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Vorboten einer Liebe

von

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Das Ende aller Träume und der Beginn der Zukunft

„…So sprach der große Fürst“, endete Professor Kazukaga sein Zitat.

Akiha seufzte leise. ‚Wieso müssen wir heute nur über diesen doofen Fürsten reden?’, dachte sie bei sich, als sie ihre letzten Gedanken nieder schrieb. Sie setzte noch ein Ausrufezeichen hinter dem letzten Satz und schaute dann auf. Ihre Züge wurden weicher, als sie Professor Kazukaga ansah. ‚Wieso bin ich nur so jung? Wieso ist er nur älter als ich?’, fragte sie sich wohl zum tausendsten Mal. ‚Er mag ein Professor sein, aber er ist auch nicht viel Älter als ein junger Lehrer. Gerade mal 35. Und doch…trennen uns Welten.’, dachte sie schwärmerisch und traurig zugleich. Sie sah, wie Professor Kazukaga auf seine Armbanduhr schaute, seinen Blick hob und zu grinsen anfing. Sie lächelte leicht und begann damit ihre Sachen zu packen. „Ihr habt es ja wohl bereits gemerkt.“, begann er in einem freundlichen und auch ein wenig belustigten Ton „Ihr seid entlassen. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!“

Sie lachte leise, als die anderen, die aus ihren Schlafähnlichen Zustand hervor mümmelten, ebenfalls eilig begannen ihre Sachen zu packen. „Hey, Akiha.“, sprach sie plötzlich von hinten jemand an. Sie drehte sich um und lächelte Freundlich. „Was gibt es, Sven?“, fragte sie, als Sven, der eilig aus seiner Reihe huschte und sich zu ihr begab. „Hast du…heute schon etwas vor?“, fragte er sie, wobei sie einen leichten Anflug von Schüchternheit in seiner Gestik und Mimik vernahm. „Ja, leider. Ich habe meiner Mum versprochen sie übers Wochenende zu besuchen.“, antwortete sie schnell. Sie sah ihm seine Enttäuschung an, obwohl er mit freundlicher Stimme sagte: „Oh. Dann wohl ein anderes Mal.“ Sie nickte nur und fühlte bereits, wie ihr schlechtes Gewissen hoch kroch. ‚Wie lange muss ich ihn noch belügen?’, fragte sie sich im stillen. Sie sah ihm hinterher, wie er aus dem Saal ging und wie auch der Rest langsam, wie eine Welle aus der Tür schwabte und letztendlich nur noch sie selbst, einige Spätzünder und Professor Kazukaga zurück blieb.

Sie atmete langsam ein und aus und ging langsam, bedächtigen Schrittes die Treppe hinab zum Pult von ihrem Professor. Als er plötzlich aufschaute und in ihre Augen sah, da stockte ihr der Atem. „Kann ich etwas für sie tun, Asakura?“, fragte er sie mit seiner für sie unwiderstehlichen Stimme. Ihr Herz schien für einen Moment auszusetzen, nur um dann in doppelter Geschwindigkeit vorzupreschen. ‚Er weiß, wie ich heiße… ’, dachte sie zunächst verwundert. ‚Ach bin ich dumm. Natürlich weiß er wie ich heiße. Er muss ja die Namen der Studenten wissen…’, dachte sie und errötete. Sie senkte leicht den Blick, damit er es nicht sehen konnte. ‚Ich kriege keinen Ton heraus…’, dachte sie überrascht und auch erschrocken, als sie etwas sagen wollte. Sie atmete langsam ein und aus und sagte: „Ich liebe dich.“ Sie schloss die Augen und fragte sich nun, was er sagen würde. „Widerhohlen sie das bitte in einer für mich verständlichen Lautstärke.“, sagte in einem strengen, aber doch sanften Ton. Sie spürte, wie abermals ihr Gesicht zu brennen anfing. ‚Wieso passiert das immer mir? Und immer in den dümmsten Situationen!’, fragte sie sich wütend und peinlich berührt. „Was willst du mir den mitteilen?“, fragte er sie dann in einem freundlichen, aber ruhigen Ton. Ihr Herz schlug wie wild. ‚Er hat so eine sanfte Stimme. Wieso nur. Wieso merkt er nicht, wie sehr ich ihn liebe?’, ging es ihr durch den Kopf, als seine Stimme ihre Ohren erreichte und ihren Körper zum Vibrieren gebracht hatte. Sie hob den Kopf und atmete tief durch. ‚Ich muss es ihn sagen. Ich will wissen, ob ich eine Chance habe!’, dachte sie fest entschlossen. „Ich…ich… - Könnten sie das bitte für mich nachsehen?“, stammelte sie und hielt ihm anschließend den Stapel Briefe hin, die sie immer bei sich trug und die sie jedes Mal, wenn sie in seinen Stunden war, schrieb, sie aber nie übergeben hatte. „Natürlich, wenn es nichts weiteres ist…“, sagte er. Es schien, als würde er versuchen ihr Verhalten zu durchleuchten. Doch bevor sie auch nur noch einen dunkleren Rot-Ton annehmen konnte, hatte er auch schon die Briefe in seiner Hand und steckte sie in eine Mappe. ‚Wenigstens etwas…’, dachte sie leicht enttäuscht. ‚Wenigstens kann ich mir da sicher sein, dass er sie ließt. Auch wenn ich es ihm nicht sagen kann. Verflucht soll meine Schüchternheit sein!’, dachte sie und sah ihn an.

