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Kosma_Atum 2

(Wie Tai lernte, eine ganze Welt zu zerstören)
von

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Atenetamon II

Atenetamon II
 

Davis musste nicht lange laufen, bis der Gang aufhörte und er in einem kleinen Raum ankam. Die Decke hing ziemlich tief, sodass der Junge sich beim Eintreten bücken musste. Die Wände waren über und über mit Efeuranken bedeckt und die braune Höhlenwand darunter konnte man dadurch kaum noch erkennen. Davis sah sich in dem Raum um. Er entdeckte einen kleinen Tisch, ein paar kleine Hocker, ein kleines Bett, zwei kleine Schränke und einen kleinen Kamin, in dem ein kleines Feuer loderte. In der ihm gegenüberliegenden Raumhälfte bemerkte er eine kleine Gestalt, die anscheinend gerade ein paar kleine Becher holte.

„Hallo, Daisuke. Schön, ihn zu sehen.” Davis sah die Gestalt fragend an, als sie sich zu ihm umdrehte.

„Woher kennst du meinen bürgerlichen Namen?” Die Gestalt, die wie ein grünes, faltiges, klumpiges und unförmiges Agumon aussah, grinste den Jungen an.

„So ein Allerweltsname.”

„Aha...”

„Setze er sich.” Davis war sich nicht sicher, ob dieses Wesen tatsächlich ihn meinte, da es mit einem seltsamen Dialekt redete, aber er setzte sich einfach und wartete ab. „Nicht so schüchtern. Ich dachte immer, er sei ein Draufgänger.”

„Ach, da hast du wohl was missverstanden...”, der Junge lächelte verlegen und griff sich an den Hinterkopf.

„Um seine Frage gleich zu beantworten, ja ich bin Atenetamon. Aber er kann mich Ateneta nennen. Das ist so viel kürzer.”

„Ateneta. Aha.”

„Hier, will er was trinken?”, das Digimon reichte Davis den Becher.

„Was ist das?”, fragte der Zwölfjährige skeptisch.

„Ach, Herr Gott, warum fragt eigentlich jeder, was das ist?”, regte sich Ateneta auf. „Warum kann er nicht einfach nur trinken. Es wird ihn schon nicht umbringen.” Davis sah das Digimon noch einmal an, dann zuckte er mit den Schultern und trank. Als der Becher leer war, sah er wieder zu Ateneta, aber jetzt hatte er einen ganz anderen Blick, als noch eben. Er sah verwirrt und unsicher drein, als ob er nicht ganz wusste, was von dem Getränk zu halten war. Ateneta schmunzelte. „Ha, so hat das Mädchen auch geguckt, als sie meinen Tee das erste Mal getrunken hat.” Davis wurde hellhörig.

„Was denn für ein Mädchen. Meinst du Kosma?”

„Ja, ganz richtig. Kosma. Ein wirklich nettes Mädchen. Zu dumm, dass sie nicht mehr da ist.” Jetzt blickte Davis ganz traurig zum Boden.

„Ja, es ist tragisch, dass sie jetzt tot ist.”

„Von tot hat doch keiner was gesagt.” Mit einem Mal hatte der Junge wieder sein geschockt naives Gesicht aufgesetzt und sah Ateneta entgeistert an.

„Meinst du etwa, sie lebt noch?!?”, rief er aufgebracht.

„Hey, hey, er soll sich beruhigen und meine schöne Wohnung nicht zusammen schreien.”

„Sag schon, das ist wichtig. Wenn Kosma noch lebt und wir sie finden, dann kriegen wir Tai auch sicher zurück.”

„Ach, haben sie etwa Probleme?”

„Das kannst du aber laut sagen. Tai, ein ziemlich guter Freund von mir, er hat Kosma geliebt und als Atum sie getötet... ...sie beseitig hatte, wurde Tai total depressiv und dann war er plötzlich verschwunden. Und dann taucht plötzlich dieser neue Junge hier in der Digiwelt auf und greift Matt an und bringt ihn fast um und dann lässt er ihn auch noch verschwinden. Und jetzt sind wir alle hier und wollen Antworten.” Davis hatte so extrem schnell gesprochen, dass Atenetamon fast nur Bahnhof verstanden hatte.

„Na na, nicht so hastig. Ich verstehe ja kein Wort. Aber, ja, ich kenne diesen Taichi. Er ist ein netter Junge. Aber dass er sich in Kosma verliebt, war wohl unvorhersehbar. Achja, die Liebe...”

„Aber was sollen wir denn jetzt tun? Wer ist dieser Junge und wo ist Matt? Er ist doch nicht etwa tot?”

„Er ist genauso tot, wie es Kosma ist.”

„Das verstehe ich nicht.”

„Weiß er überhaupt, wo Kosma ist?”

„Woher soll ich das denn wissen. Ich dachte noch bis eben, sie sei tot.”

„Ich sagte bereits, dass sie nicht tot ist.”

„Aber wo ist sie dann?”, Davis erhob voller Erwartung seine Stimme.

„Sie ist da, wo Tai sie sehen kann.”

„Und wo ist das? Wo ist Tai?”

„Junge, er stelle ziemlich viele Fragen, auf die er genau weiß, dass ich ihm keine Antwort geben kann.”

„Du verwirrst mich. Weißt du nun etwas, was uns weiterhelfen kann, oder nicht? Sonst verschwende ich hier nur meine Zeit.”

„Dann lass uns über diesen fremden Jungen reden.”

