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Nicht jede große Liebe, braucht auch ein Happy End

von

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I got a crush on you

21. Kapitel
 

I got a crush on you
 

Sora wurde immer ungeduldiger, je länger sich die Mathematikstunde hinzog und je mehr sie mitbekam, dass Tai unablässig mit den Mädchen in seiner näheren Umgebung flirtete.

War es überhaupt ein Flirten, oder sah Sora das nur so, weil sie insgeheim eifersüchtig war?

Ja, sie musste zugeben, dass in ihr die Wut hoch kochte, wenn sich das ein oder andere Mädel umdrehte und Tai vergnügt ansah und Tai es mit derselben Intensität kommentierte.

„Taichi Yagami! Würden Sie die Güte haben, ihre Hormone erst nach dem Unterricht ausufern zu lassen?!“, bebte plötzlich die Stimme des Lehrers durch die Klasse und ließ alle, die nicht an diesem Szenario beteiligt waren leise auflachen.

Sora wurde so unsanft aus ihren Gedanken gerissen, doch war sie unheimlich froh, dass dieses Gebalzte, was sie sonst nur von unter Druck stehenden Hirschen kannte, ein Ende fand. Ja, sie war dem Lehrer unendlich dankbar, auch wenn sie es wahrscheinlich nie zugegeben hätte.

Tai dagegen drehte sich etwas mürrisch dem Fenster zu und begann die einzelnen, dicken Schneeflocken zu zählen und nachzusehen, bis sie sich seinem Blickfeld entzogen und sich zu ihren zahlreichen Brüdern und Schwestern auf der Erde gesellten.

Endlich, den Schülern kam es vor, wie eine Ewigkeit war der Matheunterricht vorbei und alle sprangen auf um sich zu ihren Freunden zu bewegen, und die Neuigkeiten über das kommende Wochenende auszutauschen. Vielleicht ergab sich ja hin und wieder was.

Nur Sora blieb stumm auf ihren Platz sitzen und wälzte die einzelnen Gründe, Tai ihre Gefühle zu sagen, oder eben sie ihm nicht zu sagen hin und her und kam zu keinem schlüssigen Ergebnis.

Wie sehr sehnte sich Sora jetzt Izzy herbei, allerdings war dieser krank. Sora hatte gestern mit ihm telefoniert, so gut es sein Gesundheitszustand zuließ, denn eine schwere Grippe hatte ihn erfasst und zu Boden, oder eher zu Bett gerissen. Und so konnte Izzy ihr nicht helfen, da sie es ihm nicht einmal gestern gesagt hatte, obwohl sie sich schon seit einer halben Ewigkeit mit diesen Gefühlen herum quälte.

Sora wollte es zwar nicht, aber ihr Blick fiel immer wieder auf Tai, der sich erneut den Mädchen zugewandt hatte und die heftig kicherten, wann immer er etwas sagte. Langsam kam ihr Tai wie ein schlechter Chauvi vor, oder irgendein Sportmacker. Wie er da saß und die gierigen Blicke, der Mädchen genoss, die scheinbar sein Selbstwertgefühl um das Dreifache steigerten.

Sora hätte sich auch gewünscht, dass Tai ihr mal einen kurzen, scheuen Blick widmete, aber das tat er nicht. Viel zu sehr war er den bescheuerten Hühnern beschäftigt. >Wie ein Gockel, der im Fortpflanzungswahn ist< schoss es Sora durch den Kopf und dann vernahm sie das Klingeln der Schulglocke und das Hereintreten des Lehrers. Noch nie hatte sich Sora so über den Beginn einer Stunde gefreut, denn das bedeutete das Ende, des regen Treibens.

Dennoch waren ihre Gedanken nicht bei Chemie, sondern schweiften immer wieder zu dem Thema, wie sie Tai ihre Gefühle offenbaren wollte. Sie war sich nicht einmal mehr sicher, ob sie es wirklich eingehen sollte, denn was wäre, wenn Tai sie nicht liebte? Würden sie dann trotzdem ab und an noch miteinander erzählen? Oder wäre dann auch das vorbei?

>Nein, so darf ich nicht denken! Es wird bestimmt gut gehen, entweder ich quäle mich jetzt noch weiter mit diesen Gefühlen herum, oder ich sage es ihm<. Sora entschloss sich für das Oder, nachdem sie eine weitere Stunde überlegt hatte und Chemie vorbei war.

Schnell sprang Sora auf und wartete kurz, bis Tai eine Sekunde alleine wäre, und tatsächlich: Es passierte! Er war alleine, denn seine Freunde gingen alle schon mal vor und ließen Tai noch schnell seine Sachen umpacken.

