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Feel me

Miyavi x Kai
von

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Wieder da und neues Kapitel mitgebracht. Danke an die lieben kommischreiber <3
 

Kapitel 2
 

„Eingeschlossen?“, fragte Miyavi ungläubig und tätschelte Kai den Kopf. „Drücken und nicht ziehen, ne Kai?!“

Er lachte und drückte gegen die Tür, musste allerdings ebenfalls feststellen, dass sie verschlossen war. Probeweise zog er noch mal dran, aber nichts bewegte sich. Kai verdrehte die Augen. War klar, dass wieder so ein unqualifizierter Kommentar kommen musste. Er war ja schließlich auch mit Miyavi eingeschlossen. Er wollte sich gar nicht ausdenken, was er noch alles ertragen musste, für den Fall, dass sie hier wirklich für die nächsten paar Stunden oder sogar die ganze Nacht festsaßen.
 

„Drücken und nicht ziehen“, äffte er Miyavi abfällig nach und wandte sich ab. Der Blödmann sollte bloß nicht denken, er würde alles mit sich machen lassen.

„Ey, jetzt sei doch nicht sauer. War doch nur ein Spaß. Lass uns mal gucken gehen. Irgendwo müssen wir doch hier rauskommen.“
 

Miyavi marschierte den Korridor auf der Suche nach einem anderen Ausgang entlang. Kai folgte ihm und beobachtete, wie er in alle offenen Räume trat und nach einer Möglichkeit suchte, wie sie die Halle endlich verlassen konnten.

„Das kann doch nicht sein, dass es hier nirgends ein scheiß Fenster gibt, das sich öffnen lässt!“, murrte Miyavi und kickte gegen eine Tür, die knallend ins Schloss fiel.

„Lass uns doch mal oben auf der Tribüne schauen“, schlug Kai schließlich vor. Bisher hatten beide nicht daran gedacht auf den Zuschauerrängen nach einem Ausgang zu suchen. Gemeinsam gingen sie die Treppen hoch und sahen sich um. Der obere Teil der Halle war zwar verglast, wies aber ebenfalls kein Fenster oder einen weiteren Ausgang auf.
 

„Mist!“

Miyavi ließ sich auf einen der Plastiksitze sinken, stellte seine Taschen ab und zog sich die Kapuze vom Kopf. „Und was machen wir nun?“

Kai zuckte mit den Schultern und ließ sich auf den Platz neben Miyavi sinken. Er hatte keine Ahnung, was sie tun sollten.

„Lass uns jemanden anrufen, der dem Hausmeister Bescheid gibt. Dann sind wir in 'ner halben Stunde hier raus. Gib mal dein Handy!“

Miyavi streckte die Hand zu Kai aus und wartete darauf, dass er ihm sein Handy gab.
 

„Mein Handy hab ich zuhause gelassen...“, erklärte Kai langsam und biss sich auf die Lippe. Klar, jemanden anzurufen wäre die einfachste Möglichkeit gewesen, da hatte er auch schon dran gedacht, aber er hatte sein Telefon eben nicht mit in die Schule genommen.

„Was? Aber wer lässt denn sein Handy zuhause?“, rief Miyavi entsetzt und fasste sich an den Kopf. Das wäre ihre Chance gewesen hier rauszukommen!

„Es ist verboten. Dann ruf doch mit deinem an!“, erwiderte Kai schnippisch und verschränkte bockig die Arme vor der Brust.

„Das wurde mir heute während der Mathestunde abgenommen“, gab Miyavi allerdings kleinlaut zu. Kai lachte sarkastisch auf.

„Siehst du, deswegen nehm ich mein Handy nicht mit.“
 

Einige Minuten saßen sie schweigend nebeneinander. Schließlich stand Miyavi auf.

„Also. Das kann doch gar nicht sein, dass wir hier eingeschlossen sind. Die Halle wird doch auch noch von anderen Sportgruppen genutzt. Schwangerschaftsgymnastik oder was weiß ich. Kinderturnen. Da kommt bestimmt heute noch jemand mit 'nem Schlüssel und dann können wir raus!“, sagte er zuversichtlich. „Und lass uns in der Zwischenzeit mal nach den Notausgängen gucken.“

Er schnappte sich seine Sachen und wartete auf Kai, damit sie gemeinsam wieder nach unten gehen konnten.
 

