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Des Schicksals Zöglinge - Die Mitte des Irrgartens

Fortsetzung von "Im Irrgarten des Schicksal"
von

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Torae hatte mit Stephano über das Geschehen gesprochen und er wusste auch ohne diesen, dass er sich falsch verhalten hatte. Er hätte mehr auf Ivar eingehen müssen. Doch es war ihn in diesen Moment nicht möglich gewesen.

Inzwischen war er angezogen und saß an der großen Fensterwand, von welcher man auf den großen Balkon käme. "Bitte komm zurück!", sprach er laut zu sich selbst und meinte Ivar.

„Ich hoffe doch damit meinst du mich und nicht deinen voyeuristischen Heiler!“, erklang es hinter ihm.

Zuckend sprang der Magier auf und die reine Freude stand ihm ins Gesicht geschrieben. "Ja, nur dich!" Hoffend kam er auf Ivar zu. "Es tut mir leid, ich war...", er senkte den Kopf. "...ich hätte dich verstehen müssen!"

Hogarths Rat im Hinterkopf nahm er Toraes Hände. „Ist schon ok, aber jetzt erklär mir bitte was los ist, ich mach mir Sorgen um dich.“

Wie gebannt sah der Weißhaarige auf ihre verschlungenen Hände. "Etwas Wunderbares... Aber auch etwas sehr Gefährliches!"

Ivar wollte ihn mit Fragen bombardieren, doch stattdessen führte er in zum Bett und setzte sich mit ihm zusammen hin. „Erkläre es mir.“

Doch Torae begann noch nicht zu sprechen. Zu erst löste er ihre Hände von einander und legte seine offenen Handflächen dann zusammen. Ein Bild entstand in einer Blase über seinen Händen. In diesem Bild sah sein geliebter König ihre beiden Gestalten in der Form der Wasserwesen. "Weißt du noch, was dort geschehen ist?"

Ivars Wangen nahmen ein sittsames Rot an. „Natürlich, du warst unglaublich.“

Die Blase zerplatzte und Torae sah ihn direkt an. "Danach machte ich wieder Menschen aus uns. Doch ich habe nicht getötet, weil ich nicht wusste, dass da noch mehr war und auch wenn ich es gewusst hätte, hätte ich nicht töten können..."

Ivar runzelte verwirrt die Stirn. „Ich versteh nicht was du da sagst, was hättest du den töten sollen?“

Jetzt schüttelte der Weißhaarige den Kopf. "Ich hätte es nicht tun können, ob ich es wusste oder nicht. Ich möchte, dass du dir das merkst, ich hätte es unter keinen Umständen getötet, denn es ist das Resultat unserer Liebe!"

„Wovon sprichst du?“, fragte Ivar nun energischer.

Ängstlich ob er es verstehen konnte nahm der Gefragte dessen Hände und legte sie auf seinen Unterbauch. "Im See haben nicht die Frauen, sondern die Männer die Kinder geboren... Und auch, wenn mein Körper dazu eigentlich nicht in der Lage ist, habe ich es mitgenommen..."

„Mitgenommen? ...Heißt dass… du meinst? …Ach du meine Güte!“ Mehr brachte Ivar nicht zustande, viel zu überwältigt über diese Nachricht.

"Es ist gefährlich, aber ich will es nicht wegmachen. Ich möchte dieses Kind, denn es ist von dir...." Weitere Worte ersparte sich Torae und er ließ seinen König sich erst einmal sammeln.

Lange herrschte Schweigen, bis Ivar seine Hände über Toraes Bauch wandern ließ, erstaunt über das, was darin sein sollte.

"Deshalb bin ich nackt, wenn Stephano mich untersucht..."

„Musst du nicht nur bis zum Bauch nackt sein?“ Das konnte Ivar sich nun wirklich nicht verkneifen.

"Wenn man es genau nimmt, bin ich genau so weit nackt...." Der Magier hob sein Hemd bis zur Brust und zog seine Hose bis zur Wurzel des Penis hinunter, doch dieser blieb unter dem Stoff versteckt. "Aber die ersten Untersuchungen waren gänzlich ohne Stoff. Wir mussten wissen, wo der kleine Wurm in diesem menschlichen Körper ist. Durch die Verwandlung wird er auch ein Mensch, doch alles ist ja auf den Kopf gestellt."