Sie sah zu wie er seine Sachen packte und verlor sich in ihren Gedanken, wie schön es wäre, wenn sie ihm nahe sein könnte. Als er sich abrupt umdrehte zuckte sie innerlich zusammen. Sie erwachte aus ihrer Tagträumerei und sah ihn ein wenig unschuldig an. „Kann ich sonst noch etwas für sie tun?“, fragte er sie. Sein Tonfall war überrascht. Sie wollte etwas sagen, doch sie öffnete ihren Mund nicht. Es war, als hätte sie einen Frosch im Hals, der es ihr nicht mal erlaubte, den Mund zu öffnen. Sie wollte nicht länger hier bleiben, wo sein Blick sie hilflos machten. Sie schüttelte drum nur den Kopf und floh aus dem Saal. ‚Ich bin so dumm. Er wird nun wer-weiß-was von mir denken!’, dachte sie bestürzt.

Wie ein Roboter lenkten ihre Füße sie in Richtung U-Bahn. Sie seufzte leise, als sie in der Wartehalle stand und auf ihre Bahn wartete. ‚Manchmal frage ich mich, wieso ich überhaupt so logisch denken kann, wenn ich doch wieder unlogisch handle…’, sie seufzte resigniert auf und stieg in ihre Bahn, die vorgefahren war.

In ihrer Wohnung angekommen warf Akiha ihre Tasche und ihre Jacke auf ihren Schreibtisch, zog schnell ihre Schuhe aus und ließ sich anschließend ins Bett fallen. Sie dachte noch lange über den heutigen Tag und vor allem über den Verlauf ihrer missglückten Liebeserklärung nach, doch letztendlich forderten die langen Nächte ihren Tribut und sie schloss die Augen.

Schwaches Licht drang durch die Wasseroberfläche. Ein Schatten bewegte sich in dem Licht. Es sah eigenartig aus, aber auch wieder vertraut. Als der Schatten langsam größer wurde konnte man ihn besser erkennen. Es war ein Kamm. Auch die Farbe wurde langsam klarer. Es hatte eine grüne Farbe. Eine Hand reckte sich empor, in Richtung des Kamms. Die Hand umschloss den Kamm und zog ihn dann mit sich hinab in die tiefe Schwärze. Was blieb war eine kleine Luftblase, die wie eine Träne aussah und welche langsam empor stieg, in Richtung Oberfläche.

Akiha öffnete mit einem Ruck die Augen. Sie spürte etwas Nasses ihre Wange hinab laufen, wie ein kleines Rinnsal. Als sie ihre Hand über dieses Nasse etwas fahren ließ, bemerkte sie, dass deren Ursprung von ihren Augen kam. Sie weinte. ‚Was ist hier los…? Wieso weine ich?’, fragte sie sich verstört und setzte sich auf. Sie griff zu ihrem Nachtisch und nahm sich ein Tempo, um die Augen zu trocknen. ‚Ich muss irgendetwas geträumt haben…’, dachte sie bei sich.

Sie schloss wieder die Augen und versuchte sich Einzelheiten des vergessenen Traumes wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Ein grüner Kamm. Eine Hand. Sie umschloss den Kamm und zog sie. Sie zog sie hinab in die Tiefe. Eine einzelne Blase, eine Träne, stieg langsam die Oberfläche hinauf.