„Du meinst den, der Matt hat verschwinden lassen.”

„Sehr richtig. Also, ich kann mich noch ganz genau an ihn erinnern, als er hier das erste Mal aufgetaucht ist.”

„Wann war denn das?”

„Hm... Vor etwa einem Tag. Er heißt Okeanomon.”

„WAS?!? Dieser Junge ist ein Digimon?”, Davis sprang überrascht auf, stieß sich aber sofort mit dem Kopf an der Decke und fiel daraufhin geplättet um.

„Hat er sich sehr weh getan?”, fragte Ateneta besorgt.

„Nein..., alles klar...”, jammerte Davis. Doch dann riss er sich zusammen und setzte sich wieder auf. „Also, was weißt du noch über dieses Okeanomon.”

„Naja, eigentlich nicht viel. Außer, dass er sehr friedlich und ruhig gewirkt hat, so als ob er keiner Fliege was zu leide tun könnte.” Von wegen, dachte sich Davis, als er sich daran erinnernte, wie Izzy von Okeanomons Angriff auf ihn und Matt berichtet hatte. „Was will er denn von ihm?”

„Er hat einen meiner besten Freunde verschwinden lassen oder vielleicht sogar getötet. Ich hatte gehofft, dass du mir irgendwie weiterhelfen könntest.”

„Hm...”, Ateneta überlegte kurz, aber das schien eher so, als ob sie Zeit gewinnen wollte. „Kann er sich denn noch an die Prophezeiung über Atum und Khepri erinnern?”

„Ja, sicher. Die kann ich sogar auswenndig:

Wenn die Sonne wird verschlungen

Von den schwarzen Flügeln, doch

Wenn die weißen Flügel schlafen

Und sich ihre Hoffnung verkroch.

Der letzte Weg ist nur der eine,

Den die Liebe des Schoens erhört.

Lasst weiße Flügel nicht länger schlafen

Sonst die Sonne wird zerstört.”, sagte Davis stolz. Und er konnte mit Recht stolz darauf sein, denn wenn sich Davis mal so VIEL merken kann, dann ist das ein halbes Weltwunder.

„Ja, aber weiß er denn auch, dass das nur die Hälfte der Prophezeiung ist.”

„Wie bitte? Es geht noch weiter?!?”

„Oh, ja. Es gibt zwei voneinenander abhängige Teile. Die zwei Prophezeiungen sind eigentlich eine einzige, verhalten sich aber wie Khepri und Atum. Und ich glaube, dass dieser zweite Teil für sie sehr wichtig sein wird.”

„Und wie lautet dieser zweite Teil?”

„KARI!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!”, hörte Davis plötzlich von draußen Gatomon schreien.

„Oh, nein, irgendwas muss passiert sein. Ich muss los. Danke für den Tee.”, rief Davis hecktisch, stellte den Becher auf den Boden und hetzte gebückt - er wollte sich ja nicht noch einmal die Birne stoßen - zum Ausgang des kleinen Raumes.

„Ich kenne den zweiten Teil der Prophezeiung nicht. Verzeihe er mir. Aber ich bin sicher, dass sie so schlau sein werden und sie schon bald finden. Passe er auf sich auf.”, das alte Digimon lächelte hinter Davis her, der nun im Dunkel der Höhle verschwand.
 

Taichi und ich verstanden uns von der ersten Sekunde an hervorragend. Er wollte noch, dass ich mit in die Umkleidekabine mitkomme. Er wollte mich den anderen Jungs vorstellen, aber einen nach Schweiß stinkenden Raum voller pubertierender Volltrottel wollte ich mir beim besten Willen nicht antun. Also wartete ich vor der Tür und dachte darüber nach, woher ich diesen Jungen nur kannte. Taichi Yagami. Ich war mir sicher diesen Namen vorher noch nie gehört zu haben und trotzdem war ich mir genauso sicher, ihn zu kennen. War ‘n seltsames Gefühl.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür aufgeschlagen wurde und Taichi herauspaziert kam.

„Was ist? Hast du Lust, mit mir noch ein Eis essen zu gehen.”, er lächelte mich lieb an und ich konnte diesem Charme in den Schoko-Augen einfach nicht wiederstehen.

„Ich muss zwar auf meine schlanke Linie achten, aber von mir aus.”

Wir mussten nicht einmal sehr weit laufen. Das Caffee, in das Taichi so unbedingt mit mir wollte, war praktisch gleich um die Ecke vom Stadion. Wir setzen uns an einen freien Tisch, der Kellner kam wie auf’s Stichwort und reichte uns die Eiskarte. Ich schlug die erste Seite auf und stutzte verwundert. In jeder Zeile stand das selbe: Drei Kugeln Schokoladeneis mit heißer Schokoladensoße. Auch auf der nächten Seite standen immer wieder nur diese Wort. Es gab kein anderes Angebot. Und hinter diesen Worten, war der Preis angegeben: 0 Yen.

„Schokoldadeneis.”, hörte ich Taichi mir gegenüber am Tisch quietschen, wie ein kleines, ungehaltenes Kind. „Ich liebe Schokoladeneis...”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jozu
2008-06-06T14:28:47+00:00 06.06.2008 16:28
oO was hat Kari?
Hoffentlich nichts schlimmes...
und wie lautet der rest der Propfezeiung?
Und nicht zu vergessen: in welcher parallelwelt steckt Kosma fest?
nuddelsuppenfreak


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