Die Notausgänge befanden sich an beiden Seiten der Halle.
 

Öffnen nur im Notfall – Zuwiderhandlung wird bestraft
 

Öffnen nur im Notfall. War das ein Notfall? Nein. Sie befanden sich schließlich nicht in Lebensgefahr oder so. Miyavi musste automatisch an seine Schulakte denken, deren Liste mit Tadeln ohnehin schon lang genug war, während Kai an seine noch blütenreine Akte dachte. Vielleicht ließen sie das mit den Notausgängen doch sein. Irgendwann würde ja doch noch jemand mit einem Schlüssel kommen. Spätestens am nächsten Morgen...
 

„Naja, jetzt wo wir schon mal hier sind, lass uns das ausnutzen!“

Miyavi ging zurück in die Halle, wo er seine Sachen auf den Boden warf. Kai folgte ihm, legte seine Taschen daneben und zog sich ebenfalls die dicke Winterjacke aus.

„Was hast du vor?“, fragte er, als Miyavi wieder den Geräteraum ansteuerte und sich dabei die Ärmel seines Hemds hochkrempelte.

„Ich will jetzt Spaß haben. Lass uns noch ein bisschen Fußball spielen!“, rief Miyavi und kam mit einem Ball unter dem Arm wieder zurück. Kai wusste, wie gerne er Fußball spielte und da sie ohnehin nichts besseres zu tun hatten, um die Zeit totzuschlagen, konnte er genauso gut ein wenig mit ihm spielen.
 

„Na los, mach schon!“

Ungeduldig kickte Miyavi den Ball in Kais Richtung, der ihn mit dem Fuß abfing, ein wenig damit dribbelte und dann zurück zu Miyavi spielte, welcher gleich sein ganzes Können vorführte, den Ball hoch in die Luft schoss und abwechselnd mit Knie und Kopf wieder hochstieß.

Der Ballwechsel ging eine ganze Weile hin und her, bis beiden die Lust daran verging. Zu zweit ließ sich Fußball eben doch nicht so gut spielen und den Ball nur hin und her zu schießen, machte irgendwann einfach keinen Spaß mehr.
 

Aber Miyavi wäre nicht Miyavi, wenn er nicht schon etwas anderes geplant hätte.

„Los, lass uns Trampolin springen!“

Er lief zurück in den Geräteraum und schob eines der kleinen Trampoline heraus. Zwar gab es auch noch ein großes Trampolin, auf dem man auch richtig hoch in die Luft springen und Salti machen konnte, doch Miyavi schien sich diesmal tatsächlich mit dem kleinen Trampolin zufrieden zu geben. War Kai nur ganz recht, denn das große Trampolin war viel zu schwer und es wäre zu anstrengend gewesen, es nach draußen in die Halle zu befördern.
 

Kai selbst setzte sich währenddessen auf eine Bank am Rand und schaute Miyavi dabei zu, wie er munter auf und ab sprang und dabei freudig rumjohlte. Er wusste, dass es noch mehrere Trampoline gab, aber er hatte keine Lust auf Hüpfen. Stattdessen grübelte er erneut über die seltsame Beziehung, die er und Miyavi hatten. Eigentlich war keinem von beiden geholfen, wenn sie tot schwiegen, was auf der Party zwischen ihnen passiert war, aber wenn man 16 war, war es verdammt schwer über solche Dinge zu sprechen, ohne im Erdboden versinken zu wollen. Kai hatte überhaupt keine Ahnung, wie er so etwas zur Sprache bringen sollte. Und er wusste auch immer noch nicht, ob er seine Gefühle zu Miyavi zulassen sollte. Vielleicht würde er ja schon in ein, zwei Wochen jemand anderes sehen, in den er sich verknallte, und die ganze Aufregung um Miyavi wäre umsonst gewesen. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, dass er so schnell jemanden fand, der Miyavi das Wasser reichte. So verrückt er auch war, so besonders war er ebenfalls.
 