Sie öffnete wieder ihre Augen. Sie brauchte erst gar nicht einen Spiegel oder sonstiges, um zu wissen, das sie wieder weinte. ‚Was hat das zu bedeuten…?’, fragte sie sich und ließ die Tränen laufen. Dieselben Bilder schossen durch ihren Kopf und die Tränen flossen immer noch. Sie schüttelte ihren Kopf. ‚Es hat keinen Sinn, das unbekannte zu jagen. Es wird zu mir kommen.’, meinte sie zu sich selbst und hoffte damit, ihr Herz, das von einer unsichtbaren Kraft zusammengedrückt wurde, zu erleichtern. Sie atmete tief durch und spürte, wie der Knoten in ihrem Herz langsam lockerer wurde und ihr Herz somit leichter.

Ein wenig über sich selbst grinsend schob sie all ihre Gedanken über den Traum beiseite, schrieb an einigen Referaten und las einige Bücher. Am Samstag jedoch, begann ihr richtiges Wochenende. Sie verbrachte die Zeit mit ihren Freundinnen, indem sie einkauften, ins Kino gingen und über einige gut aussehende Typen sprachen, die ihnen überm Weg liefen.

Das Wochenende war schon fast rum. Am Sonntagabend ging Akiha früh schlafen, damit sie für den Montag ausgeruht war. Doch der Traum, den sie übers Wochenende zu vergessen haben schien, kam wieder. Wieder sah sie nur das Wassern, den Kamm, die Hand und die Träne. Sie stand schweißgebadet auf. Ihr Herz pochte und die Tränen rannen ihr wieder übers Gesicht. ‚Wieso passieren mir aber auch wirklich die dümmsten Dinge mir?’, fragte sie sich. Sie atmete auf und legte sich wieder hin. ‚Vielleicht sollte ich noch mal versuchen alles zu vergessen?’, meinte sie zu sich selbst. Sie drehte ihren Kopf leicht und sah auf die Uhr. „Verdammt!“, schrie sie plötzlich auf. Sie stand auf und rannte in die Dusche. „Ich komme noch zu spät!“, murrte sie und wusch sich, putzte sich die Zähne und kleidete sich an. Sie packte noch schnell einige Unterlagen in ihre Tasche, zog sich die Jacke über und rannte dann gehetzt aus der Wohnung.

Sie schaffte es gerade noch pünktlich in die Vorlesung von Professor Shinakami. Sie seufzte innerlich und schob alle unwichtigen Dinge bei Seite, um ihre Gedanken nun auf die Vorlesung zu konzentrieren.

Es gelang ihr ohne weiter über den Traum nachdenken zu müssen, durch die Vorlesung zu kommen, doch die nächste war die Vorlesung von Professor Kazukaga. ‚Was soll ich nur tun? Er hat sicherlich schon gelesen… ’, dacht sie. Sie saß definitiv in der Tinte. ‚Hätte ich nicht doch zuhause bleiben sollen?’, fragte sie sich. „Uuh…“, stieß sie aus. Sie seufzte ‚Ich habe wohl keine andere Wahl, als mit dem zu stellen.’, entschied sie letztendlich und betrat den Vorlesungssaal. Die meisten waren schon da. Auch der Professor war anwesend, als er jedoch Akiha erblickte, schaute er schnell weg. ‚Ich habe es geahnt.’, dachte sie resigniert. Sie ließ den Kopf leicht hängen und ging auf ihren Platz, in eine Ecke, wo der Professor sie nicht sehen konnte, weil sie vor sich zwei Riesen sitzen hatte.

Der Verlauf der Vorlesungen war anschließend so wie alle anderen auch. Es war eine lebhafte Vorlesung, da eine Diskussion um die Entscheidung des Fürsten aus der Edo-Zeit entbrannt war. Am Ende der Vorlesung wurden alle mit einer kleinen Aufgabe entlassen.

„Asakura? Bleiben sie doch bitte noch. Ich möchte mit ihnen über ihre Unterlagen sprechen.“, rief der Professor sie zurück, als sie sich noch aus den Staub machen wollte. ‚Ich scheine immer glück zu haben’, dachte sie bei sich und ging dann langsam die Treppen zum Pult hinab. Während sie dies tat, leerte sich der Saal zusehends, bis sie mal wieder allein mit ihrem Professor war.