Vorsichtig trat Sora zu Tai und schnaufte einmal tief durch. „Äh, Tai? Darf ich mal kurz mit dir reden?“. Dieser Satz hatte sie mehr Überwindung gekostet, als sie gedacht hatte. Jetzt war sie sich wirklich gar nicht mehr so schlüssig, ob sie es wirklich wagen sollte, denn wenn dieser eher belanglose Satz schon so schwer über die Lippen ging, wie würde dann erst der Rest enden?

„Ja, klar. Schieß los.“, sagte Tai freundlich, während er seine Bücher sortierte. „Nun…ich weiß nicht wirklich, wie ich anfangen soll. Es ist so schwer,…äh.“. „Fang einfach irgendwo an. Ich reiße dir schon nicht den Kopf ab.“, schmunzelte Tai, als er die Röte in Soras Gesicht sah.

Noch einmal atmete Sora tief durch und kramte in ihrem Inneren nach ihrem Mut, der sich aber sehr gut versteckt hatte.

„Also….es ist so, hm…es ist so, dass…na ja, dass….oh Gott, ich kann das nicht!“, schrie Sora schon fast hysterisch und rannte aus dem Raum.

Tai war komplett verdutzt, aber er wusste immer noch nicht, was Sora ihm hatte sagen wollen. Sich wieder fassend, packte er noch schnell das Französischbuch heraus und ging dann gemütlich auf den Hof.

Sora hingegen hatte sich auf der Toilette verschanzt und weinte sich die Seele aus dem Leib. Sie hatte es nicht bringen können und insgeheim verfluchte sie sich dafür. Sie hatte sich doch tausend Sätze zu Recht gelegt, ist alle Möglichkeiten durchgegangen und nun hatte sie versagt. Ihr Mut hatte sie verlassen und sich gut versteckt, sodass sie ihn nicht hatte finden können.

Sora war zutiefst deprimiert und ihr Schmerz stach unerbitterlich durch ihr Herz. Sie konnte es ihm nicht sagen.
 

You know everything I’m afraid of

You do everything I wish I did

Everybody wants you

Everybody loves you.
 

I know I should tell you how I feel

I wish everyone would disappear

Every time you call me

I’m too scared to be me

And I’m too shy to say:
 

I got a crush on you

I hope you feel the way that I do

I get a rush

When I’m with you

I’ve got a crush on you.
 

Und so verliefen die restlichen Stunden, des Tages, ohne dass Sora auch nur noch ein Wort mit Tai sprach. Und insgeheim war sie wütend auf ihn, denn es schien ihn überhaupt nicht zu interessieren, was sie ihm hatte sagen wollen. Er wandte sich wieder seinen Mädels zu, die scheinbar keine Angst davor hatten, ihn wissen zu lassen, wie sehr sie ihn mochten.

Sie waren so anders als Sora: Hübsch, begehrenswert und offen. Und Sora? Sie fühlte sich so unendlich klein und wertlos. Am liebsten hätte sie losgeheult, aber die Blöße ersparte sie sich.

Als auch die letzte Stunde vorbei war, rannte Sora regelrecht nach Hause um nicht mit Tai in Kontakt zu treten und ihm in die Augen blicken zu müssen.
 

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„Ah, da bist du ja.“, begrüßte Kari ihren Bruder, der aus gefroren und hungrig war. „HI,…mhm, ihr riecht irgendwas total lecker. Was gibt’s denn?“, fragte Tai, als er sich an Kari vorbeidrängelte um in die Küche zu gelangen.

„Selbst gemachte Pizza. Ich dachte, ihr beiden Kerle braucht mal wieder was Richtiges zu essen und nicht nur diesen ungesunden Erdnussbutterkram.“, lachte Kari Tai an, während er kurz den Backofen öffnete um das Wunder, das Kari geschaffen hatte zu betrachten. Seit Wochen hatte er sich eigentlich nur noch von Toastbrot und Schokolade ernährt, auch wenn man es ihm nicht ansah, denn eigentlich war er bis auf seinen Waschbrettbauch noch immer recht mager.

„Ich esse diese scheiß Erdnussbutter nicht, du weißt doch, wie sehr ich mich davor ekle!“, sagte Tai mürrisch, als er die Ofentür wieder schloss.

„Ja, das weiß ich. Schon als Kind mochtest du das nicht. Ein Wunder, dass du mal etwas nicht magst, was mit Essen zu tun hat.“, grinste Kari.

„Wann ist sie denn fertig?“. Tais Magen knurrte ihn schon bösartig an, da er den ganzen Tag nichts gegessen hatte.

„Nicht mehr lange, dein Magen wird sich bald freuen.“, schmunzelte Kari, während sie bereits 3 Teller auf den Tisch räumte. Tai begutachtete ihr Werk, bis er lachend feststellte: „Du brauchst heute 4 Teller. T.K kommt doch auch noch und, der will sicherlich auch was von deinen Kochkünsten abbekommen.“. Sofort hielt Kari inne und errötete.

„Äh, ja….okay.“. Tai sah die Verlegenheit seiner Schwester, als sie fast schon zitternd den 4. Teller hinstellte.