Gerade war er dazu übergegangen, seltsame Figuren in der Luft zu machen. Zwar versuchte er sich nicht an Überschlägen, machte allerdings wilde Drehungen im Sprung, zappelte wild mit Armen und Beinen in der Luft herum und kam meistens gefährlich nahe am Rand des Trampolins wieder auf. Wenn er so weitermachte, war es nur eine Frage der Zeit bis er auf dem Boden landete und sich womöglich verletzte.
 

„Pass auf, dass du dir nicht weh tust!“, rief Kai vorsichtshalber und ohrfeigte sich daraufhin sogleich innerlich für seinen gutgemeinten Rat, denn natürlich hatte Miyavi eine für ihn typische Antwort parat.

„Awww Kai-chan. Hast du Angst um mich? Liegt dir was an mir?“, rief er lachend und machte fröhlich weiter. Kai verdrehte die Augen.

„Nee. Aber was soll ich denn mit dir anfangen, wenn was passiert? Wir haben kein Telefon und können hier nicht raus.“

„Dann drückst du einfach den Notausgang auf und alle werden zu meiner Rettung eilen!“

„Das ist nicht lustig.“

„Okay, ich hör ja schon auf.“
 

Tatsächlich verringerte Miyavi sein Sprungtempo, bis er schließlich so viel an Höhe verloren hatte, dass er einfach vom Trampolin hopsen konnte und zu Kai lief.

„Hey, alles in Ordnung? Du guckst so bedröppelt“, wollte er wissen, nachdem er sich neben den Kleinen gesetzt hatte. „Bist du sauer? Das wollte ich nicht!“

Kai überlegte kurz, kam aber zu dem Schluss, dass er Miyavi lieber nicht sagen wollte, worüber er sich gerade Gedanken gemacht hatte. Stattdessen brachte er etwas an, das ihm auch schon durch den Kopf gegangen war.
 

„Nein, es ist nur... Es weiß doch niemand, dass wir hier sind. Unsre Eltern werden sich bestimmt Sorgen machen, wenn wir nicht nach Hause kommen.“, erklärte er und sah dabei Miyavi zum ersten Mal seit zwei Wochen richtig in die Augen. Sein Herzschlag beschleunigte sich sofort und er wandte den Blick wieder ab. Es konnte doch nicht sein, dass Miyavi so eine Wirkung auf ihn hatte!

„Stimmt. Daran habe ich gar nicht gedacht. Meinst du, dass du Ärger bekommst?“, wollte Miyavi daraufhin wissen.

„Weiß nicht, aber meine Mutter wird umkommen vor Sorge, wenn ich plötzlich verschwunden bin. Deine nicht?“

„Naja prinzipiell schon, aber sie ist Krankenschwester und hat im Moment Nachtschichten. Sie wird also gar nicht merken, dass ich nicht da bin. Und meine Geschwister, keine Ahnung.“

„Und dein Vater?“

„Scheidungskind.“

„Tut mir leid“, murmelte Kai entschuldigend. Eigentlich hatte er gewusst, dass Miyavis Eltern getrennt lebten, aber in diesem Moment hatte er es einfach vergessen.
 

Miyavi schaute zu Kai, der mittlerweile auf seine Füße starrte, und legte schließlich vorsichtig einen Arm um den Kleineren

„Macht nix. Und dass wir hier festsitzen, können wir ja leider nicht ändern. Also mach dir mal keinen Kopf drum, okay?“

Kai nickte und lehnte sich ein bisschen an Miyavis warmen Körper. Er wollte das zwar eigentlich nicht, aber es fühlte sich gerade einfach zu gut an und so genoss er stumm die Gegenwart des Anderen, unterdrückte aber dennoch den Impuls auch einen Arm um Miyavi zu legen. Was zuviel war, war zuviel und solange diese unausgesprochene Nacht bei Ruki zwischen ihnen stand, wollte er lieber Distanz wahren.
 

„Ich hab Durst!“, sagte er schließlich und stand auf. So sehr er Miyavis Nähe auch genossen hatte, für länger als ein paar Minuten hielt er sie nicht aus. Er wollte so gerne wieder mehr, wollte ihn küssen und mit ihm kuscheln, aber er war zu stolz, um einen Schritt auf ihn zuzumachen. Selbst wenn er über seinen Stolz hinwegsah, würde er sich schlicht ergreifend nicht trauen mit Miyavi über seine Gefühle zu sprechen. Die Angst, zurückgewiesen zu werden, war zu präsent.
 

