Neue Heimat
Hallöchen,
so jetzt hab ich wieder mal was neues angefangen.
Wie lang die FF wird.. keine Ahnung.. ich hab schon eine ganze Menge vor...
Hoffe mal mir gehen die Ideen nicht aus.
Gewidmet ist die Story meiner RPG-Clique...
*grins*
Ein dank geht an Calysto, die mir das Kapi gebetat hat.
Ich hab euch alles lieb und jetzt viel Spaß bei der Geschichte.
Ps. Kommis sind wie imma erwünscht.
Neue Heimat
Dean strich noch einmal sanft über die Motorhaube des Impalas, bevor er sich auf den Beifahrersitz von Johns Truck setzte. Zu seinem letzten Geburtstag hatte sein Vater ihm den Wagen überlassen und jetzt musste er ihn schon wieder stehen lassen. Zwar wusste er, dass sein Baby nirgendwo auf der Welt sicherer war als hier, auf Bobby Singers Schrottplatz, doch wohl fühlte er sich bei dem Gedanken trotzdem nicht. In diesem Moment kam John, frisch rasiert aus der Haustür, dicht gefolgt von jüngsten Winchester. Sammy hatte sich in den letzten zwei Jahren ziemlich gemacht und war jetzt ein hoch gewachsener Vierzehnjähriger, der seinem Bruder schon bis zu Nasenspitze reichte. So recht wusste dieser nicht was er davon halten sollte, dass sein Kleiner so hoch hinaus wollte, doch man konnte wohl nichts gegen die Wachstumsschübe machen, die Sam immer wieder heimsuchten. „Es wäre aber eine vernünftige Lösung.“ Hörte er da auch schon seinen Bruder argumentieren. „Sam, ich habe Nein gesagt und dabei bleibt es auch.“ John Winchesters Stimme war genervt und Dean konnte sich schon denken worum es ging. „Aber Dad....“ „Steig ein.“ Damit war das Thema für den Vater der Jungs beendet, doch als der Blonde in das Gesicht seines Bruders sah, wusste er, dass diese Autofahrt alles andere als angenehm werden würde. Sam stieg in den hinteren Teil des Trucks ein. Unbemerkt war Dean einen Blick nach hinten und sah wie der Kleine schmollte. Gerade als er fragen wollte was den los war, stieg John ein und startete den Wagen.
Während der Autofahrt herrschte drückende Stille im Inneren des Wagens. John sah angestrengt auf die Straße, Sam war vor einiger Zeit eingeschlafen und Dean blickte aus dem Fenster. Warum mussten die Beiden eigentlich immer streiten? Klar verstand er ihre Standpunkte, doch warum konnte nicht wenigstens ein Tag ohne Streit vergehen? Vor allem waren Sams Wünsche normal, wenn auch nicht verständlich für den Älteren. Dafür war er zu sehr geprägt von ihrem bisherigen Leben. Sein Bruder wollte aufs Collage und versuchte seinen Vater dazu zu bringen dafür Geld zu sparen. Dieser sah allerdings nicht ein, was das bringen sollte und verlangte, dass sein Jüngster sich endlich mehr auf die Jagd und sein Training konzentrierte, anstatt die ganze Zeit zu lernen. Dean sei dabei ja ein gutes Beispiel, schließlich stand er kurz vor seinem Abschluss und machte trotzdem alles was sein Vater wollte. Leise seufzte der Blonde. Dabei sollte man nur bedenken, dass in seinem Zeugnis nur die Noten C, D und E zu finden waren, bei Sam jedoch A die vorrangige Note war. Das war doch alles zum kotzen. Bevor sie losgefahren waren hatte er sich noch in den Streit der beiden eingemischt und so seinen Impala für diese Jagd eingebüsst. „Wie weit ist es noch bis Sherman?“ fragte er leise seinen Vater und dieser sah ihn kurz, aber eindringlich an. „Dean hör auf mich zu nerven.“ „Ja, Sir.“
Während der Fahrt hatte es zu regnen angefangen und John war kurz an den Straßenrand gefahren. Anstatt jedoch selbst hinauszugehen und den Schutz für die Ladefläche anzubringen, schickte er Dean. Der Blonde ging durch den strömenden Regen und schob das Verdeck über die wenigen Sachen die, die Winchester ihr Eigen nannten. Kurz blieb er stehen und genoss den Regen der über seinen Körper rann. Jeder dieser Tropfen hätte eine Geschichte zu erzählen, wenn er sprechen könnte. Jeder von ihnen war frei und würde für immer frei bleiben. Dean wusste, dass Freiheit für ihn nur eine kurze Illusion war. Schließlich hatte er eine Lebensaufgabe. Er liebte Sam und er beschützte ihn gern, doch manchmal wünschte er sich ganz normal zu sein. Ein ganz normaler Teenager, doch dann dachte er sich, dass es wohl oder übel doch ein Schicksal gab, auch wenn ihr Vater das Gegenteil behauptete. „Dean, komm wieder ins Auto.“ Johns Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er kehrte schnell wieder zurück auf seinen Platz. Der Blick seines Vaters war alles andere als freundlich, doch dann griff der Ältere nach hinten und zog ein Handtuch hervor. Wortlos reichte er es seinem Sohn und Dean rubbelte seine Haare trocken. Währenddessen lenkte John wieder auf die Straße. Der Blonde schmiss das nasse Handtuch nach hinten und sah in das friedliche Gesicht seines Bruders. Er würde ihm so gern seine Wünsche erfüllen. Collage und ein normales Leben. Aber jetzt mussten sie erstmal nach Sherman, denn ihr Vater hatte irgendeine Übernatürlichkeit in dieser Umgebung entdeckt. Dean machte sich im Moment mehr Gedanken darüber, dass er morgen schon wieder in eine andere Highschool und Sam eine andere Middle School besuchen würden.