„Und ist mit dem Baby alles in Ordnung?“ Noch immer streichelte er fasziniert Toraes Bauch.

"Ja...", hauchte sein Geliebter. Dabei griff er nach Ivars Händen und legte sie über die richtige Stelle auf seinem Bauch. Torae schloss die Augen und ließ Ivar dieses neue Leben spüren.

„Wir bekommen ein Baby. Wir bekommen ein Baby!“ Das lachen sprudelte plötzlich nur so aus Ivar hervor.

"Du findest das nicht ekelhaft?", fragte Torae noch mal ängstlich nach. "Und dir ist klar, dass das gefährlich ist?“

„Wie könnte ich unser Kind ekelhaft finden?“, fragte Ivar empört, wurde aber gleich wieder sanft. „Aber natürlich geht deine Sicherheit vor, sollte dein Leben jemals in ernster Gefahr sein…“ Er konnte den Satz nicht beenden.

Liebevoll strich Torae ihm über die Wange. "Deshalb ist Stephano mit hierher gekommen und ist so streng..." Er schaute Ivar sehnsüchtig an. "Bitte entschuldige, wenn ich zickig war und dich erschreckt hab und geschwiegen habe und..." Er könnte noch so einiges aufzählen. "Ich habe es auch erst bei dem Heiler erfahren..."

„Ist ok, vorhin scherzte Hogarth noch, dass ihn dein Verhalten an das von Sidonie erinnern würde, als sie Lara erwartete.“

Jetzt grinste Torae. "Bin ich so weiblich geworden?"

„Nein, bloß schwanger.“ Ivar zuckte mit den Schultern. „Was natürlich das Weiblichste auf der Welt ist.“

Herzlich lachend zog Torae ihn näher zu sich. "Küss mich!"

„Dein Wunsch ist mir Befehl meine Königin!“
 

Der König und sein Verlobter lagen wieder im Bett. Doch dieses Mal nicht aus eigenem Verlangen heraus, sondern in zärtlicher Zweisamkeit. Torae hatte solche Angst wie Ivar hätte reagieren können, auf die Nachricht, dass sein LiebsTER ein Kind von ihm erwartete.

Ihnen war zwar bewusst, dass durch die Magie vieles möglich war, doch der Mensch von ihnen hätte es als unnatürlich und abartig empfinden können. Jetzt war er überaus erleichtert, dass der Grünäugige sich mit ihm freute und glücklich war.

Zu seinem Leidwesen, konnte der Weißhaarige aber nicht vollständig zufrieden sein. Er konnte zwar ihren Kinderwunsch erfüllen, doch es würde nicht so werden wie bei einer normalen Schwangerschaft einer Frau und Torae fürchtete sich davor.

„Noch kann ich ganz normal alles machen, ich muss nur dieselbe Vorsicht wie eine Frau bewahren, die guter Hoffnung ist. Aber je größer unser Kind wird, desto ruhiger muss ich werden...“, er grinste unsicher. „...Ich habe nun mal den Körper eines Mannes, der ich bin und da ist natürlich normalerweise kein Platz für ein zweites Wesen. Stephano konnte, Gott sei dank, feststellen, dass ich für den Zeitraum der Schwangerschaft ein bisschen platz des Wasserwesens in mir mitgenommen habe. Ebenso hat er herausfinden können, dass ich in der Verwandlung nicht nur dich und mich wieder zum Menschen gemacht habe, sondern auch das Kind. Aber...“ Zart strich er mit Ivars Hand über seinen noch flachen Bauch. „...Wenn es so weit ist, dann... Bitte, du musst unser Kind lieben und großziehen, falls ich es nicht überleben sollte!“ Torae fielen die Worte schwer und er traute sich nicht zu sagen, dass er für die Geburt aufgeschnitten werden müsste.

„Red doch nicht so, Liebes.“ Zärtlich küsste er Toraes Braue. „Wir werden unser Kind gemeinsam großziehen, das weiß ich einfach.“

Mit einem traurigem und einem fröhlichem Augen sah der Magier ihn an. "Ich möchte nur auf alles vorbereitet sein und es ist mir wichtig, dass du es ebenso bist!"

Ivar vielen diese Worte schwer, dennoch gab er Torae dieses Versprechen. „Ich werde unser Kind immer lieben, egal was passiert, weil es Unseres ist.“

Zart und dankbar küsste dieser ihn dafür. "Danke!"

