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The Tudors

Kann es Liebe sein?
von

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Gedankenlosigkeit

(Erstmal zum mitdenken...Sir William Comptom befindet sich auf einer seiner vielen Jagdtausflüge und träumt ein bisschen vor sich hin. Das auch jeder checkt wo er ist, sonst heißt es wieder man hat ja überhaupt keine Ahnung weil wir so schlecht schreiben würden *bösen Seitenblick auf meine Schwester werf*)^^
 

Feuchte Grashalme unter meinen Schuhen, glitzernd im späten Tau, scheinend und schimmernde Wassertopfen. Der Baum in meinem Rücken war kaum hart, seine Blätter rauschten nur sanft im Wind und spielten eine seichte Melodie von einer Art Romantik, jedenfalls war es das was ich hörte.

Es war still, beinahe so sehr, dass ich glaubte es müsste doch lauter sein, mehr Treiben und Hektik herrschen. Doch genau das ist es, was mir zeigt: Ich bin den Hof viel zu sehr gewöhnt. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht und einmal mehr dankte ich einer kleinen Idee heute Nacht. Es hatte mir gefehlt hier in den weiten Gefilden umher zu reiten, so sehr das ich es nicht für möglich gehalten hätte..

Noch waren die Schatten lang und zogen sich weit nach Westen, boten mir die Möglichkeit an dieser Eiche hier genüsslich im Kühlen zu lehnen und die ganze Welt um mich herum zu vergessen. Fast jedenfalls.

Eine Kornblume drehte sich zwischen meinen Fingerspitzen und ich sog ihren Geruch auf, als wüsste ich nie wieder etwas so Schönes zu riechen, so fühlte es sich an, gewiss. Aber ich wusste es besser, es gab da etwas das schöner und anmutiger war, in Geruch, Gestalt und Gang. Schade nur das eben dieses Objekt meiner Begierde das nicht wissen konnte oder vielleicht war es sogar ganz gut so, für den Augenblick jedenfalls.

Doch egal ob das nun so war oder nicht, ganz insgeheim passte ich hier und jetzt den richtigen Moment ab. Ich lies absichtlich die Zügel lose angebunden und nahm mir vor, ich würde schon dafür sorgen das er an meiner kleinen Inszenierung teilnahm. Er war sicher nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, oder gar zu unterwürfig etwas zu sagen, aber man musste einen Menschen nur genug reizen. “Wie schön du bist”, ich versprach mir selbst es zu sagen, log mich an, das wusste ich, aber der gute Vorsatz war da. Es war ein Anfang und sogar ein recht guter.

Ein träges Gähnen kam irgendwo aus der Nähe meines Brustbereiches und ich versuchte erst gar nicht es mit der Hand abzuschirmen. Doch es störte ja schließlich niemanden, nicht mich und sonst war keiner da.

Schwere Stille lang über den Feldern und zog in großen Räumen ihre Kreise.

Wieder raschelten die Blätter im Wind, doch diesmal war nicht einmal mehr der Hauch von Romantik darin, den ich zuvor noch so deutlich wahrgenommen hatte. Viel mehr war das Geräusch gröber und schneidender als zuvor, löste ein unbehagliches Gefühl aus. Fast als würde sich der Baum über die Rüpelhaftigkeit von eben beschweren oder mich eben voller Hohn auslachen. Sich an anderer Leute hoffnungsloser Verliebtheit zu erfreuen egoistisch und schamlos, ist wirklich kein tugendhaftes Verhalten. Es war nur ein Baum.

Ich lachte leise über diesen Gedanken, einsam war ich scheinbar, verloren in meiner kleinen eingeschränkten Welt und ertrank allmählich in meiner eigenen Sehnsucht. Stellte sich die, die Frage ob ich noch lange um mein Leben, meine Liebe, kämpfen wollte, konnte. Einfach Aufgeben wäre die angenehmste Lösung gewesen es gab hier schließlich viele attraktive Mädchen am Hof wie im Volk und sie alle würden für einen recht ansehnlichen Lord wie mich mehr als schwärmen. Nun die Wahrheit ist ich hatte mir von ganzem Herzen gewünscht in eine von ihnen verliebt zu sein, einfach weil es die Sache so leicht gemacht hätte.

Doch ich war schon lange verliebt gewesen, viel früher schon und das war eigenartig. War es Liebe? Es ist ein so nichts sagendes Wort, ich glaube nicht, maße es mir nicht an zu sagen es wäre Liebe. Aber wenn es nicht Liebe ist… was dann?

Vielleicht bin ich verliebt, ganz heimlich und im Stillen, weil es sowieso keiner dulden würde. Nicht so und das war es was mich innerlicher zittern lies, mich mehr Nerven kostete als es womöglich wert war. Allmählich fühlte ich mich kaputt, regelrecht strapaziert von diesem Gefühl.

Obwohl es so leicht war, er musste mir schließlich nur über den Weg laufen, hier und jetzt am besten oder doch besser später. Worte wollen gewählt sein, was will ich ihm überhaupt sagen? Einem Poeten, der bestimmt alles davon auf die Goldwaage legt, abschätzt und wägt was davon ehrlich ist. “Alles!”, ich werde es rufen, das schwöre ich bei Gott. Soll er kommen, ich wüsste schon was zu tun und zu sagen wäre, glaubte ich, ob er nun fragend, wütend und freudig drein blicken würde.

Thomas Tallis, der Komponist und Dichter, das Genie und zudem noch eine Schönheit.

Doch diesen Gedanken kannte er nicht und auch niemand anderes, wusste nicht das ich es dachte und auch genauso meinte. Vielleicht war es besser so.

Mir war nicht nach aufstehen, beinahe schlief ich wieder ein und dass obwohl die Morgensonne schon in den Mittagshorizont rückte.
 

Willam Compton, Dienstag 14. März 1525, 9:46 Uhr



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Flippi
2008-07-29T10:32:34+00:00 29.07.2008 12:32
Hi, supper tolles Kapi!
Und so toll geschrieben!
Hi, habe vermutlich heute keine Zeit mehr um weiter zu lesen,
aber Morgen oder so!
Lg

Flippi


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