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SchlägerTYP

♀+?= Spongebob
von

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Einmal per Anhalter und wieder zurück... Nebenbei noch was essen

Ich kniff die Augen zu, nahm tief Luft und stieß einen lauten Schrei aus.

Hätte nur noch gefehlt, dass ich in ES Zimmer geplatz wäre, wenn sie schon voll dabei wäre!

Warum sperrte dieses billige Etwas nicht die Zimmertür zu?!

Aber mir egal.

So sehr es mich auch anekelte, ich war wütend. Meine Wut tobte und wartete nur darauf, sich auf ES zu entladen.

"Wanda!" Meine Schwester sah mich wütend an und zeigte auf die Tür. "RAUS, VERDAMMT!"

"Nein", knurrte ich. "Weiß Mom, was du hier machst?"

ES verdrehte die Augen. "Verpiss dich."

Der junge Mann in ihrem Bett, der sicher schon an die 17 war, sah sie verwirrt an.

"Ich denke nicht", sagte ich und verschränkte die Arme. "Bonjour, ich bin Wanda. Et toi?"

Der Junge mit den zerzausten kurzen braunen Haaren schien überfordert.

"Was labert die da?", fragte er ES und diese schnaubte.

"Ignoriere sie. Mom hat vergessen den Keller abzusperren und da kriecht DAS DA ab und zu heraus."

"He!" Ich ignorierte ES Worte und sah ihren Freund böse an. "Ich hab dich nach deinem Namen gefragt!"

Keine Reaktion sondern nur ein genervter Blick seinerseits.

"Hey!" Ich trat an das Bett heran und sah ihn böse an. "Ignorierst du mich? Ich werde nicht gerne ignoriert."

"Du nervst", knurrte er und ES schrie wütend auf.

Ich hatte ihnen nicht nur den Sex kaputt gemacht - Schulterklopfer für mich - sondern auch den restlichen Abend.

Aber genug vom Selbstlob. Ich sollte langsam echt verschwinden, da ich zum einen ES nicht halbnackt sehen wollte und ihren Freund hasste.

"Was hast du mit meinem Skateboard gemacht?", fragte ich und ES schrie erneut wütend auf.

"WAS WEISS ICH! UND JETZT HAU AB!"

"Nein, Schlampe! Was hast du mit meinem Board gemacht?!"

"HAU ENDLICH AB!"

"NEIN!"

Ich fand es gar nicht witzig, was ES mit meinem Skateboard gemacht hatte! Sie hatte es versteckt und mit Sicherheit wieder auseinander gebaut!

Das wäre ja nicht das erste Mal!

"Und du warst in meinem Zimmer!", schrie ich und ES schrie zurück.

"LECK MICH DOCH!"

"NEIN DANKE! DAS SOLL DEIN TOLLER FREUND MACHEN! UND DU WEISST DAS ICH ES HASSE, WENN DU AN MEINE SACHEN GEHST!"

"HAU AB, WANDA!"

"GIB MIR MEIN BOARD WIEDER!"

"SUCH ES DOCH!"

Es klingelte und ich schnaubte. Glück gehabt, ES.

"Wer ist das?" ES Freund sah sie beunruhigt an. "Du hast gesagt, deine Mutter käme erst gegen halb zwölf zurück!"

"Reg dich ab", knurrte ES. "Das ist nur Wandas Traumkerl, der sie nicht ran lässt." ES grinste fies und winkte mir auf ihre billige Art. "Ade, Wanda! Dein Playboy wartet vor der Tür."

Ich zeigte ES den Mittelfinger und knallte die Zimmertür so laut zu, dass etwas von der Wand fiel.

"SCHLAMPE!", schrie mir ES nach, aber ich ignorierte sie.

Ich sprang vier Treppen gleichzeitig nach unten und riss die Haustür auf.

"YO!"

"Yo."

Ich schlug bei Cary ein (Wer gab sich auch bitteschön die Hand?!) und grinste.

"Perfektes Timing. Ich war gerade dabei, ES beim Sex zu nerven."

Cary schauderte. "Bloß keine Details!"