Sanft zog Ivar ihn in seine Arme und kuschelte sie zusammen. „Das wird eine ganze Menge ändern, mit der Hochzeit und der Reise die ich für uns geplant hatte, natürlich wird sich auch unser restliches Leben ändern.“

Glücklich schloss der Magier seine Augen und genoss ihre Nähe. "Ich hoffe das ist nicht so schlimm für dich..."

„Natürlich nicht, schließlich ist es eine positive Veränderung.“ In seinem Kopf fing Ivar bereits an zu planen, als ihm etwas auffiel. Sein Blick lag auf Toraes flacher Brust. „Wie wird das denn mit dem Füttern des Babys? Ich meine eine Säugamme ist im Adel ja nichts ungewöhnliches, aber du kriegst doch keine Brüste oder?“

Mit offenem Mund folgte Torae seinem Blick. "Ähm... Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung!"

Grinsend betatschte Ivar die Gegend. „Vielleicht leiht Sidonie dir ein paar ihrer Umstandskleider.“

Etwas lachend und auch stöhnend, weil er sehr empfindlich geworden war, wusste Torae nicht, ob er Ivars Hände festhalten oder weitermachen lassen sollte. "Ich brauche keine Kleider, ich bin ein Mann!"

„Aber mit einer riesen Kugel als Bauch wirst du kaum was anderes tragen können.“, neckte Ivar weiter.

"Soll das etwa heißen, du meinst, ich werde dick?" Der Weißhaarige hielt seine Hände jetzt auf der Brust fest.

„Nicht dick, Schätzchen, schwanger, da ist ein Unterschied.“

Skeptisch zog sein Verlobter die Augenbrauen hoch. "Ich finde, das Thema sollten wir für die nächsten siebeneinhalb Monate totschweigen! Ich bin nicht dick und werde es auch nicht!"

„Ganz deiner Meinung, Liebes.“ Ivar hielt es für klüger zuzustimmen, kannte er doch die Horrorgeschichten von Hogarth, was man so alles falsch machen konnte in der Gegenwart einer schwangeren Person.

"Wo du eben bei Sidonie warst..." Lächelte Der Magier nun wieder. Dabei drehte er sich auf die Seite und lehnte sich ganz fest an seinen Liebsten. "Wir werden etwas wissen, was sie nicht wusste!"

„Und was wäre das?“ fragte Ivar die Nähe seines Verlobten sichtlich genießend.

"Wir werden unser Baby während der Schwangerschaft sehen und beobachten können..."

„Du verarscht mich!?“

Noch während Ivar wieder seinen Bauch betrachtete, schüttelte Torae seinen Kopf. "Nein!"

„Du meins, wir können sehen, wie es da drin ist?“ Erstaunt strich er über den flachen Bauch.

"Ja, ich hab es schon gesehen. Das ist ein winzigkleiner Punkt im Augenblick..." Torae lächelte total verträumt.

„Und wie ist das möglich?“

Ivar sah, wie sein Geliebter seine Hände an die Seiten des Bauches legte. Danach erschien eine Blase darüber. Ganz ähnlich wie eben, als Torae ihm ihre Erscheinungen im Wasser nochmals zeigte. Eine winzigkleine, fast bohnenähnliche Kugel war dieses Mal jedoch in der Blase zu erkennen.

Neugierig und ungläubig betrachtete Ivar die Erscheinung. „Das sieht ja gar nicht aus wie ein Baby und das ist in dir drin?“

Ganz nebensächlich strichen die Finger von Torae über den noch muskulösen Bauch. "Na ja, ein Wesen muss sich ja erst einmal entwickeln. So sieht jedes Leben kurz nach der Zeugung aus. Aber nächste Woche werden wir schon mehr sehen können. Ein Herz, dass unter der noch durchsichtigen Haut kräftig schlagen wird und langsam werden sich Beine, Arme und der Kopf daraus bilden."

„Unglaublich.“ Das Wunder des Lebens hatte Ivar die Sprache verschlagen.

Als er das kleine Häufchen Leben genug bestaunt hatte, ließ Torae die Blase platzen. "Das ist jetzt genug, mich macht die Magie in letzter Zeit sehr müde."