Er lief zu seiner Tasche und holte eine Flasche heraus, die seine Mutter am Morgen für ihn mit Apfelsaft gefüllt hatte. Er nahm einen großen Schluck und stellte dann fest, dass er auch Hunger hatte. Normalerweise würde er jetzt zuhause sitzen und zu Abend essen, aber er war immer noch in der Sporthalle eingeschlossen und hatte nichts Essbares in seinem Rucksack. Im Eingangsbereich der Halle gab es einen Automaten, an dem man Getränke kaufen konnte. Er war sich nicht sicher, aber vielleicht gab es auch etwas Essbares zu kaufen. Er nahm seinen Geldbeutel und machte sich auf den Weg zum Automaten. Miyavi trottete ihm hinterher.
 

Beim Automaten angekommen, studierte Kai das eher bescheidene Angebot. Von Getränken abgesehen, gab es auch einige Schokoriegel, aber satt machten die ja auch nicht. Wahrscheinlich würden sie ihn nur hungriger machen.

„Was ist denn?“, fragte Miyavi und wackelte gelangweilt mit dem Kopf, nachdem Kai einige Minuten lang einfach nur auf die Schokoriegel gestarrt hatte.

„Ich hab Hunger“, erklärte er und wog in Gedanken immer noch ab, ob er jetzt Schokolade essen sollte. Dabei bemerkte er gar nicht, wie Miyavi sich blitzschnell hinter ihn schlich.

„Ich hab auch Hunger. Aber auf was anderes!“, raunte er plötzlich in Kais Ohr, biss ihm leicht ins Ohrläppchen und legte seine Hände auf seinen Bauch.
 

„Lass das!“

Wie von der Tarantel gestochen sprang Kai auf, schubste Miyavi von sich und brachte einige Meter Distanz zwischen sie. Wütend funkelte er ihn an und ohne nachzudenken, begann er loszuplappern: „Hör doch einfach mal auf mit diesem ganzen Scheiß. Es nervt einfach nur! Es ist ja nicht so, als wenn ich dich nicht mögen würde, aber deine blöden Sprüche machen alles kaputt und ich hab langsam echt keinen Bock mehr mir den ganzen Mist anzuhören!“
 

„Du magst mich?“

Miyavi sah Kai verwundert an und ging zwei Schritte auf ihn zu. Kai errötete automatisch, senkte kurz den Blick, sah Miyavi dann aber wieder an.

„Ja.... Scheiße!“
 

Nun wusste Miyavi es eben doch. Kai war es zwar furchtbar unangenehm, dass er ihm seine Gefühle derart gestanden hatte und dass er überhaupt gesprochen hatte ohne nachzudenken – das musste Miyavis Einfluss sein!– , aber immerhin war die Wahrheit nun raus und er brauchte sich den Kopf nicht mehr mit was wäre wenn Fragen zu zerbrechen.

Unsicher biss er sich auf die Unterlippe und wartete auf eine Reaktion von Miyavi, der ihn lediglich stumm ansah. Dann allerdings machte er einen Satz auf Kai zu, zog ihn in eine stürmische Umarmung und drückte ihm einen ebenso stürmischen Kuss auf den Mund.

Kai jedoch stemmte seine Hände gegen seine Brust und drückte ihn von sich weg. Prinzipiell hatte er ja nichts dagegen von Miyavi geküsst zu werden, allerdings gefiel ihm nicht, dass er es einfach tat, obwohl die Fronten zwischen ihnen immer noch nicht wirklich geklärt waren.
 

„Und das nervt mich auch! Dass du immer alles einfach machst, wie es dir in den Kram passt. Ohne überhaupt mal zu fragen, ob der Andere einverstanden ist. Du nimmst dir einfach was du willst“, meckerte er los und kümmerte sich nicht darum, dass Miyavi gerade alles aus dem Gesicht fiel. Es gab ohnehin viel zu wenig Menschen, die Miyavi seine Grenzen aufzeigten. Selbst die Lehrer ließen ihm einiges durchgehen. Aber nicht mit Kai. Er wollte eine gleichberechtigte Beziehung und keinen Freund, der sich nahm, was er wollte und wann er wollte.
 