Es gab drei weibliche Wesen, mit denen Cary niemals schlafen würde. Auf Platz 1: ES. Dann kam ich und dann (beunruhigend, ich weiß) auf Platz 3 seine ätzende Mutter.

Das wiederum machte deutlich: Cary würde eher mit seiner eigenen Mutter schlafen als mit mir oder ES.

"Deine Mutter nicht da?" Cary schob sich an mir vorbei und sah sich um.

"Wo ist meine Freundin?", fragte er grinsend und die Angebetete sprang in der Küche laut hörbar vom Küchentisch.

Das Miststück namens Zouzou kam um die Ecke geschoßen und miaute glücklich.

Sie war eine weibliche schwarze Katze und absolut scharf auf Cary.

Seit sie vor vier Jahren als kleines Kätzchen zu uns kam war sie auf ihn fixiert. Ich war der Arsch, der ihr das Fressen kaufen musste und das Katzenklo sauber machen SOLLTE, Cary der geliebte Sonnenschein.

Mauzend und vor Glück fast platzend schlang sich die kleine Schlampe zwischen Carys Beinen hin und her und dieser nahm sie lachend auf den Arm.

Schnurrend zeigte Zouzou Cary ihre ganze Liebe und würde ihm bis ans Ende der Welt folgen. Ach was, sie würde ihn auf den Pfoten dahin tragen!

"Sie liebt dich", sagte ich und verzog das Gesicht angewidert.

Cary nickte nur. "Tja, einer muss ja lieb zu ihr sein."

"Ich bin lieb zu ihr!"

"Na klar." Cary küsste Zouzou auf den Kopf. "Sie lügt", sagte er zur Katze und diese miaute laut und glücklich.

"Fickt euch doch gleich", sagte ich und verdrehte die Augen.

Cary lachte und ließ Zouzou auf den Boden.

Diese sah zu ihm hoch und schnurrte.

"Hoch in mein Reich!", rief ich und hob die Faust in die Luft. "Nieder mit der Ordnung!"

Cary folgte mir die Treppe hoch und wir zwei gaben uns alle Mühe, laut die Stufen hoch zu trampeln um ES ja beim Sex zu stören.

Sogar Zouzou kapierte was wir vor hatten und miaute zu dem Getrampel noch laut und dröhnend.

ES fluchte und warf etwas schweres gegen die Tür.

Ich bezweifelte, dass sie ihren Freund geworfen hatte. Wäre aber lustig...

Oben angekommen knallte ich die Zimmertür zu und Cary warf sich auf mein Bett.

Sofort sprang Zouzou auf ihn drauf und kletterte unter sein T-shirt.

Schnurrend rollte sie sich darunter zusammen und Cary lachte leise.

"Sie ist süß", sagte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er wusste was ich davon hielt...

"Sie ist scheiße", sagte ich und gähnte. "Also, was geht ab?"

"So einiges", grinste Cary und sah Linkin_Park an.

Die Jungs starrten eisern zurück.

"Ich muss dir was sagen", sagte Cary und sah weiter an die Decke.

"Spucks aus."

"... Sei nicht sauer."

"Jetzt schon."

Cary seufzte. "Ich hab dich bei einer Freundin von mir angemeldet für Nachhilfe in Mathematik."

"Gefickt oder noch in Bearbeitung?"

"In Bearbeitung."

"Oh."

Cary sah die Sache mit den Frauen und dem Sex pragmatisch.

Die Frauen waren verrückt nach ihm, er war glücklich.

Er suchte bei ihnen die Bestätigung, die er Zuhause dank seiner nie Zeithabenden Mutter nie gefunden hatte.

Sein Vater war absolut überfordert und total zerstreut und gratulierte seinem Sohn jedes Jahr entweder zwei Wochen zu früh zum Geburtstag oder vergaß es ganz.

Jede hübsche Frau durfte einmal Cary 'genießen'. Danach nie wieder.

Er redete ab und zu mit ihnen, wenn er sie dummerweise irgendwo traf, war glücklich wenn die Tussis wieder oder immer noch auf ihn scharf wurden oder waren und ließ sie charmant fallen.