„Warum sagst du das denn nicht gleich.“ Sofort zwang Ivar Torae sanft unter die Decke. „Du musst dich schließlich schonen.“

Lächelnd kuschelte er sich ein. "Danke, aber ich ... du sahst so fasziniert aus. Das war schön!"

„Natürlich bin ich fasziniert, schließlich erlebt man so was nicht alle Tage.“ Zärtlich küsste er Toraes Stirn und drückte ihn an sich. „So was konnte aber auch nur uns passieren.“

Er hörte ein leises und weiches Lachen. "Jetzt brauch ich wenigstens keine Angst mehr haben, dass ich dich verliere, weil ich dir kein Kind schenken kann!"

„Als ob das hätte passieren können.“ Ivar griff nach Toraes linker Hand und hielt sie dem Magier vor die Nase. „Den hab ich dir schließlich angesteckt, bevor ich von dem Baby wusste.“

Jetzt setzte sich der Weißhaarige doch wieder auf und küsste ihn verlangend. "Ich weiß und deshalb liebe ich dich!"

„Das will ich auch schwer hoffen, sonst würde das mit der Hochzeit und dem Baby ziemlich doof rüberkommen.“, scherzte der König und zog Torae auf sich.

Sie kuschelten etwas und dann hörte Ivar einen ruhigen Atem. Sein Verlobter war eingeschlafen und genoss in seiner Traumwelt das eben erlebte.

Ivar konnte nicht anders, als ihn lächelnd zu betrachten und ihm dabei durchs Haar zu streichen. Er konnte nicht glauben, was für ein Glück er hatte. Sein Leben hatte sich so radikal verändert, seit ihrer ersten Begegnung, doch Ivar wollte es nicht anders haben.
 

Eine halbe Stunde später klopfte es leise an der Türe. Hogarth wollte wissen ob alles wieder in Ordnung war. Er konnte nicht wissen, das Torae noch schlief.

Auch Ivar war kurz vorm einschlafen gewesen, doch schreckte jetzt durch das Geräusch auf. Zärtlich schob er Torae beiseite und stand auf. Er zog sich eine Hose und seinen Morgenmantel über und öffnete leise die Tür.

"Hey, störe ich etwa?", grüßte ihn sein Freund frech und nicht gerade leise. Der Bärtige wollte schon die Tür einlaufen, als sie ihm geöffnet wurde.

„Shh!“, zischte Ivar ihm entgegen und presste bedeutend einen Finger an die Lippen. „Torae schläft.“

Beschwichtigend hob Hogarth seine Hände und nickte. "Ich wollte nur fragen ob wieder alles in Ordnung ist und ob du mit ihm gesprochen hast."

„Hab ich.“ Er schob Hogarth in den Flur und schloss die Tür hinter ihnen.

Abwartend blieb der Bärtige neben ihm stehen. "Und hast du es mit der Kindermethode versucht? Was hat er gesagt?"

„Na ja, sagen wir so…“ Ivar atmete tief durch. „…du hattest Recht.“

Verständnislos wurde er jetzt angesehen. "Womit? Das es mit der Schritt für Schritt Methode geklappt hat und du erfahren hast, was du wolltest? Ist doch super!"

„Nee, das er schwanger ist.“

Das Lachen was den Erzherzog verließ hallte schallend in den Gängen wieder. "Du willst mich verarschen! Wir waren uns doch einig, dass das unmöglich ist!"

„Wir haben aber beide vergessen, dass es sich dabei um Torae handelt.“ Ivar fuhr dich durch die Haare.

"Ja und? Er hat nen Schwanz zwischen den Beinen, das geht nicht!" Hogarth fühlte sich veralbert und so klang auch seine Stimme.

„Na ja, ich hab dir doch von der Nummer unter Wasser erzählt und… jetzt ist er schwanger.“

Endlich glaubte ihm sein Freund. Doch die Erkenntnis und die Vorstellung verkraftete er nicht. Zuerst starrte er Ivar mit geweiteten Augen an und dann viel er um. Das war einfach zuviel, auch für einen gestandenen Räuber und Erzherzog.

„Hogarth? Hogarth!“ Ivar kniete neben seinem Freund und verpasste ihm eine. „Aufwachen.“

Blinzelnd und leicht benommen, schlug er seine Augen auf. "Du meinst das ernst, dein Schoßhund bekommt ein Kind?!"

