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Heiraten Widerwillen

TRxHP oder HPx??
von

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Friedensbedigung

Hey

Meine eine Harry Potter FF ist abgeschlossen und hier haben wir auch schon wieder die nächste =) Es geht wieder um Harry und Tom, allerdings ist Tom trotz allem der Böse und Dumbledore der gute Alte. Also viel Spaß mit Lesen ^^
 

Prolog/Kapitel 1 –Friedensbedingung

„Severus, ich habe einen Auftrag für dich.“, Lord Voldemorts rote Augen blitzten den Todesser gefährlich an und Angesprochener ließ unterwürfig den Kopf sinken, während er darauf wartete, dass sein Herr fort fuhr. „Ich möchte, dass du mir Potter bringst. Lebendig und unverletzt. Sollte dies nicht sein Zustand sein, in den du ihn mir auslieferst, wirst du meinen Zorn zu spüren bekommen.“ „Jawohl, mein Herr.“, sagte der Meister der Zaubertränke zur Antwort, ohne, dass er weitere Fragen stellte. In Anwesenheit der Todesser des niedrigeren Ranges war ihm dies nicht gestattet, denn auch seine treuesten Todesser bestrafte der gefürchtete Zauberer zu jener Zeit gern mit dem Cruziatusfluch. Doch mit der Antwort des Hogwartslehrers löste Lord Voldemort nun die Versammlung auf.
 

Seine Todesser verneigten sich noch vor ihm und standen dann nach und nach auf. Seufzend und mit geschlossenen Augen legte der dunkle Lord Zeige- und Mittelfinger auf seinen Nasenrücken und lauschte. Deutlich konnte man die Stimmen und das Rauschen der Todesser hören, die sich unterhielten und einen geeigneten Platz zum verschwinden suchten. Hier und da gab es ein Ploppen zu hören, was verriet, dass manche der Anhänger Voldemorts disapparierten, während andere den Kamin benutzten oder auf ganz andere Weise verschwanden. Auffällig war nur, dass niemand den Salon durch die Tür verließ, was aber auch seine Richtigkeit hatte, denn keiner der Todesser durfte genau herausfinden, wo die Versammlungen mit ihrem Meister stattfanden.
 

Erst, als nur noch sechs von Voldemorts Anhängern anwesend waren, öffnete eben dieser wieder seine Augen, trank ein paar Schlucke seines Cognacs und nahm dann die Illusion des Schlangengesichts mit den roten Augen von sich. Statt diesem trat ein neues Gesicht zum Vorschein. Seine Haut war etwas dunkler und nicht mehr so kreideweiß, er hatte lange, zum Zopf gebundene, schwarze Haare und von seinem recht hübschen Gesicht konnte man abschätzen, dass er um die 30 Jahre alt sein musste. Tom Riddles trotz allem kühl wirkenden, blauen Augen sahen seine sechs treuesten Todesser an, die unverwandt seinen Blick erwiderten. Sie alle konnten sich enge Freunde des dunklen Lords nennen, auch wenn es recht merkwürdige Freundschaften waren. Es war eben nicht besonders leicht, mit Voldemort, egal ob in seiner Rolle als dunkler Lord oder Tom Riddle, auszukommen.
 

„Tom, wenn mir dir Frage erlaubt ist, welchen Grund hast du, Potter zu entführen, wo es dir doch lieber ist, ihn und Dumbledore im Kampf zu töten?“ „In der Tat, ich gebe dir Recht Bellatrix, es wäre mir lieber.“, sagte der Mann kühl und sah zu der schwarzhaarigen Frau, die gerade erst aus Askaban geflohen war und Sirius Black aus dem Weg geräumt hatte. Die meisten wären nun wahrscheinlich unter den Blicken des dunklen Lord eingeschüchtert gewesen, doch Bellatrix Lestrange zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Aber wer sagt denn, dass ich Potter umbringen werde? Und ja, die Frage ist dir auch erlaubt…“, fuhr Tom Riddle fort, „Allerdings werde ich dir keine Antwort darauf geben.“
 

Die sechs Todesser warfen sich kurze Blicke zu, sagten aber nichts mehr. Dafür erkannte man an ihren Gesichtern, dass sie noch einige Fragen hatten, welche ihnen Tom sicherlich nicht beantwortete, wenn sie sie stellten. Nur einer der noch anwesenden Menschen und das war Lucius Malfoy, der neben seiner Frau Narzissa saß, sah nicht sonderlich aus, als wunderte ihn das Vorhaben seines Meisters und Freundes. Tom achtete gar nicht auf die Blicke der sechs einzigen Personen, denen er bisher vertraut hatte und goss sich noch einen Schluck Cognac ein. „Wie ich gesagt habe, Severus, ich möchte, dass Potter bis zum Wochenende bei mir ausgeliefert wurde, natürlich unversehrt. Lucius, du kennst als einziger meine Gründe für die Entführung des Jungen. Du und Narzissa, ihr habt sicherlich noch ein Gästezimmer in Malfoy Manor frei. Narzissa, du wirst dann so freundlich sein, das Gästezimmer so einzurichten, dass es Potter an nichts fehlt. Rudolphus, Bellatrix, Rabastan, ihr werden weiterhin eurer Aufgabe nachgehen, im Ausland nach neuen Zauberern zu suchen, die sich mir anschließen wollen. Das wäre es dann. Ich werde mich in meinem Zimmer zurückziehen.“ Damit stand Tom auf und rauschte elegant aus dem großen Salon Malfoy Manors. Zwei Stockwerke weiter oben öffnete er mit einem Zauber seine Zimmertür und trat ein.
 

~~~
 

Frustriert rührte Harry in der zähen, blauen Masse seines entwickelten Zaubertrankes herum. Der Gestank von Rons ebenfalls misslungenem, nun steinharten Trankes stieg ihm in die Nase, während der rothaarige Weasley mühevoll versuchte, sein Rührgerät aus der festen Substanz zu ziehen. Nur Hermine, die ihren Kessel links neben Harrys aufgestellt hatte, hatte einen perfekten flüssigen, hellblauen, fast durchsichtigen Trank erschaffen, so, wie er sein musste. Es gab einen Lauten knall und keiner erschreckte sich und ohne dass sich irgendjemand umsah, wussten alle, dass Nevilles Trank mal wieder in die Luft gegangen sein musste. Tatsächlich rauschte Professor Severus Snape auch gleich zu dem sofort eingeschüchterten Jungen, der trotz seiner siebzehn Jahre noch ziemlich kindlich wirkte und machte ihn zur Schnecke. Als das erledigt war, zog er Gryffindor noch ganze 20 Punkte ab. „Biestige alte Fledermaus.“, zischte Ron wütend und hielt einen abgebrochenen Rührstab in der Hand.
 

Allerdings hatte er nicht mitbekommen, dass Snape direkt hinter ihm stand und er fluchte weiter. „Ständig macht er uns fertig. Die Tränke von den Riesentrampeln Crabbe und Goyle sind noch schlechter als meiner.“ Ron schrie plötzlich auf, als dicht an seinem Ohr eine kalte Stimme ertönte: „10 Punkte Abzug für Gryffindor, Weasley und Strafarbeit für dich. Drei Rollen Pergament über die richtige Zubereitung dieses Trankes.“ Snape funkelte den Rothaarigen noch mal wütend an und musterte dann Potters Trank. „Wieder nichts geworden, Potter. Tja, welch ein Jammer. Ich denke heute Abend bei mir Nachsitzen würde dir ganz gut tun und dann werden wir schön diesen Trank hier noch einmal Brauen.“, sagte er kühl zu dem schwarzhaarigen Gryffindor, welcher den Blick mit demselben kühlen Ausdruck erwiderte. Allerdings protestierte er nicht mehr. Er hatte längst gemerkt, dass es zwecklos war, mit Snape zu diskutieren und dass dabei nur noch mehr Strafarbeit und Punktabzug herauskam.
 

Seufzend schmiss er die letzte Zutat in seinen Trank und ließ das zähe Gebräu nun kochen. „Wann soll ich da sein, Sir?“, fragte er schlecht gelaunt und wütend. „Um 6.“, sagte Snape genau wissend, dass da das Abendessen anfing und Harry so wohl nichts zu Essen bekam. Harry grummelte nur und nickte. „Aber Sir…“, wollte Herminen einwenden, doch sie wurde sowohl von Harrys, als auch von dem Blick ihres Lehrers zum Schweigen gebracht. „Schon gut, Hermine.“, flüsterte Harry ihr zu, „Hör lieber auf zu diskutieren, das bringt es eh nicht.“, sagte er und zuckte mit den Schultern. „Aber du kannst doch nicht schon wieder bei Professor Snape Nachsitzen, Harry.“, wisperte ihm das Mädchen zu, als der Lehrer wieder vorne an seinem Pult saß und irgendetwas schrieb, „Du musst ständig das Abendessen ausfallen lassen. Geh zu Dumbledore und beschwer dich.“ „Hermine, ich hab doch schon gesagt, es ist schon gut…“, Harry lächelte sie beschwichtigend an, doch keiner bemerkte, dass dieses Lächeln nur aufgesetzt war.
 

Harry war es egal, dass er bei Snape Nachsitzen musste. Er ging so oder so nur noch selten zu den Mahlzeiten und wenn, dann nur wenn nur noch wenige in der Halle waren. Seit dem Tod seines Paten Sirius wollte er oft alleine sein, einfach seiner Ruhe haben. Seine beiden besten Freunde Ron und Hermine verstanden ihn, denn auch sie ließen ihn in Ruhe, wenn er es wollte und waren sofort für ihn da, wenn er Gesellschaft brauchte. Auch die beiden waren traurig über den Tod Sirius Blacks, doch niemanden, nicht einmal Remus Lupin hatte es so sehr getroffen wie Harry. Es gab Zeiten, in denen Harry geglaubt hatte, Sirius war der einzige, der ihn verstand und für ihn da war. Das hatte ihn mehr und mehr zu einem Vaterersatz werden lassen, sodass dessen Tod umso schmerzlicher für den Gryffindor war. Nur, da Hermine und Ron ihrem besten Freund so sehr beistanden und auch Harrys andere Freunde, Ginny, Neville und Luna, die auch bei Sirius’ Tod dabei waren für ihn da waren, kam Harry langsam über den Tod des Mannes hinweg. Da dieser aber erst vor drei Monaten war, konnte der 16-jährige ihn doch nicht so recht vergessen.
 

Remus hatte mit ihm Briefkontakt angefangen und Harry hatte sich auch hin und wieder mit dem Werwolf zum Eis essen getroffen. Zwischen ihnen war eine… wie konnte Harry es nennen… brüderliche Freundschaft entstanden und er mochte den Mann sehr. Allerdings konnte dieser nie Ersatz für Sirius werden, dafür war Sirius einfach anders… einzigartig. Er hatte Harry einfach mehr Verständnis entgegengebracht und war für ihn da. Nicht, dass Remus das nicht tat, aber eben nicht so intensiv und väterlich. Eben mehr wie ein großer Bruder. Aber auch so freute sich der Gryffindor darüber, dass er ein solches Verhältnis zu dem ehemaligen Verteidigung – gegen – die – dunkle – Künste – Lehrer aufbauen konnte. „Harry? Harry, wo bist du mit deinen Gedanken? Es hat geklingelt.“, holte Ron seinen Klassenkameraden zurück in die Realität Harry sah überrascht auf, füllte ein wenig seines misslungenen Trankes in eine Phiole, reinigte seinen Kessel mit einem Zauber und half Ron dann noch, etwas von seinem versteinerten Trank abzumeißeln und in eine Phiole zu packen. Danach warf er seine Schulsachen in die Tasche und verschwand mit seinen Freunden aus dem Klassenzimmer.
 

Am Abend kurz vor 6 Uhr klopfte der Gryffindorsechstklässler an die Tür des Zaubertranklehrers und trat auf das „Herein.“, eben jenen Mannes ein. Snape sah auf, als der Gryffindor in seinem Büro stand. „Ich komme wegen meiner Strafarbeit, Sir.“, sagte Harry etwas trocken und trat näher. Der ältere Mann nickte nur. „Setz dich. Fang an, den Trank noch mal zu brauen. Die Zutaten stehen im Schrank und hier ist das Buch. Solltest du den Trank wieder verhauen, wirst du ihn so lange brauen, bis du es hinbekommst.“ Harry setzte sich also mit dem Buch und las sich alles genau durch. Er hatte sich vorgenommen, nichts falsch zu machen, aber er war sich sicher, Snape fand trotzdem irgendetwas, was ihn nicht an dem Trank passte. Während Harry also den Trank braute, stand Snape auf und suchte etwas in den Regalen.
 

Harry sah zu seinem Lehrer auf und als wenn der den Blick bemerkt hätte, wandte er sich zu Harry um, der sich schnell wieder umdrehte und sich seinem Trank widmete. Er hörte, dass Snape scheinbar gefunden hatte, was er suchte, da eine Schranktür geöffnet wurde. An dem Klackern von Glas hörte man, dass Phiolen umgestellt wurden, bis Snape schließlich eine bestimmte in der Hand hielt und die Glastür wieder schloss. Harry hörte genau, dass Snape etwas hinter ihm tat und seltsamer Weise machte ihn das nervös, so sehr, dass er sich irgendwann wieder zu Snape drehte. Doch Harry erschrak, als dieser direkt hinter ihm stand und in einer Hand ein feuchtes Tuch hielt. „Was wollen Sie, Sir?“, fragte Harry in Panik und sprang schnell auf. Bevor er jedoch weiterflüchten konnte, hatte Snape ihn gepackt und hielt ihm das Tuch auf Nase und Mund. Harry hielt sofort die Luft an und versuchte sich aus dem festen Griff des Mannes zu befreien.
 

Doch es gelang ihm nicht und irgendwann musste er automatisch wieder nach Luft schnappen. Sofort stieg ihm der Duft von etwas widerlichem in die Nase, in was das Tuch getränkt worden war. Harry merkte, wie ihm seine Augen schwer wurden und er langsam die Kontrolle verlor. Er war nicht mehr fähig sich zu verteidigen und zu versuchen, sich aus Snapes Armen zu befreien. Wenn der Meister der Zaubertränke ihn nicht fest hielt, wäre er wohl zusammengesackt, denn seine Kräfte in Beinen und Armen ließen nach. Langsam fielen seine Augen zu und seine Gedanken klinkten sich aus. Snape hob den nun bewusstlosen Jungen auf seine Arme und ging mit ihm zum Kamin.
 

~~~
 

Harry kam langsam wieder zu sich. Er lag auf einem weichen Bett und seufzte wohlig auf, als er sich in das Laken kuschelte und die Decke weiter über sich zog. Seltsam eigentlich, das Bett war nie seines aus seinem Zimmer in Hogwarts, denn das war nie so kuschelig weich und gemütlich. Plötzlich waren seine Erinnerungen wieder da, das Nachsitzen bei Snape und was dort passiert war, bevor er bewusstlos wurde. Sofort saß der Schüler kerzengerade im Bett, die Augen weit aufgerissen. Hecktisch sah er sich um. Er war in einem großen, hübsch eingerichteten Zimmer. Er lag auf einem großen Bett in der Mitte des Raumes. Neben ihm war ein kleiner Nachtschrank und eine Uhr darauf zeigte, dass es 12 Uhr mittags war. Neben einem großen Kleiderschrank standen mehrere Regale, die Bücher enthielten und auf dem Schreibtisch gegenüber des Bettendes war sogar ein Laptop vorhanden.
 

„Wo bin ich?“, fragte Harry leise und musste einen Aufschrei unterdrücken, als neben ihm eine Stimme ertönte. Er hatte noch gar nicht die andere Seite des Raumes beobachtet, wo eine Sitzecke an einem Kamin stand und so nicht bemerkt, dass dort ein Mann saß und den erschrockenen Harry musterte. „Du bist hier auf Malfoy Manor, Harry Potter.“, hatte der Mann auf sich aufmerksam gemacht und stand auf, um auf den Grünäugigen zuzutreten. „Wer sind Sie?“, fragte Harry panisch, „Was wollen Sie von mir? Bleiben Sie weg von mir.“ Der Mann blieb tatsächlich zwischen Bett und Sitzecke stehen und lachte amüsiert. Aber es war ein kaltes Lachen und ließ Harry erschaudern. „Harry… Harry… Harry…“, sagte er und musterte den Jungen wieder aus seinen kühlen, blauen Augen, „Erkennst du mich tatsächlich nicht wieder? Mich als deinen größten Feind?“
 

Harry keuchte auf, als ihm die Erkenntnis kam, wer der recht hübsche Mann Anfang Dreißig war. „Voldemort.“, sagte er panisch und sprang aus dem Bett. Er suchte und tastete nach seinem Zauberstab. „Was ist los Harry?“, fragte Tom und lehnte sich an einen Sesselrücken. „Suchst du etwas?“ Nebenbei wedelte der dunkle Lord mit etwas in der Luft. Als Harry genauer hinsah erkannte er, dass der Mann ausgerechnet seinen Zauberstab in den Händen hielt. „Was wollen Sie von mir?“, fragte Harry nun kühl und verdrängte seine Angst und Panik. Dafür blieb der abgrundtiefe Hass und die Wut auf den Mann, der seine Eltern getötet hatte, „Wenn Sie mich töten wollen, dann tun sie es jetzt.“ Lord Voldemort sah ihn nur weiterhin amüsiert an und legte Harrys Zauberstab für den Jungen unerreichbar auf einen kleinen Glastisch. „Wer sagt denn, dass ich dich töten möchte, Harry?“, fragte er und setzte sich wieder auf einen Stuhl, während er die Beine übereinander schlug, „Ich möchte mit der reden.“
 

Harry stutzte und sah ihn skeptisch und misstrauisch an. „Reden?“, wiederholte er. „Genau, reden.“, bestätigte Riddle und nippte an seinem Glas mit Cognac, welches neben Harrys Zauberstab stand, „Oder besser, dir ein Angebot machen.“ „Was für ein Angebot?“, fragte der Gryffindor misstrauisch und ließ den Älteren nicht aus den Augen. „Ein Friedensangebot.“, sagte Riddle bereitwillig zu Antworten. „Ah… und dass soll ich Ihnen glauben?“, wollte der Schüler wissen und obwohl er von außen her kühl wirkte, schlug sein Herz doch sehr stark und sein Magen zog sich schmerzvoll zusammen. „Ja… natürlich hätte ich da auch noch eine Bedingung.“ „Was ist, wenn ich die Bedingung nicht einsehe?“, fragte Harry nach und seine grünen Augen trafen direkt auf ein blaues Augenpaar.
 

„Du kennst doch meine Bedingung noch gar nicht… nun, aber ich werde dir deine Frage beantworten. Solltest du sie nicht einsehen, wird bald der Krieg ausbrechen, aber kein Goldjunge ist da, der die Zaubererwelt rettet. Gehst du drauf ein, bleiben du, deine kleinen Freunde und der Rest der Zaubererwelt am Leben und zwar in Frieden. Ist das nicht ein Angebot?“ „Und was ist Ihre Bedingung?“, wollte Harry also wissen, „Und wenn Sie das ernst meinen, mit dem Frieden, möchte ich das schriftlich.“ Riddle schnipste einmal mit seinen Fingern und ein Pergament in der Hand. „Hier ist die Friedenserklärung. Ich habe bereits unterschrieben, jetzt musst nur noch du es tun.“, erklärte der dunkle Lord und wedelte mit dem Pergament vor Harry rum. „Was ist Ihre Bedingung?“, fragte Harry erneut und sah ihn nun abwartend an, „Bevor ich das nicht weiß, unterschreibe ich gar nichts.“
 

„Die Bedingung ist…“, sagte Riddle, breitete das Pergament auf dem kleinen Glastisch neben Harrys Zauberstab aus und legte noch eine Schreibfeder dazu, „Dass du mich heiraten wirst.“ Harry erstarrte und sah den Mann vor sich fassungslos an. „Das kann nicht Ihr Ernst sein.“, sagte er überrascht. „Doch, das ist es. In dieser Friedenserklärung steht alles genau drin, du kannst es dir ja durchlesen und dir Gedanken darüber machen, ob du es unterschreiben wirst. Du weißt ja, was passieren wird, wenn du nicht zustimmst. Ich gebe dir 24 Stunden zur Entscheidung.“ Riddle stand auf und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Harry sah ihm nach. „Sir?“, fragte er, nachdem er den Schock einigermaßen verarbeitet hatte, „Wieso… wieso ausgerechnet so eine Bedingung?“, wollte er erfahren. Riddle blieb noch mal stehen, er stand schon an der offenen Tür und drehte sich nicht mehr um. „Das, Potter, werde ich dir nicht beantworten.“, damit verschwand er.
 

Erst, als die Tür ins Schloss gefallen war, ging Harry zu dem Glastisch und nahm seinen Zauberstab, den Riddle ihm dagelassen hatte. Mit dem fühlte er sich erst einmal sicherer. Er setzte sich an den Tisch und las sich den Vertrag durch. Er fühlte sich unwohl und wusste nicht, was das mit dieser seltsamen Bedingung zu bedeuten hatte. Wieso wollte Riddle ausgerechnet ihn heiraten? Nicht nur, dass sie beide Männer waren, er war ja auch noch sein Erzfeind. Er wollte Voldemort nicht heiraten, was brachte es diesem kranken Massenmörder, wenn er seinen Feind heiratete? Harry hätte nie unterschrieben, wenn da nicht die Tatsache war, dass ohne diese Friedenserklärung der Krieg ausbrach. Das fiele Zauberer und Hexen dadurch starben und dass auch seine Freunde und er starben. Das hieß, dass die Schwarze Magierseite irgendwann an die Macht kommen konnte und sowohl die Muggelwelt, als auch die restliche Zaubererwelt in Angst und Schrecken lebten. Harry vergrub sein Gesicht in seinen Händen und seufzte tief. Er war verzweifelt, aber sollte er wirklich sein ganzes Leben aufgeben und einen Mann, der nebenbei noch Lord Voldemort war heiraten, um den anderen zu helfen?
 

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So, was sagt ihr zum ersten Kapitel?

Lohnt es sich weiter zuschreiben?

Lg Shadè

Sorge um Harry

Hey

Wow, da habe ich doch tatsächlich mit Animexx und Fanfiktion zusammen 50 Kommentare bekommen *freu* Ich bin echt erstaunt, dass die FF so gut bei euch ankommt und vielen, vielen Dank. Ich hoffe ich habe niemanden bei der Kommentarbeantwortung ausgelassen, wenn doch, sagt es mir bitte
 

Kapitel 2 - Sorge um Harry

Harry lag auf dem riesigen Himmelbett und wälzte sich unruhig hin und her. Ihm kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, dass er hier lag und nicht einschlafen konnte. Auf jeden Fall war es stockfinster draußen. Unruhig wälzte er sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Sein Kopf schmerzte und seine Augen waren schwer, doch auch wenn er sie geschlossen hätte, hätte er doch nicht einschlafen können. Harry schluchzte lautlos und war einfach nur noch verzweifelt. Wo war er da nur wieder ungewollt rein geraten. Snape hatte ihn entführt und hier her zum dunklen Lord gemacht und dieser hatte ihm ein solches Angebot vorgelegt, dass er unmöglich annehmen und genauso wenig abschlagen konnte. Wenn er es annahm, war sein eh nicht schönes Leben zerstört, aber die Zaubererwelt war gerettet, wenn er den Vertrag ablehnte, war sein Leben ebenfalls zerstört und die Zauberer und Hexen der guten Seite gingen alle nach und nach im Krieg unter.
 

Was hatte er schon für eine Wahl. Doch was hatte Voldemort mit ihm vor, wenn er den Vertrag wirklich unterschrieb und somit bestätigte, dass er den gefürchteten Zauberer aller Zeiten heiratete. Voldemort war ein verrückter Massenmörder, der sich seine eigenen Untertanen zusammengesucht hatte und hatte außerdem Harrys Eltern getötet und mehr als einmal versucht, Harry zu töten. Wieso wollte er den Jungen dann überhaupt heiraten. Was wollte er damit bezwecken und welche Vorteile zog der Mann, vor welchem Harry sich sehr fürchtete, draus? Harry hätte das zu gerne gewusst und er hatte außerdem furchtbare Angst davor, was Voldemort wohl mit ihm tat, wenn sie Ehepartner waren. Wie er zu ihm war, denn freundlich konnte Harry sich seinen Erzfeind gar nicht vorstellen.
 

Harry musste irgendwann wohl doch eingeschlafen sein, denn er träumte schlecht. Es war Krieg und fiele Menschen starben. Alle Zauberer und Hexen machten Harry dafür verantwortlich, da dieser den Vertrag nicht unterschrieben hatte und somit der Auslöser des Krieges war. Er wachte dadurch auf, dass er im Traum bei Sonnenaufgang am Abgrundrand stand, die Arme ausbreitete und sich in die Tiefe stürzen ließ. Harry schrie auf und saß kerzengerade im Bett. Er war schweißgebadet und musste sich erst einmal orientieren. Helles Sonnenlicht leuchtete durch einen Spalt der zugezogenen Vorhänge genau auf sein Gesicht. „Wird auch mal Zeit, dass du wach wirst. Es ist schon halb zwei.“, kam es aus einer Ecke und als Harry erschrocken seinen Blick in die Richtung drehte, ging Riddle mit seinen langen schwarzen Haaren und den blauen Augen wieder an der Sitzecke vorbei auf Harry zu.
 

Harry griff nach seinem Zauberstab und drückte ihn fest, denn so fühlte er sich etwas sicherer. Er stand auf und brachte schnell Abstand zwischen Riddle und sich. Der Ältere setzte sich auf einen Stuhl vor Harry und sah auf den Vertrag, welcher noch immer auf dem Tisch lag und auf welchem eine unbenutzte Schreibfeder lag. „Du hast nicht unterschrieben? Kannst du dich noch nicht entscheiden oder willst du nicht unterschreiben?“ Er sah wieder zu Harry auf, der ihn misstrauisch ansah. „Ich…weiß nicht.“, kam es von dem 16-jährigen und wich vor den Blicken des Älteren aus. Sie machten ihn nervös, denn er konnte Voldemort nicht trauen. Sein Herz raste wild und er fühlte sich unsicher. „Sir ich… was haben Sie mit mir vor?“ „Hast du den Vertrag nicht durchgelesen, Harry?“, fragte Voldemort und nahm das Pergament zur Hand. „Doch aber…“, begann Harry und wurde unterbrochen, als Riddle begann zu lesen.
 

„Meine einzige Bedingung zum Frieden ist, Harry James Potter

zu heiraten. Ich garantiere für seine Sicherheit und Gesundheit.

Niemand wird ihm Schaden zufügen und er wird weiterhin seine

Freiheiten haben. Unterrichtet wird er persönlich von einigen meiner

professionellen Todesser, da er nicht zurück nach Hogwarts ge-

hen wird. Werden diese Bedingungen von Mister Potter und mir,

Tom Vorlost Riddle unterschrieben, werde ich für Frieden garantieren

und mich aus meinen Plänen zurückziehen, wünsche allerdings

ebenso von der anderen Seite in Ruhe gelassen zu werden.

Mit freundlichen Grüßen…
 

Nun Harry, da dieses hier ein magischer Vertrag ist, werde ich mich daran halten, dir keinen Schwaden zuzufügen.“, erklärte Riddle und legte das Pergament wieder auf den Tisch. Er drehte die Feder in seinen Händen und sah Harry abwartend an. Der stand am Fenster und knabberte auf seiner Lippe rum. Er würde nie wieder nach Hogwarts gehen können. Er hatte zwar noch Freiheiten, doch wie das klang, waren diese auch nur begrenzt. Allerdings hatte er von den magischen Verträgen gehört und wenn sie unterschrieben wurden, war der Vertragsersteller gezwungen, sich an das Geschriebene zu halten und durch Magie konnte er auch gar nichts anderes. „Und…wieso wollen Sie gerade mich heiraten? Das muss doch auch einen Grund haben, ich meine… wieso gerade Ihren größten Erzfeind.“, kam es etwas unsicher von Harry und er umklammerte seinen Zauberstab gleich etwas fester. „Nun, wie ich gestern bereits gesagt habe, ist dies etwas, was ich für mich behalten werde.“, erklärte Riddle, denn die Gründe kannten wirklich nur er und sein treuer Todesser und Freund Lucius Malfoy.
 

„Aber… es betrifft mich, ich sollte ein Recht haben, es zu erfahren.“, sagte Harry nun etwas fester und mutiger, obwohl er im inneren immer noch eine fürchterliche Angst hatte und er zuckte zusammen und wich ein paar Schritte zurück, als Riddle ihn mit einem bösen Blick ansah, der keine Aufdringlichkeit duldete. „Du musst dir doch eingestehen, Harry, das Beste für dich währe, den Vertrag zu unterschreiben.“ Riddle streckte ihm das Ende der Feder hin. Harry musterte ihn lange schweigend und trat näher, den Zauberstab leicht angehoben, um für den Notfall angreifen zu können. Er stand nun genau vor Riddle und der eigentlich große Mann sah von seinem Platz hoch zu dem Kleineren, der ihn mit sehr langsamen Bewegungen die Feder aus den Fingern zog. Harry setzte sich auf seinen Stuhl und starrte auf den Vertrag. Er wusste nicht, ob es richtig war und ob er das wirklich tun sollte. Noch konnte er sich entscheiden, noch war nichts zu spät. Automatisch wanderte seine Hand zum Tintenfass und er tauchte die Feder in die blaue Flüssigkeit ein. Er starrte auf die Stelle, auf der er unterschreiben musste. Noch war nichts zu spät, noch hatte er nicht unterschrieben… dass seine vierundzwanzig Stunden Bedenkzeit eigentlich noch bis Abend dauerte, hatte er ganz vergessen…
 

~~~
 

„Ron, ich mach mir wirklich Sorgen um ihn. Harry ist öfters nicht anwesend, seit Sirius’ Tod, aber wir haben jetzt fast vierundzwanzig Stunden nichts von ihm gehört. Seit er bei Professor Snape nachgesessen hatte.“ Hermine schritt im Gemeinschaftsraum auf und ab und sah ihren rothaarigen Freund mit sorgenvollem Blick an. „Hermine, Harry geht es gut. Du kennst ihn doch, er braucht halt viel Zeit, seit Sirius Tod ist und momentan hat er einfach keine Lust uns zu sehen, ich verstehe ihn.“ „Ja, aber er kommt doch trotzdem im Schlafsaal schlafen oder lässt sich wenigstens kurz blicken, damit wir wissen, dass es ihm gut geht.“, widersprach Hermine und lief weitere Löcher in den Boden. Auch Ron machte sich nun langsam Sorgen. Hermine hatte Recht. Auch wenn Harry seine Ruhe haben wollte, kam er doch, um ihnen bescheid zu sagen, dass er Ruhe brauchte.
 

„Am besten, wir gehen zu Professor Snape und fragen ihn, ob Harry überhaupt bei ihm aufgetaucht und wie lange er geblieben ist.“, fiel Hermine ein und der Weasley starrte die Brünette geschockt an. „Bist du verrückt? Keine zehn Pferde bringen mich in die düsteren Kerker zu Professor Snape.“ „Ron, es geht immerhin um Harry.“, tadelte Hermine Ron wütend, „Und wenn dir Harry wichtig ist, wirst du auch mit zu Professor Snape kommen und nach ihm fragen.“ Der Weasley verzog nur das Gesicht, stand dann aber auf und folgte seiner Klassenkameradin vorbei an den anderen Schülern, die nichts von Harrys Verschwinden mitbekamen, raus aus dem Gemeinschaftsraum. Ron redete wieder etwas davon, dass er sich sicher war, dass es Harry gut ging und er einfach Ruhe benötigte. Doch scheinbar sagte er das nur, um sich selbst nicht zu viele Sorgen zu machen.
 

Sie liefen die Treppen zum Kerker herunter. Ein paar Slytherins kamen ihnen entgegen und sahen sie feindselig an. „Ist was?“, fragte Ron die Zweitklässler und richtete sich schnell auf, immerhin war er der größte in seiner Klasse und die Zweitklässler zogen nur das Gesicht zu einer Zungen raustreckenden Fratze und gingen weiter. „Man Ron, lass sie doch gucken.“, seufzte Hermine, die schon unten war und zu ihrem Freund hochsah. Der Weasley seufzte und folgte ihr die letzten Stufen nach unten. Sie standen nun vor Professor Snapes Bürotür und klopften an. „Herein.“, ertönte auch bald die vertraut kalte Stimme vom Inneren und Hermine öffnete die Tür. Sie musste Ron mit in das Büro oder besser Labor ziehen. Es war groß und Überall standen Regale, die die verschiedensten Glasbehälter, Phiolen und andere Gegenstände mit festen oder flüssigen, auch gasförmigen Substanzen, beinhalten.
 

Hermine blieb stehen und ließ Ron los. Sie standen genau vor dem großen Schreibtisch Severus Snapes, neben welchem ein Kessel auf einer Feuerstelle stand, in welcher eine durchsichtige Flüssigkeit vor sich hinblubberte und einen anziehenden Geruch freiließ. „Professor Snape, wir müssen mit Ihnen reden.“, sagte Hermine, „Es geht um Harry, er ist nicht mehr aufgetaucht, seit er bei Ihnen nachsitzen musste und wir wollten Sie fragen, ob sie etwas über seinen Aufenthalt wissen. Snape sah mit seinen schwarzen Augen die beiden Gryffindors kalt und abweisend an und sagte dann kühl: „Ich weiß nichts von Potter. Er ist nicht zum Nachsitzen erschienen und sollte er wieder auftauchen schicken Sie ihn gleich zu mir, das wird Ärger geben.“ Die beiden Sechstklässler warfen sich besorgte Blicke zu. Es war nicht Harrys Art, nicht zum Nachsitzen zu erscheinen. Genauso wenig war es seine Art einfach über vierundzwanzig Stunden zu verschwinden, ohne sich einmal blicken zu lassen.
 

„Und wenn er entführt worden ist oder ihm was anderes zugestoßen ist.“, kam Hermine plötzlich der Einfall, noch während sie in Snapes Klassenzimmer standen und der Lehrer sah wieder von seinem Papierkram auf und sah die beiden Gryffindors mit hochgezogener Augenbraue an. Er war ja schon froh, dass sie ihm glaubten, als er sagte, dass Potter nicht bei ihm aufgetaucht waren, aber mussten sie, noch bevor nich klar war, dass der Friedensvertrag unterschrieben wurde und auf Dumbledores Schreibtisch lag, auf eine Entführung schließen? Hoffentlich ging das gut. „Währe noch was?“, fragte Snape die beiden genervt, „sonst geht wieder.“ Die beiden Schüler sahen kurz zu ihrem Lehrer und dann war es Ron, der Hermine aus dem Klassenzimmer zog. „Wir müssen zu Dumbledore und mit ihm reden. Er würde uns sicherlich helfen.“, sagte Hermine und war schon auf dem Weg zum Büro des Direktors.
 

Als die beiden Vertrauensschüler vor der Bürotür standen, klopfte Hermine an und sie bekamen auch bald die Erlaubnis einzutreten, was sie auch taten. Dumbledore sah über seine Brille zu den Beiden auf. Er hielt ein Pergament in der Hand und sein Gesichtsausdruck war betrübt und ernst. Nicht so, wie man es sonst von Albus Dumbledore gewohnt war. „Sir, Harry ist verschwunden, wir glauben, dass er…“, fing Hermine an, doch sie wurde von dem Direktor unterbrochen, der eine Hand gehoben hatte, um sie zum Schweigen bringen. „Ich weiß.“, sagte er dann und legte das Pergament zurück auf den Tisch. „Die habe ich von Voldemort bekommen.“ Ron neben Hermine zuckte zusammen und das Mädchen trat näher, da Dumbledore mit einem Blick anbot, dass sie es lasen. Ihr Herz raste und sie befürchtete das Schlimmste. Harry war bei Voldemort, wie es sich anhörte. Was war mit ihm? War er möglicher Weise schon tot? Sie nahm es in die Hand und las sich den Friedensvertrag durch. Dann erstarrte sie und zeigte auch Ron den Zettel, der genauso erstarrt war.
 

~~~
 

Harry saß mit hängendem Kopf an dem Tisch, als Riddle zufrieden grinsend den unterschriebenen Vertrag zusammenrollte und ihn durch den Kamin mittels Flohpulver direkt in Dumbledores Büro nach Hogwarts schickte. Dann ging er wieder zurück zu Harry. „Schau nicht so, als hättest du gerade dein Todesurteil unterschrieben.“, sagte er und langsam sah Harry zu ihm auf. Riddle erkannte sofort, dass er versuchte gefasst auszusehen und stark zu bleiben, doch seine Augen schimmerten feucht. „Nun ich habe gedacht, wir werden die Hochzeit in zwei bis drei Wochen durchführen, du solltest dich erst einmal eingewöhnen. Du kannst dich frei im Manor und auf dem Gelände des Manors bewegen. Es ist nicht möglich zu apparieren oder zu flohen, wenn ich das nicht möchte und wenn du möchtest, schicke ich dir jemanden, der dir das Manor zeigt.“
 

Harry nickte zu allem nur, was hatte er jetzt auch für eine andere Wahl, wo er den Vertrag unterschrieben hatte. Allerdings war er auch froh, dass er noch drei Wochen bis zu dieser zwanghaften Hochzeit zeit hatte, danach konnte er noch immer Selbstmord treiben. Harry hatte gar nicht mehr mitbekommen, wie Riddle wieder aus dem Zimmer gegangen war, so tief, wie er in seinen Gedanken war, allerdings klopfte es irgendwann wieder an der Tür und er schreckte auf. Da er nichts sagte, wurde die Tür geöffnet und eine hübsche, blonde Frau streckte den Kopf durch die Tür und sah kurz nach. Als sie Harry erblickte, öffnete sie Tür ein Stück weiter und trat ein. Harry erinnerte sich, dass er die Frau schon einmal gesehen hatte. Es war bei dem Quidditchspiel Irland gegen Bulgarien vor zwei Jahren, als die Todesser einen solchen Aufruhr veranstaltet hatten. Die blonde Frau vor ihm war mit Lucius und Draco Malfoy unterwegs gewesen, also war sie Narzissa Malfoy.
 

„Hallo, Harry. Ich bin Narzissa Malfoy, du kannst mich aber Narzissa nennen.“, sagte sie und streckte ihm mit einem freundlichen Lächeln die Hand entgegen. Harry sah sie überrascht an und nahm automatisch ihre Hand um sie kurz zu schütteln. Er hatte sich einen Malfoy nie so freundlich vorgestellt. Auch als er Narzissa damals gesehen hatte, hatte er sie genau wie ihren Mann und Sohn für eingebildet und unfreundlich gehalten, doch dem schien nicht so. „H- hallo.“, kam es zögerlich von Harry. „Der Lord hat mich geschickt, um nach dir zu sehen, du musst sicherlich Hunger haben. Ich wollte dich fragen, ob du mit zum Salon kommst und mit uns allen speist oder ob ich dir etwas hochbringen soll und dir ein wenig Gesellschaft leiste. Sicherlich wird es ein wenig fiel für dich, wenn du gleich mit allen im Salon speist.“ „Oh ähm… ja, ich würde gerne hier essen.“, sagte Harry, der erst jetzt merkte, was er für einen Hunger hatte und gegen Narzissas Anwesenheit hatte er nichts. Die Frau schien ja ganz nett zu sein und alleine wollte er jetzt auch nicht sein, dafür fühlte er sich noch zu unsicher.
 

Trotz allem musterte er Lucius Malfoys Frau noch immer leicht misstrauisch, als diese die Hauselfe Serena rief und bei ihr zwei Mahlzeiten und Getränke bestellte. Im Nu war der große Tisch, den Harry im Raum stehen hatte mit leckeren Köstlichkeiten gedeckt und Geschirr und Besteck für zwei Personen war auch vorhanden. „Komm setz dich.“, bot Narzissa an und Harry folgte ihr zum Tisch und setzte sich zögerlich hin. Die Frau ließ er nicht aus den Augen. Er musterte die köstlichen Sachen auf dem Tisch und während Narzissa sich ihren Teller füllte, wusste er nicht genau, was er machen sollte. Als er aber Narzissas leicht strengen Blick merkte, nahm er sich doch ein wenig und goss sich ein Glas Wasser ein. Eigentlich fand er die Anwesenheit der Frau wirklich nicht unangenehm und irgendwann begann Narzissa ein Gespräch aufzubauen.
 

„Erzähl mal ein wenig, Harry. Bisher habe ich immer nur von meinem Sohn über dich erfahren und ich finde, bisher war noch nichts von dem, was er mir erzählt hat. Du spielst auch Quidditch, richtig? Als Sucher. Ich habe gehört, du bist sehr gut.“, sagte sie und lächelte ihn an. „Ja.“, bestätigte Harry und wusste nicht genau, was er noch sagen sollte, „ich mach es wirklich gerne…“, sagte er dann noch. „Nun, hier kannst du auch Quidditch spielen, zum Beispiel mit Theodor, Blaise und Draco, wenn die hier sind.“, sagte sie freundlich und Harry überlegte sich, dass das keine schlechte Idee war. Er liebte Quidditch und da spielte er auch gerne mit Slytherins, solange diese fair und richtig spielten. Er schaffte es sogar zu einem leichten Lächeln und war abgelenkt von seinem momentanen Kummer und seinen Ängsten. Mit Narzissa Malfoy verstand er sich recht gut und sie redeten noch eine Weile miteinander, auch als sie aufgegessen hatten.
 

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Nun, das war also Kapitel zwei

Ihr hattet alle so viele Fragen und noch ist kaum etwas davon geklärt, ob das wohl in den nächsten Kapiteln kommen wird?

Ich würde mich wieder sehr über eure Meinung freuen

Lg Shadè

Alptraum

Hey

Tut mir leid, ich habe euch ziemlich lange warten lassen

Allerdings habe ich diese Schreibpause mal gebraucht, da ich nur noch durch meinen Ausbildungsbeginn etc. im Stress bin

Ich hoffe, ihr nimmt mir das nicht übel und schreibt mir trotzdem noch ein Review=)

Danke natürlich auch an diejenigen, die mir zum letzten Kapitel ein Review dagelassen haben ^^

Kapitel 3

In der Nacht lag Harry wieder unruhig im Bett und konnte nicht schlafen. Er fühlte sich einfach nur schlecht und unwohl. Obwohl er sich mit Narzissa Malfoy gut verstand, überforderte ihn die ganze Situation. Seinen „Verlobten“ hatte er zurzeit nicht mehr gesehen und eigentlich war Harry auch sehr froh darüber. Er wollte noch seine letzte Zeit genießen, die er noch hatte, bevor er Voldemort gehörte. Und das nur wegen dem Frieden. Wenn Harry die Wahl gehabt hätte, hätte er sich lieber für den Frieden töten lassen, als dass er nun mit seinem Größten Feind verheiratet wurde. Tränen verließen Harrys Augen und rollten seine Wange runter. „Verdammt, Harry, jetzt reiß dich zusammen.“, mahnte er sich selbst mit kratziger Stimme und wischte sich über die Augen.
 

Harry stand auf einem großen, dunklen Friedhof. Er war schwer verletzt und blutete stark. Vor ihm standen Männer und Frauen, die enttäuscht auf ihn herabsahen. Der Gryffindor erkannte bekannte Gesichter, wie seiner Eltern, Sirius und Remus, die Weasleys und Hermine. Hinter ihm standen lachend Todesser und Voldemort, der Harry die Hand hinhielt tauchte auf. Er hatte seine Schlangenmaske auf und seine roten Augen blitzten den Jungen Unheil verkündend an. Harry schluckte schwer und sein Herz pochte schmerzhaft in seinem Brustkorb. Ein dicker Kloß entstand in seinem Hals, als er mit starkem Widerwillen die dargebotene Hand annahm und auf die Beine gezogen wurde. Er hatte Mühe, sich aufrecht zu halten und jeder einzelne Knochen in ihm schmerzte. Heiße Tränen kullerten seine Wange runter und er sah wieder in die Gesichter seiner Freunde…seiner Familie.
 

Alle sahen ihn hasserfüllt an. „Du tust das Richtige, Harry. Es ist immerhin für den Frieden.“, raunte Voldemort ihm mit seiner hohen und kühlen Stimme ins Ohr, sodass Harry erschauderte und aufschluchzte. Die Todesser hinter ihm lachten und die Körper all der Menschen, die ihm wichtig waren, verschwanden immer mehr in der Dunkelheit, bis nur noch ihre Gesichter zu sehen waren. Immer noch funkelten sie Harry böse und hasserfüllt an. Dann umhüllte sie die Dunkelheit komplett und sie waren verschwunden. Harry sah nur noch einen großen, dunklen Raum. Er konnte die Todesser lachen hören, sie aber nicht sehen und Voldemort stand bei ihm. Er hielt ihn noch immer, nahezu beschützend in den Armen. Doch Harry fühlte sich verlassen und er schrie. Er schrie so laut, dass seine Stimme von den dunklen, nicht sichtbaren Wänden widerhallte.
 

Er schrie… und wachte auf. Kerzengerade saß er in seinem Bett und Harry benötigte eine Weile, bis er registrierte, dass er wirklich schrie. Er schloss den Mund und keuchte schwer. Das Zimmer war durch die Vorhänge wieder schwach beleuchtet. Er musste doch noch eingeschlafen sein und trotzdem fühlte er sich sehr müde und ausgelaugt. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es erst 8 Uhr am Morgen war. Also konnte er nicht länger als 4 Stunden geschlafen haben, denn das letzte Mal, als er auf die Uhr gesehen hatte, war es viertel vor vier. Erschöpft legte er sich zurück. Nach dem Traum war nicht mehr an Schlafen zu denken. Er erinnerte sich an die Blicke all der Menschen, die er liebte und welche an ihn gewendet waren. Stumm fing Harry an zu weinen und er brauchte lange, bis er sich beruhigt hatte. Dann stand er auf und schlurfte erschöpft ins Bad.
 

Er duschte lange unter dem kalten Strahl, sodass er etwas wacher wurde und danach fühlte er sich wirklich etwas besser. Harry lehnte seine Stirn gegen die Duschwand und schloss die Augen. Er wusste einfach nicht mehr, was er tun sollte. Die ganze Situation war ihm einfach schon zuviel und dann auch noch diese Alpträume… Sobald er mit Riddle verheiratet war und der Frieden somit unter Vertrag stand, beschloss der Gryffindor Selbstmord zu begehen, denn so wollte und konnte er nicht weiterleben. Nicht mit seinem Erzfeind, welcher seine Eltern getötet hatte und alle Menschen, die ihm je wichtig waren. Erneut wurden seine Augen feucht und er versuchte einen erneuten Weinkrampf runterzuschlucken. Es gelang ihm größtenteils und nur ein paar nasse Tropfen lösten sich aus seinen Augen. Harry nahm seine Stirn von den kühlen, hübschen, weißen Fliesen und stieg aus der großen Dusche. Er nahm den flauschigen, weißen Bademantel, der an der Tür hing und wickelte sich darin ein.
 

Wenn er sich hier so umsah… ein luxuriöses Bad, ein großes, modern eingerichtetes Zimmer… den Rest des Manors hatte er ja noch nicht gesehen, aber an und für sich gefiel ihm die Wohnung. Nur die Tatsache, dass er hier wie in einem goldenen Käfig wohnte und die Tatsache, dass Lord Voldemort, sein zukünftiger Ehemann ihn hier festhielt, beunruhigte ihn sehr. Aus diesem Grund konnte er den eigentlichen Luxus, welchen er hier - spät bemerkt – hatte, nicht wirklich genießen. Harry seufzte tief und seine Augen wanderten noch ein letztes Mal durch das Badezimmer, bevor er dieses wieder verließ. Kaum war er durch die Tür gegangen, stand er auch schon wieder in seinem Zimmer.
 

Überrascht stellte Harry fest, dass er gar nicht mehr alleine war. „Morgen.“, sagte er etwas unsicher zu Narzissa Malfoy, die den Frühstückstisch gedeckt hatte. „Guten Morgen, Harry. Wie hast du geschlafen?“ „Gar nicht.“, sagte der Jüngere und trat ein paar zögernde Schritte an den Tisch heran, „Na ja, eigentlich schon ein wenig.“, sagte er, als Lucius Malfoys Frau ihn kurz musterte, „Aber nicht fiel und dann war da noch dieser Alptraum.“ Der ehemalige Gryffindor setzte sich auf den angebotenen Stuhl und sah sich die ganzen Köstlichkeiten auf dem Stuhl an. Eigentlich hatte er ja kein Hungergefühl. Allgemein hatte Harry noch nie fiel gegessen, schon gar nicht morgens. Doch als Narzissa sich ihm gegenüber setzte und ein Brötchen nahm, nahm auch er sich eine kleine Hälfte.
 

„Wovon hast du geträumt?“, fragte Narzissa vorsichtig nach und sah den schwarzhaarigen, jungen Mann an. „Ich… weiß nicht mehr.“, log Harry und blickte dabei starr auf sein halb gebuttertes Brötchen. Die hübsche Frau nickte nur und beließ es dabei. „Du sitzt hier jetzt schon drei Tage in dem Zimmer, Harry. Wenn du möchtest, kannst du auch mal durchs Manor und nach draußen. Ich kann dich auch rumführen.“ Harry sah zu Narzissa auf. Natürlich wollte er hier raus und vielleicht auch sehen, wo er, bis zu seinem Selbstmord, unterkam. Es war bestimmt eine Abwechslung aus diesem goldenen Käfig zu kommen. Vielleicht bekam er dann auch andere Gedanken. „Okay, gerne.“ Er zwang sich sogar zu einem kleinen Lächeln. Trotz Harrys gegenwärtigen Gefühlen und obwohl er sich einfach nur noch elend fühlte, verspürte er doch ein kleines bisschen Dankbarkeit für Narzissa. Dabei war er sich auch bewusst, dass die Frau wahrscheinlich nur von Voldemort geschickt wurde und den Auftrag bekommen hatte, nett zu ihm zu sein. Aber solange er eine Person hatte, wo er zumindest glaubte, dass diese für ihn da war, war es ihm relativ egal.
 