Der Gedanke an eine Beziehung, dauernd einem Mädchen Liebe, Zeit und Gefühle schuldig zu sein machte ihm Angst.

"Und wenn ich aber kein Bock hab?", fragte ich und beugte mich über Cary.

Vorsichtshalber hob ich schon mal die Faust, um zuschlagen zu können.

Cary grinste nur. Er wusste, dass ich ihn niemals wirklich schlagen würde.

"Willst du bei den Prüfungen bestehen?"

"Vielleicht...", sagte ich langsam und Cary grinste breiter.

"Also."

Ich schrie wütend auf und trat gegen das Bett.

"ICH WILL ABER KEINE NACHHILFE VON DEINER NEUEN FLAMME!"

"Komm schon, Spongebob. Sie ist wirklich gut und du könntest sie vielleicht sogar ein wenig mögen. Sie ist keine von diesen üblichen Tussis."

"Aha. Willst du jetzt ein Fleißkärtchen, wegen sich langsam abbauende Oberflächlichkeit?!"

"Wäre nicht schlecht", sagte Cary und richtete sich vorsichtig auf.

Zouzou kletterte unter seinem Shirt hervor und sah mich böse an.

Geh sterben, Katze! Ich hab andere Probleme.
 

Es gab ein Ritual.

Und das verlangte von mir und Cary die hohe Kunst des absoluten Nichts tun.

Chillmania, wie wir es seit Jahren schon nannten.

Wie es ablief?

Ganz einfach.

Man nehme zwei von dem Leben gequälte Individuen und füge eine absperrbare Tür hinzu.

Die wichtigste Zutat: Eine bequeme Couch die direkt unter einem großen Dachfenster stand.

Wenn es dunkel war und man die Sterne im Himmel sehen konnte war es perfekt.

Sprechen war immer erlaubt, aber im Moment nicht von Nöten.

Wenn wir schweigend nebeneinander auf meiner Couch lagen und in den Himmel starrten war es das Beste, was mir passieren konnte.

Wir waren allein. Keine andere Leute die an Cary herumzogen und ihn mir weg nahmen. Klang nicht nur egoistisch, sondern war auch so.

Aber es nervte mich, wenn eine Krisi, Ardita, Lea oder was weiß ich wie noch auftauchten, Cary anlächelten und mir wertvolle Stunden mit ihm klauten.

Wir hatten noch dieses Jahr, dann wurde es übel.

Wieso?

Nun... Wir waren dann fertig. Ich müsste schauen wie ich mit meinem Abschluss irgendwo durchkam. Ein gutes College konnte ich knicken. Die würden einen Lachanfall bekommen, wenn ich da mit meinen schlechten Noten aufkreuzen würde.

Cary hätte ganz gute Chancen, war aber nur noch dieses Jahr hier in den USA.

Danach ging es mit seiner Mutter zu seinem Vater nach London.

Übel, ich weiß.

Ich war nie in Europa. Ich hatte in meinem erbärmlichen Leben die USA nie verlassen. Ich war nicht mal in Kanada gewesen!

Aber ich und Cary wussten seit zwei Jahren, dass er nach seinem Schulabschluss nach England musste. Sein Vater wollte schon früher, dass seine Frau und Sohn nachzogen, aber beide konnten nicht so einfach abspringen und wollten es nicht.

Vor allem Cary hatte sich quer gestellt.

Als sein Vater immer weiter drängte, verloren Carys Eltern vollkommen die Kontrolle über ihren Sohn.

Er wurde laut, aufsässig und aggressiv. Legte alles kurz und klein und hasste seine Eltern.

Er sperrte sich tagelang in sein Zimmer ein, sprach kein Wort mehr mit seinem Vater und wurde immer extremer, was die Sache mit dem Sex und den Frauen betraf.

Schließlich gaben seine Eltern auf und so wartete man noch zwei Jahre.

Immer wenn Carys Vater Urlaub hatte, kam er für paar Tage zurück in die USA und verkündete glücklich, wie toll und gesichert sein Arbeitsplatz in London wäre. Und wie schön die Wohnung wäre...