„Jap und es ist schon so groß!“ Ivar zeigte die Größe mit Daumen und Zeigefinger.

Sich wieder aufrappelnd lachte Hogarth wieder. "Das ist ja... ein Wunder!" Kameradschaftlich boxte er seinen König gegen die Schulter. "Ich gratuliere Alter!"

Der strählte trotz des Schlages übers ganze Gesicht. „Ist das nicht herrlich? Dann bekommt deine Kleine in ein paar Monaten jemanden zum spielen!“

"Ja!", stimmte er ihm erst zu und dann zog ein fieser Schatten über Hogarths Gesicht. "Aber dir ist schon klar, was das bedeutet?"

„Ähm, was denn?“, fragte Ivar verwirrt, er glaubte alles soweit durchdacht zu haben.

Schnell wurde er dann in die Gemächer des Erzherzogs gezogen. Sidonie die ihn grüßen wollte, sah die beiden Männer gleich weiter ins Kinderzimmer stürmen.

"Stinkende Windeln!" Eine dieser beschissenen Stofftücher hielt Hogarth ihm prompt unter die Nase. "Nächte lang nicht schlafen können! Monate lang kein Sex weil keine Zeit dafür ist ... und vor allem: proper gefüllte Hände während des Schwangerschaft! Ganz abgesehen, von Launen die du dir im Traum nicht vorstellen kannst..." Keck zog er eine Augenbraue und zeigte Ivar die genauen Ausmaße von Sidonies Schwangerschaftskleidern.

„Nun, so schlimm wird’s schon nicht, schließlich ist Torae immer noch ein Mann und Windeln durfte ich schließlich auch schon wechseln.“ Ivar hoffte das zumindest sehr, schließlich wollte er so was nicht durchmachen müssen.

"So sehr liebt er dich also. Bevor ich in dein Schloss durfte hätte ich dich beneidet Ivar!" Sidonie stand im Türrahmen gelehnt und hatte beobachtet, was ihr Mann getan hatte. "Aber ich kann dir versichern, eine Schwangerschaft bei einem Mann ist nicht viel anders als bei einer Frau, auch wenn es äußerst selten passiert. Alle Faktoren müssen dafür stimmen. Ich habe erst einmal davon gehört, vor 200 Jahren." Sie war schließlich auch mal eine Magierin und kannte sich aus.

Mit offenem Mund starrte sie Hogarth an.

„Vergleich dich mal nicht mit meinem Torae, er ist und bleibt ein Engel.“ Obwohl er seinen Groll gegen sie schon lange verloren hatte neckte er sie ganz gerne.

"Ich weiß!", gab sie spitz zurück. Trotzdem hatte die Frau seines Freundes einen leicht besorgten Blick. "Und du musst die nächsten Monate alles von Torae fern halten. Ihn darf nichts aufregen oder sonst etwas. Versprich mir das!" Dabei spürte sie, wie sie warme und bekannte Arme umschlagen. Hogarth verstand sie gut. Sie alle waren gute Freunde und ihm war auch irgendwo bewusst, dass diese Schwangerschaft nicht leicht werden würde.

"Hat dir Torae schon gesagt, wie das denn jetzt weiter gehen wird? Also ich meine, er ist ein Mann!"

„Noch nicht wirklich, so viel haben wir nicht geredet.“ Mit roten Wangen grinste er.

Sidonie nickte. "Darf ich dir einen Rat geben, als erfahrene Mutter?"

Über erfahren ließ sich Ivars Meinung nach Streiten, doch das behielt er lieber für sich. „Gern.“

Grinsend kniff sich die verheiratete Frau in die nicht mehr ganz so schlanke Hüfte wie vor der Geburt. "Sprech ihn nie (!) auf sein Gewicht an! Oder sag ihm nie, dass das Essen was er haben will nicht zusammen passt. Sag am besten nie etwas, was Torae nicht hören will. Sonst wird er dir die Ohren vollheulen, wütend oder wirft gar Sachen nach dir! Das darfst du ihm noch nicht einmal übel nehmen. Denn das sind die Hormone, da kann er sich nicht gegen wehren, erst recht, weil er wie mein Mann gerade so betonte, ein Mann ist. Er wird auch einfach aus heiterem Himmel wegen eines schönen Himmel heulen. Du solltest ihm auch beistehen, wenn er sich übergeben muss. Das kann schon der kleinste Geruch auslösen, der eine Sekunde vorher noch angenehm für ihn war. Die nächsten Monate wird alles anders sein, auch euer Sex!"