„Schön, wenn du möchtest, dann können wir gleich nach dem Frühstück los.“ Harry musste gar nicht lange überlegen und nickte einverstanden. Die blonde Frau lächelte ihn aufmunternd an. Der Schwarzhaarige biss schweigend von seinem Brötchen ab und seufzte lautlos. Er sehnte sich nach Hogwarts, den Gryffindorturm mit dem gemütlichen Kaminfeuer. Seine Freunde und alle anderen, ihm übrig geblieben Menschen, die ihm wichtig waren, wie zum Beispiel Remus. Die meisten anderen waren ja längst tot. Tränen füllten wieder seine Augen, alleine, als er an seinen geliebten Paten Sirius dachte, der ja erst vor kurzem von Bellatrix Lestrange getötet wurde. Harry schauderte es. Wenn er mit Voldemort verheiratet werden sollte, hatte er sicherlich auch Kontakt mit Todessern, unter anderem Bellatrix Lestrange. Er schluckte. Noch ein Grund, wieso er bereits Selbstmordgedanken hatte, sobald er verheiratet war. Schweigend reichte Narzissa ihm ein Taschentuch. Sie hatte seine Reaktion bemerkt und man konnte deutlich erkennen, dass sie mitleid für Harry empfand. „Danke.“, nuschelte der junge Mann und nahm das Taschentuch entgegen. Er kam sich leicht dumm vor, dass er hier jetzt vor einer Frau losweinte.
 

Harry bekam sich schnell wieder ein und nachdem sie aufgegessen hatten, ließen sie den Hauselfen die Arbeit abzuräumen und standen auf. Harry zog sich im Bad um. Er wollte das nicht vor Narzissa machen. Zum einen, weil sie eine Frau war, dann, da es sich nicht gehörte und nicht zuletzt, damit diese nicht bemerkte, wie dünn, nahezu abgemagert er doch war. Danach verließ er mit Narzissa sein Zimmer und zum ersten Mal seit drei Tagen, also seit er hier war, sah er etwas anderes in diesem Haus. Sie standen in einem langen, auch sehr modern eingerichteten Flur. An den weißen Wänden hingen wertvolle Bilder und viele, dunkelbraune Holztüren führten zu weiteren Zimmern. Harry ging neugierig auf ein Fenster zu. Von seinem aus konnte er nur eine kleine Wiese und dann Wald erkennen. Da er im zweiten Stock war, hatte er nicht mehr erkennen können. Von einem Fenster in eine andere Richtung gerichtet sah er nun einen Hof, dahinter eine große Wiese und einen großen Teich. Bäume spendeten Schatten vor der momentan warmen Herbstsonne.
 

Auf einer Weide am Waldrand grasten ein paar Pferde mit edler Statue. Die meisten waren Braune oder Rappen. Harry konnte auch zwei Füchse und einen Schimmel ausmachen. „Gehört das alles hierher?“, fragte er Narzissa, die nickte. „Ja. Das gehört alles zum Grundstück von Riddle Manor. Genau wie die Pferde.“ Harry war beeindruckt. Und auch wenn er noch nie viel mit Pferden zu tun hatte und sich ebenso wenig für sie interessierte, war er doch neugierig und hoffte, dass er die Tiere mal kennen lernen durfte. Nach einer Weile wendete der Junge sich wieder Narzissa zu und war tatsächlich von seiner momentanen Gefühlswelt abgelenkt.
 

„Nun, hier im zweiten Stock findest du Schlafzimmer, Gästezimmer, ein Kaminzimmer und die Bibliothek. Im dritten Stock findest du die Räumlichkeiten des dunklen Lords. Im ersten Stock sind die Küche, das Esszimmer und die Aufenthaltsräume der Hauselfen. Wohnzimmer und Arbeitszimmer findest du im hinteren Teil des ersten Stocks.“ Sie waren bereits im besagten ersten Stock angelangt und Narzissa deutete in die verschiedenen Richtungen. Danach zeigte sie ihm zumindest noch das große Wohnzimmer und ein Arbeitszimmer, wo Harry auch Unterricht bekommen sollte, denn wenn man den großen Schreibtisch beiseite stellte, war ausreichend Platz zum Trainieren. „Und im Erdgeschoss.“, sie gingen die Treppe nach unten, „ist der große Salon, wo auch Todessertreffen gehalten werden, der Eingangsbereich, ein weiteres Kaminzimmer und das Arbeitszimmer des dunklen Lords, wo die Todesser auch hingehen, wenn sie Nachrichten überbringen.“
 

Harry sah sich nervös in dem Erdgeschoss um und Narzissa lächelte ihn sanft an. „Keine Sorge, momentan ist niemand anwesend.“, erklärte sie und Harry erschrak deshalb sehr, als die Tür zum Arbeitszimmer aufging. Er machte einen Sprung um 180 Grad und stand nun direkt vor Lord Voldemort alias Tom Riddle, der etwas verwundert auf ihn heruntersah. Sein langes, schwarzes Haar hing ihm leicht im Gesicht und seine blauen Augen fixierten Harrys Grünen. Schnell machte der Jüngere ein paar Schritte rückwärts und sah den Mann mit einen Unwohlgefühl an. „Mein Herr.“, Narzissa deutete eine leichte Verbeugung an, „Ich zeige Eurem Gast das Manor und Außengrundstück.“ Tom nickte. „Gut, Narzissa… und wie ich sagte, unter uns bin ich Tom. Das gilt auch, wenn mein Gast in der Nähe ist.“ Obwohl er ziemlich kühl sprach, lächelte Narzissa ihn an. Wahrscheinlich war sie die Art ihres Lords gewohnt oder sie hatte einfach Respekt vor ihm, was Harry sehr wohl verstand.
 

Automatisch trat er noch ein paar Schritte zurück. Er stand keine zwei Meter von seinem Erzfeind weg und das bereitete ihm doch ein ziemlich mulmiges Gefühl. Riddle sah ihn noch immer mit seinen blauen Augen so durchdringend an. Harry konnte dem Blick einfach nicht standhalten und senkte seinen. „Benötigst du noch irgendwas in deinem Zimmer, Harry? Fehlt dir noch was?“, stellte der Ältere dann eine Frage. Harry sah nur flüchtig zu ihm auf und schüttelte ohne weiter zu überlegen den Kopf. „Gut, sollte dennoch was sein, sag es Narzissa, die wird es an mich weiterleiten und ich werde besorgen, was du benötigst.“ Harry nickte nur. Er war nicht fähig, etwas zu sagen. Er fragte sich wieder, was das alles sollte. Meinte Riddle ernst, dass er ihm irgendwelche Wünsche erfüllen würde? Und wenn ja, wieso tat er das? Wieso war er so zu ihm… und wieso, was Harry am Meisten interessierte, wieso wollte er ihn überhaupt heiraten? Würde er je Antwort auf all seine Fragen bekommen? Noch mal seufzte Harry. Er würde es wohl nie erfahren, denn er war sich sicher, wenn er mit Voldemort verheiratet war, war sein Leben zu Ende.
 

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Jetzt lasse ich euch schon so lange warten und dann schreibe ich auch nur so ein kurzes Kapitel

Ich hoffe ihr verzeiht mir, aber meine Zeit lässt mich nicht mehr so oft zum Schreiben kommen =(

Ich gebe mir Mühe bald weiter zuschreiben und hoffe, ihr lasst mir ein kleines Feedback da ^^

Lg Shadè
 

PS:

Ich hoffe auch, ihr verzeiht mir, dass es erst zum nächsten Kapitel wieder Kommentarbeantwortungen geben wird

Was frische Luft bewirken kann

Huhu

Bin wieder da und dieses mal etwas schneller =)

Ja, wie immer danke ich allen Kommentarschreibern. Na dann wünsche ich euch einfach mal viel Spaß beim Lesen
 

Kapitel 4 – Was frische Luft bewirken kann

Harry blickte zu Boden. Riddle sah ihn mit diesem durchdringenden Blick an und das machte ihn total nervös. Seine Gedanken rasten und sein Kopf schmerzte stark. Er hatte das Gefühl, als wenn jemand in seinen Kopf dringen wollte und als Harry aufsah und seine grünen Augen auf Riddles Blaue trafen, durchbohrte ein Schmerz seine Narbe. Harry biss die Zähne zusammen, doch als Riddle seinen Blick bemerkt hatte, waren die Schmerzen mit Mal verschwunden. Harry keuchte kurz auf und wünschte sich, dass Narzissa ihn nun nach draußen führte, sodass er von hier wegkam. „Nun gut, lass dich noch etwas herumführen. Ich erwarte dich heute Abend in meinem Büro.“, damit verschwand Riddle wieder. Harry sah ihn verwundert und mit rasendem Herzen nach. Wieso sollte er am Abend zum dunklen Lord? Diese Ungewissheit machte ihm Angst.
 

Riddle nickte Narzissa zu und diese verstand den Wink und trat auf den Jungen zu. „Harry, komm, ich zeige dir dann das Außengelände.“ Dankbar dafür, dass er hier wegkam, folgte Harry der Frau schnell. Er wandte sich nicht mehr zu seinem „Verlobten“ um, doch er spürte dessen Blicke in seinem Nacken, was ihn immer mehr verunsicherte. So war der junge Mann froh, als er mit Narzissa draußen stand und er atmete ein paar Mal tief die frische Luft ein. Hier draußen fühlte er sich doch wesentlich besser und nicht mehr wie in einem goldenen Käfig eingesperrt. Für den endenden Sommer war es sehr warm, sodass sich Harry seinen Pullover auszog und um die Hüfte band. Er hatte am Vortag plötzlich seinen Koffer mit all seinen Sachen im Zimmer stehen gehabt.
 

Zusammen mit Narzissa ging er am Teich entlang. Narzissa musterte ihn kurz. „Vielleicht ist es dumm von mir, zu sagen, dass du irgendwie besorgt und unruhig wirkst. Ich kann mich ja sicherlich denken, wieso das so ist.“ Harry sah zu der hübschen, etwa vierzig Jahre alten Frau auf und lächelte unsicher. „Na ja… ja…“, nuschelte er. „Kopf hoch. Du wirst sehen, es wird alles anders sein, als es bisher aussieht. Dir wird es hier gut gehen.“, versprach sie sanft, „Auch wenn du das jetzt noch nicht wirklich glauben kannst, in drei Wochen, kurz vor der Hochzeit wird die Welt schon ganz anders aussehen.“ Harry konnte wirklich nicht glauben, dass das in drei Wochen anders aussah und er sich hier irgendwann wohl fühlte. Notfalls kam er noch einmal auf den Selbstmord zurück. Mit glasigem Blick sah er in den großen Teich.
 

Die blonde Frau schwieg eine Weile. „Ich kann mir vorstellen, dass du deine Freunde vermisst, Harry.“ Harry nickte nur. „Vielleicht kann ich mal mit dem dunklen Lord darüber sprechen, dass ihr euch treffen könnt.“, schlug die ehemalige Slytherin vor. Harry sah auf und schüttelte eilig den Kopf. „Nein.“, sagte er nahezu panisch. Er vermisste seine Freunde, das war wahr. Aber er wusste nicht, ob sie ihn vermissten. Sicherlich waren sie enttäuscht von ihm, da er diesem Vertrag zugestimmt hatte und nun zu der schlechten Seite gehörte. Wer wollte schon mit dem Ehemann Lord Voldemorts befreundet sein. Und dann war da noch die Tatsache, dass Harry männlich war und Riddle war das auch. Dabei war der Gryffindor immer schon dem weiblichen Geschlecht zugeneigt gewesen. Er erinnerte sich auch wieder an seinen Traum und wie seine Freunde ihn dort angesehen haben. Abgeneigt und wütend. Harry erschaudert.
 

Narzissa hob auf die Antwort des Jüngeren eine Augenbraue, beließ es aber erst einmal dabei. „Und was hältst du davon, wenn ich Draco, Blaise, Theodor und so mal hier herschicke. Ich habe gehört, ihr wart nie wirklich befreundet, aber ihr könntet euch neu kennen lernen. Ihr spielt doch auch alle Quidditch, die Wiese hier ist ein sehr geeigneter Ort zum Training.“ Harry sah sie unsicher an. Gegen ein wenig Gesellschaft in seinem Alter hatte er nichts, aber mit den Slytherins im selben Jahrgang hegte er schon seit der ersten Klasse eine Feindschaft und er bezweifelte, dass sie je Freundschaft schließen konnten. Zumindest eine, die gewollt war. Harry konnte sich durchaus vorstellen, dass Riddle den Teenagern den Befehl gab, nett zu ihm zu sein und ihn als Freund anzusehen. Er antwortete gar nicht erst.
 

Da fiel ihm ein… „Äh… Narzissa?“, fragte er vorsichtig und den Blick in eine andere Richtung gerichtet. „Ja?“, fragte die Frau nach und sah zu dem nur um wenige Zentimeter größeren Jungen. „Wieso… wieso… also… bist du so nett zu mir? Also… ich meine… ob du…“ „Ob ich es freiwillig oder auf den Befehl des dunklen Lord mache?“, half die Angesprochene, als Harry nicht die richtigen Worte fand. „Ähm… ja.“ Harry schluckte und bereute es, die Frage gestellt zu haben. Er wagte nicht zu Narzissa zu sehen. Diese aber lächelte. „Der dunkle Lord hat uns, also seine treueren Todesser, denen er auch vertraut, gebeten, ein Auge auf dich zu haben und ja… auch nett zu dir zu sein und dann habe ich mich freiwillig gemeldet, dir auch ab und zu Gesellschaft zu leisten und dir ein wenig zu helfen, weil mir klar ist, dass der Anfang für dich sehr schwierig sein wird. Aber du musst wissen, dass ich nicht nett zu dir bin, da ich den Befehl erteilt bekommen habe, sondern weil ich dich kennen lernen wollte und jetzt den Entschluss gefasst habe, dass ich dich mag.“
 

Harry sah wieder etwas verlegen zu Boden und nuschelte dann leise: „Danke.“ Das letzte Mal, dass ihm jemand gesagt hatte, dass dieser jenige ihn mag, war es Sirius gewesen. Der, der ihm wie ein Vater geworden war, allerdings vor kurzem von Bellatrix Lestrange, der Cousine Sirius’ ermordet wurde. Harry keuchte kurz überrascht auf, als ihm etwas einfiel. Narzissa war doch auch Bellatrix’ Schwester, also Sirius’ Cousine und somit mit Harrys verstorbenen Paten verwandt. Vorher war ihm das nie wirklich bewusst geworden. Auch nicht, dass Narzissa Lestranges Schwester war, welche er auf den Tod hasste. Er ballte seine Hände zu Fäusten und starrte auf den Gehweg vor sich, welchen er entlang schritt. Narzissa sah ihn Stirn runzelnd an. „Ist alles in Ordnung, Harry?“ „Wa-… oh, ja… ich musste nur gerade an was denken.“ Der Gryffindor atmete tief ein und ging dann entspannter weiter. Verspürte er eigentlich denselben Hass auf Voldemort, der ja seine Eltern getötet hatte? Harry wusste nicht wieso, aber wenn er an Bellatrix Lestrange dachte, wurde er wütender, als wenn er an Lord Voldemort dachte, der je eigentlich sein größter Erzfeind gewesen war.
 

Harry sah in den Himmel. Der war strahlend blau und nur ein paar wenige kleine, fast schon aufgelöste Wolken waren zusehen. „Soll ich dir die Pferde zeigen, Harry?“, fragte Narzissa nach einer Zeit wieder, um das Schweigen aufzulösen. Harry sah zu ihr auf und schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich bin nicht so ein Pferdefreund.“, erklärte er dann. Eigentlich hatte er schon Interesse, die Tiere kennen zu lernen, aber aus einem ihm unbekannten Grund hatte er jetzt keine Lust dazu. Sie gingen also schweigend um den großen Teich. Harry fühlte sich ziemlich wohl hier draußen und auch Narzissas Nähe machte ihm nichts aus, sondern freute ihn viel eher. Hier konnte er wenigstens etwas auf andere Gedanken kommen. Das war wie in Hogwarts, wenn er auf den Nordturm ging, um sich abzulenken. Vor allem, wenn er alleine sein wollte und an seinen verstorbenen Paten dachte.
 

Harry seufzte. Jetzt dachte er schon wieder an Sirius. Es gab wohl keinen Tag, an dem er seit dem Tod des Blacks nicht an diesen gedacht hatte. Jedes Mal, wenn er an Sirius dachte, fühlte er sich unwohl und sein ganzer Magen krampfte sich schmerzlich zusammen. Deprimiert stellte der Gryffindor fest, dass er noch lange nicht über den Tod seines Vaterersatzes hinweg war. Harry war so sehr in seinen Gedanken vertieft, dass er gar nicht mitbekam, wie er mit Narzissa nach einer Weile wieder das Manor erreichte. Etwas verwirrt sah er auf. „Harry, soll ich dich noch auf dein Zimmer begleiten? Ich muss dann auch gleich nach Hause.“ „Nein, danke. Ich finde alleine zurück.“, sagte Harry leise, obwohl er nichts dagegen hatte, dass die Frau ihn begleitete, „Danke für den Spaziergang.“ Narzissa lächelte ihn an. „Du kannst wann immer du willst, auch ohne Begleitung raus gehen… also dann, bis morgen, würde ich sagen.“ Harry nickte und ging die Treppe hoch. Er hörte eine Tür und ohne sich umzudrehen, riet Harry, dass sie in Riddles Büro gegangen war.
 

Harry fand sein Zimmer recht schnell und sobald er es betreten hatte, fühlte er sich wieder eingesperrt und einsam. Einfach nur deprimiert. Langsam begann er sein Zimmer mal so richtig zu erforschen. In den Regalen entdeckte er einige interessante Bücher, die er gerne mal lesen wollte. Gegen Nachmittag hielt Harry es nicht mehr im Zimmer aus. Er zögerte, verließ es dann aber und machte sich wieder auf den Weg nach draußen. Er sah sich kurz um und schritt dann genau auf die Wiese mit den Pferden zu. Was er nicht merkte, wie ihn jemand von einem Fenster aus dem Erdgeschoss beobachtete. Riddle schmunzelte leicht, als er seinen „Verlobten“ auf die Weiden zugehen sah und sah dem jungen Mann auch zu, wie der langsamer und vorsichtiger auf die Tiere zuging, sobald er sich näherte und zögerlich eine Hand nach der großen Rappstute ausstreckte.
 

Das Tier schnupperte an seiner Hand, zuckte aber zurück, als er sie am Kopf streicheln wollte und kam nur langsam wieder näher. Harry streichelte auch die anderen Pferde und vor allem die, die sich auch am Kopf streicheln ließen. Ganz entzückt schien er von dem braunen Shetlandpony zu sein, welches seine Hand mit den Lippen abfuhr. Als Tom auf die Uhr sah, merkte er, dass er jetzt mit dem jungen Mann vorhatte zu reden. Anstatt ihn aber zu sich schicken zu lassen, zog er sich eine Jacke über seinen Pullover und machte sich auf den Weg nach draußen. Harry hörte ihn erst, als er wenige Schritte von ihm weg war. Er sah über die Schulter zu ihm und man konnte ihm ansehen, dass der Schüler sofort unsicher wurde, als er den langhaarigen Mann sah, den er eigentlich nur mit Schlangenmaske kannte.
 

Tom trat ebenfalls an den Zaun und strich kurz der schwarzen Stute über den Hals. Harry sah auf das Shetlandpony runter und mied es, zu seinem eigentlichen Erzfeind aufzusehen. „Bist du schon einmal geritten“, wollte Tom dann mit seiner gewohnt kühlen, aber auf seiner Art freundlichen Stimme wissen. Harry schüttelte nur den Kopf. „Wenn du Lust hast, kannst du es hier lernen.“, bot der Ältere ihm an, „Ich kenne auch einige, die dir das Reiten gut beibringen können.“ „Danke.“, nuschelte Harry nur. So bei den Pferden war er gar nicht so abgetan vom Reiten lernen. „Gut, überleg es dir und wenn du reiten lernen möchtest, sag mir bescheid.“ Der Blauäugige richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah zu Harry runter. „Ich wollte ja noch mal mit dir reden.“, begann er dann und Harry verspannte sich verunsichert, „Nun, auch wenn du nicht mehr nach Hogwarts kommst, Harry, ist es wichtig, dass du Unterricht bekommst. Du wirst Unterricht bei Severus, Lucius, Rabastan, Narzissa und mir erhalten und das ab morgen.“
 

Harry sah nur kurz zu ihm hoch. Auch wenn das aus seiner Sicht keine schönen Aussichten waren, protestierte er nicht und nickte nur schwach. „Äh…“, traute Harry sich doch nun etwas zu sagen, „Wie-… also bei wem habe ich morgen Unterricht?“ „Erst mal bei mir. Ich erklär dir dann alles zum Unterricht. Und nach dem Mittagessen noch mal bei Rabastan.“, antwortete Tom bereitwillig und Harry nickte nur wieder. „Ach und ich möchte, dass du ab morgen zumindest das Mittagessen mit mir zusammen im Salon einnimmst.“, kam es dann streng und ohne, dass der andere Widerworte duldete. Harry sah jetzt wieder zu ihm auf und diesmal konnte er dem Blick des eigentlich hübschen Mann mit den tiefblauen Augen länger standhalten. Dann nickte er. „Okay.“, sagte er und sah wieder zu den Pferden.
 

Harrys Herz raste. Die letzten beiden Tage hatte er sich ganz wohl gefühlt, alleine oder mit Narzissa zu Essen und er hatte gehofft, dass es noch lange dauerte, bis er mit Riddle essen musste. Leider kam alles viel schneller, als man es sich teilweise erhoffte. Allerdings brachte er auch nicht den Mut auf, Riddle zu Widersprechen. Zumindest ihn zu bitten, dass er noch ein wenig Zeit bekam, weil er sich einfach noch viel zu unsicher war und einfach noch diese Zeit benötigte, um sich an seine neue Situation zu gewöhnen. Obwohl… wahrscheinlich gewöhnte er sich nie daran und er hatte auch nie mehr Zeit dafür, denn sobald de Vertag erfüllt hatte, sah er keinen Sinn mehr in seinem Leben. Tom sah ihn durchdringend von oben her an. Harry schauderte leicht. Es kam ihm fast vor, als wenn der Mann seine Gedanken las. Nachdem er das gedacht hatte, schmunzelte der Ältere sogar leicht und streichelte wieder die schwarze Stute.
 

Harry sah Stirn runzelnd zu ihm auf. Wagte allerdings wieder nicht, ihn zu fragen, ob er seine Gedanken las. Da Harry diese unruhige Stille einfach zu unangenehm und unsicher war, fragte er jetzt leise: „Wie… wie heißt das Pferd?“ „Antonia. Sie ist das erste Pferd, welches ich hatte. Sie war ein kleines Waisenfohlen.“, erklärte der Ältere auf die Frage und er war doch erstaunt, dass Harry von sich aus ein Gespräch anfing. „Oh.“, kam es jetzt nur knapp von dem Gryffindorschüler. Tom schmunzelte wieder, auch wenn er es nicht offen zeigte. Er bereute es nicht, dass er Harry Potter als seine Bedingung in dem Friedensvertrag ausgewählt hatte. Er konnte sich vorstellen, eine Beziehung mit ihm zu führen. Jetzt musste er nur noch Harrys Vertrauen gewinnen und ihm zeigen, dass er, zumindest ab jetzt, nichts Böses wollte. Nur seine Gründe, weshalb er Harry ausgewählt hatte, verschwieg er noch. Er konnte sich nämlich sehr gut vorstellen, wie der junge Mann reagierte, wenn er die Gründe erfuhr. Das hatte auch Lucius gesagt, der als einziger Toms Gründe kannte.
 

Doch zum anderen war Tom sich auch sicher, dass er Harrys Vertrauen gewinnen konnte. Das versicherten ihm eben seine Gründe, die er hatte, um den Grünäugigen zu heiraten. Auch wenn der momentan von Selbstmordgedanken und Alpträumen geplackt war, was Tom durchaus durch ihre Narbenverbindung mitbekommen hatte. Er selber hatte bei dem Vorfall vor 15 Jahren ebenfalls eine Narbe durch seinen gesprochenen Avada in Form eines Blitzes erhalten. Doch sein Fluch hatte ihn im Oberschenkel getroffen. Erst durch seine Wiedergeburt vor zwei Jahren und nachdem er seinen alten Körper wieder erlangt hatte, wobei die Schlangenmaske nur eine Illusion zum Abschrecken war, wusste er, dass er ebenfalls eine Verbindungsnarbe zu Potter besaß.
 

Eben dieser streichelte nun wieder das Pony und schien tief in Gedanken versunken zu sein. Ja, er würde das Vertrauen von jenem gewinnen. Und das, obwohl er der Mörder dessen Eltern und so vieler Leute war. Auch, dass Harrys Patenonkel ermordet wurde, schob der junge Mann sicherlich in die Schuhe von ihm, doch das alles sollte ihm nicht ewig im Weg stehen. Ab morgen, wenn er Harry nun immer Unterricht erteilte und zusammen mit ihm zu den Malzeiten ging, begann er nach und nach, dessen Vertrauen zu gewinnen. Sobald er das geschafft haben sollte, war er sich sicher, dass Harry seine Gründe verstand, also konnte er ihm diese dann erzählen. „Es wird wirklich langsam kalt. Ich werde rein gehen. Du kannst ja noch draußen bleiben. Ich erwarte dich morgen gegen 10 Uhr im Salon.“ Tom wartete, doch Harry reagierte wieder nur mit einem unsicheren Nicken und somit ging er.
 

Sobald er weg war, entspannte Harry sich leicht. Die Nähe des Mörders, der gleichzeitig sein Erzfeind war, hatte ihn doch nervös und unruhig gemacht, auch wenn Riddle seltsam freundlich wirkte. So hätte Harry das nie von eben diesem erwartet. Er blieb noch eine Zeit lang bei den Pferden und dachte über alles nach. Doch als es langsam dämmerte und ihm doch ziemlich kalt war, drehte er sich zurück zum Manor, seufzte noch einmal tief durch und ging dann zurück. Scheinbar hatte ihm dieser Tag draußen ziemlich wohl getan, denn als er in seinem Zimmer war, fühlte er sich gar nicht mehr so verlassen und unwohl, wie sonst, wenn er in diesem Zimmer war. Ihm viel auch zum ersten Mal die Größe des Zimmers auf. Am Anfang kam es ihm total beengend vor. Er nahm sich noch ein Buch und las eine Weile im Sessel. Das lenkte ihn gut von seinen momentanen Gedanken ab und so konnte er zum ersten Mal nach drei Tagen ruhig und ohne Probleme einschlafen.
 

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Ja, das war’s auch schon wieder. Ist auch länger als das letzte Kapitel

Also, was sagt ihr dazu? Bekomm ich eure Meinung dazu? =)

Lg Shadè

Von Zweifel und Verzweiflung

Hey zusammen

Tut mir echt leid, dass ihr so lange auf ein neues Kapitel warten musstet. *Um Vergebung bittet* Aber ich hatte momentan viel zu tun in der Schule, war dann noch krank geschrieben und kam einfach nicht an den Laptop.

Natürlich danke ich wieder allen Kommentarschreibern. Freut mich sehr, dass euch diese FF gefällt, ich war ja am Anfang noch etwas skeptisch =)

Trotzdem ist natürlich auch immer Kritik sehr erwünscht, es ist ein weiter Weg zum guten Schreiben. ;)
 

Kapitel 5 – Von Zweifel und Verzweifelung

Harry streckte sich ausgiebig und zog sich die Decke über den Kopf. Er hatte recht gut geschlafen und das sogar wieder länger als sonst. Da er aber im Allgemeinen ein Morgenmuffel war, blieb er liegen. Sonnenstrahlen schmuggelten sich durch die Lücke in den Fenstervorhängen und erhellten das Zimmer etwas. Harry sah sich um. Heute war auch niemand da, der ihn beobachtete, bzw. Riddle war nicht da. Auch Narzissa schien noch nicht gekommen zu sein, um ihm Essen zu bringen. Nun fragte Harry sich, wieso er sich im Moment so ruhig, wenn nicht sogar leicht sicher fühlte. Dabei war er doch in Voldemorts Manor. Er war verlobt mit seinem größten Feind. In zwei bis drei Wochen war die Hochzeit. Er hatte ja wegen alldem schon Suizidgedanken.
 

Trotz allem – es ging ihm nicht wirklich gut – aber trotzdem war seine Unsicherheit und jetzt, wo niemand in seiner Nähe war, größtenteils auch seine Angst verschwunden. Die letzten drei Tage, die er hier war, hatte er sich vor allem in seinem Zimmer eingeengt und schlecht gefühlt. Das alles hatte sich seit gestern geändert. Dass er am Vortag nach draußen frische Luft schnappen konnte, hatte ihm sehr gut getan. Selbst das Gespräch mit Tom Riddle alias Lord Voldemort sah er im Nachhinein gar nicht mehr als negativ an. Er hatte sich ein anderes Bild von dem Mann machen können. Natürlich, er vertraute seinem - scheinbar ehemaligen – Erzfeind nicht. Immerhin wusste er jetzt, dass er mit Riddle durchaus Gespräche führen konnte. Harry wusste nicht, in welche Schublade er Riddle jetzt stecken sollte, doch im Grunde war Riddle immer noch sein größter Feind. Der, der Harrys Eltern getötet hatte und ihn eigentlich auch versuchte, seit 15 Jahren umzubringen.
 

Harry seufzte tief. Er war einfach nur verwirrt. Diese Verwirrtheit machte ihn fertig, weshalb er sein momentanes Sicherheitsgefühl nicht wirklich genießen konnte. Immerhin war das ja die Frage. Wieso fühlte er sich so sicher? War er womöglich mit einem Zauber belegt, dass er sich nicht mehr so unwohl fühlte? Aber wer hätte das tun sollen, Riddle? Narzissa wohl eher. Der traute Harry mehr zu, dass sie um sein Wohl besorgt war. Wo er schon wieder dabei war, fragte er sich mal wieder, wieso Riddle gerade ihn heiraten wollte. Der Mann weigerte sich immerhin, ihm die Gründe zu sagen, doch die Frage ließ Harry einfach nicht mehr los. Wenn er sich dann traute, die Frage zu stellen, bekam er nur zur Antwort, dass es ihn nichts anging… natürlich ging es ihn was an, Immerhin betraf es ihn auch.
 

Harry schloss wieder die Augen und versuchte mühsam an etwas anderes zu denken. Er erschrak fürchterlich, als er ein lautes Ploppen hörte und sah auf. Eine kleine Hauselfe stand mitten im Raum und verneigte sich tief. Harry Herz raste und er konnte sich nur langsam wieder beruhigen. „Herr…“, begann die Hauselfe mit piepsiger Stimme zu sprechen, „ich soll Euch ausrichten, dass der Meister euch in einer halben Stunde in dem Salon erwartet.“ „D- Danke…“, keuchte Harry und die Elfe verschwand wieder. Erst, als Harry sich langsam wieder beruhigt hatte, konnte er die Nachricht richtig aufnehmen. Er sah auf die Uhr. Es war halb zehn. Da fiel ihm ein, dass Riddle ihm ja am Vortag gesagt hatte, dass er Harry um 10 Uhr im Salon zum Frühstück erwartete. Mühsam hievte er sich aus dem Bett.
 

Der Gedanken, dass er gleich mit Lord Voldemort speisen sollte, bereitete ihm keine Freude. Ganz im Gegenteil. Sein Herz hatte schon wieder zu Rasen begonnen und er wurde sehr nervös. Er hatte Angst. Er wusste einfach nicht, was Riddle vorhatte. Was sein ganzer Plan war. Was wollte der Mann mit dem Friedensvertrag und der Hochzeit nur bezwecken? Kurz vor der Verzweiflung seufzte Harry. Dann ging er ins Bad und machte sich dort fertig. Nachdem er sich auch angezogen hatte, setzte er sich hin. Er hatte noch zehn Minuten und obwohl er sich wünschte, dass er dem Essen entgehen konnte, sehnte er im Prinzip jede Sekunde herbei. So wurde er nur noch nervöser, bekam noch mehr Angst vor dem Frühstück. Dabei war es nur mal eine Zeit von einer halben Stunde… eine halbe Stunde mit seinem Erzfeind. Danach hatte er dann auch noch Unterricht bei Voldemort. Was er ihm wohl unterrichten wollte und wie der Unterricht wohl aussah? Zum einen war Harry ziemlich neugierig und zum anderen löste auch diese Tatsache kein gutes Gefühl in ihm aus.
 

Wenn Harrys Kopf immer so voller Gedanken waren, die ihm keine Ruhe ließen, hatte er meistens Sirius an seiner Seite gehabt, der für ihn da war und ihm zugehört hatte. Es war auch immer sein Pate gewesen, der ihm neuen Mut zusprach, wenn Harry verzweifelt war oder Angst verspürte. Bei seinem verstorbenen Ersatzvater hatte er sich immer sicher gefühlt. Er wusste, dass da jemand war, der rund um die Uhr für ihn zur Verfügung stand. Seit er Sirius kennen gelernt hatte, ging es ihm immer besser. Nach dem Tod des Animagus hatte Harry einen sehr tiefen, psychischen Sprung nach unten gemacht. Harry senkte den Blick und weinte stumme Tränen. Nicht nur, dass sein Pate tot war, hatte das nun ausgelöst, auch seine Angst vor dem Ungewissen, da er jetzt mit Voldemort verlobt war, trug dazu bei. „Nur noch drei Wochen.“, flüsterte er, „Das schaffe ich…nur noch drei Wochen…“ ‚Und dann muss ich nicht mehr leiden.’, dachte er sich im Stillen, ‚Dann bin ich bei dir, Sirius.’
 

Harry vergaß in seinen Gedanken nun doch die Zeit. Mit geschlossenen Augen hatte er Sirius vor sich, der sanft auf ihn einredete und ihm Ratschläge zur guten Laune gab. Harry lächelte wirklich leicht. Ja, das vor ihm war wirklich Sirius, wie er ihn aufheiterte. So und mit diesem Lächeln im Gesicht, das so unbesorgt schien, konnte er Harry immer aufmuntern. Halb Zehn und Harry war fast wieder eingeschlafen. Sirius war in seinem Dämmerzustand die ganze Zeit bei ihm und redete weiterhin aufmunternd mit ihm. So wurde Harry immer ruhiger und konnte seine Gedanken vergessen. Erst als er die Tür ins Schloss fallen hörte, kam er zurück in die Realität. Harry schlug die Augen auf und sofort war sein „Traumsirius“ verschwunden. Sein erster Blick fiel auf die Uhr. Er hatte tatsächlich die Zeit vergessen. Und sein zweiter Blick fiel zur Tür, wo jetzt Tom Riddle stand und zu ihm sah. „Scheinbar willst du nicht zum Essen erscheinen?“, fragte er und klang seltsamer Weise gar nicht wie erwartet verärgert.
 

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*Eineinhalb Stunden zuvor*

Lord Voldemort sah mit rot funkelnden Augen über die maskierten Köpfe hinweg. Er musste die Todesser nur einmal kurz überfliegen um festzustellen, dass jeder anwesend war. Jeder der Todesser hatte seinen bestimmten Platz, wo er sich im Versammlungsraum hinstellen sollte. Es ging nach Rang und alle Reihen waren komplett gefüllt. Keiner, selbst kein Todesser, der im Sterben lag, wagte es, nicht an einer Versammlung teilzunehmen. Sie wussten, dass die Strafe ihres Lords, vor allem, wenn sie aus den niedrigeren Rängen kamen, sehr schmerzvoll enden konnte. Die Versammlung ging heute relativ schnell zu Ende und wie üblich blieben am Ende nur Riddles treuesten Todesser. Die jenige, die er selbst auch als Freunde bezeichnete.
 

Narzissa und ihr Mann Lucius, Severus der Zaubertränkelehrer an Hogwarts und Voldemorts Spion, Rudolphus und seine Frau Bellatrix und dein jüngerer Bruder Rabastan, ein hübscher Mann Mitte 20. Alle nahmen ihre schwarzen Kapuzen von dem Todessergewand von ihren Köpfen und die silbernen Masken ab, die wie Totenköpfe aussahen. Tom goss sich ein Glas Cognac ein und trank ein paar kräftige Schlucke. „Severus, dein Bericht?“ „Dumbledore hat den Friedensvertrag veröffentlich. Allerdings hat er verschwiegen, dass du Potter in dem Vertrag angefordert hast.“, erklärte der Lehrer. „Ich habe um seine Hand angehalten und er heißt Harry oder wenn du ihn nicht beim Vornamen nennen möchtest Mr. Potter.“, korrigierte Tom seinen besten Freund, als er so hasserfüllt über seinen Verlobten sprach.
 

„Jawohl.“, sagte Severus und versuchte dabei zu klingen, als wenn es ihm nichts ausmachte, ‚Potter’ so förmlich anzusprechen. Tom nickte zufrieden. „Ich werde Harry heute zum ersten Mal Unterricht erteilen. Rabastan morgen halte dich frei, da wirst du Unterricht geben… Narzissa, wie sieht es bei dir aus?“ Tom hatte mittlerweile seine Schlangenillusion abgelegt und sah die blonde Frau nun aus blauen Augen an. Diese sah gefasst zu ihm hoch. „Ziemlich gut. Harry ist ein netter junger Mann, wir verstehen uns sehr gut.“, berichtete sie ihrem Meister, der daraufhin zufrieden nickte. „Ich bin sehr zufrieden mit deiner Arbeit.“, teilte er dann auch laut mit, „und es ist lobenswert, dass du das alles freiwillig und ehrlich tust.“ Narzissa lächelte ihn dankbar an.
 

„Ich verstehe nicht, warum du den kleinen Bengel heiraten möchtest, Tom.“ Bellatrix. Wie immer machte sie die Klappe weiter auf, als ihr gut tat. Sie hielt sich für was ganz besonderes, da sie im obersten Rang stand. Währe sie allerdings nicht die Frau Rudolphus’, stände sie schon ganz unten. Wenn sie so weiter machte, nahm er auch keine Rücksicht mehr auf Rudolphus. Tom drehte sich zu der Frau und sah sie nur eindringlich aus seinen tiefblauen Augen an. „Ich werde dir nicht noch mal sagen, dass ich keine Auskunft darüber gebe, Bellatrix. Außerdem habe ich von Lucius erfahren, dass du auch ihn die ganze Zeit versuchst auszulöchern.“ Um genau zu sein, versuchte Bellatrix sich auch, obwohl sie verheiratet war, bei Tom einzuschleimen und zu flirten. Doch alleine der Gedanke löste bei dem schwulen Mann Würgereiz aus.
 

Bellatrix verschränkte leicht verärgert die Arme, als sie merkte, dass sie bei Tom wieder nicht ankam, zeigte es aber auch nicht offen. Sie wusste genau wie die anderen, dass Voldemort auch seinen Freunden gegenüber sehr unangenehm werden konnte. „Nun…“, fuhr Tom fort und wandte sich wieder an den Jüngsten in der Runde, „Ich erwarte dich morgen um 10 Uhr zum Frühstück. Danach kannst du gleich mit Harry zum Unterrichtsraum.“ Der junge Lestrange nickte und verbeugte sich leicht. „Gut, ihr könnt gehen.“ Tom sah alle noch mal genau an. Seine Freunde erwiderten seinen Blick kurz und disapparierten dann. Tom setzte sich kurz uns sah auf die Uhr. Es war viertel nach Zehn. Also Zeit für das Frühstücken. Somit auch der Beginn seines Planes, Harrys Vertrauen zu gewinnen.
 

Durch einen Zauber war seine schwarze, seidene Robe verschwunden. Ersetzt wurde sie durch eine elegante, schwarze Stoffhose, einem schlichten T-Shirt und einer dünnen, eleganten Jacke zum Überziehen. Seine langen, schwarzen Haare waren zu einem ordentlichen, aber lockeren Zopf gebunden und nur etwas kürzere Haare hingen strähnig heraus. Sicher währe er als Modell weit gekommen, wie ihm ein Todesser mal gesagt hatte. Daraufhin hatte er aber nur erwidert, dass er es als dunkler Lord noch weiter geschafft hatte. Dann hatte er sein One Night Stand, der bis dato nicht wusste, dass er mit dem dunklen Lord Sex hatte, rausgeschmissen. Riddle musste bei dem Gedanken leicht schmunzeln. Vor allem den Blick des Todessers vergaß er nie wieder. Dieser gewisse Todesser, einer des niedrigeren Ranges hatte natürlich kein Wort darüber verloren, da er wusste, dass er sonst bestraft wurde.
 

Der dunkle Lord erreichte den Salon und die Türen öffneten sich vor ihm von selbst. Mit aufrechter Haltung trat er ein und sah sich um. Als der Mann den Salon leer vorfand, wusste er nicht genau, ob er das erwartet hatte oder wirklich im Stillen die ganze hoffte, dass Harry doch freiwillig auftauchte. Er hatte ja immerhin eine halbe Stunde zuvor extra eine Hauselfe losgeschickt. Oder war Harry wieder gegangen, weil er sich selbst schon um zwanzig Minuten verspätet hatte. Tom wusste sehr wohl, dass es sich nicht gehörte, einen Gast warten zu lassen und er war der letzte, der nichts von Manieren hielt. Er hasste sogar all die Leute, die keine Manieren hatten. Selbst beim Duellieren weigerte er sich, anzugreifen, wenn sein Gegenüber sich nicht, wie es Vorschrift war, verneigte.
 

Ärgerlich über sich selbst verließ er den Salon wieder. Selbst bei seinem schlimmsten Feind, der zufällig Dumbledore hieß, hätte er sich für schlechtes Verhalten entschuldigt. Wenn Harry wirklich schon da gewesen war, wollte er sich für seine Unpünktlichkeit entschuldigen. Immerhin kam er nicht früher aus dem Todessertreffen raus. Tom lief die Treppe hoch und lauschte aufmerksam. Er hatte es sich irgendwann angewöhnt zu lauschen, wenn es zu still wurde. Der Feind hielt sich immer erst im Hintergrund, bevor er angriff und das hatte sich bei ihm eingeprägt. Manchmal war es ihm lästig, doch mindestens ein dutzend Mal hatte es ihm geholfen, denn bei Angriffen wusste er schon immer vorher bescheid, sodass er die Zeit hatte, schon zu seinem Zauberstab greifen.
 

Tom war so sehr in Gedanken vertieft, dass er fast gar nicht mitbekam, dass er schon bei Harrys Tür ankam. Er blieb also stehen und lauschte kurz. In dem Raum schien alles still zu sein. Also klopfte er vorsichtig und trat ein. Harry saß auf dem Sofa. Er war komplett angezogen und schien zu dösen. Nebenbei murmelte er etwas. Doch er wirkte wesentlich entspannter als die Tage zuvor. Tom lehnte die Tür leicht an, doch ein leichter Windhauch ließ sie ins Schloss fallen und Harry schreckte auf. Verschlafen sah der Junge sich um, bis er Tom erblickte. Der schmunzelte bei dem Bild kaum merklich. Scheinbar beiläufig fragte er: „Scheinbar willst du nicht zum Essen erscheinen?“ „Ich… also… bin wieder eingeschlafen.“, nuschelte Harry, als wenn er ihm Rechenschaft schuldig war. Dabei wirkte er noch leicht schläfrig und verwirrt. Wäre er wacher gewesen, hätte er gegenüber Voldemort sicherlich anders und wesentlich unsicherer reagiert. Harry sammelte sich langsam und stand dann nun doch wieder etwas unsicher auf. Ihm schien wieder bewusst geworden, wem er hier gegenüberstand.
 

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So da habt ihr also ein neues Kapitel =)

Was sagt ihr dazu?

Ich werde mir Mühe geben, bald weiter zuschreiben. Da ich ab nächste Woche Ferien habe und da meine Eltern nicht da sind, unbegrenzt Internetzugang, werde ich sicher zum Schreiben kommen ^^

So ich hoffe, wir lesen uns =)

Lg Shadè

Ersatzpate oder etwa doch verliebt?

Hi

Hier ist dann ein neues Kapitel =)

Ich danke natürlich allen Kommentarschreibern

So, das Kapitel hat einen interessanten Schluss und ich bin mal sehr gespannt auf eure Meinung.
 

Kapitel 6 Ersatzpate oder etwa doch verliebt?

Das Frühstück, das Harry eigentlich mit Voldemort verbringen sollte, konnte er nun doch in seinem Zimmer einnehmen. Riddle hatte gemeint, dass nicht mehr fiel Zeit für ein Frühstück im Salon war, da er zumindest pünktlich mit dem Unterricht beginnen wollte. Harry war aufgefallen, dass Riddle scheinbar großen Wert auf Manieren und Benehmen legte. Das konnte sicherlich noch was werden. Harry wünschte sich so sehr, dass sie bald heirateten. So musste sich Riddle an den Vertrag halten und da machte es auch nichts mehr aus, wenn Harry sich tötete. Wenn er es vor der Hochzeit tat, brach sicherlich wieder Krieg aus. Seufzend verließ Harry das Zimmer. Er fühlte sich unwohl. Am liebsten wäre er drinnen geblieben oder einfach raus gegangen. Doch nun wusste er nicht, was ihn im Unterricht von Voldemort erwartete und das machte ihm wieder Angst.
 

Er wollte nicht dahin, doch er befürchtete, dass Voldemort nicht gerade freundlich mit ihm umging, wenn er nicht zum Unterricht erschien. So ging er nur aus Angst zum Unterricht, obwohl er selbst Angst vor dem Unterricht hatte. Langsam ging er die Treppe runter. Sein Herz raste und sein Hals war merkwürdig trocken. Er hatte Riddle nun von einer anderen Seite kennen gelernt, doch das hieß, wie er jetzt auch bemerkte, dass er diesem noch lange nicht vertraute. Harry erreichte den Raum, in dem Riddle ihm Unterricht geben sollte. Zögernd hob er seine Faust und klopfte zaghaft mit Zeige- und Mittelfinger an. „Herein.“ Es hatte nicht lange gedauert, bis Riddle geantwortet hatte. Harry versteifte sich automatisch etwas und seine Hand verschwand in seiner Umhangtasche, wo sein Zauberstab drin war. Er brauchte einfach die Sicherheit zwischen seinen Fingern. So trat der junge Mann ein und blickte sich um.
 

Riddle stand ihm gegenüber. Der Raum war groß und fast leer. Nur ein großer Tisch, ein Sofa, auf dem einige Kissen gestapelt waren und ein paar Regale, in denen verschiedene Geräte waren, die sicher alle zur Zauberei dienten, füllten nur eine Wand des großen Zimmers. Riddle, er hatte wie heute Morgen schon seine Haare ordentlich zusammengebunden, trug nun einen angepassten, schwarzen Umhang. Der Stoff wirkte sehr elegant. Unter dem Umhang trug Riddle Eine schwarze Stoffhose, passend schwarze Lederschuhe und ein weißes Hemd. Ach wenn das irgendwie verrückt klang, sah Harrys größter Feind nicht unmöglich darin aus, ganz im Gegenteil. Wenn man den Umhang als Mantel betrachtete, sah er wirklich gut aus und man konnte ihn gar nicht von normalen Muggeln unterscheiden.
 

„Gut, wie ich sehe, bist du pünktlich.“, holte der dunkle Lord Harry nun aus dessen Gedanken. Er schmunzelte unauffällig und erwiderte Harrys Blick mit seinen intensiv blauen Augen. Man musste nicht gerade geübt im Deuten von Mimik und Gestik sein, wie Tom es durch seine Todesser war, denn es war nicht gerade zu übersehen, dass Harry nervös war und Angst hatte, da er nicht wusste, was ihn erwartete. Das hätte sicher auch ein Blinder erkannt, spätestens da, wo Harry begann etwas zu sagen. „Ja… ähm… also… was tun wir nun?“, fragte er nervös und wandte seinen Blick wieder von Riddles Augen ab. „Setz dich erstmal. Heute werden wir größtenteils nur darüber reden, was ich und auch die anderen dir alles beibringen werden.“ Riddles Stimme war ruhig und hätte sicher eine beruhigende Wirkung gehabt, wenn Harry nicht verdammt Angst vor ihm hatte.
 

Harry sah den schwarzhaarigen Mann etwas verwundert an. Er hatte was ganz anderes erwartet und sicher nicht, dass sie einfach nur da saßen und „redeten“. Harry setzte sich nun etwas durcheinander auf dem ihn angebotenen Stuhl. Seine Augenbrauen hatte er leicht nach oben gezogen und mit leicht zusammengekniffenen Lippen sah er sich überall um, nur nicht in Riddles Richtung. Eben dieser zog sich selbst mit einer eleganten Handbewegung einen Stuhl hervor und setzte sich gerade und mit übereinander geschlagenen Beinen hin. „Nun, Harry, hast du bereits Erfahrung mit der schwarzen Magie gemacht?“, erkundigte der Mann sich schließlich. Harry zuckte bei der Frage und den aufkommenden Erinnerungen zusammen. „Nein, also… nur in Verteidigung gegen die dunklen Künste und… als… also…“; nervös fummelte er mit seinen Fingern herum. „Als du gegen meine Todesser und mich gekämpft hast?“ Riddle schien wirklich ein Blitzmerker zu sein und Harry nickte zaghaft und unsicher.
 

„Gut. Ich werde dir ab jetzt die schwarze Magie lernen. Du solltest sie können. Nun, wie alle denken, so schlimm ist sie gar nicht musst du bedenken. Die Schwarze Magie kann sogar sehr nützlich sein. Sie ist fast nicht anders als die weiße Magie, beide haben ihre schlechten und guten Seiten. Die schwarze Magie ist einfach nur mächtiger.“ Riddle sah Harry abwartend an. Er wollte wissen, wie der Gryffindor darauf reagierte. Harry sah langsam auf. Schwarze Magie? Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er hatte die schwarze Magie nie wirklich als schlimm empfunden, sogar sehr interessant gefunden. Doch trotzdem hatte er immer einen Bogen darum gemacht. Und eben diese sollte er jetzt lernen. Gerade der größte und gefürchtete Schwarzmagier zu dieser Zeit sollte ihm diese Kunst der Zauberei beibringen? Harry war noch unruhiger geworden. Bei der Sache war ihm einfach nur unwohl.
 

„Ich…also…“ Harry brach ab. Er fand Voldemort gegenüber einfach nicht die richtigen Worte. Er wusste ja gar nicht, wie der sonst reagierte und er wollte seinen Erzfeind schon gar nicht wütend machen. Riddle aber sah ihn fragend an und harkte nach: „Ja?“ „Ach…hat sich erledigt.“ Harry nuschelte nur, doch Riddle verstand ihn. Er drängte Harry aber nicht weiter und nickte. „Nun, morgen wirst du Unterricht bei Rabastan Lestrange bekommen. Er wird dich in Verwandlungen weiter unterrichten.“, fuhr der Mann also fort und Harry hörte ihm schweigend und regungslos zu. Doch sein Herz raste noch immer und er wartete unsicher ab, wer ihn wohl noch unterrichtete.
 