Cary verdrehte immer nur die Augen, doch langsam hatte er sich daran gewöhnt, bald in England zu leben.

Und dann war nicht nur ein Meer zwischen uns, sondern auch fehlendes Geld.

Das hin und her fliegen war mega teuer und deswegen kam Carys Vater so selten für kurze Zeit zurück.

Ich müsste ewig sparen, für einen Flug hin und zurück.

Unterkunft war ja kein Problem, aber es war MEGA teuer. Zumindest für eine fast 17jährige die kein Taschengeld bekam.

Es waren nur noch drei Wochen, bis zu den Prüfungen.

Von da an nur noch vier Wochen bis Schulende und dem endgültigen Abschluss.

Carys Mutter packte jetzt schon eifrig und schickte immer mehr Möbel nach England.

Cary hatte ihr gedroht, wenn sie auch nur auf die Idee käme, in seinem Zimmer schon zu packen, würde er das Haus anzünden.

Herzlos abfackeln, würde er es und sich dabei köstlich amüsieren.

Man merkte, dass er Angst hatte. Er hatte Panik vor England. Mega Schiss.

Das Thema war inzwischen verboten. Wir sprachen nie laut darüber. So etwas gehörte nicht laut ausgesprochen. Gesprochenes war gesagt, konnte nicht zurückgenommen werden. Auch nicht wenn man sagt, man nimmt das gesagte zurück.

Verwirrend, aber meiner Meinung nach logisch.

"Sponge?"

"Qui?"

"Ist es dir immer noch nicht peinlich, ungeküsst zu sein?"

"Nö."

"Ich glaub dir das irgendwie nicht..."

"Dein Problem, Cary."

"Und was willst du machen?"

"Attentat."

"Na dann..." Cary seufzte und streckte sich. "Zouzou, geh runter von mir."

Die Katze schnurrte beim Klang seiner Stimme nur mega laut, bewegte sich aber kein Stück.

"Gewalt würde da helfen", schlug ich vor und Cary sah mich skeptisch an.

"Ich weiß nicht, ob Haustiere das passende für dich sind."

Ich zuckte mit den Schultern. "Sie fängt ja immer an zu stänkern. Ich wehre mich nur."

Cary schüttelte den Kopf. "Bist du dir absolut sicher, dass du keine Paranoia hast?"

"Nein. Aber Zouzou ist eine hinterhältige Schlampe! Bei dir macht sie immer auf lieb und bei mir?! Das blöde Vieh mutiert dann immer zu einem zweiten ES!"

"Du übertreibst."

"Ha! Ich untertreibe, mindestens!"

Es klopfte.

"Eh! mach auf!"

"Geh sterben, ES!"

"Wo hast du die Pizza hingemacht, die in der Gefriertruhe lag?!"

"Keine Ahnung!", rief ich und schielte auf den leeren Teller, der zwischen mir und Cary auf der Couch stand.

Ja, die Pizza war lecker gewesen. Keine Frage.

"SAG SCHON!"

"Dann sag mir wo mein Skateboard ist!"

"Schlampe!"

"ES!"

Cary lachte und erhob sich. Er würde mit ES spielen. Das tat er immer, wenn sie ihm auf die Nerven ging und sich einfach nicht verdünnisieren wollte.

Er sperrte die Zimmertür auf und lächelte meine zerzauste, frisch gefickte und momentan von ihrem Freund allein gelassene Schwester an.

Ihre Tussi-Hormone gingen sofort bei diesem Lächeln mit ihr durch und sie wurde rot.

"Kannst du bitte abhauen?", fragte Cary charmant. "Du gehst mir auf die Nerven. Danke." Er knallte die Zimmertür wieder zu und grinste, als ES sich wirklich leise fluchend vom Acker machte.

"Na, wo bleibt der Applaus?"

Ich war überrascht, dass Zouzou keinen riesen Stoffinger auspackte mit der Nummer eins drauf oder ein Schild auf dem Stand 'Cary! Ich liebe dich!'.