„Wenn du jetzt schon so zitterst, was wird es denn dann, wenn Matt und er hier auftauchen?“. „Halt den Mund!“, fuhr Kari ihn schroff an und drohte ihm den Kochhandschuh entgegen zu werfen.

Schnell zog Tai den Kopf ein, bevor er in sein Zimmer rannte und die Tür verschloss, während Kari davor stand und Tai alles Mögliche an den Kopf warf.

Tai musste laut lachen und bekam kaum noch Luft. Er liebte es, seine kleine Schwester immer wieder auf die Palme zu bringen, vor allem, wenn es um das allzeit beliebte Thema: Liebe ging. Tai wusste genau, dass sie in dieser Hinsicht noch keinerlei Erfahrung hatte und deswegen nicht wusste, wie sie ihre Gefühle in den Griff bekam.

Tais Lachen verstummte, als er das Rasseln an der Eingangstür vernahm. Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte hervor. Die Luft war rein und so trat er zurück ins Wohnzimmer, nur um im nächsten Moment von seiner Schwester hinterrücks überfallen zu werden und laut krachend mit ihr auf dem Boden zu landen.

„Das hast du nun davon!“, prustete seine Schwester, während sie Tai festhielt und ihn unablässig kitzelte, was diesem sichtlich die Luft nahm.

„Hey, Kari. Lange nicht mehr gesehen!“, sprach T.K fröhlich und legte seine Sachen ab. „Oh, hallo T.K“. Kari stieg von Tai runter und gab diesem wieder die Möglichkeit zu atmen.

„Ich habe was zu Essen gemacht. Es müsste fertig sein.“. „Toll!“, schrie Tai entzückt und warf sich förmlich auf seinen Stuhl, bereit das Meiste von der Pizza zu bekommen.

Auch Matt und T.K setzen sich und warteten gespannt auf ihr Mittagessen. „Du bist immer noch der Selbe Vielfraß, wie früher.“, lachte T.K, als Tai gierig das erste Stück Pizza in kürzester Zeit verschlungen hatte und sich ein neues, größeres Stück nahm.

„Und was machen wir heute Abend?“, wandte sich T.K nun an diejenigen, die nicht den Mund mit Pizza voll hatten und noch in der Lage waren, etwas zu sagen.

„Also ich hatte da an Kino gedacht, wir müssten nur noch entscheiden, was wir denn gucken wollen.“, lächelte Matt und wollte sich gerade ein weiteres Stück Pizza nehmen, als er merkte, dass das Blech gähnende Leere anzeigte. Etwas skeptisch lugte er zu Tai, der ihn vergnügt lächelnd ansah und seinen Bissen runterschluckte.

„Oh, tut mir Leid, Matt….aber ich esse gerade das letzte Stück Pizza.“. Wütend trat Matt an Tai heran. „Gib mir wenigstens die Hälfte ab, du Vielfraß!“. „Das kannst du vergessen!“. Noch ehe Matt sich den Teller mit dem verbliebenen Stück Pizza schnappen konnte, war Tai auch schon aufgesprungen und rannte damit durch das ganze Wohnzimmer. Vergnügt lächelte er Matt an, wann auch immer er hastig einen Bissen nahm.

„Oh, das ist köstlich.“, scherzte er, während Matt ihn wütend verfolgte. Tai hatte gerade das letzte Stück im Mund und verteilte den Geschmack überall in seinem Mund, als Matt ihn auf die Couch schmiss. „Du spuckst es jetzt sofort aus!“. „Hm…nein! Das ist….ist zu lecker!“, schmatzte er fröhlich vor sich hin und sah die gereizten Augen Matts, die zu wütenden Schlitzen verzogen waren.

Genervt ließ er Tai zurück auf der Couch und setzte sich wieder zu Kari und seinem Bruder, die lachend die gesamte Aktion beobachtet hatten.

„Also, ich schlage vor, dass wir einfach heute Abend dahin gehen und schauen, was so läuft, Einversanden? In der Zeit können wir noch ein wenig ausruhen oder verdauen.“. Wütend funkelte Matt den lächelnden Tai an.

„Okay.“, sprachen Kari und T.K beinahe im Chor und sahen sich mit geröteten Wangen an. „Also ich verzieh mich mal und ihr beide könnt ja in Tais Zimmer gehen.“.

„Hast du sie noch alle, Matt?! Die beiden werden sich nicht in meinem Zimmer verschanzen!“. Doch noch ehe Tai die beiden aufhalten konnte, waren sie bereits in seinem Zimmer verschwunden und hatten die Tür zu geschlossen.

„So ein Pech aber auch, was?“, sagte Matt schelmisch und machte ebenfalls seine Tür zu.

Tai blieb jetzt also nichts anderes übrig, als mit der Couch Vorlieb zu nehmen und durch das langweilige Fernsehprogramm zu zappen.



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