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Nicht ohne dich

Du fehlst so sehr
von

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Kein Sinn

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Von weitem konnte man schon die Geräusche der Autobahn hören, Kießling hatte schon fast die Hälfte des Weges hinter sich. Inzwischen regnete es stärker und Stefan war total durchnässt, aber wenigstens die Gerüche von Alkohol und Schweiß verschwanden langsam. Bei jedem Schritt kamen ihm die ganzen Erinnerungen wieder hoch.

Stefan erinnerte sich noch genau an ihr erstes gemeinsames Spiel gegen Schalke, indem René Jörg Butt von seinem Stammplatz verdrängt hatte. Zuvor hatte der junge Torwart stark bezweifelt, überhaupt jemals wieder spielen zu können, da er lange verletzt gewesen war.
 

Seit dem Spiel in Schalke hatte der große blonde Torwart der Mannschaft viel Sicherheit gegeben und oft den Unterschied zum Gegner ausgemacht, wenn die eigenen Stürmer mal wieder nicht treffen wollten. Er hatte niemals aufgehört zu kämpfen und wurde schließlich total verdient, vor Robert Enke und Timo Hildebrand in den EM-Kader berufen. René Adler hatte die Meisterschaft mehr als verdient, vielleicht noch mehr als alle Anderen. Auch heute hatte er die wenigen Schüsse des Gegners wieder problemlos pariert.

Die Kirchturmuhr schlug, demnach war es bereits 3.30 Uhr. Stefan war nicht müde, er wollte nicht müde sein und er würde ohnehin nicht schlafen können, da er viel zu aufgewühlt war.

Kießling kam an dem Restaurant vorbei, in dem sie Geburtstag gefeiert hatten. Damals hatten sich noch ein bisschen um die Meisterschaft zittern müssen! Die Meisterschaft, die jetzt so bedeutungslos geworden war. Es war trotzdem ein schöner Abend gewesen. Eigentlich war die nachträgliche Geburtstagsparty für nächste Woche geplant, er würde sie aber absagen denn es gab keinen Grund zum feiern, keinen einzigen. Auch in der Sommerpause war so viel geplant gewesen aber die Testspiele mit der Nationalmannschaft würde er sicher nicht bestreiten, nicht ohne ihn. Jogi würde dass schon verstehen, und wenn nicht, war es auch egal, genau wie alles Andere. Nichts schien mehr Sinn zu machen, auch nicht die Beziehung mit seiner Freundin. Stefan beschloss, dass er sie bald beenden würde. Sobald er wieder Worte finden würde, oder vielleicht auch schon vorher?

Aber jetzt wollte er nicht an seine Freundin denken, sondern nur an ihn.
 

**Flashback**

Nachdem jeder die Meisterschale einmal gehalten hatte joggten die Spieler in kleinen Grüppchen am Spielfeldrand entlang und dankten dem Publikum, welches nicht daran dachte das Stadion zu verlassen, für die großartige Unterstützung. Auch im Gästeblock hielten sich noch ein paar Fans auf. Inzwischen hatte Kießling sein Mitleid den Gegnern gegenüber allerdings wieder vergessen und jubelte ausgelassen, alles war perfekt. Adler gesellte sich zu ihnen und gratulierte ihm noch einmal zu seinem Tor. Wieder sah Stefan dieses Funkeln in seinen Augen und stupste ihn frech in die Seite, woraufhin René mit einer fiesen Kitzelattacke zurückschlug. Champagnerflaschen wurden gebracht und Simon sorgte dafür, dass auch jeder ordentlich nass wurde. Auch Stefan und René erhielten eine prickelnde, klebrige Dusche. Das Maskottchen und einige Spieler hatten sich im Mittelkreis versammelt und tanzten ausgelassen. Stefan holte sich ebenfalls eine Flasche Champagner und nahm einige Schlucke, bevor er sich bei Simon rächte. Der perfekte Abschluss einer fast perfekten Saison, gekrönt mit der Meisterschaft. Nur das DFB Pokal Finale gegen Bayern stand noch aus….
 

Plötzlich spürte Stefan die Hitze an seinem Fuß. Er blickte nach unten. Ein Feuerwerkskörper lag an seinem Schuh, auch die anderen Spieler um ihn herum hatten es bemerkt und traten ein paar Schritte zurück. Stefan schüttete eine Wasserflasche über seinem Schuh aus, es zischte kurz und etwas Rauch stieg auf. Die Ordner, die inzwischen darauf aufmerksam geworden waren warfen finstere Blicke in Richtung Gästeblock.

Sie hatten es wohl geschafft, Raketen mit ins Stadion zu schmuggeln. Das würde sicher noch eine Menge Ärger geben, aber nicht mal das konnte die Stimmung jetzt trüben. Der Stadionsprecher machte eine Durchsage und appellierte an die Gäste, sich friedlich zu verhalten.

„Stefan Kießling, wären sie zu einem Interview bereit?“ fragte ein Reporter und schon war er von Kameras umringt. „Ja warum nicht?!“, willigte Stefan ein. Normalerweise gab er nicht gerne Interviews, aber heute war es anders. Heute war er richtig stolz auf seine Leistung und natürlich auf die der Mannschaft…

**Flashback Ende**



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