1. Kapitel
Kapitel 1:
Mit schnellen Fingern schloss er das Buch und öffnete es wieder, diesmal auf der ersten Seite, um den ersten Eintrag in dem Tagebuch einzusehen. Es war noch nicht sehr spannend, aber schon hier enthielt der Eintrag seinen Namen.
1.September:
Endlich fängt das neue Schuljahr an. Wie ich mich gefreut habe. Das waren schrecklich langweilige Sommerferien und nun bin ich endlich wieder zurück. Endlich wieder richtig lernen und nicht zuhause nur theoretisch die ganzen Bücher durcharbeiten.
Aber schon am ersten Tag, wurde ich von einem bestimmten Lehrer ziemlich doof angeschaut. Vollkommener Hass...
Vielleicht ist Snape ja auch nur wütend, weil ich Schulsprecherin bin und nicht sein kleiner Prinz: Draco Malfoy!
Aber ich kann es nicht mehr leiden, diesen stillen Hass abzubekommen, das gilt auch für den Rest der Griffindors, ich will das diese Fledermaus endlich mal ein wenig nett ist. Aber das wird schwer etwas derartiges in die Tat umzusetzten. Immerhin bin ich eine 'Schlammblut' !!!
Trotzdem, in diesem Jahr wird etwas geschehen! Ich werde etwas gegen diesem miesepetrigen Zaubertranklehrer unternehmen!
Wäre doch gelacht, wenn ich, Hermine Granger, es nicht schaffen würde, das ein Lehrer Muggelgeborene anfängt zu mögen.
Irgendwie schaffe ich das!!
6. September:
Ich habe mich nun entschieden, immer nur an den Wochenenden Einträge zu machen! Sonst würde das für die Nachwelt wahrscheinlich doch zu langweilig werden. Außerdem habe ich schon in der ersten Woche so viele Aufgaben bekommen, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich sie machen soll, dabei bin ich wahrscheinlich noch auf dem besten stand...
Harry und Ron haben jedenfalls noch einen riesigen Berg an Hausaufgaben zu machen.
Auch gleich dazu... Rate mal in welchem Fach ich am meisten auf habe? Wow beim ersten Mal schon richtig!!! Genau Zaubertränke.... Dieser Mistkerl hat uns Griffindors doch tatsächlich übermäßig viel aufgegeben. Wir müssen zwei Aufsätze schreiben, dann eine ganze Liste von Gegengiften auswendig lernen und wir sollen alle Möglichkeiten von Heiltränken ohne zu Zögern vorbeten können. Die Slytherins dagegen haben nur die Hälfte auf und ich wette, die Aufsätze benotet er noch nachlässiger als sonst bei denen...
Was rege ich mich eigentlich so auf? Inzwischen müsste ich mich doch daran gewöhnt haben, dass Snape, ein kleines, mieses, verdammtes, blödes, verkrampftes, gefühlloses Etwas ist, dass nur seine Schüler bevorzugt!!!!
7. September:
Jetzt ist es vollkommen um mich geschehen!!! Ich bin verrückt geworden! Ich habe den Hass gegen Snape gestern so sehr in mich hineingefressen, dass ich mich doch tatsächlich dazu entschlossen habe, die Lage für die Griffindors und für die anderen Häuser zu verbessern!
Wie ich das anstelle ist mir noch unklar, aber ich werde jetzt dafür sorgen, dass Snape mehr Gefühl für seine Mitmenschen kriegt.
Das schlechte an dem ganzen ist... Ich weiß genau, wie unwahrscheinlich es ist, dass er in ein paar Monaten gut Freund mit den Griffindors ist...
Aber, wäre ich eine Griffindor, wenn ich so etwas nicht schaffen könnte?
Nun, jetzt sagt die 'Löwin' erst einmal Good bye!!
Grade als er diese ersten wenigen Einträge durchlas, kam ihm eine der ersten Erinnerungen an die Schulsprecherin in diesem Schuljahr.
Sie war nämlich nach dem Unterricht, noch zu ihm gekommen und hatte ihn gefragt, ob er versuchen könne, die Griffindors ein wenig besser zu behandeln. Er wusste noch genau, dass er damals aus der Haut gefahren war und sie angeschrien hatte, dass sie sich um ihren Müll kümmern müsse. Und noch mehr Sachen, an die er jetzt lieber nicht denken wollte. Am Ende seiner Schimpfparade hatten damals Griffindor wieder einige Punkte gefehlt und eine total deprimierte Hermine war aus dem Klassenzimmer zu ihren Freunden getreten.
Er wusste noch genauso gut, dass ihre zwei Freunde fast in den Klassenraum gestürmt wären, wenn sie sie nicht aufgehalten hätte. Wahrscheinlich hätten sie ihm den Kopf abgerissen, weil er ihr Punkte abgezogen hatte und sie auch noch unüberhörbar angeschrien hatte.
Trotzdem wusste Severus, dass das wahrscheinlich nur der Anfang gewesen war, von ihren Besserungstipps für ihn. Ein sehr kläglicher Anfang, aber was sollte man machen? Wäre sie damals nicht nach einer Stunde gekommen, in der Neville Longbottom wieder einen seiner Kessel in die Luft gesprengt hatte, hätte er vielleicht ein vernünftigeres Gespräch mit ihr führen können. Aber wahrscheinlich war sie gerade deswegen gekommen, weil er Longbottom total niedergemacht hatte und ihm mehrere Strafstunden aufgebrummt hatte.
Da war ihr vielleicht der Geduldsfaden gerissen, und sie war endlich zum Angriff marschiert. Trotzdem war er sich ziemlich sicher, dass, wenn sie an einem anderen Tag gekommen wäre, er normal hätte mit ihr sprechen können.
Trotzdem war dies jetzt nicht mehr zu ändern. Und so atmete er einmal tief durch, bevor er einen Entschluss fasste, und zwar den, dass er ihr Tagebuch mitnahm und noch mehr ihr Seelenleben studierte.
