelernt hat. Das alles sind Lügen.

Was soll ich jetzt tun?

Ich sehe zu Boden und fühle, wie Tränen über meine Wangen rinnen und auf die Steine tropfen. Sie sind mir lästig, doch hindere ich sie nicht daran, sich eisig in meine Haut zu beißen. Nie war ich so schwach, wie in diesem Moment.

Meine Erlösung.

Mein Tod.

Wo bist du?

Ein Schatten fällt auf mich und als ich hochsehe, steht Daniel vor mir, dessen Silhouette von einer Straßenlaterne in seinem Rücken bestrahlt ist, sodass ich sein Gesicht nicht erkennen kann. Dann höre ich ihn sprechen:

„Unsere Beziehung hatte nie eine Chance, Henri.“ Er beugt sich hinab und streicht mir über die Wange, um die Tränen fortzuwischen. „Wie gut, dass es noch immer die Hoffnung gibt.“

Behutsam legt er die Arme um mich.

Ich schlucke und antworte mit rauer Stimme:

„Ich hasse Hoffnung.“

Daniel schmunzelt in meinem Nacken und entgegnet:

„Ich wollte mir nur einen kleinen Spaß mit dir erlauben, doch einmal ausgesprochen hatte ich keine Kontrolle mehr über meine Worte. Sie haben mir selbst Angst gemacht. Es stimmt zwar, was ich sagte, aber du hast Recht; so einfach komme ich nicht von dir los.“

„Außerdem“, ich hole Luft und lasse meine Tränen langsam versiegen, „spielt es keine Rolle, was später ist. Wir leben jetzt.“

„Ich weiß.“

Mein Freund zieht mich enger an sich und ich lächle. Immer werde ich mich an ihm abmühen.

„Ich wollte dir noch etwas sagen“, setzt er schließlich wieder an, „ich hasse dich auch.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schreiberliene
2009-12-18T21:15:12+00:00 18.12.2009 22:15
Der erste Satz ist nicht optimal gewählt, wenn du mich fragst; aber auch darüber haben wir schon geredet. ;D

Der letzte gefällt mir dafür sehr gut; überhaupt habe ich das Gefühl, dass das Kapitel relativ schwach anfängt und dann gegen Ende wieder fahrt aufnimmt.

Es wird immer deutlicher, wie Ich-orientiert die beiden sind; alles andere tritt dagegen in den Hintergrund.

Um ehrlich zu sein, war mir das Leiden Henris aber ein bisschen zu viel...
Altes Thema, ich weiß.

Irgendwie habe ich ein Gefühl, wie es ausgehen könnte. Es ist echt schade, dass die Dialoge so steif sind; das nimmt der Geschichte den Biss.

Alles Liebe,

anna abgemeldet


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