Es war irgendwann mitten in der Nacht als der Truck vor ihrem neuen Haus zu stehen kam. Dean wischte sich über die müden Augen und sah zu seinem Vater, der kritisch die Umgebung beobachtete. „Du bleibst mit Sam im Wagen.“ John wartete die Antwort seines Sohnes nicht ab, stieg aus und schloss leise die Tür. Der Blonde beobachtete wie der Hunter den Garten überprüfte und schließlich im Haus verschwand. Hoffentlich war alles in Ordnung. Er war so hundemüde und ihm blieben eh nur noch ein paar Stunden Schlaf, welche er lieber in seinem neuen Bett, als im Wagen verbringen würde. Nach knapp zehn Minuten tauchte John wieder auf. Sein Blick war zufrieden und Dean stieg aus dem Wagen. „Es ist alles in Ordnung. Sams Zimmer ist im ersten Stock, zweite Türe links.“ „Ja, Dad.“ Ohne weiter auf diese neue Anweisung einzugehen öffnete der ältere Sohn die hintere Autotüre und betrachtete kurz die Züge seines schlafenden Bruders. Die braunen Locken umspielten dessen Gesicht und verliehen den feinen kindlichen Zügen einen engelsgleichen Touch. Ein leichtes Lächeln umspielte Deans Lippen und er hob den Jüngeren auf seine Arme. Auch wenn dieser sich langsam zu einem langen Elend entwickelte, konnte er ihn spielend hochheben. Darauf bedacht Sammy nicht zu wecken ging er vorsichtig den Weg zur Veranda entlang, erklomm dann die wenigen Stufen und trat in das Haus. Im Inneren roch es nach Farbe und abgestandener Luft. Manchmal wünschte sich Dean, dass er einmal wohin kommen würde, wo es nach zu Hause roch. Doch das war wohl ein Wunsch der unerfüllt bleiben würde. Kurz leckte er sich über die Lippen und erklomm dann die Treppe. In Sams Zimmer angekommen, legte er den Jungen auf das Bett. Anscheinend hatten die Verkäufer alles hergerichtet. Die Decken waren frisch überzogen und auch eine Grundausstattung war vorhanden. Bett, Schrank, Schreibtisch und ein Bücherregal. Sam würde es hier bestimmt gefallen. Dean nickte zufrieden und fing dann an den Jüngeren auszuziehen. Als dieser nur in Boxershorts vor ihm lag ließ der Blonde seinen Blick über den Körper wandern. Einige Schürfwunden und viele blaue Flecken, aber sonst war Sam wunderschön. Dean seufzte, das nannte man dann Bruderkomplex.
Nach dem er den Braunhaarigen zugedeckt hatte, ging er wieder nach unten, wo er schon seine und Sams Sachen im Gang stehen sah. Die seines Vaters allerdings nicht. Dean zog die Stirn kraus und ging nach draußen. John lehnte an seinem Truck und winkte ihn zu sich. „Ich fahre jetzt gleich weiter. Du weißt was zu tun ist.“
„Ja, Sir.“
„Ich bin mindestens zwei Wochen weg. Du solltest dir also einen Job suchen und...“ Der Blick seines Vaters wurde dunkler und seine Stimme ernst. „Wehe ihr vernachlässigt das Training.“ Dean nickte nur und beobachtete wie John zur Fahrerseite ging, einstieg und dann den Truck startete. Das war ja mal wieder so typisch. Ihm den Impala nicht lassen wollen, aber noch in der selben Nacht abhauen. Der Blonde seufzte und ging wieder rein. Schließlich sollte auch er noch etwas schlafen und morgen musste er auch noch herausfinden, wo ihre Schulen waren. Als er an seiner Tasche vorbei ging, hielt er plötzlich inne und suchte seinen Colt heraus. Er überprüfte dessen Funktionalität und nickte dann. Man wusste schließlich nie.