Es war still. Beide schwiegen und sahen sich lediglich an. Sie stellte sich von einem Bein auf den anderen. Sie war aufgeregt, unruhig und ihr flogen viele Dinge ein, vor allem Argumente, wieso sie nicht schnell flüchten sollte. Sie wollte dann auch wirklich weg laufen, als der Professor sie plötzlich am Handgelenk fasste. „Du hast etwas verloren.“, sagte er mit ruhiger Stimme und legte in ihre Hand einen Gegenstand. Sie sah ihn sich genauer an. Es war ein grüner Kamm. „Was…?“, stotterte sie. Sie schaute zu ihm hoch und sah ziemlich verwirrt drein, doch, als wäre eine Glühbirne angegangen, schossen Bilder vor ihren Augen.

Sie stand vor dem Unigebäude. Der Professor sprach mit ihr. Sie lag in seinen Armen und stieß ihn mit einem Mal von der Klippe. Tränen rannen ihre Wangen hinab. Sie fasste in ihre Jacke, um nach einem Taschentuch zu suchen, doch plötzlich fiel ihr Kamm hinab.

Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie ließ den Kamm fallen, fiel in die Arme von Yuun und flüsterte: „Ich dich auch.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-10-10T22:06:27+00:00 11.10.2008 00:06
So, dann will ich meinen Zirkelpflichten mal nachkommen und da deine FF noch gar keine Kommentare hat, hab ich mir die mal auserkoren :3
Sorry, wenn mein Kommi ein wenig durcheinander wirkt, aber ich schriebe es meistens so, wie es mir gerade einfällt ^^°

Zur Handlung und den Charakteren:
Zu erst will ich sagen, du drückst dich schön aus, dein Schreibstil ist angenehm gleichmäßig zu lesen, nur stellenweise etwas unverständlich @@- ich gebe es ehrlich zu, ich habe das mit dem Kamm und dem Traum und dem Feuer nicht wirklich kapiert *sich schäm*
Was mir noch gefallen hat, war, dass du zweimal dieselbe Szenerie geschrieben hast nur jeweils aus dem Blickwinkel eines anderen Protagonisten, finde ich sehr interessant.
Mir fehlen allerdings ein paar Erklärungen, wie gesagt ich für meinen Teil habe nicht wirklich genau verstanden, um was es jetzt ging, vielleicht kannst du es mir ja noch nachträglich erklären, damit es mir etwas klarer wird =)?

Es ist ein wenig zu schnell gesprungen – erst beschreibst du, wie Yuun in sein Auto steigt welches auf dem Parkplatz steht, dann in der nächsten Zeile hockt er sich plötzlich auf seine Couch- ich würde dir empfehlen, entweder eine Leerzeile zu machen oder dazwischen noch was zu schrieben, da das sonst ein bisschen verwirrend ist.
Wenn ein Feuer ausbricht während man schläft wird man schon vom rauch ohnmächtig ehe man aufwacht, also ist die Gefahr groß an einer Rauchvergiftung zu ersticken ehe man überhaupt aus dem Feuer gerettet werden kann.

Sonstiges: Also ich fände es ganz schön, wenn, besonders bei eigenen Serien eine Charabeschreibung vorlegen würde – so kann man sich einfach die Personen besser vorstellen, es muss dabei nicht mal ausführlich sein, einige stichpunktartige Angabe würden schon reichen. Genauso wie bei der FF Beschreibung – leider ist es ja besonders bei OFs so, dass die wenigsten Leute stehen bleiben und sie lesen, wenn allerdings eine aussagekräftige FF Beschreibung vorhanden ist, ist man viel eher dazu geneigt etwas anzufangen wo man die Serie nicht kennt.
Nach … gehört ein Leerzeichen und du solltest den Text nochmal nach Tippfehlern überarbeiten – es sind zwar nur recht wenige, aber es ist doch schöner, wenn man etwas Geschriebenes noch zusätzlich durch eine tadellose Rechtschreibung abrundet ;).
Nach Szenenumbrüchen solltest du besser eine Leerzeile machen, da man sonst total aus dem Zusammenhang gerissen wird, man ist gedanklich noch in dem einen Szenario, schon wird man ins nächste reingeschubst –Absätze im allgemeinen könnten auch ein bissl mehr sein.
Also dann, mehr fällt mir gerade leider nicht ein,
lg, Katze

~KG~


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