Meine behinderte Katze vergnügte sich stattdessen mit einem simplen Schnurren.

Ich applaudierte auf eine sarkastische Art und Cary verbeugte sich.

"Danke. Nur zu gütig."

Ja. Diese Abend bei mir waren immer das Highlight.

Niemand war da, der mir Cary wegnehmen konnte.

Unsere Freundschaft war dann einfach das einzige, was eine Bedeutung hatte. Alles andere prallte von uns ab wie ein Springball von einer harten Wand.
 

Sport war scheiße.

Hab ich aber sicher schon erwähnt.

Meiner Meinung nach konnte man dieses Fach getrost neben Jesus nageln und hängen lassen.

Erschöpft, gepeinigt und gequält ließ ich mich in den Sitz fallen und beobachtete die Leute im Zug.

Alles Leute, mit hunderten Problemen. Mit tagtäglichem Stress und dem Wunsch nach Freiheit. Der Angst, nicht anerkannt zu werden. So wie ich.

Als Außenseiter da zustehen und ausgelacht zu werden.

Hinter mir lästerten Mädchen und gaben sich nicht mal mehr die Mühe leise zu sprechen.

Aber das war mir egal. Es tat mir nicht weh, sondern ärgerte mich.

Ich wollte gar nicht zu diesen Tussis gehören. Zu diesen Möchtegern-Coolen. Ich war ich und damit fertig.

Trotzdem wäre ich meinen Mitmenschen sehr verbunden, wenn sie aufhören könnten über andere zu lästern.

Eine Gruppe von Schlampen hatten einen kleinen Jungen gefunden, den sie nerven konnten.

Cary war von seiner Mutter abgeholt worden, da er noch zum Schwimm-Training musste.

Also musste ich die Zugfahrt ohne ihn und mit leerem Mp3-Player überleben.

Die drei Tussen, die sich zu einem vielleicht mal gerade 14jährigen gesetzt hatten, grinsten ihn an.

Sie wollten mit ihrer Weiblichkeit prahlen. Keine Frage.

"Wie heißt du?", die Schwarzhaarige mit der spitzen Nase lächelte. "Sag schon, Kleiner."

Der leicht überfordert wirkende Junge starrte sie an.

Er hatte kurze zerzauste rote Haare, grüne Augen und Sommersprossen.

Auf seinem Schoß lag ein Buch und seine Schultasche hatte Platz zwischen seinen Beinen gefunden.

"Sag schon. Wir beißen nicht, nur selten." Das kam von der gelockten Tussi mit einem verboten tiefen Ausschnitt.

Und genau dorthin wanderten die grünen Augen des Jungen, was die Mädchen grinsen ließ.

Oh du armes, überfordertes Individuum. Du bist gefickt, wortwörtlich.

"Sag schon deinen Namen." Die Blonde berührte 'perzufall' das knie des Jungen, woraufhin dieser krampfhaft aus dem Fenster sah.

Er wusste, was sie erreichen wollten. Und er wusste genauso gut wie die Mädchen, dass er bald ein Problem hatte.

"Ist er nicht süß?"

Die Mädchen kicherten und erneut wurde 'perzufall' das Knie des Jungen berührt.

Also echt! Diese blöden Ziegen waren vielleicht so alt wie ich oder auch HÖCHSTENS ein Jahr älter und mussten sich daran erfreuen, wenn ein schwerstpupertierender Junge sich wegen ihnen bald MEGA blamierte!

So was regte mich auf!

Vor allem da es kaum zu übersehen war, wie sehr der Junge nach Hause wollte.

Als eins der Mädchen anfing ihn richtig heftig anzumachen, riss meine Geduld.

"He!" Ich richtete mich auf und die Mädchen drehten den Kopf in meine Richtung.

Ich saß direkt in dem anderen Vierer neben ihnen.

Die alten Frauen, die bei mir im Vierer saßen und das Schauspiel mit abwertenden Blicken verfolgt hatten, sahen mich nun gereizt an.

Mir aber völlig egal.

"Was ist?", zickte die Blonde und der Junge sah mich kurz an.