„Severus wird dir Zaubertränke lehren und Lucius das Duellieren. Eigentlich hätte ich es auch tun können, aber Lucius ist ein ausgezeichneter Duellierer. Er kann dir einige Tricks beibringen…“, Tom schwieg kurz und sah Harry aufmerksam an. Dieser war bei den Namen Severus und Lucius zusammengezuckt, reagierte aber sonst nicht und hielt den Blick gesenkt. „Nun, das heißt natürlich nicht, dass du dich irgendwann duellieren musst. Wie gesagt mit dem Abschließen des Vertrages wird es kein Kampf mehr zwischen der weißen und der schwarzen Seite geben. Es ist einfach nur eine Vorsichtsmaßnahme. So wie die Muggel zum Beispiel Karate oder solche Sachen erlernen…Nun, ich denke Narzissa wird dir auch ein paar Anweisungen in die Heilungsmagie und in Kräuterkunde geben.“, endete der Mann schließlich seine Rede.
 

Zumindest der Unterricht bei Narzissa war in Ordnung. Doch vor allem anderen… Snape und Malfoy Senior… er hasste die beiden und war sich sicher, dass diese nicht gerade nett mit ihm umgingen. Snapes Unterricht kannte er ja schon zur Genüge… Rabastan Lestrange? Er wusste nicht viel über diesen, nur dass der Rudolphus Lestranges Bruder und somit Bellatrix Lestranges Schwager war. Er hatte ihn ja noch nicht einmal gesehen, weshalb er nicht viel zu diesem sagen konnte. Trotzdem konnte er sich zu dem Unterricht bei diesem Mann nichts Positives vorstellen. Nun… er sah es dann ja morgen. Aber im Allgemein waren das keine guten Aussichten auf die nächsten drei Wochen, die er noch gezwungener Maßen lebte.
 

Mehr hatte Riddle an diesem Tag nicht mit ihm vor und so schickte er ihn auch zurück. Er hatte Harry erklärt, dass er heute Abend und morgen nicht da war, sodass Harry erstmal auf seinem Zimmer essen konnte. Um 11 Uhr sollte sein Unterricht bei Rabastan Lestrange sein, aber übermorgen erwartete Riddle ihn um 9 Uhr im Salon zum Frühstück. Harry nickte nur schweigend und war ganz froh darüber, dass er Riddle erstmal nicht mehr begegnen musste. „Ach und Harry…“, rief Tom ihn noch mal zurück, als Harry schon die Hand auf der Türklinke hatte. Der Jüngere drehte sich also zu dem dunklen Lord um und sah ihn unsicher an. „Ich habe jetzt einen Termin für die Hochzeit in vier Wochen.“ Harrys Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Ob es nun der Gedanke an der Hochzeit war oder dass er noch länger warten musste, bis er sich selbst ermorden konnte, er wusste es nicht.
 

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Harry war am nächsten Tag schon etwas früher in dem Raum, in welchem er Unterricht bekommen sollte. So setzte er sich auf das Sofa und wartete auf Rabastan Lestrange. Sein Herz raste mal wieder, da er einfach nicht wusste, was ihn erwartete. Punkt Elf hörte er dann, wie die Tür aufging und sah auf. Er bekam große Augen und seine Kinnlade fiel fast zu Boden, als er den Mann sah, der ihn unterrichten sollte. Er hatte ja vieles erwartet, aber nicht das! Rabastan war jung. Harry schätzte ihn höchstens auf Mitte 20. Er hatte hübsche, dunkelbraune Augen und jung wirkende Gesichtszüge. Sein Haar war Schulternlang, nach vorne hin etwas kürzer und das Schwarz war unglaublich schön. Es glänzte im Licht in einem dunklen Blau. Harry faszinierte von den Augenbrauen, der Nase, bis hin zu den Gesichtszügen, von den Händen, Armen, bis hin zum Körperbau alles an diesem Mann.
 

Zwar musste der Gryffindor zugeben, dass zum Beispiel auch Riddle sehr gut aussah. Doch er sah schon so erwachsen aus. Rabastan Lestrange sah eher aus, als wenn er ein guter Freund war, mit dem man alles machen konnte, was man wollte. Harry hatte schon oft hübsche Männer gesehen, doch eigentlich hatte ihn das Aussehen anderer Kerle nie interessiert, denn eigentlich war er hetero. Doch nun, wo sein Herz auf einmal schien, als wenn es kurz vorm explodieren stand, wo er seinen Blick einfach nicht von Rabastan abwenden konnte. In seinem Bauch kribbelte es seltsam. Harry konnte sich daran erinnern, dass er auch nur ansatzweise solche Gefühle bei Mädchen hatte, die er attraktiv fand. Und dieser Rabastan war, trotz seines Geschlechts auch sehr attraktiv in Harrys Augen. Der Schüler fragte sich, was auf einmal mit ihm los war und ob er jetzt völlig verrückt wurde. Er und schwul? Nicht, dass er etwas gegen Läute mit der Zuneigung zum eigenen Geschlecht hatte, aber trotzdem schien ihm das bei ihm selber…komisch.
 

„Hallo, Harry.“, stellte sich der Mann nun vor und trat auf Harry zu, seine Hand streckte er ihm hin, „Ich bin Rabastan, ich werde dich in Verwandlungen unterrichten. Freut mich, dich kennen zu lernen.“ Entweder merkte Rabastan nicht, wie Harry ihn anstarrte oder er ignorierte es gekonnt. Der Gryffindor löste sich aus seiner Starre, kniff kurz die Augen zusammen und schüttelte kaum merklich den Kopf bei seinen ihn verwirrenden Gefühlen, sah dann wieder auf und reichte dem Älteren auch seine Hand. „Hallo.“, versuchte er zu sagen, doch so sehr er sich bemühte, wieder gefasst und ruhig zu klingen, er brachte nur ein gehauchtes Hallo hervor. Rabastan lächelte ihn aufmunternd an. Es war ein hübsches Lächeln und Harry hatte das Gefühl, dass der Unterricht vielleicht doch nicht so schlimm wurde, wie er es sich vorstellte und Rabastan doch ein ganz netter Typ war.
 

„Nun Harry, ich denke, das meiste, was du für Verwandlungen brauchst weißt du schon. Ich möchte anfangen, dir die Verwandlung zum Animagus beizubringen, wenn du Interesse hast.“, erklärte Rabastan und setzte sich Harry gegenüber. Animagus? Das war gar nicht schlecht, dachte Harry sich, denn er hatte immer schon Interesse gehabt, vielleicht einmal Animagus zu werden. Sirius hatte ihm auch versprochen, dass er es ihm beibringen wollte, sobald Harry seinen Abschluss hatte, doch das war ja nun zu spät. „Ja… gerne.“, sagte Harry viel selbstsicherer als Voldemort gegenüber. Auch wenn Rabastan Todesser war, im inneren spürte er, dass er dem Mann vertrauen konnte. „Gut. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, wenn man es erst kann.“, erklärte sein „Privatlehrer“ ihm nun, „Am Anfang geht es mit einem Zauberspruch den du sagen musst, später kannst du trainieren, dich ohne die Formel und ohne Zauberstab zu verwandeln, dass ist dann die schwierigere Variante. Das Zurückverwandeln ist wohl am einfachsten.“
 

Rabastan erklärte ihm genau, was man alles beachten musste beim Animaguszauber und wie man sich in ein Tier verzauberte. „Du kannst dir allerdings das Tier nicht aussuchen. Du wirst das, was am besten zu deinem Wesen passt. Ich zum Beispiel bin ein Rabe.“ ‚Rabe, passt zu ihm.’, dachte Harry im Stillen und er hing fast an Rabastans Lippen. Dabei wusste er einfach nicht, woher diese Gefühle dem Mann gegenüber, den er noch nicht mal kannte, kamen. „So, ich habe dich ja schon mit ganz viel Theorie zugetextet. Die Zeit ist ganz schön schnell vergangen. Ich denke, das reicht erstmal für heute. Wenn du dir heute ein bisschen was merken konntest, können wir gerne das nächste Mal mit Praxis anfangen.“ Rabastan lächelte Harry wieder an und wartete eine Antwort ab. „Oh…ja gerne. Ich… war ziemlich interessant der Unterricht bei Ihnen.“ Harry sah zu dem Mann auf und schaffte es sogar zu einem kleinen Lächeln.
 

Wenn er so in diese braunen Augen sah… Ja, genau, Rabastan hatte Ähnlichkeiten mit Sirius. Vom Aussehen her und von seiner Art. Es hieß ja auch immer, dass die Schwarzmagierfamilien alle irgendwie miteinander verwandt waren und Harry erinnerte sich auf dem Stammbaum der Blacks im Grimmauldplatz auch eine Abzweigung zur Familie Lestrange gefunden zu haben. „Du kannst mich ruhig duzen, Harry…“ Rabastans Gesichtsausdruck änderte sich nun. Er sah Harry nachdenklich an. Dieser wiederum sah den Mann nun fragend an. „Ich habe gehört du spielst Quidditch und bist ein ausgezeichneter Sucher?“ Etwas verwundert über den Themenwechsel nickte Harry. „Oh gut. Ich habe auch als Sucher gespielt. Hättest du Lust mit mir jetzt raus zugehen und wir drehen ein paar Runden auf den Besen? Ich glaube in dem Gartenhaus bei den Besen muss es sogar einen Korb mit Quidditchbällen geben, wir könnten den Schnatz mit ins Spiel bringen.“
 

Harry strahlte fast. „Oh ja gerne.“ Fliegen… das war seine große Leidenschaft. Auch mit Sirius hatte er immer Quidditch zu zweit gespielt. Dieser Mann ähnelte seinem Paten wirklich sehr. Aber trotzdem wurde Harry den Gedanken nicht los, dass er diesem ihm eigentlich fremden Mann noch ein wenig andere Gefühle entgegenbrachte, als Sirius. Doch er konnte sich nicht erklären, was. Egal… wichtig war, dass er sich nicht mehr schlecht…elend fühlte…ganz im Gegenteil. Er fühlte sich sehr gut und zum ersten Mal, wenn er an Sirius dachte, fiel er nicht mehr in tiefe Trauer. Draußen holte Rabastan zwei Besen und auch einen Schnatz. Er drückte Harry einen Nimbus 2001 in die Hand. „Wow, danke.“, Harry lächelte. Er stieg auf und fühlte sich viel besser. Hier in der Luft fühlte er sich glücklich und befreit. Rabastan flog mit seinem eigenen, etwas älteren Modell hinterher und machte ein paar Kunststücke, wofür sein Besen besonders geeignet war. Er war wirklich ein guter Flieger.
 

Sie flogen gefühlte fünf Stunden lang und kamen anschließen völlig fertig und trotzdem glücklich unten an. Sie hatten viel Spaß gehabt und sich auch viel unterhalten. Harry mochte Rabastan sehr und der schien Harry auch gerne zu mögen. Sie hatten zwischen ihren Gesprächen auch ein paar Mal nach dem Schnatz gesucht und mal hatte Harry mal hatte Rabastan ihn gefunden. Nun brachten sie die Besen weg. „Das sollten wir wiederholen.“, fand der Ältere, als er seinen Besen abstellte. „Auf jeden Fall.“, bestätigte Harry, der den Schnatz zurück in die Kiste tat. Er hatte sich seit Sirius Tod wirklich nicht so gut gefühlt. Er vergaß sogar Voldemort, wo und wieso er hier war und seine Suizidgedanken.
 

Er stellte sich auf und drehte sich grinsend zu Rabastan um. Doch er erschrak und sein Grinsen erlosch, als der keine Handbreit hinter ihm stand. Rabastan legte seine Hände auf Harrys Hüften, dass er vor Schreck nicht fiel. Harry klammerte sich etwas erschrocken an ihn und sah zu Rabastan hoch. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“, sagte Rabastan und wirkte auf einmal verändert. Er sah Harry nicht mehr lächelnd an, sondern irgendwie… Bevor Harry eine richtige Bezeichnung für diesen Gesichtsausdruck fand, kam ihm Rabastans Gesicht auch schon näher und der Ältere legte seine Lippen auf Harrys. Der riss überrascht die Augen auf und war nicht fähig, sich zu bewegen… den Kuss zu erwidern oder aber Rabastan von sich wegzudrücken.
 

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Na was sagt ihr dazu?

Habt ihr so was erwartet? =)

Ich würde mich über eure Meinung freuen

Lg Shadè

Hilflos im Gefühlschaos gefangen

Hey zusammen

So, ich entschuldige mich mal wieder für die lange Wartezeit.

Wie gesagt stehe ich im Anfang meiner Ausbildung und bin viel unterwegs und nebenbei habe ich noch so ein schönes neues Hobby gefunden =) Ist so ein Onlinespiel… aber ich werde mir Mühe geben, wieder mindestens Wöchentlich zu posten =)

Natürlich danke ich allen Kommentarschreibern sehr, ich freue mich immer wieder über eure Aufmunterung, weiter zuschreiben *knuddel*
 

Kapitel 7 Hilflos im Gefühlschaos gefangen

Er liebte Mädchen. Er war heterosexuell. Hundertprozent… oder etwa doch nicht? Und wenn doch, wieso legte er auf einmal seine Arme um den Mann, der Rabastan Lestrange hieß? Der für einen Mann auch recht klein wirkte, er war vielleicht gerade mal vier Zentimeter größer als Harry. Wieso drückten sich seine Lippen auf einmal gegen den Druck der anderen? War das da eine Zunge, die über seine Lippe strich? Harry wusste nicht mehr, was um ihn herum geschah und was mit ihm geschah! Er wusste nur, dass er es absolut nicht abstoßend fand, ganz im Gegenteil gefiel es ihm sogar gut und automatisch öffnete er den Mund. Die Zunge des anderen drang in das fremde Gebiet ein und erkundete jede einzelne, nur erreichbare Stelle. Irgendwann stupste er die Bewohnerin der Mundhöhle provokativ an, bis auch diese sich in Gang setzte und gegen den Eindringling ankämpfte.
 

Harrys Herz raste, in seinem Kopf war es nur noch leer und das einzige, was er noch wahrnahm, waren diese unglaublichen Gefühle und seine Mundinnenraumwahrnehmung. Er wünschte sich, dass dieser unbeschreibliche Moment nie zu Ende ging. Er wollte die Gefühle nicht verlieren, nach Schmetterlingen im Bauch… Geborgenheit… Sorglosigkeit und… „Chrm…chrm.“ Erschrocken fuhren die beiden Schwarzhaarigen auseinander und starrten Narzissa Malfoy überrascht an. „Zissa…“, sagte Rabastan geschockt und in derselben erhöhten Tonlage quietschte auch Harry den Namen der Frau. Allerdings kam seine Reaktion erst später, da er eine Weile benötigt hatte, wieder in die Realität zu kehren und seine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Es war, als wenn er mitten in der Nacht aus einem unglaublich schönen Traum gerissen wurde und auch dort erst einmal von Traum in die Realität finden musste.
 

Beide Männer sahen die blonde Frau jetzt ertappt und unsicher an. „Jungs…“, die Frau seufzte und sah sie mitleidig an. „Zissa wir… also…“ Selbst Rabastan fand keine richtigen Worte. „Sei ruhig, Rabastan.“, bat die Frau, „Ich hätte gedacht, du bist dir bewusst, was der dunkle Lord für Strafen im Hinterkopf hat und wenn er davon erfährt, wirst du sie am eigenen Leib erfahren, egal, ob du nun einer seiner treuen Todesser bist oder nicht.“ Rabastan blickte zu Boden und knabberte auf seiner Lippe. Harry sah etwas angstvoll zu dem Schwarzhaarigen und Narzissa. Der Lestrange sah die blonde Frau wieder an und holte tief Luft. „Wirst du…“ „Nein.“, unterbrach die Malfoy ihn sofort, „Rabastan, du, Harry… ihr seid mir wichtig und ich werde euch sicher nicht verraten. Natürlich… ich bin mir sicher, dass der dunkle Lord Harry nicht bestrafen wird. Auf jeden Fall mahne ich euch vorsichtig zu sein. Ich kann euch natürlich nicht einreden, so zu tun, als währe nichts zwischen euch. Aber ich wünsche euch, dass der dunkle Lord nichts erfährt.“
 

Narzisse seufzte noch mal und ging auf die beiden jungen Männer zu. Sie sah beide genau an. „Wie ich es euch ansehe, müsst ihr euch selber noch über das eben geschehene aussprechen?“ Man konnte der blonden Frau keine Emotionen und Gefühle ansehen. „Ich denke, ihr werdet die richtige Entscheidung treffen.“ Die Frau drehte sich um und ging. „Narzissa?“ Sie drehte sich noch mal zu Harry um. „Ja, Harry?“ Die Malfoy sah den Schüler mit einem sanften Lächeln an, da sie erkannte, wie angespannt und ängstlich der Junge wieder wirkte. „Danke.“, nuschelte eben dieser mit gesenktem Blick, „Dass du uns nicht verrätst und so.“ Er klang trotzdem total unsicher und sein ganzer Körper schien angespannt. Narzissa nickte ihm zu und ging.
 

Harry setzte sich auf einen alten Stuhl, der in dem Gartenhaus stand und mied es zu Rabastan zu sehen. Auch der stand eine Weile nur still und regungslos da. Dann aber sah der junge Mann zu dem Gryffindor runter, welchen er schon fast unüberlegt geküsst hatte. Der Lestrange strich sich mit einer Hand über die Stirn und sagte dann ruhig und ehrlich: „Tut mir Leid, Harry.“ Harry verkrampfte sich kurz und sah dann zu ihm auf. Er wirkte so schüchtern und verloren. So, dass Rabastan ihn einfach in seine Arme schließen und knuddeln wollte. Doch Harry schüttelte dann langsam den Kopf. „Schon gut.“, kam es kaum verständlich von ihm, „Also ich…“ Der Junge fummelte mit seinen Händen im Schoß herum, „Es… also… ich weiß auch nicht… eigentlich…“ Er sah kurz zu Rabastan auf, der ihn nur abwartend und geduldig ansah, „Also, ich bin ja eigentlich nicht schwul…“, gestand Harry immer noch nervös, doch nun etwas ruhiger. Er holte noch einmal tief Luft und fuhr dann fort: „Aber ich fand es gar nicht so schlecht… glaube ich.“
 

Rabastan lächelte ihn an und lehnte sich an einen Schrank. „Ich denke, Harry, wir können ja erst einmal Freunde werden und später sehen, ob eventuell mehr draus wird oder eben nicht. Ich werde mich da ganz nach dir richten.“ Der Lestrange sah ihn aufmunternd an und Harry beruhigte sich bei diesem Blick schnell wieder. „Ich…danke. Aber ich weiß auch nicht… selbst wenn ich es toll fände, dass mehr draus werden würde, wenn Voldemort davon erfährt… ich weiß nicht was er tun würde. Bei mir wäre es mir egal, aber ich möchte dann nicht, dass er dir etwas tut.“ Der Gryffindor wurde mit jedem Wort etwas leiser, sodass Rabastan sich zum Ende vorbeugen musste und seine Gesichtsfarbe änderte sich schlagartig zu einem zarten rot.
 

Rabastan schmunzelte leicht und seufzte lautlos. Er fand den jungen Mann schon ziemlich süß, obwohl der eigentlich sehr dünn wirkte. „Also ich wäre bereit, das Risiko einzugehen. Aber wie gesagt, lass uns Freunde sein. Ich bin sicher, gegen eine einfache Freundschaft wird der dunkle Lord nichts haben.“ Langsam nickte der Jüngere und seine grünen Augen fixierten einen Punkt ein Meter neben Rabastan. „Wollen wir rein gehen? Ich habe durch das Fliegen ganz schön Hunger bekommen und es wird auch schon dunkel.“, schlug der nun vor und Harry stand zur Antwort auf. „Okay, lass uns was essen gehen.“, bestätigte er nun. Harry schien schon wieder gefasster und ruhiger und Rabastan konnte ja nicht ahnen, dass Harry fand, dass er ein wenig Ähnlichkeit mit Sirius, dem verstorbenen Paten des Jüngeren, hatte.
 

Nebeneinander herlaufend und schweigend machten sich die beiden Schwarzhaarigen also wieder auf den Weg ins Manor und dort in den Salon. Sie gingen zum Büfett, was abends immer aufgestellt war. Rabastan nahm sich einen Teller und gab Harry ebenfalls einen, der diesen etwas unsicher entgegen nahm. Er hatte bisher noch nie im Salon gegessen. „Du kannst dir ruhig nehmen. Alles und soviel du willst.“, munterte der junge Lestrange ihn auf, als er sich etwas auf den Teller tat und Harry keine Anstallten machte. Der sah nun kurz zu dem Mann auf und nahm sich dann auch was. Dabei dachte er nach. Wieso störte ihn dieser Kuss im Nachhinein nicht? Er war nicht schwul, dass hatte Harry immer genau gewusst, doch nun war er sich überhaupt nicht mehr sicher. Aber anstatt, dass ihn der Kuss störte, hatte er ihn sogar für wunderschön und angenehm empfunden. Harry wusste mal wieder nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Das alles verwirrte ihn wieder.
 

Rabastan war wirklich nett und er ließ Harry nun in Ruhe. Also das hieß, er erwähnte die Situation nicht von sich aus, da Harry es eher erwähnen sollte, wenn er bereit dazu war. Er ließ dem Jungen Zeit und unterstützte ihn doch ganz ohne Worte. Genau wie Sirius es immer getan hatte. Bloß hatte Harry Sirius nie geküsst und auch nicht diese ihm fremden Gefühle gegenüber gehabt. Er hatte bei Sirius nie ein Bauchkribbeln und sein Herz hatte auch nie schneller geschlagen. Er hatte Sirius geliebt wie ein Vater. Doch bei Rabastan war das nun ganz anders… viel intensiver… dabei kannte er ihn gerade mal einen Tag. Doch wenn Harry sich genau erinnerte, auch zu Sirius hatte er schnell Vertrauen gefasst und dabei hatte er davor noch geglaubt, dass Sirius seine Eltern verraten hatte und ein Massenmörder war.
 

Nachdem sich die beiden Schwarzhaarigen nun etwas auf ihre Teller getan hatten, setzten sie sich nebeneinander an den großen Tisch. „Ich hoffe, dir hat mein Unterricht heute gefallen?“, fing Rabastan nach einiger Zeit ein Gespräch an. „Oh, ja. Das war sehr interessant.“, bestätigte Harry und war nun auch wieder fähig zu lächeln, „Ich wollte sowieso mal Animagus werden. Ich finde es toll, dass du es mir beibringen wirst.“ „Gut.“ Rabastan lächelte ihn freundlich an, sodass es dem Jüngern gleich wieder etwas besser ging und er sich etwas lockern konnte. Er aß weiter und konnte das Essen jetzt sogar genießen, denn es schmeckte wirklich köstlich. Noch besser, als es je in Hogwarts geschmeckt hatte. „Also wie gesagt, das Fliegen können wir auch gerne wiederholen.“, bot der Ältere dann auch an und Harry nickte begeistert. „Oh ja, gerne. Das war klasse.“, gestand er und wirkte auch schon viel fröhlicher, was selbst Rabastan erstaunte.
 

Sie unterhielten sich ein wenig und Rabastan fiel auf, dass Harry scheinbar wirklich locker in seiner Gegenwart wurde, wo Narzissa ihm erzählt hatte, dass der Junge ziemlich verschreckt, verwirrt und ängstlich war. Allerdings hielt das nicht mehr lange auf, denn dann ging die große Tür zum Salon auf und niemand anderes als Lord Voldemort trat ein. Harry sah auf, als er die Tür zufallen hörte und man konnte ihm ansehen, wie er sich scheinbar in Zeitlupe anspannte und sich sein Gesichtsausdruck von Fröhlichkeit zu einer wohl undurchdringlichen,, gefühlslosen Maske verwandelte. Etwas überrascht über diese plötzliche Änderung hob Rabastan eine Augenbraue. In Harrys Augen konnte man doch noch Gefühle von zurückgekehrter Angst und Unsicherheit erkennen.
 

„Ah, wie ich sehe, esst ihr beiden heute zusammen Abendbrot.“, sagte Voldemort und trat nun in den Raum. „Das ist richtig.“, stimmte Rabastan und nickte seinem Meister und Freund zu und Harry fand, wenn Rabastan wegen des Kusses unsicher war, ließ er es sich auf jeden Fall nicht anmerken. Er hingegen hatte Mühe, nicht vor Angst los zu schreien, denn er konnte sich gut vorstellen, dass Voldemort den Kuss nicht guthieß. Allerdings wollte er sich nicht ausmalen und auch nicht spüren, was sich der dunkle Lord für Strafen einfallen lassen konnte. Harry war sich nicht sicher, ob Narzissa damit Recht hatte, dass Voldemort höchstens Rabastan bestrafte. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der dunkle Lord ausgerechnet Harry Potter verschonte! Das passte einfach nicht, Friedensvertrag hin oder her.
 

Eben dieser Mann, sein ordentliches Haar hatte er heute offen, was ihn irgendwie noch gut aussehender erscheinen ließ. Tatsächlich und das war Harry schon einmal aufgefallen, sah der Mann aus wie höchstens 30 und nach seinen Berechnungen musste Voldemort mindestens schon 70 sein. Allerdings hatte sich der Schüler noch nicht getraut, seinen „ehemaligen“ Erzfeind nach dessen Alter zu fragen und wie es kam, dass er so jung aussah. Er wollte auch gar nich fragen, denn Harry war froh, wenn er den Dunklen Lord nicht sehen musste. Aber ihm fiel nun ein, dass dieser ja nur bis heute Abend wegbleiben wollte. Dabei hatte Harry so gehofft ihn erst morgen wieder zu sehen. Doch die Tatsache, dass Rabastan neben ihm saß, ließ ihn doch ein wenig locker, aber nicht merklich.
 

Voldemort setzte sich nun den beiden anderen Schwarzhaarigen gegenüber. „Wie war der Unterricht?“, verlangte er zu erfahren. Da Harry auf seine Hände starrte und scheinbar nicht bereit war zu antworten, sagte Rabastan ruhig: „Ganz gut. Ich möchte Harry gerne den Animaguszauber beibringen. Er ist ein guter Schüler.“ Da Harry auf den Tisch starrte, bekam er nur oberflächlich mit, wie Rabastan ihm freundlich zulächelte, bevor er sich wieder an seinen Meister wandte. „Nach dem Unterricht haben wir noch Quidditch gespielt. Er ist sehr gut und hat mich nur geschlagen.“ Voldemort nickte verstehen. „Das klingt gut. Harry, wie war der Tag für dich?“, wollte er dann noch genau von dem Schüler wissen. Harry zuckte bei der Ansprache leicht zusammen und nuschelte zu Antwort nur: „Gut.“
 

Der Grünäugige versuchte angestrengt nur nicht an den Kuss zu denken, denn er befürchtete, dass Voldemort schlimmstenfalls noch seine Gedanken las und dann trotzdem alles herauskam. Diese Tatsache machte ihm momentan mehr zu schaffen, als dass er bald Voldemort heiraten musste und dabei machte er sich sogar mehr Sorgen darum, dass Rabastan, der einzige, der ihn aus seinem tiefen Loch ziehen konnte, bestraft wurde. Voldemort schien nichts aufzufallen. Immerhin wirkte Harry in seiner Gegenwart immer so ängstlich und unsicher. Rabastan schien seltsamer Weise die Ruhe selbst. Entweder war er von Natur aus ein guter Schauspieler oder geübt. Auf jeden Fall war Harry froh, dass dieser sich nichts anmerken ließ. Dass der junge Mann nämlich so locker war, beruhigte auch den Grünäugigen ein wenig.
 

„Gut…wie gesagt, morgen wirst du dann bei mir Unterricht haben. Ich habe dir ja bereits ein wenig erklärt, was wir durchnehmen werden.“ Harry sah leicht auf. Seine Augen trafen kurz die Blauen des Älteren. Ein kurzer, zuckender Schmerz durchfuhr seine Narbe, aber nur kurz, dann war wieder alles in Ordnung. Er schloss die Augen und nickte. Er wusste, was das bedeutete. Voldemort hatte versucht, seine Gedanken zu lesen, doch er hatte im letzten Jahr Okklumentik erlernt und sie zum ersten Mal unbewusst angewandt. Er sah wieder zu Riddle, der ihn weiter musterte, sich aber nicht anmerken ließ, dass er soeben von Harrys Gedanken abgeblockt wurde. Scheinbar war Harry hier wirklich in einem Raum mit sehr guten Schauspielern. Nur er selbst war ziemlich miserabel in so etwas. Man konnte ihm daher schnell ansehen, wenn er Angst hatte, überrascht war oder sonst irgendwie ärgerlich…
 

Eine halbe Stunde später war Harry froh, dass Voldemort noch arbeiten gehen wollte. Auch Rabastan meinte, dass er sich langsam auf den Weg machen musste. Allerdings wollte er mit Harry noch einen Spaziergang machen, der auch dazu zustimmte. So gingen die beiden im Dunkeln also noch raus. Es war eine schöne Nacht und man konnte die Grillen zirpen hören. „Ähm…sehen wir uns erst wieder nächste Woche zum Unterricht?“, wollte Harry zaghaft wissen. „Ich denke nicht.“, sagte Rabastan und lächelte ihn wieder an. Sein jungenhaftes Gesicht leuchtete im Mondschein. „Ich bin morgen zum Beispiel wieder im Manor, vielleicht sehen wir uns ja und ich kann auch gerne mal zum Quidditch spielen kommen..“ Harry nickte. „Ja, das wäre toll.“, sagte er und er war froh, dass es dunkel war, da er wohl gerade ziemlich rot wurde. Nach einer viertel Stunde standen sie wieder vor dem Manor. „Also, Harry, ich wünsch dir eine gute Nacht.“ „Danke, das wünsche ich dir auch…“, sagte Harry und ließ es sogar zu, als sich Rabastans Lippen noch einmal kurz auf seine legten, bevor dieser disapparierte. Harry sah noch sehr lange auf die Stelle, auf der der Mann bis eben noch stand, bevor er langsam wieder in die Realität kam und wieder ins Manor ging.
 

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Kleine Umfrage: Auch wenn ich persönlich weiß, wie die FF ausgehen wird, möchte ich doch euch mal gerne fragen, was ihr bevorzugen würdet…

TomXHarry, weil es einfach ein geiles Paar ist ^^

RabastanXHarry, es ist einfach mal was Neues =)

Oder doch gleich ein Dreier? Obwohl ich persönlich nicht so auf Dreier stehe.

Wie gesagt, meine Entscheidung ist bereits getroffen, trotzdem würde ich auch ganz gerne mal eure Meinung hören =) Vielleicht könnt ihr mich ja sogar noch umstimmen ^^

(kleine Anmerkung: Liebe Schwarzleser, auch eure Meinung interessiert mich *räusper*)

Lg Shadè

Die Hochzeit verhindert „es“

Hallo alle miteinander

Wow OO Ich dachte, ich stelle mal eine kleine Umfrage rein und bekomme gleich so viele Kommentworten auf beiden Internetseiten, in denen ich meine Fanfik on stelle =)

Vielen Dank dafür =)

Es ist doch erstaunlich, wie viele unterschiedliche Meinungen zu drei Antworten herausgekommen sind, aber hinterher doch ein eindeutiges Ergebnis, knapp hinter den anderen… Mein Entschluss bleibt trotz allem natürlich dort, wie ich es mir gedacht habe, denn sonst wäre mein ganzer Geschichtenverlaufsplan =) zerstört…

Kapitel 8 Die Hochzeit verhindert „es“

Harry rekelte sich im Schlaf in seinem Bett. Er hatte sogar ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Er spielte Quidditch. Im Traum, gegen Sirius. Sirius lächelte ihn an und als sie ziemlich fertig waren, flogen sie wieder zu Boden. Sirius schmiss seinen Besen einfach zu Boden und drückte Harry beschützend und väterlich an sich. Harry legte seine Arme um ihn und legte seinen Kopf auf dessen Brust. „Ich hab dich lieb, Siri…ich kann mir niemanden vorstellen, der mehr ein großer Bruder oder eben Vaterersatz sein kann.“ Harry sah hoch zu seinem Paten, doch statt in zwei kastanienbraune, strahlende Augen dieses Mannes zu sehen, sah er in Rabastans blaue Augen. Der junge Mann lächelte seinen Schützling an und strich ihm durchs Haar. Harry war etwas verwirrt und kuschelte sich dann doch an den Mann. Er fühlte sich geborgen und wohl in Regulus’ Nähe.
 

Nachdem sie eine Weile so dastanden, hörten sie Schritte von den Wänden des großen Raumes, in welchem sie sich aufhielten, widerhallen. Die beiden Schwarzhaarigen sahen auf und nicht mehr lange und Tom Riddle trat in das Licht des spärlich beleuchteten Zimmers. Rabastans Umarmung um den Jüngeren löste sich langsam und er nickte seinen Lord freundlich zu. „Tom…“ „Danke, Rabastan.“, sagte eben dieser und Harry fragte sich, wofür sich der dunkle Lord bedankte. Doch Riddle trat nun auf ihn zu und der Grünäugige sah zu dem größeren Mann auf. Er sah Riddle fragend an. Allerdings verspürte er keine Angst oder keinen Hass. Der Mann stand nun direkt vor ihm. Harry erkannte, dass Riddle einen schicken, schwarzen Anzug trug.
 

„Du siehst gut aus, Harry.“ Die Stimme kam den Jungen sehr weit weg vor. Doch sie war leise und löste in ihm ein wohliges, angenehmes Gefühl aus. Verwundert über das, was Riddle zu ihm gesagt hatte, sah er an sich runter. Auch er hatte einen Anzug an, nur seiner war weiß. „Darf ich um den Tanz bitten?“ Harry wurde wieder aus seinen verwirrten Gedanken geschreckt und sah auf. Riddle sah ihn fragend an und erst jetzt nahm der Jüngere die Musik im Raum wahr. Eine langsame, schöne Melodie. Zögernd ging Harry also noch einen Schritt auf den Größeren zu und legte einen Arm um Riddles Schulter und mit der anderen freien Hand hielt er Toms Hand. Er spürte, wie sich der freie Arm des Größeren um seine Hüfte legte.
 

Riddle begann nun zu führen und Harry folgte dem langsamen, angenehmen Schritt. Irgendwann im Laufe des Tanzes hatte er das Gefühl, dass er Riddle immer dichter war, bis er sich an ihn schmiegen konnte. Harry konnte den Herzschlag des Größeren richtig fühlen. Er sah vorsichtig zu Riddle auf. Die sonst so kühlen Augen des Älteren sahen ihm freundlich und sanft entgegen und der Ältere lächelte den Gryffindor sogar liebevoll an. Etwas, was Harry nie von Riddle erwartet hätte. Er war gefesselt von diesen eisblauen Augen des Älteren und konnte nur noch in diese sehen. Riddle sah ihn sanft an. Nicht gerade mit einem Lächeln, aber alleine dieser freundliche Ausdruck reichte Harry, dass sein Herz schneller schlug. Da war keine Angst mehr vor dem Mann und kein Hass mehr und das verwirrte ihn doch wieder ein wenig. Allerdings wollte er jetzt nicht wirklich drüber nachdenken. Wichtig war nur, dass er keine Angst mehr hatte und hier in der Nähe des Älteren war… der kam plötzlich mit seinem Gesicht langsam näher.
 

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Harry schlug die Augen auf. Er sah sich erst etwas verwirrt und orientierungslos um, doch dann erkannte er langsam die Realität. Das eben war nur ein Traum gewesen. Ein seltsamer Traum… bevor Harry darüber nachdachte, stellte er seinen Wecker aus, den er extra auf acht Uhr gestellt hatte, da er ja mit Riddle frühstücken sollte. Riddle… dieser Traum… er wusste nicht, was er davon halten sollte. Es schien, als wenn er zu Riddle vertraut war. Dass er keinen Hass mehr auf den Mann hatte, ganz im Gegenteil, dass er ihn sogar sehr gerne hatte. Und was war das mit Sirius und Rabastan? Er hatte Sirius gesagt, dass dieser für ihn wie ein Vater- oder auch Bruderersatz war, doch als er wieder aufgesehen hatte, war es Rabastan, der ihn im Arm hielt. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Überfordert mit diesem Traum schälte Harry sich aus dem Bett und ging ins Bad. Dort zog er sich aus und stellte sich unter die Dusche.
 

Während das warme Wasser über seinen Körper prasselte und er sich mit Duschgel einschäumte, dachte er genau an den Traum. Es kam ja selten vor, dass er sich an einen Traum erinnern konnte, doch hier konnte er sich sogar an die Bilder erinnern. Wenn er sich überlegte, was er im Traum gefühlt hatte, musste er schon zustimmen, dass Riddle wirklich gut ausgesehen hatte in seinem Anzug. Auch, dass er im Traum ein Lächeln zeigte und auch an sich freundlich wirkte, gefiel Harry irgendwie. So in seinen Gedanken vertieft verging die Zeit. Dann fiel Harry ein, dass er ja pünktlich erscheinen sollte. Riddle legte ja einen großen Wert auf Pünktlichkeit. So shampoonierte er noch seine Haare ein und nachdem er fertig war mit duschen, trocknete er sich ab und zog sich frische Kleider an.
 

Pünktlich um neun Uhr dieses Mal erreichte er den Salon. Er wurde mit jedem Schritt wieder nervös. Nicht nur wegen seines Traumes, er hatte immer noch kein Vertrauen zu dem dunklen Lord gefasst. Er hasste diesen Mann und hatte Angst vor ihm und so wollte er eher ungern mit diesem Frühstücken. Dann kam noch hinzu, dass er… ja was hatte er den mit Rabastan? Konnte man das eine Beziehung nennen? Liebten sie sich denn? Waren es einfach nur Annäherungsversuche oder doch eine Affäre? Denn im Prinzip war Harry ja mit Riddle verlobt und er hatte einen anderen Mann geküsst. Doch zum anderen war Harry ja nicht einmal richtig mit Riddle zusammen. Allerdings konnte er sich auch nicht vorstellen, dass dieser die Küsse zwischen Rabastan und ihm mit offenen Armen willkommen hieß. Also machte Harry die Tatsache, dass er Rabastan geküsst hatte, in Gegenwart von Riddle, nur noch nervöser und ängstlicher.
 

Zaghaft klopfte Harry an die Salontür und als ein „Herein“ seitens Voldemorts ertönte, drückte er die Türklinke und trat ein. „Morgen.“, sagte er leise, als er eingetreten war und Riddle am Tisch sitzen sah. „Morgen, Harry. Ich sehe, du bist pünktlich. Das ist gut. Setz dich.“ Der Tisch war lang und es waren mindestens 20 Stühle an diesen gestellt, aber Riddle deutete auf den Platz direkt neben sich. Harry sah ihn unsicher an und mit langsamen Schritten ging er dann zu Riddle zum Anfang des Tisches und setzte sich auf dem ihn zugewiesenen Platz. Dabei säße er jetzt am Liebsten ganz hinten am anderen Ende des Tisches, wo er nicht so aufmerksam von dem Älteren beobachtet und befragt werden konnte.
 

Abwartend starrte Harry auf den Tisch. Er knabberte auf seiner Unterlippe und spielte nervös mit seinen Händen im Schoß. Tom räusperte sich und wie von Zauberhand deckte sich der Tisch mit Brötchen, Croissants, Toast und allem leckeren, was man draufschmieren konnte. „Bedien dich.“, gab Riddle ihm das Okay und obwohl Harrys Hunger im Moment wegen seiner Unsicherheit nicht spürbar war, nahm er sich ein Toast und schmierte sich Marmelade rauf. Auch Riddle nahm sich ein Toast mit Käse. Manierlich nahm er Messer und Gabel in die Hand und schnitt sich kleine Bissen, welche er mit der Gabel in den Mund schob. Auch seine aufrechte Haltung und seine Armstellung wiesen auf gute Manieren hin. Harry hingegen saß schlaff in seinem Stuhl zurückgelehnt. Generell schien er noch sehr verschlafen. Er nahm sein Toast in die Hand und biss großzügig von ab.
 

Riddle bemerkte das, auch, dass Harry beim Essen seine Ellbogen auf den Tisch abstützte und sah dem eine Weile zu. Irgendwann räusperte er sich und Harry sah erschrocken in die kühlen Augen des Mannes. „Nun, ich ziehe es doch vor, wenn du mit Messer und Gabel isst, Harry.“, kam es leicht unfreundlich, denn Riddle hielt nun bekanntlich eine Menge von guten Manieren. Harry zuckte zusammen und starrte auf sein Toast, welches er dann zurück auf seinen Teller legte. „Tut mir leid.“, nuschelte er dann und bekam wieder Angst, da er spürte, dass Riddle nicht besonders gut drauf war. „Es ist okay, solange es nicht wieder vorkommt.“ Riddle nickte ihm zu und aß weiter. Harry nahm nun auch eine aufrechte Haltung an und aß ganz nach Vorschrift mit Messer und Gabel weiter. Allerdings war er durch Riddles Zurechtweisen nun nur noch angespannter und diese Blicke, die der Mann ihm die ganze Zeit zuwarf, machten es nicht viel besser.
 

„Du erinnerst dich sicher, dass du heute bei Professor Snape und bei mir unterricht haben wirst. Professor Snape kommt etwas später, deshalb wirst du erst bei mir Unterricht haben.“ Voldemort klang schon wieder freundlicher, doch die Tatsache, dass er Harry daran erinnerte, dass er heute bei seinen zwei verhassten Feinde Unterricht hatte, machte es nicht wirklich leichter. Riddle musterte Harry eine Weile schweigend. Er überlegte, wie er den Jungen etwas auflockern und in ein Gespräch verwickeln konnte. Er wollte, dass der Schüler ein anderes Bild von ihm bekam und langsam Vertrauen zu ihm fasste und das gelang nicht, wenn Harry so angespannt und ängstlich war. Er musste einfach das Vertrauen zu Harry fassen, denn die Hochzeit war sehr wichtig für den Dunklen Lord.
 

Wenn die Hochzeit nicht stattfand, also er sich nicht an Harry band, der ihm einst mehr unfreiwillig vor zwei Jahren sein Blut zur Wideraufstehung gegeben hatte, dann würde er… Tom wollte nicht dran denken. Er wusste nur, diese Hochzeit musste stattfinden, damit er verhindern konnte, was Lucius ihm berichtet hatte, was ansonsten passieren würde. Tom war dem blonden Todesser sehr dankbar gewesen, dass er „es“ entdeckt hatte und sie einen Plan stellen konnten, „es“ zu verhindern. Und dafür musste Tom einfach Harry heiraten. Anfangs ging es ihm nur darum, dass er wirklich verhinderte, was sonst eintreffen sollte, doch er hatte Harry schon ein wenig kennen gelernt und er machte kein großes Geheimnis draus, dass er schwul war. Er konnte sich schon vorstellen, wenn sie nicht schon Jahre Erzfeinde gewesen wären, dass sie sich ineinander verlieben, zumindest Freunde werden konnten.
 

Zumindest war Harry in seinen Augen auch attraktiv. Auch wenn dieser sehr dünn und abgemagert wirkte. Auch da überlegte Tom sich, was gegen zu tun. Harry war eindeutig untergewichtig, seine Kleidung, die er besaß, war ihm zu groß und seine Arme und Beine waren sehr dünn. Sein Handgelenk hätte Tom locker mit Daumen und Zeigefinger umfassen können und immer noch Luft gehabt. Er beschloss, dass das so nicht weitergehen konnte und auf Harrys Ernährung achten würde. Er wollte gar nicht wissen, wie abgemagert Harry wohl ohne Kleidung aussah. Tom musste doch leicht in sich reinschmunzeln. Er hatte einfach nicht anders gekonnt und sich den Gryffindorschüler nackt vorgestellt. In seinem Bett und der dunkelblauen Satinbettwäsche die nur den intimsten Bereich des Jüngeren versteckten.
 

Tom schüttelte leicht den Kopf und versuchte die Bilder wieder loszuwerden. Vielleicht erreichte er dies ja eines Tages, aber nun war anderes wichtig. „Wie hat dir das Fliegen gestern gefallen?“, fragte Riddle nach einer Zeit des Schweigens. „Gut.“, nuschelte Harry nur. „Nur gut?“ Riddle wollte versuchen, dass Harry wirklich auf ein Gespräch einging. Harry atmete eine Weile unsicher und tief ein und murmelte dann: „Es war ganz nett, aber zu zweit ist es doch etwas anderes, als mit einem ganzen Quidditchteam…na ja, es hat auch Spaß gemacht und so, aber ich musste mich nur darauf konzentrieren, den Schnatz zu suchen. Ich musste keinen Klatschern und gegnerischen Spielern ausweichen.“ Letztendlich hatte er doch geschafft Harry bereitwillig zum Reden zu bringen und er merkte, dass der Jüngere wohl auch gar nichts Großartiges dagegen einzuwenden hatte, sich mit Riddle zu unterhalten. Zwar machte sich eine Anspannung und Angst noch immer bemerkbar, doch das Gespräch lockerte nun ein wenig die Atmosphäre.
 

„Hm, das verstehe ich.“, ging Voldemort auch gleich drauf ein, „Ich glaube, Narzissa hat mir letztens erzählt, dass sie dir vorgeschlagen hat, ihren Sohn und ein paar Freunde von diesem mal hier mit her zu bringen. Die spielen alle Quidditch und ihr könntet vielleicht eine Mannschaft aufbauen. Allerdings wartet Narzissa auf ein Okay von dir, bevor sie die Jungs mitbringt.“ „Ich…also…“, Harry dachte nach. Malfoy und seine Anhänger aus Slytherin? Er hatte ja nie wirklich ein gutes Verhältnis mit diesen gehabt. Allerdings war er nun mit Voldemort verheiratet, weshalb sie sicherlich nicht mehr unfreundlich zu ihm sein sollten. Außerdem vermisste er Gesellschaft in seinem Alter. Leute mit gleichem Interesse und gleichen Gedankengängen. Also konnte man es zumindest einmal ausprobieren. „Na ja… okay.“, sagte er also zögerlich. „Gut, ich werde Narzissa Bescheid geben.“, erklärte Riddle und nickte ihm leicht zu.
 

Sie aßen nun weiter und Harry war nach einem Toast satt. Riddle sah das und war nicht besonders einverstanden damit, aber er konnte Harry auch nicht zum Essen zwingen, er musste nach und nach Harry immer mehr dazu bringen, sich noch mehr zu machen. Er selbst aß noch ein wenig und als er fertig war, verschwand mit einer Handbewegung das Essen vom Tisch. „So, dann würde ich vorschlagen folg mir einfach in den Unterrichtsraum, wir können gleich anfangen, dass wir zum Mittagessen rechtzeitig fertig werden.“, sagte der Mann zu dem Jüngeren und dieser nickte einverstanden. Dabei war nicht sicher an seiner Mimik zu sehen, ob er nun positiv einverstanden war oder einfach, weil er keine Wahl hatte.
 

Riddle ging einfach voraus in den Trainings- und Unterrichtsraum. Als Harry eintrat, sah er zum Sofa und wurde rot, als er sich erinnerte, dass Rabastan und er sich dort geküsst hatten. Angestrengt versuchte er wieder an etwas anderes zu denken, bevor Riddle sich umdrehte und mitbekam, dass er rot angelaufen war, denn sicher wollte er dann erfahren, was los war und Harry war ein sehr schlechter Lügner. Vor allem, wenn er dann auch noch daran dachte, seinen größten Erzfeind, mit dem er auch noch verlobt war, anzulügen und zu verheimlichen, dass er einen anderen Mann geküsst hatte. Dabei hatte er auch noch behauptet nicht schwul zu sein. Doch in dieser Hinsicht, ob er nun auf Frauen stand oder auf das eigene Geschlecht, war Harry sich selbst nicht mehr sicher. Er mochte Rabastan und der Kuss hatte ihm auch gefallen. Er hegte Gefühle für den jungen Mann. War er dadurch etwa schwul?
 

„Setz dich.“, bot Riddle Harry einen Stuhl an, als der mitten im Raum stehen geblieben war und nicht mehr reagiert hatte. Der Junge schreckte also aus seinen Gedanken und setzte sich schnell auf den Stuhl gegenüber von Riddle. „Nun, ich möchte dir noch ein wenig etwas erklären…“, Riddle sah ihn über den Tisch hinweg genau an und Harry sah ihn abwartend an, hatte aber Probleme, den Blick aufrecht zu erhalten. „Dieser Unterricht, den du hier erhalten wirst wird deine Schule ersetzen. Deine Lehrer sind alles Privatlehrer, sodass du auch einen Abschluss erhalten wirst und dich dementsprechend hinterher für alle beruflichen Bereiche entscheiden kannst. Du wirst noch etwa drei Jahre Unterricht bekommen. Alles klar?“ Harry nickte nur, selbst wenn er dagegen gewesen wäre, hätte er sich nicht getraut, etwas zu sagen. Na ja, eigentlich wäre er ja lieber in Hogwarts geblieben, doch nun, wo er mit Riddle verlobt war und die ganze Welt davon wusste, hatte er es sicherlich nicht mehr leicht an der Schule. Harry dachte an seine Freunde. Ron und Hermine, die Weasleys, Neville… die ganzen Gryffindors. Wie dachten die wohl darüber. Was würden sie tun, würden sie ihm helfen, wenn die Sache nicht so gefährlich wäre? Vermissten sie ihn? Darüber hatte Harry sich noch gar keine Gedanken gemacht, doch nun kam das alles auf einmal.
 

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So das war es wieder =)

Hab ja mal ein paar Andeutungen zu Toms Gründen für die Hochzeit gemacht

Und was sagt ihr? Habt ihr nun Ideen, was der Grund sein könnte?

Freue mich auf eure Meinung

Lg Shadè

Zaubertränke leicht gemacht

Hallo zusammen =)

Wie geht’s so?

Ich danke euch wie immer für eure Kommentare =) Viel Spaß mit dem Kapitel
 

Kapitel 9 Zaubertränke leicht gemacht

Riddle ging im Raum auf und ab, während er Harry die Grundlagen der Schwarzen Magie erklärte. Der junge Mann sah ein, dass er die Schwarze Magie gar nicht so uninteressant fand. Natürlich war sie noch immer dunkel, aber mächtiger und teilweise nützlicher als die weiße Magie. Er erfuhr, dass die schwarze Magie früher auch an Hogwarts gelehrt wurde, da sie nicht nur für schlechte Zauberei genutzt wurde, genauso, wie die weiße Magie nicht immer nur für vernünftige Zwecke benutzt werden konnte. Doch seit Grindelwald und später, seit Voldemort an die Macht gekommen war, wurde die schwarze Magie abgeschafft, da vor allem die schlechte Seite diese Magie genutzt hatte und die Schüler diese daher nicht mehr erlernen sollten, für den Fall, dass sie sich der schwarzen Seite anschließen wollten. So hatte Voldemort zusammen mit Lucius Malfoy und Severus Snape angefangen, die jungen bzw. neuen Todesser in Dunkle Magie zu unterrichten.
 