„Aber Kai! Du hast gerade gesagt, dass du mich magst. Und ich mag dich ja auch. Wieso darf ich dich dann nicht küssen?“, fragte Miyavi verwirrt, kratzte sich am Kopf und sah sich um, als könne er die Antwort irgendwo im Korridor finden.

„Weil du dir nicht nehmen kannst, was du willst. Vielleicht fragst du mich auch mal? Hab ich gesagt, dass ich dich küssen will? Du bist total rücksichtslos!“

„Ich bin gar nicht rücksichtslos. Ich bin nur impulsiv. Tut mir leid. Ich werde versuchen mich zu bessern.“, versprach Miyavi und ging wieder einen Schritt auf ihn zu. Kai ließ es gewähren. Miyavis Versprechen machte ihm Hoffnung. Zwar war ihm klar, dass er sich nicht grundlegend ändern würde, aber das wollte er auch gar nicht. Er wollte einfach nur, dass Miyavi ein bisschen mehr auf seine Gefühle und Bedürfnisse Rücksicht nahm.
 

„Und keine dummen Sprüche mehr?“

Miyavi biss sich auf die Lippe. „Keine dummen Sprüche mehr. Ich werd' mich zusammenreißen. Aber bitte gib mir eine Chance!“

„Mmh“, griente Kai schließlich und tat so als wenn er nachdenken würde, „das muss ich mir noch überlegen. Mal schauen, wie du dich heute noch so schlägst.“

Mit diesen Worten ließ Kai einen perplexen Miyavi stehen und lief zurück in die Halle.
 

Nur langsam folgte Miyavi ihm und beobachtete, wie Kai sich seinen Rucksack schnappte und das andere Ende der Halle ansteuerte, wo die dicke, weiche Matte für den Hochsprung an der Wand lehnte. Kai drückte sie von dieser, so dass sie mit einem dumpfen Knall auf dem Boden landete und warf sich darauf. Sie war herrlich weich und bequem. Er schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Eigentlich könnte er jetzt schlafen. Eigentlich... Wären da nicht die Millionen Ameisen, die gerade in seinem Herzen und seinem Bauch brasilianische Volkstänze aufführten. Vielleicht würde das mit ihm und Miyavi ja doch klappen. Kein heimliches Anschmachten mehr aus der Ferne, keine Träume, für die er sich schämen musste, weil sie feucht endeten (na ja die würde er wahrscheinlich trotzdem noch haben). Vielleicht würde es klappen... Er wünschte es sich so sehr. Wenn Miyavi es ernst meinte, würde er sich zusammenreißen. Wenn nicht, wusste Kai was er zu tun hatte.
 

„Was hast du denn jetzt vor?“, fragte Miyavi, nachdem er bei Kai angekommen war und sich neben ihn setzte. Kai öffnete ein Auge und schmunzelte. Eigentlich war es ja ganz schön gemein von ihm Miyavi so in der Luft hängen zu lassen, aber irgendwie genoss er es auch.

„Lass uns Hausaufgaben machen“, schlug er vor, drehte sich auf den Bauch und kramte in seinem Rucksack nach Heften und Büchern. Auch Miyavi holte seine Schulsachen hervor und legte sich neben Kai, kam nicht umhin diesem verstohlene Seitenblicke zuzuwerfen, die Kai allerdings nicht unbemerkt blieben. Als sich ihre Blicke trafen, lächelte Kai ihn kurz an, steckte die Nase dann aber wieder in sein Geschichtsbuch.
 

Gemeinsam erledigten die beiden ihre Hausaufgaben, Kai half Miyavi in Mathe, weil er am Morgen zu sehr mit seinem Handy beschäftigt gewesen war, anstatt aufzupassen, und Miyavi half Kai im Gegenzug bei den Englisch Aufgaben.
 