"Hört auf den Kerl zu belästigen. Mir wird schlecht. Wenn ihr es SO nötig habt, fickt euch doch gegenseitig auf dem Wc hier. Bis zum nächsten Bahnhof sind es ja noch zehn Minuten."

"Halt dein Maul!", fauchte die gelockte Tussi und warf ihre Haare zurück. "Wir können reden mit wem wir wollen! Misch dich also nicht ein, wenn du keine Probleme haben willst!"

"Du willst mich schlagen?", fragte ich gehässig.

"Ich schwör dir, du bist dran!", zickte die Blonde und ich zeigte ihr den Mittelfinger.

"Ach ja? Dann komm her. Ich tret dir so fest in den Arsch, dass du deine gefickte Lunge irgendwo aufsammeln kannst."

Die Blonde verkrampfte sich und sah den Jungen an.

"Kleiner, nervt dich diese Hexe auch so?"

Der Junge musterte kurz ihre Oberweite, sah sich die langen lackierten Fingernägel an und entschied gegen sie.

Keiner bekam gerne Krallen beim Sex in den Rücken gerammt

"Nein", sagte er und seine Stimme klang krächzend.

Sag ich doch. Pubertierend. Aber so richtig.

"Wart nur ab", fauchte die Blonde und erhob sich.

Die drei Tussen wussten, dass ich sie locker wegstecken konnte.

Ich hatte einen Ruf, der mir ziemlich voraus geeilt war.

Ihre Freundinnen folgten ihr und der Junge seufzte erleichtert, als er alleine zurückblieb.

Aber ein 'Danke' hörte ich nicht.

War ja wieder zu typisch...
 

Ich lief so schnell ich konnte.

Am Endbahnhof musste ich immer eine halbe Stunde auf meinen nächsten Anschlusszug warten und hatte heute mal gedacht, zwischen durch was essen zu können.

Aber falsch gedacht.

Die Kassiererin beim 'Run and GO'-Shop war etwas neben der Spur gewesen und hatte irgendwas bei der Kasse verstellt.

So musste ich EWIG warten, bis sie mir endlich mein Wechselgeld gab. Und ohne Wechselgeld wollte ich den Laden nicht verlassen.

Doch was hatte ich davon?

Das bisschen Wechselgeld und gleich ein fettes Problem, wenn ich meinen Zug nicht bekam!

Ich sprang über einen Koffer einer Japanerin, die mir daraufhin verwirrt nach sah und schlängelte mich geschickt durch den Abendbetrieb im Bahnhof.

Mist, mist, mist, mist, mist, mist, mist, mist...

Mega Mist! Ich wusste einfach, dass der Tag für den Arsch war! Und den Stress direkt nach Sport! Die Hölle, echt!

Ich stieß mit jemanden zusammen und dieser fluchte.

Es war ein junger Mann Anfang 20 mit einem feinen Anzug, der penibel gepflegt aussah.

Die Krawatte saß perfekt und das kurze schwarze Haar war militärisch kurz.

"Passen Sie doch auf!", fluchte er und hob ein Handy auf, welches ihm aus der Hand gefallen war.

Er tippte kurz darauf herum und fluchte erneut.

"Verdammt! Sie haben mein Handy ruiniert! Sind Sie zufrie..."

Mehr bekam ich nicht mit, da ich los lief und mein Zug sah... Der die Türen schloss und los fuhr.

Ohne mich, wohl bemerkt.

Ich seufzte, haute mir eine flache Hand gegen die Stirn und knurrte Verwünschungen, die ziemlich oft was mit dem Entgleisen meines verpassten Zuges zu tun hatten.

"War das Ihr Zug?"

Die Stimme des 'Sie haben mein Handy ruiniert'-Typs tauchte hinter mir auf und ich nickte.

"Nun, jeder das was er verdient", sagte er gehässig und ich drehte mich verärgert um.

"Problem?", knurrte ich und der junge Mann grinste.

"Nein. Sie scheinen aber ein Problem zu haben. Der nächste Zug in diese Richtung fährt in zwei Stunden. Dumm gelaufen, oder?"