Nachdem Riddle also die Grundlagen und die Geschichte der schwarzen Magie geschildert hatte, führte er Harry einen schwarzmagischen Fluch vor, den Harry nach den drei Jahren erreichen sollte, denn er gehörte neben den drei unverzeihlichen Flüchen zu den schwierigsten. Riddle verschwand also in einer beeindruckenden, schwarzen Wolke aus Rauch und tauchte in blitzschneller Geschwindigkeit in der anderen Ecke des Raumes wieder auf. Harry sah dem wirklich beeindruckt zu. Er fand Gefallen an der schwarzen Magie. Riddle zeigte ihm nun, womit sie anfangen wollten und zwar brachte er ihm erst bei, leichte Wetterumschwünge zu beherrschen. Später sollte er das ganze Wetter verändern können. „Es passt einfach besser, wenn bei Kämpfen ein Unwetter herrscht, als wenn die Sonne scheint.“, erklärte Voldemort grinsend und Harry schluckte kurz, sagte aber nichts.
 

Voldemort erklärte ihm nun, wie er die schwarze Magie anwenden sollte und nachdem Harry ein paar schwarze Funken aus seinem Zauberstab hervorbrachte, nickte der Ältere zufrieden. Er war auch sehr froh darüber, dass Harry bereitwillig mitmachte und scheinbar wirklich etwas lernen wollte. Er zeigte ihm nun den einfachen Zauber zum Beschwören eines Windhauches. Eine leichte Brise zog durch das Zimmer und ihre Haare fielen ihnen ins Gesicht. „Versuch es. Du musst darauf achten, nicht zu viel deiner Energie zu verwenden, du wärst hinterher viel zu ausgepowert und wenn du deine Magie nicht kontrollierst könntest du womöglich noch einen Wirbelsturm erzeugen.“ Harry sah ihn geschockt an und mutlos ließ er seinen Zauberstab sinken. „Ich bin sicher, du kannst das.“, munterte Riddle auf, „sollte doch was schief gehen, werde ich einschreiten. Nur Mut.“
 

Harry konzentrierte sich also. Die Kunst war es, die schwarze Magie zu kontrollieren. Wenn er einen starken Wind schaffte, hieß es nicht unbedingt, dass er die schwarze Magie gut beherrschte und stark darin war. Er musste lernen, selber zu kontrollieren, ob er einen kleinen Windhauch wollte oder einen großen Wirbelsturm. Und jetzt sollte er sich darauf konzentrieren, nur einen kleinen Windhauch zu schaffen. Also konzentrierte Harry sich auf seine ganze Magie und sammelte sie in seiner Zauberstabhand. Er konzentrierte sich auf einen leichten Windhauch und murmelte den Spruch, welchen Riddle ihm genannt hatte. Er quiekte geschockt auf, als ein kurzer, etwas stärkerer Windzug ihn beinahe von den Beinen gerissen hätte und ein paar Gegenstände aus den Regalen zog. Riddle stand noch immer unbewegt auf seinen Beinen. Hätte man seine langen Haare nicht wehen gesehen, wäre man gar nicht auf die Gedanken gekommen, dass er etwas von dem Windzug gemerkt hätte. „Das war schon ganz gut. Du hast dich konzentriert und kontrollieren können, dass es nicht zu stark ist. Wir üben weiter.“
 

Harry übte also noch weiter und irgendwann gab Riddle ihm auch den Spruch, um Regen zu beschwören. Harry erschrak, als es bei seinem ersten Versuch im Raum gewitterte. Nach etwa zwei Stunden sagte Riddle: „So, das war es fürs Erste. Ich bin sehr zufrieden. Zumindest kriegst du es bei den leichteren Flüchen schon recht gut hin, deine Magie zu kontrollieren. Ich denke das nächste Mal versuchen wir schwerere Wetterzauber. Da musst du dich dann konzentrieren, dass du nicht zu wenig Magie einsetzt, dass du nicht nur einen kleinen Regenschauer erstellst. Und später kombinieren wir vielleicht auch noch Regen mit Wind.“ Harry nickte verstehend und wenn er jetzt noch einmal an den Unterricht dachte, hatte es ihm doch Spaß gemacht und selbst Riddles Anwesenheit, ja das Riddle ihm die schwarze Magie beibrachte, machte ihm gar nicht viel aus.
 

„Ach Harry, noch was.“, sagte Riddle, als sie auf den Weg zum Salon waren, da es Mittagszeit war. Harry sah zu dem Mann hoch. „Mir ist aufgefallen, dass du sehr dünn wirkst. Ich denke, ich werde einen Ernährungsplan für dich aufstellen, an den du dich halten wirst, bis du wieder ein normales Gewicht hast.“ Riddle sah zu ihm runter und Harry sah schnell weg. Er schluckte und starrte auf den Boden. Erinnerungen an seine Zeit bei den Dursleys kamen wieder auf. Dort hatte er kaum etwas zu Essen bekommen. Nur, wenn er seine Arbeit gut gemacht hatte, was hieß, dass sein Onkel Vernon immer etwas fand, was die Arbeit wieder schlecht machte. Und wenn er was bekam, dann immer nur Reste und bei der Familie, mit seinem fetten Onkel und Cousin blieb nie viel über. Er knabberte auf seiner Unterlippe, er wollte jetzt nicht mehr darüber nachdenken.
 

„Harry?“ Angesprochener sah auf und erkannte, dass er am Salon vorbeigegangen war. Also ging er zurück zu Riddle, der ihm die Tür aufhielt. Er war nicht von der Idee verschreckt, nach einem Ernährungsplan zu essen. Er war wirklich unglaublich abgemagert und fühlte sich selbst so nicht mehr wohl. Es störte ihn nicht mal, dass Riddle ihn darauf angesprochen hatte. Seine Freunde und anderen war es nie aufgefallen, dass er zu dünn war und dementsprechend hatten sie ihm nie geholfen. Nur Sirius… ihm war es aufgefallen und er hatte sich auch um Harry gekümmert. Das hatte Harry sehr glücklich gemacht, denn er hatte zum ersten Mal jemanden, mit dem er über alles reden konnte, was seine Tante und seinen Onkel betraf. Das Riddle auch aufgefallen war, dass er untergewichtig war, schien darauf hinzuweisen, dass er sich Gedanken um Harry machte. Sonst hätte er ihm sicherlich nicht gesagt, dass er ihm einen Ernährungsplan aufstellte.
 

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Harry saß im Unterrichtszimmer und sah sich gerade ein Buch an, wo noch viele interessante Sachen über die schwarze Magie standen. Riddle hatte es ihm ausgeliehen. Doch Harry kam nicht lange dazu, das Buch zu lesen, denn da strömte auch schon sein Privatlehrer für Zaubertränke herein. Typisch für ihn ganz in schwarz und sein langer Robenumhang flatterte hinter ihm her. Severus Snape. Wie immer mit einem schlechtgelaunten Gesichtsausdruck und… Harry war erstaunt… sein schwarzes Haar war etwas länger, hatte er zu einem Zopf gebunden und nicht mehr voller Gel. Wenn er also noch ein anderes Gesicht machte, sah er gar nicht mal so schlecht aus. Harry glaubte zu spüren, wie er bei diesen Gedanken schon wieder rot anlief. Verdammt, wieso das schon wieder? Und wie kam er auf solche Gedanken. Okay, er hatte nun Rabastan geküsst und dies auch nicht schlecht gefunden. Doch die Jahre hatte er nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass er vielleicht schwul sein könnte. Und Snape war der letzte, den er als gut aussehend bezeichnen wollte.
 

Da, als Harrys Gedanken langsam wieder verblasst waren, fiel ihm etwas anderes ein, was ihn auf einmal rasend wütend machte. „Verräter.“, knurrte er leise, sodass Snape ihn kaum verstehen konnte. Scheinbar war Snape doch auch Voldemorts Seite. Sicher, auch wenn er Harry von Riddle aus unterrichtete, hätte er immer noch auf der weißen Seite sein können und Harry helfen können. Doch Harry war sich sicher, dass dies nicht geschah. Er erinnerte sich wieder daran, dass es ja immerhin sein Zaubertranklehrer gewesen war, der ihn entführt und hierher geholt hatte. Er ballte die Hände zu Fäusten. „Wie bitte, Mr. Potter?“, wollte Snape wissen, da er Harry nicht verstanden hatte und der Jüngere war sehr überrascht darüber, wie höflich Snape mit Mal wirkte.
 

„Ich…habe nichts gesagt, Sir.“, kam es schnell von Harry und er konnte nicht einstellen, dass er sogar leicht knurrte. Snape sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an und nickte dann. „Nun denn. Ich werde dir wohl nicht mehr sagen müssen, dass ich dich in Zaubertränke unterrichten werde?! Wir werden dort weitermachen, wo du normal sein solltest. Beim Vielsafttrank.“ Wie immer war Snape kühl, doch er bemühte sich, nicht unfreundlich zu sein und Harry nicht zu beleidigen oder blöd anzufahren. Vermutlich hatte Riddle ihm befohlen, nett zu dem Schüler zu sein. Da Harry nichts sagte und Snape nur noch immer wütend ansah, da dieser doch ein Verräter war, wo Dumbledore doch immer versichert hatte, Snape sei nicht mehr auf Voldemorts Seite und ein Spion, legte dieser dem Jungen ein Buch unter die Nase. „Komplizierte sehr nützliche Zaubertränke – Schritt für Schritt beschrieben“, hieß der Titel des dicken Buches.
 

„Schlag die Seite 231 auf und ließ dir genau durch, wie man einen Vielsafttrank zubereitet und wofür der gut ist. Das Buch gehört nun dir, also markiere dir den Text. Hinterher darfst du dir zehn Stichwörter auf einen Zettel machen und anhand dieser Stichwörter wirst du mir noch mal genau erklären, wie du den Trank brauen musst und was genau du beachten musst. Danach wirst du dir noch mal einen Notizzettel machen, wo du die Schritte noch einmal genau in deinen Worten herausschreibst und die wichtigen Sachen zum Merken noch einmal markierst. Dann kannst du beginnen den Trank zu brauen.“ Harry sah seinen Professor verwirrt an. Was war denn das für ein neues Verfahren Tränke zu brauen. Snape schien Harrys Gedanken gelesen zu haben, da er erklärte: „Ich denke, dieses Verfahren ist angemessen. Der Vielsafttrank ist sehr schwer und durch die Stichwörter und noch mal dadurch, dass du dir alles noch mal in eigene Wörter aufschreibst, prägt es sich besser ein. Also fang an mit dem Text. Seite 231 bis Seite 233 über die Funktion des Trankes und von Seite 234 bis 236 ist dann noch die Zubereitung beschrieben..“
 

Harry nahm die Feder in die Hand und tunkte diese schon einmal in die Tinte, dass er wichtige Textstellen aufschreiben konnte. Das konnte ja heiter werden. Doch als er den leicht beschriebenen Text mit der komplizierten Trankzubereitung las und sich Stellen markierte, bemerkte er, dass er sich schon ein gutes Bild machen konnte. Sonst hatte er immer nur nachgelesen, was er zum Anfang zubereiten sollte, den ersten Schritt gelesen und durchgeführt, bevor er das nächste gelesen hatte. Doch so bemerkte er nun, wieso er es Jahrelang falsch gemacht hatte. Dadurch, dass er den Text zu Anfang ganz durchlas, entdeckte er Stellen, die er von Anfang an am besten beachten sollte, sodass der Trank auch gut wurde. Nachdem Harry den Text gelesen hatte, nahm er ein Blatt und schrieb sich zehn wichtige Wörter auf, durch die er noch einmal genau den Ablauf schildern konnte. Als er die zehn besten Wörter aufgeschrieben hatte, nickte Snape zufrieden. „Gut, dann beginn zu erzählen.“, sagte er und drehte das Buch um, sodass Harry nicht ablesen konnte.
 

Nach drei Stunden hatte Harry einen wirklich brauchbaren Vielsafttrank gebraut. Nicht nur, dass es sein erster Trank war, der ihm gelang. Und das, obwohl Snape ihn unterrichtet hatte, nein… es war auch der erste schwierige Trank, der ihm gelang. Snape war tatsächlich zufrieden mit ihm. „Gut, Mr. Potter.“ Harry war wirklich verblüfft, dass Snape ihn gelobt hatte. Es war ein einfaches, kühles: „Gut“, doch bei Snape bedeutete das sehr viel. Harrys Wut gegenüber des Mannes war schon verflogen und zum ersten Mal, seit er Snape kannte, was bereits über fünf Jahre war, hatte der Mann ein paar Sympathiepunkte bei ihm gewonnen. Vor allem der Unterricht hatte ihm gefallen. Snape hatte sich wirklich Mühe gegeben, dass Harry alles verstand und wenn Harry etwas mit dem Trank falsch machte, hatte er ihm Tipps gegeben und ihm geholfen, dies wieder zu richten. „Nun, der Unterricht ist für heute beendet.“, sagte Snape dann, „Das nächste Mal werden wir nächste Woche Dienstag Unterricht haben und weitermachen.“ Harry nickte nur. „Auf Wiedersehen Professor Snape.“ Snape sah ihn kurz zögernd an, wandte den Blick ab und sagte dann kühl: „Severus.“
 

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Am Abend ging Harry wieder raus. Er nahm sich eine Jacke mit, denn es wurde langsam kälter und der Herbst machte sich langsam bemerkbar. Langsam wechselten die Bäume ihre Farben von intensivem Grün in bunte Rot- und Gelbtöne. Harry wanderte am See entlang und bei den Weiden streichelte er die Pferde. Auch die Rappstute Antonia, Riddles erstes und liebstes Pferd kam, damit Harry ihr über den schwarzen Kopf streichelte. Er mochte die Stute. Von ihrem Wesen und auch von ihrem Aussehen. Ihr ganzes Fell war schwarz. Sie hatte nicht einmal eine Blässe oder an den Beinen irgendwelche weißen Flecke. Als Antonia genug vom Streicheln hatte, wandte sie sich ab und galoppierte elegant über die Weide. Die anderen Pferde folgten ihr. Vermutlich war sie die Anführerin der Herde. Harry beobachtete die Pferde noch ein wenig und ging dann weiter.
 

Erst, als es schon dämmerte, ging er langsam zurück zum Manor. Er kam an dem Gartenhaus vorbei und ihm kamen drei Männer entgegen. Lucius Malfoy, Rabastan und ein Mann, der etwa in Malfoys Alter war, aber vom Aussehen her Ähnlichkeiten mit Rabastan hatte. Nur nicht so jungenhaft und fröhlich. Vielleicht war das ja Rudolphus Lestrange? Rabastans Bruder und Bellatrix Lestranges Ehemann. Bei dem Gedanken an die Frau, die seinen Paten umgebracht hatte, wurde er wieder wütend. Doch nun entdeckte Rabastan ihn. Er lächelte Harry zu, der rot wurde und schüchtern zurücklächelte. Auch Rudolphus Lestrange und Lucius Malfoy entdeckten Harry. Sie schienen nicht verwundert, ausgerechnet Harry Potter hier zu finden. Vermutlich hatte Riddle bereits alle darüber aufgeklärt, dass er Harry heiratete. Er überlegte, ob die Todesser alle wussten, wieso Riddle ihn heiraten wollte und nur Harry der einzige Unwissende war.
 

Die Todesser nickten Harry zu, flüsterten noch was und Rudolphus und Lucius disapparierten. Rabastan drehte sich zu Harry und ging zu ihm. „Hey.“, grüßte er fröhlich, „Wie geht es dir?“ Harry lächelte mit noch immer leicht geröteten Wangen an. „Es geht, dir?“, wollte er wissen. „Ganz gut. Wie war dein Unterricht heute?“, fragte Rabastan. „Also… ich hab es mir schlimmer vorgestellt… so bei Sn- Professor Snape… Severus…“, Harry schüttelte verwirrt den Kopf, es kam ihm ungewohnt vor, dass er seinen verhassten Professor nun duzen durfte, „und ähm… Riddle.“, nuschelte er noch zum Abschluss. Rabastan nickte verstehen. „Aber es ist gut, dass es nicht so schlimm war.“, sagte er freundlich und legte eine Hand auf Harrys Schulter. Harry sah auf die Schulter und fragte sich, ob es sich wohl eines Tages einstellte, dass er andauernd rot wurde. Dann sah er unsicher wieder in die Augen Rabastans, dabei musste er gar nicht hochsehen, da der Mann nicht viel größer war als er.
 

Harry hatte das Gefühl, dass Rabastan sich kurz umsah, bevor er seine Lippen auf die Harrys legte. Harry seufzte überrascht und erwiderte den Kuss sanft. Dabei schloss er die Augen. Als sie sich wieder trennten, lehnte der Jüngere leicht an dem Lestrange und sie schwiegen eine Weile, während sie sich umarmten. „Rabastan? Ich… also…“, Harry wusste nicht genau, wie er sich ausdrücken sollte, er wusste selbst nicht genau, was er genau sagen wollte. Nur, dass es ihm schwer fiel. „Weißt du…“, fuhr er fort, als Rabastan ihn abwartend ansah, „Es ist irgendwie… ich meine… ich war eigentlich immer heterosexuell und habe das auch immer geglaubt… aber dann war ich mir die letzten Tage doch nicht mehr richtig sicher… und… und jetzt glaube ich eher, dass ich auf Männer stehe. Ich weiß einfach nicht, was jetzt mit mir los ist. Bin ich schwul? Bi? Oder doch noch hetero… ich… ich bin verwirrt.“ Erneut rot angelaufen sah er wieder in Rabastans Gesicht. Der aber lächelte. „Weißt du, mir war auch nicht immer klar, ob ich wohl schwul bin, da habe ich das gleiche durchgemacht, wie du. Nimm dir einfach Zeit, irgendwann wirst du wissen, was deine Gefühle bedeuten.“
 

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So das war das neue Kapitel ^^

Was sagt ihr dazu? Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen =)

Wann wird wohl auffliegen, dass Rabastan und Harry eine „Beziehung“ haben?

Lg Shadè

Eine gute Freundin

Hallo zusammen

Ja ich weiß, ich habe euch verdammt lange warten lassen

Trotzdem danke ich natürlich allen Kommentarschreibern und ich hoffe, ihr verzeiht mir die lange Wartezeit.

Nun habe ich endlich wieder meine Motivation und Ideen dazu, hier weiter zu schreiben ^^

Ich hoffe doch, ihr werdet weiterhin meine FF verfolgen, wäre sehr schade, wenn nicht.
 

Kapitel 10 Eine gute Freundin

Harry streckte sich und gähnte herzhaft. Ein Blick auf den Wecker verriet ihm, dass es noch früh war. Er hatte also noch Zeit, bis er beim Frühstück erscheinen sollte. Er dachte an Rabastan und dass er diesem am Vortag gesagt hatte, dass er vielleicht doch schwul sein konnte. Er hatte fast die halbe Nacht lang wach gelegen und darüber nachgedacht. Die Gedanken ließen den Schüler nicht los, dass er einfach kein Auge zudrücken konnte. Scheinbar war Harry ja doch noch mal eingeschlafen, doch er fühlte sich wie ein schwerer Fels, der nicht fähig war, sich zu bewegen. Träge legte er sich auf die Seite und schloss noch mal die Augen.
 

Was war nun mit ihm? War er schwul? Er hegte offensichtlich Gefühle für den jungen Lestrange und die Küsse, die er mit diesem austauschte, störten ihn nicht. Ganz im Gegenteil, er genoss sie sogar und fand diese Zärtlichkeiten sehr schön. So hatte er nie empfunden, als er in seinem letzten Jahr zum Beispiel Cho Chang geküsst hatte. Bei ihr hatte Harry nicht diese Geborgenheit und Nähe gespürt. Der Gryffindor war immerhin auch ein junger Mann, der unbewusst viel nach Aufmerksamkeit und Nähe bei Menschen suchte, die er gern hatte. Er war zwar auch Beschützer in dem Sinne, doch in der geborgenen Rolle fühlte er sich einfach wohler. So hatte Harry noch nie über sich nachgedacht. Hieß das nun, dass er Rabastan liebte oder ihn einfach nur mochte und dessen Nähe wollte?
 

Es war ja fast wie bei Sirius, aber es war auch was anders. Harry konnte sich nur nicht erklären, was genau nun anders war. Er atmete einmal tief durch. Er war eine Woche hier, hatte Suizidgedanken und gleichzeitig fühlte er sich dank Rabastan wieder besser. Nur Sirius hatte ihn immer so aufmuntern können. Harry war mal wieder hin und her gerissen von seinen Gefühlen. Er wünschte sich am Meisten, dass einfach wieder alles beim Alten war. In sein altes Leben zurückkehren, da, wo es ihm genauso schlecht ging. Wo er von der Zaubererwelt unter Druck gestellt wurde, in dem alle ihre Hoffnung in ihn steckten. Dabei war er selbst nicht mächtig, hatte keine außergewöhnlichen Kräfte, mit denen er Voldemort besiegen konnte oder irgendwelche mächtige Gegenstände. Eigentlich konnte er auch froh sein, dass er nicht mehr die schwere Last, den schlimmsten aller Magier zu vernichten, auf sich trug.
 

Dafür aber war er mit eben diesem verlobt. Zwar konnten sie sich unterhalten, doch die Stimmung war immer angespannt. Voldemort hatte nun mal Harrys Eltern und viele andere unschuldige Zauberer und Hexen getötet und das war etwas, was der Schüler nicht so einfach beiseite schieben konnte. Neben der Tatsache, dass er mit seinem schlimmsten Feind verlobt war, hatte Harry auch noch eine Affäre mit einem Todesser. Er war sich sicher, dass der Schwarzmagier das nicht gut hieß, wenn einer seiner treusten Anhänger etwas mit seinem Verlobten hatte. Aber hatten Rabastan und Harry denn wirklich eine Affäre? War es vielleicht doch nur eine enge Freundschaft?
 

Harry seufzte frustriert. Wieso konnten ihn diese Gedanken nicht endlich einmal loslassen. Er war müde und wollte eigentlich noch ein wenig schlafen. Aber wenn er so viel nachdachte, ging das einfach schlecht. Grummelnd drückte Harry sein Gesicht in das Kissen. Er musste wohl wirklich noch einmal eingeschlafen sein, denn als er das nächste Mal auf die Uhr sah, war es kurz nach 10. Geweckt hatte ihn das Klopfen an der Tür, das sich nun wiederholte. Er hatte schon wieder verschlafen. Hoffentlich war Riddle nicht allzu wütend, er konnte nicht einschätzen, wie weit der Mann wirklich ging, wenn er wütend war. Aber eigentlich hatte er ja versprochen und es sogar unterschrieben, Harry nichts zu tun. Aber das war, wenn sie verheiratet waren, hielt er sich auch schon vorher dran?
 

„Herein.“, sagte er leise, aber noch verständlich für die Außenstehenden. Wenig später trat auch schon Narzissa ein. „Guten Morgen, Harry.“ „Oh, morgen Narzissa.“, murmelte der Gryffindor müde. „Du bist noch am Schlafen? Du hast das Frühstück verpasst.“ „Ja, ich habe verschlafen, tut mir leid.“, Harry streckte sich einmal ausgiebig. „Na okay, du hast in einer halben Stunde bei mir Unterricht. Tom ist noch unten im Speisesaal. Beeil dich und geh noch schnell was essen, bevor du zum Unterricht kommst.“ Harry tastete auf dem Nachttisch nach seiner Brille und setzte sie sich auf. Wenn er schon wieder verschlafen hatte, war Voldemort sicher verärgert und er wollte dem dunklen Lord nicht begegnen, wenn dieser verärgert war.
 

Narzissa schien zu bemerken, dass Harry bedrückt war. „Mach dir mal keine Sorgen, Harry. Ich habe mit Tom geredet und er nimmt es dir nicht übel.“ Der Gryffindorschüler lächelte sie an. Narzissa war wirklich eine sehr nette Frau. Als er sie zum ersten Mal damals beim Quidditchturnier Bulgarien gegen Irland gesehen hatte, war sie ihm ziemlich unsympathisch gewesen. Nicht zuletzt vielleicht, weil er schon schlechte Erfahrungen mit den anderen Malfoys gemacht hatte. Allerdings wurde Harry eines Besseren belehrt. Wenn er so darüber nachdachte war Narzissa…eine erträglichere Version von Molly Weasley. Allerdings mehr wie eine gute Freundin als eine liebevolle Ersatzmutter. Harry lächelte die Frau dankbar an, die das erwiderte und noch sagte: „Ich warte dann im Trainingszimmer auf dich.“, bevor sie verschwand.
 

Harry erhob sich langsam aus seinem Bett. Er hatte Hunger, wie er jetzt erst feststellte. Er hatte das Gefühl, dass ein großes Loch in seinem Magen war und dieser knurrte auch lautstark. Harry wusste nicht wieso, aber der Gedanke, dass er mit Voldemort speisen sollte, war nicht mehr so schrecklich. Natürlich war er auch nicht begeistert davon, aber an sich war dieser Voldemort ohne seine Schlangenmaske gar nicht so Furcht erregend. Der Gedanke aber blieb, dass der Mann ein Massenmörder war. Vor allem, dass er Harrys Familie getötet hatte und Harrys Leben zerstörte. Aber als Tom Riddle war der dunkle Lord eher ein streng erzogener, sogar gut aussehender Mann Anfang 30, der viel von Manieren hielt uns sehr anständig wirkte. Wenn man sich ihm gegenüber ebenfalls vernünftig benahm, konnte man mit Tom Riddle klar kommen.
 

Nur mit dem verrückten Massenmörder Voldemort wollte Harry nichts zu tun haben. Allerdings hatte er keine andere Wahl. Wenn er Tom Riddle heiratete, heiratete er auch Voldemort, das durfte er nicht vergessen. Harry merkte, dass er langsam über all das nachdachte, als wenn Voldemort und Tom Riddle wirklich zwei verschiedene Personen wären. Er musste wirklich darauf aufpassen, dass dies nicht passierte. Tom Riddle war genauso gefährlich, Vertrag hin oder her. Harry konnte ihm nicht vertrauen. Vor allem nach all dem, was passiert war. Trotz allem hatte Harry den Entschluss gefasst, dass er jetzt versuchen wollte, Riddle näher kennen zu lernen. Harry seufzte. Seine Gedanken spielten wieder verrückt und verwirrten ihn.
 

Vor sieben Tagen, Harry kam es wie eine Ewigkeit vor, war er von Snape entführt worden. Nun saß er hier, hin und hergerissen von Gedanken und Gefühlen. Als der Vertrag abgeschlossen war, hatte Harry schon mit seinem Leben abgeschlossen. Er hatte vorgehabt sich gleich nach der Hochzeit umzubringen. Allerdings hatten sich diese Gedanken geändert, als er Rabastan kennen gelernt hatte. Harry seufzte erneut tief auf. Das war auch so eine Sache mit Rabastan, die ihn Tag und Nacht grübeln ließen. War das zwischen ihnen nun eine Affäre, war Rabastan nur ein guter Freund, vielleicht sogar eine Beziehung? Aber was geschah erst, wenn Voldemort davon Wind bekam? Was würde ein verrückter Massenmörder wie Voldemort tun, wenn er erfuhr, dass einer seiner treuen Todesser was mit seinem Verlobten hatte. Nur Narzissa wusste bereits von ihrer Affäre, doch ihr vertraute Harry merkwürdiger Weise. Er war sich sicher, dass sie nichts an den Dunklen Lord verriet.
 

Harry war nun fertig im Bad und hatte sich angezogen. Langsam machte er sich auf den Weg zum Salon. So oder so machte es eh keinen Unterschied, ob er nun drei Minuten später unten war. Zaghaft klopfte er an die Salontür und trat ein. Wie erwartet saß Riddle an dem langen, gedeckten Tisch. Sein Teller war noch sauber, scheinbar hatte er noch nichts gegessen und auf Harry gewartet. Der dunkle Lord sah auf, als Harry eintrat. „Ah…es freut mich, dass du auch noch Mal erscheinst, Harry.“ Harry senkte leicht den Blick und nuschelte. „Morgen, Entschuldigung.“ „Setz dich.“, meinte Riddle nur und deutete auf den Stuhl neben sich, auf dem Harry in den letzten Tagen immer gesessen hatte. Harry beeilte sich, der Aufforderung nachzukommen. Er sah auf seinen Teller und mied es, auch nur einmal aufzusehen.
 

Er konnte deutlich Riddles Blicke auf sich spüren, als der sich ein Toast nahm und es mit Butter einstrich. Da Harry keine Anstallten machte, sich etwas zu nehmen, hielt Riddle ihm die Schale mit Toast hin. „Iss was.“, sagte er streng, „Es ist wichtig, dass du ein wenig zunimmst.“ Harry sah kurz auf. Sein Blick traf auf sei dunkelblaue Augen, die ihn ernst ansahen. Kurz fragte sich der Gryffindor, ob da noch eine Spur Besorgtheit mit im Blick war, doch das konnte er sich nur eingebildet haben. Wieso sollte Voldemort sich auch Sorgen machen, um ihn, Harry Potter, sein eigentlicher, größter Erzfeind. Harry seufzte leicht und nahm sich eine Scheibe von dem Toast. Aber wieso wollte er Harry eigentlich heiraten? Es war doch viel einfacher, ihn zu entführen und zu töten. Harry schüttelte verwirrt den Kopf. Er wollte jetzt nicht auch noch daran wieder denken. Ihn plagten sowieso schon so viele Gedanken und er wusste, dass er auf sowieso keine Lösung kam.
 

„Ich habe übrigens einen Ernährungsplan aufgestellt und du solltest zu jeder Mahlzeit erscheinen. Es ist wichtig, dass du immer was isst und nach und nach immer mehr essen wirst.“, erklärte der dunkle Lord nun kühl und sah ihn genau an. Harry nickte leicht. Er wollte nicht widersprechen, auch wenn er nicht begeistert war. Es stimmte schon, er war untergewichtig, das lag auch nicht zuletzt dran, dass er bei seiner Tante und seinem Onkel kaum was bekam. Daher hatte er auch nie Hunger und auch in Hogwarts aß er nie besonders viel und regelmäßig. Nur Sirius hatte ihn förmlich dazu gezwungen, mehr zu essen. Das hatte auch fast funktioniert, doch als Sirius dann gestorben war, hatte Harry automatisch wieder weniger gegessen und alles, was er zugenommen hatte, wieder abgenommen.
 

Riddle neben ihm seufzte leicht. Vermutlich hatte er gehofft, dass Harry ihm eine richtige Antwort gab, aber Harry war nicht besonders darauf aus, ein Gespräch mit dem Älteren anzufangen. Da fiel dem Grünäugigen ein, dass er ja eigentlich vorgehabt hatte, zumindest zu versuchen, den Größeren besser kennen zu lernen. Er schluckte schnell seinen letzten Bissen herunter. Dieses Mal hatte er vorsichtshalber sein Toast mit Messer und Gabel gegessen, auch wenn er sich dabei ein wenig komisch vorkam. „Ähm…“, Harry überlegte, was er jetzt sagen konnte, aber irgendwie fiel ihm nichts Passendes ein. Da nichts von dem Jüngeren kam, begann Riddle also wieder was zu sagen: „Bist du eigentlich mit deinem Zimmer zufrieden? Oder fehlt dir etwas? Du kannst natürlich auch jeder Zeit nach draußen…“
 

„Oh…also…das Zimmer ist wirklich nett.“, sagte Harry und log damit nicht einmal mehr. Der Größere nickte zufrieden. Harry schwieg wieder eine Weile, dann sagte er aber: „Bücher…also…mir fehlen vielleicht ein paar Bücher. Ich lese gerne.“ Er sah nun doch etwas unsicher auf. Riddle sah ihn an und ein kleines Lächeln tauchte auf seinen Lippen auf. „In der Nähe deines Zimmers ist eine kleine Bibliothek, ich kann sie dir heute nach deinem Unterricht zeigen.“ Harry sah den Älteren etwas überrascht an und schaffte sogar ein ganz kleines Lächeln. „Das wäre klasse.“, sagte er noch zur Bestätigung. „Gut, dann werde ich es dir nach dem Mittagessen zeigen. Ich glaube mich zu erinnern, dass du danach keinen Unterricht mehr hast.“ Harry nickte. Er hatte von Riddle bereits einen Stundenplan erhalten.
 

„Gut, wenn du fertig bist, geh zum Unterricht, Narzissa erwartet dich bereits.“ Auch Riddle erhob sich. Harry folgte schnell seinem Beispiel und sah den Größeren nachdenklich an. Er wusste nicht wieso, aber im Moment war ihm die Nähe seines eigentlichen Feindes gar nicht mehr so unangenehm. Sie hatten sich nicht wirklich unterhalten, aber die wenigen Worte, die sie miteinander ausgetauscht hatten, hatte die Stimmung doch ein wenig gelockert. Außerdem kam es Harry so vor, als wenn Riddle auch wesentlich freundlicher wirkte, als er hörte, dass Harry gerne las. Der Kleinere hatte sich ja sogar getraut, ein kleines Lächeln zu zeigen. Er freute sich schon, wenn er die Bibliothek sah. Er hatte seit Sirius’ Tod sehr viel gelesen und sehr viel Gefallen dran gefunden. Er liebte Bücher. Wenn er las, konnte er einfach mal abschalten und an nichts denken. Und wenn er den dunklen Lord richtig einschätzte, war dessen Bibliothek alles andere als klein und uninteressant.
 

Sie verließen den Salon. Riddle ging nun in sein Büro und Harry machte sich auf den Weg zum Trainingsraum. Er war schon etwas spät dran. Narzissa sah das sicherlich nicht so ernst, aber trotzdem, Harry war gerne bei der Frau und unterhielt sich gerne mit ihr. Er fragte sich, ob wohl auch ihr Unterricht so toll war. Er klopfte vorsichtig an die Tür und trat dann ein. „Ah, Harry.“, Narzissa lächelte ihn an und winkte ihn zu sich. Sie saß an dem Tisch, der an einer Wand stand. Harry ging also zu ihr und setzte sich dazu. „Hast du ein wenig was gegessen?“, fragte sie freundlich und Harry nickte. „Gut…also ich werde dir ein wenig was über die Heilungsmagie zeigen. Es ist wirklich sehr schade, dass dieser Unterrichtsstoff nicht so ausführlich an der Hogwartsschule unterrichtet wird, denn es kann sehr wichtig sein.“
 

Harry hörte ihr interessiert zu und dachte darüber nach. Aber Narzissa hatte Recht, denn an der Hogwartsschule hatte er bisher sehr wenig über Heilungskünste gelernt. Vielleicht ab und zu mal im Kräuterkundeunterricht, im Tränkeunterricht oder wenn er mal wieder mit irgendeiner Verletzung im Krankenflügel landete. Aber Narzissa hatte wohl Recht, dass er so etwas später ganz gut gebrauchen konnte. „Nun, ich denke, ich beschränke mich heute erst einmal auf das theoretische. Es kann auch gefährlich werden, etwas zu heilen, wenn man sich noch nicht auskennt. Sie deutete auf den Tisch, wo sie bereits mehrere Pflanzen und Substanzen abgestellt hatte. „Nun, von den Heilpflanzen und Heiltränken wirst du ja schon erfahren haben. Wir frischen deine Erfahrungen nur noch ein wenig auf und danach sehen wir uns auch mal die Heilzauber an.“
 

So verging die Stunde und Harry konnte seine Erinnerungen wirklich gut auffrischen. Vor allem bei den Heiltränken konnte er noch ein wenig was lernen und wie er erwartet hatte, machte ihm der Unterricht bei Narzissa wirklich Spaß. „So, ich denke das sollte für heute reichen.“, Narzissa lächelte ihn wieder an, „wir haben noch zwanzig Minuten.“ Harry nickte. „Ja, aber das war eine wirklich tolle Stunde, ich hab echt noch viel lernen können.“, teilte er mit und Narzissa schien sich wirklich darüber zu freuen. „Das ist gut.“ Sie setzten sich noch auf das Sofa, das im Raum stand und Narzissa zauberte Tee herbei. „Wie geht es dir so, Harry?“, sie sah den Schwarzhaarigen aufmerksam an. Harry starrte eine Weile nachdenklich in die Teetasse. Ja…wie ging es ihm eigentlich?
 

„Ich weiß auch nicht…“, sagte er leise und trank einen kleinen Schluck, „Es ist…einfach alles so verwirrend. Diese ganzen offenen Fragen in mir. Ich bin mir einfach nicht sicher. Es ist einfach…ich frag mich die ganze Zeit, wie das jetzt weitergehen soll. Ich weiß nicht einmal, wieso Voldemort mich heiraten will und überhaupt fühl ich mich im Moment hin und her gerissen. Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich jetzt schwul bin oder nicht? Ich habe ja immer gedacht, dass ich auf Frauen stehe…aber dann kam…“, er brach ab. „Rabastan?“, fragte Narzissa freundlich nach. „Ja, Rabastan. Ich weiß nicht, wie meine Gefühle für ihn sind. Mag ich ihn einfach? Oder ist da noch mehr…ist er jetzt ein Bruder oder…ich weiß auch nicht. Und ich habe Angst. Angst, dass Riddle davon erfährt. Ich weiß nicht, wie er reagieren wird.“
 

Narzissa seufzte leicht. „Ich möchte ehrlich sein, Harry, er wird nicht gut reagieren. Ihr werdet vorsichtig sein müssen. Ich will euch natürlich nichts verbieten und Gefühle kann man nicht steuern, aber es sollte geheim bleiben. Und von mir erfährt auch niemand was. Was deine Sexualität angeht musst du wohl selbst herausfinden, ob du nun auf Männer oder Frauen stehst. Ich weiß, dass ist eine schwere Frage für dich, aber wenn du auf deine Gefühle hörst, wirst du es herausfinden. Das hat Draco auch.“ Sie lächelte. Harry sah die Frau überrascht an. „Willst du damit sagen…dein Sohn ist…schwul?“, Harry bemühte sich nicht einmal mehr, nicht geschockt und überrascht zu klingen. Narzissa lächelte weiterhin. „Ja, das ist er. Er ist mit Blaise Zabini zusammen. Für Lucius und mich war es damals ein Schock gewesen, als er sich bei uns geoutet hat, aber wir haben es dann natürlich akzeptiert.“
 

Harry musste diese Neuigkeit erst einmal verdauen. Doch dann lächelte er leicht. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie wurde ihm Draco Malfoy ein wenig sympathischer. Mit Blaise Zabini hatte er ja noch keinen richtigen Kontakt gehabt. Dann meinte er aber: „Na ja und ansonsten…ich bin nicht gerade glücklich hier zu sein…aber auch nicht traurig, nicht mehr in meinem alten Leben zu sein, wo alle von mir, einem unbedeutenden, schwachen und völlig normalen Jungen erwarten, einen mächtigen Zauberer zu töten. Als ich hier hergekommen bin, hatte ich Suizidgedanken und wollte mich töten, sobald ich dann mit…also sobald ich dann verheiratet bin… aber eigentlich…jetzt kenne ich dich und Rabastan…und mit Riddle komme ich auch klar. Mich stört eben der Gedanke, dass er ein Mörder ist und meine Eltern getötet hat.“ Harry wurde beim Sprechen immer leiser und irgendwann kamen ihm die ersten Tränen. Narzissa zog ihn an sich und wiegte ihn sanft in ihren Armen. „Ich verspreche dir, auch Voldemort ist im Grunde eigentlich ein ganz guter Mensch und wenn du seine gute Seite kennen lernst, kannst du ihn wirklich mögen.“ Sie küsste ihn auf die Stirn. „Danke Zissa.“, flüsterte Harry, „Ich bin froh, dich kennen gelernt zu haben.“
 

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So das war das neue Kapitel nach der langen Wartezeit.

Lg Shadè

Quidditch

Hallo zusammen

Ja, nach einer anstrengenden Woche, in der ich von Grippe geplagt war, habe ich am Wochenende weiter geschrieben.

Ich danke natürlich allen Kommentarschreibern und hoffe, euch wird auch dieses Kapitel wieder gefallen ^^
 

Kapitel 11 Quidditch

Harry klopfte zaghaft an Riddles Bürotür. „Herein.“, ertönte es und er ging ins Innere des Raums. Harry sah sich kurz um. Das Büro war ziemlich gemütlich. An einer Wand standen mehrere Bücherregale mit alten Büchern. In einer Ecke prasselte im Kamin ein gemütliches Feuer und das Knistern wirkte beruhigend. Am großen Fenster stand ein großer Schreibtisch, hinter dem Riddle saß und zu ihm aufsah. Er trug eine Brille, was Harry etwas verblüffte. Aber es ließ den Mann durchaus gut aussehen. „Ah, Harry, ist dein Unterricht zu Ende?“ Der Jüngere nickte. „Ja, ist es…“ „Gut…“ Riddle stapelte die Pergamente aufeinander, die er gerade bearbeitet hatte, setzte sich seine Brille ab und stand auf, „Dann komm.“ Er verließ das Büro und Harry folgte ihm durch die langen Gänge und in den dritten Stock. Hier war er noch nicht gewesen. Harry sah sich neugierig um. Der Stock glich den anderen. Der einzige Unterschied lag daran, dass es hier nur eine Tür gab.
 

Riddle sah zu Harry, der neben ihm her ging und wirklich alles mit seinen Augen aufsog, was er nur sah. Der Jüngere schien wirklich sehr neugierig. Er schien auch nicht mehr allzu viel Angst vor Riddle zu haben, denn er versteifte sich in seiner Nähe nicht mehr so. Auch dass er sich nun so neugierig umsah war ein Beweis, dass er sich schon sicherer fühlte. Riddle vermutete, dass Narzissa auch große Verantwortung dafür trug und er war der Frau sehr dankbar, dass sie sich so um seinen Zukünftigen kümmerte. Diese Hochzeit war unglaublich wichtig für Tom. Natürlich, es ging mehr um diese eine Sache, die ihn so belastete, als um die Liebe. Aber wenn Harry und er sich näher kennen lernten und sie langsam Vertrauen zueinander fanden, konnte selbst das noch werden. Es war Tom auch klar, dass er mehr auf Männer stand, als auf Frauen. Er hatte, seid er 16 Jahre alt war, immer wieder One-Night-Stands mit Männern. Viele von denen waren nun auch Todesser. Doch alle wussten, dass Riddle nie auf eine Beziehung aus war, sondern es ihm nur um Sex ging und eigentlich wollte auch keiner unbedingt freiwillig mit dem dunklen Lord zusammen sein.
 

Auf jeden Fall war es dem dunklen Lord wichtig, dass es Harry gut ging. Zumindest schien er seine Suizidgedanken nicht mehr zu haben. In den letzten sieben Tagen, in denen Harry in Riddle Manor war, hatte der Junge Tom oft wieder unbewusst nachts seine Träume geschickt. Fast in jedem hatte er sich unmittelbar nach der Hochzeit umgebracht. Seit etwas zwei Tagen hatten diese Träume nachgelassen. Tom hätte gern den Grund dafür erfahren. Wenn irgendwas Harry half, dass er sich besser fühlte, dann wollte er das natürlich unterstützen. Er konnte Harry ja mal drauf ansprechen. Aber nicht mehr heute, denn er wollte erst noch mehr Vertrauen des Jüngeren gewinnen. Es war natürlich schwierig, das Vertrauen seines eigentlichen Erzfeindes innerhalb von drei Wochen zu gewinnen, denn da war schon die Hochzeit. Natürlich hatte auch Tom zum Anfang Schwierigkeiten gehabt, Harry zu akzeptieren und es war ein Schock für ihn gewesen, dass sein einziger Ausweg für… er wollte gar nicht drüber nachdenken, dass der einzige Ausweg daraus die Hochzeit mit seinem größten Feind war.
 

Doch er konnte akzeptieren, dass er Harry heiraten musste und sich langsam Gedanken über den jungen Mann gemacht. Als er Harry nun vor einer Woche hierher geholt hatte, hatte er sich ihn und sein Verhalten zum ersten Mal richtig angesehen. Harry wirkte auf ihn eher klein, zerbrechlich, schüchtern und ängstlich. Auf jeden Fall war er kein Mensch, der wirklich freiwillig jemanden töten wollte, auch wenn davon die ganze Zaubererwelt abhing. Harry war eher zu bemitleiden, dass die ganze Zaubererwelt ihn so unter Druck setzte, ihn, Tom Riddle zu töten. Tom hatte tatsächlich ein Schützerinstinkt für den eigentlichen Gryffindor entwickelt und er wagte zu behaupten, dass er sich sogar ein kleinen wenig Sorgen um den abgemagerten jungen Mann machte. Woher diese plötzlichen Instinkte herkamen, konnte Tom sich selbst nicht erklären. Er wusste nur, dass er Harry gar nicht mehr so verabscheute, wie früher, überhaupt nicht mehr verabscheute oder hasste.
 

Sie hielten nun vor der einzigen Tür im Gang. Tom öffnete sie und ließ Harry vortreten. Der sah, wie Tom fand, niedlich aus, wie er etwas verwirrt aus seinen Gedanken geschreckt war und nun eintrat. Der dunkle Lord folgte ihm und mit einer Handbewegung gingen die Lichter an. Vor ihnen erschien ein unglaublich großer, runder Raum. Wenn man hochsah, ging es mindestens 10 Meter hoch. Bis unter die Decke gingen die Bücherregale an der Wand lang und in der Mitte des großen Raumes standen Tische mit Stühlen oder gemütliche Sitzecken an Kaminen, an denen man lesen konnte. Leitern führten die Bücherregale hoch Alle zwei Meter in der Höhe waren Balustraden, damit man an den Bücherregalen langgehen konnte. An den Bücherregalen waren goldene Schilder befestigt, die das Thema und den Inhalt der Bücher in einem Wort beschrieben. „Wow.“, war das erste, was Harry zu Stande brachte, „Beeindruckend.“ Er erinnerte sich daran, dass Riddle etwas von einer „kleinen Bibliothek“ gesagt hatte und musste doch leicht schmunzeln.
 

Riddle hatte Harrys überraschtes Mimikspiel beobachtet und er lächelte leicht, als Harry völlig begeistert zu ihm aufsah. Dann wurde Harry scheinbar wieder bewusst, wer da neben ihm stand. Er wurde leicht rot und wandte sich wieder den Büchern zu. Er ging zu einem Regal, über dem auf dem goldenen Schild: „Zaubereigeschichte“ stand und nachdem er sich die Bücher angesehen hatte, wanderte er von Regal zu Regal. Überall standen Schilder wie: „Schwarze Magie und Weiße Magie“, „Zaubertränke“, „Fabelwesen“, dann gab es noch Romane, von Zauberern geschrieben, die über Zauberer handelten. Doch als Harry auch mal eine Leiter aufstieg auf die erste Balustrade, entdeckte er auch Romane von Muggeln geschrieben. Auf einem Schild hieß die Kategorie: „Muggelromane über die Hexen und Zauberer“. Harry schmunzelte wieder. Es war wirklich lustig, wie manche Muggel über Zauberei schrieben, denn es war doch in Wirklichkeit ganz anders, als es beschrieben wurde. Natürlich wusste ja kaum ein Muggel darüber bescheid, dass es wirklich Zauberei gab.
 

Harry sah über das Geländer wieder runter. Riddle hatte sich mit einem Buch in eine der Sessel direkt am Kamin gesetzt und begonnen zu lesen. Ab und zu huschte sein Blick aber wieder mal hoch zu Harry. Harry sah sich erst mal wieder die ganzen Regale ein. Er hatte es wirklich lieben gelernt zu lesen. In den letzten Wochen hatte er fiel Zeit in der Bibliothek verbracht. Vor allem, seid Ron und Hermine zusammen waren und Harry, der es ihnen gönnte, ihnen mehr Zeit für sich gegeben hatte. Kurz seufzte der Gryffindor an den Gedanken seiner Freunde auf. Machten sie sich wohl Sorgen um ihn? Was sie wohl jetzt über ihn dachten, da er nun mit Voldemort verlobt war. Tom sah wieder besorgt zu Harry. Er hatte bemerkt, dass der Junge aufgehört hatte, sich die Bücher anzusehen und nun tief in Gedanken und vielleicht sogar ein wenig traurig an dem Geländer lehnte.
 

Harry schüttelte leicht den Kopf. Er wollte jetzt nicht darüber nachdenken. Er wollte weder an seine Vergangenheit und schon gar nicht an seine Zukunft denken. Er wusste einfach noch nicht, was er machen sollte, wenn er erst einmal mit Riddle verheiratet war. Harry wollte sich jetzt erst einmal auf das wesentliche konzentrieren und das war für ihn im Moment diese unglaubliche Bibliothek. Er nahm sich eines der Bücher aus dem Regal, welches ihm ins Auge gefallen war und kletterte damit wieder die Leiter runter. Harry zögerte kurz, doch da es ziemlich blöd aussah, wenn er sich drei Meter weiter weg von Riddle setzte, atmete er einmal tief durch und ließ sich in den Sessel neben Riddles fallen. Der Ältere sah nur kurz zu Harry auf, bevor er sich wieder seinem Buch widmete. Harry hätte sogar fast gedacht, dass sich ein kleines Lächeln auf den Lippen des Mannes abgespielt hatte, doch das war sicher nur Einbildung. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass ein Lord Voldemort Lächelte. Auch wenn er ihn dabei tatsächlich schon gesehen hatte, schob er es darauf, dass er es sich ganz bestimmt nur eingebildet hatte.
 

Sie saßen noch lange stillschweigend nebeneinander und lasen in ihren Büchern. Es war eine relativ angenehme Gesellschaft und die Anwesenheit des jeweils anderen störte keinen. Auch, dass keiner etwas sagte, machte nichts aus. Beiden war die Anwesenheit durchaus bewusst und Harry schielte immer wieder mal über sein Buch zu Tom. Natürlich konnte er nicht ahnen, dass auch der immer mal wieder seinen Blick in Harrys Richtung warf. Der Jüngere wusste nicht, wieso, aber diese Stunden, die er einfach hier mit Riddle saß und las, waren die wohl Entspanntesten in den letzten sieben Tagen. Er konnte einfach mal an nichts denken. Er dachte nicht daran, dass er wieder zurück wollte, er dachte nicht daran, dass er seinen Feind bald heiraten sollte, er dachte nicht daran, dass er ja eigentlich Angst vor dem anderen Mann hatte und er dachte auch nicht an die Probleme darüber nach, was war, wenn Riddle von den Küssen zwischen ihm und Rabastan erfuhr.
 