Tatsächlich schaffte Miyavi es sich normal zu verhalten. Kai merkte zwar, dass er die eine oder andere Bemerkung auf den Lippen hatte, aber im letzten Moment runterschluckte. Er gab sich wirklich Mühe und Kai war froh darüber. Es gefiel ihm, wie sie nebeneinander lagen, ihre Schultern berührten sich gelegentlich, und gemeinsam ihre Hausaufgaben erledigten. Er stellte sich vor, dass es ab sofort immer so sein könnte. Natürlich nicht in der Sporthalle, sondern bei ihm oder Miyavi zuhause. Und danach... Allein beim Gedanken daran lief ihm ein eiskalter Schauer den Rücken runter und seine Nackenhaare richteten sich auf.
 

„Frierst du?“, fragte Miyavi, der die Reaktion mitbekommen hatte, sofort.

„Naja. Irgendwie wird’s schon ein bisschen kalt oder nicht? Scheint irgendwie windig zu sein.“

Kai setzte sich auf und sah sich um. Natürlich erübrigte es sich, eine Sporthalle selbst im Winter zu beheizen, doch jetzt, wo sie einfach nur rumlagen und sich nicht bewegten, merkte Kai, wie die Kälte langsam in seine Knochen kroch. Irgendwo mussten offene Lüftungsschlitze kalte Luft in die Halle reinlassen, denn es zog ein wenig. Mittlerweile war es draußen auch stockduster.

Miyavi richtete sich ebenfalls auf und griff nach Kais schwarzer, mit dem Schullogo verzierter, Sweatshirtjacke und half ihm in das Jäckchen. Er ließ es sich nicht nehmen, auch noch den Reißverschluss zu schließen und bis nach oben zu ziehen.
 

„Darf ich dich in den Arm nehmen?“, fragte er daraufhin vorsichtig und wartete Kais Nicken ab, bevor er näher an ihn rückte und einen Arm um ihn legte. Kai kuschelte sich sofort an ihn. Wirklich kalt war ihm zwar noch nicht und er hatte auch noch seine Jacke neben sich liegen, aber von Miyavi gehalten und gewärmt zu werden, war schon nicht schlecht. Überhaupt war er froh darüber, wie sich der Abend entwickelt hatte, nachdem er Miyavi, wenn auch eher ungewollt, seine Gefühle gestanden hatte. War ihm das anfangs eher unangenehm gewesen, merkte er, dass es wirklich keinen Grund dazu gab. Miyavi riss sich für ihn zusammen, war richtig lieb und sanft.
 

„Darf ich dich küssen?“

Nachdem sie eine Weile einfach nur so da gesessen und die Gegenwart des jeweils anderen genossen hatten, hatte Miyavi wieder zaghaft die Stimme erhoben und wartete darauf, dass Kai ihm die Erlaubnis gab, ihn küssen zu dürfen.

Wieder nickte Kai nur und hatte gerade noch Zeit seine Augen zu schließen, ehe sich Miyavis Lippen sanft auf seine pressten. In Gedanken hatte er sich oft ausgemalt, wie es sein würde, ihn wieder zu küssen, doch die Realität überstieg jegliche Vorstellungen. Seine Lippen und der Kuss waren sanft und langsam, schickten eine Welle von Wärme und Geborgenheit durch Kais Körper. Er brach den Kuss kurz und wechselte seine Position, setzte sich rittlings auf Miyavis Schoß und schmiegte sich so gut es ging an ihn, während er zu einem neuen Kuss ansetzte. Eine Hand legte er an Miyavis Schulter, die andere auf seine Hüfte, doch dort ruhte sie nicht lange, denn Miyavi nahm sie und verflocht ihre Finger miteinander, während er mit seiner anderen Hand über Kais Rücken streichelte.
 

Kai lächelte in den Kuss. Der Moment war pure Glückseligkeit und wenn es nach ihm ging, würden sie ewig so dasitzen. Zumindest für die nächsten Minuten verharrten sie in dieser Position und küssten sich stumm. Die einzigen Geräusche, die zu hören waren, waren die gelegentlichen, leisen Geräusche, als sie den Kuss langsam vertieften, und ihre immer unregelmäßiger werdende Atmung. Als Kai glaubte keine Luft mehr zu bekommen, löste er sich von Miyavi, lächelte ihn kurz an und drückte ihn dann nach unten auf die Matte. Er ließ sich neben ihn auf die Seite fallen und legte einen Arm um Miyavis Hüfte. Miyavis eigene Berührungen dagegen waren zaghaft.
 

