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Assoziatives Schreiben

Kurzgeschichtensammlung
von

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Satz Nr. 04 - Moldau

Mit einiger Verspätung schicke ich nun auch noch meinen Vorschlag ein.

Es ist etwas persönlicher als die drei vorherigen Geschichten, daher bitte ich um Verständnis. Meine Abiturexamen stehen an - so ist dieser Ausschnitt entstanden.

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Ohne Sprache gab es kein Denken, erinnerte sie sich, irgendwo gelesen zu haben, und versuchte, in ihrem Gehirn nur weisses Rauschen zuzulassen.

Weisses Rauschen ohne Form und Inhalt, ohne Rotation, Winkelgeschwindigkeit oder Funktion, ohne Je vous prie d’agreer, madame, monsieur,… und ohne To be or not to be.

Wenn sie spielte, wollte sie alles andere vergessen. Da gab es nur noch sie und ihre Violine.

Musik befreite sie von ihren beschwerenden Gedanken, die sich nur um Abitur und Stoffrepetition drehten und löste in ihrem Kopf dieses wunderbare Nichts aus.

Ein weisses Rauschen eben, getragen von Klängen und Lautstärke.

Ihre Finger glitten über das Griffbrett und der Bogen rutschte und tanzte über die Saiten. Sie strich, sprang und zupfte, genoss den Augenblick der beinahe absoluten Freiheit.

Dabei spielte es nicht einmal eine Rolle, ob ihr Spiel korrekt war oder nicht. Für sie war es unwichtig, ob sie die Töne auf den Millimeter genau traf oder ob sie die Bogenanweisungen auf dem Notenblatt exakt befolgte.

Sie wollte nur spielen und sich von den Gedanken losreissen, die sie tiefer und tiefer zogen.

Sie in Schlaflosigkeit trieben und sie gleichzeitig so ermüdeten.

Ihr jegliche Fantasie raubten.
 

Es sollte endlich vorbei sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-11-28T16:34:34+00:00 28.11.2008 17:34
Sehr kurz aber die persönlichen Gedanken eines geplagten Abiturienten gut verarbeitet.
Wirklich schön.
Mehr kann ich dazu nicht sagen, aber ich finde auch dieses kurze Stück gelungen
Von: abgemeldet
2008-07-19T22:34:04+00:00 20.07.2008 00:34
Ja in der Käürze liegt die Würze und was du aus dieser recht kurzen Story gemacht hast, finde ich super klasse!
Beim Lesen der Geschichte musste ich spontan an "Was Frauen wollen" denken mit Mel Gibsen. Bitte nicht lachen.
Da gab es doch diesen Werbespot für Nike. Mit der Frau die auf der STraße läuft und dieses Laufen nutzt um über sich nachzudenken und um einfach nur so zu sein, wie sie war, ohne sich verstellen zu müssen und so.
Naja, an diesen WErbespot habe ich beim lesen deiner FF gedacht. Wie ich darauf kam, keine Ahnung.

Ach was redetich da jetzt fürn Unsinn.
Kurz gesagt: Ich mag deinen Schreibstil. Besonders deine Kurzen Storys bringst du sehr intensiv rüber!

LG
butterfly81
Von:  Varlet
2008-06-24T12:46:07+00:00 24.06.2008 14:46
Mir gefällt es, wie du schreibst. Die ganze 'Story' ist wirklich bewegend und wenn man sie sich noch durchliest, während ein ruhiges Musikstück im Hintergrund spielt, dann hat man die klassische Atmosphäre gescahffen um zu verstehen, was du beschreibst und wie sich ein solcher Mensch, wie sie es ist/war fühlt.
Die Idee ist gut gewählt und du hast es nocht mit dir selber verbunden und dem Abitur, worüber sich auch ihre Gedanken drehten, das war echt wow.
Spielen und vergessen, einfach nicht mehr an alles denken, was eines belastet...

Du hast das wirklich gut geschrieben und auch gut vermittelt, ich denke, jeder kennt solche Situationen, deswegen find ich die Geschichte auch gut, weil sie das wahre Leben aufgreift und man vor einer Prüfung, einem Test, vllt einem Gespräch am liebsten abschalten will indem man etwas macht, was man gerne hat.
Von:  Ito-chan
2008-06-18T13:25:26+00:00 18.06.2008 15:25
Hi!
Der Titel gefällt mir sehr gut.
Ist immerhin ein klassisches Musikstück, wenn ich mich recht erinnere.
Ich kann deine Gedankengänge ürbigens verstehen. Es soll endlich vorbei sein. Endlich kein Stress mehr und sowas. Vor den Klausuren hab ich auch dauernd Gitarre gespielt oder gesungen, weil es da egal is ob man etwas genau kann sondern wirklich alle Konzentration in Tönen entweicht.
Ich fand die Story total klasse *___*
Wirklich gut geworden ^^
Liebe Grüße
Ito


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