„Es ist spät. Ich denke, wir sollten langsam Abendessen.“, sagte Riddle irgendwann und brach zum ersten Mal die Stille. Harry warf einen Blick auf die Wanduhr ihm gegenüber. Er war ziemlich überrascht. Es war wirklich schon fast zwanzig Uhr. Der Grünäugige hatte gar nicht bemerkt, wie viel Zeit schon vergangen war. „Oh, okay.“, sagte er also, obwohl er am liebsten noch viel länger in dem ziemlich spannenden Buch gelesen hätte. „Du kannst das Buch gerne mitnehmen und es in deinem Zimmer weiter lesen.“, erklärte der dunkle Lord, der sein eigenes Buch scheinbar durch hatte. Er hatte wohl auch die Zeit über das Lesen vergessen und wenn er noch nicht durch gewesen wäre, hätte wahrscheinlich auch er noch lange weiter gelesen. Riddle packte sein Buch weg und Harry packte bei seinem ein Lesezeichen rein und nahm es mit. Er beschloss nun, öfters in die Bibliothek zu kommen.
 

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Harry wachte am nächsten Morgen pünktlich auf. Er kuschelte sich noch eine Weile in seinem gemütlichen Bett ein, ehe er sich aus den Laken schälte und fertig machte. Es war, soweit er sich erinnerte, wohl das erste Mal, dass er nun pünktlich zum Frühstück erschien. Bisher hatte Riddle es scheinbar nicht gestört, dass er oft zu spät kam, trotzdem, nach dem Tag gestern in der Bibliothek musste Harry zugeben, dass sie sich still schweigend doch ganz gut verstanden hatten und er hatte immerhin beschlossen zu versuchen, Riddle besser kennen zu lernen. Harry wusste nicht, ob er jetzt schon zumindest ein wenig Vertrauen zu Riddle hatte. Auf jeden Fall merkte er, dass seine Angst weniger geworden ist. Er hatte einfach im Gefühl, dass Riddle ihm nichts antat und ehrlich freundlich zu ihm war. Natürlich, irgendwie hieß das schon, dass Harry dem Mann wenigstens etwas vertraute…trotzdem war er sich noch immer ziemlich unsicher.
 

Harry trat in den großen Salon. Er blieb überrascht stehen, als mehrere Augenpaare zu ihm aufsahen. Riddle schien nicht anwesend, dafür saßen dort Narzissa und Rabastan und daneben Draco Malfoy, Blaise Zabini und Theodor Nott. „Hallo Harry.“, grüßte Narzissa freundlich, „setz dich.“ Harry sah kurz zu Rabastan, der ihm zulächelte und dann zu den drei Slytherins, die alle neutrale Blicke aufgesetzt hatten, als sie zu ihm sahen. „Oh ähm…“, Harry setzte sich auf den Platz neben Rabastan. „Du bist sicher überrascht, dass wir hier zum Frühstücken sind und nicht Tom.“, sagte Narzissa, als Harry nicht wirklich wusste, was er sagen sollte. Harry nickte leicht und sah immer noch etwas unsicher zu den Slytherins. Er konnte nicht erraten, woran diese wohl gerade dachten. Alle hatten perfekte Masken aufgesetzt. „Nun, Tom hat heute Vormittag zu tun, nachher ist eine Todesserversammlung…wir sind heute schon ein bisschen früher gekommen. Vielleicht hast du ja Lust mit den anderen Jungs Quidditch zu spielen.“
 

„Oh ähm…“, zuerst einmal behagte Harry der Gedanke nicht, dass nachher viele Todesser in dem Manor sein sollten wegen der Todesserversammlung. Er hoffte nur, dass er keinen von denen begegnete. Und dann mit den Slytherins Quidditch spielen? Er war sich unsicher. Harry wusste ja nicht, wie seine ehemaligen Rivalen nun, wo er mit deren Lord verlobt war, auf ihn reagierten. Außerdem wollte er nicht, dass irgendjemand nur zu ihm nett war, weil man es ihnen befohlen hatte und man sich im Grunde doch noch hasste. „Hm, das wäre doch eine gute Idee, beim Quidditchspielen würde ich auch mitmachen.“, warf Rabastan ein, der Harrys Unsicherheit scheinbar bemerkt hatte. „Ist gut.“, Harry war schlagartig schon wieder von der Idee begeistert, auch wenn man es ihm nicht anmerkte. Sie frühstückten nun alle. Harry konnte die Slytherins immer wieder tuscheln hören und er hatte das seltsame Gefühl, dass sie über ihn redeten. Allerdings beruhigte ihn Rabastans Nähe ungemein und er suchte immer wieder nach den Blicken des Älteren. Der lächelte ihm auch immer wieder zu, während er sein Toast aß.
 

Nach dem Essen ging Narzissa weg und die Jungs machten sich auf den Weg nach draußen. Harry hielt sich an Rabastan. Die Slytherins gingen vor, sie hatten mit Harry noch kein richtiges Wort gewechselt. Als sie durch die Eingangstür gingen spürte Harry, wie Rabastan kurz sanft mit einer Hand über seinen Rücken strich, bevor er wieder etwas Abstand zwischen sie brachte. Harry lächelte ihn dankbar an. „Sie sind nicht freiwillig hier, oder?“, er nickte zu Malfoy und den anderen Jungs. „Hm…irgendwie schon. Narzissa hat sie gefragt, ob sie zum Quidditchspielen kommen wollen und ihnen die Wahl gelassen, aber sie haben letztendlich zugestimmt.“ „Oh…“, Harry wusste nicht wirklich, ob er jetzt überrascht sein sollte. Es war ihm überhaupt unangenehm, dass sie nicht einmal richtige Worte wechselten und dass es so schien, als wenn die Slytherins ständig über ihn tuschelten.
 

Sie holten die Besen aus dem Schuppen und gingen zu einer großen Wiese, wo man sehr gut Quidditch spielen konnte, und wo Stangen angebracht waren, die die Tore darstellten. Auf dem Platz stellten sie sich zusammen. „Hm, ich würde vorschlagen, einer macht den Hüter und die anderen versuchen die Bälle ins Tor zu bekommen. Wir haben leider keine echten Quidditchbälle und zwei Sucher zu wählen bringt nichts, weil wir keine vollständigen Teams bilden können.“, schlug Blaise Zabini vor. „Gut, dann spiele ich den Hüter.“, beschloss Rabastan und er flog hoch zu den drei Torringen. Die anderen folgten ihm, Malfoy hatte den Fußball, den sie als Quaffelersatz benutzten. In der Luft flogen sie noch Mal zusammen.
 

„Wir könnten im Prinzip aus uns vieren noch mal zwei Teams bilden, die versuchen den Ball ins Tor zu bringen.“, schlug Harry nun sogar vor. Wenn es um Quidditch ging, war er immer begeistert bei der Sache und da war es ihm egal, mit wem er spielte. Zu seiner Überraschung stimme Malfoy als Erster zu. „Ja, so machen wir das. Potter und ich sind hier die besseren Quidditchspieler…“, man merkte, dass es dem Blonden schon ein wenig schwer fiel, etwas Nettes über Harry zu sagen, „Daher schlage ich vor, dass ihr dann noch zu einem von uns kommt.“ Blaise grinste Draco frech an und flog zu Harry. Draco sah den Dunkelhäutigen etwas wütend, wenn nicht sogar schmollend an. Harry musste doch leicht grinsen und erinnerte sich dran, dass Narzissa ihm erzählt hatte, dass ihr Sohn mit Blaise Zabini zusammen war.
 

Dann begannen sie aber zu spielen. Rabastan warf den Ball in die Höhe und flog zurück zum Tor. Harry fing den Ball auf und preschte über den Platz zu den Torringen. Blaise flog neben ihm. Als Draco und Theodor ihn einkreisten und versuchten, den Ball zu bekommen, warf er ihn schnell zu seinem Teamkollegen. Der fing ihn geschickt und warf den Ball auf die Ringe zu. Allerdings schaffte Rabastan es, den Ball abzuwerfen. So ging das noch eine Weile weiter. Harry machte es wirklich Spaß und er konnte wirklich gut mit Blaise spielen. Am Ende stand es 12 zu 9 für ihn und Blaise. Dann wurde gewechselt. Da Rabastan im Tor bleiben wollte, spielte Harry nun mit Theodor. Auch mit ihm schaffte er es ganz gut. Harry hätte nie erwartet, dass die Slytherins so teamfähig mit einem Gryffindor spielen konnten.
 

Nur Draco schien nicht ganz so begeistert beim neuen Teamwechsel zu sein, als er mit Harry machen sollte und er spielte erst einmal für sich selber, als dass er Harry den Ball zuwarf. Allerdings hatte Rabastan da ein Wörtchen mitzureden und er wies den blonden Eisprinzen erst einmal zurecht, dass er absolut unfähig war und es für Quidditch wichtig war, auch gut im Team spiele zu können. Doch ab da hatte es selbst mit dem Malfoy gut geklappt und man merkte dem Blonden nach und nach an, dass es ihn wohl doch nicht mehr allzu sehr stören schien, dass er mit Harry in einem Team spielte. Sie gewannen sogar mit einem Vorsprung von über zwanzig Punkten.
 

Am frühen Nachmittag brach Rabastan dann aber ihr Spiel ab. Alle landeten etwas erschöpft, aber auch ziemlich glücklich auf den Boden. „Klasse.“, rief Blaise aus, „Das müssen wir echt wiederholen.“ Er reichte Harry seine Hand. Harry sah diese etwas überrascht an und schüttelte sie dann lächelnd. „Ja, der Meinung bin ich auch.“ „Ich wusste ja, dass du ein echt guter Spieler bist, aber gleich so gut.“, lobte auch Theodor. Die beiden dunkelhaarigen Slytherins schienen wirklich begeistert von Harry und seinen Flugkünsten. „Danke…ihr wart aber auch nicht schlecht.“ Harry war doch sehr überrascht über die Reaktionen der Slytherins. Nie hätte er gedacht, dass er sich je mit einem so gut verstand.
 

Aber es überraschte ihn nicht, dass Malfoy sich eher im Hintergrund hielt und anstatt etwas zu sagen, lieber schnaubend die Arme verschränkte. Allerdings fand Harry, dass er nicht typisch so wirkte, wie sonst. Man sah ihm schon an, dass ihm das Spielen Spaß gemacht hatte, doch nach sechs Jahre langer Feindschaft war ein Malfoy wohl der letzte, der Freundschaft schloss. Aber Harry war es auch egal. Er sehnte sich nicht in irgendeiner Weise nach Malfoys Freundschaft, er konnte auch die letzten Jahre drauf verzichten. Trotzdem freute es ihn sehr, dass die anderen Slytherins so nett zu ihm waren. Harry sah kurz zu Rabastan, der hinter den Slytherins stand und ihm sanft zulächelte. Harry erwiderte das und irgendwie sehnte er sich danach, nun alleine mit dem Älteren sein zu können. Allerdings musste der und die Slytherinschüler zu einer Todesserversammlung und Harry zog sich mit seinem Buch in sein Zimmer zurück. Dort dachte er noch einmal über das Quidditchspiel nach. Als er auf seinem Bett lag, lächelte er und schlummerte ein. Er fühlte sich von Zeit zu Zeit doch langsam besser. Wenn es so weiter ging fühlte er sich ja fast schon besser, als wenn er wieder zurück nach Hogwarts kam. Doch das war wohl doch eher zweifelhaft.
 

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Ja, was sagt ihr dazu?

Ihr dürft schon mal aufs nächste Kapitel gespannt sein, so viel verrate ich schon mal, es passiert etwas, was sehr relevant für Harrys Beziehung zu Voldemort sein wird (positiv oder negativ?!)

Was das ist, da müsst ihr noch warten, ihr könnt ja mal raten ^^

Lg Shadè

Über Vertrauen und Vertrauensmissbrauch

Hallihallo, einen schönen Abend zusammen

Mein Dank gilt mal wieder den Kommentarschreiben…

Ja, was soll ich sagen

Erst einmal zur Information, meine Kommentarantworten zu Kapitel 11 wird morgen folgen, da ich heute keine Zeit mehr dazu habe…

Kriege gleich Besuch, wir wollen dann heute Abend „Brokeback Mountain“ schauen ^^ Schon davon gehört? Geht auch um zwei schwule Männer, soll aber sehr traurig sein

Nun aber zum Kapitel
 

Kapitel 12 – Über Vertrauen und Vertrauensmissbrauch

Tom sah über die im Salon versammelte Menge. „Steht auf.“, befahl er kalt und jeder beeilte sich, dem Befehl ihres Lords zu folgen. Keiner wollte als letzter auf den Beinen stehen. Am Anfang hatte das immer Chaos gegeben, doch langsam hatten die Todesser Übung darin. Keiner wollte den dunklen Lord wütend machen. Die Todesser sahen zu ihm hoch. Tom stand auf einem Podest, wo er einen guten Überblickt hatte. Er stellte zufrieden fest, dass niemand fehlte. Seine Todesser waren nach ihrem Stand aufgestellt. Vorne standen seine treuen Todesser Narzissa und Lucius Malfoy, Severus Snape, Rabastan, Bellatrix und Rudolphus Lestrange, die einzigen, die schon wussten, worum es in der heutigen Todesserversammlung ging. Dahinter standen dann ein paar wenige Todesser, den Tom zwar noch kein volles Vertrauen schenkte, die aber schon vertrauenswürdigere Aufgaben wie zum Beispiel Spionieren erhielten.
 

Zu ihnen zählten zum Beispiel die Notts und Zabinis, sowie Peter Pettigrew, den Tom eigentlich als untersten von allen Todessern ansah. Trotzdem war der, wie er fand, wertlose und nervige, sowie unfähige Mann teilweise sehr nützlich. Nach diesen kam der niedrige Rang. Todesser, die er persönlich nicht einmal richtig kannte und die einfach nur zum Kämpfen sowie Töten und getötet werden da waren. Tom vertraute diesen nicht einmal seine neuesten Pläne an und keiner von ihnen erfuhr je seine Hintergründe für Angriffe. Doch heute war es Tom wichtig, dass auch dieser Rang erfuhr, was er zu sagen hatte. Ganz hinten standen die neuesten Todesser, die sich erst ihren Platz in einem Rang verdienen mussten. Das geschah je nach dem, wie befriedigend oder weniger befriedigend sie ihre Aufgaben lösten.
 

Doch in den höchsten Rang schafften es nur die, bei denen sich der dunkle Lord komplett sicher sein konnte, dass sie ihn über alles verehrten und ihn niemals enttäuschten, sowie dass er ihnen alles anvertrauen konnte. Auch diejenigen, die später einmal Todesser werden sollten, wie Draco Malfoy, Theodor Nott oder Blaise Zabini standen dort hinten und Voldemort hatte bereits im Hinterkopf, dass vor allem diese drei es sicherlich bis in den obersten Rang schaffen konnten. Tom hatte eine Entscheidung noch nie verfehlt, wenn es darum ging, seine Todesser in bestimmte Ränge einzuordnen und bisher wurde er nur selten von ihnen getäuscht. Er konnte ja bereits sagen, dass diejenigen aus dem obersten Rang seine Freunde waren. Er war sich sicher, dass er nicht von ihnen getäuscht wurde. Nur Bellatrix Lestrange konnte er nicht leiden, doch diese hatte einen Narren an ihm gefressen und sie tat alles, da sie ihren Meister nicht enttäuschen wollte.
 

Rabastan Lestrange war eine Zeit lang in einem Rang weiter unten gewesen, doch er hatte in vielen Aufträgen großes Können gezeigt und viele Informationen für den dunklen Lord holen können. Tom hatte also irgendwann Vertrauen zu ihm gefasst und er konnte sich vor allem von so jemand wie Rabastan niemals vorstellen, dass dieser ihn in irgendeiner Weise enttäuschte, indem er zum Beispiel Toms Vertrauen missbrauchte. Nun aber räusperte der dunkle Lord sich einmal und begann dann zu sprechen: „Ich habe euch alle hierher bestellt, um euch eine Mitteilung zu machen. Ich verlange von euch, ohne weiteres zu akzeptieren, was ich euch zu berichten habe. Wer sich dagegen stellt wird ohne weiteres unter schlimmen Qualen sterben.“ Ein Murmeln und Angstvolle Blicke gingen durch die Menge. Jeder wusste, wozu ihr Meister fähig war und sie hatten schon oft erlebt, was für Foltermethoden er verwendete.
 

Tom brachte seine Todesser mit einer einzigen Handbewegung zum Schweigen. Alle sahen ihn wieder teils respekt- und teils angstvoll und abwartend an. „Wie ich bereits sagte, werdet ihr vertraulich mit den Neuigkeiten umgehen, denn noch ist es nicht bekannt geworden. Ich habe Albus Dumbledore vor sieben Tagen einen Vertrag zukommen lassen, in dem ich den Frieden erklärte, wenn er neben Harry Potter auch unterschreibt. Nun, er und Mr. Potter haben letztendlich zugestimmt, aber das ist nicht das wesentliche, was ich zu berichten habe.“ Die Todesser, die noch nicht von diesen Neuigkeiten wussten, waren alle unglaublich überrascht und starrten ihren Lord verwundert an. Keiner traute sich aber, etwas zu sagen oder mit seinem Nachbarn darüber zu reden. Sie warteten ab, dass ihr Lord weiter sprach.
 

„Mein Befehl lautet also, dass niemand hier auch nur einen von der guten Seite angreift. Natürlich werden wir weiterhin mit dem Ziel kämpfen, die Schwarze Magie wieder legal zu machen und das Ministerium weitestgehend einzunehmen, doch es wird keine Kämpfe mehr geben. Wenn ihr angegriffen werden solltet, habe ich nichts damit zu tun. Des Weiteren habe ich euch noch etwas bezüglich zu Harry Potter zu sagen.“ Wieder ein kurzes Schweigen. Tom sah seine Todesser kalt mit seinen roten Augen an und diese erschauderten fast alle unter diesem Blick. „Eine meiner Bedingung in dem Vertrag lautete, aus von mir privaten Gründen, dass ich Harry Potter heiraten werde.“ Es schien, als hätten die Todesser vergessen, dass sie zu Schweigen hatten. Sofort ging ein lautes Getuschel durch die Menge. Tom konnte hier und da einige Gesprächsfetzen auffassen. Die meisten seiner Anhänger waren merklich geschockt über die Neuigkeit. Eine Zeit lang ließ der dunkle Lord sie sich über das Gehörte unterhalten, doch nach ein paar Minuten, in denen er noch immer nicht die Aufmerksamkeit zurückerlangt hatte, verlor er die Geduld. Ein Wink mit seinem Zauberstab und alle Anhänger, die bis eben noch so aufgeregt getuschelt hatten, gingen keuchend in die Knie.
 

Sofort waren sie wieder alle still und sahen wieder teilweise mit noch schmerzverzerrten Gesichtern zu ihrem Lord. „Wie ich sagte, werde ich in knappen zwei Wochen Harry Potter heiraten und ich erwarte von allen, dass ihr das akzeptiert und Harry Potter als einen sieht, der über euch steht. Das heißt, ihr werdet ihn in Ruhe lassen und ihm allen Respekt zeigen, den ihr habt.“ Schweigen. Man konnte den Todessern ansehen, dass sie jetzt zu gern etwas gesagt hätten, doch es wagte niemand mehr. Stattdessen senkten sie ehrfürchtig ihre Blicke, um ihrem Lord zu zeigen, dass sie ihn verstanden hatten und seinen Befehl akzeptierten. Tom nickte zufrieden. „Gut denn, dass war’s für heute. Ihr könnt gehen.“ Die Todesser sahen auf und apparierten nacheinander. Sicherlich wurde noch die ganze Woche darüber geredet, dass es nun einen Friedensvertrag gab und ihr Lord mit Harry Potter verlobt war, aber sie wusste n auch alle, dass sie keine andere Wahl hatten, als das zu akzeptieren.
 

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Harry saß in der Bibliothek im Schneidersitz auf einem der Sessel. Neben ihm prasselte im Kamin ein angenehmes Feuer. Auf seinem Schoß lag ein spannendes Buch zu einem Schwarzmagier, der sich in einen Weißmagier verliebt hatte. Ja, Harry hatte sogar Regale gefunden und davon gab es nicht wenige, wo es um schwule Beziehungen ging. Als er zum ersten Mal diese Regale gesehen hatte, wurde ihm richtig bewusst, dass Voldemort ja sicherlich schwul sein musste. Oder waren seine Gründe, um Harry zu heiraten, genug, dass er auch einen Mann heiratete. Aber weiter hatte Harry sich nicht drüber den Kopf zerbrochen und sich stattdessen neugierig einem Buch zugewandt. Ich interessierte das Thema sehr und diese Geschichte fand er wirklich sehr schön. Harry seufzte. Er zweifelte bald nicht mehr dran, dass er schwul, wenn nicht zumindest bi war.
 

Harry wandte sich wieder dem Buch zu, das er las. Allerdings schreckte er auch bei jedem undefinierbaren Geräusch zusammen und sah wieder panisch auf. Harry wusste, dass ein paar Stockwerke weiter unten nun eine Todesserversammlung statt fand und um die hundert Todesser in dem Manor waren. Das machte Harry unsicher und er hatte Angst, dass er einem begegnete. Darum hatte er sich hier in die Bibliothek verzogen und hoffte stark, dass niemand ihn hier fand. Er wollte auf jeden Fall erst am Abend wieder die Bibliothek verlassen, da er nicht wusste, wie lange die Versammlung dauerte. Harry konzentrierte sich auf ein Neues auf das Buch und wurde für die nächste Zeit nicht gestört. Doch irgendwann hörte er, wie die Tür zur Bibliothek geöffnet wurde. Erschrocken sprang er auf und drehte sich um, seinen Zauberstab hatte er schnell gezogen.
 

Als Harry bemerkte, dass er nur verdutzte Blicke von Tom Riddle erhielt, seufzte er ehrleichter auf und ließ den Zauberstab sinken. „Wolltest du mich angreifen?“, fragte der dunkle Lord mit leicht amüsiertem Unterton. „Ich dachte, du wärst vielleicht ein Todesser.“, nuschelte Harry und setzte sich wieder, als der Ältere sich ihm gegenübersetzte. „Oh…du hast also von der Versammlung gehört?“ Harry nickte. „Mach dir keine Sorgen, die sind alle schon wieder zu Hause.“ Harry antwortete nicht und senkte seinen Blick wieder auf das Buch. Der Ältere sah ihm aufmerksam dabei zu und erhaschte auch einen Blick auf den Buchtitel. „Interessantes Buch…“, kommentierte er. „Ja ähm…also…ich war neugierig, ich hab so was noch nie gelesen.“, erklärte Harry und lief rot an. Wieso erzählte er das überhaupt. Riddle zeigte wieder eines seines seltenen Lächelns.
 

„Dürfte ich dir eine Frage stellen, Harry?“, fragte er dann höfflich, „Etwas, was ich gerne wissen würde, weil es doch ziemlich relevant ist.“ Harry sah etwas unsicher zu dem dunklen Lord auf. „Ja…“, sagte er dann vorsichtig. „Stehst du überhaupt auf Männer?“, wollte er erfahren. Harry sah ihn überrascht an. Immerhin hatte er sich auch dasselbe über seinen „Verlobten“ gefragt. „Oh ähm…ich bin mir nicht sicher.“, gestand Harry wahrheitsgetreu. Er wusste nicht, wieso, aber er erzählte weiter: „Also…meine Erfahrungen mit Mädchen waren jetzt nicht unbedingt besonders und mit…“ Harry brach ab. Erst einmal fragte er sich, wieso er Riddle so etwas überhaupt erzählte und dann befürchtete er noch, dass er sich vielleicht bezüglich zu Rabastan verraten konnte. Das wollte er nicht riskieren.
 

„Hm verstehe.“ Riddle wollte wohl nicht weiter drauf eingehen und Harry war ihm dankbar dafür. Aber sicher mussten sie das Thema noch einmal aufgreifen, vor allem wenn sie verheiratet waren. Harry knabberte auf seiner Unterlippe rum, als er daran dachte, dass Eheleute auch Sex hatten. An sich fand er die Vorstellung schrecklich, mit Voldemort Sex zu haben, doch wiederum gruselte es ihn nicht so sehr, wie er vermutet hatte. Die Tatsache, dass sie beide Männer waren, war hierbei eigentlich ganz egal. Allerdings bemerkte er nun auch, dass seine Suizidgedanken seltsamer Weise gar nicht mehr existierten. Er schob es stark darauf, dass er nun einfach Anschluss bei Narzissa und Rabastan gefunden hatte und wenn Voldemort ihn nicht gerade umbringen wollte, war der auch ein relativ freundlicher Mann, der viel Wert auf gute Manieren legte.
 

„Und noch etwas, Harry, wenn ich dich jetzt mal direkt fragen darf…wenn wir in zwei Wochen heiraten, ist mir etwas sehr wichtig…weißt du, ich habe das Gefühl, dass ich dir trauen kann und ich wollte dich fragen, ob du mir vertraust oder zumindest schon mal ein bisschen.“ Harry schluckte. Was ihn so getroffen hatte war, dass Riddle meinte, Harry vertrauen zu können. Aber eigentlich konnte er das ja nicht, oder? Er dachte wieder an Rabastan. Aber war das wirklich ein Vertrauensbruch? Sie waren ja nicht richtig zusammen sonder…einfach nur verlobt. Sie liebten sich nicht. Und doch konnte Harry sich nicht vorstellen, dass Voldemort ein Mann war, der seinen Verlobten so einfach hergab. Ähm…“, er dachte nun an Riddles Frage… Ja vertraute er dem Mann. Sicher, da waren die ganzen Sachen die in der Vergangenheit passiert sind, doch er hatte Riddle näher kennen gelernt und dank des Vertrages wusste er, dass dieser ihm nichts tun würde.
 

„Nun, es ist schwierig…wie soll ich das sagen.“, Harry sah unsicher zu dem Älteren, der ihn nur geduldig ansah und nicht drängelte. „Also…ich denke, Vertrauen kann ich das noch nicht nennen…vielleicht nur ein bisschen. An sich bist du ja als Tom Riddle freundlich, aber ich…ich musste auch deine andere Seite erleben und diese Erinnerungen lassen mich nicht los. Aber ich weiß, dass du mir nichts tun wirst, du hast es ja auch auf einem magischen Vertrag unterzeichnet…und die Gründe dafür werden sicher nachvollziehbar sein, aber du hast ja nicht vor sie mir zu sagen“ Harry wollte nicht noch all die Tode der Menschen, die ihm wichtig waren, ansprechen, die durch Voldemort verursacht wurden.
 

„Ja, das verstehe ich und meine Gründe dafür spreche ich dann ein anderes Mal an, aber noch denke ich nicht, dass es der richtige Zeitpunkt ist.“, Riddle nickte noch mal zu ihm, „Aber so wie ich das sehe, hast du es zumindest geschafft, deine Situation weitestgehend zu akzeptieren und vielleicht baust du ja irgendwann auch mal ein wenig Vertrauen zu mir auf.“ Harry zeigte dem Mann ein dankbares Lächeln. Er war wirklich froh darüber, dass dieser Geduld und Verständnis für Harry aufbrachte, denn sonst überlebte Harry das alles hier mit Sicherheit nicht. „Nun denn, es ist spät. Ich werde heute nicht mehr beim Abendessen sein, ich muss noch ein bisschen Bürokratisches erledigen. Ich wünsche dir eine gute Nacht, Harry.“ „Ja…bis dann.“, murmelte Harry und sah Riddle hinterher, wie er die Bibliothek wieder verließ.
 

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„Hm…ich denke, das werden wir noch ein wenig üben.“, Rabastan hatte Harry geholfen, sich aus seiner misslungenen Animagusgestalt zurückzuverwandeln. Harrys Ziel war es, sich in ein Hundeanimagus zu verwandeln, so einer wie es Sirius war, doch er hatte es gerade mal geschafft, dass ihm Fell und ein Vogelschnabel gewachsen war. Nachdem Rabastan dann erst einmal eine Weile amüsiert über Harry gelacht hatte, hatte er doch erbarmen und den Jüngeren zurückgewandelt. Harry schmollte. „Das lerne ich nie.“, sagte er, als er sich zu Rabastan aufs Sofa fallen ließ. „Was erwartest du, das hier ist deine zweite Trainingsstunde gewesen, da habe ich mir selbst damals nicht einmal Fell wachsen lassen können.“, Rabastan strich ihm durchs Haar und hauchte einen sanften Kuss drauf. „Ja, ja. Ich weiß, du hast zwei Jahre gebraucht. Trotzdem… und du hast dich lustig über mich gemacht, das war nicht nett.“, maulte Harry und drehte demonstrativ den Kopf weg, als Rabastan ihn noch auf den Mund küssen wollte.
 

Rabastan musste erneut kichern. Harry zog eine Schnute und stand auf. „Hey, jetzt bleib doch.“, Rabastan zog ihn zurück auf seinen Schoß und Harry versuchte sich eine Weile zu befreien, bevor er sich doch entspannte und die Umarmung genoss. „Und ich mache mich nicht lustig über dich, ich fand die Situation einfach niedlich.“ Dieses Mal bekam der Ältere seinen Kuss auf den Mund. Harry lächelte ihn an und schwieg eine Weile, während er sich auf Rabastans Schoß an diesen schmiegte. Dann seufzte einmal. „Ich bin schwul.“, nuschelte er. Rabastan sah etwas überrascht von dem Themawechsel, aber lächelnd zu ihm runter. „Wie ist es dir klar geworden?“, fragte er sanft nach. Harry grinste und holte das Buch aus seiner Tasche, dass er gestern noch zu Ende gelesen hatte. „Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen…na ja und halt wegen der Tatsache, dass das mit dir ganz andere Gefühle in mir auslöst, als es je mit irgendeinem Mädchen passiert ist.“
 

Harry lächelte ihn fröhlich an. Man konnte ihm richtig anmerken, wie befreit er sich fühlte, in Rabastans Nähe. So fühlte er sich einfach wieder besser und so war ihm auch egal, dass er der Verlobte Lord Voldemorts war, womit er ja eh schon seltsamer Weise ganz gut klar kam. Tom Riddle war ein ganz anderer Mensch vom Charakter her, als Rabastan, darüber hatte Harry in der letzten Nacht noch eine ganze Weile nachgedacht. Trotzdem hatte er sich eingestanden, dass er Tom Riddle als Tom Riddle gar nicht so schlimm fand und wenn er nicht gewusst hätte, dass Tom Riddle Voldemort war, hätte Harry sicher längst vertrauen zu ihm gefasst und ihn gemocht. Er sah wieder nachdenklich zu Rabastan hoch. Ihm war in der letzten Nacht noch eine Frage durch den Kopf gegangen, als er über all das nachgedacht hatte.
 

Nun stellte er Rabastan diese Frage. „Rabastan…also ich… liebst du mich?“ Rabastan sah ihn etwas überrascht wegen der Frage an. „Nun Harry… wie soll ich sagen. Wir kennen uns ja nun gerade mal acht Tage. Ich habe schon Gefühle für dich. Ich würde es Verliebtheit nennen, aber ich bin mir sicher, dass daraus auch noch schnell Liebe werden kann.“ Harry nickte verstehend. „Also, bei mir ist es so…ich weiß es ehrlich gesagt nicht…ich meine, ich habe ja gerade erst herausgefunden, dass ich schwul bin. Und ich habe vorher noch nie so richtig jemanden geliebt…aber ich mag dich sehr, sehr gerne. Du bist mir wichtig.“ Rabastan lächelte ihn wieder an. „Irgendwann wirst du wissen, was du fühlst.“, sagte er. „Ich habe Angst. Wegen Tom…wir wissen beide, dass es Folgen haben wird, wenn er hiervon herausfindet.“, sagte Harry noch.
 

Sie hatten sich darüber noch nicht unterhalten, doch Harry plagte das ziemlich. „Ich weiß Harry…vielleicht ist es nicht richtig, was wir hier machen. Aber für unsere Gefühle können wir nichts und ich will auch nicht verleugnen, dass zwischen uns was ist. Und solange wir vorsichtig sind, wird der dunkle Lord nicht dahinter kommen…es sei denn, du willst nicht, dass wir das riskieren.“ Harry schwieg eine Weile. „Ich möchte nicht, dass dir was passiert, aber…ich möchte das hier alles auch nicht vermissen.“ Er setzte sich auf und drückte seine Lippen auf Rabastans. Der ging sofort in den Kuss ein und streifte mit seiner Zunge Harrys Lippen. Harry seufzte zufrieden auf und öffnete seinen Mund, als… „So…“ Die sich Küssenden schreckten auseinander und sahen zu Tom Riddle, der in der Tür stand und sie mit rot funkelnden Augen wütend anstarrte.
 

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Wie einige von euch ja schon erraten haben, was ich im letzten Kapitel im Nachsatz angedeutet habe, bezog sich darauf, dass Tom von Harry und Rabastan herausfindet

So, was sagt ihr zum Kapitel

Jetzt mal was andere…ich habe mir mal gedacht, wenn ihr mir fleißig ein paar Kommentarmeinungen dalasst, wird es zum nächsten Mal (wahrscheinlich nächsten Sonntag) ZWEI KAPITEL auf einmal geben ^^ So als kleines Dankeschön

Also dann bis zum nächsten Mal

Lg Shadè

13. Ein Schritt vor, ein dutzend zurück; 14. Rache

Hallo zusammen

Ja, wie ich es versprochen habe, wird es zwei Kapitel geben, wenn ihr mir fleißig Kommentare schreibt ^^ Ich freue mich wirklich sehr darüber und als Dankeschön habe ich mir Mühe gegeben, diesen Sonntag noch die Kapitel hoch zuladen.

Ich hab sie beide auf eine Seite gepackt

Also noch mal danke an alle Reviewer und nun viel Spaß
 

Kapitel 13 – Ein Schritt vor und ein dutzend Schritte zurück.

Rabastan und Harry starrten den dunklen Lord geschockt an. Der hatte zwar sein normales Aussehen, doch seine Augen funkelten beängstigend und Unheil verkündend rot. Mit aufgerissenen Augen sah Harry den Älteren an. Als Riddles Blick auf ihn fiel, durchzuckte Harrys Narbe ein heftiger Schmerz und das Gefühl unglaublicher Wut machte sich in ihm breit, Wut, die Voldemort ganz sicher jetzt fühlte. Der junge Mann presste sich seine Hände auf die Stirn und stöhnte auf. Es war also passiert. Er merkte, wie sich zwei starke Arme schützend um ihn legten. Auch Rabastan erwiderte den Blick seines Lords. Er schien keine Angst zu haben, aber auch ihm wurde bewusst, was das alles zu bedeuten hatte. Tom Riddle war in irgendeiner Weise sein Freund und nun bekam er doch ein schlechtes Gewissen gegenüber diesem Mann.
 

Als er jedoch bemerkte, dass Harry Narbenschmerzen hatte und ganz bestimmt Riddles ganze Wut zu fühlen bekam, legte er schon automatisch beschützend seine Arme um den Kleineren. Dann stand er auf. Harry blieb auf dem Sofa sitzen, seine Augen waren mit Tränen gefüllt und er sah wieder angstvoll auf. Der junge Lestrange sah seinen Lord nur weiter schweigend an. Der erwiderte den Blick wieder. „Ich bin wirklich enttäuscht von dir, Rabastan. Es war ein großer Fehler von mir, dir zu vertrauen.“ Er klang kalt, irgendwie ruhig, aber eine beängstigende Ruhe. „Ja, aber ich denke, Harry und ich können nichts für unsere Gefühle. Ich habe Harry geholfen seine momentane Situation zu akzeptieren und ich bin sicher, MyLord, Euch wäre es auch lieber, wenn es ihm gut ginge, als wenn Ihr einen verängstigten, apathischen Ehemann hättet.“
 

Rabastan sprach ruhig, er wollte versuchen mit Tom über die Situation zu reden und ihn auch irgendwie beruhigen. Dabei redete er seinen Lord bewusst mit: „MyLord“ an, obwohl er, da er ja noch zu dem oberen Rang gehörte, ihn bei dessen Namen ansprechen durfte, wenn sie unter sich waren. Riddle schien eine Weile mit sich selbst zu kämpfen. War es jetzt, da er versuchte sein Beherrschung zu halten? Harry wusste es nicht. Seine Narbenschmerzen wurden nahezu unerträglich und sein Blick verschwamm vor ihm. Ihm wurde immer wieder schwarz vor Augen und ihm war übel. Er wimmerte und die Angst in ihm fraß ihn fast noch von innen auf. Er konnte nicht mehr denken, das einzige, was er wahrnahm, waren seine Narbenschmerzen und die unglaubliche Angst in ihm, sowie Voldemorts Wut.
 

Er bekam auch nicht mit, wie Riddle seinen Zauberstab zog und diesen auf Rabastan richtete. Dieser ging ein paar Schritte zurück und stolperte fast, doch er zog seinen eigenen Zauberstab zur Verteidigung nicht. Er wollte seinen Lord nicht angreifen und der hatte ja auch irgendwie alles Recht dazu, wütend auf ihn zu sein. Riddle funkelte Rabastan an und sprach einen Cruziatus aus. Rabastan keuchte auf und ging auf die Knie. Trotz der unerträglichen Schmerzen, die er hatte, biss er sich seine Unterlippe blutig, um nicht los zu schreien. Erst, als ihm langsam schwarz vor Augen war und er kaum noch Luft bekam, nahm Riddle den Cruziatus zurück. Keuchend sah Rabastan zu ihm auf. Riddle trat etwas näher, seinen Blick eiskalt auf den Jüngeren gesichtet. Nun waren nicht nur seine Augen rot, sondern er hatte auch seine Angsteinflößende Gestalt Voldemorts mit der Schlangenmaske angenommen.
 

Rabastan sah ihn an. Er erwartete alles. Entweder, er wurde nun in ein Verließ gesperrt und durfte dort langsam aber sicher verhungern oder Riddle tötete ihn gleich und auf der Stelle. Allerdings hätte er nicht damit gerechnet… „Verschwinde…“, knurrte Riddle ihn an. Etwas überrasch sah Rabastan ihn an. Er hatte es geschafft, wieder auf die Beine zu kommen. Er machte keine Anstalten, sich zu bewegen. „Ich habe gesagt, verschwinde oder du wirst meinen gesamten Zorn doch noch zu spüren bekommen.“ Rabastan sah unsicher zu Harry. Den konnte er doch nun nicht einfach mit Voldemort alleine lassen, vor allem, da der, wenn er wütend war, auch meist unkontrolliert handelt. „Verschwinde oder ich lasse dein Leben nicht verschont.“ Rabastan starrte wieder den Zauberstab an, der auf ihn gerichtet war. Da er noch keine Anstallten machte, sich nach draußen zu bewegen, packte Voldemort ihn am Arm und zog ihn nach draußen.
 

Dann schloss der dunkle Lord die Tür hinter sich und schützte sie mit einem Zauber. Harry sah ihn angstvoll an. Seine Augen waren mit Tränen gefüllt und sein Kopf drohte zu explodieren bei den Schmerzen. Etwas in ihm hatte sich ausgeschaltet, als Voldemort mit dem Zauberstab auf ihn zukam. Er sah nur das Schlangengesicht, sowie die roten Augen und Erinnerungen vom Friedhof und auch dem Ministerium tauchten vor ihm auf. Harry rappelte sich von dem Sofa auf und suchte nach seinem Zauberstab. Bevor er ihn jedoch fand, wurde er grob an seinen Armen gepackt und gegen die Wand gedrückt. Harry wimmerte erschrocken und Schmerzvoll auf. Der Griff um seine Arme schmerzte und dieser Schmerz schien sich in seinem ganzen Körper zu verteilen. Mit seinen feucht schimmernden Augen erwiderte er den Blick des Älteren.
 

Er sah nur noch Voldemort vor sich. Die Angst war unerträglich geworden. Harry schloss die Augen und da tauchte das Bild eines lächelnden Tom Riddles vor ihm auf. Hier war es ihm wieder richtig bewusst. Voldemort war Tom Riddle. Harry hatte auch schon seine andere Seite kennen gelernt. Doch die böse Seite schien nahezu unkontrolliert. „Bitte…“, wimmerte er leise, zu mehr war er nicht fähig. Seine Augen hielt der Jüngere geschlossen, doch irgendwann bemerkte er, wie sich der Griff um seine Arme löste. Harry sackte zu Boden. Auch seine Narbenschmerzen ließen nach. Als er noch einmal zu Riddle hochsah, hatte der wieder sein normales, hübsches Aussehen. Dessen blauen Augen schimmerten in einem seltsamen Ton aus Enttäuschung und Wut. Doch diese Wut schien nicht mehr gegen Harry gerichtet, immerhin waren auch die Narbenschmerzen nun verschwunden. Dem Jüngeren aber wurde schwarz vor Augen und er wurde ohnmächtig.
 

Tom hob den bewusstlosen Körper hoch und legte ihn vorsichtig auf das Sofa. Mit ein paar Zaubern überprüfte er Harrys Zustand, ehe er sich auf einen Stuhl setzte und den Jungen beobachtete. Er seufzte frustriert und war wütend auf sich selbst, dass er so die Kontrolle verloren hatte. Dadurch hatte Harry seine ganze Wut auch über die Narbe zu spüren bekommen. Aber seine Entdeckung mit Rabastan und Harry hatte ihn einfach sehr geschockt. Er war froh gewesen, dass Harry dem Mann vertraute, da es ihm daher besser gegangen war. Doch er hätte nie erwartet, dass die Beiden hinter seinem Rücken eine Affäre hatten. Er vertraute bisher beiden sehr und vor allem von Rabastan hätte er so etwas nicht erwartet. Immerhin war Harry sein Verlobter und jeder wusste, ein Lord Voldemort teilte nicht.
 

Tom vergrub sein Gesicht in seine Hände und strich mit den Fingerspitzen über seine Augen. Es verletzte ihn, dass er so hintergangen worden war. Langsam wurde ihm bewusst, dass er wohl doch ein wenig mehr Zuwendung für Harry empfand, als er schon gedacht hatte und wenn es noch keine Liebe war, von ihm aus gesehen machten sie gute Fortschritte in diese Richtung. Doch mit der heutigen Aktion war diese Aussicht wohl schon wieder zerstört. Mit seiner Wut hatte er Harry eingeschüchtert und ihm Angst gemacht. Sicher hatte der das wenige Vertrauen, was er für Tom hatte schon wieder verloren. Außerdem hatte Tom vermeiden wollen, dass Harry ihn in seiner Voldemort-Gestalt sah, um keine schlechten Erinnerungen zu wecken. Trotz Toms Wut, die hauptsächlich Rabastan galt, war er doch am meisten auf sich wütend.
 

Er sah zwischen seine Finger zu Harry, der mit schweißnasser Stirn auf dem Sofa lag und sich unruhig wälzte. Mit einem Tuch tupfte er vorsichtig die Stirn des Jüngeren ab. Ein neuer Gedanke traf ihn dann wie ein Schlag und schmerzte schrecklich in seiner Brust. Er war der dunkle Lord, er war eigentlich Harrys größter Fein und hatte außerdem seine Eltern getötet. „So werde ich wohl nie dein Herz erobern, habe ich Recht?“, fragte er leise, „Am Besten wäre, wenn ich dich gehen lassen würde. Aber es würde uns Beiden schaden…diese Hochzeit für uns ist lebenswichtig. Und wenn du mir vertrauen könntest, würde das alles nicht so schwer für dich sein…ach verdammt.“ Tom deckte Harry noch zu und verließ das Zimmer.
 

Er wollte Harry tief in sich auch gar nicht mehr gehen lassen und er wollte es nicht zulassen, dass jemand anderes ihm Harry wegnahm. Draußen auf dem Flur stand Rabastan. Vor ihm Narzissa, die seine blutenden Wunden, die ihm der Cruziatus außerdem zugefügt hatten mit einem Tuch abtupfte. Die Beiden unterhielten sich leise miteinander. Narzissa sah sehr ernst und mitleidig aus. Als sie hörten, dass Tom auf sie zukam, sahen sie auf. Rabastan senkte schnell wieder den Blick, aber Narzissa fragte ruhig: „Hast du Harry was…“ „Nein.“, kam es doch ziemlich gereizt von dem dunklen Lord und er funkelte Rabastan noch mal an. „Ich glaube gesagt zu haben, dass du verschwinden sollst. Narzissa, kümmere dich um Harry.“ Rabastan sah Tom an, als wenn er ihm widersprechen wollte, es aber im Moment nicht wagte.
 

Doch mit einem sanften Blick von Narzissa nickte er und verließ das Manor. Narzissa sah Tom noch mal an. „Du kannst sie nicht für ihre Gefühle verurteilen, Tom.“ Narzissa war bisher die einzige gewesen, die es wagte, so mit Tom zu reden. Zumindest wenn der seine normale Gestalt hatte und sie unter sich waren. Tom nahm es der Frau auch nie übel. Er mochte und vertraute Narzissa. Wäre er heterosexuell hätte er sich die Frau auch gut als Lady Voldemort vorstellen können, denn sie war sehr durchsetzungsfähig und hätte sicher eine Gruppe mehrerer Todesser respektvoll zu Knie sinken lassen. Aber nun wollte er nichts davon hören, was die blonde Frau ihm sagte. Er sah sie nur abweisend an und ging dann in sein Büro. Narzissa ging in den Trainingsraum, wo Harry noch auf dem Sofa lag.
 

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Harry ging einen langen Gang lang, der steinige Boden war uneben und seine Schritte hallten von den riesigen Wänden wieder. Der riesige Raum hatte viele Stufen bis nach unten und dort stand bis auf einem riesigen Bogen mit einem Vorhang gar nichts anderes. Allerdings stand vor diesem Bogen eine Person, die auf den wedelnden Vorhang starrte. Harry erkannte den Raum der Mysteriumsabteilung schnell wieder, als er die vielen Stufen nach unten auf den Bogen zuschritt. Umso näher er dem Bogen kam, umso mehr nahm die Gestallt davor erkennbare Züge an. Erst als er direkt hinter diesem stand, erkannte er den Rücken und die Haare, sowie die Kleider. „Sirius?“, fragte er leise und heiser. Seine Stimme klang, als wenn sie von weit herkam und durch etwas gedämpft wurde.
 

Der Mann vor ihm reagierte nicht. Harry trat noch etwas näher und griff nach Sirius’ Hand. Sie fühlte sich rau an. Harry sah zu dem Schwarzhaarigen hoch. Er konnte das Gesicht nicht richtig erkennen, da dieses mit den Haaren verdeckt war. „Sirius…“, sprach Harry ihn erneut an. Nun sah der Mann auf und zu ihm runter. Die Hand, die Harry hielt, drückte kurz seine. Doch Harry war überrascht, als er das Gesicht erkannte. Vor ihm stand nicht Sirius, es war Rabastan, der ihn nun mit seltsam verschlossenem Gesichtsausdruck anblickte. Harry sah Rabastan unsicher fragend an. Der Blick verwirrte ihn. Die Hand in Harrys löste sich und strich kurz über Harrys Wange. Dann formten dessen Lippen die stummen Worte: „Es tut mir leid.“ Ehe Harry was tun konnte, ehe er überhaupt wusste, was los war, ging Rabastan auf den Bogen zu und ließ sich auf den Bogen direkt hineinfallen.
 

Harry schrie erschrocken auf. „NEIN.“ Hinter sich hörte er ein schauriges, kaltes Lachen. Er drehte sich blitzartig um und suchte nach seinem Zauberstab, doch er fand ihn nicht. Hinter ihm stand Voldemort. Sein Lachen erschauderte Harry. Seine blasse Schlangenvisage verzog sich widerlich, als er lachte und seine roten Augen waren auf Harry fixiert. Ein heftiger Schmerz durchzuckte Harrys Narbe und er sank schreiend auf die Knie. Er schrie lang gezogen, ohne auch nur einmal Luft zu holen und fiel mit seinem Oberkörper auf den Steinboden. So schnell, wie der Schmerz aufgetaucht war, verschwand er auch wieder. Als Harry seine Augen wieder öffnete, hocke vor ihm Tom Riddle.
 