„Alles in Ordnung?“, wollte Kai daraufhin wissen und streichelte über Miyavis Wange, welcher seine Hand einfing und seine eigene darüber legte, sein Gesicht in die Berührung schmiegte.

„Darf ich jetzt richtig mit dir zusammen sein?“

Mit geröteten Lippen und Wangen sah Miyavi Kai erwartungsvoll an, welcher über dessen Wortwahl nur schmunzeln konnte.

„Ja, darfst du!“, hauchte er leise und verschloss ihre Münder zu einem weiteren Kuss, der seine Worte besiegeln sollte.
 

Tbc.
 

*Winke* =)



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Saki-hime
2009-05-06T21:07:46+00:00 06.05.2009 23:07
Da ich beim nächsten Pittelchen kein Kommi machen kann *es trz gelesen hat x3*, halt hier -^^-
Aaaaaalso~
deine FF ist ya derbst kawaii *///*
...und überhaupt bin ich sprachlos *_*
Also mein Zuckerbedarf der nächsten Jahre wäre gedeckt! x33~
hach deine FF ist einfach nur Liebe! <3

Saki-hime *flausch*
Von: abgemeldet
2009-04-07T18:01:10+00:00 07.04.2009 20:01
Das ist ja total schön geschrieben!!
Und so romantisch...
Schade, dass ich das nächste Kapi nicht lesen kann^^
Von: abgemeldet
2008-09-12T17:43:20+00:00 12.09.2008 19:43
eine Traum ff *_______________________________________________*
einfach...unbeschreiblich schön...du kannst das alles soo~ super toll schreiben und beschreiben..(auch die anderen ff's)
*fan desu*
vllt kommt ja iwann noch ne neue miyavi x kai ff..*gg*
das paaring ist sooooo tollig und süßßßß ~ ( mein lieblings paaring^-^)
LG
Von: abgemeldet
2008-08-04T12:04:36+00:00 04.08.2008 14:04
aww~
wie süß *o*
ich hätte nicht gedacht, das Miyavi so sanft sein kann *_*
die FF ist so schön beschriben~
sie gefällt mir^__^
weiter soo~
freue mich auf fortsetzung^_^

Das Yuka
Von:  -shiyuu
2008-08-03T18:44:30+00:00 03.08.2008 20:44
awwwwwwwwww~
>.<
das kapitle ist mal wieder total toll~die beiden sind so süß zusammen!!!
*schamcht*
ich finds gut dass kai myv mal in seine grenzen weist ^^
und der schluss ist so toll *o*
dass myv so niedlich fragt ob sie jetzt zusammen sien können~
hach...
konnt ema wieda net aufhörne rumzuawwwwwwwwen ^^
aba ist ja bei deinen ffs öfter mal so ^-^
freu mich schon aufs letzte kap ^________^
Von: abgemeldet
2008-08-02T17:28:07+00:00 02.08.2008 19:28
arwwwwwwwwwwww.......diese story ist ja soooooooo süß *quietsch* X3
und ich fand das so niedlich, als miyavi zum schluss so lieb zu kai war und andauernt nachgefragt hat um ja nichts falsch zu machen.....argh....*mit zuckerüberdosis tot in der ecke lieg*
also ich freu mich schon ganz doll aufs nächste kapi und bin mega gespannt!!!!
also mach bitte gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter
*bettel*
*ganz lieb schau*
lg hiza ^-^
Von:  -Kaipin_Lover-
2008-08-02T12:13:37+00:00 02.08.2008 14:13
oh gott **
das is sooooo süß *sterb
ich liebe es, aber das sag ich dir ja eh andauernd :3
"dass er überhaupt gesprochen hatte ohne nachzudenken – das musste Miyavis Einfluss sein!–" <<< da musst ich so lachen XDDD

die liebe~~~~

mehr **~~~~~
Von:  Kyo_without_love
2008-08-02T06:52:57+00:00 02.08.2008 08:52
*_*
die story is voll interesant x33
richtig süßes kapitel x33


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