Am nächsten Morgen war Dean bereits um fünf Uhr auf den Beinen. Es hatte ihn einfach nichts mehr im Bett gehalten und genug zu tun hatte er ja auch. Als erstes hatte er ihre Sachen ausgepackt und die Waffen überall im Haus deponiert. Danach hatte er die wenigsten Lebensmittel, die sie noch hatten, eingeräumt und dann für Sam Frühstück gemacht. Essensgeld würde er wohl ihm wohl von seinem Ersparten geben. Als der Speck gerade richtig angebraten war und die Eier schon fast fertig hörte er wie jemand die Treppe herunter tapste. Eindeutig Sam. Dean wusste genau wie sich der Jüngere bewegte und welche Stellen im Boden er falsch einschätzte. „Morgen...“ murmelte es dann auch schon leise von der Tür und Dean sah auf. „Na, auch schon wach.“ „Die Frage sollte man eher dir stellen. Warum bist du den schon wach?“ Der Ältere zuckte mit den Schultern. „Und wo ist Dad?“ „Der ist gestern gleich weiter gefahren...“ Sam stöhnte auf und setzte sich an den Tisch. „Das ist mal wieder so typisch. Da rede ich einmal mit ihm über ein wichtiges Thema und er haut einfach ab.“ Der Blonde äußerte sich dazu nicht, stattdessen nahm er die Pfanne vom Herd und gab Eier und Speck auf einen Teller, der sogleich vor Sam landete. Dieser nahm seine Gabel und begann zu essen. Dean erwartete im Moment kein Danke, schließlich war der Jüngere angefressen, dass ihr Vater schon wieder weg war. „Hey, sieh’s doch mal so. Jetzt kannst du dich hier erst mal richtig einleben. Dad kommt erst in zwei Wochen wieder.“ Sam seufzte. „Klar, einleben... Was meinst du? Wie lange bleiben wir diesmal? Zwei Monate oder noch weniger...“ Der Blonde hörte den schmerzhaften Unterton in Sams Stimme und strich ihm sanft durch das Haar. „Tut mir Leid, Sammy. Ich habe nicht die geringste Ahnung.“ Der Jüngere sah auf und braungrüne Augen sahen den Älteren entschuldigend an. „Tut mir leid... Du kannst schließlich auch nichts dafür. Aber das macht mich alles so... argh...“ Dean winkte ab. „Keep cool, Sammy.“
Der Blonde drückte Sam fünf Dollar in die Hand und grinste ihn an. „Kopf hoch, Kleiner. Das wird schon.“ Sie standen vor der Piner Middle School und Dean musste jetzt los, sonst kam er zu spät. Zwar waren es nur knapp zehn Minuten die, die Schulen trennten, aber in sieben würde der Unterricht beginnen. „Ich hol dich hier wieder ab, um drei.“ Sam nickte und der Ältere winkte ihm noch mal zu ehe er sich in Bewegung setzte. Verdammt er wollte nicht schon am ersten Tag zu spät kommen. Dazu kam, dass er noch nichts gegessen hatte und das seine letzten fünf Dollar gewesen waren. Er brauchte Arbeit und das noch heute.
Nach fünf Minuten tauchte auch schon das Tor der Sherman High School vor ihm auf. Zum Glück hatte er sich den Weg noch auf dem Stadtplan angesehen. Dean lief langsamer und gerade als er durch das Tor gehen wollte hielt ein Wagen neben ihm und die Tür wurde aufgerissen.
„Yeah, du kriegst deine Kohle, wie jeden Abend.... und jetzt lass mich los...“ Die Stimme war eindeutig männlich. Dean drehte sich jetzt ganz der Szenerie zu und sah nur noch wie sich ein schwarzhaariger Junge, ungefähr in seinem Alter, los riss und die Tür zu schlug. Da die Fenster getönt waren, konnte er nicht feststellen, wer den Anderen festgehalten hatte. „Was schaust du so blöd?“ fragte ihn dann der Junge und dem Winchester stockte der Atem. Der Kerl war echt atemberaubend schön. Das schwarze Haar viel ihm in sanften Locken bis zu den Schulterblättern, seine Augen waren ozeanblau und seine ganze Statur war eher zierlich, wobei er nicht weibisch wirkte. „Sorry, aber bei dem Gebrüll von dir, musst du dich nicht wundern, wenn du Interesse weckst.“ Dean sah ihn herausfordernd an und lächelte. Etwas irritiert musterte der Schwarzhaarige den Winchester und lächelte dann ebenfalls. „Ich bin Bastian und du?“ „Dean.“ Die Jungs reichten sich kurz die Hand ehe sie zusammen das Schulhaus ansteuerten.