Mit seinen blauen Augen sah er Harry besorgt an. Vorsichtig strich er über Harrys Wange, eher er ihn zu sich zog und ihn beschützend umarmte. Harry fühlte sich mit mal wohl und geborgen. Er schloss einfach die Augen und genoss die Umarmung. Als er die Augen wieder öffnete, saßen sie in der Bibliothek vor einem Kamin. Ein angenehmes Feuer prasselte in diesem. Tom hatte ein Buch in der Hand und las Harry mit sanfter Stimme draus was vor. Harry verstand nicht, was er sagte, doch die Stimme wirkte sehr beruhigend und sehr schön auf ihn. Er lächelte vor sich hin und drückte sich noch mehr an die Brust. Als er wieder die Augen schloss, verstummte die Stimme auf einmal. Es wurde eiskalt und da erschien wieder dieses kalte Lachen. Harry riss erschrocken die Augen auf und sprang von dem Sofa, um schnell Abstand zu dem Schlangengesicht zu bekommen. Angst machte sich wieder in ihm breit.
 

~~~
 

„Harry, hey, wach auf. Keine Angst, du träumst nur.“ Mit einem Schrecken wachte Harry auf. Sein Herz raste und er atmete schnell. Der Schweiß auf seiner Stirn wurde sanft mit einem feuchten Tuch abgetupft. Keuchend sah Harry in zwei sanfte, blaue Augen von Narzissa Malfoy. „Ist gut, Harry. Beruhig dich, das war nur ein Traum.“, sagte sie noch mal lieb und beruhigend, während sie Harry durchs Haar strich. Harry atmete noch einmal tief durch. Er war erst verwirrt, als er sich umsah. Er lag in seinem Zimmer, aber was war vorher passiert. Da erinnerte er sich wieder an den Vorfall mit Rabastan und wie Voldemort auch auf ihn losgegangen war, ehe er ohnmächtig wurde. „Was…“, Harry schloss die Augen. Sein Kopf schmerze furchtbar. Er dachte an Rabastan. Er wusste gar nicht, was nun mit dem war. Er hatte nicht mitbekommen, ob Voldemort ihn angegriffen hatte.
 

Er sah wieder zu Narzissa. „Wie geht es dir, Harry…“ „Bin fertig…mir tut alles weh und…was…wo…was ist mit Vo-… T-... Voldemort?“, nuschelte der Angesprochene leise. „Mach dir keine Sorgen, Harry. Ich denke nicht, dass er so wütend ist. Er wirkte mehr so, als wenn er über sich selbst wütend war, weil er so ausgerastet ist. Aber er hat Rabastan oder dir keinen Schaden zugefügt, Rabastan allerdings rausgeschmissen.“, erklärte Narzissa ruhig. Harry drehte den Kopf weg und Tränen sammelten sich in seinen Augen. Narzissa strich ihm sanft durchs Haar. „Harry?“ /Ich wünschte, ich währe nie hergekommen. Wieso kann ich nicht einfach im Krieg Voldemort gegenüberstehen. Es wäre viel einfacher, wenn er stirbt oder mich gleich umbringt. Ich kann nicht mehr…/, das und noch mehr ging Harry gerade im Kopf rum.
 

Seine Suizidgedanken tauchten plötzlich wieder auf und ein dicker Kloß schnürte ihm die Kehle ab. In diesen Momenten hatte neben Narzissa vor allem Rabastan ihn immer aus seinem tiefen Loch hervorziehen und wieder aufmuntern können. Wie sehr wünschte er sich Rabastan nun herbei, doch sicher durfte er den nie wieder sehen. Da war es doch gleich besser, wenn er sich einfach umbrachte. Voldemort… Harry hatte ihn gestern zum ersten Mal wieder gesehen. Er hatte Tom Riddle bereits als andere Person angesehen und daher seine Angst langsam vor diesem verloren. Doch ihm war klar geworden, dass Voldemort, der von dem Charakter her doch ganz anders war, eben Tom Riddle selbst war und dass er diesem eigentlich nicht vertrauen konnte. Harry fürchtete den Mann umso mehr, jetzt, wo er auch dessen gute Seite kannte und man nicht wusste, wann und wie diese sich verändern konnte.
 

Harry schloss gequält die Augen. Er ließ es zu, dass Narzissa ihn in seine Arme zog und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Narzissa wiegte ihn sanft. Sie machte sich große Sorgen um ihren Schützling, denn sie konnte sich denken, dass das alles nicht leicht für ihn wurde. Rabastan war für Harry eine große Stütze und ohne ihn war es schwierig, Harry wieder aufzumuntern. Sie befürchtete sogar, dass Harry sich nun was antat, denn Tom hatte ihr bereits anvertraut, dass er durch seine Träume von Harry Suizidgedanken wusste. Trotzdem hatte sich der dunkle Lord nicht mehr umstimmen lassen, dass er Rabastan verzieh und ihm zumindest wieder erlaubte, mit Harry befreundet zu sein. In diesem Fall hatte er wirklich sehr verletzt gewirkt, so wie Narzissa ihn noch nie erlebte. Seufzend strich sie Harry noch einmal durchs Haar. Der junge Mann war schon wieder eingeschlafen, was wohl auch besser so war. Auch wenn er schon die ganze Nacht und den halben Mittag verschlafen hatte.
 

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Und gleich weiter mit Kapitel 14
 

Kapitel 14 – Rache

Harry verschlief noch einen ganzen Tag. Narzissa wachte über seinen Schlaf. Ab und zu übernahmen auch Snape und Lucius Malfoy auf Befehl des dunklen Lords die Überwachung. Snape hatte Harry einen Trank gegeben, dass er sich erstmal ausschlief und wieder etwas ruhiger werden konnte. Als Harry am nächsten Tag wach wurde war Narzissa gerade seit fünf Minuten weg und an ihrer Stelle saß Tom auf dem Sofa und sah über sein Buch immer wieder zu Harry. Die Malfoy hatte ihm davon abgeraten, bei Harry zu sein, da dieser sich sicherlich nicht sehr wohl fühlen sollte, wenn er wach wurde und als erstes den dunklen Lord sah. Doch Tom hatte wieder nicht auf sie geachtet und sie rausgeschickt.
 

Erst gegen Mittag kam Harry dann endlich wieder zu sich. Etwas benommen und orientierungslos öffnete er die Augen und musste ein paar Mal blinzeln, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Harry stöhnte. Ihm tat alles weh, von seinem Kopf über seinen Nacken, bis hin in seine Zehenspitzen. „Au…“, jammerte er leise und kniff wieder die Augen zusammen. Er hatte noch nicht bemerkt, dass er von zwei blauen Augen besorgt beobachtet wurde. Tom sagte aber auch erst einmal nichts, dass Harry erst mal ein wenig zu sich kommen konnte. Jetzt wo er den Jungen so sah, machte er sich doch wieder ein paar Vorwürfe, so ausgerastet zu sein. Harry sah sich nun suchend um. Als er das Glas Wasser auf seinem Nachttisch sah, griff er danach und in dem Moment sah er Riddle in der Sitzecke sitzen.
 

Harrys Hand blieb in der Luft kurz vor dem Glas hängen und er sah Riddle unsicher an. Er schluckte. Der Ältere erwiderte Harrys Blick mit einer leichten Traurigkeit. Er erkannte genau die Angst und Unsicherheit in den Augen des Jüngeren. Harry setzte sich nun auf und griff nach seiner Brille. Er sah den Älteren nun deutlicher und konnte nun auch dessen Gesichtsausdruck erkennen. Er sah keine Wut oder Hass, aber Riddle sah auch nicht gerade fröhlich aus. Eher enttäuscht von Harry. Der Jüngere wusste nicht, wieso es seine Brust auf einmal so seltsam zusammenzog. Er hätte Wut erwartet und hatte Angst davor, was Riddle mit ihm vorhatte. Doch dieser enttäuschte Blick schmerzte innerlich. Harry wusste nicht, was das zu bedeuten hatte. Er sah Riddle immer noch verunsichert an. Seine Hand sank wieder aufs Bett und er setzte sich auf. Seinen Blick ließ Harry die ganze Zeit auf den Älteren. Er war nicht wirklich sicher, wie der in Stimmung war.
 

„Wie geht es dir, Harry?“ Mit dieser Frage hatte der Grünäugige nun nicht gerechnet. Außerdem klang Riddle freundlich, sanft, wenn nicht sogar ein wenig besorgt. „Oh…ähm…“, konnte Harry nur hervorbringen. Seine Angst war so gut wie verflogen und er starrte den Älteren einfach nur noch verwundert an. Tom bemerkte den Blick und lächelte etwas traurig. „Ich bin nicht wütend auf dich, Harry. Ich muss mich für mein Verhalten vorgestern entschuldigen.“ „Vorgestern?“, fragte Harry, ohne dass er richtig realisiert hatte, dass der dunkle Lord sich bei ihm entschuldigte. „Ja, du hast ziemlich lange geschlafen. Narzissa war die meiste Zeit bei dir, ich habe sie gerade abgelöst.“, Riddle klang nun schon wieder neutral. Man sah ihm seine Sorge nicht an. Er hatte sich vorgenommen, dass er wieder nach und nach Harrys Vertrauen zu ihm aufbauen lassen wollte.
 

Harry sah ihn nur schweigend an. Er hatte einen dicken Kloß im Hals und musste wieder an Rabastan denken. Seine Augen schimmerten leicht, doch er konnte seine Tränen zurückhalten. Die Tatsache, dass er Rabastan nicht mehr sehen konnte war fast so schlimm wie die Tatsache, dass Sirius gestorben war. Vielleicht hatte er Rabastan noch nicht in dem Sinne geliebt, doch in irgendeiner Weise war der Lestrange doch auf seine ganz eigene Art Harrys Patenersatz geworden. Harry senkte seinen Blick auf die Bettdecke und spielte nervös mit seinen Fingern. Er verspürte seltsamer Weise keine Angst mehr, obwohl Riddle mit ihm in einem Raum und er nahezu schutzlos war. Natürlich war er unsicher und irgendwie hatte er auch ein schlechtes Gewissen. Dabei hatte er sich immer wieder eingeredet, dass das alles nicht falsch war.
 

Er war ja nicht gerade freiwillig Riddles Verlobter und für seine Gefühle zu Rabastan konnte er schlecht was. Außerdem schien es äußerst schwierig Vertrauen zu seinem einst größten Feind aufzubauen. Im Grunde konnte Riddle ihm keine Vorwürfe machen. Zum anderen war Riddle natürlich auch ein Mann, der sicherlich nicht teilte, schon gar nicht mit einem von seinen „Untertanen.“ „Möchtest du etwas essen?“ Riddle zuckte seinen Zauberstab und Harry konnte es nicht vermeiden, leicht zusammenzuzucken. Riddle hob nur eine Augenbraue, seufzte leicht und drehte sich zu dem Tisch. Mit einem Schwung seines Zauberstabs war der Tisch köstlich gedeckt. Als Harry das Essen roch, merkte er, dass er doch ziemlichen Hunger hatte. Er sah Riddle noch mal kurz unsicher an und stand auf. Harry warf sich seinen Bademantel über, als er etwas beschämt bemerkte, dass er nur eine Boxershorts trug.
 

Riddle setzte sich an den Tisch und wartete auf Harry. Höfflicher Weise hatte er Harry den Rücken zugewandt, als der aufgestanden war. Harry starrte nun noch einmal unsicher auf den Hinterkopf des Älteren. Dessen langen, schwarzen Haare waren wieder zu einem ordentlichen Zopf gebunden, aus dem nur ein paar kürzere Strähnen sich lösten und sein Gesicht umschmeichelten. Wieso dessen recht attraktives Aussehen Harry in diesem Moment mal wieder bewusst wurde, war dem Schüler rätselhaft. Riddles Er setzte sich Riddle nun gegenüber und senkte wieder den Blick. Ein kurzer Blick aber und ihm fiel das schwarze Hemd auf, dass seinen Körperbau gut betonte und von welchem die oberen Knöpfe offen gelassen wurden. Riddles Ärmel waren hochgekrempelt und zeigten somit seine muskulösen Arme. Harry schloss kurz die Augen. Er wollte nicht weiter dran denken. Er fragte sich, wie er das in so einer Situation überhaupt konnte.
 

Riddle hielt dem Jüngeren nun den Korb mit Brötchen und Toast hin. Harry nahm sich eines der noch warmen Brötchen und schnitt es sich langsam auf. Seine Gedanken schwebten immer wieder von Riddle zu Rabastan. Auch wenn der dunkle Lord hier noch immer ziemlich freundlich zu ihm war, Harry wusste nicht, ob das alles vielleicht nur Show war und er ihm vertrauen konnte. Außerdem verbot dieser ihm sicherlich nun so oder so den Umgang mit Rabastan. Für Harry war dies ein sehr schrecklicher Gedanke, weil Rabastan neben Narzissa in den letzten Tagen eine sehr große Stütze für ihn war. Zum anderen wiederum fand er es gar nicht so schlecht, hier mit Riddle zu sitzen und etwas verspätet zu frühstücken. Zum einen fürchtete er die Nähe des dunklen Lords und zum anderen mochte er dann doch die Nähe des wohl erzogenen Tom Riddles. Harry konnte sich einfach nicht erklären, was mit ihm los war. Diese ganzen Gefühle verwirrten ihn noch viel mehr als die letzten elf Tage voller Verwirrung und Ängste.
 

Riddle hatte sich bereits ein Toast biss davon ab, als Harry noch immer beim Aufschneiden seines Brötchens war. Er fragte sich, woran genau der Jüngere wohl nun dachte, doch er wollte auch nicht in dessen Kopf eindringen, da er die Privatsphäre Harrys respektierte und es für diesen sicherlich sowieso schon sehr schwer war. Harry schüttelte irgendwann leicht verwirrt den Kopf und schnitt sein Brötchen weiter auf. Riddle bemerkte, wie dessen Blicke immer wieder nervös zu ihm wanderten. Harry dachte immer noch über alles nach. Er bemerkte jetzt auch, dass er gar nicht wütend auf Riddle war. Es tat ihm zwar weh, Rabastan nicht mehr sehen zu können, doch wieso verurteilte er Riddle nicht dafür? Harrys Gedanken brachten ihn noch in die Irre. Er wollte einfach Klarheit, doch umso mehr er über alles nachdachte, umso mehr Chaos schien in seinem Kopf zu herrschen.
 

Sie aßen nun stumm ihr Frühstück und Harry bemühte sich, nicht in Toms Richtung zu sehen, doch es gelang ihm nicht wirklich. Sein Blick wanderte immer wieder zu dem gut aussehenden, optisch jungen Mann. Doch immer, wenn der Ältere zu ihm sah, senkte er schnell wieder den Blick. Allerdings fiel Harry auch nach genauer Betrachtung mal auf, dass Riddle im Gegensatz vor fast zwei Wochen blasser wirkte, wenn nicht sogar trotz der Muskeln vor allem im Gesicht abgemagerter. Es war kaum zu erkennen, doch er hatte auch leichte Augenringe und nur seine perfekte Ausstrahlung ließ das alles nicht so auffallen. Aber er wirkte kränklich, fast so, wie Harry sich seit einigen Wochen fühlte. Kränklich und schwach. Das hatte er auch schon in Hogwarts so gehabt. Er war doch ziemlich erschrocken, wenn er Riddle jetzt so genauer betrachtete. Es war eigentlich ziemlich auffällig, wenn man ihn genau ansah.
 

Aber Harry hatte ja auch immer gemieden, den dunklen Lord anzusehen, also war es auch nicht verwunderlich, dass ihm nichts aufgefallen war. Riddle sah Harry fragend an, als der ihn noch immer etwas verwundert ansah. „Oh…“, Harry senkte schnell wieder den Blick, „’Tschuldigung.“ „Du musst dich nicht entschuldigen, Harry.“, Riddle zuckte mit den Schultern. Er fragte sich außerdem, wieso Harry sich fürs Anblicken entschuldigte. Aber er konnte ja nicht ahnen, was wirklich in Harry vorging. Vielleicht war es auch besser so, denn er gab sich alle Mühe, nicht auffällig zu zeigen, wie kränklich er teilweise wirkte. Aber es kam ja auch noch dazu, dass er ein paar Tage fast gar nicht geschlafen hatte. Tom biss von seinem Toast ab und musterte nun seinerseits wieder Harry. Doch für den Rest des Essens schwiegen sie wieder.
 

Nach dem Essen erhob Riddle sich wieder. „Nun, Harry, ich muss noch ein wenig arbeiten. Ich denke, du kommst alleine zurecht? Wir sehen uns dann heute Abend beim Abendessen.“ Harry sah zu dem Älteren auf, der sich schon zur Tür bewegte. Dann stellte er allerdings noch die Frage, die ihm zwar die ganze Zeit auf der Zunge brannte, aber er sich nicht getraut hatte, sie zu stellen. „Sir- ähm…Tom… was ist…also…wegen Rabastan.“ Tom blieb überrascht stehen. Mit dieser Frage hätte er wirklich nicht mehr gerechnet. Er griff etwas fester die Tür, die schon offen stand und starrte eine Weile auf den Flur. Er atmete einmal tief ein und meinte dann kühler, als er eigentlich wollte: „Ich möchte nicht, dass ihr euch wieder seht.“ Er schloss schnell die Tür hinter sich und bekam so nicht mehr mit, wie Harry wie durch einen Schlag getroffen zusammenzuckte.
 

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Harry war zum Abend nicht mehr zum Essen erschienen. Ihm war der Appetit vergangen. Zwar hatte sich der junge Mann schon gedacht, dass Riddle nicht mehr wollte, dass er Kontakt zu Rabastan hatte, doch wie der Ältere es ihm dann noch mal so kühl bestätigt hatte, dass hatte den Grünäugigen doch ziemlich hart getroffen. Niedergeschlagen ging Harry Abend noch durch die Gänge. Er wollte noch ein wenig nach draußen, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Er war in der Hoffnung, dann auch noch auf andere Gedanken zu kommen. Er achtete darauf, wo er hin ging. Er wollte Riddle nicht begegnen. Das Frühstück zu zweit fand Harry zum einen ziemlich unsicher, doch zum anderen hatte es ihm auch gefallen. Doch so kühl, wie Riddle vorhin gesprochen hatte, dass war ihm doch durch jede Körperzelle gegangen.
 

Harry ging gerade um eine Ecke, als er stimmen hörte. Er blieb stehen und hielt den Atem an. Keine der Stimmen passte zu Tom, aber Harry konnte sie nicht zuordnen. Er schloss, dass dort ein Mann und eine Frau miteinander diskutierten und umso weiter er den Gang lang ging, umso deutlicher wurden die Stimmen. „Rudolphus. Mach dir nichts draus. Dein Bruder ist Abschaum und es nicht wert. Unser Meister hatte ganz Recht ihn aus dem oberen Rang zu nehmen. Ich wusste ja schon immer, dass man ihm nicht trauen kann.“ Die Frauenstimme brachte Harry eine Gänsehaut und plötzlich konnte er sie doch zuordnen. Er riss die Augen weit auf und schielte vorsichtig um die Ecke. Dort stand ein großer Mann Mitte dreißig, der Rabastan sehr ähnlich sah. Daneben stand niemand anderes als Bellatrix Lestrange.
 

Sofort kamen wieder die Erinnerungen von Sirius und dessen Tod in ihm auf und wie Harry selbst Bellatrix noch hinterhergelaufen war, um sich für Sirius’ Tod zu rächen. Nur leider war ihm das nie geglückt, weil dann ausgerechnet Voldemort auftauchte. Kochende Wut auf die Frau, die sein Leben restlos zerstört hatte, stieg in ihm auf. Er ballte seine Hände zu Fäusten, die stark zitterten und biss sich auf die Unterlippe. Doch er hielt sich weitgehend unter Kontrolle und blieb erstmal in seinem Versteck stehen, um das Gespräch zu belauschen. „Niemand hintergeht unseren Meister, Rudolphus.“, fuhr sie fort, „Mich wundert es, wieso er Rabastan nicht gleich getötet hat. Das hat der nämlich verdient.“ „Sprich nicht so über meinen Bruder, Bellatrix.“, fauchte Rudolphus Lestrange gereizt und auch er ballte seine Hände zu Fäusten.
 

„Aber wenn es doch so ist.“, Bellatrix verengte die Augen, „Der kleine Balg ist das Eigentum des Lords. Er wusste genau, dass es ihm eigentlich verboten ist.“ Rudolphus schnaubte. „Du bist doch dagegen, dass der dunkle Lord Harry Potter heiratet. Du meinst, er würde sich nur unglücklich machen und jetzt sagst du so etwas? Das ist krank. Verstehe es endlich, egal wie sehr du dich bei dem dunklen Lord auch einschleimst, du wirst nie seine Bewunderung erhalten. Er hasst dich. Du bist Abschaum in seinen Augen, nicht Rabastan. Niemand kann dich ab, versteh es endlich.“ Rudolphus redete seine Frau mit so einer eisigen Kälte an, dass sie im ganzen Flur verteilt wurde. Bellatrix Lestrange sah den Größeren geschockt mit weit aufgerissenen Augen an, bis sie mit der Hand ausholte. Das Klatschen auf Rudolphus’ Wange hallte laut von den Wänden wieder. Rudolphus schloss kurz die Augen und sah sie dann hasserfüllt an, eher er ging. Er ging an Harry vorbei, der noch in dem anderen Gang war, ohne ihn zu bemerken.
 

Als er weg war, stieß Harry sich unbewusst von der Wand ab und vergaß ganz, dass ja noch Bellatrix da war, die ihn sehen konnte. Und das passierte auch. Als Harry auf dem anderen Gang auftauchte, sah die Frau auf und riss die Augen auf. „Duuhu…“, keuchte sie hasserfüllt, wie eine verrückte. Harry zuckte erschrocken zurück und zog seinen Zauberstab. Nicht eine Sekunde zu früh, denn so konnte er den Fluch abblocken, den Bellatrix ohne Vorwarnung auf ihn geschossen hatte. Harry starrte die abgebröselte Wand an, die der Fluch stattdessen getroffen hatte und sah wieder zu der Frau. Wie verrückt schoss die immer mehr Flüche auf ihn ab. Harry konnte sich erstmal nur verteidigen, doch in einer kurzen Pause nutzte er seine Chance schnell. „Expillarmus.“, schrie er und Bellatrix Zauberstab flog zu ihm und fiel klappernd auf den Boden.
 

Harrys Herz raste. Er umklammerte seinen Zauberstab und starrte die Frau an, die seinen Blick mit verengten Augen erwiderte. Er sah Sirius vor sich, wie er mit einem seltsam überraschten Blickausdruck in den Bogen gefallen war. Wie Bellatrix Lestrange einen Freudenschrei ausgestoßen und gelacht hatte. „Du…du hast ihn getötet.“, presste er wütend zwischen den Zähnen hervor. Harry wusste nicht, woher er plötzlich seine Kraft hatte und seinen Willen, die Frau vor ihm leiden zu sehen. Er wusste nur, dass er sie dieses Mal nicht wieder entkommen lassen wollte. Außerdem war Harry sich sicher, dieses Mal schaffte er einen richtigen Cruziatus. Er spürte seine ganze Wut in sich aufbrodeln und in seinen Zauberstab übergehen. Er hörte Voldemorts kalte Stimme von damals in seinem Ohr: „Du musst es wollen, Harry Potter.“
 

„Ja…Cruzio.“ Bellatrix zuckte erschrocken zusammen und ging dann schreiend auf die Knie. Harry war überrascht von sich selbst und auch geschockt, doch er brach den Zauber nicht ab und schickte seine ganze Wut durch den Cruziatus zu Bellatrix. Vor ihm die ganze Zeit Sirius’ strahlendes Gesicht. Tränen sammelten sich wieder in Harrys Augen. „Was ist hier los?“ Harry unterbrach den Zauber erschrocken und drehte sich zu Riddle um. Der sah verwirrt von Bellatrix zu Harry. „Er…er hat mich angegriffen, Herr…ohne Grund.“, keuchte die Lestrange gequält und sie sah ihren Lord flehend an. Tom achtete nicht auf sie und sah Harry an, dem Tränen über die Wange liefen. Er war kurz verwirrt doch dann schien er zu begreifen. „Verschwinde, Bellatrix.“ „Wa-…aber…“, die Frau sah ihren Lord überrascht an. „Ich habe gesagt, verschwinde.“, sagte der Mann gereizt und bei dem Blick ließ es sich Bellatrix nicht mehr zwei mal sagen. Harry senkte den Blick.
 

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So, das waren also die zwei versprochenen Kapitel =)

Wie hat es euch gefallen?

Ich habe jede freie Minute zum schreiben genutzt

Würde mich über eure Meinung freuen

Lg Shadè

When I’m flying

Hey zusammen

Ja, wie immer danke ich euch für eure Kommentare *freu*

Was soll ich noch sagen, ihr motiviert mich wirklich für die FF weiter zuschreiben

Pünktlich zum Sonntag gibt es dann mal wieder ein neues Kapitel *g*

Ich bin schon sehr gespannt, was ihr dazu sagt
 

Kapitel 15 – When I’m flying

Tom sah Harry genau an, der nicht weit von ihm stand, den Blick auf seine Schuhe gerichtet und den Zauberstab hatte er fest umklammert. Als er in Harrys Gedankenwelt eindrang, konnte er zwar Verlegenheit erkennen, aber keine Spur Reue. Das gefiel dem dunklen Lord gut. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Er konnte sich gut vorstellen, wieso Harry das getan hatte, immerhin hatte Bellatrix Harrys Paten ermordet. Ihm war es auch egal, er konnte Bellatrix nie leiden. Die Frau selber merkte dies nie und glaubte schon von sich selbst, dass sie Toms treueste Todesserin war und sie hatte einen Narren an ihrem Lord gefressen. Tom fand sie unerträglich und schrecklich nervig. Auch Rudolphus, der sie ja nur auf Wunsch seiner Eltern heiraten musste, konnte die Frau noch nie leiden.
 

„Komm zum Abendessen, Harry. Du hattest fast den ganzen Tag noch nichts.“, bat er Harry dann mit freundlicher Stimme. Der junge Mann sah zu ihm auf. Er schluckte leicht, folgte ihm dann aber. Tom seufzte. Er konnte sich gut vorstellen, wieso der Junge wieder so zurückhaltend war. Heute Morgen lief es ja noch relativ gut, obwohl Tom zwei Tage zuvor ausgerastet war. Doch dann hatte Tom Harry kalt und abweisend klar gemacht, dass dieser Rabastan nicht wieder sehen durfte und danach hatte sich der Jüngere zurückgezogen und war weder zum Mittagessen noch zum Abendbrot erschienen. Doch Tom hatte einen strengen Ernährungsplan aufgestellt. Er wollte Harry gerade zum Essen holen, als er gesehen hatte, wie dieser den Cruziatus auf Bellatrix gesprochen hatte.
 

Tom hatte irgendwie befürchtet, dass so was in der Art passieren konnte. „Hat Bellatrix dich angreifen wollen?“, fragte er nun mit ruhiger, tiefer Stimme. „Ich…also…ja, sie hat mich angegriffen, aber ich habe mich verteidigen können.“, erklärte der junge Mann seinem Verlobten. Toms Augen verengten sich und blitzten rot auf, was Harry wohl zum Glück nicht mitbekam, weil er hinter Tom ging. Im nächsten Moment entspannten sich die Gesichtszüge des dunklen Lords wieder, doch Bellatrix sollte das noch büßen. Niemand griff Harry an, das hatte er bereits befohlen und wer es tat, wurde bestraft. Und wenn er die Frau dafür umbrachte. Auf sie kam es nicht drauf an und er tat sicherlich allen einen Gefallen damit.
 

Während er innerlich einen Mord plante, sah er ab und zu besorgt zu Harry, der es nicht wagte, aufzusehen und den Blick des Älteren zu erwidern. Harry sah irgendwie gequält aus. „Alles okay?“, fragte Tom und blieb stehen. „Ja…nein…ich…ich spüre deine Wut.“, Harry deutete auf seine Narbe. Er war unglaublich blass. Tom verstand und unterdrückte seine Magie, denn er kannte den Schmerz, den Harry spürte, wenn er wütend war. Es hatte auch schon Momente gegeben, wo der Schüler wütend war und Tom die Wut spürte und den dazugehörigen Schmerz. Auch Tom hatte eine Blitznarbe am Oberschenkel, da er damals ebenso von dem Avada Kedavra getroffen wurde. Doch auch er konnte nicht dran sterben.
 

Der Schutz von seiner Mutter, der Harry umgeben hatte, hatte dafür gesorgt, dass der Fluch von dem damaligen Baby abprallte und die Blitznarbe auf der Stirn hinterließ. Tom hätte nie damit gerechnet, dass er Fluch auf ihn zurückprallte, doch er hatte damals binnen Sekunden handeln können und den einzigen Verteidigungszauber gesprochen, der gegen einen Avada half und den nur wenige kannten. Der Zauber war aber immer noch nicht stark genug, um einen Avada vollkommen abzublocken und hatte Tom mit halbierter Kraft am linken Oberschenkel getroffen. Seit dem Tag hatten sie die Narben verbunden. Es war ein Zeichen des jeweils anderen und nun war es wichtig, diese Verbindung wieder zu trennen. Das konnte nur durch eine Hochzeit passieren. Tom seufzte und strich sich über die Augen.
 

Er hätte nie geahnt, dass zwei einzige Narben eines Tages über ihr Schicksal entschieden, aber wenn sie die Verbindung nicht trennten und Tom spürte es schon sehr stark, er war schon lange nicht mehr so fit, wie noch nach seiner Wiedergeburt auf dem Friedhof, würde etwas passieren, was er am Liebsten vermied. Am Anfang hatte er es noch schrecklich gefunden, dass er Potter in die ganze Sache mit einbeziehen musste, doch anders ging es nicht. Außerdem war ihre Verbindung so stark, dass er auch starb, sollte er Potter töten. So konnten sie die Verbindung nicht trennen. Doch nun, da Harry fast zwei Wochen in seinem Manor wohnte, fand er die Idee diesen zu heiraten nicht mehr im Geringsten schrecklich. Er hatte sogar wirklich eine Zeit lang die Hoffnung gehabt, dass Harry Vertrauen zu ihm gewann und ihn vielleicht zumindest eines Tages als Freund ansah, doch er hatte nie geglaubt, dass einer seiner treuesten Todesser, den er auch sehr geschätzt hatte, ihn so hinterging.
 

Tom seufzte bei dem Gedanken an Rabastan. Er hatte die letzten beiden Nächte wach gelegen und nachgedacht. Er hatte sogar überlegt, ob es wohl falsch war, wie er mit seinem Todesser umgegangen war. Doch dann hatte er nur den Kopf darüber geschüttelt. Rabastan konnte schon froh sein, dass Tom ihn nicht getötet hatte. Und trotzdem plagte den dunklen Lord irgendwie ein schlechtes Gewissen. Etwas, was er vorher noch nie wirklich gefühlt hatte. Er konnte sich auch nicht erklären, Rabastan nicht hasste. Immerhin wollte Tom Harry heiraten. Es hatte ihn wirklich stark verletzt, dass Rabastan und Harry ein Verhältnis hatten und wütend war er auf jeden Fall auf den Todesser. Doch wieso war er gerade verletzt? Wenn er Harry nicht gerne mochte, dann hätte es ihm auch egal sein können. Dann wäre es ihm jetzt auch egal gewesen, dass Harry sich nun wieder vor ihm zurückzog, da dieser ihm verbot, Rabastan wieder zusehen. Doch es war Tom nicht egal.
 

Was seine Gefühle betraf, war Tom noch nie so verwirrt gewesen. Vielleicht lag es auch daran, dass er noch nie so viel auf einmal gefühlt hatte und die Gefühle nicht kannte. Er konnte sie einfach nicht zuordnen. Er wusste, dass er Harry mochte und er war nicht abgetan von dem Gedanken, diesen bald mit in seinem Bett zu haben. Er hatte sich schon des Öfteren nicht jugendfreie Szenen mit dem Schüler ausgemalt, doch dafür wirkte der noch viel zu schüchtern und zurückhaltend und erstmal musste er richtig Vertrauen zu Tom fassen. Der dunkle Lord befürchtete schon, dass er auch nach der Hochzeit Harry viel Zeit lassen musste, bis der sich an die Situation komplett gewöhnt hatte und sich vielleicht sogar auf Sex einließ. Das stand wohl wirklich noch weit in der Ferne und eigentlich sollte Tom über so etwas noch gar nicht nachdenken und sich lieber mit ein paar seiner niedrigen Todessern abfinden. Doch er spürte, dass auch die nie wirklich begeistert waren, von einem Schlangengesicht gefickt zu werden.
 

Tom schüttelte den Kopf. Ja, er hatte vorgenommen, sich zu ändern und wenn er es sich eingestand, dann wollte er sich für Harry, für seinen baldigen Ehemann ändern. Das Abendessen ging verlief relativ schweigsam und da es danach schon spät war, zog Harry sich bald auf sein Zimmer zurück. Er versuchte ein Buch aus der Bibliothek zu lesen, doch er musste ständig an Bellatrix Lestrange denken und über sie schnell an Rabastan, der ja ihr Schwager war. Er wollte nicht, dass er den Mann nicht mehr sehen durfte. Dadurch verlor er eine große Stütze. Stumme Tränen verließen Harrys Augen, aber er versuchte, seine Magie zu unterdrücken, damit der dunkle Lord, der noch in seinem Büro saß, seine Gefühle nicht spürte.
 

Erst spät nachts schlief Harry ein. Ihn plagte mal wieder ein Alptraum. Er war alleine in einem Raum. Immer wieder tauchten Rabastan, Sirius und auch Tom vor ihm auf, doch immer, wenn er sie erreichten wollte, tauchte Voldemort auf und lachte Harry kalt aus, sodass der eine Gänsehaut bekam. Als Harry wach war, war es fünf Uhr morgens und der ging erstmal kalt duschen. Er versuchte den Traum zu vergessen, doch unter dem kühlen Wasser traten ihm wieder Tränen in die Augen und liefen zusammen mit dem Duschwasser über sein Gesicht und tropften auf den Duschboden. Als Harry sich wieder etwas beruhigt hatte, ging er runter zum Frühstück. Es wurde langsam hell draußen, doch da es noch immer noch sehr früh war, aß er alleine. Sicher schlief Tom noch.
 

Harry bekam nicht viel runter und nach einem Toast und einer Tasse Kakao überlegte er sich, was er nun tun konnte. Er dachte erst an die Bibliothek, doch er konnte sich sicher nicht aufs Lesen konzentrieren. Er brauchte etwas, was ihn ablenkte. Da fiel es ihm ein. Draußen war es nun hell und die Sonne schien. Also stand er auf und bewegte sich nach draußen. Er ging an den Pferdeweiden vorbei. Im Moment standen zwei große Schimmelpferde auf der Weide und beachteten ihn nicht weiter, während sie grasten. Harry wusste nun, dass Tom nur Arabervollblüter und ein Shetlandpony hatte. Aber auch der Schüler interessierte sich grad nicht besonders für die eleganten Tiere. Er ging auf eine große Wiese zu und zu dem Schuppen daneben. Die Tür war offen, so konnte er sich leicht einen der guten Besen rausholen, die noch nagelneu wirkten, denn selten wurde mit ihnen geflogen.
 

Harry erinnerte sich daran, wie er das erste Mal hier hergekommen war, um mit Rabastan Quidditch zu spielen. Harry seufzte noch mal. Er war jetzt hier, weil er nicht mehr an Rabastan denken wollte. Er schwang sich nun auf den Besen und flog in die Luft. Der Wind peitschte um sein Gesicht und Harry drehte seine Kurven. Wenn er flog, fühlte er sich immer befreit und einfach nur glücklich. Hier oben in der Luft konnte er all seine Sorgen vergessen, hier war er einfach nur er selbst. Harry genoss den Wind in seinem Gesicht. Der wirbelte seine Haare auf, die schon ein kleines Stück länger geworden waren, seid Harry hier war. Harry jubelte, als er ein paar Sturzflüge und Loopings ausprobierte. Seine Trauer wegen Rabastan war vorerst vergessen. Doch er bekam auch nicht mit, wie sich irgendwann ein Zuschauer heranschlich und sich an den Schuppen lehnte.
 

Tom verfolgte Harry mit seinem Blick und lächelte leicht, als er sah und auch spürte, wie befreit und irgendwie auch glücklich sich der junge Mann in der Luft fühlte. Er musste mindestens eine halbe Stunde hier gestanden sein und Harry beobachtet haben, als dessen Blick zufällig zu Boden fiel und ihre Blicke sich trafen. Der Jüngere blieb eine Weile unentschlossen in der Luft hängen, dann flog er aber in Toms Richtung und blieb etwas einen Meter vor und über ihm hängen. „Hallo.“, sagte er leise, „Ich habe dich gar nicht bemerkt.“ „Ja, das ist mir aufgefallen.“, Tom zeigte eines seines seltenen und freundlichen Lächelns. Er war heute Morgen relativ gut gelaunt, was auch daran lag, dass er ein Gespräch mit Bellatrix Lestrange geführt hatte und ihr mal nonverbal genau gezeigt hatte, was er von ihr hielt.
 

Nachdem die wahnsinnige Frau unter fielen Flüchen und Erniedrigungen schluchzend zusammengebrochen war, hatte Tom sie in die Kerker gebracht. Irgendwann sollte sie da unten an Einsamkeit und Hungersnot eingehen. Nun, es klang grausam, doch Tom war der Meinung, dass die Frau nichts anderes verdient hatte und er war nun mal der dunkle Lord. Ihm gefiel es, wenn andere Leute litten, wenn sie es denn auch verdient hatten. Aber er wollte Harry lieber nicht sagen, dass er so gute Laune hatte, der sollte nicht auf falsche Gedanken kommen. „Hast du etwas dagegen, wenn ich auch ein wenig mitfliege?“, fragte er dann. „Oh…ähm…nein, hab ich nicht.“, sagte Harry. Er war im Moment kein bisschen von der Anwesenheit des Älteren verunsichert und er dachte auch gar nicht an die Probleme, die er im Moment mit Riddle hatte. Auf dem Besen konnte er wirklich all seine Sorgen vergessen.
 

„Okay…“, Tom holte sich ebenfalls einen Besen aus dem Schuppen und flog auch hoch. Er wirkte ziemlich geschickt und auch ein wenig elegant auf dem Besen. Harry flog neben ihm her. „Hast du früher Quidditch gespielt?“ „Ich hätte jederzeit im Team aufgenommen werden können und jeder wollte mich haben, weil ich ziemlich gut war…jetzt bin ich vielleicht etwas eingerostet…aber ich wollte nicht, ich war eher damit beschäftigt, die Bibliothek zu durchstöbern und…ein paar andere Dinge zu erledigen.“ Tom räusperte sich leicht. Harry sah ihn an. Er wollte lieber nicht fragen und sich auch gar nicht vorstellen, was Tom mit: „Ein paar andere Dinge“ meinte. Sicher hatte es etwas mit seinem Wunsch zu tun, an die Macht zu kommen. „Aber zum anderen liebe ich es, zu fliegen. Ab und zu, wenn ich mal Zeit habe. Obwohl ich dann meistens mit meinen Pferden ausreite.“
 

Harry nickte verstehend. Und sie zogen ihre Bahnen. Irgendwann wurde Harry schneller und er lehnte sich auf seinem Besen weit vor. Er lachte, als ihm der Wind ins Gesicht blies und er sich vorkam. Schweben war schon unglaublich. Tom sah Harry erst verdutzt nach, grinste dann aber und flog ihm nach. Er hatte ihn bald eingeholt und sie leisteten sich ein Rennen, ohne, dass sie ein genaues Ziel vor Augen hatten. Harry sah grinsend zu Tom. Der konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der Jüngere auf einmal abbremste und die Richtung wechselte. Erst einmal blieb der dunkle Lord in der Luft stehen und sah sich verwundert um. Als er Harry jedoch wieder sah, der wieder in Richtung Schuppen raste, drehte auch er um und flog mit rasender Geschwindigkeit hinterher.
 

„Erster.“, rief Harry, als er direkt über dem Schuppen flog und Tom noch gute zehn Meter entfernt war. „Das zählt nicht.“, meinte der dunkle Lord gespielt beleidigt, „wir hatten keinen Wendepunkt und kein genaues Ziel vereinbart. Ich fordere eine Revanche.“ Harry grinste. „Okay, selbe Strecke, selber Wendepunkt und Start und Ziel ist über dem Schuppen.“ Er sah Tom an. Der nickte. „Einverstanden. Also, bei drei. Eins…zwei…drei…“ Sobald Tom die Zahl ausgesprochen hatte, preschten beide los. Sie hatten sowohl den noch entfernten Wendepunkt, als auch ihren Gegner in Augen. Zu Beginn hatte Tom eine ganze Besenlänge Vorsprung, doch sobald sie gewendet hatten, beugte Harry sich vor und holte alles aus dem Besen raus, was er nur konnte. Zum Schluss siegte er mit noch einem größeren Abstand als davor schon. Man konnte ihm ansehen, wie glücklich er war und dass er unglaublich Spaß hatte. Daher störte es Tom nicht ein bisschen, dass er zum zweiten Mal verlor.
 

Er freute sich dafür, dass Harry endlich mal fröhlich und sorgenlos war. Es war alleine ein Wunder, da Tom in seiner Nähe war und eigentlich Schuld daran, dass es Harry in den letzten Tagen so schlecht ging. „Du bist ein wirklich sehr guter Flieger, Harry.“, sagte er, als er endlich bei dem Jüngeren angekommen war. „Danke, du bist auch nicht schlecht, aber bisher habe ich jeden Slytherin im Quidditch und Besenfliegen geschlagen.“, sagte er frech. Tom lachte. Harry war wirklich viel offener. Es überraschte ihn, dass dies gerade auf dem Besen passierte, doch es freute ihn natürlich ungemein. Aber auch er fühlte sich irgendwie befreiter auf dem Besen, wie er jetzt feststellte. Er konnte auch einfach mal von seinem stressigen Alltag abschalten. Ja, selbst ein dunkler Lord hatte viel zu tun und war häufig im Stress.
 

Harry selbst bekam eine komische, aber angenehme Gänsehaut, als Tom so ruhig und tief lachte. Er wusste nicht wieso, aber in dem Moment begann sein Herz etwas schneller zu rasen. Es war so unglaublich, aber auf dem Besen war er einfach er selbst. Da war es ihm auch egal, so wie Harry sich fühlte, wenn Voldemort ihm Gesellschaft leistete. Das hieß, der Voldemort, vor dem er sich eigentlich fürchtete. Harry sah wieder zu Tom. Er…er war Voldemort. Dieser Gedanke schien Harry langsam total absurd. Voldemort war eine ganz andere Persönlichkeit. Eine grausame. Dieser Mann, der war eher…ein Mensch, wenn Harry es so ausdrücken konnte. Ein normaler Mensch wie jeder andere. Vielleicht etwas strenger erzogen und mit einer anderen Hintergrundgeschichte, aber auch nur ein Mensch. Er konnte Tom Riddle einfach nicht mehr mit Lord Voldemort vergleichen.
 

„Wir können gerne des Öfteren mal zusammen fliegen, wenn du auch Lust hast. Alleine macht es ja nicht so viel Spaß.“, bot Tom an, als sie eine Zeit geschwiegen hatten. „Ja, das ist klasse.“ Sie flogen auf den Boden zu. Harry seufzte noch mal. Neben der Tatsache, dass ihm hier zum ersten Mal klar wurde, dass er Tom Riddle schon irgendwie mochte, auch wenn der Gedanke irgendwie schon noch blieb, dass der Mann ja auch Voldemort war, fragte Harry sich, wieso er nicht wütend auf Riddle war, dass dieser ihm verbot, Rabastan zu sehen. Glücklich war Harry darüber sicher nicht und es war auch hart für ihn, Rabastan nicht sehen zu können. Doch anstatt Riddle verantwortlich zu machen…irgendwie gab er sich selbst die Schuld daran. Er wusste immerhin, dass so eine Beziehung Konsequenzen gab, wenn sie raus kam.
 

Sie sperrten die Besen wieder in die Schuppen und gingen gemeinsam an den Weiden zurück zum Manor. Tom sah eine Weile zu den Schimmeln. „Hast du schon mal was mit Pferden zu tun gehabt, Harry?“ „Wie? Oh…ähm nein. Ich hab noch nie auf einem gesessen oder so.“, erklärte der junge Mann etwas verwirrt, da er aus seinen Gedanken geholt wurde. „Hm…also ich hätte Lust auf einen Ausritt. Ich denke ich werde morgen mal wieder reiten.“ Tom sprach eher zu sich selbst als zu Harry. Der sah ihn nachdenklich an und dann zu den Pferden. Aber er hatte sich noch nie so richtig mit den Tieren anfreunden können, also zuckte er mit den Schultern. Sie betraten das Manor. Es war Zeit zum Mittagessen. Harry konnte sich nicht erinnern, dass sie so lange draußen waren, für ihn war im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit wie im Flug vergangen. Trotzdem hatte sich der Vormittag sehr gelohnt.
 

Nachdem sie also noch Mittag gegessen und sich über den Unterricht unterhalten hatten, den Harry bekommen sollten und der leider ein wenig vernachlässigt wurde, verbrachte Harry den Nachmittag in der Bibliothek und Tom arbeitete noch ein wenig. Beide hätten im Stillen nichts dagegen gehabt, wenn der jeweils andere ihm noch eine Weile Gesellschaft geleistet hätte. Dieser Tag und das Fliegen waren wohl sehr bedeutsam für sie beide und ihre Zukunft. Harry fühlte sich schon wieder etwas besser und wenn Rabastan nun auch noch bei ihm sein konnte, konnte es wohl nicht viel besser sein. Sicher baute sich noch mehr Vertrauen zu Tom auf. Auch der dunkle Lord war da sehr zuversichtlich und froh drüber, dass sie an einem Tag trotz gewisser Umstände einen so großen Sprung gemacht habe. Es ahnte allerdings noch niemand, dass am nächsten Tag aber noch etwas Wichtiges passieren sollte.
 

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Ja, ja. Ein böser, böser und völlig beabsichtigter Cliff.

Ja, was wird das wohl sein. Habt ihr Vermutungen?

Ich denke, es ist unglaublich relevant für die FF *geheimnisvoll tue*

Würde mich über eure Meinung freuen

Lg Shadè

Das Glück der Erde...

Hallihallo

Wie immer danke ich allen Kommentarschreibern

Ja, meine Reviewantwort werde ich heute Abend gegen 20 Uhr nachholen =)

Ich hoffe, das macht euch nichts aus

Zu meiner Andeutung im letzten Kapitel (dem Cliff) sind ja viele Vermutungen gestellt worden. Zwei von euch hatten sogar die perfekte Vermutung, in welcher Situation was passieren wird. Mehr dazu im Kapitel
 

Kapitel 16 – Das Glück der Erde…

Harry lag auf dem Rücken, die Arme hinter seinem Kopf verschränkt und er starrte an die Decke. Er hatte die Nacht relativ gut schlafen können und nicht an Rabastan denken müssen. Der Tag gestern war auch sehr schön gewesen. Das Fliegen mit Tom hatte ihm wirklich Spaß gemacht und zum ersten Mal hatte er nicht ein bisschen Angst vor dem Mann verspürt. Sie hatten sogar ihre erste Gemeinsamkeit entdeckt, das Fliegen und Quidditchspielen. Harry sah auf die Uhr. Er war bereits eine halbe Stunde wach und konnte sich einfach nicht aufraffen. Er hatte an das Fliegen gedacht und an seine Gefühle gegenüber Tom. Vertraute er ihm nun doch schon ein wenig mehr und das trotz der Sache mit Rabastan?
 

Harry wusste einfach nich, wie das kam. Er hatte eine halbe Stunde, die er nun wach war, mal wieder über seine Beziehung zu Rabastan nachgedacht. Er war nun zu dem Schluss gekommen, dass er Rabastan zwar nicht liebte, aber schon eine besondere Bindung zwischen ihnen entstanden war. Es war mehr eine Beziehung, wie er mit Sirius gehabt hatte, doch er hatte mehr das Beisammensein und Kuscheln genossen und dass Rabastan ihn unterstützte und hatte nie wirklich daran gedacht, dass er mehr wollte. Okay, die Küsse waren alle mal was anderes gewesen, als die mit Cho Chang. Viel schöner und intensiver. So, dass Harry sich nach mehr sehnte. Doch auch wenn er wieder mit Rabastan Kontakt haben durfte, nun war er sich sicher, dass er den Mann lieber als Patenersatz haben wollte und nicht als Geliebten.
 

Rabastan war ihm sehr wichtig geworden. Zwar hatte er Sirius noch nicht vollkommen ersetzen können, doch es war ein sehr guter Ansatz. Harry überlegte, ob er wohl mit Riddle darüber reden konnte, dass er Rabastan wieder sehen wollte, ohne diesen zu verärgern. Er konnte dann immerhin erklären, dass er keine Beziehung, sondern Rabastan als guten Freund haben wollte, der ihn unterstützte. Dann fiel Harry aber ein, dass Rabastan vielleicht eine Beziehung wollte und sich nicht als „Patenersatz“ abstempeln ließ. Zu Tom hatte sich Harry auch ein paar Gedanken gemacht. Nachdem gestern die Mauer ziemlich weit eingebrochen war zwischen ihnen, war Harry nun gar nicht mehr so abgeschreckt, wenn er daran dachte, den Mann in gerade mal einer Woche heiraten zu müssen. Auch seine Gedanken zu Riddle hatten sich verändert. Er fürchtete ihn gar nicht mehr so sehr. Sicher würde Harry wieder Angst vor ihm haben, sollte der seine dunkle Seite wieder zeigte.
 

Im Moment konnte er Tom Riddle einfach nicht mehr mit dem dunklen Lord vergleichen. Das waren einfach zwei verschiedene Persönlichkeiten. Man konnte die beiden nicht miteinander vergleichen. Sie hatten nichts gemeinsam, außer, dass sie vielleicht in einem Körper ruhten. Natürlich war es dumm von Harry, so zu denken, aber…jetzt wo er es sich eingestand, er mochte diesen Tom Riddle schon ein wenig und dieser Lord Voldemort war böse und hatte seine Eltern und nahe stehenden Menschen getötet und viele andere auf dem Gewissen. Harry seufzte frustriert. Wieso begann sein Herz bei dem Gedanken an Tom Riddle immer zu rasen? Er machte sich auch andauernd Gedanken darüber, dass der Mann vor kurzer Zeit beim Frühstück einen Augenblick so kränklich gewirkt hatte.
 