„Schon klar, schließlich funktionieren mit so einem großen Bauch nicht alle Stellungen.“ Ivar fühlte sich mehr als vorbereitet.

Sidonie schaute empört aus der Wäsche, während Hogarth herzlich lachte. "So ist es Recht, Ivar!"

„Hab ich was Falsches gesagt?“

"Ich bin eine verheiratete Frau und will so etwas nicht hören! Und falls meine Nanny Lara zurück bringt, nach ihrem Spaziergang, wird sie so etwas ebenfalls nicht hören!" Errötet drehte sich die blonde Frau weg. So genau hatte sie es nicht wissen wollen.

Lachend beobachtete Ivar wie sie das Zimmer verließ. „Etwas empfindlich deine Kleine, läuft es nicht mehr so?“

Hogarth seufzte. "Das hab ich dir eben versucht zu erklären. Immer wenn ich an sie ran will, schreit Lara..."

„Und dabei hast du so einen guten Babysitter, der dringend Übung bräuchte…“ Lieblich blinzelte er ihm zu.

"Du würdest sie wirklich über Nacht nehmen?", wurde Ivar jetzt hoffnungsvoll gefragt. "Das würdest du für mich tun?" Der Bärtige hechelte fast schon verlangend nach seiner Frau.

„Klar, was ist schon eine schlaflose Nacht, wenn ich sie mit meiner lieblings Nichte verbringen kann?“

Abrupt drehte sich Hogarth um. "Sidonie, Schatz, bring Lara her, wir haben sturmfrei!", rief er freudig.

"Aber sie ist doch gar nicht hier", erhielt er zu Antwort und seufzte erneut, als er seinen Kopf an Ivars Schulter lehnte.

"Mach doch irgendwas, ich dreh noch durch! Seit Monaten hatten wir keinen Sex mehr!"

„Pack mir ne Tasche mit allem was ich brauchen werde und ich fang eure Amme ab.“

Schneller als Ivar gucken konnte hatte Hogarth eine Tasche mit frisch gewaschenen Windeln, Anziehsachen, Spielsachen und alles was seine kleine Tochter noch so brauchte. "Ich danke dir! Der Höhepunkt diese Nacht ist dir gewidmet!"

Ivar verzog das Gesicht, ergriff aber die Tasche. „Igitt! So was will ich gar nicht hören“

Grinsend schob er seinen König aus seinen Gemächern. "Mir egal! Viel Spaß mit Lara!"

Kaum aus der Tür kam ihm auch schon das Kindermädchen entgegn. „Stopp, die nehme ich.“ Er nahm ihr Lara ab und zeigte dann auf die verschlossene Tür. „Und da würde ich heute besser nicht mehr reingehen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  ReinaDoreen
2008-07-02T19:33:21+00:00 02.07.2008 21:33
Ivar und Toraes Kind ist entstanden als beide bei den Wassermenschen waren. Torae weiß das die Geburt für ihn gefährlich ist. Wenn er nun wieder zu den Wassermenschen geht um sein Kind zu bekommen?
Wen es dort so ist das die Männer die Kinder bekommen ist es vielleicht auch für Torae nicht so gefährlich.
Reni
Von:  trixi_82
2008-07-02T17:31:04+00:00 02.07.2008 19:31
*gg* die blase, in der torae ivar das baby zeigt, ist so etwas, wie ein magischer ultraschall...

wir haben ja nie elektizität oder ähnliches in der ff verwendet, deshalb brauchten wir dafür auch was "magisches"
Von:  Allmacht
2008-07-02T15:51:16+00:00 02.07.2008 17:51
Na endlich haben es alle bemerkt.
Die Erklärung mit dem Geschehen am See ist wunderschön.
So kommt das alles nochmal in einem anderen Blickwinkel vor.
Dass Torae das Baby herzeigen kann finde ich zwar etwas unglaubwürdig, doch mit Magie kann man vieles machen. *lach*
Ivar ist ja ganz aus dem Häuschen.
Eben ganz ein werdender Vater.
Dennoch denke ich, dass Ivar das alle noch etwas zu leicht nimmt.

lg


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