"Geh sterben."

"Sehr charmant."

"Ich gib mir Mühe."

Genevt ließ ich mich auf eine Bank nieder. Der 'Sie haben mein Handy ruiniert'-Typ folgte mir.

Wollte der jetzt das Geld für das Shit-Handy, oder was?!

"Was ist?", fragte ich und sah zur Uhr.

Ich hasse dich Zeit! Ich hasse dich! Geh sterben und hol diesen komischen Kerl gerade mit!!

"Lust auf einen Kaffee?" Der 'Sie haben mein Handy ruiniert'-Typ legte den Kopf leicht schief. Er war höchstens 22.

"Nein. Davon bekomme ich Depressionen."

"Tee?"

"Blähungen."

"Wasser?"

"Kann ich auch auf dem Klo saufen."

'Sie haben mein Handy ruiniert' seufzte geschlagen und richtete seine Krawatte. "Wenn es daran liegt, dass ich Sie gerade eben so angefaucht habe, entschuldige ich mich hiermit."

HÄ?! War hier was kaputt oder war der Kerl auf Drogen?

"Was willst du, verdammt?!", fauchte ich und der Kerl baute sich anmutig auf.

"Sie einladen."

"Wozu?"

"Warum nicht?"

"Ich warte auf meinen Zug."

"Der erst in zwei Stunden fährt."

"Also du bist der miserabelste Kinderschänder den ich je erlebt habe."

'Sie haben mein Handy ruiniert' sah mich geschockt an. "Ich bin doch kein Kinderschänder!"

"Dann verpiss dich trotzdem. Ich bleib hier sitzen. Egal was kommt."

Der junge Mann setzte sich elegant neben mich und ich sah ihn böse an.

"Hau ab!"

"Nein. Erst wenn Sie mir ihren Namen gesagt haben."

"Bist du ein Cop?"

"Nein."

"Hau ab. Mann!"

Der junge Mann seufzte. "Schon gut. Ich habe verstanden. Ich wollte nur freundlich zu Ihnen sein."

"Du redest wie ein Arschkriecher."

'Sie haben mein Handy ruiniert' erhob sich, sah mich kurz an und schritt davon.

Also DIESEN Macker sollte man mal checken.

"Hat er dich belästigt?" Eine Frau, die die Szene beobachtet hat, sah mich neugierig an.

Ja, hätte sie wohl gerne!

"Nein. Ich hab sein Handy kaputt gemacht."

Die Frau sah mich verwirrt an.

Ich konnte es mir nicht verkneifen und fügte grinsend hinzu "Es waren Kinderpornos drauf."

Die Frau sah entsetzt drein und ich verdrehte die Augen.

Mein Gott, Evolution... Was hast du nur falsch gemacht?
 

Am Abend lauschte meine Mutter verwirrt der Erzählung über den 'Sie haben mein Handy ruiniert'- Kerl.

Sie war froh, dass ich nicht mitgegangen war, wusste aber nicht was sie zu dem zerstörten Handy sagen sollte.

"Vielleicht mag er dich ja", sagte Mom plötzlich und ich seufzte genervt.

"Natürlich."

"Wie alt war er nochmal?"

"Höchstens 22."

"Ist doch ein schnittiges Alter."

Himmel Arsch und Zwirn!

Ist es auch möglich, nicht immer auf so ein Thema zu rutschen? Aber wie es schien war es das absolut NICHT!

Alles schien sich nur um Liebe, Sex, Liebe und Sex zu drehen!

"Wanda, reg dich nicht auf. War doch nur Spass. Stacy, willst du noch Kartoffeln?"

ES war sauer, weil ich keinen Ärger bekommen hatte, als ich über zwei Stunden Verspätung hatte.

Meine Schwester erhob sich einfach ohne ein Wort und knallte die Küchentür zu.

Sie war eine Katastrophe.

Einfach nur eine Katastrophe... So wie mein Leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  il_gelato
2008-09-08T17:28:24+00:00 08.09.2008 19:28
Ich liebe deinen Stil. Der ist zum niederknien.

Schreib weiter so!


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