Harrys Wecker gab nun nervtötende Geräusche von sich. Seufzend klopfte der junge Mann auf den Ausschaltknopf und schälte sich nun doch unwillig aus den Laken. Er gähnte und streckte sich leicht. Nachdem er sich fertig gemacht hatte, kam er mal wieder pünktlich zum Frühstück in den Salon. Wie erwartet war Tom schon wieder da und wartete auf ihn. Harry fragte sich, wie der Mann es immer schaffte, egal wie früh Harry kam, schon da zu sein. „Morgen, Tom.“, grüßte Harry nun wieder leise. Nicht etwa aus Unsicherheit, sondern aus Schüchternheit. Der Mann sah zu ihm auf und zeigte kurz ein Lächeln. „Guten Morgen, Harry. Du bist früh heute.“ Harry nickte und setzte sich auf seinen Platz.
 

„Wie geht es dir?“, fragte Tom ihn, als er ihm den Korb mit Brötchen und Toast hinhielt. Heute nahm Harry sich auch ausnahmsweise ein Brötchen, denn sonst hatte er immer nur ein Toast gehabt, was laut Tom viel zu wenig war. „Ganz okay. Ich habe endlich mal wieder eine Nacht durchgeschlafen.“, erklärte der Jüngere nun und mied es, zu Tom zu sehen. So hatte er sich auch zu Beginn immer benommen, doch nun war er so schüchtern und zurückhaltend, da er sich über seine Gefühle nicht sicher war und es ihn verwirrte, dass er Tom Riddle schon ein wenig mochte. „Was hast du heute vor? Ich könnte die anbieten mit mir auszureiten.“, Riddle sah Harry von der Seite her an, während er sich sein Brötchen aufschnitt.
 

„Oh…hm, also…das ist nett, aber…ich kann doch gar nicht reiten. Eigentlich hatte ich noch nie richtig was mit Pferden zu tun gehabt.“, erklärte der Jüngere und er sah nun doch zu seinem „Verlobten“ auf, der ihn leicht anlächelte. „Das geht schon in Ordnung. Wir könnten auch zusammen auf einem Pferd reiten. So habe ich auch Gelegenheit, dir das Anwesen Riddle Manors zu zeigen.“ „Okay…“ Harry war doch überzeugt, auch wenn er ein wenig Respekt davor hatte, auf ein Pferd zu steigen. Doch der Gedanke, dass er zusammen mit Riddle auf einem Pferd sitzen konnte, beruhigte ihn seltsamer Weise ungemein. Sie aßen schweigend weiter. Harry verfiel wieder in seine Gedanken und seufzte automatisch auf.
 

Riddle sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Bedrückt dich etwas?“ „Hm?“, Harry sah verwirrt auf. Er benötigte eine Zeit, bis die Wörter, die der Ältere gesprochen hatte, Klang gewannen und ihn im Kopf erreichten. „Oh…also eigentlich…nicht.“, sagte er schnell und biss von seinem Brötchen ab, in der Hoffnung, dass Tom nicht weiter sprach… aber eigentlich… ihn bedrückte doch etwas und er hatte doch vorgehabt, zumindest zu versuchen, mit dem anderen drüber zu reden. „Also…“, begann er dann wieder, als er fertig war mit Kauen und sah wieder unsicher zu Tom. Er wollte den Mann auch nicht verärgern. „Es geht…na ja um… die Sache letztens.“ An dem Blick des Älteren konnte Harry erkennen, dass Tom scheinbar verstand, was er meinte. Der sah ihn nun abwartend an und überdeckte seine schlechte Laune, die wieder aufkam, wenn er an den Vorfall mit Rabastan dachte.
 

„Also…ich…verstehe natürlich, dass du wütend warst…aber…und…“, nuschelte Harry nun doch wieder völlig verunsichert. „Harry, mach dir bitte keine Gedanken deswegen. Ich habe es dir nicht übel genommen. Ich kann dir deine Gefühle nicht übel nehmen. Natürlich bin ich nicht begeistert, aber du kannst nichts dafür.“ Harry nickte verstehend und lächelte noch etwas unsicher, aber dankbar. „Okay…also…ich habe einfach mal ein wenig nachgedacht. Es ist nicht so, dass ich Rabastan irgendwie…liebe…er ist eher…was soll ich sagen…er erinnert mich an meinen Paten Sirius Black.“ Harry senkte wieder den Blick und starrte in seine Tasse mit Tee. „Nehme ich richtig an, dass du mich bitten willst, ihn wieder sehen zu dürfen?“, fragte Tom nun, seinen Kopf legte er auf Daumen, Zeige- und Mittelfinger einer Hand ab, während er den Jüngeren genau musterte.
 

Eben dieser nickte zaghaft und wartete auf eine Reaktion. Die blieb allerdings aus. Nach einer Weile wagte Harry es, aufzusehen. Tom sah ihn noch immer mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. Er schien nachzudenken. „Nun…Harry, ich habe gesagt, dass ich dir verzeihe. Aber Rabastan wusste, was das alles für Konsequenzen mit sich zieht. Allerdings werde ich es mir noch mal durch den Kopf gehen lassen. Doch nicht jetzt auf die Schnelle.“, erklärte er ruhig. Allerdings war er nicht so begeistert davon, dass die beiden sich wieder sehen durften. Er mochte Harry schon mehr, als er je vorgehabt hatte und auch wenn Harry Rabastan zwar nicht liebte, sondern auf eine andere Art und Weise mochte, Tom wusste nicht, wie der Lestrange für Harry fühlte. Er wollte nicht riskieren, dass dieser ihm Harry wegnahm.
 

Er hätte zu Beginn vielleicht gesagt, nach der Hochzeit konnten Harry und Rabastan machen, was sie wollten, doch nun gefiel ihm selbst der Gedanke nicht mehr. Er wollte Harry ganz für sich, er hatte Gefühle für Harry, auch wenn er sich nicht sicher war, wie stark diese waren. Aber Harry wollte scheinbar keine Beziehung mit Rabastan eingehen und diesen lieber als Patenersatz, so wie Tom das verstanden hatte. Der dunkle Lord seufzte noch mal leise und aß sein Brötchen auf. Harry war bereits fertig und blieb anständig sitzen. Er vermutete, dass der Ältere gleich nach dem Frühstück mit ihm ausreiten wollte. Irgendwie fand er die Idee gut, raus zukommen und sich auch mal die Gegend ansehen zu können.
 

Harry folgte Tom nach dem Essen also zu den Ställen. Viele der Pferde standen draußen und genossen den Frühlingsbeginn sehr. Der dunkle Lord holte eine Fuchsstute von der Weide, die nicht besonders klein war. Auf Harrys große Augen meinte Tom: „Kleiner geht leider nicht, sie muss ja auch uns beide tragen können. Sie ist mit am kräftigsten.“, erklärte er. „Oh-…Okay…“, besonders beruhigt war Harry nicht, doch der dunkle Lord versicherte ihm, dass ihm schon nichts passierte und dass die Stute lieb war. Während Tom die Stute nun putzte, trat Harry vorsichtig auf sie zu und hielt ihr seine Hand zum beschnuppern hin, so wie Tom es ihm erklärt hatte. Die Stute beschnupperte neugierig die flache Handinnenfläche und tastete sie dann mit ihren großen Lippen ab. Harry kicherte. Das fühlte sich richtig weich an. Er streichelte der Fuchsstute über den Kopf, auf dem sich eine lange, schmale Blässe von Stirn bis zum Maul abzeichnete.
 

Die Stute schien die Streicheleinheiten zu genießen und sah ihn aus ihren schokobraunen Augen an. Tom währenddessen sattelte die Stute auf. Er wollte hinter dem Sattel sitzen, während Harry im Sattel saß, damit der Anfänger besseren Halt hatte und danach bekam die Stute noch die Trense. Harry sah fasziniert zu, wie Tom der Stute das Gebiss in Maul schob und die Trense über die spitzen Ohren zog. Tom bemerkte, wie neugierig Harry alles beobachtete und lächelte innerlich leicht. Er mochte diese kindliche Neugierde, die der junge Mann in sich trug. „So, komm, ich helfe dir in den Sattel.“, holte der dunkle Lord den Kleineren nun in die Realität zurück, während er sich ein Zopf band. Harry sah eine Weile verwirrt zu Tom, der ohne Bürste und Spiegel einen perfekten Zopf hinbekommen hatte und immer noch verdammt gut aussah. „Oh ähm…okay…aber du setzt dich gleich dazu, oder?“, sagte er nun etwas unsicher und starrte auf den Rücken der Stute, die Lady Morgan hieß.
 

„Ja natürlich, keine Angst, sie ist sehr lieb.“ Tom wies Harry nun an, sich neben die Stute zu stellen und sich am Sattel festzuhalten. Harry ging langsam hin und überlegte, dass er noch Zeit hatte, einen Rückzieher zu machen. Er sah wieder zu Tom. Der Mann sah verdammt gut aus. Die sauber gepflegten Reitstiefel, in der eine braune Reithose steckte. Das Hemd, das in der Hose steckte und die Reitweste, die wie angepasst schien. Verdammt gut. Harry schluckte und hielt sich nun so an dem Sattel fest, wie Tom es ihm erklärt hatte. Mit dem Räuberleiterprinzip saß der Schüler dann bei drei auf dem Pferd. „Wow…“, kam es etwas überrascht von dem, als er nun nach unten sah und der Boden furchtbar weit weg schien.
 

Mithilfe einer Kiste, auf die Tom sich stellte, um den Rücken der Stute beim Aufsteigen nicht zu belasten, saß auch er wenige Sekunden später hinter Harry. Die Stute tänzelte ein wenig und Harry hielt sich mit einem leisen Aufschrei am Sattel fest. Dann spürte er, wie Toms kräftige Arme an seinem Körper lang strichen und er nach den Zügeln griff. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr Harrys Körper und ließ ihn beinahe wohlig aufstöhnen, wenn er sich nicht zurückgehalten hätte. Nun, wo er die Arme an seinem Körper spürte, die sich immer wieder leicht anspannten, da Tom momentan die Zügel richtig aufnahm, fühlte er sich schon viel sicherer auf dieser gewöhnungsbedürftigen Höhe. Er hielt sich wieder im Sattel fest, als er langsam im Schritt losging. Die Stute brauchte nur Toms Stimme, während andere Pferde meist noch durch Beindruck des Reiters angetrieben wurden. Das war auch ein Grund gewesen, warum Tom dieses Pferd auswählte, denn sonst hätte Harry hinten sitzen müssen.
 

Sie ritten auf den Wald zu. Langsam gewöhnte sich Harry an den Sattel und die leichten Bewegungen der Stute, auch wenn er stark vermutete, dass das hinterher ein schöner Muskelkater wurde. Der Wald selbst war auch schön. Einige Vögel, die wieder aus ihrer Winterreise aufgetaucht waren, zwitscherten in den Bäumen, von denen viele schon wieder blühten. Einige Sonnenstrahlen bahnten sich ihren Weg auf den Waldweg, über den sie ritten. Ein Eichhörnchen lief ein paar Metern vor ihnen über den Weg und schnell einen Baum hoch. Harry seufzte zufrieden und sah sich neugierig um. Er spürte leicht Toms Körper an seinem Rücken. Es war ein angenehmes Gefühl und automatisch lehnte Harry sich etwas weiter nach hinten. Überrascht sah Tom zu ihm. Harry schien es gar nicht richtig bewusst zu sein, was er gerade getan hatte. Er sah sich weiterhin neugierig um und der dunkle Lord schmunzelte. Er atmete den Duft des Jüngeren ein, der noch viel schöner war, als die Gerüche und Geräusche des Frühlings.
 

Tom steuerte nun einen Waldweg an, der zu seiner Lieblingsstelle führte und tatsächlich waren sie nach einer viertel Stunde im Schritttempo bei einem schönen See angelangt. Dort gab es einen Strand und dahinter eine große Wiese, auf der die ersten Frühlingsblumen blühten. Bei dem Sandstrand hielt Tom Lady Morgan an und stieg ab. Er hielt die Stute fest und half auch Harry runter. „Schön hier.“, sagte Harry, der sich neugierig, wein wenig breitbeinig umsah. Tom lächelte bei dem Anblick leicht. „Ja, ich bin gerne hier und reite meistens hier her. Am schönsten ist es am Strand, aber das dauert länger, mit den Pferden hin zureiten, da müsste man auch mal eine schnellere Gangart einlegen.“ „Oh…noch schneller?“ Harry gruselte der Gedanke, auch mal im Trab und Galopp zu reiten. Vor allem den Galopp stellte er sich schrecklich vor. Tom lachte. „Ja, mal im Trab, mal im Galopp. Es macht wirklich Spaß, im Galopp in den Wellen zu reiten.“
 

„Oh nein, noch schlimmer, dann lieber im Trab.“, Harry ging zum Wasser und Tom begleitete ihn. „Also der Galopp ist zwar schneller, aber wesentlich angenehmer und weniger anstrengend. Beim Trab wird man durchgeschüttelt, wenn man ihn nicht richtig aussitzen kann und bei dem Galopp schwebst du ja mehr mit dem Pferd. Das ist wirklich eine wesentlich schönere Gangart.“, erklärte er dem Jüngeren fröhlich. Harry sah Tom genau an. Er war fasziniert davon, mit welcher Euphorie der dunkle Lord von seinem Hobby erzählte. Er hing fasziniert an Toms Lippen. Die Sonne beleuchtete die blasse Haut des Älteren und ließen den Blauäugigen blinzeln. Wie gebannt beobachtete Harry jedes einzelne Mimikspiel. Er fragte sich, was überhaupt los war mit ihm. Dann besann er sich aber wieder und sah wieder zum See.
 

Sie setzten sich in den Sand und schwiegen eine Weile, während sie die Sonne genossen. Es war noch nicht warm genug, um ins Wasser zu gehen, aber das hatte Harry eh nicht vor. Er fürchtete sich vor Wasser und konnte nicht richtig gut schwimmen. Seit dem Trimagischen Turnier wollte er sich sowieso von Feuerkelchen, Drachen, Labyrinths, Portschlüsseln und Sees fernhalten. „Harry, hast du eigentlich schon eine Idee, was du eines Tages für einen Beruf erlernen möchtest?“, fing Tom irgendwann ein Gespräch an. Harry sah etwas überrascht auf. „Oh ähm…ja ich habe eine Idee…“ Harry stutzte. Er wollte Auror werden und gegen Voldemort kämpfen. Das konnte er sich nun ganz sicher abschminken. „Oder nein…“, fügte er hinzu, „Doch nicht mehr…ich hatte eine Idee…aber…“
 

„Hm…“ Tom sah eine Weile in den strahlendblauen Himmel, dann wieder zu Harry. „Dann nehme ich mal an, dass du Auror werden wolltest?“ Harry nickte. „Ein guter Beruf. Meine Grundausbildung war auch Auror. Ich habe mich eben selbstständig gemacht.“ Der Jüngere sah den Mann überrascht an. „Du warst Auror?“, fragte er verblüfft. „Ich wurde nirgendwo eingestellt. Ich habe meine Ausbildung bereits mit dem Ziel im Auge absolviert, später für die Rechte der schwarzen Magie zu kämpfen. Ich hätte allerdings nie gedacht, dass das alles zu einem Krieg ausartet.“ Er zuckte mit den Schultern. Harry schwieg nur. Ihm war das Thema wieder etwas unangenehm. „Aber nun kann ich eh kein Auror mehr werden.“, sagte er nach kurzer Zeit.
 

„Wieso nicht? Die Auroren bekämpfen ja nicht nur mich und meine Anhänger. Jetzt nach dem Friedensvertrag sowieso nicht mehr.“ Tom legte sich auf die Seite, den Kopf auf seiner Hand abgestützt und er sah zu Harry auf, der noch saß und die Beine angewinkelt hatte. Der schien eine Weile nachzudenken. „Stimmt schon…“, sagte er langsam. „Na also.“ Ihre Blicke trafen sich wieder. Harry sah Tom in die Augen. Das war niemals, niemals Voldemort. Dieser freundliche, lächelnde, attraktive Mann, das konnte nie Voldemort sein. Nach genauerem Betrachten wirkte der attraktive Mann allerdings auch wieder älter und kränklich. Es war eine Maske, die dies übertönte, doch Harry konnte trotzdem den kränklichen Mann dahinter erkennen. Um auf andere Gedanken zu kommen, stellte Harry eine Frage: „Du bist nicht so alt, wie du aussiehst, oder?“ Als Tom leise und amüsiert lachte, merkte Harry erst, wie dämlich seine Frage geklungen haben musste.
 

„Oh…also ich meine…“, versuchte er sich rauszureden. „Nein, schon gut. Ich bin wirklich um einiges Älter, als ich aussehe. 70 um genau zu sein, aber als ich noch jünger war, war ich wie besessen davon, länger zu leben, als alle anderen und durch meine Wiedergeburt vor einem Jahr…dieses Ritual, dass hat dafür gesorgt, dass ich wieder vierzig Jahre jünger werde, nun bin ich dreißig. Man konnte es wegen meiner Schlangenillusion halt nicht erkennen.“ Harry hörte ihm neugierig zu und nickte dann verstehend. Es war alle mal besser, als wenn ein siebzigjähriger, alter, hässlicher Greis ihn heiraten wollte. Und Riddle hatte ja einen ganz guten Charakter und ein unglaubliches Aussehen. Sie schwiegen nun wieder. Es war ein angenehmes Schweigen.
 

Erst etwa eine Stunde später beschlossen sie, dass sie zurück reiten wollten. Sie gingen wieder zu Lady Morgan, die die ganze Zeit auf einer extra eingezäunten Wiese stand und nachdem sie wieder Trense und Sattel aufhatte, wollte Tom Harry wieder auf den Rücken helfen. Mit viel zu viel Schwung stieß Harry sich vom Boden ab und schwang auf den Rücken der Stute. Er rutschte auf der anderen Seite wieder weg, hätte sich aber halten können, wäre die Fuchsstute nicht herumgetänzelt. Mit einem Schrei rutschte Harry wieder vom Sattel und knallte mit dem Rücken zu Boden. Zuerst ging ihm die Luft aus und kurz wurde alles schwarz vor seinen Augen. „Au…“, jammerte er, als er wieder zu sich kam. Als er blinzelnd die Augen öffnete, hockte Tom besorgt über ihn. Harry starrte ihn an.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte der Ältere wirklich besorgt. Harry nickte nur und verzog das Gesicht, das tat weh in seinem Kopf. Er sah wieder zu Tom. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ein seltsames Verlangen drang in Harry. Er öffnete leicht seine Lippen, seinen Blick wandte er nicht von diesen blauen Augen ab. Eine Hand von ihm legte sich auf Toms Wange. Der Dreitagebart piekste leicht, aber irgendwie angenehm. Tom sah eine weile überrascht aus, doch in seinem Blick konnte man dieselben Emotionen wie in Harrys Blick entdecken. Langsam überwand der Ältere den letzten Abstand zwischen ihren Gesichtern und ihre Lippen trafen sich zu einem zärtlichen, fast schüchternen Kuss, der trotzdem lange anhielt. Als sie sich wieder lösten, starrten sie sich einfach überrascht, verwirrt und keuchend an. „Tom…“, flüsterte Harry den Namen des Mannes.
 

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Ja, jetzt ist es geschehen

Harry und Tom haben sich also geküsst, nachdem Harry „versehentlich“ vom Pferd geplumpst ist, wie bereits zwei richtig geraten haben. Aber auch andere kamen auf die Idee „Küssen“ aber nicht im Zusammenhang mit Ausreiten und vom Pferd fallen

Würde mich über eure Meinung freuen

Lg Shadè

Magische Worte

Hallo zusammen

Ja wie immer danke ich allen Reviewern

Als kleine Info, dass hier ist das Vorvorletzte Kapitel, danach folgen noch zwei weitere Kapitel und ein Epilog, ehe die FF hier abgeschlossen ist, aber es ist auch schon eine neue FF in Planung und Bearbeitung.

Ich gebe mir auch Mühe, diese FF hier vor dem nächsten Wochenende weiterzuschreiben

Nun aber zum Kapitel
 

Kapitel 17 – Magische Worte

Es war etwas ganz fremdes, doch es war unbeschreiblich. Harrys ganzer Körper schien zu kribbeln, sein Herz raste und sein Bewusstsein für die Umwelt war ausgeschaltet. Hier gab es nur noch ihn. Ihn und Tom, der leicht über ihm kauerte und immer wieder sanfte Küsse auf Harrys Lippen und Gesicht verteilte. Seine Hände hatten sich offenbar selbstständig gemacht, sie streichelten jede einzelne angezogene und nackte Körperstelle des Größeren, die sie nur erreichen konnten. Kühle Hände strichen unter Harrys dünnen Pulli und streichelten seinen Bauch und seine Brust. Der Jüngere stöhnte wohlig auf. So etwas Seltsames und Schönes… genüsslich schloss er die Augen. Sein Denkvermögen hatte sich abgeschaltet. Seine Bauchmuskeln zuckten leicht, als Tom sanft mit seinen Fingerspitzen über eine empfindliche Stelle unterhalb des Bauchnabels strich.
 

Dann mit Mal verschwanden alle Gefühle in Harry und er kam in die Realität zurück. Der Grund dafür war, dass Tom seine Hände zurückgezogen und sich aufgerichtet hatte. Der Jüngere sah zu dem attraktiven Mann auf. Der dunkle Lord hatte vom Küssen leicht geschwollene Lippen. Sein Zopfband war fast aus den Haaren und die Strähnen fielen ihm nun wirr und nicht mehr ordentlich über Schultern und Gesicht. Harry sah, dass der Mann genauso schnell und erregt atmete wie er. Langsam wurde dem Schüler bewusst, was sie hier getan hatten und vor allem, mit wem er hier was getan hatte. Er wurde knallrot und dann blass. Er hatte Schwierigkeiten, sein Herzrasen wieder unter Kontrolle zu bringen.
 

Auch wenn er nun wieder vernünftig denken konnte, etwas in ihm zog sich zusammen, doch zum anderen war das Erlebnis eben unglaublich schön gewesen und er wollte am liebsten noch mehr. Was war nur los mit ihm? Das hier war Tom Riddle, Lord Voldemort, sein eigentlich größter Feind und er wollte ihn küssen, seine Lippen spüren, von ihm gestreichelt werden, von ihm… Harry mochte seinen letzten Gedanken gar nicht zu Ende denken. Sich auf seinem Unterarm abstützend richtete der junge Mann seinen Oberkörper auf, bis sein Gesicht wieder nahe an Toms war. Er konnte den Atem des dunklen Lords spüren, der nun mit seinen blauen Augen tief in Harrys sah. Ihre Lippen trafen sich zu einem erneuten Kuss.
 

Der Größere legte seine Arme um Harry und zog ihn mit hoch. Dem Jüngeren wurde etwas schwindelig und er verzog das Gesicht, als sein Kopf begann zu schmerzen. Tom stoppte die Küsse und stützte ihn. „Alles in Ordnung?“, sagte er sanft. Harry lehnte sich an ihn und stöhnte leicht. „Kopfschmerzen…mir ist schlecht.“ „Das kommt von dem Sturz. Am Besten, wir reiten jetzt zurück, dass du dich ausruhen kannst.“, sagte Tom sanft und streichelte ihm über die Wange. Harry nickte einverstanden und lehnte sich an Tom, weil er sonst das Gefühl hatte, sich nicht auf den Beinen halten zu können. Mithilfe des Mannes kam er nun auf das Pferd, ohne dass er wieder fiel und der Ältere schwang sich schnell hinter ihn, damit er Harry stützen konnte. Der nahm auch sofort das Angebot an, sich an den Älteren lehnen zu dürfen, während sie zurück ritten.
 

Er fühlte sich wieder etwas wohler, als er den Körper hinter sich spürte und atmete den Duft des Mannes ein. Er dachte wieder an die Küsse und diese wundervollen, kühlen Hände, die ihn gestreichelt hatten. Zum anderen war ihm noch gar nicht richtig Bewusst, was das alles zu bedeuten hatte. Im Manor befahl Tom einem Stallburschen, die Stute zu versorgen und er trug Harry rein, der es nicht mehr schaffte, aus eigenen Kräften zu stehen. Tom befürchtete eine Gehirnerschütterung. Sobald er Harry auf sein Zimmer gebracht hatte, gab er ihm einen Trank, der gegen die Schmerzen half und auch die Gehirnerschütterung heilte, wenn es eine war. Sofort entspannte Harry sich und er kugelte sich unter der Decke ein. „Danke.“, flüsterte er. „Schon gut, geht’s wieder besser?“ Tom streichelte ihm automatisch durchs Haar. Harry nickte leicht und schloss einen Augenblick die Augen.
 

Bilder tauchten wieder in ihm auf. Er, wie er am Boden lag und Tom über ihn… diese Küsse… seine Gefühle. Langsam wurde Harry bewusst, was sie getan hatten. Dass er mit Voldemort geküsst hatte und es nicht einmal schlecht fand. Langsam erreichten ihn die Gedanken in seinem Bewusstsein, er begriff, was passiert war. Etwas erschrocken riss er die Augen auf und starrte Tom an. Der saß auf einem Stuhl vor seinem Bett und hatte ihn beobachtet. Nun sah er Harry fragend an. „Alles okay?“, fragte der Ältere nach. „Ich… ich… du… oh…“, stammelte der Grünäugige und wusste nicht wirklich, was er sagen sollte. Er wusste auch nicht, was er nun denken sollte. Eine Hand des Älteren strich wieder über Harrys Wange.
 

Der Kleinere schloss die Augen und genoss die Berührung merklich. Dennoch war er gespalten mit seinen Gefühlen. Zum einen genoss er diese Zärtlichkeiten und wünschte sich mehr, doch zum anderen konnte das hier nicht richtig sein. Etwas in ihm sträubte sich davor, denn das hier war immerhin sein größter Feind. Dennoch waren seine Gefühle noch mehr zu wollen wesentlich stärker, denn er wehrte sich nicht. Harry holte einmal tief Luft und sah zu Tom. Seine Augen füllten sich mit Tränen. „Ich…tut mir leid…“, schnell wischte er sich über die Augen, „Ich weiß selbst nicht, was los ist.“ Tom nickte verstehend. Er konnte sich sicher denken, wovon Harry sprach. „Soll ich dich vielleicht erstmal alleine lassen, dass du drüber nachdenken kannst?“, fragte er mit sanfter Stimme, die dafür sorgte, dass in Harry wieder ein Feuerwerk losging.
 

„Nein… ja… nein…“, Harry war sich nicht sicher. Es war sicherlich gut, wenn er mal drüber nachdenken konnte, doch er wollte jetzt auch weiterhin die Nähe des Älteren spüren. „Bitte bleib.“, sagte der junge Mann letztendlich leise. „Okay.“, willigte der Ältere ein und er lächelte Harry aufmunternd an. Harry erwiderte kurz und schloss die Augen. So war Tom noch in seiner Nähe und zum anderen war er mit seinen Gedanken alleine. Das alles machte ihm schon wieder zu schaffen. Im Moment raste sein Herz alleine, wenn er an Tom dachte. Etwas unsicher und schüchtern tastete Harry nach der Hand des Mannes, die auf dem Bett lag und hielt sie in seiner eigenen fest. Während er nun im Stillen versuchte mit seiner Situation zurechtzukommen, streichelte Tom mit seinem Daumen immer wieder über Harrys Handrücken.
 

Zum ersten Mal, wie Harry fand, war ihm nun klar, was er wollte. Er wollte Tom. Er wollte seine Nähe spüren, die Lippen auf seinen fühlen, sich eng an ihn kuscheln. Er fühlte sich geborgen bei dem Mann, der einst sein größter Feind war. Doch in ihm sträubte sich auch etwas, denn er dachte an seine Erinnerungen die er zu Voldemort hatte. Er dachte daran, dass der Ältere nicht immer so sanft und freundlich war wie zum Beispiel im Moment. Er hatte Angst, wovor, dass konnte Harry selbst nicht sagen. Er wusste nun aber, dass die Küsse zu Rabastan nur ein paar Liebeleien waren, dass da nichts an tieferen Gefühlen war, außer vielleicht Freundschaft. Rabastan war jemand, der Harrys Herz als großer Bruder oder auch Ersatzpaten einnehmen konnte. Tom war jemand, der konnte, wenn er wollte Harrys ganzes Herz für sich erobern, wenn da nicht noch etwas Gewisses in Harry abblockte.
 

Harry musste eingeschlafen sein. Als er wieder zu sich kam und die Augen öffnete war er alleine in seinem Zimmer. Wo Tom nun war, konnte er nicht sagen. Er sah auf seinen Wecker. Es war bereits Abend, also hatte er den ganzen Nachmittag verschlafen. Sein Magen meldete sich zu Wort. Er gähnte und streckte sich noch mal. Harry fühlte sich schon viel besser, denn sein Kopf drohte nicht mehr zu platzen und seine Gedanken waren schon geordneter. Er erinnerte sich nun wieder, dass er von Tom und sich geträumt hatte. Sie waren auf eine große Wiese an einem Fluss geritten. Ein Wasserfall hatte in der Nähe geplätschert und Harry hatte einfach nur still in Toms Armen liegen dürfen und hatte die Nähe des Älteren sehr genossen. Dass er hier mit Voldemort eine Beziehung geführt hatte, war ihm größtenteils egal. Er hatte sogar akzeptieren können, wer Tom war.
 

Nun schälte sich der junge Mann aus den Bettlaken. Er fühlte sich wirklich gut erholt. Langsam ging er runter in den Salon. Es war noch nicht Zeit zum Abendessen, doch er hoffte, dass er trotzdem etwas zu Essen bekommen konnte. Er fragte sich, ob Tom wohl gerade in seinem Büro war, Harry hatte seltsamer Weise Sehnsucht nach dem Mann. Ihn verwirrten seine Gefühle doch noch ziemlich und er konnte nicht einschätzen, wie er nun wirklich zu dem Mann fühlte. Harry war sich sicher, wenn Tom Riddle nicht Lord Voldemort war, dann hätte er keine Probleme, sich auf eine Beziehung einzulassen und wäre sich sicher über seine Gefühle sicher gewesen. Zumindest war er sich sicher, dass er Tom nicht mehr hasste, doch es gab so viel, was noch geklärt werden musste.
 

Harry erreichte den Salon und trat ein. Etwas überrascht blieb er stehen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass noch andere Personen im Raum waren. Nun sahen zwei Augenpaare auf zu dem Störenfried, da sie zuvor in einem Gespräch verwickelt waren. Harry sah abwechselnd von Rabastan zu Tom, die beide lächelten, als sie ihn erkannten. „Hallo Harry. Komm doch rein.“, bat Tom ihn und zog einen Stuhl unterm Tisch hervor, auf dem Harry Platz nehmen konnte. Etwas verwundert setzte Harry sich zu den beiden. Er sah die Männer fragend an. „Ich habe mit Rabastan geredet, Harry.“, erklärte Tom, obwohl das offensichtlich war. Der Jüngste in der Runde sah kurz zu Rabastan, der leicht lächelte. Das konnte ja nur ein gutes Zeichen sein, oder?
 

„Okay…“ Harry sah sie abwartend an. Er wollte mehr hören, wissen worüber sie geredet haben und was bei herauskam. „Harry, ich mag dich gerne.“, sagte nun Rabastan und lächelte den Jungen Mann an, „Weißt du, das zwischen uns bereue ich nicht. Aber ich habe das Gefühl, du denkst wie ich, dass keine tieferen Gefühle entstanden sind, sondern vielleicht nur eine tiefe Freundschaft, die ich gerne weiterhin pflegen möchte.“ Harry sah den Lestrange lange schweigend an, ehe er erfreut lächelte und bestätigend nickte, denn auch er hatte keine tieferen Gefühle erhalten und nur eine gute Freundschaft empfunden. Doch dass sie weiterhin Freunde bleiben wollten, fand er sehr schön. Harry sah etwas unsicher zu Tom. Er hatte keine Ahnung, ob der auch damit einverstanden war. Doch der dunkle Lord lächelte ihn aufmunternd an.
 

Harry begann zu strahlen. Fröhlich umarmte er zuerst Tom und drückte ihm dann sogar einen Kuss auf die Wange, ehe er den Tisch umrundete und Rabastan umarmte. Der Lestrange drückte Harry leicht an sich und man konnte dem Schüler ansehen, wie glücklich er war. Er hatte einen guten Freund, einen großen Bruder wieder und sie mussten nichts mehr verheimlichen, da sie nichts mehr taten, was sie nicht sollten. Rabastan lächelte und streichelte Harrys Rücken. „Es freut mich, dich so fröhlich zu sehen.“, sagte er leise. „Hm… dank dir.“, flüsterte Harry nur und drückte sich noch etwas dichter an ihn. „Nur wegen mir?“, Rabastan grinste leicht. „Vielleicht nicht nur. Aber ich habe das Gefühl, dass du schon weißt, was das andere sein könnte.“ Harry sah schmunzelnd zu ihm hoch. Rabastan zwinkerte. Natürlich wusste er es schon.
 

Rabastan blieb nicht mehr bis zum Abendessen, da er noch was zu tun hatte und so war Harry zum Essen alleine mit Tom. Er setzte sich wieder zu dem Älteren. „Danke… wegen Rabastan und so…“, sagte der junge Schüler leise und als er aufsah, bekam er wieder ein Lächeln des Älteren. Tom lächelte in letzter Zeit ja sehr viel und es stand ihm wirklich gut. Harry erwiderte das Lächeln etwas schüchtern. „Dafür nicht, Harry. Ich sehe ja, dass ihr euch sehr mögt… als gute Freunde.“ Harry nickte bestätigend. Sein Magen meldete sich wieder zu Wort. Tom schmunzelte. „Wie geht es deinem Kopf?“, fragte er noch, als Harry sich ein Brot schmierte. „Alles bestens.“, und das meinte Harry in zweierlei Hinsicht, denn der Kopf tat weder weh, noch schwirrten tausende Gedanken in ihm herum.
 

„Nun, das freut mich zu hören.“ Auch Tom machte sich nun dran, ein Brot zu schmieren. Harry beobachtete ihn eine Weile stumm. Der Ältere sah fast schon verboten gut aus. Er trug seine Haare ausnahmsweise offen, natürlich waren seine Haare ordentlich und perfekt zu seinem Gesicht abgestimmt. Harry seufzte lautlos und biss von seinem Brot ab. „Tom… das wegen heute Morgen…“ Harry brach ab. Er traute sich nicht zu sagen, wie er ihre Kussszene gefunden hatte. Er wurde wieder rot. Der Ältere sah ihn eine Weile schweigend an. „Mir hat es gefallen.“, sagte er dann freundlich und Harry wurde gleich etwas röter. „Danke… also… mir auch… so ein bisschen.“, nuschelte der Jüngere verlegen und Tom schmunzelte leicht. Harry war einfach zu süß, wie er hier als verschüchterter Teenager saß, der seine ersten Erfahrungen gemacht hatte.
 

Sie aßen eine Weile stumm weiter. Dann holte Harry noch einmal tief Luft. „Tom… ich weiß nicht, was ich jetzt denken soll…“ Er machte eine kurze Pause, es fiel dem Jüngeren schwer zu sagen, was er jetzt sagen wollte, „Ich mag dich wirklich gerne… ich weiß nicht genau wie gerne… aber ich habe auch Angst.“ Etwas unsicher sah der Grünäugige zu dem anderen auf. Der sah ihn aufmunternd und abwartend an und drängte ihn nicht, weiterzureden, sondern ließ ihm Zeit. Harry holte erneut tief Luft. „Es ist immerhin so, du bist nun mal… Voldemort, du warst… mein Erzfeind… du wolltest mich töten und… du hast meine Eltern getötet und es sind… es sind so viele gestorben, durch dich oder deine Todesser, die ich sehr mochte.“ Tränen sammelten sich in seinen Augen.
 

Tom sah ihn traurig an. Es tat ihm weh, seinen kleinen Schützling so zu sehen und zum ersten Mal in seinem Leben hatte er ein schlechtes Gewissen und schämte sich dafür, Morde begannen zu haben. Auch war er traurig darüber, dass er früher Harry immer wieder angegriffen hatte und ihn töten wollte. Wegen ihm hatte Harry fiel durchmachen müssen. Er schwor sich noch mehr, dass er jetzt, wo er Gefühle für den Jüngeren hatte, alles wieder gut machen wollte. Er legte seine Arme um Harry und zog ihn an seinen Körper. Der Jüngere lehnte sich tatsächlich an ihn und schluchzte leise. Sanft wiegte Tom den Kleinen in seinen Armen. „Es tut mir Leid, Harry, das meine ich ernst. Für alles, was ich dir angetan habe. Du musst wegen mir sicher viel durchgemacht haben. Auch dass ich dich töten wollte, tut mir leid. Ich will es wieder gut machen. Ich kenne dich nun viel besser und du bist etwas ganz besonderes.“
 

Sanft strich der Ältere die Tränen von Harry weg und küsste ihn auf den Mund. Harry erwiderte sofort und schloss die Augen. Er fühlte sich sofort etwas besser und geborgen in den Armen des Größeren. „Weißt du, wenn ich alles rückgängig machen würde, hätte ich deine Eltern und dich nie getötet und dich in Ruhe gelassen, weil ich nun weiß, dass ich dich sehr mag. Nun, es ist so, ich bin der dunkle Lord und ich habe keine Probleme damit, Menschen zu töten. Ich weiß, das klingt vielleicht schrecklich, aber so ist es nun mal. Ich verstehe, wenn du damit nicht klar kommst. Doch ich habe bereits den Frieden erklärt und ich habe nie wirklich unschuldige Menschen getötet, nur welche, die dicht hinter Dumbledore standen und sich auch in den Krieg eingemischt haben.“
 

Er legte sein Kinn auf Harrys Schopf ab, der an ihm lehnte. Harry hielt sein Ohr an Toms Brust und lauschte dem Herzschlag. Er nickte leicht. „Ich glaube dir. Und vielleicht werde ich nie wirklich damit klar kommen, dass du Menschen getötet hast, aber jetzt tust du es ja nicht mehr und ich bin froh, dass ich deine andere Seite kennen lernen durfte.“ Er schniefte ein paar Mal. „Als ich am Anfang hier her gekommen bin und du mir sagtest, dass ich dich heiraten soll, ich hatte erst… also…“ Harry brach ab, dafür beendete Tom seinen Satz. „Du hast an Selbstmord gedacht, ich weiß. Du hast mir deine Träume geschickt, du bist miserabel in Okklumentik, weißt du.“ Er grinste leicht und Harry lachte leise, nachdem er ihn überrascht angesehen hatte. Tom sah ihn dann wieder ernst an. „Und jetzt?“ „Jetzt bin ich ganz froh und freue mich ja irgendwie, denn jetzt… jetzt habe ich auch Gefühle entwickelt und… und ich…“ Erneut brach Harry ab. Tom sah ihn lange schweigend an. Er küsste Harry noch mal und flüsterte dann: „Ich liebe dich, Harry.“
 

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Es ist also gesagt worden.

Wie wird Harry nun reagieren?

Würde mich über eure Meinung freuen

Lg Shadè

Künstliche Liebe?

Hallo zusammen

Hier bin ich dann (einen Tag vor dem eigentlichen Hochladetermin) mit dem neuen und vorletzten Kapitel

Ich danke wie immer allen Reviewern
 

Nun eine kleine Info, die Autorin Raich und ich haben eine Fanfik geschrieben: „Wermond und Vollwolf“, die wir bei fanfiktion.de bei Raich hochgeladen haben: www.fanfiktion.de/u/raich

Vielleicht habt ihr ja Interesse. Es geht um HarryXFenrir. Hochladen tun wir sonntags und wir zusammen haben einen ziemlich eigenwilligen Schreibstil ^^

Wir würden uns auf jeden Fall über eure Meinung freuen
 

Kapitel 18 – Künstliche Liebe?

Nachdem nun der Friedensvertrag offiziell ist, wurde bereits wieder ein Angriff von den Anhängern des Dunklen Lords ausgeführt.

Um die Opfer handelt es sich um zwei Schulfreunde des Jungen-der-Lebt und nun bedingt durch den Friedensvertrag mit dem Dunklen Lord Verlobt ist. Hermine G. und Ronald W.
 

Harry las nicht weiter. Er war geschockt von der Schlagzeile in der Zeitung. Obwohl nun ein Friedensvertrag eingereicht war, wurden wieder Zauberer von Toms Seite aus angegriffen und hierbei handelte es sich um seine besten Freunde Ron und Hermine. Tom hatte ihm doch versprochen, dass er wirklich keine Morde mehr begehen wollte, es sei denn, er musste sich verteidigen und schon gar nicht wollte er Harrys letzten nahe stehenden Menschen töten. Harrys Herz raste und seine Augen füllten sich mit Tränen. Er konnte nicht mehr richtig denken. Er dachte nur noch daran, dass seine Freunde Tod waren und unglaubliche Wut machte sich in ihm breit. Er war wütend auf Tom und enttäuscht. Er hatte eine wunderschöne Nacht gehabt und sich seit dem Abendessen gestern unglaublich wohl gefühlt. Dann war er hier in Toms Büro gekommen, um mit dem Mann zu reden und dann entdeckte er diese Zeitung.
 

*Flashback*

„Ich liebe dich, Harry.“, sagte Tom sanft. Er hatte seine Hände auf Harrys Wangen gelegt. Seine Lippen waren vom Küssen leicht geschwollen und er atmete etwas schneller. Der junge Mann konnte sich vorstellen, dass dessen Herz ungefähr genauso schnell raste wie sein eigenes. Langsam erreichten die Worte des Mannes ihn in seinem Kopf und er erkannte den Sinn hinter diesen drei magischen Worten. „Du… ich…“, etwas überrascht sah der Schüler den Blauäugigen an, auf dessen Schoß er nun saß. Er war erstmal sprachlos und konnte nicht mehr klar denken, um zu antworten. Tom seufzte leicht. Vielleicht war er doch ein wenig zu schnell mit dieser Aussage gewesen. Sicher hatte er Harry damit überfordert. Er wollte auf keinen Fall mehr, dass der Junge wieder auf Abstand ging.
 

„Ich…also…“, begann Harry dann wieder leise, „Das kommt sehr überraschend.“ „Tut mir leid, Harry. Ich hätte einfach noch warten sollen. Tom lockerte die Umarmung, doch Harry machte keine Anstalten, aufzustehen. Er legte seine Lippen wieder auf Toms. „Da sind noch so viele Sachen, die ich mir erstmal durch den Kopf gehen lassen muss, aber ich bin sicher, sobald sich das geklärt habe… ich denke, dass ich meine Gefühle für dich erwidern kann. Gib mir bitte nur ein wenig Zeit.“ Tom lächelte erfreut. Wenigstens wusste er nun, dass Harry nur ein wenig Zeit brauchte, aber in dem Sinne schon seine Gefühle für Tom erwiderte. Sie blieben noch eine Weile sitzen und kuschelten schweigend, bis Tom auf die Uhr sah. „Es ist schon spät, ich schlage vor, wir gehen und jetzt erstmal ausruhen und morgen sehen wir weiter.“
 

„Hm…“, bestätigte Harry, doch er war nicht wirklich bereit, aufzustehen oder Tom loszulassen. Tom schmunzelte und seufzte glücklich. Es war schön und vielleicht auch ein wenig seltsam, wie anhänglich sein Kleiner mit Mal war. Vielleicht hatte er ja nun doch Vertrauen zu Tom gewonnen. Umso mehr hatte der Ältere sich vorgenommen, dass er wieder gut machen wollte, dass er Harrys Eltern und viele andere Menschen getötet hatte, die dem Jungen wichtig waren. Er setzte einen Kuss auf den Haarschopf des Grünäugigen und stand einfach mit ihm zusammen auf. Harry kuschelte sich noch etwas enger an die starke Brust des Größeren. Er fühlte sich seltsam wohl und vertraut. Er wusste selbst nicht so genau, wieso er dem Mann vertraute. Harry dachte gar nicht mehr an all die Sachen, die Voldemort verbrochen hatte. Für ihn war nur noch Tom wichtig.
 

Er hatte gelernt zu lieben. Harry war sich nun sich, da Tom ihm auch gesagt hatte, dass er ihn liebte, dass er diese Gefühle nun auch kennen gelernt hatte. Doch das war einfach noch ziemlich ungewohnt für ihn und auch, dass er zu Beginn Schwierigkeiten mit Tom gehabt hatte, blockte ihn natürlich wieder ab, weshalb er noch um ein wenig Zeit gebeten hatte. Harry sah noch mal kurz zu dem Mann hoch, ehe er die Augen schloss und den Duft des Älteren einatmete. Am liebsten würde er jetzt für immer in diesen starken Armen liegen. Tom trug den Kleineren während dessen in sein Zimmer. Harry fühlte sich noch gar nicht müde, als dass er schon ins Bett wollte. Er hatte den ganzen Tag geschlafen und wollte viel lieber in den Armen des Älteren bleiben. „Harry, könntest du mich jetzt los lassen? Ich würde mich auch gerne hinlegen.“
 

„Nö…“, maulte Harry. Er krallte sich fester in den Umhang. „Bleib doch einfach hier.“ Plötzlich riss Harry überrascht die Augen auf und starrte Tom an. Ihm wurde bewusst, was er eben gesagt hatte und er wurde knallrot. Tom lächelte nur leicht und setzte Harry dann auf das Bett ab. Er legte seine Lippen noch mal auf die des Kleineren. „Schlaf gut, Harry.“, flüsterte er noch sanft, ehe er sich aufrichtete und zur Tür ging. „Tom?“, rief Harry ihm nach. Der Mann drehte sich noch mal zu ihm um. Harry senkte etwas unsicher den Blick. „Ich… also… ähm… ich meinte das eben ernst, dass du hier bleiben kannst… ich… ich möchte nicht alleine schlafen heute… glaub ich.“
 

Der Schüler wurde erneut dunkelrot. Tom lachte leise, das war auch zu süß. „Okay. Ich gehe mich nur eben umziehen.“ Harry nickte und Tom ging in sein Schlafzimmer. Das hätte er nun wirklich nicht erwartet, dass Harry ihn schon über Nacht bei sich haben wollte. Dem Mann kamen nun ganz andere Bilder in den Kopf, doch schnell schüttelte er sie ab. Daran durfte er nicht denken. Sein Kleiner war noch so unschuldig und wollte sicher nicht von heute auf Morgen mit Tom in dem anderen Sinne schlafen. Tom wusste nicht mal mehr so richtig, ob Harry überhaupt noch Jungfrau war. Er seufzte. Wieso war Harry eigentlich mit einem Mal so zutraulich. Natürlich war er das nie sofort gewesen und sein allgemeines Vertrauen hatte sich nur langsam aufgebaut… aber vielleicht hatte das Vertrauen, dass sie zueinander hatte auch etwas mit der gefährlichen Verbindung zu tun, welche sie hatten.
 

Tom schluckte leicht, daran hatte er noch gar nicht gedacht. Es war klar, dass diese Verbindung auf jeden Fall getrennt werden musste, sonst hatte sie starke Folgen. Doch was wurde nach der Hochzeit aus ihren Gefühlen zueinander. Wenn es wirklich an der Verbindung lag, konnten sie sich dann auch nach der Hochzeit noch lieben, wenn ihre Verbindung getrennt war? Tom biss sich auf die Unterlippe. Der plötzlich aufkommende Gedanke machte ihn fast wahnsinnig. Mit einem Mal fühlte sich Tom wie schon so oft in den letzten Tagen ziemlich erschöpft und träge. Er strich sich kurz mit Zeigefinger und Daumen über die Augen. Er hoffte sehr, dass seine Vermutungen nicht stimmten, er wollte seine Gefühle zu dem Jüngeren nicht verlieren. Aber wenn das nur künstliche Gefühle zwischen ihnen waren?
 

Der dunkle Lord erreichte nun sein Schlafzimmer, in dem er sich nun ein Shirt und eine leichte Sporthose für die Nacht anzog. Normal schlief er immer nackt, doch er vermutete, dass er Harry damit nur überfordern würde. Es klopfte an seiner Tür. Etwas verwirrt sah er auf die Uhr, bis ihm klar wurde, wer vor der Tür stand. „Komm rein.“, rief er, ohne sich erneut zur Tür zu drehen, als diese aufging. „Stell es auf den Tisch. Danke, Severus.“, Tom öffnete noch seinen Zopf und kämmte sich seine Haare ordentlich durch. „Dafür nicht.“, sagte der Meister der Zaubertränke, „Das wird der letzte sein.“, sagte er, während Tom hörte, wie der Professor etwas auf den Tisch stelle, „Nach der Hochzeit wirst du es nicht mehr benötigen.“ „Ja, ich weiß bescheid.“ Tom drehte sich nun zu dem einem seiner engsten Todesser und guten Freund.
 

Snape nickte ihm kurz zu. „Wir sehen uns dann in zwei Tagen.“ Tom überlegte kurz. „Ach ja richtig, der Tag vor der Hochzeit… die ganzen Vorbereitungen. Da habe ich gar nicht mehr dran gedacht. Nun, es wird wirklich Zeit, dass die Hochzeit stattfindet. Mein Gedächtnis ist auch nicht mehr das Beste.“ Er ging zu dem kleinen Tisch und nahm die Phiole mit einer grünlichen Substanz, die Severus ihm dort hingestellt hatte. Er öffnete den Deckel und verzog das Gesicht, als ihm sofort ein unangenehmer Geruch in die Nase stieg. „Dass diese schwarzmagischen Träne auch immer so fürchterlich riechen und schmecken müssen, um zu wirken.“, maulte er, eher er die Phiole in einem Zug leerte. Für den ersten Augenblick musste er einen Würgereiz bei dem widerlichen Zeug unterdrücken, doch dann ging es schon wieder und er spürte, wie der Trank Wirkung zeigte und langsam wieder Leben und Kraft in seinen Körper kam.
 

Erleichtert seufzend schloss Tom die Augen. „Das war wirklich nötig. Danke Severus. Wir sehen uns dann Übermorgen wie vereinbart.“ Der Lehrer nickte und ging wieder zur Tür. Da fiel Tom noch etwas ein. „Severus noch etwas…“, sagte er und der schwarzäugige Mann drehte sich wieder zu ihm. Er war schon fast draußen. „Schließ bitte noch mal die Tür.“, bat Tom und der Zaubertrankmeister befolgte die Aufforderung sofort. Tom kratzte sich leicht am Hinterkopf und überlegte, wie er anfangen sollte. „Du kennst dich ja mit dieser Verbindung aus, die zwischen mir und Harry herrscht und durch die Hochzeit getrennt werden muss…“ Er deutete seinen Todesser an, sich zu setzen. Severus tat dies auch und nickte leicht. „Ja, das tue ich.“
 

„Gut… es ist nämlich so…“, der dunkle Lord seufzte noch mal tief. Wie sollte er das denn nur erklären. Er hatte noch nie so offen über seine Gefühle geredet. Harry beim Abendessen seine Liebe zu gestehen war ihm ziemlich leicht gefallen, doch hier vor einem Todesser seine Situation zu erklären erwies sich also außerordentlich schwierig. „Ich habe mich in Harry verliebt.“ Der Mann atmete einmal tief durch, „Na ja und er sich offenbar auch in mich. Aber… könnte es sein, dass diese Liebe an der Bindung zwischen uns liegt? Es ist immerhin auch wichtig, dass wir die Verbindung trennen. Könnten wir danach die Liebe zueinander wieder verlieren?“ Severus sah ihn eine Weile überrascht an und dachte dann über das gesagte nach.
 

Nach einer Zeit begann er zu erzählen. „Ich denke schon, dass es an der Verbindung liegt. Das heißt zum Teil. Es musste an sich schon die Chance bestehen, dass ihr euch verlieben könnt, also es sind keine künstlichen Gefühle, so werdet ihr sie auch sicherlich nicht nach der Hochzeit nicht mehr verlieren. Es ist so, dass ihr durch die Verbindung die Gefühle des anderen mehr oder weniger bewusst spürt und ihn besser nachvollziehen könnt. Deshalb war durch die Verbindung am Anfang auch ein großer Hass entstanden. Harry kannte dich als Voldemort und du ihn als den Jungen, der dich töten wollte. Ihr habt euren Hass gegeneinander gespürt, dass es immer schlimmer wurde. Dann habt ihr euch besser kennen gelernt.
 

Du hast dir Mühe gegeben freundlich zu sein und Harry hat es gespürt und Harry hatte ziemliche Angst und war schüchtern. Absolut kein Junge, der dich freiwillig töten wollte. Ihr habt das auch wieder gespürt und langsam Vertrauen zueinander gefunden. Das heißt, eure Liebe ist echt und einfach nur etwas stärker ausgeprägt durch die Verbindung und da diese Gefühle nun schon da sind, werden sie auch nach der Hochzeit in dem Ausmaß weiterhin bestehen. Egal ob die Verbindung getrennt ist oder nicht.“ Tom nickte verstehend. Severus’ Erklärung machte Sinn und erleichterte ihn ungemein. Er wollte auf keinen Fall seine Gefühle zu Harry verlieren. Nun wusste er auch, dass seine Gefühle nicht unecht waren. Severus ging nun. Eine Weile blieb der dunkle Lord noch ziemlich erleichtert sitzen, bis ihm einfiel, dass Harry noch auf ihn wartete. Erschrocken sprang er auf und machte sich auf den Weg.
 

Er summte leise vor sich hin. Dank Severus hatte er wieder gute Laune, denn nun war er sich sicher, dass Harrys und seine Gefühle zueinander echt waren. Auch der Trank, den Severus ihn wöchentlich braute und welchen er jeden Donnerstagabend einnehmen musste, zumindest noch bis zu der Hochzeit, die ja schon in ein paar Tagen war, half sicher bei seiner guten Laune. Er erreichte wieder Harrys Zimmer und trat ein. Der Jüngere lag auf seinem Bett und las in einem Buch aus der Bibliothek. Er sah auf als Tom eintrat und wurde sofort wieder rot. Tom lächelte leicht. Auch Harry sah verdammt gut aus in den Boxershorts und dem Shirt, was er trug. Dennoch wirkte er sehr dünn, aber Tom arbeite bereits mit ihm daran, dass es besser wurde.
 

Der Mann setzte sich nun zu dem Jüngeren auf das Bett und zog sich seine Hausschuhe aus. Er konnte die Blicke des Jüngeren richtig auf seinem Rücken spüren. Irgendwann hörte er etwas Rascheln und eine Hand legte sich vorsichtig auf seinen Rücken und streichelte ihn leicht. Tom seufzte zufrieden auf. Er drehte sich zu Harry, nahm die Hand, die ihn bis eben noch gestreichelt hatte und hauchte einen sanften Kuss auf die Fingerspitzen. Harry wurde erneut rot, lächelte aber leicht. Tom legte sich nun zu ihm und deckte sie beide mit der Decke zu. Der Jüngere sah ihn eine Weile an, ehe er das Buch weglegte und sich dann zaghaft an den großen Körper kuschelte. Der dunkle Lord lächelte und legte seine Arme um Harry. Es gefiel ihm sehr, dass der Kleinere ihm so vertraute und er wollte dieses Vertrauen niemals missbrauchen.
 

Er gab Harry noch einen sanften Kuss auf den Mund. „Schlaf gut, Harry.“, flüsterte er. „Du auch.“, murmelte der Jüngere und lehnte seinen Kopf noch an Toms Brust, ehe er die Augen schloss. Tom blieb noch lange wach und sah den Kleinen an. Er genoss die Nähe von seinem ehemaligen Feind und wollte jede einzelne Sekunde spüren, die er mit Harry hatte. „Schläfst du?“, fragte Harry, als es schon ganz dunkel draußen war etwas überraschend. Er hatte scheinbar auch noch nicht geschlafen. „Nein, im Moment nicht.“, sagte der größere Mann. Harry sah wieder zu ihm auf und hatte Mühe, ihn im Dunkeln zu erkennen. Tom lächelte nur. Er hatte sich an die Dunkelheit gewöhnt und fand Harrys Mienenspiel sehr süß. „Kannst du auch nicht schlafen?“, fragte der dunkle Lord schließlich nach und bekam ein Nicken.
 

„Wieso nicht?“, Tom streichelte über Harrys Wange und gab ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. „Musste an was denken…“, nuschelte Harry und war gleichzeitig froh, dass es dunkel war, denn sonst hätte Tom sicher wieder gesehen, dass er rot wurde. „Woran musstest du denken?“, fragte der Blauäugige nun sanft nach und streichelte weiter über Harrys Wange. „Na ja… also wenn wir heiraten und dann… also meistens gibt es dann doch danach… also du weißt schon…“ Tom hob nur eine Augenbraue. Er wusste nicht genau, worauf Harry hinauswollte. Der Jüngere merkte das und drückte sein Gesicht an Toms Brust. Er murmelte was und Tom glaube das Wort „Hochzeitsnacht“ heraushören zu können. Er begriff und grinste leicht. Sanft legte der Ältere eine Hand unter Harrys Kinn und zwang den Kleinen, wieder aufzusehen. „Es ist deine Entscheidung, wann du bereit dazu bist, Harry.“, sagte er sanft und Harry lächelte nun. Vorerst war das Thema erledigt und sie konnten in Frieden einschlafen.
 

*Flashback Ende*
 

Harry stand in Toms Büro, die Zeitung in seiner Hand fest zusammengeknüllt. Er konnte es nicht fassen. Er hatte Tom endlich vertraut und war nun zu ihm gekommen, weil er Sehnsucht nach dem Mann hatte und nun das. Sein Vertrauen war völlig um sonst gewesen, denn Tom hatte doch wieder getötet. Das hieß, seine Todesser haben unter seinem Befehl getötet. Er hatte versprochen, nicht mehr zu töten und einen Friedensvertrag unterschrieben. Vor allem waren nun Harrys Freunde tot. Somit lebte keiner seiner früheren, engen ertrauen Menschen mehr. Tränen kullerten seine Wange runter und er bekam gar nicht mit, wie die Tür aufging und Tom eintrat. Der erkannte sofort, dass Harry weinte. Besorgt ging der Mann zu ihm und umarmte ihn. „Hey Harry, was ist denn los?“
 

Erschrocken zuckte der Junge zusammen und riss sich los. Er drehte sich um und sah den dunklen Lord feindselig an. Der hatte offenbar keine Ahnung, was mit Harry los war und sah ihn verwirrt und betrübt an. „Harry, was ist denn?“, fragte er. Der Jüngere knabberte auf seiner Unterlippe und schmiss die Zeitung vor seine Füße. „Du hast gesagt, dass du niemanden mehr tötest, du hast einen Vertrag unterschrieben.“, schrie Harry ihn an. Tom starrte erst Harry an und dann auf die Schlagzeile der Zeitung, die vor seinen Füßen lag. Er riss erschrocken die Augen auf. „Harry… das… das kann nicht sein.“ Er hob die Zeitung auf und las sich den Text durch. Mit jeder Zeile verengten sich seine Augen wütend.
 

Als er wieder zu Harry sah, entspannten sich seine Gesichtszüge. „Harry, du musst mir glauben, ich habe damit nichts zu tun. Die Todesser haben gegen meinen Befehl gehandelt. Ich weiß nicht wer es war, doch wenn ich es herausfinde schwöre ich, dass die Todesser dafür büßen werden. Ich hatte wirklich keine Ahnung. Bitte glaub mir.“ Er trat auf Harry zu. Der sah ihn nur misstrauisch an. Sein Gesicht war gerötet und von den Tränen nass. Er sagte nichts. „Harry, wirklich. Der Friedensvertrag ist mit einem Zauber belegt, dass ich mich daran halten muss. Wenn ich mich nicht dran gehalten hätte und meinen Todessern befohlen hätte, wieder Menschen zu töten, dann wäre ich jetzt nicht mehr am Leben.“
 

Harry nickte langsam. Ihm fiel ein, dass so ein magischer Vertrag immer einen Haken hatte, dass man sich dran halten musste. Tom breitete nun die Arme aus und Harry ging schnell zu ihm und drückte sich fest in die Umarmung. Er schluchzte leise. Es war doch ein ziemlicher Schock für ihn, dass seine beiden besten Freunde nun tot waren. Hermine und Ron waren wie Geschwister für ihn gewesen, die ihn unterstützt hatte, wo sie nur konnten. Tom setzte sich nun mit ihm auf den Schreibtischstuhl und wiegte ihn sanft in seinen Armen. „Shh, Harry, ist ja gut, ich bin ja da.“, redete er beruhigend auf den Jüngeren ein. Es dauerte eine Weile, bis sich Harry tatsächlich beruhigt hatte.
 

„Tom… darf ich zu ihrer Beerdigung?“, fragte er mit kratziger Stimme und sah mit geschwollenen Augen zu dem Mann hoch. Der strich ihm sanft über die tränennassen Wangen. „Natürlich. Aber jemand soll dich nicht begleiten. Ich weiß ja nicht… und du musst bitte darauf vorbereitet sein, dass die Menschen, die dich sonst immer gern hatten vielleicht ein wenig aus Abstand gehen.“ „Ja, das vermute ich auch.“, nuschelte Harry und kuschelte sich enger an Tom, „Kommst du mit?“ „Ich? Bist du sicher?“, Tom sah ihn überrascht an. „Ja, ich möchte dich dabei haben und den Menschen zeigen, dass ich dich… dass ich dich liebe und man sich nicht mehr vor dir fürchten muss.“ Tom sah ihn überrascht an. Harry hatte ihm eben ein offizielles Liebesgeständnis gemacht. Er lächelte sanft und küsste ihn noch mal. „Okay.“ Er streichelte noch mal über Harrys Wange und gab ihm einen sanften Kuss. „Ich liebe dich auch.“
 

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So, die Fanfik neigt sich wirklich dem Ende zu

Ich habe diese FF hier wieder mal sehr ins Herz geschlossen und bin selber traurig darüber

Doch es ist bereits eine neue Fanfik in Planung und angefangen. (Höchstwahrscheinlich wieder HarryXTom)

Das letzte Kapitel und der Epilog zu dieser FF wird denke ich schnell folgen. Entweder Morgen oder zu Beginn der nächsten Woche.

Würde mich sehr über eure Meinung freuen

Lg Shadè

Verräter

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Verräter - ohne Adult

Hey ihr da vor euren PCs^^

Ja, es ist wirklich traurig

Dies hier ist das letzte Kapitel und zusätzlich auch noch der Epilog. =(

Ich weiß, hab das neue Kapitel ziemlich früh hoch und denke, dass viele noch das vorletzte lesen müssen, aber ich war ziemlich schnell mit fertig geworden.

Es ist wirklich immer wieder schade, aber auch schön, wenn ich eine FF abschließe

Ich danke allen sehr, die mir hier je ein Kommentar hinterlassen haben und freu mich auch über jeden Schwarzleser, dem diese Fanfik gefallen hat =)

Nun zum wohl längsten Kapitel in dieser FF und dem Epilog (der im Anschluss gleich folgt)
 

Kapitel 19 – Verräter

Mit jedem Schritt wurde Harry nervöser. Er fragte sich, ob es wirklich richtig war, was er hier vorhatte. Er sah zu Tom, der neben ihm ging und wieder perfekt aussah in seinem schwarzen Anzug und seinen zusammengebundenen Haare, wobei jede einzelne Strähne glatt gekämmt war und nichts aus der Reihe tanzte. Sein Blick war verschlüsselt, er sah neutral durch die Gegend. Nur, wenn er ab und zu Harry ansah, lächelte er sanft und aufmunternd und streichelte ihm kurz über den Rücken. Auch Harry hatte einen schwarzen Anzug an. Sie erreichten nun den Friedhof in Hogsmeade und betraten die Kirche. Harry sah sich nervös um. Viele Augenpaare waren auf sie gerichtet, sobald sie eingetreten waren. Die Gespräche wurden sofort eingestellt und keiner trat zu ihnen oder sprach sie an.
 

Harry schluckte einen dicken Kloß im Hals runter und sah alle reihum an. Er erkannte Hermines Eltern bei der gesamten Familie Weasley. Natürlich fehlten Ron und Hermine. Mrs. Weasley bekam Tränen in den Augen, als sie zu ihm sah. Hinter den Angehörigen der beiden Toten standen Dumbledore und einige andere Lehrer, unter anderem Snape, der als einziger nicht überrascht wirkte. Hier und da begannen die Menschen zu tuscheln und einige fragten sich sicherlich auch, wer der Mann bei Harry war, denn niemand kannte Toms richtiges Aussehen. „Tom, ich glaube ich möchte wieder gehen.“, murmelte Harry unsicher. Er suchte Toms Blick der nur aufmunternd den Kopf schüttelte. Viele zuckten zusammen, als Mrs. Weasley plötzlich aufschrie und auf Harry zulief. „Harry, mein Junge…“, rief sie, als sie ihn fest an ihre Brust drückte und laut schluchzte.
 

Überrascht und auch erfreut erwiderte Harry die Umarmung. „Hallo, Mrs. Weasley.“, sagte er leise. Er hatte große Angst gehabt, dass alle ihm nun aus dem Weg gingen und nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten, denn immerhin war er nun mit Lord Voldemort verlobt. Der Mann, welcher schon viele ihrer Familien zerstört hatte und ansonsten auch sehr viel Leid unter der weißen Seite verteilt hatte. „Wie geht es dir, mein Lieber? Du bist ja so dünn, Harry…“, sie sah ihn besorgt an und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände, um ihn besser mustern zu können. Harry sah sich unsicher um. Noch immer starrten alle zu ihm und alle waren still und gebannt darauf, dass Harry etwas sagte. Auch Mrs. Weasley nahm das zur Kenntnis. „Komm mit, mein Lieber, wir unterhalten uns woanders.“
 

Harry nickte dankbar und folgte ihr in einen benachbarten Raum. Er drehte sich noch mal um und stellte erleichtert fest, dass auch Tom ihm nachging, allerdings auch Dumbledore. Der sah den dunklen Lord eine Weile an und riss dann leicht die Augen auf. Scheinbar hatte der Direktor den Mann erkannt. Harry spürte den Hass, den Tom für den Mann empfand, trotzdem nickte der blauäugige dem alten Mann zu, um diesen zu zeigen, dass er keine schlechten Absichten hatte. Dumbledore nickte nur und auch sie traten durch die Tür in den Raum. Er wusste ja genauso gut, dass Tom an einen Vertrag gebunden war und sich an diesen halten musste. Vielleicht war ihm auch klar, dass Tom gar nichts mit dem Mord an Ron und Hermine zu tun hatte.
 

Tom schloss die Tür hinter ihnen und Mrs. Weasley umarmte Harry wieder. „Wie geht es dir, Harry?“, fragte sie erneut. „Gut…“, sagte Harry ruhig, „Also den Umständen entsprechend… wegen Ron und Hermine.“ Mrs. Weasley bekam wieder Tränen in den Augen. „Oh Harry, mein Lieber… die beiden und wir alle wollten dich da wieder rausholen, ich bin so froh, dich hier vorzufinden. Wie kann ich dir nur helfen?“ „Mrs. Weasley, es ist wirklich okay.“, Harry zeigte ihr ein trauriges Lächeln, „Mir geht es gut bei Tom.“ „T- Tom?“, sie sah ihn verwirrt an. „Ja… Tom Riddle… er ist sehr nett zu mir und…“ Harry holte einmal tief Luft, ihm viel es schwer, alles zu beichten, doch er wollte auch, dass Mrs. Weasley ihm glaubte, dass es ihm gut ging, „Wir lieben uns auch…“
 

„Du meinst… du - weißt - schon – wer und du… ihr beiden?“, Mrs. Weasley riss geschockt die Augen auf und Harry senkte leicht den Blick, als er nickte. „Also, er ist eigentlich ganz anders und… es ist einfach so passiert… und… na ja, auch wenn er als Voldemort so viele Sachen getan hat… ich weiß außerdem auch, dass er nichts mit dem Mord an Ron und Hermine zu tun hat. Das würde gerade wegen dem Vertrag nicht einmal möglich sein, immerhin ist er durch einen Zauber an dem Vertrag gebunden.“ Er sah wieder zu Mrs. Weasley auf. Die lächelte ihn nur traurig an und umarmte ihn. „Ich denke, du weißt, was du tust.“, flüsterte sie und Harry war sehr froh, dass sie so verständnisvoll war. „Danke, Mrs. Weasley.“ Harry drückte sich noch mal an sie, eher er zu Dumbledore blickte. „Professor.“, sagte er freundlich grüßend.
 

„Hallo, Harry mein Lieber.“, sagte der Direktor freundlich und Tom konnte es nicht lassen und verdrehte hinter dem Rücken des Mannes die Augen. Harry war klar, dass der Hass der beiden Männer auch nach dem Vertrag noch anhielt, doch er hatte sich noch nie großartige Gedanken darüber gemacht, da er auch nie vermutet hätte, all die Menschen wie Mrs. Weasley wieder zusehen. Auch wenn das hier eine Beerdigung seiner beiden besten Freunde war, ging es ihm doch schon ein wenig besser und er war auch schon erleichterter. Er wusste zumindest, dass viele weiterhin hinter ihm standen, denn Mrs. Weasley hatte bereits erklärt, dass einige bereits versucht hatten, ihn zu suchen. Und das, obwohl sie damit riskierten, dass der Friedensvertrag wieder aufgehoben wurde. Harry spürte zum ersten Mal in seinem Leben, wie wundervoll Freundschaft und Vertrauen doch wirklich war, sodass er wieder begann zu weinen. Verlegen senkte er den Blick. „’Tschuldigung.“
 

„Ist doch in Ordnung.“, Mrs. Weasley legte ihm wieder eine Hand auf die Schulter. „Nun, es ist noch etwas Zeit bis zur Trauerfeier. Ich schlage vor, wir setzen uns vorher noch ein wenig hier hin und trinken zusammen einen Tee.“, sagte Dumbledore und mit einem Schwung seines Zauberstabes war der Tisch in dem Raum mit Tee und Gebäck gedeckt. Sie setzten sich sofort hin. Mrs. Weasley setzte Harry direkt neben sich und Tom grummelte eine Weile und musste sich ziemlich überwinden, um sich neben Dumbledore zu setzen, da nur noch neben diesem ein Platz frei war. Harry lächelte seinen Verlobten sanft an und Tom erwiderte, wobei er wieder ruhiger wurde.
 

„Ist bekannt, wer genau Hermine und Ron…“, Harry brach ab. Er sah zu Dumbledore auf, der ihn über seine Halbbrille hinweg nachdenklich musterte. „Ja. Aber sei unbesorgt, der Täter sitzt bereits in Askaban.“, bestätigte er nach einer Zeit des Schweigens und sein Blick fiel kurz auf Tom, der nur eine Augenbraue hob und sich ansonsten nicht ein bisschen regte. Tom schnaubte leicht und nuschelte leicht ironisch: „Was für eine Bestrafung.“ Dumbledore lächelte freundlich, während er mit etwas hartem Ton sagte: „Nun Mr. Riddle, wir wenden nicht die Methoden an, die Sie bevorzugen, aber ich denke, Askaban ist alleine durch die Dementoren eine hohe Strafe.“
 

„Das bezweifele ich nicht, aber ich habe den Todessern befohlen, keine Morde mehr durchzuführen. Wenn sie sich nicht daran halten, bevorzuge ich es eben, ihnen meine Wut spüren zu lassen. Dürfte ich wohl erfahren, welche Todesser an der Ermordung beteilig waren?“, er klang höflich, doch innerlich rang er doch ziemlich mit sich und seinem Hass auf den alten Mann. Mrs. Weasley neben Harry keuchte geschockt auf, als sie begriff, dass ihr Voldemort gegenübersaß. Tom sah nur kurz zu ihr, ansonsten gab er keine Reaktion. Harry sah unsicher zu Mrs. Weasley, doch als diese zu ihm sah und Harrys Blick bemerkte, lächelte sie wieder leicht. Harry war ihr dankbar dafür. Offensichtlich hatte Mrs. Weasley die Beziehung zu Harry und Voldemort noch nicht wirklich verdaut und akzeptiert, doch zumindest gab sie sich Mühe.
 

Harry nippte leicht an seinem perfekt gesüßten Früchtetee. „Und… wann soll diese, ähm… Hochzeit sein?“, fragte Mrs. Weasley sanft nach. Harry sah zu ihr und musste kurz nachdenken, da er in Gedanken vertieft gewesen war. Tom antwortete aber schnell. „In drei Tagen. Wenn Sie wollen, Sie sind auch eingeladen und natürlich ihre Familie.“ Harry sah etwas verdutzt zu Tom und nickte dann leicht. „Ja… wenn ihr kommen wollt.“ Er bezweifelte eher, dass die Weasleys zu der Hochzeit von Lord Voldemort erschienen. Umso mehr überraschte es ihn, als Mrs. Weasley ihn wieder in seine Arme zog und meinte: „Natürlich möchte ich kommen. Und die anderen sicherlich auch.“ Harry lächelte sie leicht an. Seine Vorfreude auf die Hochzeit, die er nun seit zwei Tagen hatte, wurde immer stärker.
 

Dumbledore hatte mal wieder sein typisches Lächeln aufgesetzt. „Du bist auch in Hogwarts wieder herzlich willkommen, wenn du deinen Abschluss machen möchtest.“ Harry sah überrascht und nachdenklich zu Dumbledore. Vor einer Woche noch hätte er natürlich sofort zugestimmt. Nun wurde er nachdenklich. Sein Blick fiel auf Tom, der diesen neutral erwiderte. Harry deutete es dafür, dass er nicht gerade dafür, aber auch nicht dagegen war. Er sah wieder zu Dumbledore. „Danke, Professor Dumbledore… aber… ich glaube ich möchte gar nicht mehr nach Hogwarts und ich kriege auch Privatunterricht.“, entschied er schließlich. Er hatte daran gedacht, dass er von Tom getrennt war, wenn er nach Hogwarts ging, außerdem waren Ron und Hermine nicht mehr da, also wäre seine letzte Zeit in Hogwarts sicher einsam geworden.
 

Tom sah ihn überrascht an und lächelte dann erfreut. Genauso überrascht war Dumbledore, doch auch er akzeptierte Harrys Entscheidung und nickte, während er sich einen Keks in den Mund schob. Tom wandte sich wieder an den Direktor. „Nun, Sie haben mir glaube ich meine Frage noch nicht beantwortet, welche Todesser an dem Mord von Miss Granger und Mr. Weasley beteiligt sind.“ „Nun, eigentlich ist es nur eine einzige Person. Sein Name ist Rabastan Lestrange. Er hatte gesagt, er würde es aus Rache an euch beiden tun.“, erklärte der alte Mann. „WAS?“, keuchte Harry und Tom riss erschrocken die Augen auf, „Das… das kann nicht sein… Rabastan würde so was nie… er… oh mein Gott, er kann uns doch nicht die ganze Zeit belogen haben… wir haben ihn doch gestern noch gesehen.“
 

Harry begann wieder zu weinen. Tom setzte sich zu ihm auf die Sofalehne und zog ihn in eine Umarmung. „Ich weiß doch auch nicht, wie das sein kann, Harry. Also entweder, jemand hat Rabastan mit einem Fluch belegt oder er hat uns die ganze Zeit was vorgespielt. Und wir können uns sicher denken, wieso er Rache nehmen wollte.“ Harry drückte sich fest an Tom und schluchzte leise. Nun hatte er wieder eine Person verloren, der er vertraute und dieses Mal auf eine ganz schockierende und grausame Art. Rabastan hatte Rache genommen, etwa weil er Harry für sich wollte und nicht einsah, dass er nun mit Tom zusammen war und ihn auch liebte. Aber er war doch immer so sanft gewesen, so lieb.
 

Und vor zwei Tagen hatte er selbst gesagt, dass er auch nur brüderliche Gefühle hatte und Harry und Tom zusammen akzeptierte und dass sie Freunde bleiben konnten. Konnte man sich wirklich so sehr in einem Menschen täuschen? In einem verständnisvollen, sanftmütigen Menschen, der ständig für einen da war. Konnte ein Mensch wirklich so perfekt schauspielern? Dumbledore schüttelte auf Toms Aussage mitleidig den Kopf. „Nun, wir haben ihn darauf geprüft, ob ein Fluch auf ihm liegt, doch dem war nicht so.“ Harry legte eine Hand auf seinen Mund und schluckte. „Das kann ich nicht glauben, Rabastan ist doch… er kann doch niemals so perfekt und überzeugend geschauspielert haben.“ Harry schüttelte an Toms Brust den Kopf. Er wollte das einfach nicht glauben.
 

Natürlich war auch Tom darüber geschockt, dass er sich nun doch so sehr in einen treuen Todesser und guten Freund getäuscht hatte. Noch nie hatte ihn jemand so hintergangen und belogen. Er küsste Harry auf den Schopf. „Leider gibt es wirklich Menschen, die so gut schauspielern und andere die ganze Zeit damit hinters Licht führen, Harry.“ Harry schüttelte nur weiter den Kopf. „Das kann nicht sein.“, flüsterte er immer wieder. Mrs. Weasley und Dumbledore sahen sie nun neugierig an. Sie hatten dieselbe Frage in ihrem Blick, in welchem Sinne Rabastan Lestrange die beiden wohl belogen hatte. Tom schüttelte allerdings den Kopf, um zu zeigen, dass er nicht drüber sprechen wollte. Die beiden Weißmagier akzeptierten das natürlich.
 

Sie ließen die beiden erstmal alleine. „Komm Harry, denk erstmal nicht mehr an den Idioten.“ Er hockte sich zu Harry und gab ihm einen Kuss, „Vergiss ihn einfach. Er ist es nicht wert, dass du wegen ihm weinst. Nun komm, wir gehen zu der Trauerfeier für deine Freunde.“ Harry schluckte schwer und nickte dann. Er stand auf und kuschelte sich noch einmal an Tom, ehe er sich langsam wieder beruhigte und über die Augen wischte. Das war einfach unglaublich viel für ihn. So etwas hätte er nie erwartet und Rabastan schon gar nicht zugetraut. Er atmete noch mal tief und zittrig ein. „Okay, es geht schon wieder.“, murmelte er leise und folgte Tom dann wieder in den Eingangsbereich der Kirche. Die meisten Leute waren bereits in die Halle gegangen und hatten auf den Bänken Platz genommen.
 

Harry und Tom hatten sich einen Platz ganz hinten ausgewählt, wo Harry sich dann auch unbeobachtet an den Mann kuscheln konnte. Das hieß, dass ihm trotzdem nicht entging, wie sich immer wieder neugierige Menschen auf ihren Bänken umdrehten und suchend den Blick schweifen ließen, ehe diese auf Harry und Tom ruhten. Harry interessierte das im Moment herzlich wenig. Er musste an Rabastan denken und das ausgerechnet der, wo er ihm so sehr vertraut hatte und ihn schon als Patenersatz angesehen hatte, Ron und Hermine tötete, nur weil Harry sich in Tom verliebt hatte. „Es ist meine Schuld.“, flüsterte er, nachdem die Trauerzeremonie bereits eine Weile im Gang war. „Was meinst du?“, Tom sah zu ihm runter und strich ihm durchs Haar.
 

Aus Harrys Augen lösten sich wieder Tränen und er sagte heiser: „Das sie tot sind. Es ist meine Schuld.“ Tom sah ihn überrascht an und zog ihn dann etwas dichter an sich. „Oh nein, Harry. So ein Unsinn, es ist nicht deine Schuld, du kannst gar nichts dafür. Hörst du? Gar nichts.“ Harry schluchzte wieder unterdrückt und benötigte eine Weile, bis er sich beruhigt hatte. Nach der Trauerzeremonie war er einfach zu fertig und da die Menschen sie eh nur angafften, schlug Tom vor, dass sie nicht mehr mit zur Feier gingen. Also verabschiedeten sie sich noch von Mrs. Weasley und Tom gab ihr den genauen Termin und Ort für die Hochzeit. Mrs. Weasley versicherte noch mal, dass sie erscheinen wollte, drückte Harry noch mal fest an sich und dann disapparierte Tom mit Harry zurück nach Riddle Manor.
 

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Trotz der Trauer und dem Schock wegen Rabastan erholte Harry sich mithilfe von Tom und auch Narzissa relativ schnell. Außerdem kam hinzu, dass er sich auf die Hochzeit freute. Harry hatte wieder Kontakt mit ein paar Freunden aufgenommen. Zum Beispiel hatte er Ginny geschrieben und Neville Longbottom, der auch auf der Beerdigung gewesen war, aber keine Chance gehabt hatte, mit ihm zu reden, hatte ihm einen Brief geschrieben. Harry hatte Neville gefragt, ob er auch zur Hochzeit erscheinen wollte und (da sein eigentlicher Trauzeuge Rabastan nun „abgesprungen“ war), er sein Trauzeuge werden wollte und er hatte eine Zusage bekommen. Harry freute sich sehr, wie viele Menschen weiterhin hinter ihm standen und sogar Tom so gut sie konnten akzeptierten.
 

Harry zog gerade seine Hochzeitskleidung an und wurde dann von Narzissa begutachtet, während Tom in einem anderen Raum war und Lucius und Severus als Berater bei sich hatte. „Du siehst wundervoll aus, Harry.“ Narzissa lächelte und umarmte ihn kurz, als sie den Jungen in dem weißen, eleganten Smoking sah. „Zu schade, dass ich schon verheiratet bin.“, sie zwinkerte. Harry musste leise lachen und besah sich in dem Spiegel. „Danke Zissa…“ Nachdenklich strich er durch seine mit den Wochen länger gewordenen Haaren. „Hm, damit machen wir auch noch was, komm setz dich.“ Narzissa drückte den Schwarzhaarigen auf einen Stuhl und begann an Harrys Haaren rumzufrisieren. Mit fiel Gel und Aufwand hatte sie eine perfekte Frisur aus Harrys Haaren gemacht Einige Strähnen zogen sich über seine ganze Stirn und auch die anderen Haare waren perfekt und locker gestylt. Harry war zufrieden und er lächelte Narzissa dankbar an.
 

„So, wollen wir dann?“ Harry nickte und seufzte noch mal tief. „Das wird wohl der Tag sein, wo der Frieden offiziell gemacht wird. Meinst du, ihr könnt nun wirklich Frieden und vielleicht auch Freundschaft mit der weißen Seite schließen?“ Er sah wieder zu der blonden Frau. Die lächelte ihn an. „Wenn die weiße Seite das auch kann, wobei ich mir sicher bin, dann ja.“ Harry lächelte und trat mit ihr auf den Flur und folgte der Frau nach unten zum Salon, wo die Hochzeit stattfinden sollte. Vor der Tür standen schon zahlreiche Gäste. Personen, die Harry noch nie gesehen hatte, Personen, von denen Harry wusste, dass sie Todesser waren und Personen, die zu ihm gehörten.
 

Zum Beispiel die gesamten Weasleys, Neville Longbottom, Seamus und Dean Thomas, Minerva McGonagall und weitere. Was Harry am meisten überraschte und freute war, dass die beiden Seiten nicht getrennt standen, sondern sich gemischt hatten und sich sogar miteinander unterhielten. Harry grinste vor allem, da Neville, Ginny, Seamus und Dean bei Blaise, Theodor und Draco standen, wobei Draco Malfoy der einzige war, der missmutig dreinschaute. Narzissa drückte noch mal leicht Harrys Schulter und ging dann zu ihrem Ehemann und Harry ging nun zuerst zu den Weasleys um sie zu begrüßen und dann zu seinen Freunden, die er alle reihum begrüßte. Alle lächelten ihn fröhlich an und redeten wie üblich mit ihm und Harry freute sich mal wieder darüber, dass alle trotzdem noch hinter ihm standen.
 

Sein Blick fiel auf einen Mann, der gerade auf Snape und Lucius Malfoy zuging. Rudolphus Lestrange. Er sah Rabastan sehr ähnlich, auch wenn er älter war. Trotzdem schluckte Harry leicht, als er wieder an Rabastan dachte. Er konnte einfach noch immer nicht richtig glauben, was Rabastan getan hatte. Er hoffte doch sehr, dass Rudolphus nicht auch so hinterhältig war, doch er hatte auch noch nicht gewagt mit dem älteren Bruder des Mannes, der ihm ein Patenersatz war, zu reden. Harry kam allerdings sofort auf neue Gedanken, als ihm jemand auf die Schulter tippte und er sich zu Remus Lupin umdrehte. Harry lächelte erfreut und umarmte den Mann sofort. An Remus hatte er schon fast gar nicht mehr gedacht.
 

Der Mann war ihm nach Sirius’ Tod ebenfalls ein Patenersatz geworden und Harry war sich bei dem Mann hundertprozentig sicher, dass dieser ihn nie hinterging. Alleine, dass Remus hier war zeigte, dass er hinter Harry stand. Harry war sehr froh, dass er Remus wieder sah und ihm wurde doch um einiges leichter. „Hey Remus. Wie geht es dir?“ „Gut und dir?“ Der Werwolf sah den Jüngeren genau an. Harry lächelte. „Na ja, bis auf die Sache mit Ron und Hermine ganz gut.“ Auch Remus lächelte nun, doch sie kamen nicht mehr richtig zum Gespräch, da nun Tom auftauchte. Harry drehte sich zu seinem baldigen Ehemann um, der mit einem Lächeln auf ihn zutrat und bekam große Augen.
 

Tom sah unglaublich aus. Er trug einen edlen schwarzen Anzug und seine Haare waren offen und die Strähnen umschmeichelten sein Gesicht perfekt. Er stand nun vor Harry und sah zu ihm runter. „Hey Engel, du siehst unglaublich aus.“, sagte er leise, dass nur Harry ihn hören konnte. Der wurde leicht rot lächelte ihn an. „Danke, du auch.“, flüsterte er und nahm den angebotenen Arm an. Als sie nun zum Eingang des Salons gingen, begann Harrys Herz zu rasen. Langsam kam die Nervosität in ihm hoch und aufgeregt klammerte er sich etwas fester an Tom. Als sie in den Salon traten, ertönte Musik. Vorne auf dem Podest stand bereits ein Zauberer, der sie trauen sollte. Während sie langsam näher traten, folgten auch ihre Gäste in Zweierreihen.
 

Die restliche Zeit verging für Harry wie in Zeitlupe. Die Rede des Zauberers, der sie traute dauerte, wie er fand, eine halbe Ewigkeit und ihn erreichte kaum ein Wort von dem, was der Mann da sagte. Erst als die Frage ertönte: „Tom Marvolo Riddle, wollen Sie Harry James Potter zu Ihrem Ehemann nehmen, so sprechen Sie mit ‚Ja, ich will.’“ „Ja, ich will.“, antwortete der Mann nun, als er sanft zu Harry runter sah, der lächelnd den Blick erwiderte, ehe auch dem Jüngeren die Frage gestellt wurde. Auch Harry antwortete mit: „Ja, ich will.“ Nur oberflächlich registrierte er, dass sie nun zu Ehepartnern ernannt wurden, so sehr war er von seinem Glück überschwemmt. Toms Gesicht kam seinem nun näher, ehe sich ihre Lippen zu einem liebevollen Kuss trafen und sie die Ringe austauschten. Glücklich kuschelte Harry sich an Tom.
 

Sie mussten ihre Ehe noch mit ihrem Blut besiegeln, was auch gleichzeitig dafür Sorge tragen sollte, dass ihre Verbindung zueinander sich trennte. Danach applaudierten die ganzen Menschen und glücklich sah Harry zu Tom hoch. „Ich liebe dich.“, flüsterte er. „Ich dich auch, Harry.“ Sie feierten in dem Salon noch bis spät. Harry unterhielt sich hier und da mal mit seinen Freunden, den Weasleys und seinen ehemaligen Lehrern, aber auch mit Todessern, doch die meiste Zeit hielt er sich bei Tom auf. Als gegen fünf Uhr noch ein Rest Gäste übrig war, war Harry doch ziemlich erschöpft und auch leicht angeheitert. Er sah sich nach Tom um und ging dann zu ihm. „Tom, ich möchte mich zurückziehen.“, sagte er in dessen Ohr. Tom sah ihn an und nickte dann. Er sagte nur noch Lucius bescheid, der in seiner Nähe stand und Hand in Hand mit Harry verließ er den Salon.
 

Von dem Gang aus trug er Harry dann nach oben in sein Schlafzimmer. „Ab nun, mein Engel, werden wir uns ein Schlafzimmer teilen.“ Er lächelte leicht und küsste Harry sanft. Auch er war etwas angeheitert, wenn nicht noch mehr als Harry. Harry kicherte nur. Sie brachten es beide nicht mehr fertig sich für das Bett fertig zu machen, sondern zogen sich nur noch ihre Anzüge aus, bis sie in Boxershorts dasaßen. Harry wurde leicht rot, denn Tom hatte ihn noch nie so nackt gesehen. Tom musterte ihn neugierig, ehe er sich zu Harry beugte, ihm über die Brust strich und ihn sanft küsste. „Ich liebe dich, Harry James Riddle.“ Harry musste durch den Einfluss des Alkohols leicht kichern. Trotzdem erwiderte: „Ich dich auch, Tommy.“
 

Sie legten sich hin und kuschelten sich aneinander. Harry strich mit zwei Fingern über Toms Oberkörper bis unter den Bauchnabel, von dem aus sich eine leichte Linie schwarzer Haare in dessen Boxershorts zog. Bei der leichten Berührung zuckten die Bauchmuskeln des Älteren und Tom grinste leicht. Harry sah amüsiert zu ihm hoch, ehe sein Blick mit einem Mal ernst wurde. „Tom?“ „Hm?“, etwas besorgt sah der Mann zu ihm. „Bitte schlaf mit mir.“ Etwas überrascht sah der dunkle Lord ihn an. „Meinst du das ernst?“ „Verdammt ernst.“, bestätigte Harry und er küsste Tom zusätzlich fordernd.
 

Der ging sofort auf den Kuss ein und streichelte Harrys Hüften. „Okay… hattest du denn schon mal?“ Harry schüttelte den Kopf und wurde leicht rot. Tom lächelte und küsste ihn. „Okay, ich bin auch ganz sanft.“ Er küsste Harrys Oberkörper und erhielt sofort ein wohliges Stöhnen zur Antwort. Sanft leckte er über eine von Harrys Brustwarzen. Der Jüngere keuchte auf. Sein ganzer Körper kribbelte und obwohl noch nicht viel passiert war, spürte er bereits, wie seine Erektion anwuchs. Auch Tom bemerkte das mit einem Lächeln. Er verwöhnte jede einzelne Hautstelle von Harrys Körper, die erreichen konnte mit Zunge, Zähnen, Lippen und Händen. Als er einmal kurz zu Harry aufsah, hatte der genüsslich die Augen geschlossen und den Kopf leicht in den Nacken gelegt.
 

„Ist das okay?“ „Jaha…“, konnte Harry nur heiser bestätigen, „Ah, Tom… das ist so… unglaublich.“ Harry war übermannt von seinen unglaublichen Gefühlen, die er verspürte und so noch nicht gekannt hatte. Tom lächelte und legte seine Lippen sanft auf Harrys. Vorsichtig strich er mit seinen kühlen Händen unter die Boxershorts des Jüngeren. Vorsichtig sah er Harry an. Der war wieder etwas rot, dennoch erwiderte er den Blick fest entschlossen. Tom lächelte und zog ihm die Boxer ganz aus. Harry wurde noch eine Nuance röter, als der Blick des Älteren nun neugierig auf die komplette Erregung fiel. Er sah Harry sanft an und während er ihn küsste, wühlte er in seiner Schublade, bis er eine kleine Tube fand.
 

Dann sah er Harry wieder an. „Hast du Angst?“ „Ein wenig…“, gestand der Kleinere nun doch wieder nervös. „Das brauchst du nicht, ich bin wirklich vorsichtig
 

...
 

[Adultteil]
 

...
 

Harry kuschelte sich an seinen Geliebten und bekam seinen Atem langsam wieder unter Kontrolle. „Danke Tom, das war unglaublich. So habe ich mir mein erstes Mal vorgestellt.“ Er lächelte zu dem Mann hoch und erhielt ein Kuss. „Ich fand es auch schön. Ich liebe dich.“, sagte Tom, als sie sich unter die Decke kuschelten. „Schlaf gut.“, nuschelte Harry noch und als Tom ihm dasselbe wünschte, war der Jüngere bereits am Schlafen. Tom küsste ihn noch auf die Stirn, ehe auch ihn die Müdigkeit übermannte und er ins Land der Träume kehrte. Beide erlebten eine ruhige und sehr entspannende Nacht mit sehr süßen und teilweise auch sehr erotischen Träumen.
 

---
 

Epilog

Am nächsten Tag wachten die beiden frisch Getrauten erst nachmittags auf. Der Duft von frischem Toast und Kaffee stieg in ihre Nase und als sie die Augen öffneten, sahen sie, dass auf einer extra Ablage am Bett ein Tablett mit leckerem Frühstück stand. Tom lächelte leicht und drehte sich zu Harry. Er küsste ihn sanft. „Morgen, Engel.“, sagte er etwas schlaftrunken. „Morgen, Tom.“, Harry lächelte noch etwas müde und kuschelte sich an den nackten Körper des Älteren. „Hm, ich habe noch nie so schön geschlafen wie heute Nacht.“, murmelte er und sah zu Tom hoch. „Der lächelte.“ Ich auch noch nicht.
 

Er streichelte Harrys Haare sanft aus der Stirn und lächelte dann. „Was ist?“, Harry sah ihn fragend an. „Die Narbe ist weg.“, sagte Tom nur, „Es hatte also Erfolg.“ „Was meinst du?“, Harry legte den Kopf schief. Tom seufzte tief. „Ich habe dir ja noch gar nicht meine eigentlichen Gründe für die Hochzeit erklärt.“ „Stimmt.“, sagte Harry. Tom legte sich zurück und Harry legte sich mit seinem Bauch auf Toms Bauch. Seine Ellenbogen stützte er auf Toms Brust ab und seinen Kopf in seine Hände, während er zu seinem Ehemann sah. Tom lächelte und streichelte kurz über Harrys Wange. „Ich war ziemlich geschockt, als Lucius mir damals erklärt hatte, ich solle dich, meinen größten Feind heiraten.“, er lächelte, „Da habe ich ja noch nicht ahnen können, dass du der wundervollste Mensch bist, denn ich je kennen lernen durfte.“
 

Harry lächelte leicht, schwieg aber. Er wollte nun endlich die Gründe erfahren und Tom war ja bereits dabei, ihm alles zu erzählen. „Nun, wie gesagt, Lucius hatte etwas herausgefunden. Das war vor etwa einem Monat. Mir ging es nicht gut, ich habe gemerkt, wie es mir immer schlechter ging und Lucius hatte auch bemerkt, dass ich irgendwie erschöpft und kränklich wirkte. Irgendwann bin ich dann einfach zusammengebrochen. Zum Glück waren Lucius und Severus zur Stelle. Severus hat mir einen Trank gegeben. Den musste ich nun immer wöchentlich einnehmen, damit ich am Leben bleibe, sonst wäre ich schon längst tot gewesen. Nun Lucius hat erstmal recherchiert, woran ich erkrankt bin und nach einem Bluttest stellte sich heraus, dass es etwas mit unserer Verbindung zu tun hatte. Ich denke, dir hat es so die letzten zwei Monate auch nicht immer besonders gut gegangen.“
 

Harry überlegte und nickte dann langsam. „Ja… ich bin auch kurz bevor Snape mich damals entführt hatte einmal zusammengebrochen, weil es mir ziemlich schlecht ging. Madam Pomfrey hatte gemeint, es ist ein Wunder, dass ich wieder aufgewacht bin, da mein ganzes Körpersystem schon einmal ausgesetzt hatte.“, sagte er überrascht. „Aber danach ging es mit meinem Gesundheitsempfinden wieder einiger Maßen.“ „Ja, das war bei mir auch so.“, bestätigte Tom, „Durch die Verbindung ging es uns beiden gleich schlecht und da der Trank auch mich wieder zum Leben gerufen hat, bist auch du wieder aufgewacht. Es ist so, dass in diesen Blitznarben noch immer der Avada - Fluch geschlummert hatte. Lucius hat herausgefunden, dass es passieren kann, dass er zu späteren Zeiten einsetzt und die Betroffenen töten, wann das ist halt nicht sicher. Nun, wir sahen also die einzige Möglichkeit, meinen Tod zu verhindern darin, die Verbindung zu trennen und das ging eben nur durch eine Hochzeit. Nun, aber den Rest muss ich dir ja nicht mehr erzählen.“
 

Harry nickte leicht. Das war alles ein wenig kompliziert, aber verständlich. Er sah wieder zu Tom. Der lächelte leicht und küsste Harry wieder. „Weißt du, im Nachhinein bin ich dankbar, dass ich diese Hochzeit einleiten musste. Ich liebe dich und ich bin froh, dich an meiner Seite zu haben. Ich kann mir nicht mehr vorstellen ohne dich zu leben. Außerdem hast du mich zu einem ganz anderen Menschen gemacht. Und ich bin dir sehr dankbar, dass du meine Gefühle erwiderst. Harry kuschelte sich enger an Tom. „Ich bin auch froh, dich zu haben. Schon komisch. Vor ein paar Wochen hätte ich noch allen den Vogel gezeigt, der mir gesagt hätte, ich würde mich eines Tages in dich verlieben.“ Sie grinsten sich beide an.
 

„Es ist schon verdammt viel passiert in den vier Wochen. Zwischen uns und allgemein. Und es gab immer wieder Überraschungen.“, Harry seufzte tief, „Wie zum Beispiel Rabastan.“ Tom hob seinen Kopf leicht an und küsste Harry sanft. „Mich hat das auch geschockt, aber er ist es nicht mehr wert und wir können auch gut ohne ihn glücklich werden. Wenigstens wissen wir, dass er eine falsche Schlange ist.“ Harry kicherte. „Was ist so lustig?“, Tom sah ihn verwirrt an. Harry bekam sich gar nicht mehr ein vor Lachen. „Na ja…“, sagte er und wischte sich eine Lachträne aus den Augen, „Schon komisch, dass ausgerechnet DU Schlangenvisage das Wort „falsche Schlange“ benutzt.“
 

Tom sah ihn verdutzt an und lachte dann auch. Er wuschelte durch Harrys Haar. „Ich liebe dich.“, sagte er noch mal sanft. „Ich dich auch.“ Harry kuschelte sich wieder an Tom. Er war unglaublich glücklich. Auch wenn er noch immer um Ron und Hermine trauerte und das mit Rabastan noch tief in seinen Knochen steckte, fühlte er sich unglaublich wohl. Er wusste, dass ab nun alles besser wurde und dass er in Tom den Mann gefunden hatte, mit dem er sein ganzes Leben verbringen konnte. Alles andere ließ er nun einfach auf sich zukommen. Er hatte Menschen, die ihn liebten und unterstützten, wenn mal wieder was sein sollte. Dafür war er sehr dankbar.
 

THE END
 

So, es ist also mal wieder geschafft, nachdem es bei dieser FF ein paar Höhen und Tiefen mit meiner Lust zum weiter schreiben gab, haben wir das Ende doch erreicht und ich freue mich über jeden Leser, der ebenfalls bis zum Ende durchgehalten und nicht aufgegeben hat =)

Wer noch immer nicht genug von mir hat, ich schreibe momentan an einer HarryXSeverus-Fanfik, die heißt: „Die Zeitreise“ und es sind schon einige Kapitel hochgeladen.

Wer mit dem Paring nichts anfangen kann, kann auch meine neue FF „Wolf-Night“ lesen. Vermutlich wird es eine HarryXTom, kommt ganz drauf an, was euch Lesern lieber ist

Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn ihr bei der FF reinschaut und mir vielleicht ein Review hinterlasst =)

Lg und vielleicht bis zum nächsten Mal

Shadè



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Kommentare zu dieser Fanfic (344)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Black_Soul_93
2014-12-12T09:18:50+00:00 12.12.2014 10:18
Also bis jetzt eine super geile ff
Und was das paaring angeht ganz klar tomxharry :-)
Von:  Omama63
2009-09-13T18:14:49+00:00 13.09.2009 20:14
Eine schöne FF und ein super Ende.
Von:  kaya17
2009-04-01T20:11:37+00:00 01.04.2009 22:11
Ach das ist wirklich ein schönes ende^^

Von:  Riafya
2009-03-31T13:13:29+00:00 31.03.2009 15:13
Das war ein schönes Ende.
Auch wenn das mit Rabastas schade ist... hätte ich wirklich nicht gedacht. Aber das zeigt dann wieder, dass er Harry wirklich liebte... nur leider gab es so ein zu großes Opfer. *seufz*
Es ist auch schön, dass Harrys Freunde seine Entscheidung akzeptiert haben. Wahrscheinlich wird jetzt wirklich alles gut. Und das gönne ich beiden.
Harry und Tom.
Ich freue mich schon sehr auf deine andere FF (bzw. auf ihre Forsetzung) und ich glaube, du hast mich erst einmal als Leser sicher. XD
Baba,
Ayako
Von:  toya-chan
2009-03-30T13:50:57+00:00 30.03.2009 15:50
O_o
böses rabastan!
aba mir gefällt das ende! ^_^
*begeistert is*
aba eigentlich schade das es scho vorbei is *seufz*
aba wirklich klasse,
vorallem freu ich mich für harry das er dennoch noch freunde hat die zu ihm stehen!!
lg
toja-chan
Von:  sann
2009-03-30T13:36:53+00:00 30.03.2009 15:36
tolles ende
hat mir sehr gefallen
Von:  miaga
2009-03-30T12:20:44+00:00 30.03.2009 14:20
klasse kapi.
Von:  Makoto-chan
2009-03-30T10:42:51+00:00 30.03.2009 12:42
super tolles ende...bin echt begeistert^^
obwohl ich echt nicht damit gerechnet hätte das Rabastan so etwas tut...bin echt enttäuscht von ihm...aber gott sei dank hat Harry ja Tom der ihn tröstet^^
die hochzeit ist echt klasse geworden...

also super ende das sich total schön lesen lässt genau wie den rest der fanfic^^

*dir kekse schenk*

lg Makoto-chan
Von:  Attika
2009-03-30T05:17:06+00:00 30.03.2009 07:17
wtf?
ich hatte ja mit vielem gerechnet, aba..rabastan??*schock*
mieser bastard!!-.-
nja..nu isses zu ende..
aba es ist ein sehr schönes ende.
harry und tom sind glücklich und das mit dem grund zu allem is auch geklärt...sehr schön^^(nur schade, dass jetz schluss is)
lg^^
Von:  sweet_tod
2009-03-29T22:27:25+00:00 30.03.2009 00:27
OO rabastan?? was hat der sich denn dabei bitte gedacht???
oki extrem großer liebeskummer?
aber es sagt einem auch das man nicht jedem trauen kann der nett zu einem ist!
eine versteckte botschaft WUHAHAHAHAHA
ich ahbe sie entziffert! *stolz ist*

der lemon war verdammt süß!
(was für ein wortspiel...)
naja du weist was ich meine :)

ja nu wann kommt denn der neue teil von zeitreise raus?
wenn der ff jetzt zuende ist musst du etwas zügiger bei den andern beiden schreiben ;)

ich hoff doch das ich noch ein paar ganz tolle ffs aus deiner feder zu lesen bekomme!!!!

lg
sweet




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